O toene nov 2014

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O-Töne 12. Jahrgang | Nr. 3 | November 2014 AStA der HfMDK veranstaltete einen Flashmob auf dem Römer – Engagement für den Kulturcampus

In Form einer viertelstündigen Flashmob-Aktion samt gemeinsam musiziertem „Gefangenenchor“ aus Verdis Oper „Nabucco“ protestierten Studierende und Lehrende der Hochschule gegen die anhaltende Raumnot der HfMDK und warben damit zugleich für einen „Kulturcampus Frankfurt“, auf dem ein Neubau der Hochschule entstehen soll.

Polyphoner Protest Der AStA der Hochschule veranstaltete einen Flashmob in der Frankfurter Innenstadt, um die Chance und Notwendigkeit für einen „Kulturcampus Frankfurt“ samt Neubau der Hochschule zu unterstreichen. 150 Studierende beteiligten sich an der Aktion. „Haben Sie keine Angst, dass Ihr Instrument durch den Regen rosten könnte?“, fragt der HfMDK-Vizekanzler Ernst August Klötzke die Posaunistin Hannah Stubinitzky, als die sich wie rund 150 weitere Studierende im Foyer eingefunden hat, um in Kürze die Frankfurter Innenstadt aufzumischen. Hannahs knappe Antwort sitzt: „Das ist es mir wert.“ Es bleibt bis zum Glockenschlag 14 Uhr ein Drahtseilakt, wer es wagt, auf dem Frankfurter Römer sein Instrument auszupacken und loszufideln oder -blasen. Und dann entsteht ein Szenario wie aus dem Nichts heraus: Auf dem wohl meist fotografierten Platz der Stadt zücken einige Dutzend Passanten ein Stück Kreide aus der Tasche, malen auf dem historischen Pflaster kleine Vierecke symbolisch als beengte Übezelle auf und beginnen mit der Arbeit: Schauspieler monologisieren

vor sich hin, Tänzer fangen an, mit Notenständern ex improviso zu tanzen, Instrumentalisten musizieren – jeder für sich und völlig unkoordiniert – vor sich hin. Wer sein Klavier nicht mitbringen konnte, skizziert kurzerhand eine Tastatur auf den Boden. Chorleitungsprofessor Winfried Toll hat seinen Einzelunterricht in Dirigieren mit seinem Studenten ebenfalls auf den Vorplatz des Frankfurter Rathauses verlegt; gleich daneben übt Gesangsprofessorin Henriette Meyer-Ravenstein eine Gesangsszene mit einer Studentin ein, während sich Werner Jank, Ausbildungsdirektor für die Studiengänge der Lehrämter, samt Laptop auf dem Boden niedergelassen hat, um, von seinen eng gezogenen Kreidestrichen umzingelt, seine Büroarbeit auf kleinstem Raum anzudeuten.

So oder ähnlich beengt studieren und lehren die Menschen an der HfMDK – es ist das Hauptargument dieses Flashmobs, warum der Kulturcampus Frankfurt unbedingt kommen muss und die Hochschule in Bockenheim einen Neubau braucht. Gut zehn Minuten dauert das wirre Spektakel, bis sich Studierende und Lehrende zu einem Ensemble formieren und unter dem


O-Töne 12. Jahrgang | Nr. 3 | November 2014 Demonstration des Hochschul-AStA auf dem Römer gegen schlechte Lern- und Lehrbedingungen Fortsetzung von Titelseite

Dirigat von Alexander Keidel Verdis „Gefangenenchor“ anstimmen. Viele Touristenkameras klacken, doch auch die Linsen und Mikrofone von Medienvertretern sind auf die Horde von Künstlern gerichtet, die nach gut 15 Minuten so unauffällig wieder verschwinden, wie sie gekommen sind. Keine Ansprache, keine erklärenden Worte für das verdutzte und zufällige Publikum. Der Flashmob bleibt ein wortloses Spektakel, und die Türen des Frankfurter Römer verschlossen. Sollten die Politiker aus dem Magistrat die angemeldete Kurz-Demo verpasst haben, können sie in Rundfunk und Fernsehen und in der Zeitung nachverfolgen, was sie verpasst haben: ein kreatives Votum der Studierenden von Hessens Hochschule für Musik, Theater und Tanz für mehr Investitionen in Bildung und Kultur. Eindringlicher er hätte der Appell kaum sein können. Hannahs Posaune blieb übrigens trocken. bjh

Darum geht es dem AStA • Die im aktuellen Hochschulgebäude vorhandenen Räume decken nur 60% des errechneten Raumbedarfs ab. Außerdem sind die beiden Veranstaltungssäle zu klein. • Zugesagt ist der Bau einer Studiobühne für die Hochschule in Bockenheim; jedoch wäre ein kompletter Hochschulneubau dort wichtig, damit alle HfMDK-Studierenden vor Ort sind und zum Zugpferd für weitere Kulturinstitutionen werden. • Laut AStA der HfMDK muss sich das Land Hessen zeitnah für einen Neubau der gesamten Hochschule entscheiden. Dann soll es sich mit der Stadt Frankfurt an einen Tisch setzen, um die weitere Entstehung des Kulturcampus zu planen. • Der AStA protestiert zudem gegen die schlechte Finanzierung von Bildung und Kunst durch das Land Hessen. Nach wie vor würden Lehrbeauftragte schlecht bezahlt bzw. spare das Land anstelle wichtiger kultureller Investitionen.


O-Töne 12. Jahrgang | Nr. 3 | November 2014 AStA will sich vermehrt mit Aktionen für alle Studierenden einbringen – Bunte Bühne im Dezember

Botschaft mit Laune

Philippe Schwarz ist Präsident des HfMDKStudierendenparlamentes. Er und der AStA-Vorsitzende Sebastian Muhl haben den Flashmob maßgeblich geplant und organisiert. Wir sprachen mit Philippe Schwarz über die spektakuläre Aktion und deren Effekte. O-Töne: Wie kam die Idee des Flashmobs zustande? Philippe Schwarz: Das Thema Raumnot ist für uns studentischer Alltag und der Kulturcampus die Vision, dass diese Not irgendwann einmal der Vergangenheit angehören wird. Wir finden es wichtig, uns im AStA auch für mittel- und langfristige Ziele einzusetzen. Es ist z.B. auch die Leistung unserer „Vorgänger“, gegen die damaligen Studiengebühren zu protestieren, die es heute nicht mehr gibt. O-Töne: Wie liefen die Planungen? Philippe Schwarz: Im Prinzip ohne größere Widerstände. Bei aller Ernsthaftigkeit unseres Anliegens wollten wir eine Aktion, die den Studierenden Spaß macht. HochschulVize-Präsident Ernst August Klötzke brachte

uns auf die Idee, den Flashmob mit dem Vortrag des „Gefangenenchores“ zu verbinden. Sylvia Dennerle von der Öffentlichkeitsarbeit half uns, die Pressekontakte herzustellen, um ein großes Medienecho zu erzielen. O-Töne: Welche Befürchtungen gab es dabei? Philippe Schwarz: Vor allem, dass sich zu wenige Kommilitonen beteiligen. Nichts wäre peinlicher, als wenn die Presse auf unseren Wunsch kommt, auf den Flyern liest: „Wir Auf großes Medienecho stieß der Flashmob der StudieStudierende wollen den renden – im Bild StuPa-Präsident Philippe Schwarz beim Kulturcampus“ und kaum Interview mit dem Hessischen Rundfunk. Studierende vorfindet. O-Töne: Der Flashmob ist durch Presse, Das schlechte Wetter war Radio und Fernsehen gewandert. Doch zusätzlich ein Angstfaktor, schließlich aus dem Römer ließ sich kein Politiker lassen sich die meisten Instrumente blicken – eine Enttäuschung? nicht bei Regen spielen. Aber als wir bei der Probe im Foyer der Hochschule die große Menge an Studierenden Philippe Schwarz: Wir hatten eigentlich sahen, waren wir ziemlich erleichtert. nicht damit gerechnet, dass Vertreter Und gerade im Zeitfenster der Aktion des Magistrats herauskommen würstabilisierte sich das Wetter, sodass den. Unser Signal, am Beispiel Kulsich doch einige Musiker trauten, ihre turcampus für bessere Förderung von Instrumente auszupacken. Bildung und Kultur zu kämpfen, war ja vor allem an das Land Hessen adressiert und weniger an die Verantwortlichen der Stadt Frankfurt.

Preis für Seyed Sina Sadeghpour Seyed Sina Sadeghpour erhielt aus den Händen von Hochschulpräsident Thomas Rietschel den DAADPreis 2014. Der Musiker stammt aus dem Iran und studiert zurzeit im Masterstudiengang Komposition bei Prof. Gerhard Müller-Hornbach. Den mit 1.000 Euro dotierten Preis erhielt Seyed Sina Sadeghpour für seine „hervorragenden akademischen Leistungen in Komposition und Musikpädagik und als Klarinettist“, so der Präsident bei der Verleihung im Rahmen der Akademischen Feier; „hinzu kommen sein großes Engagment und seine soziale Kompetenz, die er in den Dienst von Projekten der Kompositionsklasse stellt. Nicht zuletzt

soll der interkulturelle Aspekt seiner kompositorischen Arbeit gewürdigt werden.“ Seyed Sina Sadeghpour setzt sich in seinen Kompositionen intensiv mit der musikalischen Kultur seiner Heimat auseinander und setzt diese gleichzeitig in Beziehung zu westlicher, mitteleuropäischer Musik. Als bereits ausgebildeter und orchestererfahrener Klarinettist war der Preisträger im Jahr 2000 nach Frankfurt gekommen. Am Dr. Hoch`s Konservatorium studierte er Musikpädagogik und legte die Staatliche Prüfung für Musiklehrer im Fach Klarinette ab. Seit 2008 studiert Seyed Sina Sadeghpour an der HfMDK, zunächst Instrumental- und Gesangspädagogik, nach erfolgreichen Abschlüssen nun Komposition. Im Anschluss an die Übergabe des DAAD-Preises, den der Deutsche Akademische Austauschdienst für herausragende ausländische Studierende und Doktoranden zur Verfügung stellt, interpretierte Pianist Martin Schmalz Sadeghpours Komposition „Doure Falak“ („Planetenbahn“). Es verbindet Rhythmuszyklen der altpersischen Musiklehre mit den Klängen des präparierten Klaviers.

O-Töne: An der HfMDK haben die studentischen Wahlen für AStA und StuPa in der Vergangenheit eine Wahlbeteiligung von unter 20 Prozent offenbart. Frustriert das ein wenig? Philippe Schwarz: Natürlich – unsere Aufgabe ist es ja, für alle Studierenden da zu sein, dementsprechend sollten auch alle auswählen, von wem sie vertreten werden wollen. Deswegen haben wir uns vorgenommen, dass der AStA zukünftig nicht nur als Ausrichter der Hochschulparty wahrgenommen wird. Den Flashmob haben wir in diesem Sinne als Beispiel gelebter Interdisziplinarität verstanden, die ja ein großer Wunsch der Studierenden ist. Es war schön zu sehen, wie Musik, Schauspiel und Tanz so nahtlos ineinandergriffen. Das wollen wir öfter: Die nächste Gelegenheit dazu soll es am 10. Dezember geben, wenn wir erneut die «Bunte Bühne» veranstalten. Alle Studierenden, egal von welchem Ausbildungsbereich, sind eingeladen, künstlerische Beiträge vor ihren Kommilitonen zu präsentieren. Anmeldungen können unkompliziert per Mail an uns geschickt werden. bjh


O-Töne 12. Jahrgang | Nr. 3 | November 2014 Axel Gremmelspacher hat Henriette Meyer-Ravenstein in ihrem Amt als Dekanin im FB 2 abgelöst

Zeit des Umdenkens

Zum Wintersemester hat der Klavierprofessor Axel Gremmelspacher das Amt des Dekans im Fachbereich zwei von der Gesangsprofessorin Henriette Meyer-Ravenstein übernommen. Drei Jahre lang leitete sie die Geschicke für die Studiengänge der Lehrämter, Komposition und Musikwissenschaft sowie der Internationalen Ensemble Modern Akademie (IEMA). Das Interview bietet Rück- und Ausblick auf Verwaltungsarbeit, die den Verantwortlichen vor allem eines abverlangt: eine intensive Beschäftigung mit hochschulpolitischen Themen, die nicht zum künstlerischen „Kerngeschäft“ der Lehrenden gehören.

O-Töne: Herr Gremmelspacher, Sie dürften als klassischer Pianist, der selbst viel Jazz praktiziert hat, diese Entwicklung begrüßt haben. Axel Gremmelspacher: Die Öffnung der Lehramtsausbildung zur Jazz- und Popmusik sehe ich als wichtigen Fortschritt an. Das Wechselspiel beider Bereiche birgt ein großes Potenzial für musikalische Erfahrung, Verständnis und Kreativität. Erst recht im Hinblick auf die Anforderungen des Lehrerberufs war es uns wichtig, die jeweiligen Schwerpunkte mit einer gesunden Kernsubstanz der jeweils komplementären Inhalte auszutarieren. O-Töne: Welchen Themen müssen Sie sich in Ihrer Amtszeit stellen?

erhalten und – wo möglich – neue zu schaffen. Ein Studium soll auch eine Entdeckungsreise sein, auf der neue Interessen, Begabungen und Neigungen erschlossen werden können. Dabei haben schon viele ein neues Hauptfach für sich entdeckt, das sie anschließend weiterstudieren. Mir ist es wichtig, die Perspektive nicht zu eng berufsorientiert auszurichten, natürlich ohne dabei realitätsfern zu sein oder die Bedeutung von Didaktik und Pädagogik zu unterschätzen. Henriette Meyer-Ravenstein: Wir sehen uns ja tatsächlich manchmal dem Vorwurf ausgesetzt, zu gut auszubilden – eben so gut, dass die Absolventen nicht zwangsläufig in die Schule gehen, sondern sich anderweitig künstlerisch oder im Bereich MusikManagement spezialisieren. Aber wie soll man jemanden zum guten Lehrer ausbilden und gleichzeitig verhindern, dass er auch etwas anderes gut kann? Schlimm fände ich es, wenn wir uns und unsere Studierenden bewusst einengen würden.

Axel Gremmelspacher: Aktuell müssen wir das neu beschlosO-Töne: Frau Meyer-Ravenstein, Sie machen keinen Hehl daraus, Axel Gremmelspacher ist sene Praxissemester für das dass Sie Ihre dreijährige Amtszeit neuer Dekan im Fachbe- Gymnasiallehramt mit der Studienordnung vereinbar reich 2. als Dekanin ganz schön gemachen. Die jetzigen Erstseschlaucht hat. Warum? O-Töne: Herr Gremmelspacher, was mester werden als erste im Jahr 2016 sind Ihre besonderen Anliegen wähein Semester lang ein Praktikum in Henriette Meyer-Ravenstein: Ich glaube, dass rend Ihrer Amtszeit? der Schule absolvieren. Es ersetzt jene man mit der Mehrarbeit gut zurecht kommen Praktika, die bislang in den Semesterwürde. Was mich auf Dauer die meiste Kraft Axel Gremmelspacher: Neben den ferien stattfanden. Da die Studiendauer gekostet hat, ist das Hin-und-her-Springen Lehramtsstudiengängen ist mir für mit acht Semestern unverändert bleibt, zwischen Lehre und Verwaltung und die meine Amtszeit die weitere Entwickwird es einige Hindernisse zu überwinMenge der Themen, in die ich mich einarbeilung der international anerkannten den geben, um die Studierbarkeit zu ten musste. Je tiefer man in die Materie einIEMA wichtig. Und natürlich gewährleisten. Daneben dringt, desto komplexer wird das Gesamtgewerden Fragen der Stellennehmen wir die Reform füge. Wenn die Fuge 18-stimmig wird, droht entwicklung in der Lehre eine des L2-Studiengangs für man den Überblick zu verlieren. gewichtige Rolle spielen. Real- und Hauptschulen in Angriff. O-Töne: Was machte denn das ThemenspektO-Töne: Wieviel Pflichtgefühl rum so weitläufig? und wieviel Gestaltungslust O-Töne: Was macht diese bringen Sie mit ins Amt? Reform notwendig? Henriette Meyer-Ravenstein: Wichtige Themen waren die Besetzung einiger ganz neu Axel Gremmelspacher: Im Laufe Henriette Meyer-Raveneingerichteter Professuren und Mittelbaudes vergangenen Studiejahrs stein: Die L2-Studierenden stellen, die Wiederbesetzung der Kompositiwurde ich gefragt, ob ich Intebeklagen, dass ihr Studionsprofessur und die Vorbereitung des Verresse daran hätte, das Amt zu um sie nicht angemessen fahrens für unsere neue Stiftungsprofessur Henriette Meyer-Ravenübernehmen. Mehrere Jahre auf ihren Beruf vorbeJugendchorleitung. Dann die Einführung des stein ist fortan ProdekaMitarbeit im Fachbereichsrat reitet; einige fühlen sich Bachelor Komposition und des Masterstudinin im Fachbereich 2. haben mir Einblick in viele der unterfordert und streben engangs Musikpädagogik; des weiteren der relevanten Themen gegeben. einen Wechsel zu L3, Beginn unserer großen Reform in den LehrDie Tatsache, dass Henriette Meyerdas Lehramt für Gymnasien, an. Die amtsstudiengängen. Wir haben ein völlig Ravenstein sich bereit erklärt hat, mir bisherige Verklammerung der Studienneues kompetenzorientiertes Konzept für die als Prodekanin zur Seite zu stehen, war gänge L1 – Grundschullehramt – und L1-Ausbildung, also für zukünftige Grundfür mich ein wichtiges Argument für L2 müssen wir aufheben zugunsten schullehrer, erarbeitet und jetzt auf den die Kandidatur. Nach meinen nun vier einer engeren Anbindung von L2 an Gremien-Weg gebracht; für die gymnasiale Jahren am Haus haben einige meiner den Gymnasialstudiengang. Lehramtsausbildung war uns eine bessere Studierenden gerade ihren Abschluss Ausbalancierung von klassischen und popugemacht, so dass der Zeitpunkt der O-Töne: Welche Interessen verfolgen larmusikalischen Anteilen ein großes AnlieAmtsübernahme „günstig“ erschien. Sie als neuer Dekan? gen. Wir wollten, dass auch Jugendliche mit Und so sehr ich im Blick habe, wie einem künstlerischen Hauptfach aus dem anstrengend drei Jahre als Dekan sein Axel Gremmelspacher: Ich habe kein Popularbereich bei uns studieren und Lehrer können, kann ich doch sagen: Ich freue Grundsatzpapier dazu entworfen. werden können. Und wir wollten keinesfalls mich darauf, die Zukunft des FachAber ein wichtiges Anliegen ist mir, eine Polarität zwischen „Klassik“ und „Pop“ bereichs mitzugestalten, und bin mit im Schulmusikstudium genügend schaffen. Nach intensiver Diskussion mit großer Neugier bei der Sache! bjh Freiräume für die eigene Neugier zu allen Beteiligten ist uns das gelungen.


O-Töne 12. Jahrgang | Nr. 3 | November 2014 Gelungene Premiere der HfMDK Barockwoche: Studierende und Gäste formierten sich zu Ensembles

„Eine tolle Mischung“

Im September 2014 veranstaltete die Hochschule ihre erste „HfMDK Barockwoche“ als ein einwöchiges Projektangebot mit Meisterkursen, Orchesterakademie und zwei Konzerten mit Studierenden und interessierten externen Teilnehmern. „Hohes Niveau“, „tolle Mischung“, „fantastische Dozenten, nette Leute“ – dies sind nur einige der zahlreichen Rückmeldungen, die beim Künstlerischen Betriebsbüro der Hochschule als Reaktion auf die erste „HfMDK Barockwoche“ eingingen. Auch zwei erfolgreiche Konzerte, eines im Mozart Saal der Alten Oper im Rahmen der Frankfurter Bach-Konzerte, ein weiteres zum Abschluss im Großen Saal der Hochschule, waren klingende Beweise für ein gelungenes Experiment, nämlich Einzelunterrichte, Ensemblearbeit, ein Orchesterprojekt und Masterclasses gemeinsam mit Studierenden und externen Teilnehmern anzubieten.

Cellisten unter sich: Unterricht bei Prof. Kristin von der Goltz.

Hilfe der Freunde und Förderer Die Hälfte der insgesamt 16 Dozenten, jeweils Barockexperten ihres Instrumentenfachs, waren Lehrende der Hochschule, die 70-köpfige Teilnehmerschar bestand ebenfalls zur Hälfte aus Studierenden der HfMDK, zur anderen Hälfte aus barock-interessierten Musikern, die die Organisatoren zunächst nur durch deren eingereichte Lebensläufe her kannten. Umso erfreulicher fiel das Ergebnis der musikalischen Zusammenarbeit von Musizierenden aus, die sich zuvor noch nie begegnet waren und in kurzer Zeit eine Konzertformation bildeten. HfMDKBlockflötenstudent Jan Nigges hatte die Idee zur Barockwoche. Er half Franziska Domes vom Künstlerischen Betriebsbüro bei der einjährigen Vorbereitungszeit und resümiert: „Meiner Meinung nach ist das Experiment auf jeden Fall aufgegangen – und zwar viel besser, als ich mir jemals erträumt hatte.“ Als musikalischen Leiter der Orchesterakademie hatte die Hochschule den italienischen Barockposaunisten Lorenzo Ghirlanda verpflichtet. Auch Franziska Domes, die mit der Barockwoche im Künstlerischen Betriebsbüro ihr erstes großes Projekt komplett eigenverantwortlich betreute, freute sich über den Lohn des mutigen und geglückten Vorhabens: „Die Rückmeldungen und viele Gespräche haben uns bestätigt, dass sich sowohl im Orchester als auch in den spontan zusammengestellten Kammermusikensembles viele gute Begegnungen ergeben haben – es gab eine große Bereitschaft für ein wahrhaftiges musikalisches Miteinander.“ Die Gesellschaft der Freunde und Förderer der Hochschule hatten die HfMDK-Barockwoche finanziell ermöglicht. bjh

An den Tasten: Prof. Eva Maria Pollerus.

Als Geigendozentin: Mechthild Karkow, Absolventin der HfMDK, jetzt Professorin in Leipzig. Inspiration pur bei Prof. Michael Schneider.

Lorenzo Ghirlanda leitete die Orchesterakademie.

Probe mit HfMDK-Dozent Dr. Karsten Erik Ose.


O-Töne 12. Jahrgang | Nr. 3 | November 2014 Helga Pollak-Kinsky gab als Zeitzeugin des Ghettos Theresienstadt persönliche Erinnerungen preis

„Im Angesicht des Abgrunds“ Oft sind es die Kontraste der Lebenswirklichkeit, die in der Erinnerung die tiefsten Spuren hinterlassen. So könnte es auch den Absolventen und Neuankömmlingen der Hochschule mit der Akademischen Feier zum Semesterbeginn ergangen sein: Gerade an jenem Abend, an dem sich Dankbarkeit über Erreichtes und Vorfreude auf Bevorstehendes miteinander mischten, brachte eine 84-jährige Frau eine Nachdenklichkeit in die Runde, die kaum packender hätte sein können: Helga Pollak-Kinsky stellte als Überlebende des Ghettos Theresienstadt und des Konzentrationslagers Auschwitz die Frage nach der Schönheit in der Musik in finstersten Zeiten und an den dunkelsten Orten der Menschheitsgeschichte – sie überlebte den Terror der Nationalsozialisten.

realen Situation wird man verstehen, warum Musik so wichtig wurde.“ Helga Pollak-Kinsky musizierte selbst mit ihren Gefährtinnen aus Zimmer 28 und besuchte Aufführungen von Mendelssohns „Elias“ und Haydns „Schöpfung“, die sie zu Tränen rührten. „Wie an einem Strohhalm klammerten wir uns an alles, was uns Hoffnung gab. Vor allem Musik hatte diese Kraft.“

Hochschulpräsident Thomas Rietschel hatte die Zeitzeugin des Holocaust vor Jahren kennengelernt, nachdem Helga Pollak-Kinsky ist Zeitzeugin des Theresienstädter er selbst in Begleitung eines Fernsehteams Anfang der 90er Jahre das Ghettos zur Zeit des Nationalsozialismus. Ihre persönliche Bekanntschaft mit Hochschulpräsident Thomas Rietschel ehemalige Ghetto Theresienstadt (rechts) führte zu der ergreifenden Begegnung mit der besucht hatte. Entdeckte Theaterzettel 84-Jährigen im Rahmen der Akademischen Feier. und Konzertprogramme aus den Jahren 1943 und 1944 machten ihn dabei auf das ausgeprägte musikalische Leben an jenem Ort zur Zeit des NS-Regimes aufmerksam. Im Zuge dieser Beschäftigung lernte er auch Helga Pollak-Kinsky kennen, eines der „Mädchen von Zimmer 28“, die ihre Erinnerungen an das Kulturleben im Ghetto aufgeschrieben hat. Auf der Akademischen Feier der Hochschule lasen sie und ihre Begleiterin Hannelore Brenner-Wonschick aus ihrem Buch „Mein Theresienstädter Tagebuch 1943-1944“. Eine selbst für Konzertverhältnisse außergewöhnliche Stille herrschte im Großen Saal der Hochschule, als Helga Pollak-Kinsky las: „Und dann kam ich ins Ghetto Theresienstadt. Und ausgerechnet dort, an einem Ort, an dem Tausende von jüdischen Häftlingen zusammengepfercht in Massenquartieren leben mussten, an einem Ort, an dem Tausende von Menschen verhungerten, an Krankheiten starben oder an seelischem Leid, ausgerechnet an diesem Ort offenbarte sich mir die Schönheit der Musik.“ Die Zeitzeugin schilderte, wie sich in Theresienstadt ein reges Kulturleben entwickelt hatte, in dem Maler heimlich das reale Leben im Ghetto zeichneten, Professoren Vorträge hielten, Schauspieler auftraten und namhafte Musiker konzertierten. Doch sie skizzierte in der Welt der Kontraste auch die andere Seite des Daseins: „Es könnte leicht der Eindruck entstehen, als ob Theresienstadt eine Art Künstlerkolonie mit beschränkter Freiheit

Helga Pollak-Kinsky gelang mit ihrer Lesung schließlich ein eindrucksvoller Brückenschlag in die Gegenwart: „Wenn ich jetzt, 70 Jahre später, darüber nachdenke, was Musik für mich bedeutete, – damals in Theresienstadt, und was sie für mich heute bedeutet, dann höre ich immer die Stimmen, die noch im Spätsommer 1944 aus dem Keller unseres Mädchenheims erklangen. Ich höre Verdis Requiem, das Agnus Dei. Es war wie wenn Engel in der Hölle singen würden.“ Fast alle Musiker des Ghettos wurden mit einem Transport am 16. Oktober 1944 nach Auschwitz deportiert, um dort in den Gasöfen ermordert zu werden. Sie selbst kam mit dem Transport am 23. Oktober 1944 nach Auschwitz und überlebte durch

Eine große Nachdenklichkeit legte sich während der Lesung über die Zuhörerschaft.

war... In Wirklichkeit war Theresienstadt ein riesiges Elend. Und nur manchmal, und nur für kurze Zeit fand man in den Kulturprogrammen ein wenig Vergessen. Für die Dauer von ein, zwei Stunden betrat ich eine andere Welt, eine Welt voller Schönheit. Einen Raum, in dem für kurze Zeit Vergessen möglich war. Bis die Realität mich wieder einholte. Über die Bedeutung von Musik in Theresienstadt zu sprechen, heißt, diese Realität mitzudenken. Denn nur im Kontrast und im Kontext mit der

Glück, wie sie selbst es formuliert. Das Requiem von Verdi ist für sie heute noch von symbolhafter Bedeutung: „In dieser Totenmesse vermischt sich für mich alles – meine Kindheit im Ghetto, meine starken Musikerlebnisse, der Schmerz der Abschiede, die Verzweiflung über das, was Menschen Menschen antun können. Aber auch die Hochachtung vor dem, wozu Menschen wie diese Musiker von Theresienstadt fähig sind, im Angesicht des Abgrunds.“ bjh


O-Tรถne 12. Jahrgang | Nr. 3 | November 2014 Absolventen nahmen ihre Abschlussurkunden nach erfolgreich beendetem Studium entgegen

40 aktuelle Absolventen der HfMDK nahmen im Rahmen der Akademischen Feier im Groร en Saal ihre Abschlussurkunden nach erfolgreich beendetem Studium an der Hochschule entgegen. Klar konnten nicht alle 165 Absolventen der letzten beiden Semester persรถnlich anwesend sein: Die meisten sind bereits national und international beruflich unterwegs.


O-Töne 12. Jahrgang | Nr. 3 | November 2014 Preis für Salome Reuscher

Impressionen des Patenprojekts Auch in diesem Jahr kümmerte sich der AStA der Hochschule um die aktuellen „Erstis“ der HfMDK und stellte ihnen Paten aus höheren Semestern zur Seite. Dementsprechend munter ging die Kommunikation im inoffiziellen Teil der Akademischen Feier im Foyer vonstatten. Die „alten Hasen“ versorgten die Neulinge mit reichlich Informationen über Studium und Hochschulalltag.

Exzellente Hausarbeit Salome Reuscher erhielt in diesem Jahr den zum vierten Mal vom Fachbereich 2 (Lehramt, Komposition und Musikwissenschaft) vergebenen Exzellenzpreis für die beste wissenschaftliche Hausarbeit. „Notwendig oder überflüssig? Zur Frage des Erwerbs der Notenschrift im Instrumental- und im schulischen Musikunterricht“– so lautet das Thema der wissenschaftlichen Hausarbeit, mit der die Lehramts-Absolventin, die derzeit ein Referendariat an der Elisabethenschule absolviert, fachlich überzeugen konnte. Zur Frage der Notwendigkeit des Notenlesens hat Salome Reuscher eine originelle empirische Studie mit erstaunlichen Ergebnissen durchgeführt. Hochschulpräsident Thomas Rietschel würdigte bei der Übergabe des mit 500 Euro dotierten Preises während der Akademischen Feier der HfMDK die Leistung von Salome Reuscher: „Sie haben die Thematik der Schriftlichkeit in der Musik und die Frage, ob man diese im Rahmen der schulischen Bildung erwerben solle, mit dem Können wissenschaftlichen Vorgehens aufgearbeitet, diskutiert und auf hohem Niveau dargestellt. Sie haben einen eigenständigen wissenschaftlichen Beitrag zu einer zentralen musikpädagogischen Thematik geleistet.“

Salome Reuscher erhielt aus den Händen des Hochschulpräsidenten den Exzellenzpreis des Fachbereichs 2 der Hochschule.


O-Töne 12. Jahrgang | Nr. 3 | November 2014 3.000 Orgelmusiken, 25 Jahre Lehrtätigkeit an der HfMDK: Orgelprofessor Martin Lücker im Portrait

„Präzision und Gottvertrauen“ Worauf Martin Lücker in seinem Leben setzt, fasst er in eine knappe Antwort: „Präzision und Gottvertrauen“. Leicht gesagt, in seinem künstlerischen Schaffen allerdings tägliche Praxis. Der 61-jährige Westfale lehrt seit 25 Jahren an der Hochschule Literaturspiel an der Orgel, seit 15 Jahren als Professor. Seit 31 Jahren ist er als Musiker mit der evangelischen Frankfurter Hauptkirche Sankt Katharinen in der Innenstadt verbunden und veranstaltete dort im Sommer 2014 zum 3.000sten Mal seine „30 Minuten Orgelmusik“. International gefragter Konzertorganist ist er sowieso. Was ihn bei alledem zuvorderst auszeichnet, lässt sich vielleicht mit Kontinuität und Konsequenz umschreiben.

Vortragssituation. Das wöchentliche Ritual mit Tonaufzeichnung, die die Studierenden später im Internet abrufen können, erweist sich als konsequente Hinführung zur beruflichen Praxis: „Das Studium sollte anfangs einen geschützten Raum bieten, sich aber immer mehr öffnen – hin zur öffentlichen Verantwortung und Bewährung, die wir als Musiker täglich wahrnehmen.“ Und hier wieder Lückers Kontinuität, sich – so wie in seinen regelmäßigen Orgelmusiken zweimal wöchentlich – stets mit gleichem Anspruch in den Dienst der Musik zu stellen: „Mein Ruhm von gestern nützt mir heute nichts mehr.“

Zuhörer und Gemeindeglieder, die zweimal wöchentlich bei „30 Minuten Orgelmusik“ aus großstädtischer Betriebsamkeit in sorgsam zusammengestellte Programme der großen Orgelliteratur vor allem von Buxtehude, Bach, Reger und Franck eintauchen, bestätigen diese Beständigkeit an Qualität und Ernsthaftigkeit genauso wie Lückers Studierende: „Den zweiten Schritt nicht vor dem ersten tun“ – das ist einer der wenigen Formulierungen, auf die sich Martin Lücker einlässt, wenn er sein pädagogisches Arbeiten beschreiben soll. Die musikalische Vorstellung im Kopf auf direktem Wege zum Klang werden zu lassen, sei – gerade an der Orgel – ein komplexes Zusammenspiel des motorischen Bewegungsapparates. Klar: Das Handwerk ist die Basis und Standard, „doch dann individualisiert sich mein Unterricht ganz schnell.“ Obwohl Lücker ein präziser Analytiker des Notentextes ist, mag er es Durch Orgelprofessor Martin Lücker ist die evangelische Hauptkirche nicht, wenn Musik „zereSankt Katharinen an der Hauptwache zu einer Art „Dependance“ der bralisiert“ wird. Er erfasst Hochschule geworden: An der dortigen, 1990 erbauten Rieger-Orgel unterrichtet der heute 61-Jährige seine Studierenden. seinen Auftrag lieber sinnlich: „Ich gehe davon Mit 17 Jahren Abitur, mit 21 examiaus, dass meine Schüler mit einer Liebe zur nierter A-Kirchenmusiker und PreisträMusik zu mir kommen. Ich möchte ihnen ger von vier großen internationalen dabei helfen, diese Liebe zu vertiefen – eben Orgelwettbewerben – das war Martin so, dass es nicht bei einem oberflächlichen Lücker vor 40 Jahren, als er merkte, Flirt bleibt.“ Ein Garant dafür ist der „Jour dass ein Dirigierstudium seinen Hofixe“ in Lückers Orgelklasse: „Dort spielen rizont erweitern könnte – „nicht, dass die, die ein Stück fertig haben“ – die Kommies eines Tages langweilig wird.“ Es litonen hören zu, kommentieren, kritisieren folgten Engagements als Korrepetitor und bilden vor allem die Kulisse einer realen

und Kapellmeister in Detmold und Frankfurt, wo er 1983 das Kantorat an Sankt Katharinen übernahm. 1988 begann er, an der Frankfurter Hochschule zu unterrichten, trat 1998 die Nachfolgeprofessur von Hans-Joachim Bartsch an. Am kulturellen Nährwert der kirchenmusikalischen Ausbildung lässt Martin Lücker übrigens keinen Zweifel: „Das Kirchenmusikstudium ist eine 100-prozentige Investition in das deutsche Musikleben.“ Gefragter Berater, eloquenter Moderator Mehrere Jahre unterstützte Martin Lücker als Vize-Präsident der HfMDK deren Hochschulleitung und verantwortet seit Jahren die künstlerische Konzeption der von der HfMDK und dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst gemeinsam herausgegebenen CD-Produktionen. Als eloquenten Moderator erleben ihn Besucher der Alten Oper in der Reihe „Mein Lieblingsstück“, in der Martin Lücker Prominente nach deren musikalischen Favoriten befragt, bevor diese von Studierenden der Hochschule interpretiert werden. Seit August 2011 ist er zudem künstlerischer Leiter des Figuralchors Frankfurt. 30 Minuten Orgelmusik Am 1. September 1983 präsentierte Martin Lücker an St. Katharinen zum ersten Mal seine „30 Minuten Orgelmusik“. Sie sind seitdem zweimal wöchentlich – montags und donnerstags jeweils um 16.30 Uhr – zu einem festen und kostenlosen Konzertangebot für das Frankfurter Publikum geworden. An 3.000 Terminen erklangen 90.000 Minuten Musik für 420.000 Zuhörer. Weitere Infos unter www.martinluecker.com Wie sich Lückers nun 3.000-fach ritualisierte „30 Minuten Orgelmusik“ mit seiner Lehrtätigkeit verzahnen? Indirekt haben sie für zuhörende Studierende die Qualität einer „permanenten Literaturkunde“, und Martin Lücker an einem Termin an der Orgelbank zu vertreten, kommt für sie einem Ritterschlag gleich. Ansonsten erleben sie darin den eben kontinuierlich hohen Qualitätsstandard. Und im besten Sinne „intentionslose Musik – die Orgelmusiken wollen ja nichts, ich spiele einfach.“ Ganz absichtslos und damit, wie Martin Lücker selbst formuliert, „im Vertrauen auf die große Kraft der Musik“. bjh


O-Töne 12. Jahrgang | Nr. 3 | November 2014 Kathrin Krestan und Rosalie Zawalinski absolvieren Freiwilliges Soziales Jahr Kultur an der HfMDK

Eine doppelte Punktlandung Kathrin Krestan und Rosalie Zawalinski gehören seit September für ein Jahr zum Team in der Hochschulverwaltung – beide absolvieren in unterschiedlichen Arbeitsbereichen ihr „Freiwilliges Soziales Jahr Kultur“ (FSJ). An der Hochschule war es eine Punktlandung für beide: Was jedenfalls könnte einer zukünftigen Eventmanagerin Besseres passieren, als zwischen Schule und Berufsstart ein Jahr in den Alltag eines Künstlerischen Betriebsbüros abtauchen zu können? Kathrin Krestan bilanziert schon jetzt: „Ich denke, dass es eine fabelhafte Entscheidung war. Bis jetzt konnte ich viel lernen und werde das meiste für meinen zukünftigen Traumberuf gebrauchen können.“ Rosalie Zawalinski traf es in der Stabstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit an der HfMDK nicht weniger günstig: Sie möchte Journalistin werden und wollte „austesten, ob mir das Schreiben liegt“. Schon längst ist ihre erste „eigene“ Pressemitteilung, die sie in Absprache mit ihrer Chefin Dr. Sylvia Dennerle selbst formuliert hat, durch den Presseticker gelaufen und hatte zur Folge, dass sogar ein Fernsehsender auf die Erfolgsmeldung mit einem Filmbeitrag reagierte. Beide 18-Jährigen haben das Glück, sich in Arbeitsbereichen auszuprobieren, die nicht nur ihren Neigungen entsprechen, sondern ihnen zudem reichlich

Rosalie Zawalinski

Gelegenheit bieten, vergleichsweise selbstständig und eigenverantwortlich zu arbeiten. Kathrin Krestan tut dies an der logistischen Schnittstelle von Künstlerischem Betriebsbüro und den studentischen Hilfskräften sowie den ehrenamtlichen Helfern der Abenddienste bei Veranstaltungen, koordiniert deren Einsätze und organisiert die Abläufe sowie die Materialversorgung der abendlichen Bedienung von Veranstaltungsgästen mit Getränken und kleinem Imbiss im Foyer. Am Schreibtisch erstellt sie Konzertprogramme und Eintrittskarten, holt Angebote rein und pflegt den Veranstaltungskalender auf der HochschulKathrin Krestan Website. Das Freiwillige Soziale Jahr Kultur verlangt viel Flexibilität von der Massenheimerin, die für diese Zeit bereitwillig ihre Hobbys hinten anstellt. Reisen und Tanzen müssen unter Umständen eben warten, und ihren Begabungen als Schauspielerin in Kurzfilmen und als Trainerin von Kindertanzgruppen kann sie nur dann nachgehen, wenn der Dienstplan des Künstlerischen Betriebsbüros es zulässt.

Indes ist Rosalie Zawalinski zu einer Zeit in der hochschulischen Öffentlichkeitsarbeit aktiv, in der der Aufbau einer aktualisierten Website zu den aktuellen Herausforderungen gehört. Sie hat selbst gestaunt, wie vielfältig der Arbeitsbereich ist, hinter dem sie anfangs nur das Produzieren von Pressetexten vermutet hatte. Sie wird während ihres Freiwilligen Sozialen Jahres Besuchergruppen durch die Hochschule führen und versorgt die Empfänger des Pressespiegels mit aktuellen Veröffentlichungen rund um die Hochschule und die für sie relevanten Themen. Neun Jahre Klavierunterricht sowie Tanzerfahrung in Ballett, Jazz und Hip Hop legen nahe, dass Rosalie auch neugierig ist, hier und da in Unterrichte und Veranstaltungen der Ausbildungsgänge der HfMDK hineinzuschnuppern.Beiden Mitarbeiterinnen auf Zeit ist die Entdeckerfreude in ihren jetzigen Aufgaben anzumerken – und sie genießen eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit ihren „festen“ Kolleginnen. Kathrin Krestan ist erreichbar unter assistenz-veranstaltungen@hfmdkfrankfurt.de sowie 069 154 007 583, Rosalie Zawalinski: assistenz-presse@ hfmdk-frankfurt.de bzw. 154 007 333. bjh

Trauer um die einstige Doktorandin und Lehrbeauftragte in Musikpädagogik und -wissenschaft

In Memoriam Ruth-Iris Frey-Samlowski Die Hochschule erhielt die traurige Nachricht, dass Ruth-Iris Frey-Samlowski, ehemalige HfMDK-Lehrbeauftragte und Doktorandin, im Alter von 59 Jahren nach schwerer Krankheit verstorben ist. Ruth-Iris Frey-Samlowski war an der HfMDK über mehrere Jahre als Lehrbeauftragte aktiv, zuletzt im Bereich Musikwissenschaft bis zum Sommersemester 2011, zuvor in der Instrumentaldidaktik für den damaligen Ausbildungsbereich Instrumental- und Gesangspädagogik (IGP). In diesem Rahmen erweiterte sie mit speziellen Seminarthemen wie „Klassenmusizieren“, „Kammermusik im Anfängerunterricht“, „Kindgerechtes Instrument“ oder „Systematische Unterrichtsplanung mit Qualität – Die 6 Säulen

im Haus des Musikunterrichts“ das Spektrum der Studienangebote für IGPStudierende erheblich. Sie verstand es, Wissenschaftlichkeit und Praxisnähe glücklich miteinander in Beziehung zu setzen. Ehemalige Kollegen erinnern sich gern an ihren mitreißenden Enthusiasmus und das beherzte Engagement in ihren Lehrveranstaltungen. Sie fungierte zeitweise als Mentorin von Diplomarbeiten an der HfMDK. Als Doktorandin der Musikwissenschaft bei Prof. Peter Ackermann forschte sie zu Leben und Werk der Musikpädagogin Margit Varró, einer wegweisenden Musikpädagogin des 20. Jahrhunderts. Ihr Buch „Leben und Werk Margit Varrós. Lebendiger Musikunterricht im interna-

tionalen Netzwerk“ ist im Schott-Verlag erschienen und gilt als wohl bedeutendste Darstellung des Schaffens der ungarischen Musikpädagogin, in der die Autorin unter anderem wertvolle Unterrichtsprotokolle der Öffentlichkeit zugänglich gemacht hat. Das Buch stößt vor allem in Pianistenkreisen auf großes Interesse. Ihre Promotion schloss Ruth-Iris Frey-Samlowski im Jahr 2010 an der HfMDK ab. Ruth-Iris Frey-Samlowski war zudem ausgebildete Pianistin und betrieb eine eigene Musikschule am Bodensee. Zudem war sie bundesweit in zahlreichen Gremien der Musikpädagogik und Instrumentaldidaktik vertreten. bjh


O-Töne 12. Jahrgang | Nr. 3 | November 2014 Dursuma Korlat geht nach 23 Jahren Mensa in den Vorruhestand

Kurz notiert Starterstipendium Ab Oktober erhalten wieder zehn Studierende mit hervorragenden Platzierungen in den BachelorAufnahmeprüfungen ein zwölfmonatiges Stipendium, das pro Student mit 2.400 Euro ausgestattet ist. Stipendiaten sind dieses Jahr fünf Instrumentalisten, zwei Lehramtsstudierende und drei Studierende in den Bereichen Tanz, Schauspiel und Regie. Damit unterstützt die gemeinnützige Gesellschaft der Freunde und Förderer der Hochschule den Studienstart in Frankfurt.

Gute Noten

Dursuma Korlat (Bildmitte) hat Ende Oktober ihren letzten Arbeitstag in der Mensa der Hochschule gehabt. Ihre Nachfolgerin ist Merima Linzmeier (links). Mit zum aktuellen Team gehören Maria Melo Zimmermann, Blagojevic Dahborka, Kata Bosnjak und Sandra Cardozo.

„Für mich war alles schön“ „Unsere Studenten sind liebe Menschen“, sagt Dursuma Korlat. Bleibt abzuwarten, wie sehr sich diese Feststellung bei ihr mit Sehnsucht verbindet, wenn sie das hungrige Völkchen Künstler mal ein paar Wochen lang nicht mehr gesehen hat. Die Mensagänger werden die nun 60-jährige Bosnierin in jedem Fall vermissen. Dursuma Korlat gehörte seit 1991 zum Mensa-Team der HfMDK und hat damit einige Studierende-Generationen gesättigt, mit entstressendem Kaffee versorgt und eine tägliche Tüchtigkeit vorgelebt, von der sich der eine oder andere Langzeitstudent sicher eine Scheibe abschneiden könnte. 1973 kam sie mit ihrem Mann nach Deutschland, zog 1986 nach Frankfurt und trat im Mai 1990 in den Dienst des Studentenwerks Frankfurt, das auch die Hochschulmensa betreibt. Ein Jahr arbeitete sie in der Mensa in Bockenheim, bevor sie 1991 zu einer zuverlässigen Säule im Mensateam der HfMDK wurde. Länger

als sie gehört nur noch Kata Bosnjak zum Team der Mitarbeiterinnen: Sie erlebte noch die Zeiten, als die Hochschulmensa im Keller des B-Gebäudes unter dem Großen Saal untergebracht war, bevor Anfang der 90-er Jahre der Mensaneubau entstand. Was Dursuma Korlat an ihrer Arbeit am meisten gemocht hat? „Für mich war alles schön“, sagt sie. Flexibel zu sein für die gerade anfallenden Arbeiten – von der Essensausgabe über das Ausräumen der Spülmaschine bis zum Fensterputzen –, das zeichnete sie über Jahrzehnte aus. Vor allem für langjährige Mitarbeiter und Lehrende der Hochschule geht mit dem Vorruhestand von Dursuma Korlat eine Mensa-Ära zu Ende. Wir werden sie vermissen, sie und ihren so oft gehörten Satz: „Pommes ist extra.“ bjh

Stipendien des Wagner-Verbands Der Richard-Wagner-Verband Frankfurt am Main e.V. fördert seit 2013 die Studierenden der HfMDK mit einem Bayreuth-Stipendium. 2015 vergibt er ein weiteres Stipendium, sodass sich Studierende der HfMDK nun auf zwei Stipendienplätze bewerben können. Der Richard-Wagner-Verband möchte mit dem Stipendium junge Bühnenschaffende auf ihrem Weg in die Professionalisierung begleiten. Das Stipendium beinhaltet den Besuch von Aufführungen der Festspiele

in Bayreuth. Es handelt sich nicht um eine finanzielle Förderung. Vier Termine kommen auf die Stipendiaten zu: I. Kennenlernen; II. Öffentliches Stipendiaten-Konzert mit Überreichung der Urkunden; III. Mitglieder-Jour Fixe; IV. Bayreuth-Besuch mit Teilnahme am Foto-Shooting und Abendessen. Interessenten können die Bewerbungsunterlagen im Fundraisingbüro anfordern: beate.eichenberg@hfmdkfrankfurt.de; Tel: 069 154 007 137.

Notenausgaben sind essentielles Arbeitsmittel eines jeden Musikers. Mit den eigenen Eintragungen, zum Beispiel zur Interpretation, versehen, werden Noten über die Jahre für ihre Besitzer immer wertvoller. Darum fördert Udo Schweickhardt, Mitglied in der Gesellschaft der Freunde und Förderer der HfMDK, den Kauf von Noten. Im Wintersemester erhalten fünf neu aufgenommene Masterstudierende einen Notengutschein im Wert von 200 Euro, im Sommersemester werden immer fünf neue Studierende im Konzertexamen gefördert. Infos: Beate Eichenberg, Fundraisingbüro. Tel. 154 007 137, E-Mail: beate. eichenberg@hfmdk-frankfurt.de

IzM hat ein neues Direktorium Das Direktorium des Instituts für zeitgenössische Musik an der HfMDK arbeitet fortan in neuer Zusammensetzung. Nach wie vor hat Kompositionsprofessor Gerhard Müller-Hornbach den Vorsitz des Gremiums inne. Sein Stellvertreter als Abgeordneter des Fachbereiches 2 ist Prof. Orm Finnendahl. Den Fachbereich 1 vertritt im IzM-Direktorium Prof. Lucas Fels und Prof. Rainer Römer als sein Stellvertreter, den Fachbereich 3 repräsentiert dort Prof. Hedwig Fassbender, Prof. Hans-Ulrich Becker als deren Stellvertreter. Vom Hochschulpräsidium ist Prof. Christopher Brandt vertreten. Die Programmleitung und Geschäftsführung hat Karin Dietrich inne.


O-Töne 12. Jahrgang | Nr. 3 | November 2014

Erfolge unserer Studierenden Christoph Schiestl, Trompete (Klasse Prof. Klaus Schuhwerk), hat das Probespiel für die Solotrompete bei den Baden-Badener Philharmonikern gewonnen.

Julis Himmler, Violoncello (Klasse Prof. Michael Sanderling), hat ein Festengagement als Cellist des Brussel Philharmonic bekommen.

Lukas Kay, Trompete (Klasse Prof. Klaus Schuhwerk), hat das Probespiel für die Aushilfsstelle an der Staatsoper Hannover für die Spielzeit 2014/15 gewonnen.

Sophia Schwamm, Violoncello (Klasse Prof. Michael Sanderling), erhielt ein durch Probespiel vergebenes Praktikum bei der NDR-Radiophilharmonie Hannover.

Anne Heinemann, Trompete (Klasse Prof. Klaus Schuhwerk), hat das Probespiel für die Solotrompete bei der Nordwestdeutschen Philharmonie Herford gewonnen.

Moritz Weigert, Violoncello (Klasse Prof. Michael Sanderling), hat das Probespiel beim Gustav-MahlerJugendorchester bestanden.

Das „Trio Tromba“ mit Attila Kett, Oliver Krenz und Christoph Schiestl (alle Trompetenklasse Prof. Klaus Schuhwerk) hat den „Gleis Lutz Kulturpreis 2014“ gewonnen.

Amandine Carbuccia, Harfe (Klasse Prof. Francoise Friedrich), hat einen 3. Preis beim Lilly Laskine Wettbewerb in Paris gewonnen.

Lisa Bergmann, Oboe (Klasse Prof. Fabian Menzel, Bachelor 2014), ist 2014 Mitglied im Baltic Youth Orchestra und ebenso beim Schleswig Holstein Musik Festival Orchester.

Clara Simarro-Röll, Harfe (Klasse Prof. Francoise Friedrich), hat den zweiten Preis beim VDH-(Verband der Deutschen Harfenisten)-Wettbewerb gewonnen.

Celia Olivares Pérez-Bustos, Oboe (Klasse Prof. Fabian Menzel), ist Wardwell-Stipendiatin der Alexander Humboldt-Stiftung und gewann Probespiele für Tätigkeiten beim Orchestre des Jeunes de la Méditerrannée (Provence), beim Orquesta sinfónica Verum (Madrid) und beim Orquesta Opus 23 (Madrid).

Isabelle Müller, Harfe (Klasse Prof. Francoise Friedrich), hat einen ersten Preis beim VDH-Wettbewerb gewonnen.

Daniel Egido Cuchí, Oboe (Klasse Prof. Fabian Menzel), musizierte im Jahr 2014 in mehreren spanischen Orchestern: Orquesta Sinfónica de Castilla Y Léon, Real Orquesta Sinfónica de Sevilla, Orquesta Sinfónica de Córdoba und im Rahmen einer Bühnenmusik beim Frankfurter Museumsorchester. Maurice Lenhard, Bariton (Klasse Prof. Thomas Heyer), übernahm kurzfristig die Baritonpartie in der Oper „Lady Sarashina“ von Péter Eötvös beim Contemporary Arts Festival in Budapest im Oktober 2014. Lea Maria Wirtz, Harfe (Klasse Prof. Francoise Friedrich), hat die Probenphase erfolgreich bestanden und ist jetzt Mitglied in der Jungen Deutschen Philharmonie. Hila Ofek, Harfe (Klasse Prof. Francoise Friedrich), hat den 3. Preis beim „1st international harp competition of Italy“ gewonnen. Theodore Browne, Tenor (Klasse Prof. Thomas Heyer), gewann den ersten Preis beim internationalen Musikwettbewerb Köln. Dazu gewann er zusätzlich den Publikumspreis und den Preis der Freunde Junger Musiker. Martin Gierden, Trompete (Klasse Prof. Klaus Schuhwerk), hat das Probespiel für die Solotrompete am Staatstheater Schwerin gewonnen. Malte Neithardt, Jungstudent in der Posaunenklasse von Prof. Oliver Siefert, hat das Probespiel für das Bundesjugendorchester gewonnen. Philippe Schwarz, Posaune (Klasse Prof. Oliver Siefert), hat ein „Main Campus Stipendium“ der „Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main“ zugesprochen bekommen.

> Impressum Thomas Rietschel, Präsident Konzept Dr. Sylvia Dennerle, Telefon 069/154 007-170, sylvia.dennerle@hfmdk-frankfurt.de Redaktion und Layout Björn Hadem, bhadem@arcor.de Redaktionsbeirat Sylvia Dennerle, Prof. Hedwig Fassbender, Björn Hadem, Anatol Riemer, Thomas Rietschel, Prof. Eike Wernhard Herausgeber

Uladzimir Soltan, Klarinette (Klasse Prof. Laura Ruiz Ferreres), hat sein Fundingziel von 25.000 € für eine CDProduktion in der Crowdfunding-Initiative „kulturMut“ der Aventis Foundation erreicht.

„Polytechnische“ vergab acht Preise

Niveau überzeugte Zum 17. Mal fand im November 2014 in der HfMDK der Kammermusikwettbewerb der Polytechnischen Gesellschaft e.V. statt. In diesem Jahr haben sich drei ganz unterschiedliche Ensembles jeweils einen ersten Platz erspielt und damit die Jury davon überzeugt, den Kammermusikpreis 2014 in acht gleichen Teilen zu vergeben. So erspielten sich das Duo Dominik Manz (Violoncello) und Goun Kim (Klavier) – mit Werken von Claude Debussy und Robert Schumann – sowie das Duo Lukas Sieber (Violoncello) und Sarah Hiller (Klavier) – mit Werken von Felix Mendelssohn Bartholdy und Sergei Prokoffief – ein Preisgeld von jeweils 2.500 Euro; das Streichquartett mit Maryana Osipova (Violine), Alexander Sachs (Violine), Dmitry Khakhalin (Viola) und Michael Preuss (Violoncello) erhält für seinen Wettbewerbsbeitrag mit Kompositionen von Pjotr I. Tschaikowski und Joseph Haydn ein Preisgeld von 5.000 Euro.

Dr. Sylvia Dennerle (syd), Beate Eichenberg, Björn Hadem (bjh) Fotos Björn Hadem (39) Erscheinungsweise zwei- bis fünfmal im Semester Druck Brandenburgische Universitäts- Druckerei und Verlagsgesellschaft Potsdam mbH Autoren


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