O-Töne 15. Jahrgang | Nr. 3 | Juli 2017
Ein Wort vorweg Liebe Studierende, liebe Lehrende, liebe MitarbeiterInnen der HfMDK, schon wieder. Alles sah so gut aus. Wie der Rest des Hauses war ich wochenlang in gespannter Erwartung auf das, was kommen würde. Wie viele andere war ich ermüdet von den Wochen der Stagnation, die hinter mir lagen, freute mich auf neue, erfrischende Perspektiven, hoffte, dass der Übergang reibungslos funktioniert, und dann das: Nach langen, anstrengenden Monaten bin ich in der gleichen Situation wie im Jahr zuvor; wieder habe ich es nicht geschafft, zum Semesterende alles bewältigt zu haben, was ich mir vorgenommen hatte. Wieder gab es viel zu tun, aber vieles an Kernaufgaben blieb liegen. Und jetzt beginnt die vorlesungsfreie Zeit: Im Semester hat niemand Zeit, jetzt ist niemand da. Aber zu tun ist genug: sei es der Hochschulalltag, der ja in der Verwaltung auch im Sommer nicht aufhört, das Ausüben sogenannter künstlerischer Nebentätigkeiten, die ja für die eigene Identität so unerlässlich sind, das Erlernen neuen Repertoires, ungestörte wissenschaftliche Recherche und Lektüre, ausgiebiger Urlaub oder Zeit mit der Familie (schön, dass es diesen Sommer ganze drei Wochen gemeinsame Ferien gibt). Die vorlesungsfreie Zeit gehört zum akademischen Betrieb dazu, als ein notwendiges Korrektiv des Hamsterrads, in welchem wir uns manchmal während des Semesters zu befinden glauben. Nutzen wir die Zeit. Nächstes Semester gibt es neue Herausforderungen, neue Kolleginnen und Kollegen, neue Projekte, Neuwahlen. Ich freue mich drauf. Ihr Prof. Christopher Brandt, Präsident der HfMDK
Mitarbeiter der Verwaltung und der Lehre sowie Studierende beteiligten sich an einer offenen Aussprache über die wieder offene Präsidentschaftsfrage an der HfMDK.
Präsident lud zu einer Aussprache nach Höldrichs Absage ein
„Weiter gute Arbeit machen“ Zu einer hochschulöffentlichen Aussprache über die Nicht-Annahme des Präsidentenamtes von Prof. Dr. Robert Höldrich lud der geschäftsführende HfMDK-Präsident Prof. Christopher Brandt Lehrende und Mitarbeiter der Hochschule wenige Tage nach Bekanntwerden der Absage ein. „Wir sind nicht handlungsunfähig“, kommentierte Geigenprofessorin Susanne Stoodt, zugleich Dekanin des größten Fachbereiches der Hochschule, die aktuelle Situation der HfMDK. Es gelte jetzt, nach außen hin nicht etwa zu demonstrieren, dass die Hochschule „führerlos“ sei, sondern „zu zeigen, dass wir in der Lage sind, gute Arbeit zu machen.“ Mit dieser Mut machenden Analyse des aktuellen Status quo, nämlich dass die Hochschule mit Prof. Christopher Brandt zwar einen geschäftsführenden, aber keinen offiziell gewählten Präsidenten habe und ein neuerliches Wahlverfahren einleiten muss, fasste Susanne Stoodt zugleich die Stimmung im Plenum jener Versammlung in Raum A 204 zusammen, die Christopher Brandt einberufen hatte, um die Hochschulangehörigen umfassend zu informieren und mit ihnen über die weiteren Schritte ins Gespräch zu kommen. In undrama-
tischer Sachlichkeit erläuterte er die Hintergründe der Tatsache, dass der vom erweiterten Senat im Dezember 2016 zum neuen Hochschulpräsidenten gewählte Grazer Professor Dr. Robert Höldrich Ende Mai der Hochschule und dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK) mitteilte, dass er das Amt nicht annehmen wolle; nach monatelangen Verhandlungen mit dem Ministerium sah er keine Perspektive für seine Präsidentschaft angesichts fehlender Bereitschaft des Ministeriums, auf seine Forderungen für eine umfänglichere Ausstattung der Hochschule mit finanziellen Mitteln einzugehen. Christopher Brandt formulierte es anders: Höldrichs zielstrebige Verhandlungshaltung habe man im HMWK vermutlich als „sehr ungewohnten Aufschlag“ empfunden. Andeutungsvoll sprach Brandt von den „verschiedenen Betriebstemperaturen“ von Ministerium und Robert Höldrich. Dank an Robert Höldrich Kompositionsprofessor Orm Finnendahl äußerte sein Bedürfnis, Robert Höldrich gegebenenfalls auch öffentlich dafür zu danken, was er an Gutem für die Hochschule zu erreichen versucht habe. Sein Eindruck sei, dass rund um
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Verhandlungen auch eine verbesserte die Absage Höldrichs „sehr gehetzt wurde“. Vergütung der Lehrbeauftragten im Sein Kompositionskollege Prof. Michael ReuBlick zu haben. Susandenbach hinterfragte ne Stoodt motivierte kritisch, wie die Hochebenfalls dazu, dem schule eine gemeinsaHMWK als Hochschule me Pressemitteilung klarzumachen, dass mit dem Ministerium die abgelehnten Forhätte herausgeben könderungen Höldrichs nen, in der stehe, dass „gar nicht unrealisdie Rahmenbedinguntisch“ gewesen seien gen der HfMDK besser und sie perspektivisch denn je seien. Christoweiter zu verfolgen. pher Brandt entgegneBeispielsweise könne te, dass die Hochschule der HfMDK-Senat eine aktuell sogar mit einem Erklärung abgeben und Budgetzuwachs von verdeutlichen, dass mehr als 4 Prozent dieser im letzten Jahr rechnen dürfe und immerhin eine erfolg„eigentlich in allen reiche Wahl durchgeBereichen gut aufgeführt habe. stellt“ sei. Gleichwohl wolle die Hochschule die durch Höldrich Immer wieder kam Hochschulpräsident Christopher Brandt gewonnenen Zugein der einstündigen ständnisse des HMWK informierte die Hochschulangehörigen über Versammlung die die gescheiterte Bestellung Robert Höldrichs an die Hochschule Rolle der öffentlichen als Präsident der HfMDK und bat um ein aufgreifen und weiter Medien und damit Stimmungsbild aus dem Plenum. verhandeln – dazu der Wahrnehmung zähle beispielsweise der HfMDK jenseits die Förderung der Künstlerischen Forschung. der Hochschulmauern zur Sprache. Kompositions-Lehrbeauftragter Robin Christopher Brandt nannte es „nicht Hoffmann schlug vor, im Rahmen dieser hilfreich“, wenn die Hochschule als Wahl des HfMDK-Präsidenten
Neues Verfahren hat begonnen Ziel der Hochschule ist es, zum Ende des kommenden Wintersemesters 2017/2018 das nun neu begonnene Verfahren zur Wahl eines Präsidenten der HfMDK abgeschlossen zu haben. Der erweiterte Senat der Hochschule wählte Anfang Juli den Wahlvorstand des neuerlichen Verfahrens: Er besteht aus den ProfessorInnen Dr. Maria Spychiger, Susanne Stoodt und Dieter Heitkamp sowie Dr. Karin Dietrich, Daniel Blattmann und Roxana Littau. Der Vorstand wiederum wählte Maria Spychiger zur Vorsitzenden des Wahlvorstands, zu ihrem Stellvertreter Dieter Heitkamp. In der gleichen Sitzung wurde Susanne Stoodt als drittes Mitglied für die Findungskommission gewählt. Prof. Christopher Brandt ist seit Dezember 2015 geschäftsführender Präsident der HfMDK, dessen Vize er bis dahin unter der Präsidentschaft von Thomas Rietschel war. Die erste Wahl von dessen Nachfolger hatte kein mehrheitliches Ergebnis hervorgebracht. Die zweite Wahl knapp ein Jahr später ergab eine Mehrheit für Prof. Dr. Robert Höldrich, der seinerseits in diesem Sommer die Verhandlungen mit dem Ministerium zur Übernahme der Präsidentschaft für gescheitert erklärte.
Kurz notiert Psychosozialberatung Die Psychosozialberatung des Studentenwerks Frankfurt am Main bietet Studierenden Gelegenheit, persönliche Krisen und studienbezogene Probleme zu besprechen und gemeinsam mit einer Psychologin nach Lösungswegen zu suchen. Arbeitsblockaden, Beziehungsschwierigkeiten, depressive Verstimmungen oder Leistungsängste – ein offenes Gespräch kann helfen, klarer zu sehen und eigene Stärken (wieder) zu entdecken. Bei weiterem Hilfebedarf wird zügig an entsprechende Beratungsstellen vermittelt und die Kontaktaufnahme erleichtert. Das Angebot ist kostenfrei und streng vertraulich. Offene Sprechstunde bei Nina Müller, M.Sc.-Psych. an der HfMDK: In der Vorlesungszeit alle zwei Wochen mittwochs, 14 bis 16 Uhr in Raum C 417 (keine Anmeldung erforderlich), nächster Termin: 19. Juli. Weitere Angebote zum Thema Stressbewältigung, Prüfungs- und Redeangst: www.studentenwerk-frankfurt. de/beratung-service/psychosozialberatung/gruppenangebote. Kontakt: Beratungszentrum des Studentenwerkes Frankfurt a.M., Hörsaalzentrum (EG) auf dem Campus
handlungsunfähig und hilflos dargestellt werde. Er warnte davor, eine Diskussion mit dem Ministerium über die Medien auszutragen. Er habe den Eindruck, „dass wir eigentlich sehr gut wahrgenommen werden“; immerhin habe sich auch Robert Höldrich aufgrund des markanten und singulären Profils der Frankfurter Hochschule auf die Präsidentschaft beworben. Die Bedenken von StuPa-Präsidentin Roxana Littau, ob sich jetzt noch ein geeigneter Kandidat bei der nächsten Wahl finden lasse, wollte Christopher Brandt nicht teilen: „Ich sehe das im Moment nicht so dramatisch.“ Er gehe davon aus, dass sich ernsthaft interessierte Kandidaten nicht von den Berichten über das bisherige Prozedere abschrecken ließen und die wahren Sachverhalte durchschauen. Generell sei zu beobachten, dass auch andere Hochschulen lange ohne gewählten Präsidenten auskommen müssten: „Präsidentenlos zu sein, ist kein Einzelfall.“ Und das ist die Frankfurter Hochschule dank Christopher Brandt ja nicht. Und dessen Credo für die nächsten Monate trug keine Spur von Resignation: „Die beste Strategie ist, wenn wir gute Arbeit machen und uns geschlossen präsentieren.“ bjh Westend, Theodor-W.-Adorno-Platz 5, 60323 Frankfurt, Tel.-Nr.: 069/798-34905; psychosozialberatung@studentenwerkfrankfurt.de
„kulturMut“ gefragt Vom 1. September bis 15. Oktober 2017 können sich Kulturschaffende, Studierende, Absolventen und Kulturinstitutionen aus dem Rhein-Main-Gebiet wieder für die Teilnahme an „kulturMut“ bewerben. Sie erhalten die Chance, ihre aktuellen Vorhaben aus den Bereichen Musik, darstellende und bildende Kunst, Literatur oder audiovisuelle Medien auf der Internetplattform Startnext vorzustellen und über Crowdfunding und ein ergänzendes Preisgeld der Aventis Foundation und des Kulturfonds Frankfurt RheinMain zu finanzieren. Durch kostenlose Workshops und die Beratung von Startnext werden sie unterstützt, ihre Projektideen im Internet optimal zu präsentieren. Anfang Februar 2018 beginnt die vierwöchige Finanzierungsphase und damit das Crowdfunding. Das Votum der Crowd bestimmt über die Vergabe des Preisgeldes. In den vergangenen vier Jahren wurden 85 Projekte mit einem Volumen von insgesamt über 1,4 Mio. Euro finanziert, darunter mehrere der Hochschule. www.kulturMut.de
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Chor mit Geflüchteten: For all People vokal Über 70 Sängerinnen und Sänger stürmten im April den Großen Saal zum AuftaktWorkshop eines Chores mit Geflüchteten auf Initiative von „For all People“, in der sich neben der Kuratorin und Kulturmanagerin Juliane von Herz auch die HfMDK-Studierenden Johannes Kasper und Philippe Schwarz
engagieren. Was im vorangeganenen Jahr mit einem großen OrchesterKonzert unter dem Motto „For all Nations“ begonnen hatte, fand damit seine chorische „Fortsetzung“ unter dem Dirigat des Hochschulabsolventen Jonathan Hofmann als Chorleiter und
dem HfMDK-Lehrenden Daniel Kemminer am Flügel. Frankfurter Schüler und weitere Studierende unterstützten die chorische Premiere, deren Fortsetzung schon gesichert ist: Nach den Semesterferien starten die nächsten Proben des Chores.
Neue Gastprofessur Die HfMDK hat mit Beginn des Wintersemesters 2016/17 die in ihrer inhaltlichen Ausrichtung in der deutschsprachigen Hochschulwelt einmalige Gastprofessur „Performance und Autorschaft“ eingerichtet. Gastprofessor ist Peter Michalzik. Er ist zudem als Autor, Theaterkritiker, Journalist, Kurator und Juror tätig. In seiner Antrittsvorlesung im Kleinen Saal thematisierte er die Bedeutung und Funktion der Sprache und die Rolle der Schauspielerin und des Schauspielers im heutigen Theater und der Performance. Die Gastprofessur wird von der BHF-BankStiftung finanziert, deren Geschäftsführer Stefan Mumme ist. Peter Michalzik möchte mit seiner Lehre an der Hochschule die Schauspiel-Studierenden für eigene Darstellungsformen sensibilisieren: „Autoren können mehr Arbeit im Theater machen und die Leute im Theater können mehr Autor sein.“
HfMDK-Sommerfest am 19. Juli Zum Auftakt des diesjährigen Sommerfestes der HfMDK (oben ein Motiv vom letzten Sommerfest 2016) für alle Hochschulangehörigen am Mittwoch, 19. Juli, präsentiert der Hochschulchor unter Leitung von Peter Scholl ab 19.30 Uhr im Großen Saal Antonín Dvoráks „Messe in D-Dur, op. 86“ in der Origi-
nalfassung für Soli, gemischten Chor und Orgel. Im Anschluss genießen Studierende, Lehrende, Freunde und Förderer in der sommerlichen Atmosphäre des Innenhofs gemeinsam den Abend. Für das leibliche Wohl sorgt „Chez Vivi“ mit „den besten Crêpes und Galettes östlich der Bretagne“.
O-Töne 15. Jahrgang | Nr. 3 | Juli 2017 Die Hochschule feierte das erste HfMDK-Deutschlandstipendium mit ihren Freunden und Förderern mission die Vergabe der Stipendien unter den rund 100 Bewerbern im vergangenen Jahr koordiniert hatte. Als Zeichen der Wertschätzung überreichte Christopher Brandt allen Mit dem Deutschlandstipendium, für Unter dem Motto „Begegnung durch anwesenden Stipendiengebern und das private Förderer – Unternehmen, Bewegung“ bedankten sich die 20 Deutschdem Vorstand der GFF eine FördererurStiftungen oder Privatpersonen – und landstipendiaten mit einem künstlerischen kunde. Danach übergaben die Förderder Bund je 1.800 Euro spenden, werRundgang durch die HfMDK bei ihren partner die Stipendiums-Urkunden an den die Stipendiaten für ein Jahr lang Stipendiengebern und der Gesellschaft der „ihre“ Stipendiaten – für viele die erste mit 300 Euro monatlich unterstützt. Freunde und Förderer (GFF). persönliche Begegnung und ein bewe„Bei den Mieten und Lebenshaltungsgender Moment. Beim anschließenden
Dankbare Stipendiaten, begeisterte Förderer
StipendiatInnen und Stipendiengeber bei der Feier des Deutschlandstipendiums an der Hochschule.
Zunächst ging es für die rund 100 Gäste in drei Gruppen durch das Hochschulgebäude. Dabei gab es auch für Kenner der Hochschule allerhand zu entdecken. Im Foyer erklang Barockmusik, zu der zwei Tänzerinnen improvisierten. Im Tanzstudio machten sich die Gäste buchstäblich „auf die Socken“, um sich unter der Anleitung von zwei MA-CoDEStudentinnen zur im Foyer gehörten Musik zu bewegen. Danach lauschten die Besucher einem Duett für Querflöte und Gitarre. Drei Stipendiaten und Lehramtsstudierende führten durch den künstlerischen Rundgang und gaben besondere Einblicke in die Hochschule.
kosten in Frankfurt ist das eine merkliche Entlastung“, richtete Lehramtsstudent Sebastian Michaeli stellvertretend für die Stipendiaten seinen Dank an die Förderer. „Das gibt uns die nötigen Freiräume, damit wir uns voll und ganz aufs Studium konzentrieren können.“ „Ein großer Erfolg“ Auch Hochschulpräsident Prof. Christopher Brandt würdigte in seiner Rede das Deutschlandstipendium an der HfMDK: „Dass im ersten Durchgang zum Wintersemester 2017/2018 bereits 20 Stipendiaten von dieser wirksamen Förderung profitieren, ist ein großer Erfolg, der vor allem der Gesellschaft der Freunde und Förderer und allen anderen Stipendiengebern zu verdanken ist. Damit so viele Studierende wie möglich profitieren können, wollen wir die Zahl der Deutschlandstipendien an unserer Hochschule im kommenden Studienjahr möglichst noch weiter erhöhen.“ Persönlicher Austausch
Bewegungstraining in der Tanzabteilung als Teil des interaktiven Hochschulrundgangs.
Fotos: Hansjörg Rindsberg
Dass es viele weitere förderungswürdige, leistungsstarke Kandidaten unter den Studierenden gibt, bestätigte Vizepräsident Prof. Ernst August Klötzke, der als Vorsitzender der Auswahlkom-
Stipendiatin Lena Paetsch (BAtanz) mit ihrer Förderpartnerin Gerlinde Liedtke (Tanja Liedtke Stiftung).
Get-together im Foyer mit stimmungsvoller Live-Musik der Band „The Main Thing“ gab es Gelegenheit, sich besser kennenzulernen. „Es war schön, mehr über den Studienalltag von meiner Stipendiatin Laura Alvarado Diaz zu erfahren, und ich werde bald eines ihrer Konzerte besuchen“, freute sich GFF-Mitglied Dick Byer über den ersten persönlichen Austausch.
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Nicolai Gonther erhält den Förderpreis für junge Schauspieler
Modernes Rollenverständnis In diesem Jahr erhält Nicolai Gonther (Foto unten) den mit 500 Euro dotierten Förderpreis für junge Schauspieler der HfMDK, gestiftet von Walter H. Krämer. „Nicolai Gonther schafft es, seinen Figuren eine große Modernität zu verleihen und konventionelle Rollenbilder aufzubrechen. So war sein Franz Moor ein nachdenklicher, skeptischer Zeitgenosse und nicht bloß ein zynischer Schurke. Sein Chlestakow lebte von einer starken körperlichen
Die Freunde, Förderer und Stipendiengeber verfolgten aufmerksam die Präsentationen der Stipendiaten.
Präsenz und großen Komödiantik, die der Figur allen Staub weggenommen hat" (Auszug aus der Laudatio von Walter H. Krämer). Der Preis, der 2017 zum fünften Mal als Auszeichnung für besondere Leistungen verliehen wurde, soll den Einstieg in das Berufsleben als Schauspieler erleichtern. Mit dem Förderpreis wurden bereits Philipp Quest (2013), Elias Eilinghoff (2014), Johanna Franke (2015) und Paula König (2016) ausgezeichnet.
Foto: Hansjörg Rindsberg
Engagiert und talentiert Das persönliche Engagement der Deutschlandstipendiaten, ihr künstlerisches Talent bei der Programmgestaltung und die begeisterten Reaktionen vieler Stipendiengeber und Gäste zeigten eindrucksvoll, dass das Deutschlandstipendium eine rundum gute Sache für alle Beteiligten ist. Die Alix Steilberger Kultur-Stiftung vergibt zwei Förderpreise an Tanzstudentinnen der HfMDK
„Dynamisch und ausdrucksstark“ Junge Tanzstudentinnen an der HfMDK auf ihrem Weg ins Berufsleben unterstützen – das Ziel motivierte die Stifterin Alix Steilberger (1923-2014) bei der Errichtung der Alix Steilberger Kultur-Stiftung, die 2016 ihre Arbeit aufgenommen hat. Im Mai wurden Saskia de Vries und Momoko Higuchi, beide im dritte Studienjahr BAtanz, für die zum zweiten Mal ausgeschriebenen Förderpreise der Alix Steilberger Kultur-
Exzellent im Klassischen Tanz: Momoko Higuchi Foto: Maciej Rusinek
Stiftung ausgewählt. Saskia de Vries erhält die mit 7.500 Euro dotierte Auszeichnung in der Kategorie Zeitgenössischer Tanz; Momoko Higuchi in der Kategorie Klassischer Tanz. In der Begründung der Jury heißt es: „Momoko Higuchi und Saskia de Vries überzeugten die Jurymitglieder in allen drei Teilen des Auswahlverfahrens. Im ersten Teil (zwei Bewegungsbeispiele aus Choreographien) bestachen Momoko Higuchi in Ausschnitten aus Stücken von William Forsythe durch ihre exzellente Spitzentanz-Technik und Saskia de Vries mit ihrer akzentuierten Interpretation in Stücken von Cameron McMillan und William Forsythe. Beide sind sehr dynamische und ausdrucksstarke Performerinnen. Das zeigte sich auch im Improvisationsteil mit drei verschiedenen Aufgaben zu Musiken von Morton Feldman, in denen beide durch differenzierte Bewegungsqualitäten und überraschende Entscheidungen auffielen. Im drittenTeil präsentierten Saskia de Vries und Momoko Higuchi die Konzepte für ihre choreographischen Eigenarbeiten, die bereits im ZuKT_Wintertanzprojekt im Gallus Theater zu sehen waren. Das kraftvoll, quirlige Männerduett „Because I want to be loved” von Momoko Higuchi und das poetisch, humorvolle Frauentrio „How to become a cheesecake“ von Saskia de Vries waren auch im Programm des F°LAB Festival Ende Juni im Frankfurt LAB.
Die Preisverleihung findet am 2. Dezember 2017 im Rahmen eines Showings der Tanzabteilung für Freunde und Förderer statt.
Exzellent im Zeitgenössischen Tanz: Saskia de Vries. Foto: Maciej Rusinek
O-Töne 15. Jahrgang | Nr. 3 | Juli 2017 In Kooperation mit der HfMDK entsteht ein online verfügbares Klangarchiv für alle Fagottisten
30.000 Klänge möglich Ein Fagott kann 30.000 unterschiedliche Klänge produzieren. Fast 70 Spieltechniken sind auf ihm möglich. Ein einzigartiges kostenfreies Klangarchiv im Internet soll ab Dezember Fagottisten, weiteren Instrumentalprofis und -amateuren, Komponisten, Dirigenten, Musikwissenschaftlern und allgemein Musikinteressierten weltweit einen visuellen und akustischen Zugriff auf all diese Klänge bieten. Mehrsprachige Erklärungen, allgemein verständliche Anweisungen zu den Spieltechniken sowie Such- und Abhörfunktionen sollen zusammen mit einer bedienerfreundlichen Oberfläche den Bedürfnissen unterschiedlichster Nutzer gerecht werden. Johannes Schwarz, der Projektleiter und Fagottist des Ensemble Modern, entwickelt derzeit in Zusammenarbeit mit dem Institut für zeitgenössische Musik IzM der HfMDK diese visuelle und akustische Suchmaschine. Gefördert wird das Pilotprojekt im Rahmen der Kulturinitiative „experimente#digital“ von der Aventis Foundation. Das Klangarchiv wird zukünftig durch den digitalen Austausch zwischen Komponisten und Instrumentalisten über Klänge und Spieltechniken in der Neuen Musik das zeitgenössische künstlerische Schaffen und damit die gemeinsame Entwicklung zeitgenössischer Werke fördern. Gleichzeitig verbindet die geplante Plattform künstlerische Entwicklungen mit den immer stärker in den Fokus
rückenden digitalen Medien. „Mit Hilfe des digitalen Klangarchivs will die HfMDK die klanglichen Möglichkeiten von Instrumenten in einem bisher nicht bekannten Ausmaß zugänglich machen“, erklärt Hochschulpräsident Prof. Christopher Brandt. Durch die vom IzM unterstützte spartenübergreifende Ausbildung an der HfMDK ist eine kontinuierliche Eingliederung des Klangarchivs in die Ausbildung bis hin zu Konzerttätigkeiten gewährleistet. Der an die HfMDK angegliederte Masterstudiengang IEMA (Internationale Ensemble Modern Akademie) – mit dem Ensemble Modern als Lehrkörper – spielt dabei eine wesentliche Rolle. Darüber hinaus kann das Klangarchiv für Fagott im künstlerischen Diskurs über instrumentelle Möglichkeiten in der zeitgenössischen Musik eine Vorreiterposition einnehmen: Nach Abschluss des Pilotprojekts soll das Klangarchiv auf weitere Instrumente erweitert werden – auch vor dem Hintergrund der Künstlerischen Forschung, die eine immer wichtigere Rolle an der HfMDK spielt. Der Initiator und Projektleiter Johannes Schwarz, der bereits 2008 mit der Grundlagenforschung begonnen hat, ist Solofagottist des Ensemble Modern und Leiter des Masterstudiengangs IEMA an der HfMDK. Darüber hinaus
Johannes Schwarz, Solofagottist des Ensemble Modern und Leiter des Studiengangs IEMA, hat das ambitionierte Projekt initiiert.
sind Lehrende und Studierende der HfMDK in die Entwicklung des Klangarchivs eingebunden: unter anderem bei der Einspielung der Klangbeispiele und in der Testphase als Nutzer der Plattform. Des Weiteren sind Workshops geplant, in denen die Möglichkeiten des digitalen Klangarchivs ausgelotet werden sollen. Dr. Sylvia Dennerle
Neues Format: Familienkonzerte Wenn sich Gitarrist und Cellist auf der Bühne um die Gunst der schönen Pianistin streiten, dürfte es sich um ein außergewöhnliches Konzertformat handeln. Tat es auch, als „Drei beste Freunde“, so der Titel, mit Diana Sahakian (Klavier), Frederick Winterson (Violoncello) und Carlos Vivas (Gitarre) das Auftaktkonzert der neuen Reihe von Kinder- und Familienkonzerten der Hochschule gaben. Es war das erste dieser Art, deren Konzept im Seminar „Instrumentalpädagogik und Vermittlung“ von Prof. Dr. Katharina Deserno entstanden ist und klassische Musik in einen altersgemäßen theatralen Kontext stellte. Fortsetzung garantiert: am 13. November mit Populärer Musik, am 19. November mit der Orgel (am 20. als Schülerkonzert) und am 28. Januar 2018 mit Sängerinnen und Sängern der Hochschule (am 29. als Schülerkonzert), jeweils im Kleinen Saal.
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Studierende und Alumni der Hochschule wirkten beim Musical „Der König David Bericht“ aus der Feder von Ralph Abelein und Helmar Breig mit. Aufführungen in der Heiliggeistkirche und St. Jakob in Frankfurt wurden zu großartigen Abenden für Zuhörer wie für die Beteiligten.
Das Musical „Der König David Bericht“ erlebte zwei Vorstellungen - HfMDK-Studierende beteiligt
Uraufführung mit Todesurteil Nach intensiver Probenarbeit wurde das Musiktheater „Der König David Bericht – 12 Szenen mit Musik nach dem Roman von Stefan Heym“ von HfMDK-Professor Ralph Abelein und Helmar Breig am 4. und 9. Juni unter der Leitung von Bernhard Kießig mit großem Erfolg (ur-)aufgeführt. Auf dieses Großprojekt haben sich der Chor, bestehend aus Schulmusikstudierenden und -dozenten sowie Mitgliedern einiger externer Chöre, die Kammerphilharmonie Frankfurt und sieben Solisten in zahlreichen Proben und Probenwochenenden während des Sommersemesters vorbereitet. Aus unserer Sicht war insbesondere die Mischung aus meist klassisch geprägten Schulmusikern und externen, eher poporientierten Chorsängern eine große Bereicherung. Auch waren unter den mitwirkenden SchulmusikerInnen Studierende aller Lehrämter beteiligt, was Hoffnung auf eine stärkere Vernetzung der Studiengänge weckt.
Die Vielfalt der musikalischen Genres, auf die die Komposition Bezug nimmt, stellte hohe Anforderungen an die Sänger. Eine für viele von uns neue und nicht ganz unkomplizierte Erfahrung waren auch die szenischen Proben, die uns aber schließlich als Gruppe noch besser zusammenwachsen ließen. Dazu trug auch das Probenwochenende im Kloster Höchst bei, an dem wir nicht nur vier Tage lang intensiv arbeiteten, sondern uns auch zu einem frühen Zeitpunkt des Projektes kennenlernten. An diesem Wochenende lernten wir Bernhard Kießig, Absolvent der HfMDK, als hervorragenden Chorleiter, Probenmanager und verbindendes Element der zahlreichen beteiligten Musiker schätzen. Bis zur Zusammenführung mit dem Orchester – einen Tag vor der Premiere – begleitete uns Ralph Abelein nicht nur hervorragend am Klavier, sondern vermittelte uns auch stets eine gute Vorstellung davon, wie der „König David Bericht“ am Ende klingen sollte. Die Orchesterproben schließlich stell-
ten uns Chormitglieder zunächst vor eine große Herausforderung, da wir die Musik ein Stück weit neu kennenlernen mussten; schnell jedoch lernten wir die beeindruckende Orchestrierung zu schätzen. Der „König David Bericht“ war für uns kein Projekt, an welchem wir des Scheins oder der Credit Points wegen mitgewirkt hätten, sondern eines, das für uns trotz des hohen Zeitaufwands in und außerhalb der Proben viele neue (außer-)musikalische Erfahrungen, schöne Erinnerungen und zwei großartige Aufführungen bedeutete. Franziska Behrendt, Vanessa Borowsky & Lioba Wagner
Sitzungen des HfMDK-Senats Für das kommende Wintersemester 2017/2018 sind folgende Sitzungstermine des HfMDK-Senats geplant: jeweils Montag, am 23. Oktober, 27. November und 18. Dezember dieses Jahres sowie am 29. Januar 2018. Beginn ist jeweils um 10 Uhr in einem Seminarraum im A-Gebäude. Die Sitzungen sind hochschulöffentlich.
O-Töne 15. Jahrgang | Nr. 3 | Juli 2017 Diskussionsfreudige Zwischenbilanz nach zehnjähriger Ära Schauspielstudium unter neuer Leitung
Viel Zukunft! Zehn Jahre Schauspielausbildung unter der Leitung von Marion Tiedtke und Werner Wölbern, zehn Jahre Zusammenarbeit mit dem Regiestudiengang unter der Leitung HansUlrich Beckers – ein guter Zeitpunkt, um (vorläufige) Bilanz zu ziehen und Strategien für die Zukunft zu schmieden. Die Temperaturen in den Proberäumen der Schmidtstraße waren tropisch, die Diskussionen dennoch lebendig und sehr konstruktiv. Diskutiert wurden Fragen der Ausbildung und der Schärfung unseres Profils sowie die Frage, ob die Debatte „mimetisches versus performatives Spiel“ Auswirkungen auf Lehrinhalte haben sollte. Alumni unserer Hochschule stellten die Arbeit des Ensemblenetzwerkes vor. In der Diskussion wurden einerseits die Grundlinien unseres Profils von den Studierenden und Alumni ausdrücklich bestätigt, andererseits entstand aber eine Menge von Vorschlägen, wie die Lehre in den kommenden Jahren umgestaltet werden muss – nicht nur, um den rasanten Veränderungen im Berufsfeld zu entsprechen, sondern vor allem, um selbstbewusste und verantwortliche junge Künstlerpersönlichkeiten auszubilden, die sich in vielerlei Formen von Theaterarbeit verwirklichen können. Prof. Dagmar Borrmann, Ausbildungsdirektion Schauspiel
Aufbruchstimmung: Die Schauspiel-Studierenden gaben ihrer Ausbildungsdirektorin Prof. Marion Tiedtke (Mitte) die besten Wünsche für ihre dreijährige Tätigkeit als Chefdramaturgin und stellvertretende Intendantin des Schauspiels Frankfurt mit auf den Weg. Während dieser Zeit leitet Prof. Dr. Dagmar Borrmann die Schauspielausbildung an der HfMDK.
Nelly Politt, Schauspielstudentin im zweiten Jahrgang: „Dass der Flötist fleißig Mundstellung, Griffe und Notenabfolgen üben muss, wird wohl kaum in Frage stehen. Aber braucht es auch für die Instrumente des Schauspielers – Körper, Seele und Geist – einen solch streng getakteten Unterrichtsplan? Muss es nicht auch Räume für szenische Entdeckungsreisen geben – möglicherweise in Form von Wahlmodulen, in denen sich Studierende und Lehrende auf Augenhöhe begegnen? Einen solchen „Kreativraum Hochschule“ verlassen dann vielleicht mehr mutige, selbstständige, selbstbewusste SchauspielerInnen, die den modernen Anforderungen des Markts gewachsen sind.“
Die neue Ausbildungsdirektorin Prof. Dr. Dagmar Borrmann.
Andreas Mach, HfMDK-Lehrbeauftragter für Schauspiel: „Besonders hat mich beeindruckt, mit welchem Einsatz, welcher Initiative und welcher klaren Strategie sich das Junge Ensemble-Netzwerk für Probleme einsetzt, die z.B. junge Schauspieler im Erstengagement betreffen. Junge Schauspielerinnen und Schauspieler übernehmen am Theater in ihren Erstengagements oft wichtige und große Aufgaben. Das wird selten entsprechend honoriert. Umso begrüßenswerter ist es, wenn darauf der Blick gelenkt wird und sich endlich etwas tut.“
Lebendige Diskussionen trotz tropischer Hitze: Studierende und Lehrende kamen einen Nachmittag lang intensiv miteinander ins Gespräch.
Regina Vogel, Absolventin des Ausbildungsbereichs Schauspiel: „Beim Open Space traf ich auf viele Meinungen, Sichtweisen und Wünsche der Studierenden, die ich ebenfalls während meiner Zeit an der HfMDK (2010-2014) teilte. Ihnen und auch den Lehrenden zu berichten, wie es mir im Berufsleben ergeht, was ich mir rückblickend für meine Ausbildung gewünscht hätte oder worauf eine Schule einen Studierenden nie vorbereiten kann, war auch für mich ein wichtiger Austausch im Sinne einer kleinen Aufarbeitung.“
O-Töne 15. Jahrgang | Nr. 3 | Juli 2017 Prof. Dieter Heitkamp über Blickwinkel auf die Arbeit mit Körper, Wahrnehmung und Bewegung
Bewegung als „Tensegrity“ Von Prof. Dieter Heitkamp, Ausbildungsdirektor Zeitgenössischer und Klassischer Tanz (ZuKT) an der HfMDK Im Rahmen des Recherche-Prozesses für das Projekt MATERIA PRIMA mit sechs Choreographen und Live-Musik durch die Internationale Ensemble Modern Akademie stieß ich 2016 durch den Besuch einer Ausstellung über das Black Mountain College und die Verbindung von Musik und Tanz bei John Cage und Merce Cunningham auch auf die Arbeit des Architekten Richard Buckminster Fuller. Speziell die ihm zugeschriebene Erfindung des Begriffs „Tensegrity“, der sich aus Tension (Zugspannung) und Integrity (Ganzheit, Zusammenhalt) zusammensetzt, ist die Arbeit an spezifischen Bewegungsqualitäten in die Performance eingeflossen. Tensegrity und die Arbeit mit Faszien hat sich für die Tanzabteilung zu einem Schwerpunkt-Thema für 2017 entwickelt. Im Sommersemester 2017 und im Wintersemester 2017/2018 werden Workshops der spartenübergreifenden Reihen Musikspezifische Bewegungslehre und Körper im Theater (MSBL/ KIT) durch Fortbildungen für Studierende und Lehrende der Tanzabteilung ergänzt. In die Probenphase von MATERIA PRIMA fiel auch die Teilnahme an der 6.Biennale Tanzausbildung Köln 2016. Flavia Tabarrini gab eines der morgendlichen Trainings zu Yamuna Body Rolling. Es ist eine Trainingsmethode, in welcher mit speziellen PhysioBällen unter Belastung und im Gleichgewicht gearbeitet wird. Es wird einer bestimmten Übungssequenz gefolgt, die vom Knochen über die Sehne zum Muskel führt und auch auf die Faszien wirkt. Im Mai gab Flavia Tabarini einen Workshop im Rahmen der Reihe MSBL/KIT, an dem Studierende und Lehrende teilgenommen haben. Zur 6. Biennale Tanzausbildung war auch Russel Maliphant, ein international renommierter Choreograph, als Workshopleiter eingeladen. Wir kamen auf die Verbindung von Tanz und Architektur und speziell die Arbeit von Buckminster Fuller mit Tensegrity zu sprechen und wie sie sich auf die Arbeit mit Faszien übertragen lässt. Vom 2. bis 4. November 2017 wird Russel Maliphant einen Workshop für Studierende und Lehrende in der Tanzabteilung geben. Russel Maliphant: “In the workshop, I would be interested in looking at ways to explore fascia and tensegrity in movement and relationship to breath and quality. We would explore through some positional strategies such as in yoga, and different exercise re-
Szene aus der Hochschul-Produktion „Materia Prima“ im Frankfurt LAB.
Foto: Maciej Rusinek
Ein dritter Workshop wird zum Thema SomaTraining mit Anne Holm-Jensen Peyk vom 21. bis 23. September 2017 im Rahmen der Fortbildungsreihe „Unterschiedliche Sichtweisen in der Vermittlung Klassischen Tanzes“ angeboten, in der Gastdozenten eingeladen werden, um ihre Trainingskonzepte vorzustellen.
plexity, similarly to the human body. The SomaTraining program consists of indepth lectures combined with practical sessions where students learn specific exercise techniques while they develop a more complex way of understanding the human body. Students will develop their way of thinking in the complexity model and tensegrity biomechanics over the course of several modules.”
Dazu die Workshopleiterin: “SomaTraining is a unique methodology to rehabilitation and strength & conditioning built on osteopathic principles. It’s born from the paradigm of com-
Die Tanzabteilung der HfMDK versucht so, über das Curiculum hinaus gleichermaßen für Studierende und Lehrende neue inhaltliche Schwerpunkte zu setzen.
gimes.”
Tanzstudentinnen nahmen an Choreographie-Wettbewerb teil
Inspirierender Austausch Das dritte Jahr unseres Bachelor-Studiengangs Tanz bietet die Möglichkeit, eine eigenständige Choreographie zu präsentieren. Diese Chance hatte Saskia de Vries (3. Jahr) genutzt und uns (Ida Kaufmann und Lena Paetsch aus dem 2. Jahr) gefragt, ob wir Lust hätten, in ihrer ersten Choreographie zu tanzen. Im Februar 2017 war es soweit: Wir führten an drei Abenden das Stück „How to become a cheesecake?“ im Gallus Theater Frankfurt auf – eine tolle Erfahrung. Dem folgte die Überlegung, nach weiteren Vorstellungsmöglichkeiten zu suchen, und Saskia, die selbst Holländerin ist, wurde schnell in ihrem Heimatland fündig. Am 6. Mai sollte in Haarlem ein neuer Choreographiewettbewerb stattfinden. Wir bewarben uns und wurden zusammen mit 19 anderen Choreographen inklusive Tänzern aus 120 Bewerbern ausgewählt und eingeladen. Schon bei der Anmeldung im „Toneelschuur Haarlem“ trafen wir auf
viele andere junge Choreographen aus verschiedensten Ländern. Die Atmosphäre war sehr schön; den ganzen Tag über herrschte buntes Treiben, und jeder Teilnehmer bekam Zeit zu proben, bis abends der Wettbewerb in Form einer Show mit Zuschauern startete. Wir traten in der Kategorie „Junioren“ an. Es war interessant und inspirierend, so viele junge Tänzer und Choreographen auf einem Platz zu treffen und sich über verschiedene Arbeiten und Stile auszutauschen. Es war spannend, auch die Einflüsse aus den verschiedenen Ländern zu sehen. Es war ein Abend verschiedenster kreativer Ideen und wirklich sehr motivierend für uns; da macht es auch nichts, dass wir es nicht unter die ersten Drei geschafft haben. Vielen Dank an die Gesellschaft der Freunde und Förderer der HfMDK, die unser Projekt finanziell großartig unterstützt und so unsere Teilnahme an ermöglicht haben. Lena Paetsch
O-Töne 15. Jahrgang | Nr. 3 | Juli 2017 Teamwork von Künstlerischem Betriebsbüro, Fundraising sowie Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Für optimalen Informationsfluss Von Lorna Lüers
Frühe Vorplanung
Kultur braucht Publikum! Die öffentlichen Hochschulveranstaltungen sind darum – auch wenn sie immer in die Lehre eingebettet sind – eine unmittelbare Brücke der Hochschule in die Gesellschaft. Die Veranstaltungen an der HfMDK zeichnen sich durch ihre künstlerische Vielfalt und ihren einzigartigen Charme aus: Hier können BesucherInnen hautnah die Entwicklung einzelner, junger Künstler mitverfolgen. Sie erleben Musik, Theater und Tanz ganz nah und in lebendiger Atmosphäre.
Schon weit vor Semesterbeginn beginnt die Planung: Die von den Lehrenden angegebenen Veranstaltungstermine für das kommende Semester bestätigt das KBB bis eine Woche nach der ersten Prüfungswoche im laufenden Semester. Textliche Korrekturen und Ergänzungen sind zunächst zwei Wochen lang möglich, eine entsprechend angepasste Version wird nach dieser Frist verschickt – dann gibt es
Die Bewerbung von Konzerten, Schauspielprojekten, Abschlussinszenierungen, Tanzaufführungen, Gesangsabenden und Kooperationsprojekten aller Art ist daher ein inhaltlicher Schwerpunkt der zentralen HfMDK-Kommunikation. Sie wird über das gesamte Jahr in den drei Abteilungen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (PÖA), Künstlerisches Betriebsbüro (KBB) und Fundraising betrieben – stets in engem Austausch untereinander. Denn die Arbeit des Teams Öffentlichkeitsarbeit baut aufeinander auf: Kommt ein Termin im KBB falsch an, kann auch die Presseinformation nicht korrekt sein! Drei neue Werbeinstrumente Seit dem Sommersemester 2017 gibt es drei neue Werbeinstrumente: große, im städtischen Raum präsente Image-Plakate, eine Postkartenserie für verschiedene Veranstaltungsgruppen und eine Semesterbroschüre im Pocket-Format. Im Fokus der Veranstaltungswerbung steht auch der OnlineKalender auf der Website. Die Neuausrichtung der Öffentlichkeitsarbeit nehmen wir zum Anlass, die Kommunikationsinstrumente der Veranstaltungsbewerbung vorzustellen. Auch möchten wir zusammenfassen, wer wofür verantwortlich ist: An wen wende ich mich wann, wenn ich bestmmte Kommunikationsinstrumente für meine Veranstaltung nutzen möchte?
für die Lehrenden nochmals maximal eine Woche Korrekturzeit. Diese abgestimmten Veranstaltungstermine bilden die Grundlage für alle weiteren Kommunikationsinstrumente. Semesterbroschüre: Die korrigierte Fassung aller Veranstaltungstermine wird als Semesterbroschüre ins Layout gebracht und geht dann zur Korrektur an das Team Öffentlichkeitsarbeit. In den Druck geht die Broschüre ca. vier Wochen vor Semesterstart, damit sie pünktlich mit dem Hochschulmagazin „Frankfurt in Takt“ an circa 4.500 Empfänger im Rhein-Main-Gebiet verschickt werden kann. Klappkarten für Veranstaltungsgruppen: Sie werden basierend auf der Semesterbroschüre erstellt; die Motive der Karten wechseln alle zwei Semester; die Korrekturen nimmt das Team Öffentlichkeitsarbeit vor. Die Postkarten gehen ca. drei Wochen vor Semesterstart in den Druck.
Ein typisches Motiv im Hochschulfoyer vor Konzertbeginn: der Blick ins Programm oder auf die Veranstaltungsübersicht. Die Hochschule hat eine feste Struktur etabliert, wann welche Veranstaltung wie angekündigt wird.
Online-Veranstaltungskalender: Zwei bis drei Wochen vor Semesterbeginn stellt das KBB die Inhalte der Semesterbroschüre auf die Website. Im laufenden Semester pflegt das KBB den Online-Veranstaltungskalender tagesaktuell, damit Programmergänzungen, Terminänderungen und Veranstaltungsausfälle zeitnah kommuniziert werden können. Veranstaltungshinweise für die Presse: Damit die HfMDK-Veranstaltungen in den Kalendarien von FAZ, Journal Frankfurt und anderen Medien auftauchen, sendet die Pressesprecherin Sylvia Dennerle einmal im Monat eine Übersicht (basierend auf Infos vom KBB) an den Presseverteiler. Zeitpunkt: Um den 10. des Vormonats.
Newsletter: Der Newsletter richtet sich hauptsächlich an externe Besucherinnen und Besucher sowie Interessierte der HfMDK. Er enthält eine Veranstaltungsübersicht des nächsten Monats und wird zwischen dem Viele Konzerte der HfMDK finden mittlerweile auch außerhalb der Hochschul- 20. und 25. des vorangegangenen Monats von der Pressesprecherin mauern statt. Dazu zählt auch die Konzertreihe „Promenadenkonzerte im Palmengarten“, die in und am Musikpavillon von Frankfurts wohl beliebtester Sylvia Dennerle versendet (DaGrünanlage in den Sommermonaten stattfindet. Auch hierfür greifen die tenquelle: KBB auf der Basis der logistischen Zahnräder der Kommunikation ineinander, um dem Frankfurter Informationen der Lehrenden und Publikum einen ausgiebigen Konzertgenuss zu ermöglichen. Studierenden).
O-Töne 15. Jahrgang | Nr. 3 | Juli 2017 Presseinformationen zu Veranstaltungen und Projekten: Inhaltliche Programminformationen von Projektverantwortlichen sollten möglichst frühzeitig (ca. vier Wochen vor der Veranstaltung) an die PÖA geschickt werden – dann ist eine Vorberichterstattung in den Medien möglich. Der Versand der Presseinfo zu einzelnen Projekten erfolgt in der Regel etwa zwei bis vier Wochen vor der Veranstaltung.
Förderer der HfMDK (GFF) und anderen Förderern finanziert werden. Auch hier sollten Programminformationen mit einem Vorlauf von zwei Wochen vorliegen.
Presse-Informationen zu Hochschulpolitik und Personalia: Presseinformationen zu Neuberufungen, weiteren hochschulpolitischen Neuigkeiten und zu News aus den Studiengängen erfolgen zeitnah und aktuell.
Hochschulmagazin Frankfurt inTakt (FiT): Es erscheint jeweils zu Beginn eines Semesters und richtet sich vor allem an externe Zielgruppen aus Politik, Kultur und Gesellschaft. Die FiT steht jeweils unter einem inhaltlichen Schwerpunktthema, die Beiträge und Autoren legt der Redaktionsbeirat in enger Abstimmung mit den Fachbereichen fest. Eine Auswahl bzw. die „Top-Ten-Erfolge“ werden (in Abstimmung mit dem Redaktionsbeirat) in der FiT veröffentlicht. Koordination, Redaktion und Produktionsorganisation der FiT liegen bei Björn Hadem (in enger Abstimmung mit der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit).
Pressegespräche: Sie werden nach Absprache der Verantwortlichen und der Hochschulleitung für bestimmte (Groß-)Projekte und Personalia durchgeführt; der Versand der Presseeinladung sollte möglichst zehn Tage vor dem Termin erfolgen. Plakate im Haus und Programm auf der Website: Sobald Details zum Programm feststehen, können diese an das KBB geschickt werden. Für Plakate im Haus möglichst eine Woche vor der Veranstaltung, gerne auch schon früher. Die Programminfos werden dann auch auf der Website platziert. Abendprogramme: Sie werden vom KBB meist ein bis zwei Tage vor der Veranstaltung gedruckt. Als Vorlage dient das Plakat. Social Media: Die Posts auf der HfMDK-Facebookseite und auf Twitter werden von Lorna Lüers (Digitale Kommunikation) ca. ein bis zwei Wochen im Voraus geplant, teilweise auch kurzfristiger. Hier geht es darum, Informationen zu teilen, die den Fans und Followern einen Mehrwehrt bieten: mit Einblicken in Proben, Projektvorbereitungen oder persönlichen Statements. Fotos und und Infos für die Social Media Kanäle können gern direkt an Lorna Lüers gemailt werden. Mailing aus der Abteilung Fundraising: Die Freunde und Förderer der HfMDK werden regelmäßig über besondere Termine informiert und zu Veranstaltungen eingeladen. Das gilt vor allem für Projekte, die mithilfe der Gesellschaft der Freunde und
bieten Raum für Informationen von Hochschul-Interessengruppen (z.B. AStA, Fachbereiche, Studiengänge), Berichte über Veranstaltungen, Aktivitäten der Freunde und Förderer der HfMDK sowie für eigene Beiträge von Studierenden, Lehrenden und Mitarbeitern. Erfolge, Engagements und neue Publikationen von Studierenden und Lehrenden werden nach Benachrichtigung an Sylvia Dennerle, Lorna Lüers und Björn Hadem veröffentlicht. Koordination, Redaktion und Produktionsorganisation der O-TÖNE liegen bei Björn Hadem (in enger Abstimmung mit der Presseund Öffentlichkeitsarbeit).
Fotodokumentation einzelner Projekte: Sylvia Dennerle beauftragt jeweils zu Beginn eines Semesters den Hochschulredakteur Björn Hadem, diverse Veranstaltungen (auch in Absprache mit den Fachbereichen) für die Presseund Öffentlichkeitsarbeit (für Website, Social Media und Print) zu fotografieren (Achtung: begrenztes Budget!). Interne Hochschulzeitung O-TÖNE: Sie erscheint während des Semesters etwa alle sechs Wochen. Die O-TÖNE
Hinweis: Diese Übersicht umfasst die Werbeinstrumente der zentralen Öffentlichkeitsarbeit. Wenn einzelne Studiengänge oder Ausbildungsbereiche darüber hinaus Projekte z. B. über eigens erstellte und finanzierte Postkarten bewerben möchten, dann diese diese bitte vor der Produktion dem KBB und der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit vorlegen, damit ein einheitliches Erscheinungsbild im Sinne des Corporate Designs der HfMDK gewährleistet ist.
O-Töne 15. Jahrgang | Nr. 3 | Juli 2017 Die Zuständigkeiten in der Öffentlichkeitsarbeit an der HfMDK
Neu im Team: Silke Hilger
Wer macht was?
Vom Reiz der Zahlen
Künstlerisches Betriebsbüro (KBB) Erreichbarkeit des KBB: Mo.-Do. von 10-13 Uhr und von 14-16 Uhr sowie Fr. von 10-13 Uhr (Ausnahmen in den Semesterferien oder bei hoher Terminlast) Daniela Kabs, Leitung Leitung Veranstaltungen, Großprojekte, Semesterplanung, Konzertreihen, Ansprechpartnerin FB 1 und Gesang, Jazz-AG, Veranstaltungsmarketing, Abenddienstleitung; Raum C 010, Tel. 154 007 202, Fax: 154 007 138, daniela.kabs@hfmdk-frankfurt.de; kbb@hfmdk-frankfurt.de Nina Koch Veranstaltungsorganisation, Großprojekte, Planung und Kommunikation Veranstaltungstechnik, Künstlerbörse, Ansprechpartnerin Regie, Schauspiel und Tanz, Abenddienstleitung; Raum C 009,Tel. 154 007 314, nina.koch@hfmdk-frankfurt.de; veranstaltungstechnik@hfmdk-frankfurt.de Sabrina Kautz Veranstaltungsorganisation, Veranstaltungswerbung (intern und extern), Ansprechpartnerin Klavierstimmungen, Ansprechpartnerin Fachbereich 2, Kartenvorverkauf, Planung Großer und Kleiner Saal, Raum C 011, Tel. 154 007 223, sabrina.kautz@hfmdk-frankfurt.de Jesica Janßen Organisation und Verleih von Veranstaltungstechnik, Wartung und Anschaffung von Veranstaltungstechnik, technische Betreuung Veranstaltungen; Raum C 012, Tel. 154 007 219, jesica.janssen@hfmdk-frankfurt.de, veranstaltungstechnik@hfmdk-frankfurt.de Melanie Quint Raumplanung, Vermietung, Übegenehmigungen, Persönliche und telefonische Erreichbarkeit: Mo bis Fr 10 bis 12 Uhr; Raum C 012, Tel. 154 007 318, raumplanung-hfmdk@hfmdk-frankfurt.de Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Dr. Sylvia Dennerle, Leitung Pressesprecherin, klassische Pressearbeit (Texte, Pressegespräche, Auswertung u. Dokumentation der Presseveröffentlichungen, Beantwortung von Journalisten-Anfragen), Konzeption und Umsetzung des Kommunikationskonzeptes sowie diverser externer und interner Kommunikationsinstrumente. Erreichbarkeit: Mo. bis Do. von 10 bis 18 Uhr; Raum C 201, Tel. 154 007 170, Fax 154 007 310, sylvia.dennerle@hfmdk-frankfurt.de
Lorna Lüers Digitale Kommunikation, d.h. zentrale Ansprechpartnerin für die Website, das Intranet und Social Media. Aktualisierung der Rubrik „Aktuelles“ auf der HfMDK-Website. Ansprechpartnerin für die TYPO3-Redakteure verschiedener dezentraler Unterseiten. Vergabe von Intranet-Zugängen an neue Studierende und Lehrende. Redaktionelle Betreuung der Facebook-Seite und des Twitterkanals; Raum C 201, Tel. 154 007 333, lorna.lueers@hfmdk-frankfurt.de Björn Hadem (freier Mitarbeiter) Hausfotograf; Redaktion, Koordination und Organisation: „Frankfurt in Takt“ und „O-TÖNE“; mobil: 0177 4576 170, bhadem@arcor.de Fundraising Dr. Laila Nissen, Leitung Geschäftsführung der Gesellschaft der Freunde und Förderer der HfMDK (GFF) und der HfMDK-Stiftung, Fundraising für Hochschulprojekte wie zum Beispiel „Response“ oder „MusikMonatMai!“, Fundraising für das Deutschlandstipendium, Fördererkommunikation, Ansprechpartnerin für Studierende und Lehrende, die eine externe Förderung für Projekte an der HfMDK benötigen. Büro: Leimenrode 29, Zimmer 215, Tel. 154 007 210, Fax 154 007 525, laila.nissen@hfmdk-frankfurt.de Daniela Fox Friend- und Fundraising für die HfMDK, Fokus auf dem Fundraising für das Deutschlandstipendium und auf interner Kommunikation, Pflege der zentralen Adressdatenbank der HfMDK; Büro: Leimenrode 29, Zimmer 215, Tel. 154 007 137, daniela.fox@ hfmdk-frankfurt.de Daniela Butler Assistenz der Geschäftsführung der Gesellschaft der Freunde und Förderer der HfMDK Frankfurt am Main e.V.; assistenz-gff@ hfmdk-frankfurt.de
Silke Hilger ist seit April dieses Jahres neue Mitarbeiterin in der Abteilung Finanzen und Controlling der HfMDK. Damit tritt sie die Nachfolge von Emmi Vogel an, die in den Ruhestand gewechselt ist. Silke Hilger nennt es „das monetäre Innenleben eines Unternehmens“, in das sie in der Abteilung Finanzen und Controlling an der HfMDK täglich Einblick hat und haben muss. Auf ihrem PC-Monitor stellen sich Lehre und Verwaltung der Hochschule detailliert in kleinteiligen Zahlen dar – von den Kosten für Büromaterial bis hin zur Honorierung von Werkund Honorarverträgen. „Auf diese Weise bekommt man durchaus einen Eindruck von der Vielschichtigkeit des Hochschulbetriebs“, sagt sie. Abrechnung als Puzzlearbeit Konten bis auf den Cent genau abzugleichen und Vorgänge nachzuvollziehen, empfindet die studierte Diplom-Ökonomin bisweilen wie eine „Puzzle-Arbeit“, die ihren Ehrgeiz für Detailgenauigkeit und Transparenz weckt. Natürlich ist sie neugierig darauf, bei Gelegenheit auch die „andere Seite“ der Hochschule kennenzulernen, Konzerte und Aufführungen zu besuchen und den Menschen persönlich zu begegnen, mit denen sie bislang nur über E-Mail oder Telefon zu tun hatte. Mit Liebe zur Musik Acht Jahre arbeitete sie in der Finanzbuchhaltung einer Klinik im Taunus, bevor sie sich für eine neue Herausforderung bewarb und glücklich war, an die Hochschule zu kommen, „weil ich so die Musik liebe“. Sie spielt ein wenig Klavier und singt in zwei Chören. bjh
O-Töne 15. Jahrgang | Nr. 3 | Juli 2017 Neu im Team: Constanze Gruhle
Vom Eifer des Weiterbildens Constanze Gruhle ist seit Anfang des Jahres die HfMDK-Projektmanagerin „Netzwerk Musikhochschulen für Qualitätsmanagement und Lehrentwicklung“. Wenn Constanze Gruhle ihre Vision beschreibt, spürt jeder, wie sie dafür brennt, Menschen die Türen für eine „zeitgemäße, effektive Lehre“ zu öffnen. Das „Netzwerk Musikhochschulen“ ist ihr Terrain, von dem aus die Leipzigerin den Lehrenden die Weiterbildungs- und Qualifizierungsangebote nahebringen möchte, die wirksam, praxisorientiert und nachhaltig sind. Sie möchte dazu animieren, Lehrinhalte so aufzubereiten, dass der „Lehr-Lern-Transfer“ stets gesichert ist. Dabei will sie Themen wie Feedback, Lehrcoaching, Formen des Wissensmanagements und Blended Learning, Digitalisierung in der Lehre und das Lehrerzertifikat im Bewusstsein der Dozenten verankern und mit Weiterbildungsangeboten verknüpfen. Sie bietet die Methode des moderierten Feedbacks an und plant einen „Welcome Day“ für neue Lehrende. Constanze Gruhle studierte Sozialpädagogik, bevor sie in den Bereich Jugend-Berufshilfe und -bildung einstieg. Ihren Wunsch, mit Erwachsenen zu arbeiten, erfüllte sie sich, indem sie sich zur systemischen Beraterin ausbilden ließ und sich als solche in den Bereichen Rekrutierung, Weiterbildung und Beratung bei einem großen Personaldienstleister engagierte. Zusätzlich absolvierte sie einen Master-Studiengang in Erwachsenenbildung. Mit ihrer Ausbildung zur Trainerin wurde sie für eine Unternehmensberatung mit den Schwerpunkten Kommunikation und Teamentwicklung und später bei der Westfälische Hochschule Gelsenkirchen als Koordinatorin für die Tutorenausbildung und die Implementierung von Schlüsselkompetenzen in den naturwisschenschaftlich-technischen Studiengängen tätig. Sie schätzt ressourcenorientierte Ansätze und bildete sich im neurolingustischen Programmieren, EMDR und Traumapädagogik fort. Verbindungen von Psychologie, Kunst und Musik zu erforschen, reizt sie, zumal sie selbst malt und zeichnet, sich für Filme ebenso interessiert wie für elektronische Musik. Den körperlichen Ausgleich holt sie sich auf zwei Rädern: Wer auf Zypern Urlaub macht, könnte ihr als Rad-Guide für Touristen über den Weg fahren – oder als ambitionierte Mountainbikerin auf den Klippen der Insel. bjh
Orm Finnendahl über seine Musik und sein Leben: Stefan Fricke (rechts) interviewte den Kompositionsprofessor während seines Antrittskonzerts.
Antrittskonzert des Kompositionsprofessors Orm Finnendahl
Der An-Zu-Ver-Packer Von Stefan Fricke, Redakteur für Neue Musik / Klangkunst bei hr2 kultur. Er führte beim Porträtkonzert mit Orm Finnendahl ein Gespräch.
keine Selbstverständlichkeit –, dass inmitten dieses Geschehens innerer wie äußerer Unruhe – zwangsläufige Folge von Ideen in Realisationsbewegung – viele und vieles der Hilfe bedarf. Anpacken, zupacken, Und Orm Finnendahl verpacken – drei Verpackt an – energisch, ben, die eine schnelle enthusiastisch – und Spur zur Musik Orm verpackt seine eigenen Finnendahls weisen. KunstklangproduktiUnd zu ihm selbst. onen ebenso gut. Sie Der 1963 in Düsseldorf erweisen sich oft als Geborene, zu dessen doppelbödige „Fallkünstlerische Lehrer studien“ (so der Titel in Berlin und Stuttgart eines Finnendahl’schen u.a. Frank Michael Ensemblestücks von Beyer, Gösta Neuwirth 1993), unter deren und Helmut Lachenhäufig aparte Oberflämann gehören, ist seit chen sich so manche 2013 KompositionsLara Sophie Schmitt in Orm FinnenRätsel verbergen, Verprofessor an der Hoch- dahls Komposition „Fälschung“. weise auf anderes und schule für Musik und über die im Moment Darstellende Kunst Frankfurt am Main konstituierte Musik hinausgehend. und verantwortet hier insbesondere Zudem besitzen seine Kompositionen auch die Ausbildung des ästhetisch, meist wenigstens eine Bruchstelle, die technisch wie sozial immer wichtiger jeder Gefahr, so sie denn wirklich eine werdenden Expressionsfeldes Elektroist, von allzu großer Gefälligkeit und nische Musik. äußerem Zuspruch vorbeugt. Denn zu viel ist eben immer auch zu viel. Zuvor war er gut ein Jahrzehnt in gleicher Funktion an der Freiburger Der überaus umtriebige UniverMusikhochschule tätig, davor lehrte salkünstler Diter Rot hat 1970 im er an den Universitäten der Künste in Gespräch mit dem Fluxisten Robert Essen und Berlin. Der An-Zu-Ver-Packer Filliou, man sprach über „Lehren und Orm Finnendahl weiß – und muss es: Lernen als Aufführungskünste“, gesagt: sein Naturell – Initiativen zu ergrei„Dinge bewegen ist Tun, und Dinger fen, die das stets im Fluss befindliche herstellen ist Machen.“ Musikdenken (be)fördern und die den nicht immer damit einhergehenden Tun und Machen – für Orm Finnendahl Status quo der Musikpraxis optimieund seine Musik stimmt beides. ren. Dabei übersieht er nicht – beileibe
O-Töne 15. Jahrgang | Nr. 3 | Juli 2017 Klavier-Meisterkurs mit dem Pianisten und Musikforscher Prof. Dr. Robert Levin mit Studierenden
Lebendig, farbig und inspirierend Vom 20.bis 22. Mai hatte die HfMDK die große Freude, den Pianisten und Musikforscher Prof. Dr. h.c. mult. Robert Levin mit Unterstützung der Gesellschaft der Freunde und Förderer für einen Meisterkurs Klavier zu Gast zu haben. Robert Levin, Professor emeritus der Harvard University, ehemaliger Klavierprofessor der Freiburger Musikhochschule, Ehrenmitglied der American Academy of Arts and Letters, Präsident des Bach-Wettbewerbs Leipzig, nahm TeilnehmerInnen und ZuhöreDrei Tage arbeitete Robert Levin mit Studierenden der HfMDK. Foto: Hansjörg Rindsberg rInnen an drei intensiven Tagen mit auf eine Uni und HfMDK kooperieren unglaublich lebendige, inspirierende und Ein Höhepunkt war sein Vortrag, der farbige Reise in die Innenwelt der (Klavier-) sich der Improvisationskunst der Musik. Hier war Musikvermittlung (oder besMozart-Zeit widmete und einen wunser: die „Verunmittelbarung“ von Musik) auf derbar konkreten Einblick in die Musihöchstem Niveau zu erleben: In unnachahmzierpraxis des späten 18. Jahrhunderts licher Weise versteht Levin es, ausgehend gab. Dabei ging es nicht nur um eine Die Kooperation der HfMDK mit dem von der OffenleInstitut für Musikwissenschaft der Clarissa Wagner, Klavierstudentin: „Der Unterricht war sehr legung musikalischer Goethe-Universität Frankfurt besteht bendig und gleichzeitig auf Details bedacht, sodass mein Blick Struktur und Rheschon seit Jahren, nimmt aber mit auf das Werk sowie den Komponisten geschärft wurde. Insbetorik im Kontext hidem Projekt „Interpretation/Perforsondere der Umgang mit Humor in Haydns Klaviermusik hat mir storischer Quellen, mance im Dialog von Wissenschaft und einen tieferen Einblick in dessen Musik gegeben. Prof. Levins zur musikalischen Musikpraxis“ weiter an Fahrt auf. Mit lebendige Art und Weise ebenso wie seine eigenen ImprovisatioSprache, zu den ihm bauen Lehr- und Lern-Dialoge eine nen haben mir dieses Thema deutlich näher gebracht und mir die Seelenzuständen kooperative Lehrpraxis auf, in denen Motivation gegeben, mich damit weiter zu beschäftigen.“ und Charakteren, Lehrkonzepte für das Fach Musikwiszur Dramaturgie senschaft in enger Zusammenarbeit und Bedeutung der Musik hinzuführen und Betrachtung des Vergangenen, sondern mit den HfMDK-Studierenden aus der dabei den Bogen zurück zur praktischen um die Ermutigung, in der heutigen Musikpraxis entwickelt und erprobt Umsetzung zu finden – all dies in einer Zeit Schritte zur Wiederbelebung der werden. Bestenfalls könnten diese spähöchst intelligenten, anspruchsvollen, jedoch Improvisationspraxis zu unternehmen ter in die Curricula beider Institutionen immer unmittelbar, herzlich und humorvoll – einem eigentlich unverzichtbaren, Eingang finden. sprechenden Weise, die den Unterricht selbst stilimmanenten Element der Wiener zu einem Bühnenereignis werden ließ. Klassik, das im Laufe des 19. und 20. Mit InterpretInnen Gespräche über Jahrhunderts weitgehend verlorengeihre musikalischen Darbietungen und Diana Sahakyan, Klavierstudentin: „Es gangen ist. Dass die Kunst der ImproviPerformances führen, an öffentlichen ist beeindruckend, wie tiefgehend Levin sation erlernbar ist, machte Levin an Proben teilnehmen, mit renommierten den Charakter jedes Stückes mit einer historischen Quellen deutlich und gab KünstlerInnen in Kontakt treten, ansteckenden Energie ausarbeitete. Zum praktische Anregungen, die für jeden Interviews professionell führen, über Beispiel lenkte er bei einer Mozart-Sonate umsetzbar sind. Das Ende des Vortrags eigene musikalische Analysen aus mudie Aufmerksamkeit von Studierenden mündete in einen lebendigen Aussikpraktischer und wissenschaftlicher darauf, dass es bei Mozart alle paar Setausch mit dem Publikum und in einen Perspektive mit MusikerInnen diskukunden einen Charakterwechsel gäbe. eindringlichen Appell an das Veranttieren, gemeinsame Ringvorlesungen Das las ich auch früher in einem Interview wortungsbewusstsein heutiger Musiund Symposien planen und besuchen, mit Levin, dass er es für gefährlich hielt, ker für ihre künstlerische Integrität, für Programmtexte für Hochschulkonzerte Mozart’sche Musik nur schön, hübsch kulturelle Bildung und für das Kulturleschreiben – dies sind nur Beispiele für und harmlos vorzutragen. In dieser Musik ben unserer Gesellschaft. Robert Levin viele kooperative Lernformen, deren muss etwas passieren!” gilt großer Dank dafür, uns in seinem Ziel es ist, die Studierenden voneieng getakteten Kalender zwischen nander profitieren zu lassen, um sie Dass Levin zu den weltweit herausragenden Konzertverpflichtungen drei volle Tage auf die Berufspraxis vorzubereiten. Musikerpersönlichkeiten unserer Zeit zählt, zur Verfügung gestellt zu haben, die Themenvorschläge und Anregungen war in jeder Stunde seines Unterrichts zu noch lange für Gesprächsstoff in der sind jederzeit willkommen. spüren, der in dieser Form nur ihm möglich Hochschule gesorgt und staunendWeitere Informationen über aktuelle ist, in dem sich der hochprofilierte Bühnenbegeisterte Studierende, KollegInnen Lehrveranstaltungen oder bereits erkünstler, der universell, nicht zuletzt auch und Gäste zurückgelassen haben. probte Formate unter: http://www.uniin Musiktheorie und Komposition bei Nadia Besonders möchten wir den Freunden frankfurt.de/50227630/koophochschule Boulanger und Stefan Wolpe, gebildete und Förderern der HfMDK Dank sagen, Musiker, Musikforscher und Herausgeber Kontakt: Sarah Schubert, die den Kurs ermöglicht haben. vereinen. Koop_GU_HfMDK@hfmdk-frankfurt.de Prof. Axel Gremmelspacher
Voneinander lernen
O-Töne 15. Jahrgang | Nr. 3 | Juli 2017 Meisterkurs und Live Music Now-Benefizgala mit Cellist Johannes Moser und HfMDK-Studierenden
Spielfreude, Humor und Vertrauen Durch den von Live Music Now Frankfurt (LMN) e.V. Yehudi Menuhin ausgeschriebenen Cello-Wettbewerb Anfang Mai, an dem wir Cellistinnen und Cellisten der HfMDK sowie LMN-Stipendiaten teilnehmen konnten, bot sich die fantastische Gelegenheit für einen Meisterkurs bei Starcellist Johannes Moser. Ermöglicht wurde dieser von der Gesellschaft der Freunde und Förderer der HfMDK. Wir drei TrägerInnen der LMN-Förderpreise Josephine Bastian, Janis Marquard und Tobias Schneider (alle Studierende der Klasse Prof. Michael Sanderling) hatten die Ehre, vor der großen LMN-Benefizgala mit Johannes Moser zwei Celloquartett-Stücke zu proben und uns bei einem Meisterkurs zu präsentieren. Dazu war der Kleine Saal der HfMDK ungewöhnlich gut besucht, was uns TeilnehmerInnen überraschte und für einen Adrenalinschub sorgte. Die Anwesenheit des Publikums veränderte die Stimmung im Saal deutlich und führte zumindest beim ersten Vorspielen der Stücke zu einer Art KonzertAtmosphäre. Unsere Werkauswahl reichte von Haydn (Konzert in D-Dur) über Beethoven (Sonate in C-Dur) bis Dvorak (Waldesruh Op. 68/5) und zeigte sich als durchaus geeignete Wahl, um sowohl aus Studierendenwie auch aus Publikumsperspektive einen erfrischenden Einblick in Mosers lebhafte musikalische Kreativität zu erhalten. Äußerst erfrischend war, einen anderen Blick auf die lang bekannten Werke zu bekommen,
Mit einem Star auf einer Bühne: Die HfMDK Studierenden Josephine Bastian, Janis Marquard und Tobias Schneider mit Johannes Moser (links) bei der Live Music Now-Benefizgala im Großen Saal der Hochschule nach vorangegangenem Meisterkurs. Foto: Frank Meißner
indem man gängige Interpretationstraditionen hinterfragt und gemeinsam Veränderung ins Ungewohnte riskiert. Abgesehen von Johannes Mosers exzellentem Cellospiel (Vorspielen und Vormachen gehören ohne Zweifel zu seinen großen Vorzügen), floss deutlich sein großes musikgeschichtliches Hintergrundwissen in die Unterrichte mit ein. Bei diesem Thema zeigen sich Wissensdefizite bei den Studierenden immer besonders deutlich, wie auch an diesem Tag, wurden aber von Johannes Moser auf so geschickte Weise umgangen, dass man sich zu keiner Zeit unangenehm bloßgestellt fühlte. Wir jungen CellIstInnen empfanden seinen Unterricht deshalb durchweg als sehr angenehm und inspirierend, da er gefühlt absolut auf Augenhöhe stattfand, was mit Sicherheit auf Mosers weitreichende pädagogische Erfahrung mit Schülern jedweden Alters und Leistungsstandes zurückzuführen ist. Zur guten, entspannten Stimmung
trug sicherlich auch ein gewisser „Heimvorteil“ bei, im uns bereits bekannten Saal der HfMDK spielen zu dürfen, und auch die Tatsache, dass wir unseren Dozenten vorher schon bei einer Probe kennenlernen durften und den Eindruck hatten, dass er sich darauf freute, mit uns zu arbeiten. Das Publikum nahm natürlich vor allem die sehr heiteren Unterrichts-Passagen (Johannes Moser ist nicht nur Cello-, sondern auch Anekdoten-Virtuose) dankbar entgegen. Die größte, auch nachhaltig effektive Inspirationsquelle tritt, wenigstens aus meiner Erfahrung gesprochen, meist erst einige Tage bis Wochen nach einem Meisterkurs in vollem Umfang zutage. Inzwischen kann ich berichten, vor allem von Mosers ungehemmter Spielfreude und seinem Selbstvertrauen zu den eigenen Fähigkeiten am Instrument am meisten gelernt zu haben. Josephine Bastian
Regiestudentin Marie Schwesinger ist Stipendiatin beim Evangelischen Studienwerk Villigst
Anstoß zur Selbstreflexion Im Oktober 2015 wurde ich als Stipendiatin beim Evangelischen Studienwerk Villigst aufgenommen. Villigst gehört neben den politisch orientierten Stiftungen zu den konfessionell gebundenen Stiftungen, ist jedoch offen für Studierende aller Glaubensrichtungen (ich bezeichne mich als Atheistin). Als ich im Oktober 2014 mein Regiestudium an der HfMDK begann, war zunächst die finanzielle Unterstützung der Hauptgrund meiner Bewerbung beim Ev. Studienwerk. Doch bereits im Bewerbungsprozess habe ich die Selbstreflexion, zu der man durch Erfahrungsberichte und Gespräche immer wieder ermuntert wird, als sehr spannend erlebt. Als Nicht-Mitglied der Evangelischen Kirche war ich beispielsweise aufgefordert,
einen Text über meine Haltung zu Religion und Ethik zu schreiben. In diesem Zusammenhang wurde mir klar, dass für mich ein Kernpunkt des Regiestudiums die Frage ist, warum Menschen tun, was sie tun. Was treibt sie an, was lässt sie Entscheidungen treffen, und wo greife ich durch meine Interpretation und Vorstellung von Moral und Ethik in die Dramentexte und behandelten Themen ein. Als Stipendiatin beim Ev. Studienwerk steht mir neben der finanziellen Unterstützung ein breites Angebot an Sommerkursen, Workshops, Gremien studentischer Mitbestimmung und die Teilnahme an den örtlichen
Konventen zur Verfügung, wo man sich trifft, diskutiert oder häufig einfach eine schöne Zeit miteinander verbringt. Ich erlebe die Menschen bei Villigst als sehr frei im Denken und Handeln und als offen und herzlich im Miteinander. Ich kann alle neuen Studierenden der HfMDK nur ermutigen, sich beim Ev. Studienwerk zu bewerben. Die nächste Deadline ist der 1. September 2017, bewerben können sich Studierende im Erststudium bis zum dritten Semester. Weitere Infos findet ihr unter: https:// www.evstudienwerk.de/bewerbung/ studium/unser-stipendium.html, oder wendet euch bei Fragen direkt an mich (ich freue mich!): marie.schwesinger@ googlemail.com
O-Töne 15. Jahrgang | Nr. 3 | Juli 2017
Erfolge unserer Studierenden Pauline Spiegel, Violoncello (Klasse Jan Ickert), hat sich im Mai 2017 beim Probespiel des Staatstheaters Darmstadt eine einjährige Praktikumsstelle erspielt. Sie wird ab der neuen Saison hauptsächlich in der Oper im Einsatz sein. Peter Harsanyi, Trompete (Klasse Prof. Klaus Schuhwerk), hat das Probespiel für die Praktikantenstelle am Staatstheater Mainz gewonnen. Ronja Macholdt, Flöte (Jungstudentin Klasse Prof. Paul Dahme), ist nun Stipendiatin des Gerd Bucerius-Stipendiums der Deutschen Stiftung Musikleben. Weiterhin erspielte sie sich beim bundesweiten 21. Carl-Schoeder Wettbewerb den Hauptpreis und wird auf Juryvorschlag zusätzlich durch ein Solokonzert mit der Max-Bruch-Philharmonie (Loh-Orchester) gefördert. Ronja Macholdt ist zudem seit Anfang des Jahres 2017 Stipendiatin des „Vereins zur Förderung hochbegabter Künstler e.V.“ Katka Simonova, Posaune (Klasse Prof. Oliver Siefert), hat das Probespiel für die Orchesterakademie Rhein-Neckar gewonnen. Enea Cavallo, Harfe (Klasse Prof. Francoise Friedrich), hat den 1. Preis im Wettbewerb „Les 2èmes Rencontres Internationales de la Harpe en Ile de France“ gewonnen.
Neue Publikationen unserer Lehrenden Die georgischdeutsche Pianistin und HfMDK-Lehrbeauftragte Catherine Gordeladze hat im Mai 2017 ihr neues Album „Dance Fantasies“ mit virtuosen Tanzstücken beim Label „Bella Musica/Antes Edition“ als Koproduktion mit „hr2 kultur“ herausgebracht. Das Album enthält Originalkompositionen und Bearbeitungen von Tanzstücken, die von Jean-Philippe Rameau über Carl Czerny bis zu Maurice Ravel reichen. Die Sammlung enthält wunderbare Fantasien, die sowohl bekannte Bravourstücke als auch selten gespielte, melancholische Tänze aus dem Klavierrepertoire umfassen.
HfMDK Concertband siegte Einen beachtlichen Erfolg vermeldet die HfMDK Concertband: Sie errang am 25. Juni im Theater Rüsselsheim beim Landeswettbewerb „Jugend jazzt“ in der Altersklasse 2 den ersten Preis mit 23 Punkten („mit hervorragendem Erfolg teilgenommen“). Zudem zeigten sich Mitglieder des Landesmusikrates sowie der Jury sehr angetan von der Arbeit der HfMDK in der Lehrerausbildung im Bereich Jazz. Die Band wird von Jens Hunstein geleitet. Die HfMDK Concertband beschreibt sich als „kleine Bigband ganz in der Tradition der Gerry-Mulligan-Concertband“. Sie besteht hauptsächlich aus Lehramtsstudierenden und fühlt sich musikalisch „beweglich wie eine Combo und kraftvoll wie eine Bigband.“ Foto: privat Dritter Jahrgang Schauspiel beim Schauspielschultreffen
Preis für Hans-Christian Hegewald Wettbewerbsbeiträge sowie spannende Eigenarbeiten im Off-Programm. Der dritte Jahrgang der HfMDK spielte „Birdland“ von Simon Stephens, die Jahrgangsinszenierung, die im März im Bockenheimer Depot in der Regie von Till Weinheimer ihre Premiere hatte. Insgesamt wurde der Auftritt des Spielensembles in den Auswertungen als starke und einprägsame Leistung gewürdigt. Hans-Christian Hegewald zeigt in der Inszenierung An diesem 28. Treffen zwei extrem unterschiedder deutschsprachigen liche Figuren: Louis, Schauspielschulen einen Fan des Rockstars nahmen in Stuttgart 18 Paul, der von diesem Schulen mit insgesamt brutal desillusioniert 137 Studierenden wird, und zum anderen teil. An sieben Tagen David, Pauls aalglatten präsentierten sie im Prof. Dr. Theaterhaus InszenieHans-Christian Hegewald als David. Manager. Foto: Birgit Hupfeld Dagmar Borrmann rungen und Projekte als Es war ein Paukenschlag, der den dritten Jahrgang bei der Abschlussfeier des Schauspielschultreffens von den Sitzen riss: als nämlich die Jury verkündete, das Hans-Christian Hegewald einen der beiden begehrten Einzelpreise erhalten würde. Der Preis ist nach der verstorbenen Schauspieldozentin Marina Busse benannt und mit 1.000 Euro dotiert.
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