O-Töne 8. Jahrgang | Nr. 1 | 4. Februar 2010 HfMDK-Studierende gingen bei der Obdachlosenspeisung zur Hand und musizierten für die Gäste
Ein Wort vorweg Liebe Lehrende und Studierende, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Wer Zeitung liest, dem ist diese Nachricht nicht neu: Die Verschuldung der öffentlichen Haushalte erreicht ungeahnte Höhen, die Steuereinnahmen sind massiv eingebrochen, die öffentlichen Kassen sind leer. Diese Entwicklung geht auch an unserer Hochschule nicht spurlos vorbei, und natürlich werden wir in den nächsten Jahren den Gürtel deutlich enger schnallen müssen. Das ist keine schöne Nachricht, weil natürlich vieles, das wir uns fest vorgenommen haben, nicht realisiert werden kann. Auf der anderen Seite sollte uns das aber nicht mutlos machen: Unsere Studierenden im Fachbereich 1 gewinnen nationale und internationale Preise, im FB 3 haben wir herausragende Vermittlungsquoten, und die massiv steigende Nachfrage im FB 2 zeigt uns, dass wir mit der Lehrerausbildung auf dem richtigen Weg sind. Diese positive Entwicklung werden wir weiter fortsetzen, und wer in die Geschichte schaut, wird feststellen: In Krisenzeiten war die Kultur immer besonders gefragt. Von daher ziehen wir uns jetzt nicht zaghaft zurück, sondern sagen: „Jetzt erst recht“. In diesem Sinne grüßt Sie herzlich Ihr
Thomas Rietschel
und wartet darauf, dass sich die Tür öffnet. Haben die Gäste einen Platz gefunden, wärmen sie sich mit einer Tasse Tee auf und stürzen sich auf die Brötchen, die bereit stehen. Innerhalb von Minuten sind die Körbe leer. In der nächsten Viertelstunde füllt sich die Kirche. Es kommen überwiegend Männer, und es kommen auch junge Menschen. Mir wird schnell bewusst, wie gut es mir selbst geht. Außerdem habe ich Hochachtung für die Organisatoren und Helfer. Als die Studierenden musizieren, wundere ich mich, dass ihnen kaum Aufmerksamkeit geschenkt wird. Doch dann entdecke ich doch Menschen, die der Musik gespannt folgen, die sich sogar in die Nähe der jungen Künstler Louise Thiele (Violoncello) und Puschan Mousavin (Violine) setzen. Sie scheinen die Musik zu genießen, vereinzelnd applaudieren sie. Zwei Wochen haben Studierende der Für die Anwesenden steht nun mal HfMDK in der Frankfurter Katharinicht die Musik im Vordergrund. Eine nen-Kirche bei der Speisung von Helferin nennt es „festliche UntermaObdachlosen und Bedürftigen mit anlung“ und dankt der HfMDK für die gepackt. Sie halfen bei der Ausgabe Unterstützung. Ein Mann erzählt mir, von heißen Getränken und musizierdass er fast jeden Tag in die Kirche ten für die Gäste. Esther Hirsch, im kommt, um sich aufzuwärmen, etwas Rahmen eines Freiwilligen Sozialen Warmes zu essen, aber auch, um sich Jahres in der Öffentlichkeitsarbeit zu unterhalten. Auch wenn er nicht der Hochschule tätig, schildert ihre weiß, was gerade für Musik gespielt Eindrücke. wird – er findet sie schön und wirkt dankbar dafür. Mir wird klar: Nicht nur „Obdachlose – in der Obdachlose kommen Frankfurter Innenin die Kirche, sondern stadt sieht man auch sozial schwache sie sehr häufig. Menschen, die sich Bei diesen eisigen eine einfache MahlTemperaturen hofft zeit nicht leisten könman, dass sie einen nen. Ein Mann erzählt warmen Platz finden. mir, was er studiert Dass die Bedürftigen hat, wie er heute lebt, dankbar dafür sind, wie er jeden Tag dasolch ein Angebot rauf hofft, arbeiten zu Während Wiebke Martin und Frederike Blanke bei der Teeausgabe halfen (Bild nutzen zu können, können. Er freut sich oben), erfreuten Yan Su und Anna habe ich schnell über meine AufmerkKatharina Sommer die Gäste mit einer Beethoven-Sonate. gemerkt, als ich an samkeit und würde die Kirche komme. mir am liebsten seine Eine halbe Stunde vor Beginn steht ganze Lebensgeschichte erzählen...“ ein Dutzend Menschen vor der Kirche Esther Hirsch
Teeküche statt Überaum
O-Töne 8. Jahrgang | Nr. 1 | 4. Februar 2010 Angelika Gartner hat im November ihre zweite Amtszeit als Kanzlerin der HfMDK angetreten
Von Notverwaltung zur Mitgestaltung Angelika Gartner hat im November 2009 ihre zweite Amtszeit als Kanzlerin der HfMDK angetreten. Wie sie die Entwicklung der Hochschule in den letzten acht Jahren mitgestalten konnte und wie sie auch weiterhin verantwortungsvoll die Verpflichtungen ihrer Funktion wahrnehmen will, verrät sie im nachfolgenden Interview. O-Töne: Zunächst herzliche Gratulation zur zweiten Amtszeit als Hochschulkanzlerin. Auf welche Weise ist die Wiederbestellung vonstatten gegangen? Angelika Gartner: Der Präsident hat mich im Benehmen mit dem Senat dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst für eine weitere Amtszeit vorgeschlagen. Im Ministerium habe ich schließlich die Ernennungsurkunde aus den Händen von Staatssekretär Gerd Krämer entgegennehmen dürfen. O-Töne: War die Wiederwahl angesichts der kooperativen Zusammenarbeit im Hochschulpräsidium, dem Sie als Kanzlerin ja angehören, für Sie nur eine Formsache? Angelika Gartner: Ganz und gar nicht. Ich habe mich einem regulären Bewerbungsverfahren unterzogen. Es wurden mehrere Kandidaten angehört. Das Verfahren ist nicht zu unterschätzen. Für mich war es ein Anlass, meine bisherige Arbeit als Kanzlerin kritisch zu prüfen. O-Töne: Hegten Sie denn Zweifel an einer zweiten Amtszeit? Angelika Gartner: Ich wusste, dass ich kandidieren wollte, denn meine Arbeit macht mir große Freude. Der Erfolg einer Kandidatur steht aber natur-
Als die Juristin Angelika Gartner vor acht Jahren Kanzlerin der HfMDK wurde, herrschte dort eine Art „hochschulpolitischer Stillstand“. Sie half entscheidend mit, die vergleichsweise kleine Hochschule aus der Krisenzeit hinaus in personell, politisch und finanziell sicheres Fahrwasser zu geleiten.
gemäß nie fest, schon gar nicht bei einem Amt, das viel Konfliktpotenzial enthält.
Sich in der Funktion des Kanzlers einer Hochschule auf die Position zurückzuziehen, dass irgendetwas „rechtswidrig“ oder „nicht möglich“ ist, wäre ziemlich einfach, O-Töne: Was meinen Sie damit? aber für uns alle höchst unerfreulich und blockierend. Für die Arbeit der Verwaltung Angelika Gartner: Der Kanzler einer ist es wichtig, dass jeder im Hause unsere Hochschule tritt im Haus vor allem als Bemühungen, für uns alle eine Bahn im Wahrer der Gesetze und Gestrüpp der Vorschrifals der „Finanzminister“ „Die Verwaltung hat eine der ten offenzuhalten, auf. Denken Sie an die Lehre und natürlich dem erkennt und das nicht Beliebtheit der FinanzmiStudium dienende Funktion.“ für selbstverständlich nister von Bundes- oder hält. Wir brauchen die Landesregierungen, Akzeptanz der Lehrendann wissen Sie, was ich meine. Das den, den zwingend notwendigen Anteil an ist keine Funktion, in der man so „Verwaltung“ hinzunehmen, damit wir den ohne weiteres Freunde zu gewinnen Rest relativ frei gestalten können. vermag, und das ist auch nicht deren Sinn. Natürlich muss ich einerseits O-Töne: Als Hochschulkanzlerin sind Sie meine Verpflichtung als Beauftragte zugleich Mitglied des Hochschulpräsidifür den Haushalt und Garantin des ums. Wie sieht die Aufgabenverteilung in rechtmäßigen Handelns erfüllen, will der höchsten Instanz der Hochschule genau aber andererseits die uns gegebenen aus? Spielräume nutzen und die notwendigen und sinnvollen Dinge für uns Angelika Gartner: In Hessen sieht das ermöglichen. Dazu bedarf es geleGesetz eine kollegiale Hochschulleitung gentlich einiger Kreativität. vor, und zwar mit dem Präsidenten in der Fortsetzung nächste Seite
O-Töne 8. Jahrgang | Nr. 1 | 4. Februar 2010 Führungsrolle. Er hat die Richtlinienkomle charakterisiert. Auch wenn die petenz, während der Kanzler Beauftragter Entscheidung uns damals geholfen für den Haushalt und Leiter der Hochschulhat, war sie doch das Alarmzeichen verwaltung ist. Weil die HfMDK eine eher einer absoluten Ausnahmesituation kleine Hochschule ist, befassen wir uns und wird seitens der Aufsichtsbehörim Präsidium – das sind Präsident Thomas den auch nur dann angewandt, wenn Rietschel und seine beiden Stellvertreter nichts anderes mehr geht. Derweil Michael Schneider und Gerd-Theo Umberg war die landesweite Umstellung der sowie ich als Kanzlerin Hochschulverwaltungs– überwiegend gemein„Ich habe den Eindruck, und -finanzierungssyteme sam mit allen Fragen, die dass die Lehrenden ´ ihre` in vollem Gange. Wir im Präsidium anstehen. Verwaltung inzwischen mussten uns sozusagen Bei uns geschieht dies sehr schätzen. Aber das am Boden liegend diein einer offenen und Verhältnis ist wechselseitig sem Paradigmenwechsel angenehmen Diskussigewachsen.“ stellen. Wir haben das onsatmosphäre. Grundgesamte Jahr 2002 mit sätzlich verstehe ich mich dem Kampf um den Aufbau in der Funktion der „Zuarbeiterin“. Mir ist der Grundzüge innerhalb des neuen es wichtig, klar zu machen: Die Verwaltung Systems und um eine bessere Finanhat eine der Lehre und natürlich dem Studizierung verbracht, um nur für das um dienende Funktion. Notwendigste zu sorgen. Wir hatten beispielsweise nicht genug Geld für O-Töne: Wissen denn die Lehrenden die die Durchführung der in die Wege Bemühungen der Verwaltung zu würdigen? geleiteten Berufungsverfahren. Eine meiner wichtigsten Aufgaben war Angelika Gartner: Ich habe den Eindruck, dass die Lehrenden „ihre“ Verwaltung inzwischen sehr schätzen. Aber das Verhältnis ist wechselseitig gewachsen, und natürlich respektiert und schätzt die Verwaltung „ihre Lehrenden“ ebenso. Der Dichotomie Lehre versus Verwaltung, wie ich sie am Anfang noch deutlich gespürt habe, sind wir glücklicherweise wohl entwachsen. O-Töne: Seit November 2001 hat sich im Haus viel bewegt. Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Schritte, die die HfMDK mit Ihnen als Kanzlerin nach vorn gebracht hat? Angelika Gartner: Als ich hier Kanzlerin wurde, herrschte im Haus hochschulpolitisch und verwaltungsmäßig eine Art Stillstand, um nicht zu sagen: ein Koma. Es gab eine bedrohliche Abwanderungsbewegung des Personals. Die Hochschule hatte keinen gewählten Präsidenten. Nach dem Scheitern verschiedener Wahlversuche wurde Klaus Neuvians als geschäftsführender Interimspräsident vom Ministerium eingesetzt, ein Vorgang, der seinesgleichen sucht und den Zustand der Hochschu-
die Stärkung der Verwaltung, deren Selbstbewusstsein nach monatelanger Führungslosigkeit dahin war und die dringend neuer Strukturen und zusätzlicher Kräfte bedurfte. Ihr Funktionieren sicherzustellen, die grundlegenden Arbeitsvoraussetzungen „Finanzielle Fragen spielen nach wie vor eine zentrale Rolle.“
zu schaffen und wieder Struktur und Ordnung herzustellen, das war mein Ziel. Man kann sagen, dass ich für die Aufbauarbeit zu sorgen hatte, die sich dann erst in der Zeit der Präsidentschaft von Herrn Rietschel verändert hat hin zu einer mehr gestaltenden Tätigkeit. O-Töne: Die Finanzierbarkeit der Hochschule stand also im Vordergrund – ist es nach wie vor das größte Thema an der HfMDK? Angelika Gartner: Finanzielle Fragen spielen nach wie vor eine zentrale Rolle. Als Ergebnis unserer damaligen Bemühungen erhielten wir im Jahr 2003 gegenüber dem Vorjahr bereits eine Million Euro mehr. In den Jahren 2007 und 2008 hat sich der Betrag erneut erheblich gesteigert. Im Jahr 2009 verfügten wir über 12,7 Millionen Euro. O-Töne: Das klingt doch erfreulich.
Hochschulpräsident Thomas Rietschel (links) und Angelika Gartner behandeln alle wichtigen Fragen im Präsidium der HfMDK gemeinsam.
Angelika Gartner: Ja – aber man muss auch sehen, dass der Aufwand, die Hochschule zu verwalten, in den letzten Jahren gigantisch gewachsen ist. Die Verlagerung von personellen Zuständigkeiten vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst auf die Hochschule, die Umstellung der Hochschule auf das kaufmännische Rechnungswesen wie auch die notwendigen Veränderungen rund um den Bologna-Prozess, also die Umstellung auf Bachelor und Fortsetzung nächste Seite
O-Töne 8. Jahrgang | Nr. 1 | 4. Februar 2010 Master, die Akkreditierung von Studiendass alle Hochschulmitglieder dies gende Arbeit bin im Wesentlichen ich gängen und das geforderte Qualitätsmaauch erkennen und anerkennen. Und zuständig. Gegenwärtig bearbeiten nagement sind einige der Ursachen für die ich höre nicht auf, daran zu arbeiten, wir die Mittel des Konjunkturproerhebliche Mehrarbeit. So mussten wir in dass wir irgendwann eine auskömmgramms II. Auch dies wird hoffentkürzester Zeit die Studiengebühren samt alliche Personalausstattung erhalten, in lich zu erheblichen funktionalen ler dazu gehörenden Verwaltungsvorgänge der Verwaltung wie auch in der Lehre. und ästhetischen Verbesserungen einführen, um sie nach kurzer Laufzeit dann führen. Dennoch leiden wir alle nach wieder abO-Töne: Wollen Sie in der wie vor in extremer Weise Mangel, zuschaffen. „Wir haben uns für meine zweite zweiten Amtszeit etwas besinsbesondere durch die sich ständig Jetzt sind Amtszeit große Aufgaben ser machen als in der ersten? verschärfende Raumnot. Auch wenn wir damit vorgenommen, allen voran den Neubau es uns gelungen ist, für den Fachbebefasst, die der Hochschule.“ Angelika Gartner: Man sollte reich 2 durch die Anmietung in der kompensiebestrebt sein, alles kontiLeimenrode für etwas Entspannung renden Qualitätsmittel und die damit vernuierlich „besser“ zu machen, etwas zu sorgen, hat sich auf dem Gelände bundenen neuen Verfahren zu verwalten. Bestimmtes kann ich da nicht nennen. Eschersheimer Landstr. 29-39 nicht Wir haben die Hochschule viel verbessert. Das ist technisch aus einer Art Ureines der Probleme, die ich zustand aufgerüstet in das dringend lösen muss. Und digitale Zeitalter, verfügen dazu brauchen wir vor allem über Netzwerk, E-Mail, eines: Geld. hochmoderne Computerarbeitsplätze und schaffen O-Töne: Sie wohnen ja dies mit einer EDV-Abteinur einen Steinwurf von lung, die im Prinzip aus der Hochschule entfernt. einer Person (mit externer Empfinden Sie dies eher als Unterstützung) besteht. Vorteil oder als Gefahr für Gegenwärtig müssen wir die Privatsphäre? den neuen Tarifvertrag (TV Hessen) in die Tat Angelika Gartner: Die Nähe umsetzen, was bedeutet, hat große Vorteile. Sie gibt dass die Personalabteilung Sommer 2009: Hochschulkanzlerin Angelika Gartner begrüßt auf dem Campus der mir – vielleicht entgegen HfMDK ihre Dienstherrin, die hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst Eva jeden einzelnen Arbeitslandläufiger Auffassung Kühne-Hörmann. vertrag neu bewerten und – die Möglichkeit, zwischen gestalten und sich für alle Arbeit und Zuhause präzise gegenwärtigen und kommenden VerfahAllgemein möchte ich unsere Aufgazu trennen. Ich kann mich samstags ren ein gewaltiges, kaum überschaubares ben in noch größeren Zusammenhänproblemlos der Aufräumarbeit am Regelwerk aneignen muss. Das geschieht gen betrachten und entsprechend Schreibtisch ohne Ablenkung durch alles neben dem laufenden Geschäft und planen können. Das ist häufig wegen Termine widmen und gehe dann entohne jede zusätzliche unserer immer spannt nach Hause in ein (mehr oder Personalausstattung. „Es berührt mich zu sehen, wie unsere noch knappen Perweniger) freies Restwochenende. Es ist kein Wunder, Studierenden arbeiten, mit welchem sonalausstattung dass unser VerwalErnst und Sachverstand sie sich ihrer nicht möglich, O-Tönen: Wieviel Zeit bleibt Ihnen, tungsteam immer Ausbildung und ihrem Beruf widmen.“ die fast immer sich in Konzerten und anderen Veram Limit arbeitet. ein Arbeiten „auf anstaltungen der Hochschule zu entDenn: So froh wir über eine zusätzlich Zuruf“ verlangt. Aber wir sind schon spannen oder inspirieren zu lassen? gewonnene Arbeitskraft sind, so schnell ziemlich gut, insbesondere was unseist die scheinbar gewonnene Entlastung re Reaktionszeiten anbelangt. Was wir Angelika Gartner: Dies gelingt mir durch die notwendige Übernahme neuer da bieten, das können Sie an anderen leider nur selten, weil mein ArbeitsVerpflichtungen wieder dahin. Der Einsatz Hochschulen nicht erwarten! tag einfach zu lang ist. Ich gehe dann unserer Mitarbeiter ist bemerkenswert Wir haben uns für meine zweite Amtsnach Hause und lese zur Entspan– ein besonderer Ausdruck von hoher Leiszeit große Aufgaben vorgenommen, nung, zur Zeit Rüdiger Safranski über tungsbereitschaft und Identifikation mit der allen voran den Neubau der Hochdie Freundschaft zwischen Schiller Hochschule. Ich hoffe und wünsche mir, schule. Für die damit zusammenhänund Goethe. Fortsetzung nächste Seite
O-Töne 8. Jahrgang | Nr. 1 | 4. Februar 2010 Fortsetzung Interview
O-Töne: Und wenn Sie doch mal Zeit finden, sich der Kunst an der Hochschule mit allen Sinnen hinzugeben? Angelika Gartner: Wenn ich die Möglichkeit finde, zum Beispiel einem Unterricht beizuwohnen oder ein Konzert zu besuchen, bin ich begeistert und stolz auf die Institution, in der ich arbeite. Es berührt mich zu sehen, wie unsere Studierenden arbeiten, mit welchem Ernst und Sachverstand sie sich ihrer Ausbildung und ihrem Beruf widmen und was für einer gewaltigen Anstrengung sie sich unterziehen, um eine professionelle Leistung zu zeigen. Zu erleben, wie der „Alltagsfigur“ des „ganz normalen“ Studierenden, mit dem man eben im AStA, in der Raumplanung oder in anderen Zusammenhängen zu tun hatte, der Künstler entsteigt, das ist etwas Faszinierendes, das ich gern häufiger erleben würde. Dann spüre ich deutlich meinen Wunsch und meine Verpflichtung, als Kanzlerin alles dafür zu tun, damit Studierende bei uns optimal arbeiten und studieren können. bjh
In Memoriam Jutta Drefahl Im Juni 2009 verstarb die Pianistin und Klavierpädagogin Prof. Jutta Drefahl nach langer schwerer Krankheit im Alter von 81 Jahren. Sie unterrichtete an der HfMDK als Professorin und Leiterin einer Klavierklasse von 1974 bis zu ihrer Pensionierung 1993, darüber hinaus noch einige Jahre im Lehrauftrag. Ursprünglich wollte die in Schwerin geborene und in einem musikliebenden Elternhaus aufgewachsene junge Frau Sportlehrerin werden. Sie war in vielen Sportarten aktiv und im Hochsprung sogar Studentenmeisterin. Ihre Liebe zum Klavier führte sie während ihrer Rostocker Studienjahre jedoch immer wieder in die dortige Musikhochschule, wo sie heimlich üben konnte. Nach der „Entdeckung“ wurde sie zu ihrer Überraschung nicht bestraft, sondern von Prof. Carl Martienssen eingeladen, bei ihm in Berlin zu studieren. Ihr Klavierstudium vervollständigte sie in Frankfurt bei Prof. August Leopolder und schloss es 1959 mit der Reifeprüfung „mit außerordentlichem Erfolg“ ab. Viele Konzerte mit anspruchsvollen Programmen brachten ihr hohe Anerkennung als Pianistin. Unvergessen sind beispielsweise die beeindruckenden Interpretationen von Schumanns C-Dur-Fantasie oder Mussorgskis „Bilder einer Ausstellung“. In der fast 25-jährigen Zeit ihres Unterrichtens betreute sie in den verschiedensten Ausbildungsgängen eine Vielzahl von Studierenden, denen sie neben der pianistischen Ausbildung in sehr persönlicher Weise auch Liebe und Begeisterung für das Klavierspiel weitergeben konnte. Es ist tragisch, dass die sportbegeisterte und bewegungsfreudige Pianistin in den letzten Jahren ans Bett gebunden war. Sie ertrug ihr schweres Schicksal zurückgezogen und voller Demut. Wir werden Jutta Drefahl als Mensch, Künstlerin und Pädagogin ein ehrendes Angedenken bewahren. Prof. Bernd Ickert
Soziologe Ulas Aktas arbeitet im „Primacanta“-Forschungsteam der HfMDK-Musikpädagogen
Ein gutes Gespür für Qualität Ulas Aktas arbeitet seit Juli 2009 als wissenschaftlicher Mitarbeiter von Prof. Dr. Maria Spychiger in der Begleitforschung für das Lehrerfortbildungsprojekt „Primacanta“. Dieses ist ein gemeinsames Projekt der HfMDK und der Crespo Foundation, das das Ziel verfolgt, die Situation des Musikunterrichts an den Frankfurter Grundschulen zu verbessern. Ulas Aktas erläutert in den folgenden Zeilen seine Arbeit. „Das Ziel unserer Forschung ist es, die soziologischen und psychologischen Bedingungen des Musikunterrichts in den Grundschulen aus pädagogischdidaktischer Sicht besser zu verstehen. Vor dem Hintergrund eines solchen Verständnisses ist es möglich, die bestehenden Methoden und Paradigmen
zu hinterfragen und fundierte Projekte zu entwickeln, um den Musikunterricht zu verbessern. Unsere Leitfrage ist: Was ist qualitativer Musikunterricht? Der Ausgangspunkt in unserer Forschung ist also ein Gespür für Qualität. Was ist Qualität? Oswald Wiener hat auf die Frage, was eine Phrase ist, gesagt: „mit dem Alltag eine Nuance zertrümmern“. Und er hat hinzugefügt: „Populationen leben den Stil der Zitate, derer sie mächtig sind.“ Die Formen, die uns umgeben, sind nicht nur etwas Äußerliches. Worauf Wiener hinaus will, ist, dass, wenn man die Formen abzöge, unter Umständen nicht viel übrig bleiben würde. Man sitzt in den Phrasen und bohrt Löcher in die Sprache, um zu sehen, was dahinter hockt. Sprache ist nicht nur Sprachliches. Sprache kann auch Musik sein. Alles, das phrasenhaft ist. Eigentlich ist es natürlich das Leben. Man macht Musik und dann analysiert man, spürt in sie hinein, wo etwas ist, das nicht nur phrasenhaft ist. Dazu bedarf es großer Genauigkeit. Das Gespür für Qualität ist ein wichtiger Ausgangspunkt, auch in der Forschung.“ Dr. des. Ulas Aktas
O-Töne 8. Jahrgang | Nr. 1 | 4. Februar 2010 Deutscher Akademischer Austausch Dienst vergibt Teilstipendien an Musikstudierende
Das europäische Ausland lockt Der Deutsche Akademische Austausch Dienst (DAAD, www.daad.de) vergibt Teilstipendien an Musikstudierende zur Teilnahme an international anerkannten Musikkursen im europäischen Ausland. Die Fachkursstipendien sind Teilstipendien, die die unterschiedlichen Gegebenheiten im jeweiligen Gastland berücksichtigen. Die Stipendien dienen – bei einer angemessenen Selbstbeteiligung – der Deckung der durch den Auslandsaufenthalt entstehenden zusätzlichen Reise-, Unterkunfts- und Verpflegungskosten gemäß Stipendienrichtlinien des DAAD. Des Weiteren decken die Stipendien Kursgebühren bis max. 650 Euro ab. Die Laufzeit
beträgt mindestens eine Woche (fünf Tage) bis höchstens sechs Wochen in der vorlesungsfreien Zeit nach dem Sommersemester. Antragsberechtigt sind Musikstudierende, die sich zum Zeitpunkt der Bewerbung mindestens im zweiten Fachsemester an einer staatlichen deutschen Musikhochschule befinden, sowie in begründeten Einzelfällen deutsche Graduierte aus Aufbaustudiengängen. Nicht antragsberechtigt sind Bewerber, die an einem Kurs teilnehmen möchten, der vom eigenen Hochschullehrer im Ausland abgehalten wird. Generell ist eine Förderung in jährlicher Folge
ausgeschlossen. Eine Bewerbung ist ausschließlich möglich über das Online-Bewerbungsverfahren auf der Internetseite des DAAD unter http://www. daad.de/ausland/download/05104. de.html. Dort stehen auch die erforderlichen Formulare zur Verfügung. Bewerbungsschluss ist der 31. März 2010. Die Bewerbungsadresse lautet: Deutscher Akademischer Austausch Dienst, Referat 513 Ansprechpartner: Frau Leistritz Kennedyallee 50 53175 Bonn Albrecht Eitz
HfMDK und Goethe Universität planen neue Kooperationen – Ringvorlesung im Sommersemester
Synergieeffekte sinnvoll nutzen Zu Beginn des Wintersemesters 2009/2010 hat das Dekanat des Fachbereichs 09 der Goethe Universität die Initiative ergriffen, die Kooperation zwischen dem Institut für Musikwissenschaft und der HfMDK Frankfurt am Main neu zu beleben. Damit wird die Möglichkeit geschaffen, Synergieeffekte zwischen den beiden Institutionen zu nutzen. Die Planungsphase für das erste Projekte ist bereits abgeschlossen. So werden im Laufe des Sommersemesters 2010 im Rahmen des Projekts Konzertdramaturgie Studierende der Universität mit dem Berufsziel Musikjournalismus bzw. Dramaturgie Programmhefttexte für das Veranstaltungsbüro der Hochschule (Leitung: Daniela Kabs) verfassen. Für dieses Vorhaben, das den Studierenden der Universität die Möglichkeit bietet, Belegtexte für Bewerbungen in einer möglichst realistischen Arbeitssituation mit der Beratung von Dozenten zu erarbeiten, hat die Universität sogar Finanzmittel
zugesichert. Ein zweites Projekt konnte erfreulich rasch realisiert werden: Ebenfalls im kommenden Sommersemester wird es eine Ringvorlesung geben, an der Dozentinnen und Dozenten beider Institutionen gleichermaßen beteiligt sind. Der Titel der Vorlesung lautet: Ex tempore. Improvisation als historische und kulturübergreifende musikalische Praxis in der Diskussion. Das Thema Improvisation bietet die Möglichkeit, historische, systematische und praxisorientierte Ansätze der beteiligten Lehrenden zu einem stimmigen Gesamtkonzept zu verbinden. Die Vorlesung findet im wöchentlichen Wechsel einmal an der Hochschule und einmal an der Universität statt. An der Hochschule dafür verantwortlich sind Prof. Dr. Peter Ackermann und Prof. Gerhard Müller-Hornbach. Für den Herbst 2010 ist ein interdisziplinäres Symposium mit dem
Titel Expressionismus heute als Kooperationsprojekt des Instituts für zeitgenössische Musik I z M der Hochschule mit mehreren Instituten der Universität in Planung. Das Symposium wird vom kulturfonds frankfurt rheinmain gefördert. An der Hochschule verantwortlich ist Dr. Julia Cloot. Fragen und Anregungen sind erwünscht Von Universitätsseite ist PD Dr. Marion Saxer für die Kooperation zuständig. Fragen und Anregungen sind erwünscht (Mailadresse: saxer@em.uni-frankfurt.de, Tel: 069 – 798 22202). Aktuelle Informationen sind auch auf der Homepage des Instituts für Musikwissenschaft unter dem Link „Kooperation Hochschule für Musik und Darstellende Kunst“ zu finden (www.uni-frankfurt.de/fb/fb09/ muwi). Marion Saxer
O-Töne 8. Jahrgang | Nr. 1 | 4. Februar 2010 Tänzer der HfMDK Frankfurt beteiligen sich am „Methodenprojekt“ von Tanzplan Deutschland
Forschung im Tanz „Aspects of release and alignment oriented techniques“ ist der Titel des Frankfurter Beitrags zu dem von Tanzplan Deutschland initiierten „Methodenprojekt“. An diesem Forschungsvorhaben sind fünf deutsche und drei ausländische Hochschulen beteiligt, die jeweils eine spezifische Tanztechnik und deren Vermittlungsweise durch ausgewählte Pädagogen untersuchen. Beteiligt sind die Hochschule für Musik und Tanz Köln, die Folkwang Hochschule Essen, die Palucca Schule Dresden, das Hochschulübergreifende Zentrum Tanz Berlin, der Ausbildungsbereich ZuKT der HfMDK Frankfurt, die Rotterdamse
dansacademie, die Bruckner Universität Linz und P.A.R.T.S. aus Brüssel. Als Dozent zum Thema Release Technik wurde der Tänzer und Pädagoge Lance Gries eingeladen, der viele Jahre in der Trisha Brown Company getanzt hat. An den zwei Arbeitsphasen im Juli (eine Woche) und im Oktober 2009 Szene aus einer Arbeitsphase des „Methodenprojekts“ mit Tän(drei Wochen) waren zern der HfMDK. Foto: Katja Mustonen Studierende der drei Studiengänge Master ZTP (Zeitgenössische Tanzpädagogik), Master CUP (Choreographie und Performance) und BA Tanz beteiligt. Zum Forschungsteam gehörten Gabriele Wittmann (Projektleitung), Prof. Dr. Gerald Siegmund, Prof. Kurt Koegel, Prof. Dieter Heitkamp und Sylvia Scheidl (Master ZTP). Das Buch und die dazugehörige DVD mit den Ergebnissen des Methodenprojekts werden Ende 2010 veröffentlicht. Dann läuft auch die fünfjährige Förderung von Tanzplan Deutschland durch die Kulturstiftung des Bundes aus. Dieter Heitkamp
Soloharfenistin der Berliner Philharmoniker unterrichtete in der Harfenklasse der Hochschule
Kniffe mit viel Charme und Witz Zum wiederholten Mal fand in der HfMDK für die Harfenklasse von Prof. Francoise Friedrich dank ihrer Organisation ein Meisterkurs mit der bekannten Soloharfenistin der Berliner Philharmoniker, Marie-Pierre Langlamet, statt. In den drei Kurstagen wurde sehr intensiv und individuell an Wettbewerbs- und Prüfungsprogrammen gearbeitet. Auch die richtige Vorbereitung für und Präsentation von Probespielen nahmen einen großen Teil des Kurses in Anspruch. Insbesondere hier bekamen wir Teilnehmer einen intensiven Einblick in die Erwartungen und Abläufe bekannter Orchester und was neben einer fehlerfreien und herausragenden Präsentation der Probespielstellen als wichtig angesehen wird. Mit viel Witz und Charme hielt Marie-Pierre Langlamet den Unterricht mit allen Studentinnen an ihren aktuellen Aufgaben ab. Sie verriet kleine Tricks und
Kniffe, die im Orchesteralltag immer hilfreich sind. Eine besondere Würze erhielt der Unterricht durch die sehr eigene Verwendung der deutschen Sprache, als die Solofharfenistin Probleme ebenso plastisch wie manchmal interpretationsbedürftig schilderte. Immer aber brachten uns die Kritik, ihre Vorschläge und der Ansporn zu unerbittlichem Training in unserer künstlerischen
Entwicklung weiter. Gleichzeitig brachte sie uns eine für uns neue musikalische Sichtweise nahe. Sehr eindrucksvoll vervollständigte MariePierre Langlamet den Kurs durch ein Solorecital mit anspruchsvollen Werken unter anderem von Mozart, Daquin und Rameau. Hier konnten die Teilnehmer das eigene hohe Leistungsvermögen der Gastdozentin an der Harfe bewundern. Schwärmerei inklusive
Marie-Pierre Langlamet war erneut zu Gast in der HfMDK-Harfenklasse.
Die acht HfMDK-Studentinnen waren sehr begeistert von der angebotenen Arbeitsphase und sehr froh über die Möglichkeit, mit einer solchen aktiven Ausnahmekünstlerin zu arbeiten. Eine nichtdeutsche Harfenstudentin resümierte die Begegnung mit MariePierre Langlamet bezeichnend mit der Schwärmerei: „Ich bin verliebt!“ Bernadette Baas, Studentin für Harfe
O-Töne 8. Jahrgang | Nr. 1 | 4. Februar 2010
Response unter Hochschulregie Das musikpädagogische „Schulprojekt Response“, das erstmals unter der Regie der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst stattfindet, geht im März mit mehreren Abschlusskonzerten im Kleinen Saal der Hochschule zu Ende. Zehn Teams von Komponisten und Interpreten erarbeiten mit 20 Schülergruppen (16 im Bundesland Hessen, vier in Thüringen) von der Grundschule bis zur Oberstufe jeweils eine eigene Komposition, die die Kinder und Jugendlichen im Umgang mit Neuer Musik vertraut machen soll. Nach einem Auftaktworkshop der beteiligten Musiker und Lehrer im November letzten Jahres besuchen die Teams in diesen Wochen ihre Projektgruppen vor Ort und feilen gemeinsam an ihren Werken für die Abschlusskonzerten. Diese finden am Freitag, 19. März (Konzerte um 15 und 18 Uhr), sowie Samstag, 20. März (Konzerte 12 und 16 Uhr), statt. Unser Foto zeigt das aktuelle „Schulprojekt Response“ in einer dritten Klasse der Minna-Specht-Schule in Schwanheim mit den Musikerinnen Annesley Black (im Bild) und Merve Kazokoglu. Die Hessische Theaterakademie stellt am 13. Februar ihre Arbeit auf den Hochschulbühnen vor
„5 Stunden HTA“ für alle „5 Stunden HTA“ – unter dieser Überschrift lädt die Hessische Theaterakademie (HTA) am 13. Februar dazu ein, sich auf den verschiedenen Bühnen der HfMDK einen aktuellen Überblick über die Tendenzen und Ergebnisse der Ausbildung in ihren Studiengängen zu verschaffen – in Form von Theaterstücken, Performances, Tanzchoreographien, Installationen und Szenischen Skizzen. Das von 14 bis 19 Uhr stattfindende Programm ist dabei nicht nur für die Studierenden der HTA-Studiengänge interessant: In kompaktem Rahmen bietet es die Möglichkeit, die Fragestellungen und Ansätze der anderen Studierenden kennenzulernen und im Café während der Veranstaltung oder auf der Feier im Anschluss ins Gespräch zu kommen. Auch
alle anderen Studierenden der HfMDK und Gäste sind eingeladen, mit der HTA einen spannenden Nachmittag zu verbringen. Für diejenigen, die die HTA noch nicht kennen: Die Hessische Theaterakademie ist ein Netzwerk der Studiengänge für Darstellende Kunst an der HfMDK, des Bühnenbildstudienganges an der Hochschule für Gestaltung Offenbach, des Dramaturgiestudienganges an der Goethe Universität in Frankfurt am Main sowie des Instituts für Angewandte Theaterwissenschaft an der JustusLiebig-Universität in Gießen. Ihr Büro befindet sich in Räumlichkeiten der HfMDK im Raum E44. In enger Kooperation mit den Hessischen Stadt- und Staatstheatern eröffnet
sie ihren Mitgliedern zahlreiche Möglichkeiten, sich praxisnah auf die Komplexität ihrer künstlerischen Laufbahn vorzubereiten. Am 13. Februar werden unter anderem die HfMDK-Studiengänge Regie, Schauspiel und ZuKT, das Institut für Angewandte Theater-wissenschaft der LiebigUniversität Gießen, der Studiengang Choreografie und Performance der HfMDK und der Justus-LiebigUniversität sowie der Studiengang Bühnenbild und Kostümbild der Hochschule für Gestaltung Offenbach mit Arbeiten ihrer Studierenden vertreten sein. Das Programm ist detailliert abrufbar unter www. hessische-theaterakademie.de Florian Ackermann
O-Töne 8. Jahrgang | Nr. 1 | 4. Februar 2010 Seit sechs Jahren lockt der Weiterbildungs-Studiengang Jazz Musiker an die HfMDK Frankfurt
Bundesweit gefragt
Experte ist, nämlich in Fragen rund um das Erstellen von Notenmaterial, Arrangements und Midi-Files auf dem Computer. Heißt für Studierende des Weiterbildungs-Studiengangs Jazz in Frankfurt: Wer bislang in seinem Leben noch keine Computermaus geschoben hat, dürfte in den Vorlesungen von Dozent Ralf Henrich ins Schwitzen kommen. Gerade hier, in der Frage der PC-gesteuerten Verarbeitung von Notenmaterial, müssen die Frankfurter Jazz-Dozenten
Jazz“ an der Frankfurter Hochschule. „Es hat sich schon in Deutschland herumgesprochen, dass es diese Abteilung gibt“, weiß Christoph Seit sechs Jahren bietet die HfMDK den Spendel um den bundesweiten Weiterbildungs-Studiengang Jazz an. In Ruf des hierzulande einmaligen dieser Form einmalig sucht dieses Angebot Studien-Angebots. Wer eine ähnlich immernoch bundesweit seinesgleichen. qualifizierte Ausbildung in den Von entsprechend weit angereist kommen USA erwerben wolle, müsse dort die Studierenden dieser Ausbildung, rund das Zehnfache an Geld dafür die nach zwei Jahren ein Studium bei aufbringen, weiß Christoph Spendel, hochqualifizierten Experten der Szene dessen Arbeit ihn oft in die „Staaten“ zertifiziert bekommen. führt. Also vollendetes Jazzer-Glück in Frankfurt? Nicht ganz: Dass lernbegierige Jazz-Musiker Christoph Spendel trauert und solche, die es werden wollen, bei aller Freude über „Webi Woche für Woche aus allen Teilen Jazz“ dem guten alten Deutschlands anreisen, um sich an „Aufbaustudium Jazz“ der Frankfurter Hochschule ihren nach, das – im Gegensatz Feinschliff im Jazz-Musizieren zum jetzigen Angebot – mit zu geben, hat seit sechs Jahren einem Diplom abschloss, gute Gründe. Einer davon ist der in Frankfurt jedoch im Jahr in der internationalen Jazz-Szene 2004 ausgelaufen war. anerkannte Pianist Christoph Dessen Wiederbelebung Spendel, der gemeinsam mit findet Christoph Spendel seinem Professorenkollegen, dem wichtig, denn seine Gitarristen Michael Sagmeister, Überzeugung lautet: den Weiterbildungs-Studiengang „Wenn man in Frankfurt als Jazz an der HfMDK leitet. deutsche Hauptstadt des 60-minütigen Einzelunterricht im Jazz keinen Jazz studieren Hauptfach bietet der Studiengang kann, ist es so, als wenn Jazz an der HfMDK Woche für man in Salzburg keinen Woche ebenso wie EnsembleMozart studieren kann.“ Musizieren, Harmonielehre, Zum Trost: Zumindest das Arrangement und Studiotechnik. von den Studierenden privat Wer die elf Semesterwochen Jazz finanzierte Weiterbildungsohne Altersbeschränkung und Studium bleibt in der ohne Druck von Diplomprüfungen Jazzstadt Frankfurt ein über zwei Jahre durchziehen zuverlässiges Angebot der möchte, muss ihn selbst Hochschule. Den Satz „Wir bezahlen. Der „We(iter)bi(ldungsfreuen uns schon wieder auf Drei Ensembles treffen sich im Rahmen des Weiterbildungs-Studiengangs Studiengang) Jazz“ ist in der Jazz wöchentlich mit den Jazz-Dozenten zum gemeinsamen Musizieren, hier nächste Woche“ hören die Hochschule ein finanziell autarkes mit Jazzpianist und Hochschulprofessor Christoph Spendel (ganz links). Frankfurter Jazz-Dozenten Angebot, das sich selbst trägt. von Jazz-Musikern, die In Fragen des Studienniveaus ist der den größten didaktischen Spagat schon um sechs Uhr früh in den limitierende Faktor allein die Fähigkeit hinlegen, und zwar zwischen den Zug steigen, um sich um neun Uhr des Studierenden und seine persönliche Fachsimpeleien ausgewiesener morgens noch vor Unterrichtsbeginn Ambition, sich im Jazz zu perfektionieren. Computerfreaks und der Scheu derer, mit Jazz-Skalen warmzuspielen. „Wer als Jazz-, Popular- oder Schulmusiker die ihre Finger bislang zwar am Deren Eifer gibt den Dozenten recht: heutzutage keinen Computer bedienen Instrument, aber noch nicht an der Der „Webi Jazz“ ist für viele Musiker kann, ist ein Analphabet“, findet Christoph PC-Tastatur trainiert haben. zu einem wichtigen Baustein ihres Spendel, der auch in diesem Metier Bis zu 20 Studierende zählt der „Webi Musikerberufes geworden. bjh
O-Töne 8. Jahrgang | Nr. 1 | 4. Februar 2010 Laura Linnenbaum, Daniel Schauf und Gabriel von Zadow versuchen sich am Genre Komödie
„Lachtheater“, ganz professionell Komödie? Und das im LAB, einem Ort experimenteller Formen? Meistens rümpfen wir die Nase, denn das so genannte Lachtheater dient für viele „nur“ der mehr oder weniger intelligenten Unterhaltung, geschrieben aus rein szenischen und selten literarischen Gesichtspunkten. Es beruht auf Kalkül und Konstruktion. Das „Wie“, Fragen nach Rhythmus, Timing, Tempo, stehen für die Regie handwerklich im Vordergrund. Manche Stücke, etwa die von Feydeau, Labiche, Ayckbourne oder Frayn, gleichen eher Ikea-Bauanleitungen. Damit scheinen sie die „künstlerische Freiheit“ der Regisseure erheblich einzuschränken. Dennoch bildet „Komödie“, neben „Realismus“, „Klassik/ Antike“, „Moderne“ und „Postmoderne/ Dekonstruktion/Gegenwartsdramatik“ eine Säule im Rahmen der Ausbildung. Das Lachen soll uns nicht vergehen Das Lachen soll uns auch weiterhin nicht vergehen. Und - Volker Klotz führt dies in seinem Buch „Bürgerliches Lachtheater“ sehr überzeugend aus – das Theater ist eher in der Lage als andere Künste wie Musik oder Malerei, die Leute auf gezielt ästhetischem Weg zum Lachen zu bringen. Die Studierenden sollen also lernen, mit der Entstellung gewohnter Abläufe und Verhaltensweisen (Situationskomik), der Entstellung von empfundenem „Schönen“ (Typenkomik) und der Brechung gemeinsamer historischer und sozialer Erfahrungen (Über- oder Untertreibung) zu arbeiten. Dazu muss er natürlich Gesellschaft genau kennen, damit diese im oft kritischen Erkennen über sich selber lacht. Gefragt sind genaue handwerkliche Anweisungen und eine klare Setzung von szenischen Wirkungen. Zu entdecken ist das Paradox der Freiheit innerhalb einer vorgegebenen Form und die Erzielung
Szenenfoto aus den Proben zum Komödienabend am 11. Februar im „LAB Frankfurt“, dem neuen Proben- und Aufführungsort der Hochschule in der Schmidtstraße 12. Foto: Sophie Linnenbaum
von Reaktionen im Hier und Jetzt. Zu lernen ist aber auch, dass eine Aneinanderreihung von szenischen Einfällen noch kein Ganzes ergibt. Der Regisseur bekommt in der Arbeit direkt zurückgespiegelt, was „funktioniert“ und was nicht. Zu unserer Arbeitsweise: Wir haben versucht, eine möglichst genaue Simulation einer professionellen Arbeitssituation nachzuvollziehen. Die Studierenden mussten ein Stück auswählen, die Auswahl begründen und eine konzeptuelle Strichfassung innerhalb einer festen Aufführungsdauer (maximal 30 Minuten pro Stück) erstellen. Jeder bekam ein Budget für Schauspieler und Ausstattung, Teams (Bühne und Dramaturgie) mussten gebildet und in einem „Vorsprechmarathon“ Entscheidungen für eine optimale Besetzung getroffen werden. Die Proben begannen am 11.1. 2010 im LAB in der Schmidtstrasse,
Premiere ist am 10. Februar 2010. Die Produktionen werden von mir betreut, wobei die Regel gilt: Der Dozent spricht nur mit den Regisseuren, nicht mit den Schauspielern. Was wir erwarten können, sind drei völlig verschiedene „Beziehungskisten“: Laura Linnenbaum hat sich das Stück „Indien“ von Josef Hader/ Alfred Dorfer vorgenommen, ein Roadmovie über ein ungleiches Paar von Unsympathen, die sich langsam näher kommen. Daniel Schauf überprüft Dario Fo/Franca Rames Stück „Offene Zweierbeziehung“ auf seine heutige Bühnen- und Beziehungstauglichkeit und Gabriel von Zadow wagt sich an Samuel Becketts Roman „Mercier und Camier“, eine eher leise Geschichte, die nach dem Sinn des Lebens fragt. Prof. Hans-Ulrich Becker Donnerstag, 11. Februar Freitag, 12. Feburar, jeweils 20 Uhr, Ort: LAB Frankfurt, Schmidtstr. 12
O-Töne 8. Jahrgang | Nr. 1 | 4. Februar 2010 Publikationen der Lehrenden
Buch über Geschichte des Tanzes Die Tanzkritikerin Gabriele Wittmann, die an der HfMDK Tanzgeschichte und Creative Scientific Writing lehrt, hat mit zwei Kolleginnen ein Buch über die US-amerikanische Tanzgeschichte des 20. Jahrhunderts am Beispiel der Choreographin Anna Halprin veröffentlicht. Halprin erforschte als Tänzerin die anatomischen Gegebenheiten des Körpers und die in ihm angelegte Erlebniswelt. Als Pädagogin bot sie Simone Forti, Yvonne Rainer, Meredith Monk und folgenden Generationen Raum für Explorationen. Als Choreographin verließ sie die Ebene der Narration, zerlegte das Theater in seine Bestandteile und erkundete die
Erfolge unserer Studierenden Kompositionsklasse von Prof. Gerhard Müller-Hornbach: Paul Leonhard Schäffer und Dongjin Bae erhielten für die Kasseler Musiktage 2009 Kompositionsaufträge für ein Kammermusikwerk. Die Uraufführungen von Die Mahnworte des Ipuwer (für zwei Soprane und Schlagzeug) von Paul Schäffer und Hin und Her (für Kammerensemble) von Dongjin Bae fanden im Rahmen der Kasseler Musiktage statt. Mathias Monrad Moeller komponierte senza 0.1 für Violoncello und Schlagzeug sowie Integriteter für Stimme, Violoncello und Schlagzeug, ein Stück, das beim Festival Sallarte Göttingen erklang. Für den LandesJugendChor SchleswigHolstein komponierte er ein Sanctus, das unter seiner Leitung in Kiel uraufgeführt wurde. Im Auftrag des Literaturfestivals textnet.de Leipzig komponierte er schließlich fünf muspilli-räume für fünf Stimmen nach altdeutschen Texten. Die Aufführung fand in der Moritzbastei in Leipzig statt. Jiyoung Kang komponierte für die renommierten Solisten Carin Levine (Flöte) und Rohan des Saram (Violoncello) Gesang der Ewigkeit II mit mehreren Aufführungen und Aufnahmen für den SWR und Radio Bremen. Für das Adevantgarde Festival München komponierte sie Schuhplattler für fünf Instrumente. Das TIMF-Ensemble realisierte die Uraufführung. Für das OffProgramm Next Generation der Donaueschinger Musiktage 2009 wählte die Jury ihre Komposition Gesang der Ewigkeit I aus. Valentin Haller schrieb Simson und Dalila – eine Komposition, die die Jury des Off-Programms Next Generation (unter der Leitung von Dr. Julia Cloot) der Donaueschinger Musiktage für eine Aufführung auswählte. Se In Seong erhielt beim Hanminsok Kompositions-Wettbewerb für Orchester der Music Association of Korea den zweiten Preis (ein erster wurde nicht vergeben). Tun-Yuan Hung führte im August 2009 in Taipeh (Taiwan) seine Komposition TaoHua-Shan für Gesang und traditionelles Instrumentarium auf.
Tanzkritikerin Gabriele Wittmann lehrt an der HfMDK Tanzgeschichte und Creative Scientific Writing.
Idee der kollektiven Improvisation. Im gesellschaftlichen Aufbruch der sechziger und siebziger Jahre kreierte sie in Kalifornien durch gemeinschaftlich sich entwickelnde »Scores« Rituale für große Bevölkerungsgruppen. Gabriele Wittmann/ Ursula Schorn/ Ronit Land: „Anna Halprin – Tanz Prozesse Gestalten“, Verlag K.Kieser, München 2009. ISBN: 978-3-935456-24-1
Jagoda Szmytkas als Auftrag entstandene Komposition for(UN)F/ALL>>>>talking thwenty thousand languages to nemo wurde vom SNASH Ensemble in Salamanca uraufgeführt. Ihre Komposition K RPERWELTEN, study of fragmented ONE wurde beim Audio Art Festival – Krakau durch Anna Kozera uraufgeführt. Ihre Musik für Schauspiel DECALOGUE-DIALOGUE, EXQUISITE CORPSE kam in Vilnius im Rahmen einer Produktion von Yurgen Schoora zur Aufführung. Ihre Klanginstallation SCREAM wurde zur Eröffnung eines Kulturzentrums in Warschau der Öffentlichkeit vorgestellt.
O-Töne 8. Jahrgang | Nr. 1 | 4. Februar 2010
Erfolge unserer Studierenden Schauspiel: Alle Schauspielstudierenden des vierten Ausbildungsjahres sind bereits vor Ende ihres Studiums an professionellen Häusern tätig. Im Einzelnen: Katharina Hackhausen hat ein Engagement am Schauspiel Frankfurt in den Produktionen Roter Ritter Parzival und Mutter Courage. Für Herbst 2010 hat sie ein Festengagement an den Münchner Kammerspielen angeboten bekommen. Yevgenia Korolov hat einen Gastvertrag am Schauspiel Frankfurt in der Produktion Remake Rosemarie. Ab Sommer 2010 wird sie fest an der Landesbühne Schleswig-Holstein engagiert sein. Lucie Mackert hat einen Gastvertrag als Aschenputtel am Staatstheater Karlsruhe und bei der Fliegenden Volksbühne von Michael Quast am Schauspiel Frankfurt erhalten. Victoria Schmidt ist in der Uraufführung von Uns kriegt ihr nicht am Staatstheater Mainz beteiligt und wirkt demnächst in einer Uraufführung von Stephan Seidel am Schauspiel Frankfurt mit. Marios Gavrilis spielt in der Uraufführungs-Produktion Krieg der Bilder am Staatstheater Mainz und in der Uraufführung von Stephan Seidel am Schauspiel Frankfurt mit. Außerdem hat er einen Festvertrag am Schauspielhaus Hamburg ab Herbst 2010. Leonard Hohm ist in der Uraufführung von Uns kriegt ihr nicht am Staatstheater Mainz engagiert. Im Herbst wird er einen Festvertrag am Staatstheater Mainz antreten. Moritz Pliquet hat Engagements in Räubertochter Ronja am Staatstheater Wiesbaden, Ilias und Krieg der Bilder am Staatstheater Mainz erhalten und wirkt demnächst in einer Uraufführung von Stephan Seidel am Schauspiel Frankfurt mit. Er hat einen Festvertrag am Schauspiel Frankfurt ab Herbst 2010 angenommen.
> Impressum Thomas Rietschel, Präsident Konzept Dr. Sylvia Dennerle, Telefon 069/154 007-170, sylvia.dennerle@hfmdk-frankfurt.de Redaktion und Layout Björn Hadem, bhadem@arcor.de Redaktionsbeirat Sylvia Dennerle, Christin Groß-Narten, Björn Hadem, Prof. Gerhard Müller-Hornbach, Thomas Rietschel, Prof. Marion Tiedtke Herausgeber
Hendrik Vogt hat im kommenden Sommersemester einen Gastvertrag am Schauspiel Koblenz. Raúl Semmler hat ein Engagement in Tatort Frankfurt am Schauspiel Frankfurt und war an der Produktion des Kinofilms Die Päpstin beteiligt. Er wird im Herbst 2010 einen Festvertrag an der Landesbühne Tübingen annehmen. Schauspiel 3. Studienjahr: Luise Audersch hat ein Engagement in Phädra am Schauspiel Frankfurt bekommen. Instrumente: Matthias Kowalczyk, Trompete (Klasse Prof. Klaus Schuhwerk), wird in der Reihe „Stars of Tomorrow“ als Solist mit dem Rundfunkorchester des Bayrischen Rundfunks das Trompetenkonzert von A. Arutjunjan aufführen. Außerdem erhielt er eine Einladung, dieses Konzert als Solist auch mit dem Philharmonischen Staatsorchester Mainz aufzuführen. Jonathan deWeerd, Trompete (Klasse Prof. Klaus Schuhwerk), spielt in dieser Spielzeit als Aushilfe beim Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam. Nathalie Amstutz, Harfe (Klasse Prof. Francoise Friedrich) hat einen Zeitvertrag als Soloharfenistin bei den Düsseldorfer Symphonikern bekommen. Simon van Hoecke, Trompete (Klasse Prof. Klaus Schuhwerk), hat die Aushilfsstelle als Solotrompeter im Orchestre Philharmonique du Luxembourg gewonnen. Christine Rauh, Violoncello (Absolventin Klasse Prof. Gerhard Mantel), hat den Felix-Mendelssohn-BartholdyWettbewerb in Berlin gewonnen und eine Einladung zur Gruppe der 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker erhalten.
Autoren Florian Ackermann, Ulas Aktas, Bernadette Baas, Prof. Hans-Ulrich Becker, Albrecht Eitz, Björn Hadem (bjh), Prof. Dieter Heitkamp, Esther Hirsch, Prof. Bernd Ickert, Thomas Rietschel, Dr. Marion Saxer Fotos Björn Hadem (8), Katja Mustonen, Sophie Linnenbaum Erscheinungsweise zwei- bis fünfmal im Semester Druck Vario Plus Druck GmbH