Januar
Ablegen und Annehmen
1. Januar
Ihr sollt euch von eurem alten Leben, dem alten Menschen endgültig trennen und euch nicht länger zerstören. Ihr sollt den neuen Menschen anziehen, er ist gerecht und heilig, weil er sich an das Wort der Wahrheit hält. (Epheser 4,22.24)
Das wäre schön, wenn wir unseren „alten Menschen“ einfach wie ein schmutziges Kleidungsstück ablegen könnten und mit ihm möglichst all unsere ungelösten Probleme, unsere unguten Gefühle und Gedanken, unsere Verletzungen und Empfindlichkeiten. Leider können wird das nicht mit einem einzigen Handgriff erreichen, aber uns stehen viele Möglichkeiten offen, Altes abzulegen und zu neuen, innerlich heilen Menschen zu werden. Das neue Jahr liegt wie ein leeres Heft vor uns und will mit Ereignissen und Erfahrungen gefüllt werden. Sicherlich werden wir viel Freude haben, vielleicht aber auch einigen Kummer erleben: Wir werden Entscheidungen treffen müssen und dabei möglicherweise Fehler machen, aber wir wissen dennoch, dass wir an allem, was uns begegnet, wachsen und reifen dürfen, um endlich ein heiles und erfülltes Leben zu finden. Heute, am ersten Tag eines neuen Jahres, entscheide ich mich, Schritte zu meiner inneren Heilung und zu einem guten Wachstum zu unternehmen. Dabei vertraue ich darauf, dass Gott mir die Stellen meines Leben zeigt, die Veränderung nötig haben und er mich dann auf meinem Weg Schritt für Schritt begleiten wird. Ich bin bereit auf Gottes Stimme zu hören und nicht wieder in alte Verhaltensmuster zurückzufallen, denn ich glaube fest daran, dass Gott mir jeden Tag die nötige Kraft geben wird, das mir Gezeigte auch in die Tat umzusetzen.
Heiliger Gott, bitte segne mich heute, am Anfang eines neuen Jahres, in ganz besonderer Weise und hilf mir, zu dem heilen und reifen Menschen zu werden, den du geplant hast. Ich will dir dabei nicht im Wege stehen, sondern deinen Heiligen Geist in mein Leben hineinlassen und deine Führung für mein Leben bejahen. Danke, dass dieses Jahr etwas Besonderes für mich sein wird, weil ich von dir lernen darf. Ich bin gespannt auf den guten Weg, den du mir bereitet hast.
Ich selbst sein
2. Januar
Er ist mein Gott, der mich geplant, durch seine Liebe bin ich so. (Ursula Imhof)
Masken tragen, sich verstellen, Rollen spielen ... Was tun wir nicht alles, um Sympathie zu wecken und Zuneigung zu bekommen! Wir zeigen nicht, wer wir wirklich sind, weil wir uns darum sorgen, was andere von uns halten. Heute will ich mich aufmachen, mich selbst zu entdecken. Ich will mutig zu mir stehen und mich mit all meinen Schwächen und Macken akzeptieren. Und ich will die Meinung meiner Mitmenschen aushalten und dennoch ganz ich selbst sein, wenn diese mir Unverständnis signalisieren.
Vater im Himmel, ich sage Ja zu mir, weil du mich geplant hast und weil ich nach deinem Willen so bin, wie ich bin. Du hast mich wunderbar gemacht und hast schon Ja zu mir gesagt, noch bevor ich geboren wurde. Danke für deine Liebe, die mich ganz persönlich meint.
Sich öffnen
3. Januar
Uns aber hat Gott durch den Heiligen Geist sein Geheimnis enthüllt. Denn der Geist Gottes weiß alles, er kennt auch Gottes tiefste Gedanken. (1. Korinther 2,10)
Nur nichts von sich preisgeben, keine echten Gefühle zeigen, so ist häufig unser Motto. Wir haben Angst vor Kritik und Verletzungen und glauben, die Zuneigung unserer Mitmenschen zu verlieren, wenn sie entdecken, wer wir sind. Aber wir spüren auch einen Mangel, weil auf diese Weise keine tieferen Beziehungen zustande kommen. Heute will ich das Wagnis eingehen, einen Menschen meines Vertrauens, einen tieferen Blick in mein Herz tun zu lassen. Ich muss nicht meine geheimsten Gedanken und Wünsche ausplaudern, sondern bereit sein, mich so weit zu öffnen, wie es gut und heilsam für gesunde Beziehungen mit meinen Mitmenschen ist.
Heiliger Gott, meine Angst hat mich dazu gebracht, mich von anderen Menschen abzukapseln. Hilf mir, dass ich mich öffnen kann wie eine Blume in der Sonne. Bitte, heile meine Überempfindlichkeit und schenke mir den Mut zur Offenheit.