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Leseprobe Beth Alves, Tommi Femrite und Karen Kaufman Fürbitter Entdecken Sie die Kraft Ihres Gebets

«Jedem aber wird die Offenbarung des Geistes geschenkt, damit sie anderen nützt.» 1. Korinther 12,7

Schleife-Verlag, CH-Winterthur

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Leseprobe Titel der Originalausgabe: Intercessors Discover Your Prayer Power c 2000 by Elizabeth (Beth) Alves, Barbara (Tommi) Femrite, Karen Kaufman. Alle Rechte vorbehalten Originalausgabe: Published by Regal Books, A division of Gospel Light, Ventura, California, U.S.A. 2. Auflage Oktober 2001 E Schleife Verlag, Pflanzschulstrasse 17, Postfach 85, CH 8411 Winterthur, Switzerland Tel. +41 (0)52 2322424 Fax +41 (0)52 2336082 Email: publications@schleife.ch www.schleife.ch ISBN 3-907827-10-4 Vertriebspartner Deutschland, Österreich und Schweiz: Projektion J Verlag, Asslar ISBN 3-89490-377-5 Alle Bibelzitate sind der Einheitsübersetzung in der Fassung von 1981 entnommen, wenn nicht anders angegeben. Übersetzung: Tina Pompe Lektorat: Michael Herwig Umschlaggestaltung: Pia Maurer Cover Typographie: Hanna Koller Photo: Pia Maurer Satz und Druck: Jordi AG, CH-3123 Belp Für die Verwendung aller persönlichen Erlebnisse und Briefe wurde die freundliche Genehmigung eingeholt. In einigen Fällen sind die Namen verändert worden, um die Privatsphäre der Einzelnen zu schützen. Alle Rechte vorbehalten, auch für auszugsweise Wiedergabe und Fotokopie

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Leseprobe EMPFEHLUNG Der neue Gebetsaufbruch im deutschsprachigen Raum ist ein wirkliches Geschenk Gottes und ein Vorbote für die kommende Erweckung. Tommi Femrite und Beth Alves kenne ich schon seit vielen Jahren und freue mich, dass sie uns dieses authentische Buch in die Hand geben. Sie haben viel im deutschsprachigen Raum investiert, wofür ich ihnen persönlich sehr dankbar bin. Dieses Buch ist ein wirkliches Muss für jeden ernsthaften Beter, und es wird jeden Leser neu mit dem Feuer des Gebets entfachen. • Walter Heidenreich — Internationaler Evangelist,

Erweckungsprediger & Leiter der FCJG Lüdenscheid Gott ruft Sein Volk zum Gebet — Ihn zu suchen, auf Seine Stimme zu hören und Ihn mit persönlichen, gemeinsamen und globalen Anliegen zu bestürmen. Dieses Buch enthält göttliche Weisheit für deine Gebets-Praxis. • Bill Bright, Gründer von Campus für Christus

Fast jeder, dem ich in diesen Tagen begegne, will Anteil an dieser unglaublichen Gebetsbewegung haben, die wir heute überall um uns herum erleben. Dieses Buch wird die Tür dazu öffnen. Lies «Fürbitter» und du wirst erfahren, wie du in deinem Leben in neue Kraft-Horizonte gehoben wirst. • C. Peter Wagner Chancellor des Wagner Leadership Institutes Ein spannendes Buch in strategischen Zeiten! Die Welt-Evangelisation erfordert kraftvolle Gebets-Krieger. Dies ist ein Epochemachendes Werk, das Gott-hingegebenen Männern und Frauen dazu verhelfen kann, ihr volles Potential als dynamische Vorkämpfer in der Freisetzung von Gottes Kraft zu erreichen. Dieses Buch ist ein «Muss» und ein Augen-Öffner für alle im Leib Christi. • Luis Bush, Internationaler Direktor des AD 2000 & Beyond Movement

Dieses Buch ist ein wunderbares Geschenk an alle Gläubigen. • Ted Haggard, Senior Pastor, New Life Church, Colorado Springs

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Leseprobe INHALT Vorworte von Lilo Keller und Dutch Sheets 11 Dank 17 Einführung 19 Jeder Christ hat einen wichtigen Beitrag Alle, die an der Front vorne stehen, brauchen andere hinter sich, die sie anfeuern; ebenso wie alle, die im Hintergrund arbeiten, diejenigen brauchen, die vorneweg gehen und sie anleiten! Jeder Mensch hat eine Salbung als Fürbitter die freigesetzt werden muss und als Auslöser für Veränderung dient. 1. Themenorientierte Fürbitter 33 Ungerechtigkeiten nicht länger hinnehmen Ihr Thema bringt Sie zum Weinen und lässt Sie auf den Tisch hauen; aber die Motivation muss immer die Liebe sein. 2. Gebetslisten-Fürbitter 51 Die Beter auf den hinteren Rängen Die Hingabe der Fürbitter die sich an Gebetslisten halten, bringt ihnen selbst Freiheit, anderen Ermutigung und den Lohn des Himmels für ihre Ausdauer. 3. «Seelen»-Fürbitter 63 Die Hebammen Gottes Die Hebammen Gottes treten im Gebet für all diejenigen in den Riss, die vor der Entscheidung zwischen der ewigen Annahme Gottes und der ewigen Verdammnis stehen. Sie kämpfen für alle, - die eine Familie und ein Zuhause brauchen. 4. Persönliche Fürbitter . 81 Die geistlichen Wächter Gott gewährt den persönlichen Fürbittern das Vorrecht, Träger vertraulicher Informationen in und aus dem Thronsaal Gottes für andere zu sein, um am Schutz dieser Personen, an ihrer Versorgung und an den Prioritäten ihres Gebets Anteil zu nehmen. 5. Finanzielle Fürbitter 99 Glauben im Blick auf die Versorgung Finanzielle Fürbitter haben von Gott eine spezielle Salbung empfangen, sich um die Finanzkanäle des Himmels zu versammeln und die Versorgung und Ressourcen für andere herbeizurufen. 6. Barmherzigkeits-Fürbitter 115 Die «Samariter» des Gebets Als die wandelnden Stethoskope Gottes betrachten Barmherzigkeits-Fürbitter nicht die äussere Erscheinung, sondern sie suchen nach der Wurzel für den Schmerz eines Menschen; damit sind sie dann in der Lage, die Barmherzigkeit Gottes mit dieser Wurzel in Berührung zu bringen. © Schleife Verlag CH-Winterthur


Leseprobe 7. Krisen-Fürbitter 135 Die Gebets-Sanitäter Krisen-Fürbitter eilen mit dringenden Bitten und Gebets- anliegen für andere in den Thronsaal hinein und hinaus; sie sind die Wächter für das Volk Gottes. 8. Kampf-Fürbitter 151 Die Partner der Wahrheit Kampf-Fürbitter stehen für die Schlagkraft des Gebets. Sie setzen alles daran, der Wahrheit den Weg zu bahnen, indem sie die Autorität Gottes an Orten, über Problemen und Menschen aufrichten, an denen bislang Satan ein Anrecht hatte. 9. Lobpreis- und Anbetungs-Fürbitter 175 Die heiligen Minnesänger Anbetungs-Fürbitter setzen Trost für die Menschen und die Macht des Himmels frei. Dabei übernehmen sie die Aufgabe einer leistungsfähigen Abwehr gegen den Fresser aller Hoffnung. 10. Fürbitter für Regierungen 195 Die Wächter über Politik und christliche Gemeinde Fürbitter für Regierungen sind Wächter die Leiter auf der politischen Ebene und im Leib Jesu, wo Entscheidungen über das Schicksal ganzer Nationen getroffen werden, durch Gebet unterstützen und stärken. 11. Fürbitter für Volksgruppen und für Israel 215 Die Gebetshirten für ethnische Gruppen Wenn wir Menschen unter Druck setzen, sie verdammen oder in das Reich Gottes treiben wollen, dann werden sie sich nur um so hartnäckiger wehren. Deshalb beruft Gott Hirten der Fürbitte, um den Weg im Gebet frei zu machen. 12. Prophetische Fürbitter 239 Die Beter mit dem «heissen Draht» Es ist das Anliegen eines prophetischen Fürbitters, das Unsichtbare zu sehen und das Ungehörte zu hören, das bislang noch keinem Menschen in den Sinn gekommen ist, damit die Menschen die Liebe Gottes zu ihnen in noch grösserer Weise kennenlernen. 13. Unseren persönlichen Auftrag und unsere Gebets-Partner finden 267 Gebete wie «intelligente Bomben» Wenn wir unser Ziel gefunden haben, vereint in Freundschaft zusammenstehen und wenn wir Gott um eine Strategie gebeten haben, dann werden unsere Gebete zu Raketen — zerstörerische Waffen, welche die Pläne des Feindes zunichte machen.

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Leseprobe VORWORT Dieses Buch stösst im Bereich des Gebetes — sei es für Personen, Städte oder Länder — neue Türen auf. Dabei werden dem Beter nicht zusätzliche Lasten auferlegt, im Gegenteil! Er wird in eine Dimension von ganz grosser Freiheit hineingeführt, sich in der Freundschaft mit Gott als Original zu sehen, sodass er den Schwerpunkt der eigenen Gebetsberufung erkennen und entsprechend gestalten kann. Beth und Tommi haben uns im deutschsprachigen Raum mit ihren spezifischen Gaben bei unzih1igen Konferenzen, Seminaren und Gebetstreffen gedient. Dabei ist es ihnen in unvergesslicher Weise gelungen, den Glauben an einen gewaltigen, barmherzigen Gott freizusetzen und das Vertrauen in die Kraft des eigenen Gebetes zu fördern. Wir haben es immer wieder erlebt, wie durch die prophetische Lehre und das praktische Training ein anfänglich wilder oder verzagter Kaufe von Individuen zu einer Gebetsarmee geformt wurde, die fähig war, geistlichen Schutz aufzubauen und neues Land zu erobern. So wie in ihrem eigenen Leben, geben Beth und Tommi auch in diesem Buch zusammen mit Karen ein Zeugnis von dem, was es heisst, geistliche Elternschaft wahrzunehmen und als Freunde in aller Verschiedenheit ihren spezifischen Aufträgen zu folgen. Bei allen drei Frauen ist diese anziehende Freiheit des Geistes zu finden, die ungekünstelt und kühn das Reich Gottes an die erste Stelle zu setzen vermag. Ich bin mir sicher, dass dieses Buch dazu dienen wird, durch die Kraft des Heiligen Geistes Berge abzutragen und Täler aufzuffüllen, damit der Erntewind durch unsere Herzen und Länder hindurchpfeifen kann. Lilo Keller Stiftung Schleife, Winterthur

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Leseprobe VORWORT Sie müssen dieses Buch lesen! «Noch ein Buch über Gebet?» fragen Sie vielleicht. Die Antwort lautet ebenso klar und deutlich: «Ja, Gott sei Dank!», wie auch nachdrücklich: «Nein — nicht einfach noch ein Buch über Gebet!» Ich bin immer wieder erstaunt, in welch zunehmendem Mass Gott dem Leib Jesu immer tiefere Offenbarung über dieses so wichtige Thema schenkt. Es ist, als wäre eine Quelle der Offenbarung geöffnet worden, und je mehr die Gemeinde daraus schöpft, desto klarer und stärker wird ihr Fluss. Während wir in den vergangenen Jahren viele Definitionen von Gebet und Fürbitte bekommen haben, scheint es mir, als würden wir jetzt in die Zeit kommen, in der unsere Methoden verfeinert und die genaueren Aufgaben zugewiesen werden. Die Armee rückt jetzt vom Ausbildungslager auf das Schlachtfeld aus, vom Klassenzimmer an den Kriegsschauplatz. Alle biblische Wahrheit muss von der Erkenntnis zur Anwendung kommen. Aber allzu oft geschieht gerade dies nicht, und das traurige Ergebnis davon ist dann Wissen ohne Weisheit, Hören ohne Tun, Lärm ohne Kraft und Potential ohne Frucht. Der Heilige Geist hat ganz offensichtlich den festen Entschluss gefasst, dass es mit der weltweiten Gebetsbewegung so nicht kommen wird. Deshalb gibt es Bücher wie dieses, das Sie gerade in der Hand halten. Ich will hier nicht prophezeien; aber ich bin bereit, eine kühne Voraussage zu machen: Dieses Buch wird ein Bestseller. Es wird eine Schlüsselrolle einnehmen, die Gebetsbewegung auf eine neue Ebene zu führen. Viele potentielle Beter werden, sobald ihr Blick für die Kraft und Notwendigkeit des Gebets geschärft wurde, nun selbst ihren Platz auf der Mauer einnehmen. Aus diesem Grund wird gerade dieses Buch Fürbitter unter all den Büchern, die in letzter Zeit über Gebet geschrieben wurden, auf lange Sicht zu den wichtigsten und nützlichsten zählen. Gott sei Dank dafür! Selbst jetzt, während ich dieses Vorwort schreibe, fühle ich mich gleichzeitig geehrt und beschämt, daran einen Anteil zu haben, wie gering er auch sein mag. Ich bin mit den drei «Werkzeugen» gut befreundet, die als Kanäle auserwählt sind, um dieses Geschenk an Jesus und seine Kriegsbraut weiterzugeben. Beth Alves ist meiner Frau Ceci und mir eine wahre Mutter in Christus. Sie bewegte sich bereits lange im Gebet, bevor es überhaupt eine Gebetsbewegung gab. Sie und andere, die ebenso gesinnt waren wie sie, brachten die übrigen von uns zur Geburt. Es ist nur passend, dass sie Teil des Schatzes dieses Buches ist. Dann ist da noch ihre «Jüngerin», Tommi Femrite, die ebenfalls eine liebe Freundin von Ceci und mir ist. Sie machte sehr schnell den Schritt von der Schülerin zur Lehrerin, und von einer Jüngerin zur Mentorin. Sie allein dabei zu beobachten, wie sie vom einfachen Soldaten zu einem Offizier in der Gebetsarmee Gottes heranwuchs, war in dieser Geschwindigkeit und Kraft schwindelerregend. Welch eine starke Kämpferin und Lehrerin! Und was kann ich über Karen Kaufman sagen, der mir von Gott geschenkten Lektorin meines Buches Intercessory Prayer? Sie trug dazu bei, dass ein Emporkömmling, ein Küken, ein Möchtegern-Autor als zartes Pflänzchen den Boden durchbrach. Ihr Verständnis, ihre Ermutigung und Fachkenntnis wurden zu den Geburtshelfern meines Dienstes als Schriftsteller. Es ist mir eine echte Ehre, ihr auf diese kleine Weise dienen zu können. Ich kann Euch Dreien nur danken für dieses unbezahlbare Werk. Die geistliche Armee kann nun besser in Position gebracht werden, der General kann seine © Schleife Verlag CH-Winterthur


Leseprobe Truppen mit grösserer Genauigkeit auf ihre Posten weisen. Frustrierte Kämpfer, die bislang versucht haben, eine Rüstung zu tragen, die ihnen nicht gepasst hat, werden nun ihre Steine aufheben, sie in ihre Schleudern legen und die Goliaths ihrer Welt erschlagen. Der Sohn bat um die Nationen als sein Erbe (vgl. Psalm 2), der Vater sagte ja, und Bücher wie das vorliegende sind Teil dieses Planes — aufgespart für eine Zeit wie heute! Und für Sie, liebe Heilige des Allerhöchsten, gilt genau das gleiche: Sie sind der Boden, in den diese machtvollen Samen hinein gesät werden. Behandeln Sie sie mit Sorgfalt, und dann möge die Ernte beginnen! Dutch Sheets Senior Pastor von Springs Harvest Fellowship in Colorado Springs, Colorado, USA

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Leseprobe DANK Herr, wir sagen Dir Dank für unsere Ehemänner: Floyd Alves, Ralph Femrite and Dennis Kaufman — heilige Männer, die uns durch ihre Liebe geschützt und durch ihre Ermutigung gestärkt haben. Danke • für unsere kostbaren Familien, die dazu beigetragen haben, unser Leben zu formen, und die uns mehr über Dich gelehrt haben; • für treue persönliche Fürbitter, die auf ihren Knien Opfer gebracht haben, damit wir diese Botschaft zu Papier bringen konnten; • für die Hingabe der Mitarbeiter von Intercessors International, die unsere Vision geteilt und unermüdlich dabei geholfen haben, bis sie erfüllt war; • für die Helden des Glaubens, deren Geschichten dieses Buch Wirklichkeit werden liessen; • für die Hingabe der Mitarbeiter von Gospel Light Publications: für Bill Greig III, Kyle Duncan und David Webb, die von dieser Botschaft überzeugt waren; für die Lektorin Deena Davis; für Kirn Bangs, Pat Bear, Billie Baptiste, Alice Coryell, Anita Green und Flora Washburn, unsere Wächter in der Fürbitte; für Nola Grunden, deren Effektivität alles am Laufen hält; für Rob Williams, der mit seiner einzigartigen Fähigkeit zur Gestaltung des Umschlags und des Inneren des Buches dazu beitrug, dass diese nun für das Reich Gottes strahlen; • für Jeanne Senecal, die ausgezeichnete Arbeit bei der Transkription unserer Tonbänder leistete; • für die vielen Hirten, die unser Leben bereichert haben: Burton Stokes, Olen Griffing, Dutch Sheets, Ted Haggard, Jack Hayford, Larry DeWitt, Bob Olthoff, Bayless Conley und Rick Warren. Am meisten von allem danken wir Dir, Vater, für das Wunder, dass wir dazu gebraucht wurden, durch Gebet viel für Dein Reich zu erreichen.

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Leseprobe EINFÜHRUNG Jeder Christ hat einen wichtigen Beitrag Junge Kätzchen kommen in Afrika nur selten vor, aber das neunjährige Mädchen Abahu Odakonda lässt sich von dieser Tatsache nicht davon abhalten, sich eines zu wünschen. Hinter ihrer kleinen Erscheinung verbirgt sich ein grosses Herz, das sich danach sehnt, Liebe weiterzugeben. Jon, der englische Missionar, der in ihrem abgelegenen Dorf lebt, ist gekommen, um Abahus Familie von Jesus zu erzählen; jedes Mal knurrt ihr Vater angewidert, wenn die Trommeln der Eingeborenen die Warnungen des in der Nähe wohnenden Medizinmannes vor Jons Besuch wiedergeben. Sehr geduldig bittet Jon seinen himmlischen Vater Tag für Tag um einen Plan, wie er die verhärteten Herzen dieser ungeretteten Dorfbewohner erreichen kann. Er macht oft an der kleinen schäbigen Hütte der Odakondas Halt, um ihnen irgendeine Art der Freundlichkeit zu erweisen. Dabei ahnt er nicht, dass ein kleines Mädchen namens Abahu ihn belauscht und die Botschaft förmlich aufsaugt. Jons Augen leuchten mit einer Echtheit, die Abahu noch nie zuvor bei einem Menschen gesehen hat. Seine Worte sind getränkt mit der Liebe zu einem Gott, von dem sie noch nie zuvor gehört hat. Jons Gott ist ein Geber, ein Versorger — oder etwa nicht? Sie muss es einfach wissen. Leise, voller Hoffnung, wagt sie es doch, im Namen Jesu ein einfaches Gebet für ein Kätzchen zu sprechen. Jon weiss nichts davon, wie sehr sich Abahu nach einem Kätzchen sehnt; er weiss nur, dass Gott allein den Schrei seines Herzens beantworten kann, Jesus in diese abgelegene Dschungelsiedlung zu bringen. Dann, eines Tages, als Jon tief im Gebet versunken ist, hört er das hilflose Maunzen seiner eigenen kleinen Katze draussen vor seinem Fenster. Da er sein Gespräch mit dem Herrn nicht unterbrechen will, versucht Jon, das Schreien nicht zu beachten. Aber der verzweifelte Klang der Not zieht weiter an seinem Herzen. Er tritt vor die Tür und sieht, wie sich sein Kätzchen an den obersten Ast eines hochgewachsenen, jungen Baums klammert. Wie gewöhnlich fällt Jon zuerst auf die Knie, um zu beten. «Vater im Himmel», rief er aus, «wie kann ich dieses Kätzchen von diesem Baum herunterholen?». Er sieht seinen Wagen und erinnert sich dabei, dass er noch ein Seil auf dem Vordersitz liegen hat. Nachdem er eine Weile nach dem Seil gesucht hat, beruhigt sich Jon endlich soweit, dass er es von der Stossstange seines Wagens zu dem biegsamen Baumstamm spannen kann. Da er nun den jungen Baum an ein Ende und den Wagen an das andere Ende des Seils gebunden hat, hat er vor, den Baum weit genug zu sich herunter zu beugen, um dem Kätzchen, das in den Zweigen eingeklemmt ist, einen rettenden Arm entgegen zu strecken... Ratsch! Mit ungläubigen Augen sieht Jon zu, wie der Baum wieder in seine aufrechte Position zurückschnellt und dabei das Kätzchen wie eine abgeschossene Gewehrkugel durch die Luft schleudert. Auf der anderen Seite des Dorfes sitzt Abahu, mit ihrem ebenholzfarbenen Gesicht zart auf ihre Hände gestützt, und betrachtet die fernen Wolken am Himmel über sich. Sie haben es erraten! Aus heiterem Himmel erklingt der herzzerreissende Schrei eines verängstigten Kätzchens, das in einen nahegelegenen Busch stürzt. Abahu schreit vor Freude auf, als sie ihr Wunder an sich reisst und in die Hütte läuft, um ihrem Vater davon zu berichten. Noch während sie um Atem ringt, stösst sie hervor: «Papa, Papa! Jesus gibt es wirklich! Er hat extra für mich ein Kätzchen aus dem Himmel fallen lassen!» Er müht sich, seine Emotionen nicht zu zeigen, aber eine © Schleife Verlag CH-Winterthur


Leseprobe einzelne Träne fliesst über Herrn Odakondas Wange. Das war erst der Anfang, wie sein Herz erweicht wurde. In der Zwischenzeit sucht Jons unter jedem Zweig und jedem Blatt, wobei er sich einen Weg durch das undurchdringliche Blätterwerk bahnt. Er bittet Gott für seine offensichtliche Nachlässigkeit bei der Fürsorge für sein Haustier um Vergebung. Er fragt sich bereits, ob er vor Gott versagt hat. Hat Gott seine Gebete überhaupt gehört? Dunkelheit fällt über das Gelände, und Jon muss seine Suche aufgeben. Er streckt seinen müden Körper auf der primitiven Unterlage seines Bettes aus. Aber ehe dieser Diener Gottes, der so von Barmherzigkeit erfüllt ist, endlich in einen unruhigen Schlaf fällt, tränkt er noch sein Kissen mit Tränen. Die Neuigkeit von Abahus Wunder verbreitet sich schnell, und bereits am nächsten Tag wird Jon in die Hütte ihres Vaters zum Essen eingeladen. An der Seite seiner freudestrahlenden Tochter erkennt Herr Odakonda die Güte Gottes an und flüstert ein kindliches Gebet des Glaubens: «Jesus, komm in mein Herz.» Diese fünf einfachen, im Glauben gesprochenen Worte verändern den gesamten Haushalt und führen letzten Endes dazu, dass das ganze Dorf gerettet wird. Die Bibel sagt, dass im ganzen Himmel Freude herrscht, wenn nur eine Seele gerettet wird (vgl. Lukas 15,10). Weshalb ein solches Freudenfest für eine einzelne Seele? Wenn wir die Geschichte des Missionars Jon lesen und was für eine Veränderung er in dem Dorf der Odakondas bewirkte, dann ist es ein Leichtes zu erkennen, wie Jons Verlust zu Abahus Gewinn wurde.. Was wir dabei aber nicht sehen, ist die grosse Anzahl an Menschen, die zu Jons Erfolg beitrugen: Lehrer, die für ihn gebetet und ihn gelehrt hatten; Leiter, die sich unter grossen fern selbst verleugneten, um ihm Vorbilder zu sein; Propheten, die ihm zuhörten und ihn ermutigten. So haben sich viele Menschen vereinigt —jeder mit seiner spezifischen Salbung zum Gebet —‚ um in der Fürbitte gemeinsam dafür einzustehen, dass Jons missionarische Tätigkeit mit Kraft ausgerüstet und in seine machtvolle Salbung hineinkommen würde. «Salbung» In christlichen Kreisen herrscht heutzutage eine grosse Unklarheit und Verwirrung bezüglich dieses Wortes «Salbung». Dadurch ist es auch zu vielen Streitigkeiten gekommen. Aber die Salbung ist schlicht und einfach die Freisetzung der Kraft Gottes in uns und durch uns, damit wir mit leidenschaftlicher Energie Dinge tun können, die wir in unserer eigenen Kraft und Stärke niemals bewerkstelligen könnten. Wenn die Salbung Gottes auf uns kommt, dann ist dieser Strom seiner Kraft dem ganz ähnlich, als wenn wir uns unter die Dusche stellen. Wir stellen uns ganz bewusst unbekleidet unter die Kontrolle der Dusche, um ihre reinigende Kraft zu empfangen. Auf die gleiche Weise wird auch Jesus, das Haupt der Gemeinde, seine Kraft in uns und durch uns fliessen lassen, wenn wir ganz bewusst in seine Gegenwart eintreten, um dort zu ruhen, und dabei alle Kleider unserer eigenen Anstrengungen hinter uns lassen. Ihre persönliche Salbung in der Fürbitte ist der Bereich Ihres Gebetslebens, der als überfliessender Kanal für Veränderung gedacht ist. Jeder einzelne von uns hat eine ganz individuelle Art von Gebetskraft, die wir uns nicht verdienen können, die wir aber auf die unterschiedlichen Aufgaben anwenden können, die Gott speziell ifir uns vorbereitet hat. Wenn Sie die folgenden Kapitel lesen, dann ist es unsere Hoffnung, dass Sie Ihre persönliche Gebetskraft und Salbung entdecken, die Sie in völligem Einklang mit Ihrem Aufgabenfeld im Gebet vorangehen lässt.

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Leseprobe

Sie müssen Ihr eigenes Aufgabenfeld kennen Sie wissen sicher, dass Sie ein Missions- und Aufgabenfeld für Ihr Gebet haben, oder nicht? Wenn nicht, dann könnte es daran liegen, dass Sie Ihr eigenes Feld mit dem einer anderen Person vergleichen. Es ist eine traurige Wahrheit, aber wir haben viele Menschen gesehen, die eine grosse Berufung als Fürbitter hatten, aber ihre Salbung nie entdeckt haben, weil sie stets zu beschäftig damit waren, die Frucht auf dem Gebetsfeld einer anderen Person zu betrachten. Würden Sie sich bitte einen Moment Zeit nehmen und dieses Buch aus der Hand legen, um Ihren Daumen zu betrachten? Auf der ganzen Welt gibt es keinen zweiten Daumen wie diesen. Gott hat Ihnen einen Fingerabdruck gegeben, der allein zu Ihnen passt. Sie sind absolut einzigartig: «wunderbar gestaltet» (Psalm 139,14) — mit niemand sonst zu vergleichen. Sie sind als ein Original geboren; versuchen Sie nicht, die Kopie von jemand anderem zu werden! Wenn Sie beten, dann bitten Sie den Herrn, Ihnen zu zeigen, wie Sie sich von anderen Fürbittern unterscheiden sollen — nicht wie Sie ihnen gleichen sollen. Ein erfolgreicher Handelsvertreter sagte einmal, dass man nur dort nach Ähnlichkeiten mit anderen Produkten sucht, wo man minderwertige Waren verkaufen möchte; wenn man ein hochwertiges Produkt anbietet, dann weist man auf seine Einzigartigkeit hin. Das Wort Gottes sagt uns, dass wir voller «Unverstand» sind, wenn wir uns mit anderen vergleichen (2. Korinther 10,12). Vergleichen führt immer zu Neid und Konkurrenz (vgl. Jakobus 3,16) und zerstört die Einheit im Leib Jesu. Nur wenn wir den einzigartigen Stellenwert dessen anerkennen, was wir im Gebet beizutragen haben, werden wir uns auch ganz an der Herrlichkeit freuen können, die anderen Menschen gegeben ist. Keiner von uns ist besser als der andere — nur anders. Als Christen leben wir nicht dafür, einander nachzuahmen; wir leben mit dem Ziel, Jesus ähnlich zu werden. Im Gebet ist es genau das gleiche. Wir beten nicht, um wie alle anderen zu klingen; wir beten, was der Heilige Geist uns zu beten aufgibt.

Schluss mit dem «Sockenstricken« Es kommt deshalb zu Nachahmungen im Gebet, weil zu wenige Christen sich die Zeit nehmen, den himmlischen Vater ganz persönlich kennen zu lernen und ihre eigene Salbung für das Gebet herauszufinden. Anne Ortlund hat einmal die Geschichte einer jungen Frau an einem Co liege erzählt, die derart mit ihrem Studium beschäftigt war, dass sie nicht einmal Zeit dafür hatte, ihren Vater anzurufen. Als sich die Weihnachtsferien näherten, lud der Vater seine junge Studentin ein, mit ihm eine Woche in der Berghütte der Familie zu verbringen. Sie kamen beide am selben Tag an und waren ganz begeistert über die Aussicht auf eine gemeinsame Zeit. Oberflächlich betrachtet erschien alles in bester Ordnung, als sie sich begrüssten; aber dann verschwand die Tochter in ihrem Zimmer. Vier Tage lang verschanzte sie sich hinter verschlossenen Türen. Der Vater sass da und wartete still, sehnte er sich doch nach der Aufmerksamkeit seiner Tochter, wollte aber auch nicht in ihre Privatsphäre eindringen. Schliesslich stürmte die junge Frau am Tag vor Weihnachten aus ihrem Zimmer und hielt die Hände hinter ihrem Rücken versteckt. Sie rief voller Vorfreude: «Papa, schau nur, was ich für dich gemacht © Schleife Verlag CH-Winterthur


Leseprobe habe!» Schnell hielt sie ihm ein Paar Socken vor die Nase. «Papa, vier Tage lang bin ich in meinem Zimmer gewesen und habe dir diese wunderbaren Socken gestrickt. Schau! Sind sie nicht schön?» Der Vater schloss seine Tochter liebevoll in die Arme, und die Tränen liefen ihm über das Gesicht. Er antwortete: «Liebling, Socken kann ich überall kaufen. Was ich mir wirklich wünsche, ist Zeit mit dir!»‘ Viele von uns sehnen sich danach, unseren Platz für das Gebet im Reich Gottes hier auf Erden zu finden. Aber wir sind so sehr damit beschäftigt, Socken zu stricken — gute Werke zu tun —‚ dass wir es gar nicht gelernt haben, auf Sein Herz zu hören. Gebet ist unsere Priorität — nicht die Werke. Keiner von uns möchte in den Himmel kommen und entdecken, dass wir für den Vater Socken gestrickt haben, aber darüber sein Herz für unser Aufgabenfeld im Gebet vernachlässigt haben. Lassen Sie uns daher unsere eigenen Pläne zur Seite legen, um auf die Stimme des Vaters zu hören, damit wir wissen, wen wir um Jesu willen unterstützen sollen. «Wunderbares» Gebetsieben Erinnern Sie sich noch an den Filmklassiker It’s a Wonderful Life (deutscher Titel: Ist das Leben nicht schön?)? In diesem Film begegnet der völlig verzweifelte Geschäftsmann George Bailey dem etwas unbeholfenen Engel Clarence, der mit grossem Eifer dabei ist, sich seine Engels-Flügel zu verdienen. George will sich von einer Brücke stürzen, um so seinem Leiden ein für alle Mal ein Ende zu bereiten; doch dann hört er das Platschen und die panischen Schreie von Clarence, seinem Schutzengel. Das Problem bei der Sache ist: Dieser Engel kann nicht schwimmen! George, ein Mann mit mitleidigem Herzen, kann sich dem hilflosen Rufen des anscheinend ertrinkenden Clarence einfach nicht entziehen. Auf diese Weise entsteht ein enges Band zwischen diesen beiden so unterschiedlichen Gestalten. George erhält dann die seltene Gelegenheit, das Leben so zu sehen, wie es ausgesehen hätte, wenn er niemals geboren worden wäre. Auf diese Weise erkennt er seinen eigenen Wert und nimmt auch die Tatsache an, dass er einen wichtigen Platz im Leben anderer einnimmt. Wie George brauchen auch wir eine neue Perspektive. Keine Macht der Erde verleiht dem Leib Jesu grössere Bedeutung als das Gebet. Jeder von uns hat Menschen, die Gott uns aufs Herz gelegt hat — oder noch legen will —‚ die wir im Gebet vor ihn bringen. Aber wir müssen uns bewusst dafür entscheiden, für sie zu beten. Wenn der Zeit — so wie wir sie jetzt kennen — die letzte Stunde geschlagen hat, dann wird das Buch des Lebens aufgetan, und wir werden die Gesichter all derer erkennen, die so grosse Opfer dafür gebracht haben, damit die Pläne und Absichten Gottes in unserem Leben in Erfüllung kommen konnten. Und wir werden auch sehen, welch entscheidende Veränderung unsere Gebete im Leben anderer bewirkt haben — oder hätten bewirken können. Behalten Sie das im Hinterkopf, wenn Sie den folgenden Brief lesen. Der Brief eines Märtyrers Meine Lieben, Nun, wenn ich so bedenke, wie sehr Satan unser Werk bekämpft hat, dann lobe ich Gott wirklich, dass ich überhaupt noch am Leben bin. Ich lebe von den Schriften des Paulus (1. Korinther 1; 2. Korinther 4; 2. Korinther 6) und erlebe dabei an meinem eigenen Leib, dass jeder echte Diener Bedrängnis, Trübsal, Not, Hunger, schlaflose © Schleife Verlag CH-Winterthur


Leseprobe Nächte erleidet — alle diese Dinge sind ein Teil meines Lebens geworden. Ich habe drei machtvolle Seminare für Pastoren aus Mosambik durchgeführt und habe noch nie zuvor derart hungrige Herzen gesehen. Im Norden von Mosambik gibt es inzwischen mehr Märtyrer als in jedem anderen Land der Welt. Ich bin überall auf ihre Blutspuren gestossen, aber ich habe noch an keinem anderen Ort Christen von solcher Anbetung und in einem derartigen Sieg gesehen. In unseren Bemühungen, die Grenze zu erreichen, um uns dort mit den 100 Pastoren zu treffen, haben wir einen Lastwagen, zwei Autos und zwei Motorräder an den Feind verloren, aber der Herr war mit uns. Wir gehen im Sieg voran und viele Menschen werden gerettet. Ich bin dort einem Mann begegnet, der erzählte: «Ich lebe in Höhlen und auf den Hügeln. Ich trage Tierfelle, aber die Liebe Jesu treibt mich immer weiter nach Mosambik hinein, Ich werde von den Soldaten wie ein wildes Tier gejagt. Letzten Endes werden sie mich umbringen, aber für mich ist es eine Ehre, für den zu sterben, der für mich starb.» Ein Mann und viele Pastoren wollten kommen, um mit mir zusammenzutreffen, aber der Feind wollte dies nicht zulassen. Auf neun der Pastoren wurde geschossen — acht wurden getötet und einer verwundet. Nach einem weiteren Seminar wurden 17 Pastoren verhaftet. Einer von ihnen sagte: «Monatelang hatten wir weder Kleidung noch Nahrung, aber ich war ja schliesslich nicht zum Essen oder der Gemeinschaft wegen gekommen: ich bin gekommen, um das Wort Gottes zu hören. Und wenn ich zurückgehe, dann bitte ich nicht um Nahrung— nur um Bibeln.» Wir hatten keine Bibeln, die wir ihm hätten geben können. Viele Pastoren hier besitzen nicht einmal eine Bibel. Wir leben in einem Dorf wo wir auf dem blanken Erdboden schlafen; es gibt auch in der Kälte des Winters keine Decken. Wir leben so wie die Einwohner Mosambiks. Überall ist der Geist der Liebe ausgegossen. Es erinnert mich sehr stark an Pfingsten. Ich bin einem Mann begegnet, dessen eine Hand abgehackt worden war, weil er eine Bibel gehalten hatte. Man hatte ihm auch ein Ohr dafür abgeschnitten, dass er das Wort Gottes gehört hatte. Dann war er gezwungen worden, beides zu essen. Später wurden ihm die Lippen dafür abgeschnitten, dass er predigte. Aber er stand mit strahlendem Gesicht auf und sagte: «Jetzt predige ich mit dieser Hand, höre mit diesem Ohr, und mein Mund wird das Lob Jesu singen.» Dann begann er, laut «Hallelujah! Hallelujah!» in undeutlicher Sprache zu singen. Ein Pastor musste innerhalb eines Monats 30 Witwen Unterschlupf gewähren. Ihre Ehemänner waren alle fllr ihren Glauben umgebracht worden. Was ist unser Anteil an dieser Sache? Die Herzen derer zu füllen, die bereit sind zu sterben, und über Hunderte zu wachen, die durch ihren Dienst gerettet werden. Ich war Zeuge, wie viele der marxistischen Soldaten gerettet wurden, als sie sahen, wie die Herrlichkeit Gottes auf die Christen fiel, welche sie gerade töteten. Ich werde nie wieder der gleiche sein. Wir brauchen Euer Gebet mehr als Euer Silber oder Gold. Ihr seid der Schlüssel für diese Zeit. Bitte helft uns doch!

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Leseprobe Alle beten, aber nicht alle beten das Gleiche Jeder von uns wird anders auf diesen Brief reagieren, je nach der Salbung, die Gott uns für unser Gebet gegeben hat. Das perfekte Gebetstreffen für diesen Märtyrer muss aber den Zusammenschluss der zielgerichteten Gebete der ganzen Gemeinde einschliessen: • Gebetslisten-Fürbitter werden damit beginnen, diesen hingegebenen Missionar täglich im Gebet vor Gott zu bringen. • Persönliche Fürbitter, die sich mit den Gebetslisten-Fürbittern zusammenschliessen, werden den Terminplan dieses Missionars besser kennen als er selbst. • Fürbitter für Leiter werden für die Nöte der Missionare, Pastoren und Machthaber beten. • Fürbitter mit einer Last für die Errettung von Menschen werden für alle die Seelen zum Herrn schreien, die noch gerettet werden müssen. • Finanzielle Fürbitter werden im Blick auf die Finanzen glauben, um schiffsladungsweise Bibeln dorthin zu senden. • Krisen-Fürbitter schalten sieh mit einem offenen Ohr dort ein, wo die Warnung Gottes vor Schwierigkeiten ergeht. • Barmherzigkeits-Fürbitter werden mit einem Strom von Tränen des Mit-Leidens und der tiefen inneren Seelenqual antworten. • Kampf- und Pionier-Fürbitter werden alle dämonischen Kräfte bekämpfen, die dort am Werk sind, indem sie geistliche Festungen aufdecken und einreissen. • Anbetungs-Fürbitter werden einen Anbetungsaltar aufrichten, um die Herrlichkeit Gottes an diesem Ort freizusetzen. • Themenorientierte Fürbitter werden den Himmel für eine geistliche Neuorientierung bestürmen. • Familien-Fürbitter werden für die hinterbliebenen Witwen und Kinder beten. • Fürbitter für Regierungen werden für die Verantwortlichen des Landes beten, um so eine Veränderung zu bewirken. • Fürbitter für Gemeinden werden für den geistlichen Dienst und die Lehre dort beten. • Fürbitter für Volksgruppen werden im Gebet für alle Stämme in Mosambik auf die Knie fallen. • Prophetische Fürbitter werden die Wahrheit proklamieren und prophetische Handlungen vollziehen, um den geistlichen Boden an den himmlischen Örtern aufzubrechen. Alle diese verschiedenen Salbungen und Berufungen müssen zusammenwirken, damit das Reich Gottes kommen und Sein Wille hier auf Erden getan werden kann. Die Gebetskraft des einen wird dort aufhören, wo die des nächsten beginnt. Mit der Gebetssalbung ist es so ähnlich wie mit den Tulpenfeldern in Holland. Aus der Entfernung sehen zum Beispiel alle roten Tulpen gleich aus. Erst wenn wir sie aus der Nähe betrachten, können wir ihre unterschiedlichen Schattierungen erkennen. Ebenso wird die Salbung von jedem einzelnen hervortreten; aber um das ganze Herz Gottes widerzuspiegeln, muss sie sich mit der Schönheit und Kraft der Salbung anderer verbinden. Diese vollkommene Mischung an Gebetskraft lässt den Leib Jesu zu einem Feld der erfüllten Träume vom Herzen des Vaters im Himmel werden. Jeder Christ hat ein Stück des Herzens Gottes, das er in der Fürbitte durchbeten muss. Gleichzeitig haben wir auch seine Kraft, diese Last zu tragen, wenn wir einer verlorenen und sterbenden Welt den Leib Jesu vor Augen stellen. Ob wir nun © Schleife Verlag CH-Winterthur


Leseprobe berufen sind, an vorderster Front zu stehen oder zu Hause Teil einer Unterstützergruppe sind, so ist jeder einzelne von uns doch wichtig, um im Gebet ein Dorf für Jesus zu gewinnen. Was wir von den Gänsen lernen können Wenn wir das Tierreich beobachten, können wir viel darüber lernen, wie wir eine schlagkräftige Truppe für Gott aufbauen können. So fliegen Gänse zum Beispiel in einer V-Formation, wobei sie sich aber immer abwechseln. Eine Gans fliegt vorne weg, um so den Widerstand des Windes zu brechen, bis sie anfängt, Kraft zu verlieren. Dann tritt eine andere Gans an die erste Stelle. Der Sinn, an erster Stelle zu fliegen, liegt nicht darin, eine besonders gute Figur zu machen; die Aufgabe besteht darin, dafür zu sorgen, dass alle anderen sicher ans Ziel kommen. Studien haben erwiesen, dass der Grund, weshalb Gänse beim Fliegen schreien, darin zu suchen ist, dass sie diejenige Gans ermutigen, die gerade an der Spitze ist. Wie die Gänse, die den Gegenwind des Widerstandes an der vordersten Front ertragen, brauchen die geistlichen Leiter, Pastoren, Missionare, Geschäftsleute und Regierungsmitglieder die Unterstützung von uns anderen. Wir müssen unsere rechtmässigen Plätze in der V-Formation, der Sieges-Formation, einnehmen - um alle, die dazu berufen sind, an vorderster Front zu stehen, zu ermutigen, zu warnen und zu unterstützen. Wenn wir dies tun, werden wir entdecken, dass auch wir dafür zubereitet werden, in Kraft auf die vorderen Plätze aufzurücken, sobald Gott uns dorthin beruft. Das Blut aller Märtyrer auf der ganzen Erde schreit zum Himmel: Wir brauchen Euer Silber und Gold nicht, wir brauchen Euer Gebet! Helft uns doch! Seid Ihr bereit, Euren Kanal der Kraft einzusetzen und die Welt mit der Liebe und Einheit Jesu zu erschüttern? Lassen Sie uns unsere Kräfte vereinen und sehen, was Gott tun kann, wenn wir all denen Ermutigung zurufen, die vor uns stehen, und lassen Sie uns einander im Gebet auferbauen! Eine persönliche Überlegung Haben Sie Ihre Salbung schon entdeckt? 1. Können Sie sich an Zeiten erinnern, zu denen sich Ihre Fürbitte mit der anderer vereint hat, um Veränderung zu bewirken? 2. Wenn Sie unsere Definition von «Salbung» anwenden, können Sie sich an Zeiten erinnern, zu denen Ihre Gebete gesalbt waren? 3. Waren Sie damit beschäftigt, «Socken zu stricken»? Wenn dem so ist, wollen Sie sich entschliessen, Ihren persönlichen Kraftkanal des Gebets herauszufinden, und es zulassen, dass der himmlische Vater Ihnen zeigt, wo Sie ihn anwenden sollen? 4. Vergleichen Sie sich mit einem anderen Fürbitter/einer anderen Fürbitterin? Oder wollen Sie sich jetzt dazu entscheiden, Ihre Unterschiede zu entdecken und zu feiern? 5. Kennen Sie jemanden, der von Gott an die vorderste Front berufen wurde und der heute Ihre Unterstützung braucht? Wollen Sie für diese Person beten, selbst wenn sie mehr «Zurufe» bekommt als Sie selbst? Anmerkung Anne Ortlund erzählte diese Geschichte 1997 in Arrowhead Springs, Kalifornien, auf einer Retraite der Bethany Baptist Church von Thousand Oaks. Für die Verwendung in diesem Buch wurde sie leicht verändert.

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Leseprobe KAPITEL 1 Themenorientierte Fürbitter Ungerechtigkeiten nicht länger hinnehmen Zwölf kräftige Fischer stiegen an Bord eines grossen, seetüchtigen Walfängers. Drei von ihnen wollten nach Norden, drei nach Süden, drei nach Osten und drei nach Westen. Als das grosse, wettergeprüfte Boot schliesslich auf das offene Meer gelangt war, stieg die Spannung unter der Besatzung, als jede der Dreiergruppen begann, in ihre eigene Richtung zu rudern. Der schwere hölzerne Rumpf begann, sich im Kreis zu drehen — wie ein Hund, der seinem eigenen Schwanz nachjagt —‚ während jeder der Seeleute verzweifelt darum kämpfte, seine Position zu behalten. Innerhalb kürzester Zeit wurden die Ruder zu Waffen der Zerstörung, statt Instrumente zur Navigation zu sein. Was unter anderen Umständen zu einer echten «Gemeinschaft» hätte werden können, verwandelte sich hier schnell in eine «Gemeinheit auf dem Schiff» und in eine regelrechte Meuterei. Schliesslich versank dieses ganze unglückliche Unternehmen, als das Boot kenterte und in der schweren See von Verwirrung und Niederlage auseinanderbrach. Das klingt lächerlich, oder etwa nicht?! Aber sehr oft sieht die Gemeinschaft bei unseren Gebetstreffen dem soeben beschriebenen Zustand sehr ähnlich — besonders wenn wir für bestimmte Themen beten wollen. Eine Person möchte für den ganzen Themenkreis von Abtreibungen beten, eine andere im Blick auf die Pornographie; jemand anderes möchte im Gebet gegen alles angehen, was mit Glücksspielen zu tun hat, während wiederum ein anderer nach Lösungen für die Probleme in den Familien sucht. Innerhalb kürzester Zeit entwickelt sich ein Machtkampf, bei dem keiner das Gefühl hat, gehört oder ernst genommen zu werden. Die Fürbitter wanken dann aus dem Gebetsraum und fühlen sich völlig zerschlagen und verwundet; sie wollen nie wieder einen Fuss auf dieses Schiff setzen. Abwechselnd wird nun jeder in der Gruppe den anderen im Gebet vorangehen. Das Gebet in Dreierschaften bietet all denen Sicherheit und Schutz, die sonst vielleicht von dem Gedanken eingeschüchtert wären, in der Öffentlichkeit zu beten. Es trägt auch dazu bei, dass die Fürbitter ein tieferes Verständnis für das Herz Gottes über ein bestimmtes Thema erhalten. Keine Meuterei mehr im Land Nun wollen wir die Geschichte unserer zwölf durchtrainierten Fischer noch einmal durchgehen, ihr aber dabei eine neue Wendung geben. Stellen Sie sich vor: Was hätte geschehen können, wenn diese Dreiermannschaften von ehrgeizigen Seeleuten in vier verschiedenen Booten losgezogen wären, und sie jeweils nur ein Ziel vor Augen gehabt hätten? Sie hätten nicht nur ihr Ziel erreicht, sondern sie wären auch auf dem Weg dorthin durch den Geist wahrer Einheit verbunden gewesen. Wenn wir über gemeinschaftliche Fürbitte lehren, dann beginnen wir für gewöhnlich damit, dass wir den Pastor bitten, einige Themen zu nennen, die der Gemeinde wichtig sind, wie z.B. Mission, Armenspeisungen, Schulen oder Jugendarbeit — die Liste könnte hier endlos fortgesetzt werden. Als nächstes versammeln wir dann die Fürbitter und bitten den Herrn, zu jedem Einzelnen in seinem Herzen über die © Schleife Verlag CH-Winterthur


Leseprobe vorgelegten Themen zu sprechen. Dabei wird zugleich jedem Thema ein Teil des Raumes als Treffpunkt zugeordnet. Wir bitten dann jeden Einzelnen, die Anliegen zu nennen und aufzuschreiben, die in seinem Herzen eine Leidenschaft zum Beten entzünden. Schliesslich finden sich jeweils die verschiedenen Themen und Gebetsanliegen in der «dreifachen Schnur» zusammen, die von der Autorin Evelyn Christensen als «Gebet in Dreierschaften» bezeichnet wird: Ob nun 4 oder 400 für ein bestimmtes Thema beten wollen, wird sich ihre Zahl immer in kleine Dreiergrüppchen aufteilen. Einer in dieser Dreiergruppe macht den Anfang, etwas auszubeten, während sich die anderen beiden mit seinem Gebet eins machen. Finden Sie Ihr persönliches Thema heraus Alle, deren Salbung es ist, bestimmte Themen durchzubeten, werden immer wieder feststellen, dass der Heilige Geist ihnen eine besondere Aufgabe aufs Herz legt. Bisweilen entspringen solche Themen ihren eigenen Verletzungen; aber manchmal senkt der Herr ihnen einfach eine Gebets-Last — wie einen Samen — in den Boden ihres Herzens hinein und giesst dann Gebete aus, um diese Saat zu bewässern. Carol Ann Ferrell gehört zu den Menschen, deren Aufgabe ihrem eigenen frischen Schmerz entsprang. Einige Jahre nachdem sie zu Christus gefunden hatte, überreichte ihr eine Frau aus der Gemeinde das Bild eines sechs Wochen alten Fötus. Auf einmal verstand Carol Ann — sie hatte selbst zwei Abtreibungen vornehmen lassen, welche auch noch ihre Gebärmutter dauerhaft beschädigten—, dass ihr Verhalten nicht nur ihre Hoffnungen auf eine Familie zunichte gemacht hatte, sondern dass sie auch zwei kleine Babys umgebracht hatte. Drei Tage lang schluchzte sie ununterbrochen. Als ihre Tränen schliesslich versiegten, wusste Carol Ann, dass Gott sie von all ihrer Scham gereinigt hatte und sie nun in die Fürbitte für andere junge Frauen rief, die möglicherweise dabei waren, denselben Weg einzuschlagen. Tag für Tag schüttete sie ihr Herz im Gebet aus. Einmal in der Woche verlieh sie ihren Gebeten Füsse, indem sie zur nahegelegenen Abtreibungsklinik fuhr, um dort vor Ort zu beten. Während der vier Jahre, in welchen sie diese Gebets-Last trug, sah Carol Ann, wie mehr als 20 Frauen ihre Entscheidung zur Abtreibung rückgängig machten. Ein junges Mädchen bat sie sogar, sie nach Hause zu fahren; auf dem Weg erzählte sie ihr dann, dass sie mit Zwillingen schwanger war. Ob gleich Carol Ann in ihrer Aufgabe sehr erfolgreich war, so wurden ihr doch die Gnade und Kraft zur Fürbitte wieder genommen, als der Herr diese spezielle Gebets-Last von ihren Schultern nahm. Sie erhielt ihre nächste Aufgabe, als sie in Los Angeles, Kalifornien, einen Wohnblock erbte. Vergewaltigungen, Mord und Drogendelikte waren in der kleinen Gasse hinter ihrem neu erworbenen Gebäude an der Tagesordnung. Da sie in einer wohlhabenden Familie aufgewachsen war, hatte Carol Arm noch nie selbst die Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung erlebt, welche diese benachteiligten und unterdrückten Menschen in ein Leben der ungebremsten Kriminalität trieben. Aber als sie in der Fürbitte für sie eintrat, überwog sehr bald Barmherzigkeit das Gericht. Die Innenstadt wurde ihr Missions- und Aufgabenfeld im Gebet. Sie fuhr betend durch die Strassen und betete das Wort Gottes über all diesen verletzten Menschen. Obgleich ihr Leben oft in Gefahr war, sah Carol Arm, wie sich die Hand Gottes zu ihrem Schutz bewegte. Letzten Endes konnte sie sogar Einfluss auf die verantwortlichen Ordnungshüter und Gesetzgeber ausüben, um die Gesetze so zu verändern, dass diese Gegend besser geschützt war. Dieser Auftrag begleitete sie © Schleife Verlag CH-Winterthur


Leseprobe 10 Jahre lang. Heute steht Carol Ann in der Fürbitte für die Leiter ihrer Gemeinde. Da sie gleichzeitig eine Gebetslisten-Fürbitterin ist, hat sie seitenweise Bibelstellen parat, die sie täglich für jeden Leiter betet. Bisweilen zeigt ihr der Herr ein spezielles Problem, oder er offenbart ihr einen Geist, der versucht, ein Anrecht zu gewinnen; dann betet sie solange, bis die Last wieder von ihr genommen wird. Um es mit ihren eigenen Worten zu sagen: «Ich weiss nicht, wie lange mich dieser Auftrag begleiten wird, oder was der nächste sein wird — das ist in der Hand Gottes. Ich bete einfach das, was er mir aufträgt, bis er mich zum nächsten Thema führt.»

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