O-Töne 13. Jahrgang | Nr. 1 | Januar 2015
I mpressionen vom aktuellen Wintersemester an der Hochschule zeigt dieser Bilderbogen – vom Festakt zum 40-jährigen Bestehen des Hindemith Instituts Frankfurt (links oben) über das Intendantenvorsprechen des vierten Schauspieljahrgangs (Bild rechts oben), das erneut erfolgreiche Stummfilmprojekt im Großen Saal (Foto links unten) bis hin zur Opernproduktion „Gianni Schicchi“ im Frankfurt LAB (Foto unten rechts).
Seit Mitte Dezember ist die neue website der Hochschule online - letzte Ausarbeitungen folgen
Neustart für www.hfmdk-frankfurt.info Seit Mitte Dezember präsentiert sich die HfMDK im Internet in neuem Outfit: Die aktuelle website ist seitdem online. Der Überarbeitungsprozess Die Überarbeitung unserer Seite war längst überfällig – die bis zum Relaunch aktuelle war mittlerweile fast sechs Jahre alt. Die Hochschule hat sich in dieser Zeit weiterentwickelt. Außerdem ist die Seite enorm gewachsen, und nicht zuletzt hat sich aus verschiedenen Gründen in den vergangenen Jahren ein ziemlicher Wildwuchs breit gemacht, der die ursprünglich stringente Struktur ziemlich verwässert bzw. überwuchert hat; ganz abgesehen von den gestiegenen
Ansprüchen und den technischen Entwicklungen auch hinsichtlich der heutigen Endgeräte wie iPhone, iPad usw.. Darum starteten wir im vergangenen Sommersemester in den Relaunch – zunächst mit zwei Workshops, in denen jeweils von den drei Fachbereichen genannte Lehrende und Studierende (Prof. Ingo Diehl, Prof. Oliver Kern, Prof. Fabian Sennholz und Sophie Fleckenstein, Meike Hedderich, Johannes Reischmann, Philippe Schwarz und Thomas Rietschel) sowie Vertreter der Verwaltung (Brigitte Binder, Sonja Diegmueller, Franziska Domes, Erika Ebers, Beate Eichenberg, Prof. Werner
Jank, Regina Kaplan, Sabrina Kautz, Friederike Kreft, Dr. Andreas Odenkirchen, Sina-Mareen Retolaza und Anatol Riemer) ihre Kritik, Änderungswünsche und Verbesserungsvorschläge äußerten. Die Ergebnisse wurden von der Web-AG (Dirk Hangstein, Ingo Diehl, Erika Ebers, Anna-Lena Fuhrmann und Sylvia Dennerle) gesammelt, gesichtet, strukturiert und daraus Prioritäten identifiziert, die sich vor allem auf die Überarbeitung der Struktur/Navigation, des Layouts sowie der Entwicklung einer Intranet-Struktur und auf eine konsequente und klar definierte Pflege der website konzentrierten. Hieraus hat die Web-AG eine neue NavigationsstrukFortsetzung nächste Seite
O-Töne 13. Jahrgang | Nr. 1 | Januar 2015 tur entwickelt und diese zur Diskussion an die Teilnehmer der beiden Web-Workshops weitergeleitet; parallel hat unser Webmaster Dirk Hangstein den Entwurf für eine grafische Neugestaltung erstellt, dessen von der Web-AG überarbeiteter Entwurf Ende Juli vom Präsidium verabschiedet wurde. Im August und September wurde die website auf einen eigenen Server umgezogen. Damit ist sie jetzt zum einen schneller und vor allem nicht mehr so anfällig für Hackerangriffe (die im vergangnen Jahr leider vermehrt auftraten). Hierzu wurden in den vergangenen Wochen in enger Absprache mit Johannes Freyer, dem Kollegen des erkrankten Dirk Hangstein, sämtliche Inhalte der alten Seite (von Erika Ebers, Rosalie Zawalinski und Sylvia Dennerle) in die neue Seite übertragen. Das heißt die neue HfMDK website steht nun in vollständig überarbeiteter grafischer Gestaltung (auf der Grundlage unseres Corporate De-signs) und deutlich verbesserter inhaltlicher Struktur. Auch die technische Basis ist komplett erneuert wor den und nun ungleich flexibler, nicht zuletzt durch ihr responsives Design für alle mobilen Endgeräte. Konkret und in Kurzform bedeutet das: • überarbeitete, verschlankte Hauptnavigation bereits auf der Startseite/Homepage mit drei Menüpunkten (Hochschule/Studium und Lehre/Aktivitäten) in einem sog. Mega-Menü und einem zusätzlichen zielgruppenspezifischen Button (HfMDK für Studierende/ Bewerber/Besucher);
• Inhalte/Inhaltsseiten sind nun vielfach einheitlich strukturiert (bei der Fülle an Infos erleichtert es die Lesbarkeit; so beginnen die StudiengangsDarstellungen alle mit zwei gleichen Einstiegsseiten);
der einzelnen Studiengänge sowie unter dem Menüpunkt „Bewerbung und Studienorganisation“. • Der Einstieg für Studienbewerber wurde besser strukturiert, diese finden nun schneller, was sie brauchen. Auch die wichtigsten Links und Informationen für Studierende sind nun auf zentralen Seiten zusammengefasst.
• Datensätze wie Ansprechpartner und
• Darüber hinaus haben wir für eine schnellere Identifikation der Inhalte (jedoch ausschließlich für den HfMDK-Webauftritt) eindeutige Farbzuordnungen für die drei Fachbereiche und für die zentralen Hochschulseiten vorgenommen.
Kontaktdaten werden nun nur noch einmal angelegt und können von dort aus auf verschiedenen Seiten dargestellt werden, so stellen wir die Kohärenz der Daten sicher. • Bündelung diverser Informationen und Zusammenführung zahlreicher Seiten und Unterseiten (insbesondere der Unterseiten einzelner Studiengänge; so ist beispielsweise der Info-Pool aufgelöst; die Infos finden sich nun neu strukturiert und gebündelt im Hauptnavigationspunkt „Studium und Lehre“ auf den jeweils ersten Seiten
• Außerdem sorgen verbindliche Standards und Formate (wie Schriftgrößen und -schnitte) z. B. der Kontaktdaten und einheitliche Zeit-/Terminangaben nicht nur für einen professionellen Auftritt, sondern gewährleisten auch die Suchmaschinenoptimierung. Pflege und Weiterentwicklung Wir werden weiterhin mit einem Webredaktions-Team arbeiten; die FBs haben jeweils Webredakteure (teilweise für einzelne Studiengänge wie z.B. in FB 3). Dazu fanden bereits Kurzschulungen mit allen Redakteuren statt, in der vor allem die zukünftige Pflege und Bearbeitung der website sowie konkrete Verantwortungsbereiche geklärt wurden.
• Der Slide-HEADER der Startseite ermöglicht einen affektiven Zugang zur HfMDK; • Besucher erfahren bereits auf der Homepage die jüngsten HfMDK-Meldungen in unterschiedlichen Kategorien Erfolge/ Personalia/Publikationen/PresDr. Sylvia Dennerle, Rosalie Zawalinski und Erika Ebers „fütterten“ die neue se/Stellenangebote sowie die tagesaktuellen Veranstaltungen; website in mehrwöchiger Arbeit mit alten und neuen Inhalten.
Perspektive - Intranet Nach der Online-Schaltung stehen nun natürlich noch zahlreiche Nachbesserungen an, aber wir sind auf dem richtigen Weg – das bestätigen uns nicht zuletzt auch die zahlreichen positiven Rückmeldungen. Ganz abgesehen davon, dass eine website nie fertiggestellt ist, sondern sich in einem permanenten Anpassungs- und Optimierungsprozess befindet. Dr. Sylvia Dennerle
O-Töne 13. Jahrgang | Nr. 1 | Januar 2015 Neu im Team: Laila Nissen
Martina Schuhmacher
Sarah Braun
Für die Kunst begeistern
Von der Kunst begeistert
Begeistert von der Offenheit
„Im Grunde kann jeder Künstler sein eigener Fundraiser sein“, sagt Laila Nissen. Damit stellt sie ihre Aufgabe als neue Kollegin von Beate Eichenberg im Fundraisingbüro der HfMDK keineswegs in Frage, sonern hebt vielmehr hervor, dass gelebte Begeisterung die beste Voraussetzung für eine effektive Fundraising-Arbeit ist. Um also erfolgreich Drittmittel für Projekte und Veranstaltungen der Hochschule einzuwerben, will sie an der Seite von Beate Eichenberg „Geschichten erzählen, was hier an der Hochschule alles an Gutem passiert.“ Geschichten von fruchtbaren und oft überraschend verlaufenden Begegnungen mit Künstlern und ihren Arbeiten, die die Projektpartner der Hochschule davon überzeugen, dass sie in etwas Sinnvolles investieren. Laila Nissen ist Diplom-Kulturwirtin mit abgeschlossenen Sprachen-, Wirtschafts- und Kulturraumstudien und einer über lateinamerikanische Stadtliteratur verfassten Dissertation. Berufliche Erfahrung in der Beschäftigung mit Literatur und Kultur bringt sie aus der Verlagsarbeit mit. Sie lernte das Handwerk gelingender Stiftungsarbeit kennen, als sie bei einer Frankfurter Stiftung den Kommunikationsbereich aufbaute und betreute. Schließlich hilft auch ihre Berufserfahrung als ehemalige Mitarbeiterin einer PR-Agentur, Inhalte künstlerischen Arbeitens an der Hochschule Förderern und Sponsoren ansprechend zu vermitteln. Auch Laila Nissen wird sich für die Belange der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Hochschule engagieren. Laila Nissen brennt für die Förderung von Kultur: „Jetzt bin ich da, wo mich die Themen, für die ich mich einsetze, persönlich interessieren und berühren.“ bjh
Ein wenig schade findet es Martina Schuhmacher schon, als Mitarbeiterin in der Personalabteilung in der Dependance „Leimenrode“ nicht allzuviel vom künstlerischen Treiben der Hochschule im Hauptgebäude mitzubekommen. Da kommt es ihr sehr gelegen, wenn sie die Hauspost verteilen muss und dadurch eben doch Gelegenheit bekommt, ein wenig Hochschulflair einzufangen. Als Musikbegeisterte, die selbst Klavier spielt und gern singt, besuchte sie im Herbst letzten Jahres die Puccini-Opernproduktion der Hochschule im Frankfurt LAB und war restlos begeistert: „Das hat mich umgehauen, so etwas so nah und so professionell zu erleben“, schwärmt sie von der Schicchi-Aufführung. In ihrem beruflichen Alltag ist ihr der persönliche Kontakt zu vielen Studierenden und Lehrenden der Hochschule sicher: Sie kümmert sich um die Verträge von rund 80 wissenschaftlichen bzw. studentischen Hilfskräften, ist zuständig für eine korrekte Zeiterfassung der Verwaltungsmitarbeiter und koordiniert deren Urlaubsplanung. Sie mag es, von den bewegten Biografien der Künstler am Haus zu erfahren und mit denen ins Gespräch zu kommen. Als gelernte Groß- und Außenhandelskauffrau mit Berufserfahrung aus einer großen Personalabteilung eines Metallbetriebs ist Martina Schuhmacher ein Routinier in den Abläufen dieses Verwaltungsbereiches. Zusammenhalten, gegenseitige Hilfe und Verlässlichkeit sind Eigenschaften, die ihr im täglichen Miteinander wichtig sind. Außerdem können sich Hochschulmitarbeiter sicher sein, dass ihr an einer zügigen Abwicklung von Verwaltungsvorgängen wie Vertragsunterzeichnungen stets gelegen ist. bjh
„Ich habe schnell gemerkt, dass an der Hochschule viel Wert auf gute Kommunikation gelegt wird“, sagt Sarah Braun und schildert damit ihre ersten Eindrücke von ihrem neuen Arbeitsplatz in der Personalabteilung der HfMDK, auf dem sie seit Dezember letzten Jahres sitzt. Erfahrungen, wie Personalverwaltung im öffentlichen Dienst funktioniert, bringt sie reichlich mit: Drei Jahre lang kümmerte sie sich zuvor um die Personalbelange von Polizeianwärtern und um Einstellungsverfahren in der Polizeiakademie Hessen in der Landeshauptstadt Wiesbaden. Dann wollte sie eine berufliche Alternative zu diesen Strukturen und Hierarchien kennenlernen. In der Personalabteilung der Hochschule, in der Sarah Braun als Verwaltungsfachangestellte mit baldigem Bachelor-Abschluss sich nun um die Belange der Hochschulmitarbeiter im Tarif- und Beamtenbereich kümmert. Sind Praktikanten in der Personalabteilung, bezieht Sarah Braun sie in ihre Arbeitsvorgänge mit ein. „Zum Unterschreiben von Verträgen kommen alle persönlich vorbei“, erklärt sie den Vorzug, den Großteil der Mitarbeiter so persönlich kennenlernen zu können. Außerdem mag sie es, in einer Abteilung zu arbeiten, in der die Türen der Büros für gewöhnlich weit offen stehen – eine gute Möglichkeit, Transparenz in der Kommunikation wirklich zu leben. Sarah Braun möchte ihre Bürotür auch für alle Hochschulmitarbeiter geöffnet wissen und steht gern bei personalrechtlichen Fragen zur Verfügung. Was die Hochschule für Sarah Braun an künstlerischen Begegnungen bereit hält, wird sich zeigen: „Ein Konzert mit Saxophon oder Geige, das würde mich interessieren.“ bjh
O-Töne 13. Jahrgang | Nr. 1 | Januar 2015 Die Hochschule gratulierte ihrem Celloprofessor Michael Sanderling zu seinem Dienstjubiläum
Hüter der handwerklichen „Schatzkiste“ Die Hochschule gratulierte kürzlich ihrem Violoncelloprofessor Michael Sanderling zu seinem Dienstjubiläum für 25 Jahre berufliche Tätigkeit im öffentlichen Dienst.
Sanderling mit schelmischem Lächeln. Seit 1998 ist er an der HfMDK Professor für Violoncello. Und er ist überzeugt: Für ihn ist die Vermittlung von Musik an junge Menschen die eigentliche Legitimation seines musika„Jetzt habe ich den dritten lischen Daseins: „Und wenn es Sohn auch noch verloren“, nur eine Stunde ist, in der ich seufzte einst Dirigent Kurt jemandem entscheidend helfen Sanderling, als mit Sohn konnte, den Pfad seines Glücks Michael auch sein dritter zu finden, hat sich meine Arbeit Nachfahre in dessen Fußstapschon gelohnt.“ fen trat und das DirigentenEin musikalischer Überflieger handwerk für sich entdeckte. war Michael Sanderling als Das war 2002, als das Teenager noch nicht. Zwar Berliner Kammerorchester, hatte der in der damaligen üblicherweise ohne Dirigent DDR aufgewachsene Sohn des musizierend, ihren ersten berühmten Dirigenten Kurt Cellisten Michael Sanderling Sanderling schon mit elf Jahren dazu überredet hatte, ein den Entschluss gefasst, eine Abo-Konzert im Kleinen Saal musikalische Spezialschule zu Celloprofessor und Dirigent: besuchen, war als 14-jähriger der Berliner Philharmonie Michael Sanderling als Dirigent zu leiten. Die Cellist aber eher qualitiatives Mühen der Überzeugungs„Mittelmaß“. Das änderte arbeit hatten sich gelohnt: „Das Dirigieren sich, als er mit 17 Jahren Student der fühlte sich für mich so an, dass es einfach so Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ sein muss“, erinnert sich Michael Sanderling Berlin bei Josef Schwab wurde. Der an seine Premiere als Dirigent. Heute ist er ausgewiesene Methodikexperte öffnete Chefdirigent der Dresdner Philharmonie und Michael Sanderling Augen, Ohren und Gastdirigent führender Orchester im In- und Motorik für handwerkliche Vorgänge, Ausland. Und wo ist der Cellist Michael die für den heutigen Frankfurter CelloSanderling? Der verteidigt in Frankfurt seine professor zur methodischen Schatzki„letzte Bastion, in der ich noch vorrangig ste des eigenen Unterrichtens wurden. als Cellist wahrgenommen werde“, beteuert „Bei Josef Schwab lernte ich“, so Mi-
Michael Sanderling gewann 1987 den Maria-Canals-Wettbewerb in Barcelona und wurde im selben Jahr Solocellist des Gewandhausorchesters Leipzig. 1994 bis 2006 war er Solocellist mit Gastvertrag im Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin. 1994 bis 1998 unterrichtete er als Professor für Violoncello an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin. Seit 1998 ist er Professor an der HfMDK. Von 2000 bis 2003 hatte er zudem eine Celloprofessur in Bern inne. Gegenwärtig ist er Chefdirigent der Dresdner Philharmonie.
chael Sanderling, „Schubladen mit Vorgängen zu füllen, die ich auf der Bühne aufziehen kann“. Diese Versachlichung neben der musikalischen Inspiration kommt nun auch Sanderlings Studierenden zugute: Sein Unterricht besticht durch eine Klarheit seiner technischen und klanglichen Hilfen, die er anbietet. So zentral für ihn das Unterrichten als beruflicher Lebensinhalt geblieben ist, so konsequent ist er auch seinem eigenen Anspruch treu geblieben: Da er kaum Zeit zum Üben findet, tritt er seit drei Jahren als Cellist nicht mehr öffentlich auf. bjh
Polytechnische Gesellschaft verabschiedete Prof. Dr. Klaus Ring nach zehn Jahren als Präsident
Stetes Engagement für die Kammermusik Am 3. November 2014 wurde zum 17. Mal der „Kammermusikpreis der Polytechnischen Gesellschaft e. V.“ vergeben. Den Vorsitz hatte bei diesem Wettbewerb zum letzten Mal Prof. Dr. Klaus Ring, der am 5. November 2014 nach zehn ereignisreichen Jahren seine Tätigkeit als Präsident der Polytechnischen Gesellschaft e. V. beendet hat. In seiner Amtszeit hat er sich insbesondere durch den in der Gesamtkonzeption von ihm selbst maßgeblich geprägten Aufbau der „Stiftung Polytechnische Gesellschaft“ hohe Verdienste erworben. Die Mitgliederversammlung
der Polytechnischen Gesellschaft hat dieses ehrenamtliche Engagement durch die Verleihung der Ehrenmitgliedschaft gewürdigt. Damit steht Prof. Dr. Klaus Ring in einer Reihe mit Persönlichkeiten wie Johann Wolfgang Goethe, Justus von Liebig oder Anton August Wöhler. Der Kammermusikwettbewerb wurde 1998 ins Leben gerufen. Dem damaligen Präsidenten Prof. Dr. Hans-Jürgen Hellwig gefiel die Idee eines Wettbewerbs für Streichquartette der Hochschule so gut, dass er die vorgeschlagene Preissumme von 10.000 DM verdoppelte. Beim ersten Wettbewerb nahmen fünf Streichquartette teil. Nach und nach wurden die Ausschreibungsmodalitäten
differenziert und zunächst auch andere Streicherensembles zugelassen, dann der gesamte Kammermusikbereich ab der Triobesetzung. Seitdem es an der HfMDK einen Masterstudiengang für Klavierkammermusik gibt, der auch Duos mit einschließt, ist die Teilnahme auch für feste Duos möglich. Der Präsident der HfMDK, Thomas Rietschel, bedankte sich in der Jurysitzung persönlich bei Prof. Dr. Ring für sein langjähriges Engagement und begrüßte gleichzeitig dessen designierte Nachfolgerin als Vorsitzende der Jury, Frau Dr. Christa Ratjen, die als Gast an den Beratungen teilgenommen hatte. Frau Dr. Ratjen, die neu in die Polytechnische Gesellschaft aufgenommen wurde, ist für diese Aufgabe besonders qualifiziert, weil sie vor ihrem Medizinstudium ein komplettes Cello-Studium an der Düsseldorfer Robert SchumannHochschule absolviert hat. Prof. Hubert Buchberger
O-Töne 13. Jahrgang | Nr. 1 | Januar 2015 Gesangsabteilung und Hochschulorchester führten Puccinis Einakter „Gianni Schicchi“ auf
„Meine Erwartungen wurden übertroffen“ Mit Giaccomo Puccinis „Gianni Schicchi“ hat die Hochschule in großer Besetzung einen rasanten Einakter auf die Bühne des Frankfurt LAB gebracht. 27 Solisten und ein 62-köpfiges Orchester musizierten unter der Leitung von Walter Althammer, dem musikalischen Leiter der Gesangsabteilung als Vertretungsprofessor. Regisseur der einstündigen Inszenierung war Jan-Richard Kehl, Professor für Opernregie und Ausbildungsdirektor der Gesangsabteilung. Beide blicken nachfolgend auf die große Produktion im Herbst 2014 zurück. O-Töne: Warum fiel Ihre Wahl auf die Oper „Gianni Schicchi“? Walter Althammer: Mit der Inszenierung von „Gianni Schicchi“ ist für uns ein langes Ringen um das passende Stück zu Ende gegangen. Unsere Hoffnung hat sich bestätigt, dass die Oper ein hervorragendes Ensemblestück und damit für eine Hochschulproduktion gut geeignet ist. Es ist die einzige Oper von Puccini, die viel mit lyrischen und nicht vorwiegend dramatischen Stimmen arbeitet. Sie überfordert junge Stimmen nicht, verlangt aber große und dauerhafte Präsenz auf der Bühne. Die Partitur bietet zudem alles, was bei Puccini gefragt ist: Sie verdichtet das Spektrum seines musikalischen Schaffens auf eine Stunde Musik, in der alle für Puccini typischen Klän- Jan-Richard Kehl ge und Rubati anzutreffen sind. O-Töne: Welches Fazit zieht der Regisseur nach vier Vorstellungen? Jan-Richard Kehl: Die Produktion hat meine Erwartungen einerseits erfüllt und andererseits weit übertroffen. Vor allem die glühende Spielfreude der Studenten, die kreative Lust jedes Einzelnen hat zum gelungenen Ergebnis wesentlich beigetragen und mir eine sehr erfüllte Probenzeit geschenkt. O-Töne: Wie waren für Sie die logistischen Voraussetzungen, solch eine Produktion zu stemmen? Jan-Richard Kehl: Es ist halt nichts vorhanden, auf das man wie beispielsweise an
einem Theater zurückgreifen kann. Darum sind wir sehr auf die Partner in der Region angewiesen, die uns dankenswerter Weise auch unterstützt haben. Alles muss besorgt und organisiert werden. Die Hochschule ist auf eine Produktionsstätte angewiesen, in der sie möglichst realistisch die Bedingungen eines professionellen Theaters vorfindet. Das Frankfurt LAB als Aufführungsort mit dem Charme einer Fabrikhalle hat uns vor allem in der Vorbereitung im Hin-
O-Töne: Was kann und soll eine Hochschulproduktion dieser Art den Studierenden bieten?
Jan-Richard Kehl: Wichtig ist es, den Sängern die Erfahrung einer kompletten Produktion zu ermöglichen, in der sie individuell eine Rolle erarbeiten können und in möglichst mehreren Aufführungen auch die Dynamik des Alltags erfahren und mit dieser umgehen lernen. Eine Produktion also, mit Orchester, auf einer großen Bühne, mit professionellem Anspruch. Eine Sängerin kam nach der ersten Orchesterprobe mit Tränen Walter Althammer in den Augen zu mir, weil sie glücklich war, ihre Arie so zum ersten Mal mit Orchester musiziert zu haben, das war rührend und bestätigend zugleich. Genau das ist die Aufgabe der Hochschule: ihren Studierenden auch diese Erfahrungen zu bieten, gleichsam als Krönung ihrer Ausbildung. O-Töne: Was unterschied die Produktion von „normalen“ Entstehungsabläufen eines öffentlichen Opernhauses?
blick auf die musikalische Umsetzung Bauchschmerzen bereitet, da der Raum klanglich schwer einzuschätzen war. Allerdings waren wir nach der ersten Orchesterprobe dort relativ erleichtert, dass ein klanglich ausgewogenes Verhältnis doch herstellbar erschien. Der Charme überwog Gott sei Dank im Ergebnis. Walter Althammer: Bei aller Kompromissbereitschaft bleibt für mich aber die Forderung nach einem wirklichen Theater und keine räumliche Notlösung wie im Falle des Frankfurt LAB. Da dort kein Orchestergraben existiert, haben wir das Orchester seitlich versetzt zur Bühne postiert. Die Frage der Klangverhältnisse sind bei Musiktheater absolut entscheidend. Natürlich blieben unter den gegebenen Bedingungen einige Wünsche offen. Im LAB könnte ich mir allerdings hervorragend eine Cage-Produktion vorstellen.
Walter Althammer: Wir haben den Solisten viel Zeit für individuelles Arbeiten an ihren Partien zugestanden. Sie hatten also mehr Zeit zum Ausprobieren und Hineinwachsen in ihre Rollen. Die Gestaltung der Endprobenphase gemeinsam mit dem Orchester war dann allerdings genauso knapp kalkuliert wie im normalen Opernbetrieb. O-Töne: In welchen Abständen sollte die Hochschule solche Produktionen anbieten? Jan-Richard Kehl: Die Gesangsabteilung umfasst 50 Studierende. Ich halte eine Inszenierung dieser Größenordnung pro Jahr für erstrebenswert. Im Moment schaffen wir dies in eigener Regie alle zwei Jahre. Limitierender Faktor dafür ist neben der Raumfrage vor allem die Finanzierung. Dementsprechend dankbar sind wir natürlich, dass uns die Gesellschaft der Freunde und Förderer der HfMDK und die Hessische Theaterakademie durch ihre großzügige Unterstützung die Produktion ermöglicht haben. bjh
O-Töne 13. Jahrgang | Nr. 1 | Januar 2015 Studierende der HfMDK komponierten Musik für Kurzfilme von Studierenden anderer Hochschulen
Ton und Bild aus einem Guss Auf großes Echo stieß erneut das interdisziplinäre Projekt „Musik für Stummfilme“, das mit zwei Filmabenden im Großen Saal der Hochschule im November seinen Abschluss fand. Bereits zum siebten Mal komponierten und improvisierten Studierende der HfMDK zu aktuellen Stummfilmproduktionen von Studierenden aus dem Hochschulnetzwerk der hessischen Film- und Medienakademie (hFMA). Insgesamt 13 Kompositionen waren zusammen mit zehn Kurzfilmen zu hören und zu sehen – gespielt von der Kammerphilharmonie Frankfurt, einem Orchester, das sich bereits durch unkonventionelle und experimentierfreudige Projekte einen Namen gemacht hat. Die Filmkategorien waren vielgestaltig und reichten vom teils experimentellen Animationsfilm über den Dokumentarfilm bis hin zum kurzen, erzählenden Spielfilm. Für die musikalische Umsetzung hatten die Musikstudierenden in Zusammenarbeit mit den Filmemachern eigene künstlerische Vorstellungen entwickelt, die sie mit vier unterschiedlich großen Instrumentalbesetzungen realisierten. Beide Aufführungen wurden von einem studentischen Team der Hochschule Darmstadt mitgeschnitten und nachbearbeitet, so dass am Ende für jeden Film eine Tonaufnahme zur Verfügung steht. Neben der HfMDK waren an dem Projekt die Hochschule RheinMain, die Hochschule Darmstadt, die Kunsthochschule Kassel sowie die Städelhochschule beteiligt. Nachfolgend schildert HfMDK-Student Nicolai Bernstein, der die Komposition von Liu Bo dirigierte, seine Eindrücke als Beteiligter: „Konzerte, die verschiedene Kunstformen verbinden, wecken immer mein besonderes Interesse. Ich habe das Gefühl, dadurch neue Erfahrungen zu machen, die mir unbekannte Vom kleinen Kammerensemble bis hin zum sinfonischen Tutti reichte das Spektrum an Besetzungen, für das die Studierenden der HfMDK ihre Stummfilmmusiken komponiert hatten.
künstlerische Wege und Denkweisen eröffnen. Deshalb bin ich glücklich, dass ich an diesem Projekt aktiv teilnehmen und so erfahren konnte, wie Live-Musik und Film sich gegenseitig beeinflussen und welche unterschiedlichen Möglichkeiten die Komponisten gesucht haben, die Vertonung eines Films zu realisieren. Auch die Möglichkeit, die Kammerphilharmonie Frankfurt zu leiten, das Werk zu proben und aufzuführen, war für mich eine wunderbare und sehr lehrreiche Erfahrung. Ich habe sehr viel aus diesem Projekt für mich persönlich mitgenommen und hoffe, dass dieses Konzept weiterhin angeboten wird, damit noch viele Studenten solche Erfahrungen sammeln können.“
Anne Ubben dirigerte die Komposition von Yongrib Kim.
O-Töne 13. Jahrgang | Nr. 1 | Januar 2015 Musikalische Improvisationen während Frankfurter Kinowoche
„Vorgaben machen frei“ Unter dem Motto „Kino an ungewöhnlichen Orten“ fand im Sommer 2014 eine Veranstaltung der Frankfurter Kinowoche auch in der HfMDK statt. Deren großer Saal stand dabei ganz im Zeichen von Fantomas, dem Meister des Verbrechens, dessen Geschichte in einer fünfteiligen Filmreihe 1913/14 von Louis Feuillade veröffentlicht wurde. Mit Philipp Schlosser (E-Gitarre), Theo Langstrof (E-Bass), Alexander Klingebiel (Schlagzeug), Tobias Wünsch (E-Gitarre) und André Wahl (Klavier und Synthesizer) hatten es sich fünf Studierende zur Aufgabe gemacht, den ersten Teil der Filmreihe „Fantomas: Im Schatten der Guillotine“ als Band improvisatorisch musikalisch zu untermalen. Den inneren Leitfaden dazu hatten die Musiker zuvor unter der Anleitung von Jo Ambros und Fabian Sennholz gemeinsam erarbeitet, indem sie Techniken und Möglichkeiten der Bandimprovisation kennenlernten und das Zusammenspiel optimierten. Hören will gelernt sein André Wahl resümiert die Arbeit: „Bei uns Studenten zeigten sich zunächst deutliche Defizite im Aufeinander-Hören. An zwei Wochenenden haben wir uns zusammen `eingegroovt`, in dem wir uns für unsere Improvisationen verschiedene Parameter wie beispielsweise Tempo, Dynamik oder Gemütszustand heraussuchten und diese dann bewusst veränderten. Später konzipierten wir einen musikalischen Leitfaden für den knapp einstündigen Film: Wir gingen Szene für Szene durch und überlegten uns, wie wir diese musikalisch gestalten können. Die Zutaten dafür notierte sich jeder. Zusammenspiel verbessert Daher befürchteten wir, dass der improvisatorische Anteil ob des festen Rahmens sehr gering bleibe. Umso erstaunlicher war es dann aber für uns, dass während der Aufführung viele Dinge neu entstanden sind und wir trotz der Vorgaben doch relativ frei blieben. Für uns Studierende in jedem Fall ein äußerst gewinnbringendes Projekt, bei dem wir unsere Fähigkeiten im Zusammenspiel und in der spontanen Improvisation deutlich verbessern konnten.“ André Wahl
Ende 2014 ist die neue CD der Hochschule erschienen
Geschichte künstlerisch reflektiert Eine Hochschul-CD zum mehrfachen historischen Gedenkjahr ist erschienen. Sie kombiniert Texte und Musik aus den Jahren 1914, 1939 und 2014. Vor hundert Jahren begann der Erste, vor 75 Jahren der Zweite Weltkrieg, und vor 25 Jahre erlebte Deutschland den Fall der Mauer. Auf der jüngst erschienen CD der HfMDK kombinieren deren Studierende Kompositionen aus den Jahren 1914, 1939 und 1989 mit Gedichten aus den gleichen Zeiträumen. Für eine Kunsthochschule liegt es nahe,
sich einem solchen Gedenkjahr künstlerisch zu nähern, in dem sie Texte und Musik einander gegenüberstellen lässt und damit eine Form der Auseinandersetzung mit der Geschichte sucht. Ergänzend hat sie den Soziologen Prof. Dr. Tilman Allert von der Goethe-Universität gebeten, seine Überlegungen zum Thema in einem kleinen Essay zusammenzufassen. Die neuste CD der HfMDK können Interessenten bei Dr. Sylvia Dennerle und ihrer Kollegin Rosalie Zawalinski (Raum C 201) für eine Schutzgebühr von 5,- Euro erwerben.
Fagottklasse von David Petersen zu Gast und auf Reisen
Schirn und New York City Die Fagottklasse des HfMDK-Lehrbeauftragten David Petersen gab ein gemeinsames Konzert mit Schülern der Musikschule Frankfurt im Haus am Dom. Die HfMDK-Studenten Dominik Schulz und Teodor Naumov begleiteten ihren Fagottlehrer außerdem zu einem Kongress nach New York. In der Musikschule und im Haus am Dom musizierten Klein und Groß gemeinsam oder getrennt, vorher wurde geprobt oder unterrichtet. Ein Erfahrungsgewinn für die Studenten und Schüler, der allen viel Freude machte. Lisa Wanie (ehemals Klasse Petersen an der HfMDK, jetzt Lehrerin an der Schirn) hatte alles bestens organisiert, die Musikschule und den Saal im Haus am Dom angemietet. Da brauchten wir nur noch Publikum. Und das erschien zahlreich und verließ den Saal nach zwei Stunden fröhlich und beschwingt. Zu hören gab es von Solo bis Ensemble, von Barock bis Moderne so allerhand und gipfelte in der gemeinsamen Aufführung von „Le Phenix“ mit Lehrern, Studierenden und Schülern. Die Freude aller Beteiligten drängt zu einer Wiederholung. Im August ging es dann für zwei Studenten der Klasse Petersen ge-
meinsam mit ihrem Lehrer und Karl Ventulett vom Frankfurter Museumsorchester auf große Reise nach New York. Instrumentenbauer Stephan Leitzinger ermöglichte eine Teilnahme des LeitzingerBassoonQuartettes mit den Studenten Dominik Schulz und Teodor Naumov sowie Karl Ventulett und David Petersen am IDRS-Kongress an der NYUniversity. Die IDRS (InternationalDoubleReedSociety) ist das Gremium aller Doppelrohrbläser weltweit, das sich einmal im Jahr zu Konzerten und weiteren Veranstaltungen trifft. Das Quartett gestaltete ein eigenes Konzert, das Roger Birnstingel im „Double Reed Journal“ zu folgenden Zeilen inspirierte: „…das erstaunliche LeitzingerBassoonQuartett, das aus den Mitgliedern David Petersen vom Gewandhaus, Karl Ventulett aus der Oper Frankfurt, Teodor Naumov von der Musikalische Komödie Leipzig und Dominik Schulz, der bei Petersen studiert, besteht. Sie spielen alle auf Fagotten der Firma Leitzinger, was sehr mutig ist im Heckel-dominierten Deutschland…hatten ein echtes Pianissimo und ein wahres Forte und eine perfekte Homogenität. Beide Arrangements von Dominik klangen wie originale Kompositionen.“ David Petersen
Fagottisten der Klasse David Petersen gaben ein gemeinsames Konzert mit Musikschülern.
O-Töne 13. Jahrgang | Nr. 1 | Januar 2015 Institut für zeitgenössische Musik veranstaltete ein Gedenkkonzert als Hommage an Luigi Nono
„Is this all we can do?“ tige Stipendiatin der Internationalen Ensemble Modern Akademie IEMA, gestaltete den Part der Elektronik und lotete dabei die Möglichkeiten für den akustischen Raum aus. Im Zentrum der Aufführung stand das selten gespielte Werk „A floresta é jovem e cheja de vida“ (Der Wald ist jung und voller Leben) für Sopran, drei Sprecher, Klarinette, Kupferplatten und Tonband (1965-1966), das von Gerhard Müller-Hornbach, Carola Schlüter und Rainer Römer einstudiert worden war. Ein Zitat des angolanischen Guerillakämpfers Gabriel gab der Komposition, die von Arbeiterkämpfen in kapitalistischen Ländern und Befreiungskämpfen in der Dritten Welt handelt, ihren Namen. Die Besetzung aus Studenten der HfMDK meisterte die schwierige Partitur mit größter Intensität und holte den Stoff, der für uns aufgrund des engen Zeitbezugs zu den 1960er Jahren eigentlich schon Geschichte ist, herüber in die Gegenwart und zeigte, dass Nonos musikalischer Kommentar auf die Zustände seiner Zeit nichts von seiner Aktualität eingebüßt hat. Es musizierten Maren Schwier (Gesang), Jennifer Beutlich, Veronika Münstermann und Dominik Salber (Sprecher), Maya Pinzolas (Klarinette), Yuanting Chang, Maren Schwier, Veronika Münstermann und Jennifer Beutlich. Matthias Lang, Sebastian Michaeli, Natsuko Takashima und Mirijam Wallau (Schlagzeug) sowie Laura Catherine Vickers eröffnete den Abend mit Endres (Elektronik). Die musikalische „...sofferte onde serene“ für Klavier und TonLeitung übernahm Nicolai Bernstein. band. Der Titel bedeutet so viel wie „durchLuigi Nono war ein Kämpfer, einer, der littene heitere Wellen“. Das Werk, das Nono genau beobachtete und unbequem seinem Freund Maurizio Pollini widmete, war. Eine Vorstellung von dem Menwurde 1977 uraufgeführt. Pollini hatte seine schen Nono bekam man nicht nur über Tochter verloren, und auch für Nono war es sein offensives Werk, sondern auch in eine Zeit der Verluste durch Tod. Das Werk den Filmausschnitten, die Nono im Gevereinte die beiden Künstler also in ihrer spräch mit Hans Heinz Stuckenschmidt Trauerarbeit. zeigten. Das interessante Zeitdokument Das zweite Stück – „La fabbrica illuminata“ stammt aus der Reihe „Musik im tech(Die erleuchtete Fabrik) – wurde von Carola nischen Zeitalter“. Karin Dietrich Schlüter interpretiert, die ein großes Spektrum vokalen Ausdrucks mit dem Tonband kombinierte. Das 1964 uraufgeführte Werk ist heute schon ein Klassiker der zeitgenössischen Musik und geprägt von seinem politischen Kontext: „La fabbrica illuminata“ thematisiert die schwierigen Arbeitsbedingungen in der Metallfabrik „Italsider“ in Genua-Cornigliano. Besonders beeindruckte bei der Aufführung der ersten beiden Werke die Korrespondenz der Live-Parts, die Catherine Vickers und Carola Schlüter intensiv realisierten, mit der Ebene des Tonbands. Klangregisseurin Laura Endres, derzeiMit der Hommage an den italienischen Komponisten Luigi Nono (1924–1990) hatte sich das Institut für zeitgenössische Musik für seine erste Veranstaltung unter neuer Leitung ein anspruchsvolles Programm vorgenommen. Die Konzerte in Frankfurt und Wiesbaden, die auf Initiative von Christoph Schulte und Carola Schlüter zustande kamen und in Zusammenarbeit mit dem Hessischen Staatstheater Wiesbaden realisiert wurden, setzte sich aus drei Werken für Livemusik und Tonband zusammen.
Gesangsstudentin Maren Schwier über ihre Eindrücke als Nono-Interpretin: Bei „A floresta é jovem e cheja de vida“ hat Nono es nicht gut mit uns gemeint. So schoss es mir durch den Kopf, als ich begann, mich mit dem Werk zu beschäftigen. Die musikalisch komprimierte Darstellung von Kampf, Krieg, Revolution und dem dabei möglichen Aufkommen von Resignation konfrontierte mich von Anfang an mit der Frage nach meiner Sicht und meinem persönlichen Umgang mit Nonos Stück. Als Interpretin im ungewohnt besetzten Klangkörper brauchte ich eine klare Postion in mir und zu dem Werk. Über Improvisationen hatte Nono gemeinsam mit seinen InterpretInnen dieses Werk im Sinne seiner Zeit entwickelt. Wir hingegen standen mit weniger Zeit einer auf den Schlag getrimmten Partitur entgegen, die in ihrer Form erst nachträglich und nicht von Nono selbst angefertigt worden war. Die „Werktreue“ war entsprechend eine Herausforderung, denn es galt, die von Nono angestrebte improvisierende Herangehensweise mit Carola Schlüter der vorliegenden Notation in der eigenen Interpretation zu verbinden. Somit entwickelte sich meine innere Dynamik dahingehend, als „Medium“ für die Musik zu agieren und nicht eine theatrale Darstellung zu liefern. Text, Emotion und Klang sollten dafür jedes Mal neu in und mit mir korrespondieren und im Zusammenspiel der Mitinterpreten konfrontativ auf die Zuhörer treffen. Eigene Positionen beziehen, um eine Position beim Zuhörer auszulösen – ein schwieriges Unterfangen heute wie damals, denn wenn sich auch die Katastrophen zu Nonos Zeit von unseren heutigen unterscheiden, so gibt es in unserer Welt noch immer Kriege, Unterdrückung und Terror. Somit wird dieses Werk trotz all seiner historischen Distanzen emotional mehr als zeitgenössisch. Diese intensive Auseinandersetzung und die Erfahrung, die ich mit und in der Musik machen durfte, sind mir überaus wertvoll, und Nono hat es, nachträglich betrachtet, doch besser gemeint, als ich dachte. Soundcheck: Klangregisseurin Laura Endres (links) und Pianistin Catherine Vickers balancieren in der Probe die klanglichen Verhältnisse zwischen Klavier und Elektronik aus.
O-Töne 13. Jahrgang | Nr. 1 | Januar 2015 Tür an Tür mit der Hochschule: Das Hindemith Institut Frankfurt feierte sein 40-jähriges Bestehen
Tatkräftiges Team mit „offenen Ohren“ Mit der Ausstellung „Archivschätze“ sowie Konzerten und Hochschulkursen hat das Hindemith Institut Frankfurt sein 40-jähriges Bestehen gefeiert. „Archivschätze“ – so lautete der Titel der Ausstellung, die das Hindemith Institut Frankfurt aus Anlass seines 40-jährigen Bestehens vom 14. bis 16. November 2014 im Kleinen Saal der HfMDK präsentierte. Zu sehen waren zahlreiche wertvolle Stücke aus der umfangreichen Sammlung des Instituts. In ihrer Festrede zur Ausstellungseröffnung akzentuierte Professor Dr. Susanne Popp, Direktorin des Max-Reger-Instituts Karlsruhe, die vielfältigen Herausforderungen, denen sich Komponisteninstitute heute stellen: Sie sammeln und archivieren Dokumente, betreiben Forschung und publizieren ihre Erkenntnisse, um ein breiteres Verständnis für „ihren“ Komponisten und sein Werk zu erzielen. Konzerte mit Studierenden der HfMDK unter der Leitung von Gerhard Müller-Hornbach sowie das Geburtstagskonzert am 16. November im Kuhhirtenturm mit Mitgliedern des Ensemble Modern rundeten die Feierlichkeiten ab.
Sie bilden seit Jahren das Team des Hindemith Instituts Frankfurt (von links): Direktorin Dr. Susanne Schaal-Gotthardt, Karin Berrío, Dr. Heinz-Jürgen Winkler und Dr. Luitgard Schader.
Im Kleinen Saal der Hochschule fand der kleine Festakt zum 40-jährigen Bestehen des Hindemith Instituts Frankfurt statt. Festrednerin war Dr. Susanne Popp (vorderere Reihe, Zweite von rechts), Direktorin des Max-Reger-Instituts Karlsruhe). Zahlreiche Exponate aus Leben und Schaffen von Paul Hindemith waren dort im Rahmen einer liebevoll zusammengestellten Ausstellung zu sehen (linkes Bild).
Gratulation von Ruth Killius und Thomas Zehetmair vom Zehetmair Quartett: „Seit vielen Jahren besuchen wir das Hindemith Institut Frankfurt und freuen uns jedes Mal aufs Neue über die herzliche, großzügige Atmosphäre, mit der wir Musiker dort empfangen werden. Wir dürfen Einblick in diese mit wertvollen Dokumenten angefüllte Schatzkiste nehmen und werden verwöhnt mit Informationen, Geschichten und Anekdoten. Für all dies bedanken wir uns und gratulieren dem Institut herzlich zu seinem 40. Geburtstag!“
Bratschistin Tabea Zimmermann gratuliert zum Jubiläum: „Meine Liebe zu Hindemith reicht bis in die früheste Kindheit zurück, als ich den ‚Minimax‘ und kurz darauf die ‚Trauermusik‘ und das Streichtrio op. 34 spielte. Für mich als Musikerin ist es ein großes Glück, dass sein Nachlass im Hindemith Institut verwaltet, erforscht und verbreitet wird. Ich bin stets auf offene Ohren und tatkräftige Hilfe gestoßen, wenn ich mich bei der Planung von Hindemith-Projekten an das Institut gewandt habe: 2001 bei einem Kurs im Hindemith Musikzentrum Blonay, 2012 bei CD-Produktionen und 2013 bei der Durchführung des Viola-Tags in Berlin, der ganz im Zeichen des Hindemith-Gedenkjahrs stand. Ich freue mich darüber, dass ich seit Anfang 2013 als Mitglied des Stiftungsrats der Hindemith Stiftung noch tieferen Einblick in die vielfältige und fruchtbare Arbeit des Instituts gewinnen kann.“
Studierende der Hochschule umrahmten den Festakt mit Kompositionen von Paul Hindemith.
O-Töne 13. Jahrgang | Nr. 1 | Januar 2015 Seit zehn Jahren wirken Vokalsolisten der HfMDK an den „BachVespern Frankfurt-Wiesbaden“ mit
„Bach wiederholt sich nie“ Kontinuität braucht verlässliche Partner, die Hochschule ist eine von ihnen: Von Beginn an sind Gesangsprofessoren und -studierende der HfMDK die Vokalsolisten in der Reihe der "BachVespern Frankfurt-Wiesbaden", die die St. Katharinengemeinde Frankfurt und das Evangelische Dekanat Wiesbaden seit nun zehn Jahren mit dem Ehrgeiz veranstalten, innerhalb von 20 Jahren alle 200 Kantaten von Johann Sebastian Bach aufzuführen. Im September 2014 feierte diese ambitionierte Unternehmung unter der Leitung von Michael Graf Münster, Kantor an St. Katharinen in Frankfurt, und Prof. Martin Lutz, Propsteikantor in Wiesbaden, die 100. BachVesper, in der die Kantate Nr. 69, „Lobe den Herrn, meine Seele“, erklang. Das Solistenquartett bestand mit Ursula Targler-Sell (Sopran), Ulrike Malotta (Alt), Yongseung Song (Tenor) und Berthold Possemeyer (Bass) traditionsgemäß sowohl aus Lehrenden als auch Studierenden der HfMDK. Also ganz im Sinne der im Jahr 2004 geborenen Idee der beiden künstlerischen Leiter Michael Graf Münster und Martin Lutz, die mit einer minutiös durchdachten Liturgie die jeweilige Bach-Kantate in einen passenden inhaltlichen Kontext stellen: den BachVespern, die – samstagabends in der Katharinenkirche in Frankfurt, sonntagabends in der Marktkirche in Wiesbaden stattfindend – dem musikalischen Langzeitprojekt zehnmal jährlich ein festes Gefüge verleihen. Bach heißt „Lernen ohne Ende“ „Ständig neue Kantaten Johann Sebastian Bachs aufzuführen, bedeutet Lernen ohne Ende. Bach wiederholt sich nie.“ So umschreibt der ehemalige Landeskirchenmusikdirektor Michael Graf Münster die von ihm und Martin Lutz künstlerisch verantwortete musikalische Reihe. Sein Wiesbadener Kollege formuliert die damit kontinuierliche Beschäftigung mit Bachs Musik mit den Worten: „Wir wissen täglich ein wenig mehr. Das Staunen wächst.“ Eine zur 100. BachVesper erschienene Festschrift erinnert aber auch an Bachs eigene Aufführungstradition, bis kurz vor seinem Tod jeden Sonntag eine Kantate selbst aufzuführen, an Feiertagen sogar zwei. 2.000 Zuhörer lauschten seiner Musik damals pro Aufführung, so weiß Michael Graf Münster: „Nur wenige Künstler hatten live eine so starke öffentliche Präsenz. Und Bach nutzte diese Präsenz: In der Kirche wie im Konzert meidet er jede Gefälligkeit. Der vom Publikum bestaunte Virtuose Bach konnte es sich leisten, den anspruchsvollen Komponisten Bach aufzuführen. Bachs Kantaten sind eine singuläre Hochblüte im Zeitenwechsel der frühen Aufklärung.“ Singulär bleibt in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) bislang auch das Projekt „BachVespern Frankfurt-
Der ehemalige Landeskirchenmusikdirektor Michael Graf Münster (links) und Propsteikantor Prof. Martin Lutz verantworten seit zehn Jahren das Projekt „BachVespern Frankfurt-Wiesbaden“. Mit ihm wollen sie innerhalb von 20 Jahren alle 200 Kantaten von Johann Sebastian Bach aufführen. Im September 2014 fand in dieser Reihe die 100. Bach-Kantate statt. Fotos: Björn Hadem/Axel Sawert
Wiesbaden“, das damit zugleich zu einer festen pädagogischen Größe in der Gesangsausbildung an der HfMDK geworden ist. In langfristiger Planung teilt Gesangsprofessor Berthold Possemeyer in Absprache mit seinen Kollegen die Studierenden, aber auch die Lehrenden der Gesangsabteilung für die Solopartien der Bach-Kantaten ein. Für beide Seiten – Veranstalter und Hochschule – ein offensichtliches „Win-win“-Geschäft: Mit dem Bach-Collegium Frankfurt-Wiesbaden können sich die auserwählten Gesangsstudierenden eines professionellen Instrumentalensembles sicher sein, während dies wiederum seit zehn Jahren Monat für Monat erlebt, mit wie viel „Wissbegier und Leidenschaft“ – so verrät die Festschrift – sich die Gesangssolisten der Musik Bachs widmen. Analytische Einblicke Der Erkenntniswert, als Sänger Teil einer BachVesper zu sein, ist umso höher, je mehr sich die Mitwirkenden auf die Inhalte der Gesprächskonzerte einlassen, die den eigentlichen Vespern vorangehen und regelmäßig Einblicke in Bachs unerschöpflichen Kompositionsreichtum, kontrapunktisch wie textexegetisch gleichermaßen genial durchdacht, gewähren. Die „zweite Halbzeit“ des 20-jährigen Aufführungszyklus der BachVespern Frankfurt-Wiesbaden ist angebrochen – zehn weitere Jahre Beteiligung durch die Gesangsabteilung der HfMDK sind beschlossene Sache. bjh www.stk-musik.de www.bach-wiesbaden.de
„Unverzichtbar“ HfMDK-Gesangsprofessor Berthold Possemeyer koordiniert im Projekt „BachVespern“ die Einteilung der Vokalsolisten der Hochschule. Nachfolgend würdigt er die Unternehmung aus pädagogischer Sicht: „Das Projekt `Bach-Vespern Frankfurt-Wiesbaden` erscheint mir unverzichtbar für eine exzellente Berufsausbildung der uns anvertrauten Studierenden. Bei den BachVespern konnte und kann ich immer wieder mit großer Freude erleben, wie besonders durch die intensive Erarbeitung der stimmtechnisch und stilistisch höchst anspruchsvollen Vokalpartien gerade in den Bach-Kantaten auch eine für den Beruf des Sängers heute notwendige Vielseitigkeit in nicht zu unterschätzender Weise erreicht wird. Die kulturelle Bereicherung durch das unmittelbare Erleben auch des historischen, religiösen und liturgischen Kontextes der Bachschen Kantaten, die nicht nur unsere ausländischen Studierenden in diesem Projekt erfahren können, kann meines Erachtens nicht hoch genug bewertet werden. Das gemeinsame Singen vor Publikum mit ihren Gesangsprofessoren schafft darüber hinaus großes Vertrauen in ihre gemeinsame Arbeit und führt so zu einem Umgang untereinander auf Augenhöhe, der uns in der Ausbildung an der Hochschule so wichtig ist.“
O-Töne 13. Jahrgang | Nr. 1 | Januar 2015 Aktionstag der Lehrbeauftragten an Musikhochschulen
„Prekär ist nicht fair“ Die Lehrbeauftragten der HfMDK beteiligten sich im November an einem bundesweiten Aktionstag der Lehrbeauftragten an Musikhochschulen und zeigten mit einem Infotisch im Foyer der Hochschule Präsenz. Damit machten sie auf ihre „prekäre“ Arbeitssituation aufmerksam. Ein Infotisch der Lehrbeauftragten, drei Stunden spontane Diskussionen mit Studierenden, ProfessorInnen, Lehrbeauftragten, Vize- und Präsident im Foyer. Daneben der Infotisch mit Unterschriftenliste des AStA – 200 wurden gesammelt – zur Aufklärung der Studierenden über eine weitgehend unbekannte Seite der „heilen Welt Musikhochschule“. Lehrbeauftragte mit gelber DOV-Warnweste „Lehrbeauftragte in Aktion“. Leere Stühle als Vision, blieben die Lehrbeauftragten zu Hause. In Frankfurt fände dann
noch knapp 40 % des Unterrichts statt. Andernorts, an rund 20 Musikhochschulen: Demonstrationen, Podiumsdiskussionen, Übergabe von Resolutionen an Regierende, Beschwerdechöre, Konzerte, und immer wieder gelbe Warn-Westen und gelbe Plakate der DOV (Deutsche Orchestervereinigung), der maßgeblichen Organisatorin des bundesweiten Aktionstages neben der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und der „bklm“ (Bundeskonferenz der Lehrbeauftragten an Musikhochschulen): Leere/Lehre – Lehrbeauftragte brauchen Zukunft. Am Aktionstag, im Vorfeld und danach: Ein überwältigendes Medienecho überregionaler und regionaler Medien – Fernsehen, Zeitung und Hörfunk, mit 46 Beiträgen, nachzulesen unter: https:// hochschulland.wordpress.com/. Und die Erfolge: Die Kultusministerien in Bayern und Mecklenburg-Vorpommern versprechen eine deutliche Aufstockung des Budgets für Lehrbeauftragte. Nordrhein-Westfalen erhöht zum wiederholten Male. Das könnte Schule machen. Und warum dieser Aktionstag? 35 Jahre engagiertes, verantwortungsvolles Unterrichten bei gleichbleibenden Honoraren ohne Kompensation der Inflation, also Schrumpfung des Werts um mehr als die Hälfte, ohne jeglichen Kündigungsschutz: Wer möchte so arbeiten? Carola Schlüter
„Abwarten“ HfMDK-Präsident Thomas Rietschel nimmt nachfolgend zum Streit um die Erhöhung der Bezüge der Lehrbeauftragten Stellung: „Da es in den vergangenen Monaten immer wieder Auseinandersetzungen über die Frage gab, ob die Hochschulleitung beabsichtigt, die Lehrbeauftragtenbezüge bis 2020 nicht zu erhöhen, möchte ich folgendes klarstellen: Die auf Flugblättern wiederholt auch öffentlich in den Medien getroffene Aussage, die Hochschulleitung wolle die Bezüge der Lehrbeauftragten bis 2020 auf dem Niveau von 1980 einfrieren, ist falsch. Das Präsidium hat vor einem Jahr die Bezüge der untersten Stufe der Lehrbeauftragten um 8,5 % erhöht. Es hat sich außerdem mit der Frage, ob und wenn ja, um welche Summe es die Bezüge der Lehrbeauftragten bis 2020 im kommenden Hochschulpakt erhöhen wird, bisher noch nicht befasst. Über das Thema kann sinnvoll erst dann debattiert werden, wenn der Hochschulpakt und die Zielvereinbarung der Hochschule, die ihre Finanzierung bis 2020 regeln, unterzeichnet sind.“
51 Studierende der HfMDK und der Mainzer Musikhochschule bewarben sich um eine Förderung
Anmeldungsrekord bei Live Music Now Am 10. November 2014 fand die jährliche Audition des Vereins „Live Music Now“ Frankfurt in der HfMDK statt. Vor der Jury, bestehend aus den Professoren Eike Wernhard (Klavier), Eugen Wangler (Klavier), Ursula Targler-Sell (Gesang), Christopher Brandt (Gitarre) und dem Dozenten Peter Steidle (Bläser), präsentierten sich 24 verschiedene Ensembles und Solisten – so viel wie noch nie – unterschiedlichster Musikrichtungen. Die 51 Studierenden der Musikhochschulen Frankfurt und Mainz boten ein variantenreiches Programm. Sieben Ensembles und drei Solisten überzeugten die Jury durch ihre ausgezeichnete Qualität in den zehn Minuten, die ihnen jeweils zur Verfügung standen. Sie werden in die Förderung durch „Live Music Now“ aufgenommen und erhalten Auftrittsmöglichkeiten in sozialen Einrichtungen in Frankfurt und der RheinMain-Region.Wir gratulieren: Flavia Comba, Horn/Katerina Moskaleva, Klavier; Dominik Mantz, Violoncello/Goun Kim, Klavier; Christoph Wagner, Violoncello/Diana Sahakyan,
Klavier; Duo Floranthos (Samantha Geis, Mandoline/Florian Brettschneider, Gitarre); Florian Brettschneider, Gitarre; Tri-Olé (Carolina Hernandez, Flöte/ Maria Parás Peña, Fagott/Carlos Vivas, Gitarre); Trio Bérmice (Celia Olivares,
Oboe/Miguel Dopazo, Klarinette/Viktor Petrov, Fagott); Ensemble V (Jihyun Son, Flöte/Kie Fukumori, Oboe/Jonathan Groß, Klarinette/Hoyoung Jung, Horn/Charlotte Sutthoff, Fagott); Emily Nebel, Violine; Alexey Pudinov, Klavier.
Als Jury aufmerksam und engagiert (von links): Peter Steidle, Christopher Brandt, Ursula TarglerSell, Eike Wernhard und Eugen Wangler.
O-Töne 13. Jahrgang | Nr. 1 | Januar 2015 Erfolge unserer Studierenden
Neues von den Lehrenden
Das Aris Quartett mit Anna Katharina Wildermuth (Violine), Noemi Zipperling (Violine), Caspar Vinzens (Viola) und Lukas Sieber (Violoncello) hat Mitte Dezember 2014 in München den 1. Preis beim August Everding-Wettbewerb gewonnen, der in 2014 für das Fach „Streichquartett“ ausgeschrieben war. Drei junge Quartett-Formationen schafften es in München ins Finale, in dem sich das Frankfurter Aris Quartett dann durchsetzen konnte. Kammermusikalisch werden alle vier Studierenden der HfMDK von Prof. Hubert Buchberger unterrichtet.
Katharina Kutsch trat im Oktober 2014 eine Professur für Gesang und Gesangsmethodik an der Hochschule für Musik Freiburg an. Sie studierte an der HfMDK bei Prof. Hedwig Faßbender und erhielt Liedunterricht bei Prof. Rainer Hoffmann und Prof. Charles Spencer. Nach dem Diplom erweiterte sie ihre Ausbildung in der Liedklasse von Prof. Hartmut Höll in Zürich. Sie wirkte in zahlreichen Opern-Produktionen mit. Hauptsächlich ist Katharina Kutsch als Lied- und Oratoriensängerin tätig. Sie ist Preisträgerin des Kiwanis-Liedwettbewerbs 2007. Mehrere Jahre war sie an der HfMDK als Lehrbeauftragte tätig.
Lisa Wanie, Fagott (Klasse David Petersen), hat das Probespiel und die Probezeit für eine Fagottlehreranstellung an der Musikschule Frankfurt am Main gewonnen und bestanden. Martina Kropf, Fagott (Klasse David Petersen), hat neben regelmäßigen Aushilfen an Oper und Rundfunk in Helsinki auch einen Aushilfsvertrag über drei Monate am finnischen Rundfunksinfonieorchester in Helsinki bekommen. Dominik Schulz, Fagott (Klasse David Petersen), hat das Probespiel für eine Akademiestelle am Frankfurter Museumsorchester gewonnen. Henrike Genieser, Trompete (Klasse Prof. Klaus Schuhwerk), hat das Probespiel für die Praktikantenstelle beim Göttinger Symphonie Orchester gewonnen. Sebastian Leibing, Trompete (Klasse Prof. Klaus Schuhwerk) hat das Probespiel für die Akademiestelle an der Staatsoper Hamburg gewonnen. Jonas Huck, Trompete (Klasse Prof. Klaus Schuhwerk), hat das Probespiel für die Aushilfsstelle als stellv. Solotrompeter am Theater Pforzheim gewonnen. Hila Ofek, Harfe (Klasse Prof. Francoise Friedrich), hat den zweiten Preis beim „Isaraeli National Harp Competition“ gewonnen. Raphaël Languillat, Komposition (Klassen Prof. Gerhard Müller-Hornbach und Prof. Orm Finnendahl), hat im Dezember 2014 den Prix Saint-Christophe du Jeune compositeur in Paris gewonnen. Ausgezeichnet wurde sein eigens dafür entstandenes Werk „Ascent oft he Blessed“ nach Hieronymus Bosch, eine Komposition für gemischen Chor a cappella. Das Werk wurde vom Vokalensemble „Les Métaboles“ unter der Leitung von Léo Warynski gesungen.
> Impressum Thomas Rietschel, Präsident Konzept Dr. Sylvia Dennerle, Telefon 069/154 007-170, sylvia.dennerle@hfmdk-frankfurt.de Redaktion und Layout Björn Hadem, bhadem@arcor.de Redaktionsbeirat Sylvia Dennerle, Prof. Hedwig Fassbender, Björn Hadem, Anatol Riemer, Thomas Rietschel, Prof. Eike Wernhard Herausgeber
Dr. Werner Jank, Professor für Musikpädagogik und Ausbildungsdirektor für Lehrämter an der HfMDK, veröffentlichte im Jahr 2005 sein Buch „Musik-Didaktik. Praxishandbuch Sekundarstufe I und II“, dessen fünfte Auflage kürzlich im Cornelsen-Verlag erschienen ist. Die Publikation gilt als erfolgreichste Einführung in die MusikDidaktik im deutschsprachigen Raum. Das Buch hat sich nach dem Erscheinen 2005 schnell als Pflichtlektüre an vielen Schulmusik-Ausbildungsstätten und Studienseminaren etabliert. In die nun aktualisierte Auflage wurde ein Teil über das neue Paradigma des konstruktivistischen Lernens und Lehrens integriert. Ein weiterer neuer Baustein gibt einen Ausblick auf die Entwicklung der Musikdidaktik bzw. „Philosophy of Music Education“ in Nord-amerika. Im bereits vorhandenen Kapitel über den Aufbauenden Musikunterricht, zu dessen Gründungsvätern Werner Jank zählt, hat er den Aspekt der „Kulturerschließung“ intensiver und auf der Grundlage aktueller Literatur dargestellt. Prof. Dr. Alfred Stenger, Lehrbeauftragter für Musikwissenschaft und Partiturspiel an der HfMDK und an der Musikhochschule Karlsruhe, hat im Florian Noetzel Verlag Werkbetrachtungen zu Beethovens „Diabellivariationen“ und Chopins „24 Préludes“ veröffentlicht, die im Jahr 2014 erschienen ist. Darin analysiert der Autor die Werke unter den Aspekten der formalen Abrundung, der Komprimiertheit des Materials sowie der atmosphärischen Dichte. Dabei legt er unerwartete Details dar und zeigt Analogien auf, die den Leser überraschen. Im gleichen Verlag publizierte Alfred Stenger im Jahr 2014 auch seine „Zwei klavierästhetischen Betrachtungen“ über die Musik von Richard Wagner (Fantasie fis-Moll und die Sonate As-Dur) und Franz Liszt. Bei Liszt zeichnet er bestimmte Abschnitte, die der Komponist in E-Dur schrieb, sensibel nach, so dass ein genaueres Verstehen tonartenästhetischer Zusammenhänge möglich wird. Bereits im Jahr 2010 hatte Alfred Stenger im Florian Noetzel Verlag „Franz Liszt: Harmonies poétiques et religieuses“ veröffentlicht. Darin zeigt Alfred Stenger im musikästhetischen Momentaufnahmen die Klammer auf, die den Klavierzyklus bindet. Die drei Publikationen sind als Zyklus gedacht und zum Vorzugspreis in einem Schuber erhältlich. Weitere Infos unter www.alfredstenger.de
Nicolai Bernstein, Prof. Hubert Buchberger, Dr. Sylvia Dennerle, Karin Dietrich, Björn Hadem (bjh), Hindemith Institut Frankfurt, David Petersen, Prof. Berthold Possemeyer, Carola Schlüter, Maren Schwier, Thomas Rietschel, André Wahl Fotos Björn Hadem (29), Axel Sawert Erscheinungsweise zwei- bis fünfmal im Semester Druck Brandenburgische Universitäts- Druckerei und Verlagsgesellschaft Potsdam mbH Autoren