Gottes Zeitplan Als Gottes gehorsames Kind befinden Sie sich in einer Liebesbeziehung mit ihm. Er liebt Sie und wünscht sich deshalb, dass Sie Teil seines Werks sind. Wenn er bereit ist, wird er Ihnen zeigen, wo er bereits wirkt, damit Sie ihn begleiten können. Doch seien Sie geduldig. Unter Umständen verbringt Gott Jahre damit, Sie vorzubereiten oder Ihre Liebesbeziehung mit ihm aufzubauen. Seien Sie nicht entmutigt, wenn die Aufgabe oder „Berufung“ nicht sofort kommt. Gott weiß, was er tut. Auch wenn es länger dauert, bis er Ihnen offenbart, was er tut, damit Sie ihn begleiten können, brauchen Sie sich keine Sorgen darüber zu machen, dass er Sie vielleicht niemals gebrauchen wird. Jesus war zum Beispiel zwölf, als er sich um die Angelegenheiten des Vaters im Tempel kümmerte. Allerdings war er bereits 30 Jahre, als er den Dienst begann, für den Gott ihn vorbereitet hatte. Der Sohn Gottes verbrachte den größten Teil seines Lebens als Zimmermann und wartete darauf, dass der Vater bereit war, ihn in seinen Dienst zu berufen. Wenn Sie sich darum bemühen, den Willen Gottes zu erkennen und zu tun, kann es durchaus sein, dass Sie irgendwann fragen: „Warum gibt mir Gott keine große Aufgabe?“ Gottes Antwort könnte lauten: „Du bittest mich, dich an meinen großen Plänen teilhaben zu lassen, aber im Moment will ich nur, dass du verstehst, dass du mir vertrauen kannst. Ich kann dir diese Aufgabe noch nicht geben.“ Gott muss in Ihrem Leben einige Grundlagen legen, bevor er Sie für die größeren Aufgaben vorbereiten kann. Haben Sie jemals gesagt: „Herr, wenn du mir nur eine große Aufgabe gibst, werde ich dir mit allem dienen, was ich habe“? Gott könnte entgegnen: „Das möchte ich wirklich, aber ich kann nicht. Wenn ich dir eine solche Aufgabe übertragen würde, wärst du niemals in der Lage, sie zu bewältigen. Du bist einfach noch nicht so weit.“ Und Sie werfen ein: „Herr, ich kann es. Ich kann es wirklich. Probier es einfach aus.“ Erinnern Sie sich noch an einen Apostel, der dachte, er sei bereits in der Lage, eine größere Aufgabe zu bewältigen? In der Nacht vor Jesu Kreuzigung sagte Petrus: „Herr, ich bin bereit, mit dir sogar ins Gefängnis zu gehen und in den Tod.“ 127
Jesus antwortete: „Ich sage dir, Petrus, ehe heute der Hahn kräht, wirst du dreimal leugnen, mich zu kennen“ (Lk 22,33–34). Kann es sein, dass Gott ebenfalls weiß, was Sie tun würden? Vertrauen Sie ihm. Bestehen Sie nicht darauf, dass Gott Ihnen etwas anvertraut, wovon Sie glauben, Sie wären dafür bereit. Das könnte schief gehen. Gott ist weit mehr als Sie daran interessiert, seine himmlischen Pläne zu erreichen. Er wird Ihnen jede Aufgabe übertragen, von der er weiß, dass Sie bereit dafür sind. Lassen Sie zu, dass Gott Sie auf sich und seine Pläne ausrichtet. Der Diener sagt dem Herrn nicht, welche Art von Aufgabe er braucht. Der Diener wartet darauf, dass sein Herr ihm eine Aufgabe überträgt. Warten Sie geduldig. Diese Zeit des Wartens muss nicht verschwendet sein. Lassen Sie zu, dass Gott die Zeit des Wartens dazu nutzt, Ihren Charakter zu formen und zu gestalten. Lassen Sie Gott diese Zeiten dazu nutzen, Ihr Leben zu reinigen und Sie zu einem reinen Gefäß für seinen Dienst zu machen. Wenn Sie ihm gehorsam sind, wird Gott Sie auf die Aufgabe vorbereiten, die genau die richtige für Sie ist. Jede Aufgabe, die vom Schöpfer des Universums kommt, ist eine wichtige Aufgabe. Wenden Sie deshalb keine menschlichen Maßstäbe an, um die Bedeutung oder den Wert einer Aufgabe zu messen.
Wenn Gott bereit für mich ist Welche Art der Beziehung habe ich zu Gott? Warum sollte ich nicht ungeduldig sein? Was muss passieren, bevor Gott mir einen großen Auftrag anvertraut? Worauf bereitet Gott mich vor?
Das Beispiel Jesu Sie fragen sich vielleicht: „Wie lädt mich Gott ein, mich an seinem Werk zu beteiligen?“ Lassen Sie uns dazu Jesu Beispiel aus dem Johannes-Evangelium, Kapitel 5, Verse 17 und 19 bis 20 betrachten (vgl. Kapitel 6): „Mein Vater ist noch immer am Werk und auch ich bin am 128
Werk. […] Amen, amen, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich aus tun, sondern nur, wenn er den Vater etwas tun sieht. Was nämlich der Vater tut, das tut in gleicher Weise der Sohn. Denn der Vater liebt den Sohn und zeigt ihm alles, was er tut.“
Jesu Beispiel „Der Vater ist bis jetzt am Werk.“ „Jetzt lässt der Vater mich wirken.“ „Ich tue nichts aus eigenem Antrieb.“ „Ich achte darauf, was der Vater tut.“ „Ich tue das, was ich den Vater bereits tun sehe.“ „Ihr seht, dass der Vater mich liebt.“ „Er zeigt mir alles, was er selbst tut.“
Gott wirkte von Anfang an in unserer Welt und er ist noch immer am Werk. Jesus wies mit seinem eigenen Leben darauf hin. Er kündigte an, dass er nicht gekommen sei, um seinen eigenen Willen zu verfolgen, sondern den Willen des Vaters, der ihn gesandt hat (Joh 4,34; 5,30; 6,38; 8,29; 17,4). Um den Willen des Vaters zu erkennen, so sagte Jesus, beobachte er, um zu sehen, was der Vater bereits tue. Dann begleitete Jesus ihn in seinem Werk. Der Vater liebte den Sohn und ergriff auch in seinem Fall die Initiative, zu ihm zu kommen und ihm zu offenbaren, was er (der Vater) tat oder tun würde. Der Sohn fuhr fort, in seinem Umfeld nach dem Handeln des Vaters Ausschau zu halten, sodass er sein Leben mit den Taten des Vaters in Einklang bringen konnte.
Von der Bibel lernen Was lerne ich durch Jesu Beispiel über den Vater? Wonach sollte ich Ausschau halten? Was sollte ich tun?
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Gottes Offenbarung ist seine Einladung Jesu „Schlüssel“ zu erkennen, wie er den Willen des Vaters tun sollte, war, zu beobachten, was der Vater tat. Jesus achtete darauf, wo der Vater bereits wirkte. Wenn er es sah, tat er das, was er den Vater tun sah. Für Jesus war die Offenbarung dessen, wo der Vater wirkte, seine Einladung, ihn in seinem Wirken zu begleiten. Wenn Sie den Vater in Ihrem Umfeld am Werk sehen, ist das Ihre Einladung, Ihr Leben an ihm auszurichten und ihn in dieser Arbeit zu begleiten. Weitere biblische Beispiele: Elischas Diener. Ist es möglich, dass Sie es unter Umständen gar nicht bemerken, wenn Gott um Sie herum am Werk ist? Ja. Elischa und sein Diener befanden sich in der Stadt Dotan und sahen sich von einer Armee umzingelt. Der Diener war zu Tode erschrocken, aber Elischa war ruhig. „Dann betete Elischa: Herr, öffne ihm die Augen, damit er sieht. Und der Herr öffnete dem Diener die Augen: Er sah den Berg rings um Elischa voll von feurigen Pferden und Wagen“ (2 Kön 6,17). Erst als Gott die Augen des Dieners öffnete, sah dieser, was Gott um ihn herum tat. Die geistlichen Führer von Jerusalem. Jesus weinte über Jerusalem und seine Führer, als er die Zerstörung, die 70 n. Chr. stattfinden würde, prophezeite. Er sagte: „Wenn doch auch du an diesem Tag erkannt hättest, was dir Frieden bringt. Jetzt aber bleibt es vor deinen Augen verborgen“ (Lk 19,42). Gott war in ihrer Mitte, vollbrachte Zeichen und Wunder – und sein eigenes Volk erkannte ihn noch nicht einmal. Sie erkannten das Wirken des Vaters nicht. Sie hatten keine echte Liebesbeziehung zu ihm aufgebaut, obwohl sie die biblischen Schriften fleißig studierten. Jesus verurteilte die Juden dafür, dass sie den wichtigsten Teil des Lebens verpassten – eine Liebesbeziehung mit Gott. Er warf ihnen vor: „Ihr erforscht die Schriften, weil ihr meint, in ihnen das ewige Leben zu haben; gerade sie legen Zeugnis über mich ab. Und doch wollt ihr nicht zu mir kommen, um das Leben zu haben“ (Joh 5,39–40). Zwei Faktoren sind wichtig, wenn Sie das Wirken Gottes um Sie herum erkennen wollen: 1. Sie müssen in einer innigen Liebesbeziehung mit Gott leben; 2. Gott muss die Initiative ergreifen und Ihre geistigen Augen öffnen, damit Sie sehen können, was er tut. 130
Gottes Offenbarung ist meine Einladung Wie soll ich auf Gottes Einladung reagieren? Wie kann ich Gottes Wirken erkennen?
Wirken, wo Gott wirkt Unsere Gemeinde hatte den Eindruck, es sei Gottes Wille, dass wir dabei mithalfen, überall in Zentral- und West-Kanada neue Gemeinden zu pflanzen. Wir hatten eine Liste, auf der 100 Städte und Dörfer aufgeführt waren, die keine evangelische Gemeinde besaßen. Um festzustellen, wo man am besten Gemeinden gründen müsse, würden die meisten Gemeinden wahrscheinlich mit einer Bevölkerungsstudie oder Meinungsumfrage beginnen. Dann würden sie anhand der Ergebnisse entscheiden, wo der vielversprechendste und produktivste Ort wäre. Inzwischen kennen Sie mich gut genug, um zu wissen, dass ich einen anderen Ansatz wähle. Wir versuchten herauszufinden, was Gott bereits in diesen Gegenden tat. Wir waren fest davon überzeugt, dass er uns zeigen würde, wo er wirkte, und dass diese Offenbarung unsere Einladung sein würde, ihn zu unterstützen. Wir begannen also, zu beten und zu beobachten, was Gott als Antwort auf unsere Gebete als Nächstes tun würde. Allan war eine kleine Stadt etwa 40 Meilen von Saskatoon entfernt; es hatte dort bislang nie eine evangelische Gemeinde gegeben. Eines unsere Gemeindemitglieder fühlte sich geführt, einen Ferien-Bibelkurs für die Kinder in Allan zu leiten. Wir stimmten zu und meinten: „Lasst uns herausfinden, ob Gott hier wirkt.“ Wir führten den Ferien-Bibelkurs durch. Am Ende der Woche fand ein Elternabend statt. Wir erzählten der Gruppe: „Wir glauben, Gott will möglicherweise, dass wir in dieser Stadt eine Baptistengemeinde gründen. Wenn irgendjemand von Ihnen einen regelmäßigen Bibelkreis ins Leben rufen und vielleicht ein Teil einer neuen Gemeinde werden möchte, dann möchten wir Sie bitten, doch einfach mal vorzutreten.“ 131
Aus dem hinteren Teil der Anwesenden kam eine Frau nach vorne. Sie weinte und sagte: „Ich habe 30 Jahre lang dafür gebetet, dass in dieser Stadt eine Baptistengemeinde gegründet würde, und ihr seid die Ersten, die darauf antworten.“ Nach ihr kam ein älterer Mann, „TV“-George genannt (weil er Fernseher reparierte). Er war ebenfalls tief bewegt und weinte. Er berichtete uns: „Jahrelang war ich in einer Baptistengemeinde aktiv. Dann wurde ich Alkoholiker. Vor viereinhalb Jahren kehrte ich zu Gott zurück. Ich versprach ihm damals, dass ich jeden Tag vier bis fünf Stunden beten würde, bis er in unserer Stadt eine Baptistengemeinde gründen würde. Ihr seid die Ersten, die reagieren.“ Wir mussten keine Umfrage starten. Gott hatte uns gerade gezeigt, wo er wirkte! Das war unsere Einladung, uns ihm anzuschließen. Wir gingen zurück nach Saskatoon und teilten unserer Gemeinde voller Freude mit, was Gott tat. Die Gemeinde entschied sich sofort dafür, eine neue Gemeinde in Allan zu gründen. Bisher hat diese Gemeinde in Allan selbst eine Gemeinde und zwei Missionskirchen gepflanzt. Gott hat uns nicht befohlen, irgendwohin zu gehen und irgendwelche Arbeiten für ihn zu vollbringen. Im Gegenteil. Er hat uns gesagt, dass er bereits dabei ist, eine verlorene Welt zu sich zu ziehen. Wenn wir unser Leben auf einer Liebesbeziehung zu ihm aufbauen, wird er uns zeigen, wo er wirkt. Diese Offenbarung ist seine Einladung an uns, uns seinem Werk anzuschließen. Und wenn wir uns ihm anschließen, wird er sein Werk durch uns vollenden.
Wissen, wo Gott wirkt Gott versucht manchmal, unsere Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, indem er uns offenbart, wo er bereits wirkt. Wir sehen dies unter Umständen, erkennen aber nicht sofort, dass es sich dabei wirklich um Gottes Wirken handelt. Stattdessen sagen wir uns: „Nun, ich bin mir nicht sicher, ob Gott will, dass ich mich hier einmische oder nicht. Ich bete lieber noch eine Weile.“ Doch vielleicht verpassen wir eine Gelegenheit, Gott bei seinem Wirken zu unterstützen, wenn wir diese Situation vorübergehen lassen und „nur“ beten. Wenn wir immer empfänglich für Gottes Handeln sind, werden wir beim kleinsten Anlass 132
bereit sein, auf seine Einladung zu reagieren. Und Gott ist derjenige, der Sie in der Liebesbeziehung, von der schon so oft die Rede war, für solche Gelegenheiten sensibel macht. Wenn Sie sich Gott in seinem Wirken anschließen wollen, müssen Sie wissen, wo er wirkt. Die Bibel nennt uns einige Dinge, die nur Gott tun kann. Lernen Sie, diese zu erkennen; und wenn Sie etwas sehen, das nur Gott tun kann, werden Sie wissen, dass es sich dabei um Gottes Wirken handelt. Diese Vorgehensweise widerspricht nicht der Tatsache, dass Gott die Initiative übernimmt, denn ohne dass Gott Ihr geistiges Auge öffnet, werden Sie nicht wissen, dass er dort wirkt.
Wirken, wo Gott wirkt Warum erkenne ich etwas nicht immer sofort als Gottes Wirken? Wie kann ich so werden, wie Gott mich braucht, damit ich sein Wirken erkenne und mich daran beteilige?
Dinge, die nur Gott tun kann Die Bibel sagt, dass niemand zu Christus kommen kann, wenn ihn nicht der Vater dazu geführt hat (vgl. Joh 6,44): Niemand wird Gott suchen oder sich mit geistlichen Fragen beschäftigen, wenn der Geist Gottes nicht in seinem Leben wirkt. Stellen Sie sich vor, ein Nachbar, ein Freund oder eines Ihrer Kinder beginnt, sich für geistliche Dinge zu interessieren. In diesem Fall müssen Sie nicht erst fragen, ob es sich dabei um das Wirken Gottes handelt. Er ist der Einzige, der das tun kann. Viele Menschen, die dieses Konzept auf ihre Evangelisationsbemühungen angewandt haben, haben tiefen Frieden erfahren. Sie beten und beobachten, wie Gott im Leben anderer wirkt. Wenn sie jemanden sehen oder von jemandem hören, der nach Gott sucht, wird das zu ihrer Einladung, ein Zeugnis von dem Gott abzulegen, den sie kennen und dem sie dienen. 133
Die folgenden Bibelstellen beschreiben weitere Dinge, die nur Gott tun kann. Lesen Sie sie aufmerksam durch, damit Sie erkennen können: • „Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten. Und ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, der für immer bei euch sein soll. Es ist der Geist der Wahrheit […]. Ihr aber kennt ihn, weil er bei euch bleibt und in euch sein wird“ (Joh 14,15–17). • „Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe“ (Joh 14,26). • „Und wenn er kommt, wird er die Welt überführen (und aufdecken), was Sünde, Gerechtigkeit und Gericht ist“ (Joh 16,8). Wenn Sie errettet sind, gehen Sie eine Liebesbeziehung mit Jesus Christus ein – mit Gott selbst. An diesem Punkt tritt der Ratgeber, der Geist der Wahrheit, in Ihr Leben, um in Ihnen zu wohnen. Er ist allgegenwärtig, um Sie zu lehren. Der Heilige Geist überführt die Menschen auch von ihrer Schuld, ihrer Sünde. Er eröffnet der Welt, was Gerechtigkeit ist und was unter das Gericht fällt. Hier eine Zusammenfassung einiger Dinge, die nur Gott tun kann:
Dinge, die nur Gott tun kann • • • • • •
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Gott Gott Gott Gott Gott Gott
zieht Menschen zu sich. bewirkt, dass Menschen nach ihm suchen. offenbart geistliche Wahrheit. öffnet die Augen über Schuld und Sünde. öffnet die Augen über Gerechtigkeit. öffnet die Augen über Gericht.