Gemeinsam bauen und wohnen in der Praxis

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BAUGRUPPEN UND SOLIDARITÄT ERNST GRUBER: ORGANISATION, MODERATION, TEXT VORTRAGENDE: RALF ULLSPERGER Wohngruppensprecher Wohngruppe für Fortgeschrittene REGINE ALLGAYER Frauenwohnprojekt [ro*sa] Donaustadt ROBERTA RASTL-KIRCHER Wohnprojekt Wien

Sind die gegenwärtigen Modelle partizipativen und gemeinschaftlichen Planens und Wohnens mehr als eine umständliche Art der Wohnraumorganisation? Was bringen sie den BewohnerInnen im Alltag? Wird gegenseitige Unterstützung in Wohnprojekten gedacht, gelebt und verhandelt? Eröffnen derartige Wohnprojekte Möglichkeiten einer ökonomischen Umverteilung? Haben gelebte Hausgemeinschaft irgendeine Relevanz für das Stadtumfeld? Lässt sich Solidarität einfordern?

UTE FRAGNER Sargfabrik KARIN LISCHKE Stiftung Rasenna

GEGENSEITIGE UNTERSTÜTZUNG IM ALLTAG Die „Wohngruppe für Fortgeschrittene“ in Wien Ottakring richtet sich an Menschen des Alters 50+. 19 Personen in 16 Parteien – vor allem alleinstehende Frauen – lernten sich in einem gemeinsamen Planungsund Gruppenfindungsprozess kennen. Die Gruppe, die sich augenzwinkernd als „Selbsthilfegruppe für Erwachsene“ bezeichnet, setzt Solidarität vor allem als gelebte, gegenseitige Unterstützung im Alltag um. Für viele der BewohnerInnen stellt es eine Herausforderung dar, bei Bedarf um Hilfe zu fragen. Vor allem für jene Menschen ist dies ein Lernprozess, die Selbständigkeit ein Leben lang gewohnt waren. Für die Gruppe ist es daher wichtig, sich „jetzt,

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wo noch alle fit sind“ gut kennenzulernen und so Vertrauen aufbauen zu können. So fällt bei Krankheit und Gebrechlichkeit das Helfen leichter, gleichzeitig ist bei fehlendem Anlass dieser Art gelegentlich auch eine gewisse Ungewissheit im täglichen Umgang festzustellen. Um Solidarität innerhalb einer Hausgemeinschaft zu stärken, müssten sich die Beteiligten darauf einstellen, auch Streiten zu lernen und zu üben. Das erfordert vor allem Zeit, denn jede und jeder hat unterschiedliche Erfahrungen. Neben einem wertschätzenden Umgang können Methoden wie das systemische Konsensieren, Befindlichkeitsrunden oder


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