BLICK HINTER DIE KULISSEN
Beim art director durchs schlüsselloch geschaut finale mit Besucherrekord erfolgreichstes leiPziger Panorama schliesst PANORAMA-GESCHICHTE
sedan-Panorama WUSSTEN SIE SCHON?
hÖrzu wissen PanoramaVersicherung Peer steinBrück im mauer-Panorama
03 11.2012
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LIeBe BeSUCHeR! YADeGAR ASISI
Mitte Oktober haben wir in Berlin das Pergamon-Panorama verabschiedet. Das Ende dieser besonderen Ausstellung war für mein Team, die Mitarbeiter des Pergamonmuseums und mich ein bewegender Moment. Mehr noch als zuvor bin ich nun von der Idee beseelt, dass das Panorama ein Medium für die heutige Zeit ist. Dieser faszinierende Kunstraum gibt mir die Möglichkeit, komplexe Zusammenhänge, Räume und Geschichten im Maßstab 1:1 erlebbar zu machen. Oft berichten mir Besucher, wie stark sie sich auch nach Jahren an ihr Erlebnis im Panorama erinnern. Dieser Nachhall ist mir wichtig. Inmitten eines Riesenrundbilds setzen wir uns nicht nur mit dem Gesehenen, sondern auch mit uns selbst auseinander. Das Pergamon-Panorama war auch auf andere Weise ein Türöffner. Immer öfter erreichen mich Anfragen aus dem In- und Ausland für Panoramen an neuen Standorten. Bilder wie AMAZONIEN, EVEREST oder auch ROM 312 und PERGAMON könnten überall auf der Welt gezeigt werden. Auch komplett neue Panoramen sind für die möglichen neuen Ausstellungsorte denkbar. Um den vielen Anfragen gerecht zu werden und neue Ideen umzusetzen, habe ich in diesem Sommer die Gesellschaft „asisi Panorama International“ gegründet (asisi-panorama.com). Bisher präsentiere ich meine Panoramen in Leipzig, Dresden und Berlin. Aber das ist ja fast so, als würde ein Regisseur seinen Film nur in einem oder zwei Kinos zeigen. An welchen Orten Sie uns demnächst auch finden, erfahren Sie sicherlich in einer der nächsten asisi News. Über meine aktuellen Ausstellungen lesen Sie in dieser Ausgabe, Ihr Yadegar Asisi
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die mauer steht wieder – im asisi Panometer Berlin „Berlin hat einen neuen Asisi“, so kommentierte die RBB-Abendschau die eröffnung des neuen asisi Panometers am Checkpoint Charlie. Seit dem 23. September ist am wohl berühmtesten Grenzübergang des Kalten Krieges die Berliner Mauer wieder erstanden – als 60 x 15 Meter großes Panorama. DIE MAUER ist Yadegar Asisis bislang persönlichstes Werk und zeigt seine subjektive Sicht auf das geteilte Berlin – einen Blick von Kreuzberg im Westen nach Mitte im Osten. Asisi erklärt: „Ich habe in den 80ern in Kreuzberg an und mit der Mauer gelebt.
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01 Ausschnitt aus Yadegar Asisis Panorama DIE MAUER, Froschperspektive mit Besuchern
Foto: Tom Schulze © asisi
02 asisi Panometer Berlin
© asisi
Das Panorama bündelt einen Teil meiner Erfahrungen. Ausgehend von der realen Situation zwischen Sebastianstraße und Dresdner Straße habe ich die Bildkomposition so umgesetzt, dass dem Betrachter in vielen Details kleine Geschichten erzählt werden. Sowohl Topographie als auch Zeitgeschichte sind aber verdichtet und künstlerisch überhöht.“ Asisi wuchs in der DDR auf und lebte seit 1978 in Westberlin: „Ich habe beide Seiten kennengelernt, den Osten und den Westen. Nach all meinen Panoramaprojekten lag es nun nahe, auch eins über die Berliner Mauer zu machen. Lange Zeit fehlte mir aber eine Idee für die Umsetzung. Über die Unmen-
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schlichkeit der Mauer wurde und wird in der Stadt viel gesprochen. Als ich mich aber fragte, wie das Lebensgefühl neben diesem Monstrum eigentlich war, erschrak ich geradezu vor meiner Antwort. Es war irgendwie normal geworden. Wir hatten uns arrangiert.“
und Gegenwart zu wichtigen Ereignissen während der Berliner Teilung. Auf diese Weise ergänzen sich historisch-faktische Wissensvermittlung und die künstlerischsubjektive Panorama-Perspektive zu einem interessanten Dreiklang.
Yadegar Asisi zeigt erstmals ein zeitgeschichtliches Thema im Panorama und macht die 1961 gebaute und 1989 überwundene innerdeutsche Grenze wieder erfahrbar. Unter den Besuchern im asisi Panometer Berlin sind viele Familien, Schülergruppen und ausländische Touristen.
Auch von der Presse wurde DIE MAUER begeistert aufgenommen, wie nur einige Beispiele zeigen:
In der Rotunde werden die Betrachter in einen fiktiven Herbsttag in den 1980ern hinein versetzt und sehen den Berlinern bei ihrem Alltag zu: dem Kreuzberger Wohnungsumzug, den Graffiti-Malern an der Mauer, den Imbissgästen oder Betrunkenen, die aus einer Eckkneipe kommen. Auf den grauen Fassaden im Osten sind weiße Parolen auf rotem Grund zu sehen, während auf den Kreuzberger Wänden bunte Reklamen leuchten. Nicht zu übersehen sind die Grenzsoldaten in ihren Wachtürmen im Ostteil. Darum geht es Asisi: Alltag an und mit der Mauer, außerhalb der tragischen Ereignisse.
Der Tagesspiegel, 22. 9. 2012
‚Die Mauer – das Asisi Panorama zum geteilten Berlin‘ ist der Titel eines spektakulären Kunstwerks.“ Berliner Zeitung, 29. 9. 2012
Auch Prof. Hope Harrison (Washington), betonte bei der feierlichen Eröffnung, dass in der Darstellung der Berliner Mauer der Alltag bislang unterrepräsentiert sei. Man erfahre viel über den Bau, die Opfer und den Fall der Mauer, wenig jedoch über die 28 Jahre ihres Bestehens. Am Checkpoint Charlie eröffnete zeitgleich mit dem asisi Panometer in der sogenannten „Black Box“ eine Dokumentation des Berliner Senats zum Kalten Krieg. Diese vielseitige faktische Dokumentation wird ergänzt durch die „Checkpoint Gallery“, großformatige Bildtafeln des Berliner Forums für Geschichte
Ein grandioses Panorama am Checkpoint Charlie zeigt den Maueralltag zwischen Mitte und Kreuzberg.“
Es (das Panorama) hilft der Vorstellungskraft auf die Sprünge, ergänzt die vielen Stätten des Gedenkens um eine subjektive Perspektive. Und die ist sogar interessant.“ Süddeutsche Zeitung, 22. 9. 2012
Der Künstler Yadegar Asisi hat mit seinem Panorama zur deutschen Teilung am Checkpoint Charlie ein Meisterwerk geschaffen.“ Berliner Morgenpost, 23. 9. 2012
DIE MAUER ist täglich von 10 bis 20 Uhr geöffnet. Weitere Service-Infos auf S. 4.
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ASISI News 03 11. 2012
Blick hinter die Kulissen
AMAZONIEN – Yadegar Asisis Zauberbild der natur
erfolgreichstes Panorama in Leipzig schlieSSt am 6. Januar 2013 Mit derzeit 880.000 Besuchern (Stand: 1. November 2012) schließt »AMAZONIEN – Yadegar Asisis Zauberbild der Natur« am 6. Januar 2013. Damit blicken Yadegar Asisi und sein Team nach 38 Monaten auf die bislang erfolgreichste Panorama-Ausstellung im asisi Panometer Leipzig zurück.
DRESDEN-Ausstellung, Abteilung „Der Hof“, Visualisierung 2012 © asisi
DRESDEN - Mythos der barocken Residenzstadt (ab 1. Dezember 2012)
bei Art Director Mathias Thiel durchs Schlüsselloch geschaut Derzeit wird das neue Panorama für Dresden gedruckt und konfektioniert und ist ab 1. Dezember im asisi Panometer zu sehen. Grund für uns, in den finalen Zügen einen Blick zu den Kollegen im Art Department zu werfen, allen voran zu Mathias Thiel, der für das Konzept der Begleitausstellung verantwortlich ist. Der Art Director zum Konzept: „Es kommt auf die emotionale Besitzergreifung des Besuchers an. Wir denken zuerst in Räumen: Jeder Raum – ob durch Größe, Proportion, Licht oder Farbe – braucht seinen eigenen spezifischen Charakter, der nachhaltig im Gedächtnis bleibt. Über diese visuelle Brücke wird sich der Besucher auch später wieder an einzelne Exponate, Geschichten und sogar Details erinnern können. Der Ausstellungsbesuch wird zum Akt sinnlichen Begreifens.“ In einem Brainstorming von Mathias Thiel, Yadegar Asisi und dem firmeninternen Kurator
Dr. Stephan Oettermann 2011 wurde als Ausstellungs-Schwerpunkt August der Starke und die Stände-Gesellschaft festgelegt. Die einzelnen Abteilungen folgen dem Prinzip „Vom Großen zum Kleinen“, in dem August der Starke als Motor in jedem Raum anwesend ist. Insgesamt sechs Räume umfasst die Begleitausstellung. Je nach Thema zeigen sie sich z.B. in einem Farbrausch in Pink oder Blau sowie deren bewusster Überschneidung oder in Schwarz-Gold. Pink symbolisiert die Welt der demonstrativ zur Schau gestellten Vergnügungen des (katholischen) Hofes, blau die bürgerliche (evangelische) Welt der Stadt, die Überkreuzung steht für die Verquickung von Kirche und Politik sowie den schwelenden Konflikt zwischen katholischem Hof und evangelischem Volk. Der schwarz-goldene Raum widmet sich in seiner Pracht dem absolutistischen Herrscher: August dem Starken.
„Ich freue mich, dass so zahlreiche Besucher mit mir die Schönheit des Regenwaldes, seine Vielfalt und seinen Reichtum teilen“ so Yadegar Asisi zum Ende von AMAZONIEN. „Wir arbeiten weiter daran, verschiedene Themen und komplexe Zusammenhänge auf emotionale Art zu vermitteln und dafür zu sensibilisieren. Ich persönlich fände es großartig, wenn wir eines Tages das AmazonienPanorama in Brasilien zeigen könnten.“
von mehreren Opossums ins RegenwaldPanorama – „Cousins“ des populären Opossums „Heidi“ aus dem Leipziger Zoo. Am 6. Januar 2013 schließt das AMAZONIENPanorama von Yadegar Asisi in Leipzig. Wer den Regenwald noch nicht gesehen hat – im Panorama in Leipzig oder in natura – sollte sich in der kalten Jahreszeit noch einmal auf den Weg ins asisi Panometer in der Südvorstadt von Leipzig machen.
Mehr als 3.200 Quadratmeter umfasst das weltgrößte Rundbild von Yadegar Asisi. Von der sechs Meter hohen Plattform im Zentrum des Kunstraums Panorama öffnet sich der Blick weit in die Landschaft des brasilianischen Regenwaldes. Das 360°-Panorama wurde als Hommage an Alexander von Humboldt und Prof. Wilfried Morawetz – zwei Wissenschaftler aus zwei Jahrhunderten mit der gleichen Leidenschaft – konzipiert.
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Die Tag- und Nachtsimulation mit Sonnenaufund -untergang, prasselndem Regen über dem Tropenwald und die tiefdunkle Nacht mit ihren unzähligen Geräuschen lassen den Besucher einen ganzen Tag im Regenwald erleben. Athmosphärische Begleitmusik rundet das Panoramaerlebnis ab. Einiges hat AMAZONIEN in Leipzig seit der Eröffnung im März 2009 gesehen: Sei es hoher Besuch vom sächsischen Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich oder von Ranga Yogeshwar oder aber den „Einzug“
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01 Yadegar Asisi und Stanislaw Tillich auf der Plattform. Foto: Tom Schulze © asisi
02 Auf der 6 Meter hohen Plattform ist der Betrachter vollständig von der exotischen Welt des Regenwaldes umgeben Foto: Stefan Hoyer © asisi
PERGAMON-Panorama der antiken Metropole
Finale mit Besucherrekord Der 14. Oktober 2012 war der letzte Tag des antiken Pergamon – zumindest in Yadegar Asisis gigantischem Panorama der antiken Stadt im Jahr 129 n.Chr., das etwas mehr als ein Jahr im Hof des Pergamonmuseums zu sehen war. Die wegweisende Kooperation aus Wissenschaft und Kunst war mit insgesamt über 1,5 Millionen Besuchern eine der erfolgreichsten Ausstellungen der Staatlichen Museen zu Ber- lin überhaupt. Die archäologische PergamonAusstellung der Antikensammlung hatte be- reits am 30. September geendet. Die Panoramabesucher begaben sich auf eine Zeitreise in das pulsierende Leben der antiken Stadt in der heutigen Türkei. An der Seite Kaiser Hadrians konnten die vielgerühmte Architektur und die umgebende Natur von Pergamon erkundet werden. In Pergamon selbst war einiges los: Die Stadt huldigte dem Besuch des Kaisers und feierte die Dionysien – ausgelassene Festspiele zu Ehren von
Gott Dionysos. Das Volk strebte zum prächtigen Burgberg, wo sich Hadrian mit seinem Gefolge im griechischen Theater eingefunden hatte und vor dem Dionysos-Tempel eine Opferzeremonie stattfand. Das Rauchopfer am berühmten Großen Altar, dessen rekonstruierte Ruinen im Pergamonmuseum zu sehen sind, war bereits vorrüber. Beim genauen Hinsehen entdeckte der Besucher eine Besonderheit: Der Fries des Pergamonaltars war im Panorama farbig. Im einzigartigen Austausch zwischen Kunst und archäologischer Wissenschaft hatte Asisi die farbige Fassung realisiert. Man weiß, dass antike Skulpturen oft farbig ausgeführt waren und für viele wurde der mythologische Inhalt – der Kampf der Götter gegen die Giganten – durch die Farbsprache lesbarer. Für die erste große Gesamtschau der Berliner Antikensammlung zu Pergamon hatte die asisi GmbH im Ehrenhof des Museums eine temporäre Rotunde für das 25 x 100 Meter große
Panorama errichtet – eine Herausforderung sondergleichen, bedenkt man die Denkmalschutzbestimmungen, die dafür nicht vorgesehene Statik und die exponierte Lage. Yadegar Asisi und sein Team hatten auch die Gestaltung der archäologischen Ausstellung im Pergamonmuseum übernommen. Und diese wurde 2012 gleich zweifach gekürt: Vom Art Directors Club Deutschland für „Kommunikation im Raum“ sowie vom renommierten red dot award für „communication design“. Mit Schließung haben die Arbeiten für die umfangreiche Sanierung und Erweiterung des Pergamonmuseums begonnen – aber wer weiß, vielleicht ist das Pergamon-Panorama bald noch einmal an anderer Stelle zu sehen…
Yadegar Asisi und Andreas Scholl tauschen sich auf den Stufen des Großen Altars im Pergamonmuseum aus. Foto: Christoph Müller-Girod, © asisi
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Panorama-Geschichte
PreuSSischer Hurra-Patriotismus
Das Sedan-panorama
Alles was vom Sedan-Panorama übrig ist © asisi
Panoramastraße heißt die kleine, kaum 50 Meter lange Zufahrt, die vom Berliner Bahnhof Alexanderplatz zum Fernsehturm führt. Der Straßenname hat nichts – wie man vielleicht glauben könnte – mit dem Panoramarestaurant oben im Fernsehturm zu tun, von dem aus man einen unvergleichlichen Blick über die Hauptstadt hat. Der Name ist viel älter; er geht zurück auf das berühmte Sedan-Panorama, das hier 1883 errichtet wurde und bis zu seiner Demolierung zwanzig Jahre lang das berühmteste der mehr als 20 Riesenrundgemälde war, die im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts in Berlin zur Ausstellung kamen. Das Panoramagemälde, entstanden unter Leitung des (bei allen fortschrittlicheren Künstlern) verhassten Akademiedirektors Anton von Werner, und ausgeführt von ihm selbst und dem Landschaftsmaler Eugen Bracht sowie 13 weiteren Mitarbeitern, zeigte die Entscheidungsschlacht des deutsch-französischen Krieges am 2. September 1871. In Frankfurt am Main war bereits zwei Jahre
zuvor ein gezeigt worden, doch das hatte die Schlacht vor allem von bayerischen Truppen gewinnen lassen, weshalb man „protegiert von allerhöchster Stelle“ für Berlin kurzerhand ein neues Panorama in Auftrag gegeben hatte, das den preußischen Anteil am Sieg gebührend in den Vordergrund rückte. Die für die damalige Zeit exorbitanten Gesamtkosten von rd. 1 Million Goldmark für die siebzehneckige unterkellerte, zweistöckige massive Rotunde und das 15 Meter hohe und 120 Meter lange Ölgemälde (= 1800 Quadratmeter) wurden von einer Berliner Aktiengesellschaft (hinter der tatsächlich aber mit belgischen Investoren der Erbfeind steckte) bereitgestellt. Trotz des ungewöhnlich hohen Eintrittspreises von 1 Mark, was etwa einem Zwanzigstel des Wochenlohns eines Facharbeiters entsprach, war das Panorama 20 Jahre lang gut besucht; vor allem von Schulklassen und Veteranenvereinigungen.
den Kampfhandlungen teilgenommen hatte, sich zu einem Konzert auf der Plattform. Den Rest des Jahres wurde das Panorama mit einem großen Orchestrion beschallt, das im Zwischengeschoß untergebracht war. Hier waren drei Dioramen (Teilpanoramen) zu sehen, die die Kapitulation der Franzosen, Bismarcks Zusammentreffen mit Napoleon III. und die Kapitulationsverhandlungen darstellten. Die auch ohne Eintrittskarte zugängliche Bierhalle im Erdgeschoß war übrigens die Keimzelle des legendären AschingerKonzerns, in dessen Stehbierhallen und Restaurants man – wie sich alte Berliner gern erinnern – gut und preiswert essen konnte. Bis
Alljährlich zum Jahrestag der Schlacht traf das Musikcorps des 5. Jägerbatallions, das an
Sedan-Panorama, rechts der Bahnhof Alexanderplatz 1883 © Sammlung asisi
Panorama-Forschung
türkisch-islamischer Patriotismus
KongreSS
Die Mauer zwischen christlicher und islamischer Welt
Der osmanische Sturm auf die byzantinische Stadtmauer © www.turkisharchery.info
Um eine Mauer geht es auch im Istanbuler Panoramamuseum, dem ersten türkischen Panorama, das Anfang 2009 von Ministerpräsident Erdoğan eröffnet wurde. Die Rotunde des „Istanbul Panorama 1453 historisches Museum“ wie sein vollständiger Name etwas umständlich lautet, liegt in der Mitte des Topkapi-Stadtparks im Stadtteil
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1903 – das aufkommende Kino und die maßlos gestiegenen innerstädtischen Grundstückspreise hatten das Medium Panorama unrentabel werden lassen – wurde das Sedan-Panorama abgerissen, um einem Geschäftshaus Platz zu machen. Über den Verbleib des Rundgemäldes und der Dioramen ist nichts bekannt.
Das Panorama verfügte über die damals modernste Beleuchtungsanlage mittels Differential - Bogenlichtlampen nach dem System Siemens & Halske, wodurch die Öffnungszeit bis 23 Uhr ausgedehnt werden konnte. Ein weiteres Novum stellte die 300 Personen fassende Besucherplattform dar, deren etwa 1,50 Meter breiter, drehbarer Außenring die Verweildauer der Besucher und damit den Publikumsdurchsatz steuerte. Je nach Andrang dauerte eine Umdrehung zwischen 15 und 25 Minuten.
Panorama-Empfehlungen
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zum Ende des 2. Weltkriegs war Aschinger Europas größter Gastronomiebetrieb, eine Art Vorläufer von McDonalds, in dessen 23 Bierquellen, 15 Konditoreien, acht weiteren Restaurants und 20 Verkaufsstellen wöchentlich zu Bouletten und Wiener Würstchen bis zu 1,1 Millionen Brötchen ausgegeben wurden.
Zeytinburnu ganz in der Nähe der Überreste der Theodosianischen Landmauer, die im Panoramagemälde die zentrale und bildbestimmende, dramatische Rolle spielt. Dargestellt ist die Eroberung Konstantinopels im Jahr 1453 durch die Osmanen unter Sultan Fatih Sultan Mehmed, d.h. das Ende des christlichen Byzanz und der Beginn der osmanisch-mohammedanischen Herrschaft der Türken.
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Das 3.000 Quadratmeter große 360°-Panoramagemälde, an dem acht Künstler beteiligt waren, ist nicht wie sonst üblich zylinderförmig gehängt, sondern bildet eine 20 Meter hohe halbkugelige Kuppel, die sich über die Besucherplattform und das 650 Quadratmeter große plastisch gestaltete Faux Terrain wölbt. Nachbildungen von Kanonen, Wagen und anderen Kriegsgeräten, die im Faux Terrain umherliegen, sollen den Betrachterstandort in das Panoramabild, d.h. in das von mehr als 10.000 Figuren bevölkerte Schlachtfeld hineinverlängern und zusammen mit der martialischen Geräuschkulisse dem Besucher das Gefühl von Teilnahme entstehen lassen. Ein Effekt, der aber aus perspektivischen Gründen nicht wirklich funktioniert. Während Asisi in seinem Berliner Mauerbild alle Parteinahme zu vermeiden suchte, höht das Istanbuler Panorama ungeniert großtürkische Propaganda – was einen westlichen Besucher Istanbuls, dieser geschichtsträchtigen Stadt zwischen Okzident und Orient, die sich im Augenblick zu der vielleicht aufregendsten, farbigsten und interessantesten modernen Metropole entwickelt, vermutlich etwas befremden wird. Trotzdem: Istanbul und das Panorama seiner Eroberung ist einen Besuch wert!
Das Panoramaphänomen in Osteuropa Die diesjährige Tagung des IPC (International Panorama Council), auf der sich Panoramabesitzer und Panoramaforscher aus aller Welt über Zukunft und Vergangenheit des Medium beraten und informieren, war dieses Jahr zu Gast im Panorama von Pleven in Bulgarien. Das Panorama in Osteuropa wird auch das Thema der internationalen Jahrestagung des GWZO (Geisteswissenschaftliches Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas an der Universität Leipzig) sein, deren Teilnehmer am 9. November 2012 als Gäste im asisi Panometer Leipzig erwartet werden.
Die Panoramarotunde in Pleven, Bulgarien © asisi
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ASISI NewS 03 11. 2012
wussten sie schon?
DRUCKFRISCH ERSCHIENEN: HÖRZU WISSEN
eine neue ausgaBe des magazins, das schlauer macht Wie steht es um die letzten in Freiheit lebenden Berggorillas? Wann ist unsere Erde überbevölkert? Und welche Geheimnisse ranken sich um die Sixtinische Kapelle in Rom? Diese Fragen beantwortet die neue Ausgabe von HÖRZU WISSEN. Seit 2009 erscheint das hochwertige Magazin für Leser, die mehr wissen wollen. Fotostrecken, spannende Reportagen und faszinierende Berichte stillen Neugier und liefern verblüffende Antworten. Kompetente Gastautoren und Experten wie Ranga Yogeshwar, Harald Lesch, Frank Schätzing und Guido Knopp gewährten bereits Einblicke in ihre Wissenswelten.
Alle zwei Monate erscheint eine neue Ausgabe auf über 100 Seiten mit eindrucksvoll aufbereiteten Artikeln aus allen Bereichen der Wissenschaft, etwa Natur, Geschichte, Technik und Gesundheit. Speziell für die jungen Leser gibt es in jeder Ausgabe HÖRZU WISSEN-Junior, ein vierseitiges Kinder-Wissens-Special. HÖRZU WISSEN ist stolzer Medienpartner der asisi Panoramen „DIE MAUER“ und „DRESDEN – Mythos der barocken Residenzstadt“. Ab sofort ist die neue Ausgabe für 3,50 Euro im Handel erhältlich, inklusive einer schillernden Biographie über Mark Twain, einer KlimaPrognose für Deutschland im Jahr 2050 und einem Report über die Inspirationen für J.R.R. Tolkiens Bücher.
POLITIK TRIFFT KUNST
Peer steinBrück im mauerPanorama Herr Steinbrück kannte bereits Asisis welt der Panoramen. Zuerst PeRGAMON in Berlin, dann kam ganz im Sinne unseres Antikenjahrs ROM312 hinzu, wo er auch einen tollen eintrag in unserem Gästebuch hinterließ. Seither, so würden wir behaupten, können wir ihn zu den Panorama-Fans zählen.
Sind Sie neugierig geworden? Auf www.hoerzu-wissen.de können Sie einen exklusiven Blick ins neue Heft werfen.
SICHER IST SICHER - VERSICHERUNGSKONTOR ROSTOCK/STRALSUND:
schutz und serVice rund ums Panorama Man mag gar nicht dran denken, was alles schiefgehen kann! Was aber nicht heißt, dass man die überall lauernden Gefahren - Unfälle, Elementarschäden, Diebstahl oder Sachbeschädigung und was sonst noch alles passieren kann beim Betrieb von drei Panometern und rd. 1.000.000 Besucher pro Jahr – auf die leichte Schulter nehmen darf. Seit 2007 begleitet das Team um Mathias Krüger vom Versicherungskontor Rostock/Stralsund (Agenturpartner der
SCHON MAL VORMERKEN
eVerestJuBiläum Im Jahr 2013 jährt sich die erstbesteigung des Mount everest zum 60. Mal und vor zehn Jahren zeigte Asisi die erste Version seines eVeReST-Panoramas. Für uns ein Anlass, um im asisi Panometer Leipzig ganz besondere Veranstaltungen stattfinden zu lassen. Unterschiedliche Themen wie das Bergsteigen oder die Kultur und Weltsicht der Tibeter werden im Fokus stehen. Dazu haben wir kompetente Partner wie den Deutschen Alpenverein – Sektion Leipzig und die Leipziger „Reisefibel“ mit der Vortragsreihe „Welt im Sucher“ gefunden. Hier schon einige feststehende Termine. Das komplette Programm finden Sie ab Dezember unter www.asisi.de. • 19.1.: Vortrag von Olaf Rieck über seine Expeditionen zum Hidden Peak • 24.1.: Signierstunde mit Reinhold Messner • Jan. & Feb.: Höhenlager in der Arena am Panometer • 26.1. & 23.2. Sound of Tibet: Trommelkonzert zum Mitmachen mit Y. Guttmann • 31.3.: Vortrag Hans Kammerlander, den Besteiger der Seven Second Summits • Winterferien, Ostern, Pfingsten: große Schatzsuche im asisi Panometer und in der Arena am Panometer
Mannheimer Versicherung AG) als stets verlässlicher Partner alle Projekte der asisi GmbH. Sie nehmen sich die Zeit für eine persönliche Beratung, um unserem individuellen Versicherungsbedarf gerecht zu werden. Denn Panoramen sind – auch in der immer kapriziösen und heiklen Kunstbranche – kein alltägliches Versicherungsobjekt, doch das von der Mannheimer angebotene Versicherungsprogramm ARTIMA® deckt auch die hier möglichen Schäden rundum ab.
Peer Steinbrück und Yadegar Asisi © asisi
Das Logo der Mannheimer Versicherung
Aus diesem Grund war es ein schöner Augenblick, ermöglicht durch die eintägige Verschiebung des Eröffnungsdatums, dass Peer Steinbrück begleitet von Yadegar Asisi als erster das neue Panorama am Checkpoint Charlie „DIE MAUER“ besuchen konnte. Ergriffenheit lag im Raum. Das Panorama wurde bestaunt, Erinnerungen wurden wachgerufen und diskutiert. Ein kulturinteressierter Steinbrück hielt inne. Vielen Dank für Ihren Besuch, Herr Steinbrück!
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LeIPZIG
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BeRLIN
TICKE
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rom 312
die mauer
YADeGAR ASISIS ZAUBeRBILD DeR NATUR
eRLeBNIS DeR ANTIKeN weLTSTADT
DAS ASISI PANORAMA ZUM GeTeILTeN BeRLIN
Bis 6. Januar 2013
Bis 18. November 2012
Seit 23. September 2012
asisi Panometer Leipzig Richard-Lehmann-Straße 114, 04275 Leipzig
asisi Panometer Dresden Gasanstaltstraße 8b, 01237 Dresden
asisi Panometer Berlin Friedrichstraße 205 / Eingang Zimmerstraße, 10117 Berlin
Öffnungszeiten Dienstag – Freitag: 10 – 17 Uhr Samstag, Sonntag & Feiertage: 10 – 18 Uhr Montag: geschlossen Letzter Einlass 1h vor Schließung
Öffnungszeiten Dienstag – Freitag: 10 – 17 Uhr Samstag, Sonntag & Feiertage: 10 – 18 Uhr Montag: geschlossen Letzter Einlass 1h vor Schließung
Öffnungszeiten täglich 10 – 20 Uhr Letzter Einlass 1h vor Schließung
Ab 12. Januar 2013:
Ab 1. Dezember 2012:
eVerest
dresden
eRLeBNIS ZwISCHeN eXPeDITION UND TRADITION
MYTHOS DeR BAROCKeN ReSIDeNZSTADT
Ab 20. Juli 2013:
leiPzig 1813 IN DeN wIRReN DeR VÖLKeRSCHLACHT
imPressum asisi GmbH, Oranienplatz 2, 10999 Berlin T +49(0)30.6 95 80 86-0, offi ce@asisi.de, www.asisi.de
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