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O-Töne 7. Jahrgang | Nr. 4 | 17. November 2009 HfMDK ist Mitbegründer von Frankfurt LAB – Das Labor der Moderne für Frankfurt RheinMain

Das dritte Semester der HfMDK-Schauspielabteilung nutzte bereits zu Beginn des Wintersemesters die der Hochschule neu zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten in der Schmidtstraße als Probenraum. Platz für Produktionen bieten sie reichlich.

Ein Wort vorweg Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, liebe Studierende, die vorliegende Ausgabe dokumentiert erneut, dass unsere Hochschule in einer Vielzahl von Veränderungen begriffen ist – sowohl äußerlichen als auch inneren –, sei es durch den Umzug des Fachbereiches 2 in die Leimenrode oder die Mitbegründung des „Frankfurt LAB“ gemeinsam mit anderen gewichtigen Kulturträgern der Region. Letzteres ist das jüngste Beispiel dafür, dass die HfMDK chancenreich auf Kooperationen und gemeinsame Initiativen setzt, ohne ihr „Kerngeschäft“, die Lehre, zu vernachlässigen, im Gegenteil: selbige dadurch zu stärken. Unseren neuen Kollegen im Haus gilt mein herzliches Willkommen, allen Mitarbeitern, Studierenden und Lehrenden viel Kraft und Erfolg für ein langes Wintersemester. Es grüßt Sie herzlich Ihr

Thomas Rietschel

LAB: Mehr Raum, mehr Vernetzung Frankfurt LAB – Das Labor der Moderne für Frankfurt RheinMain steckt voller Chancen für die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main (HfMDK). Sie ist gemeinsam mit dem Ensemble Modern, der Hessischen Theaterakademie, dem Künstlerhaus Mousonturm und der The Forsythe Company Initiatorin des im Sommer dieses Jahres gegründeten Vereins Frankfurt LAB – Das Labor der Moderne für Frankfurt RheinMain. Die Schmidtstraße 12, die ehemalige Aufführungshalle des Schauspiel Frankfurt westlich des Gallusviertels, ist damit ein neuer Ort für Studierende und Lehrende der HfMDK geworden, wo sie unter großzügigen Raumbedingungen lehren, proben, aufführen und mit den an LAB beteiligten Institutionen kooperieren werden. Die Arbeit des LAB wird zunächst für vier Jahre großzügig gefördert. In enger Zusammenarbeit zwischen künstlerischer Ausbildung und den beteiligten Institutionen soll der neuartige Produktions-, Veranstaltungs- und Ausbildungsort ein Laboratorium mit internationaler Ausstrahlung für zeitgenössische Ensembles, für Musiker, Komponisten, Choreografen und Regisseure werden. Möglich gemacht hat dies der Kulturfonds Frankfurt RheinMain mit Unterstützung der Stiftung Polytechnische Gesellschaft. Kürzlich gaben die beteiligten Gründungspartner gemeinsam mit Prof. Dr. Felix Semmelroth (Dezernent für Kultur und Wissenschaft der Stadt Frankfurt, Kulturausschussvorsitzender des Kulturfonds Frankfurt RheinMain), Staatsministerin Eva Kühne-Hörmann (Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst), Prof. Dr. Herbert Beck (Gründungsgeschäftsführer des Fortsetzung siehe nächste Seite


O-Töne 7. Jahrgang | Nr. 4 | 17. November 2009 Fortsetzung von Seite 1 Kulturfonds Frankfurt RheinMain) und Dr. Roland Kaehlbrandt (Vorstandsvorsitzender der Stiftung Polytechnische Gesellschaft) den offiziellen Startschuss für das Frankfurt LAB. „Das Frankfurt LAB ist eine große Chance, ein bislang einzigartiges Zentrum für zeitgenössisches Musik- und Tanztheater zu installieren, das systematisch in enger Verbindung von Kunstproduktion und Ausbildung neue performative Formen einbezieht und erprobt – und damit international zu einem Impulsgeber der zeitgenössischen Kunst werden kann“, bekräftigt Prof. Dr. Felix Semmelroth die Bedeutung dieses innovativen Kooperationsprojektes. Frankfurt und Hessen zeichnen sich gerade auch durch die enge Zusammenarbeit von künstlerischer Ausbildung und den Kunstinstitutionen aus. Internationale Strahlkraft Hier sieht die Staatsministerin Eva KühneHörmann die große Chance des Frankfurt LAB für das Land Hessen: „Damit kann ein umfassendes Netzwerk für die Entwicklung und Darstellung zeitgenössischer Kunst und die praxisgerechte Förderung junger Künstler entstehen. Ich bin sicher, dass das LAB internationale Strahlkraft

Die fabrikähnliche Fassade der Schmidtstraße 12 lässt kaum erahnen, wieviel Kreativität sich hinter ihren Mauern abspielt. Dafür weisen große Schriftzüge auf den experimentierfreudigen Ort im Westen Frankfurts hin.

für zeitgenössische Ensembles, für Musiker, Komponisten, Choreografen und Regisseure entwickeln wird.“ Die in Frankfurt ansässigen Institutionen Ensemble Modern, Künstlerhaus Mousonturm und The Forsythe Company spielen im internationalen Vergleich bei der kompromisslosen Suche nach einer zeitgenössischen

Ästhetik eine führende Rolle. Was sie darüber hinaus mit der HfMDK und der Hessischen Theaterakademie verbindet, ist der Mangel an angemessenen Räumen, die eine offene Produktionsweise möglich machen. Ziel der Kooperationspartner ist langfristig ein gemeinsamer „Konzert- und Theatersaal des 21. Jahrhunderts“. syd

In Memoriam Reinhold Fecher In Trauer und Dankbarkeit verabschiedet sich die HfMDK von Reinhold Fecher, der am 16. Oktober 2009 gestorben ist. Der 62Jährige hat von Februar 2002 bis zu einem schweren Verkehrsunfall im Mai 2008 ihre Abteilung Finanzen und Controlling geleitet. In dem Buch über Porschemodelle, das ihm Hochschul-Kollegen mitbrachten, als sie ihn erst kürzlich besuchten, hat Reinhold Fecher noch leidenschaftlich geblättert und gelesen. Er schien auf dem Wege der Besserung zu sein, als seine Kollegen ihm unsere besten Genesungswünsche in Heusenstamm persönlich überbrachten. Er hatte es mit viel Kraft und der intensiven Zuwendung und Unterstützung seiner Frau vermocht, aus dem lang andauernden

Reinhold Fecher ist im Alter von 62 Jahren gestorben.

Koma einen Weg zurück ins Leben zu finden. Sein Tod kam deshalb für uns alle überraschend. Wir kannten ihn als fachlich hoch versierten, immer freundlich-hilfsbereiten und lösungsorientiert arbeitenden Kollegen, der auf Teamarbeit und selbständiges Arbeiten seiner Mitarbeiter setzte. Er hatte gute und freundschaftliche Kontakte bis in die Landesministerien, war an dem Verfahren zur Realisierung der „Konzernbilanz“ beteiligt und hat die doppische Buchhaltung der Hochschule in ihren Grundzügen konzipiert und aufgebaut. Die Hochschule behält Reinhold Fecher in dankbarer Erinnerung. Er wird uns fehlen. ag / bjh


O-Töne 7. Jahrgang | Nr. 4 | 17. November 2009 HfMDK reagiert auf chronischen Platzmangel mit der Anmietung von Räumen in der Leimenrode

Der Fachbereich 2 ist umgezogen Zu Beginn dieses Semesters ist der Fachbereich 2 mit sämtlichen Büros in die Leimenrode 29 umgezogen. In den neu angemieteten Räumlichkeiten, rund fünf Minuten Fußweg vom Hauptgebäude der HfMDK entfernt, befinden sich auf eineinhalb Etagen neben dem Dekanat, das im zweiten Obergeschoss untergebracht ist, die Büros der wissenschaftlichen Professuren (Dr. Maria Spychiger, Dr. Werner Jank, Dr. Peter Ackermann, Dr. Sibylle Gienger, Ernst-August Klötzke) sowie der wissenschaftlichen Auch Vorlesungen und Seminare, wie hier im Bild, finden bereits in den Räumen der Leimenrode 29 statt. Mitarbeiter des Fachbereichs, der die Ausbildungsbereiche Lehramt und Komposition umfasst. Des Weiteren stehen dort Seminarräume für Lehrveranstaltungen zur Verfügung. Stolz Der Weg in die Leimenrode 29 ist der Fachbereich auf die moderne Ausstattung der neuen Der kürzeste Weg vom Hochschul-Hauptgebäude in die Seminarräume, die unter anderem mit interaktiven Tafeln und Leimenrode verläuft über die Finkenhofstraße. Sie zweigt Projektionskameras ausgerüstet sind. Da diese Medien seit direkt gegenüber dem HfMDK-Haupteingang von der einiger Zeit an den allgemeinbildenden Schulen eingeführt Eschersheimer Landstraße ab. Sie wiederum kreuzt nach werden, steht den Lehramtsstudierenden bereits im Studium wenigen hundert Metern den Bornwiesenweg. In dessen ihr späteres „Handwerkszeug“ zur Verfügung. Zwar sind die Verlauf rechter Hand zweigt nach wenigen Metern wieder letzten Renovierungs- und Einrichtungsarbeiten noch im Gange; rechts die Leimenrode ab. Die Dependance der Hochschule der Fachbereich freut sich aber über Besuch in seinen neuen ist das Gebäude vor Kopf am Ende der Sackgasse mit der Räumlichkeiten. Die Email- und Telefon-Kontaktdaten der Hausnummer 29. Der Fußweg beträgt rund fünf Minuten. Fachbereich-Mitarbeiter sind gleich geblieben. Frank Rosenberger

Neue Raumverteilung im C-Gebäude der Hochschule Weitere Mitarbeiter der Verwaltung sind umgezogen. Die Personalabteilung befindet sich jetzt in den ehemaligen Räumen des Fachbereiches 2. Nachfolgend ein Überblick über die neuen Belegungen: Simone Kleespies Leitung Personalservice und Organisation Raum C 012, Tel.: 154007-324; Silke Altmannsberger Personalservice und Organisation Raum C 011, Tel.: 154007-326;

Sabrina Kautz Personalservice und Organisation Raum C 010, Tel.: 154007-132; Gabriele Schmitt Personalservice und Organisation Raum C 010, Tel.: 154007-274; Carina van Loon Personalservice und Organisation/ Poststelle Raum C 009, Tel.: 154007-325;

Raumplanung C 104, Tel.: 154007-318; Jürgen Müller Leitung Hausdienst Raum C 103, Tel.: 154007-519; Petra Knop Finanzabteilung Raum C 102, Tel.: 154007-534; Ingo Weismantel, Veranstaltungstechnik, Raum C 002, Tel.: 154007-252.


O-Töne 7. Jahrgang | Nr. 4 | 17. November 2009 Jürgen Müller ist seit Oktober neuer Leiter der Haustechnik – Schreiner und Betriebswirt zugleich

Koordinator in einer „spannenden Zeit“ Jürgen Müller ist seit Oktober neuer Leiter der Haustechnik an der HfMDK. Er koordiniert fortan die Arbeitsabläufe des Hausdienstes und überwacht in enger Absprache mit der Hochschulleitung die Bauinstandhaltung und das Reparaturwesen der hochschuleigenen Gebäude. Es ist anzunehmen, dass Jürgen Müller sein Saxophon, das daheim seit Jahren unbenutzt neben seinem Schreibtisch steht, bald wieder entstaubt und zum Klingen bringt. „Es ist ein Wohlgefühl für mich, wenn ich durch die Hochschule laufe und überall Musik höre“, sagt der 55-Jährige. Mehr noch: Sein neuer Arbeitsplatz gemahnt Jürgen Müller an seinen Kindheitswunsch, in einem Orchester als Saxophonist mitzuspielen, den er sich erst mit 30 Jahren erfüllt hat. Weil ihm seine vorherige Aufgabe als Sachgebietsleiter der technischen Dienste der Saalbau GmbH seit 2002 arg in Anspruch nahm, blieb Jürgen Müllers Musizierleidenschaft in den letzten Jahren aber auf der Strecke. Inspiration zum Weitermachen erhält er also nun reichlich auf seinen neuen Arbeitswegen in den Hochschulgebäuden. Schreibtischarbeit überwiegt Zurzeit arbeitet er sich noch durch alte Baupläne und Wartungsverträge, um die baulich und technisch relevanten Einrichtungen der Hochschule zu überblicken. Überhaupt wird sich der Großteil seiner Arbeit weiterhin am Schreibtisch abspielen: Der Tischlermeister

ist zugleich Betriebswirt und macht aus seinen Neigungen keinen Hehl: „Was mir vermutlich am meisten liegt, ist eine professionelle Gestaltung der Arbeitsabläufe und das Disponieren von Kräften und Aufgaben.“ Dabei legt er großen Wert auf Kollegialität. Schon bei der Saalbau GmbH unterstand ihm ein Dutzend Mitarbeiter.

seine zweite Leidenschaft neben dem Musizieren: Das Bauen eigener Möbel mit individuellem Designerblick hat zur Folge, dass im Hanauer Hause Müller kaum ein gekauftes Möbelstück zu finden ist. Das Arbeitsklima an der Hochschule hat Jürgen Müller seit seinem Arbeitstag bislang als „sehr angenehm“ erlebt. Doch angesichts vieler aktueller und zukünftiger Umbauten und den langfristigen Plänen für einen Neubau der Hochschule empfindet der zweifache Vater erwachsener Söhne vor allem eines: „Mich erwartet hier eine spannende Zeit – einfach hochinteressant.“ bjh

Danke, Ourania Christakopoulou!

Jürgen Müller studiert zurzeit alte Pläne und Wartungsverträge, um sich in den Hochschulbetrieb einzuarbeiten.

Der Veranstaltungsbetrieb in den vielen Objekten, die er dort zu überwachen hatte, sorgte dafür, dass der Hanauer bei Pannen und Unwägbarkeiten in den technischen Abläufen rasch reagieren musste. Da blieb es nicht aus, dass er sich des öfteren den Arbeitskittel überstreifte, um rasch am Ort des Problems selbst Hand anzulegen. Zuvor hatte er zehn Jahre nach seiner Lehre als Schreiner Berufserfahrung gesammelt, bevor er 20 Jahre in Hanau seine eigene Schreinerei betrieb. „Das Schreinern habe ich übrigens bis heute nicht aufgegeben“, verrät Jürgen Müller

22 Jahre lang gehörte sie zu den „guten Geistern“ im Haus, die ihre Arbeit beginnen, wenn noch niemand am Instrument oder im Seminarraum sitzt. „Die Hochschule ist ok“ und „mit den Studenten hatte ich nie Probleme“ lautet das knappe, aber treffende Fazit von Ourania Christakopoulou, die täglich ab 5 Uhr morgens in der Hochschule für Sauberkeit gesorgt hat und zum Ende des Sommersemesters in den Ruhestand gegangen ist. Wie sie nun damit klarkommt, dass ihr Wecker sie fortan um 3.30 Uhr morgens in Ruhe lässt? „Ich bin gespannt“, sagt sie lächelnd. Bewegungsarm wird ihr Ruhestand sicher nicht werden: Ihr Hobby, der Garten in Frankfurt, umfasst immerhin 800 Quadratmeter. Und wenn sie Frankfurt mal gänzlich satt hat, wartet immernoch ihre griechische Heimat auf sie. bjh


O-Töne 7. Jahrgang | Nr. 4 | 17. November 2009 Esther Hirsch arbeitet in der Öffentlichkeitsarbeit, Christoph Vetter im Veranstaltungsbüro

Freiwillig im Dienst der Kultur Mein Name ist Esther Hirsch, ich bin 20 Jahre alt und mache seit September 2009 ein Freiwilliges Soziales Jahr Kultur in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der HfMDK an der Seite von Dr. Sylvia Dennerle. Meine Aufgaben sind unter anderem die Erstellung des Pressespiegels, was mit dem täglichen Lesen von Zeitungen verbunden ist, die Pflege der hochschuleigenen Website und das Schreiben von Pressetexten. Ich habe mich für solch ein Jahr entschieden, weil ich Erfahrungen für das spätere Berufsleben sammeln möchte. In meiner Freizeit mache ich selber Musik, was in letzter Zeit allerdings etwas auf der Strecke geblieben ist. Außerdem beschäftige ich mich gerne mit Literatur oder gehe ins Kino. esther.hirsch@hfmdk-frankfurt.de, 154007-333, Raum C 201

Mein Name ist Christoph Vetter. Seit diesem Jahr wohne ich in Frankfurt und stamme aus Rödental. An einem musischen Gymnasium in Coburg machte ich in diesem Sommer mein Abitur. Während der Schulzeit lernte ich Querflöte und Orgelspiel, musizierte in einem Orchester, sang und singe in einer SkaBand und arbeitete als Statist und Nebenrollendarsteller im Landestheater Coburg. Im September begann ich im Künstlerischen Betriebsbüro der HfMDK bei Daniela Kabs mein Freiwilliges Soziales Jahr. So habe ich bereits an einigen Veranstaltungen und Projekten mitarbeiten dürfen. Eventuell hat mich der eine oder andere schon beim Auf- und Umhängen von Plakaten in der Nähe der blauen Säule gesehen. Wegen meines Interesses für Musik habe ich mich sehr über die Zusage für ein FSJ in der Hochschule gefreut. christoph.vetter@hfmdk-frankfurt.de, 154007-314, Raum C 8

Assistentin in der Abteilung Studium und Lehre: Julia Schweiger

Immer ansprechbar „Ich mag den direkten Kontakt zu Menschen und freue mich über jeden, mit dem ich zusammenarbeiten kann“, sagt Julia Schweiger. Damit bringt die Blockflötistin und Studentin für Barockfagott beste Voraussetzungen mit, um in der Abteilung Studium und Lehre Studierenden in Fragen des Studiums zu helfen, Termine von Manfred Gerhardt, Leiter des Studierendensekretariates, zu koordinieren, das Patenprojekt des AStA zu betreuen sowie organisatorische Fragen rund um das Seminar „Selbstmanagement und Marketing“ zu klären. Büroarbeit ist der 24-Jährigen nicht fremd: Im Staatstheater Mainz absolvierte sie zeitweise ein Volontariat im Orchesterbüro. Seit November hat sie an der HfMDK die Aufgaben von Martina Backes übernommen und ist Montag bis Donnerstag zu den üblichen Sprechzeiten des Studierendensekretariates erreichbar. julia.schweiger@hfmdk-frankfurt.de, 154007-244, Raum C 104

Termine für Ringvorlesung

Die Kunst der Bühne In diesem Semester setzt der Fachbereich 3 für alle Studierenden der HTA wieder seine Ringvorlesung mit prominenten Künstlern des zeitgenössischen Theaters fort, die in einer einstündigen Präsentation ihre Arbeit vorstellen und zu einem längeren Gespräch einladen. Jeder Interessierte ist willkommen. Die Termine jeweils um 19 Uhr im Raum A 207: 3.12.: Muriel Gerstner, Bühnenbildnerin; 28.1.: Lukas Bärfuss, Dramatiker; 4.2.: Siegmund/Gabriele Wittmann, Tanz und Choreographie.


O-Töne 7. Jahrgang | Nr. 4 | 17. November 2009 HfMDK-Gesangsabteilung ist seit fünf Jahren begeistert an der Reihe „Bach-Vespern“ beteiligt

Bach ganz oder gar nicht „Nur ein bisschen Bach gibt es bei uns nicht“, stellt Gesangsprofessor Thomas Heyer klar. In der Gesangsabteilung der HfMDK ist die Musik Johann Sebastian Bachs seit fünf Jahren, genauer gesagt seit 50 Kantaten-Aufführungen, zu einem festen Bestandteil des Studiums geworden. Das geglückte Zusammenfinden zweier Dirigenten und einer kooperationsfreudigen Hochschule trägt seit einem halben Jahrzehnt reiche Früchte: Die Bach-Vespern Frankfurt und Wiesbaden mit Sängern der Hochschule als Solisten in 199 geistlichen Bach-Kantaten sind zu einer anerkannten Institution geworden: sowohl für die Lehre an der HfMDK als auch für jene, die Bachs Kantaten in ihrem ursprünglichen Kontext erleben wollen, nämlich eingebettet in einen Gottesdienst. Den Landeskirchenmusikdirektor Michael Graf Münster, Kantor an Frankfurts evangelischer Hauptkirche St. Katharinen, und seinen Wiesbadener Kantorenkollegen Martin Lutz gibt es bei dieser rein rechnerisch auf 20 Jahre angelegten Unternehmung „nur im Doppelpack“, wie Graf Münster lächelnd beteuert. Das Modell ist denkbar einfach: An jedem ersten Wochenende im Monat – dies zehnmal jährlich – agieren im monatlichen Wechsel Martin Lutz und Graf Münster am Dirigierpult bzw. in der Continuogruppe des professionell besetzten Orchesters, bringen mit einer Auswahl der Schiersteiner Kantorei und der Kantorei St. Katharinen versierte Choristen mit und moderieren ein Gesprächskonzert mit anschließendem Gottesdienst, in dem die Kantate erklingt. Die Gesangssolisten

Auf Bach will keiner mehr verzichten: Landeskirchenmusikdirektor Michael Graf Münster, Gesangsprofessor Thomas Heyer und Mezzo-Sopranistin Charlotte Quadt bei einer Probe.

der Bach-Vespern sind sämtlich Studierende der Hochschule und bisweilen auch Lehrende der HfMDK. Wer bei den Proben genau hinhört, merkt rasch, warum „ein bisschen Bach“ bei diesem Projekt ausgeschlossen ist: Welcher Studierende welche Arie oder Rezitativ in welcher Kantate singen darf, haben die Gesangsprofessoren in pädagogischer Absprache lang vorher entschieden. Entsprechend ausgiebig bereiten sich die Studierenden mit den Dirigenten und Gesangslehrern auf ihre Partien vor. Genau diese intensive Betreuung ist es, die in den Augen der Gesangsstudentin Charlotte Quadt den entscheidenden Unterschied zu einer „Mugge“ – Musik gegen Geld – ausmacht. „Ich habe nicht nur die richtigen Noten zu interpretieren gelernt, sondern auch viel über Bach gesprochen und aufschlussreiche Hintergründe erfahren“, resümiert die MezzoSopranistin ihre mehrfachen Engagements in der Reihe der Bach-

Vespern. Und als Sängerin, die auf die Opernbühne möchte, mag sie auf die Begegnung mit der Musik Bachs längst nicht mehr verzichten, denn: „An Bach kann man so unglaublich viel lernen, was man für die Bühne braucht. Im Grunde ist jedes Rezitativ eine kleine Oper.“ Graf Münster bestätigt genau diese Überzeugung: „Gerade bei Bach geht es genau darum, aus der Szene eines Rezitatives heraus nicht nur ein paar Töne zu singen, sondern das innere Erleben zu entwickeln.“ Es ist das, was Thomas Heyer die „Authentizität des Sängers“ nennt. „Dies zu lernen, dafür eignet sich die Musik Bachs hervorragend“, findet der Koordinator der Solisteneinsätze für die Bach-Vespern. Stets gut besetzte Bankreihen belohnen deren Musiker regelmäßig für ihre Arbeit. Für die Gesangsstudierenden schließlich hat das institutionalisierte Miteinander von evangelischer Kirchenmusik und Hochschullehre längst weitere Kreise gezogen: Arrivierte Kantoren der Landeskirche haben die Hochschule als einen wahren Fundus für junge Talente auch für ihre musikalischen Unternehmungen entdeckt. bjh


O-Töne 7. Jahrgang | Nr. 4 | 17. November 2009 Bach-Vespern Die Reihe „Bach-Vespern Frankfurt und Wiesbaden“ führt alle 199 geistlichen Kantaten von Johann Sebastian Bach monatlich als Gesprächskonzerte und anschließende Abendgottesdienste in St. Katharinen Frankfurt sowie in der Markt- und Christophoruskirche Wiesbaden auf. Sie ist eine Kooperation zwischen der Schiersteiner Kantorei (Leitung: Martin Lutz), der Kantorei St. Katharinen Frankfurt (Leitung: Landeskirchenmusikdirektor Michael Graf Münster) und der HfMDK (Koordinator: Prof. Thomas Heyer). Studierende und Professoren gestalten die vokalen Solopartien; es spielt das Bach-Collegium Frankfurt-Wiesbaden, welches sich aus führenden Mitgliedern der großen Orchester des RheinMain-Gebietes zusammensetzt, sowie zweimal jährlich das Hochschulbarockensemble „Febiarmonici“. Der Aufführung im Rahmen eines Abendgottesdienstes geht ein 20minütiges Gespächskonzert voraus, das unter Beteiligung aller Musiker in die Kantate einführt. Unterstützer der Bach-Vespern sind die EKHN-Stiftung, die Wiesbaden-Stiftung, die Cronstett’ und Hynspergische Evangelische Stiftung und die Deutsche Bank. Die nächsten Aufführungen finden am Samstag, 5. Dezember, ab 17.30 Uhr in St. Katharinen und Sonntag, 6. Dezember, ab 16.30 Uhr in der Christophoruskirche WiesbadenSchierstein statt. Es erklingt die Kantate „Wachet, betet“. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.bach-wiesbaden.de/vespern. htm sowie www.stk-musik.de

HfMDK lud zum dreitägigen Symposium „The Artist`s Body“ ein

Rettende Insel in der Krise Die HfMDK lud vom 8. bis 10. Oktober 2009 zum Symposium „The Artist’s Body“ (TAB) ein. Künstler, Pädagogen, Mediziner, Natur- und Geisteswissenschaftler widmeten sich in Vorträgen, Podiumsdiskussionen, Tischgesprächen und Workshopseminaren dem Körper und der Körperwahrnehmung in der künstlerischen Ausbildung und Praxis. Nachfolgend zitieren wir aus einem Bericht der Theater- und Tanzkritikerin Melanie Suchy, der in der aktuellen Hochschulbeilage der „neue musikzeitung“ (nmz) in voller Länge abgedruckt ist.

Lehrenden aus unterschiedlichen Fachgebieten. Da lockern sich mal die Grenzen, die eine der Kunst gewidmete Hochschule mitunter so unkünstlerisch institutionell wirken lassen. (...) Die Begegnung der Künste (also der Künstler) Musik, Tanz, Schauspiel auf die gemeinsame Basis Körper hin zu konzipieren, hat an der Frankfurter Hochschule eine Geschichte, die immerhin bis 1991 zurückreicht und seit 2003 verstärkt in den Ausbildungsalltag integriert wird. (...) Je mehr Lehrer eines Tages mit „Körperwissen“ unterrichten, desto weniger werden solche Angebote als

„Es gibt keinen Musiker, der keine Krise hat,“ sagt eine Gesangsprofessorin der Frankfurter Hochschule, die im Workshop von Mediziner Möller sitzt, „aber das ist tabu“. Sie selbst habe wegen einer Krise begonnen, sich mit Körperbewusstseinsmethoden zu beschäftigen. Dass das keine Einzelfälle sind, weiß jeder in der Branche. Performance des dreitägigen Symposiums Foto: Udo Hesse Es trifft, weiß man auch inzwischen, gerade die Erfolgreichen, BeFremd-Körper, Zusätze oder Nebengabten, Ehrgeizigen. Auftrittsangst, Fokale sächlichkeiten in der Ausbildung Dystonie, Blockaden, Krämpfe, Burn-out, wahrgenommen werden. Einige Medikamentenmissbrauch, Unfälle, KrankAppelle und Wünsche der Experten heiten. Auf der Tagung konnte man denen auf der Tagung hatten aber auch mit begegnen, die auf ihrer Odyssee von Arzt grundsätzlichen Einstellungen der zu Arzt zu Heilpraktiker endlich Diagnose Kunst und dem Menschen gegenüber und Heilung, eine rettende Insel gefunden zu tun. Stoppt die Selbstentwertung! hatten, oder, dem Mythos entsprechend: Mehr Improvisation, also Förderung eine Art Heimat und Liebe. Dieses „Aha!“ der Kreativität! Eine Freiheit fürs Fehzu erleben, scheint oft das Gefühl zu sein, lermachen! (...) zu sich selbst zu kommen. (...) Das Schöne an solchen Workshops, wie sie Im Sinne der Nachhaltigkeit und der etwa die HfMDK auch regelmäßig anbietet Informations- und Erfahrungsvermittin der Reihe Musikspezifische Bewegungslung wird nach der Tagung eine Malehre (MSBL) und in offenen Kursen, ist terialsammlung ins Internet gestellt: das Miteinander von Studierenden und www.tab-2009.de


O-Töne 7. Jahrgang | Nr. 4 | 17. November 2009 Evelyn Wentz, Sprecherin der Lehrbeauftragten, fordert für diese verbesserte Bedingungen

„Wer baut das siebentorige Theben?“ Die Hochschule hat große Pläne. Thomas Rietschel hat in seiner Rede vor dem Erweiterten Senat die zukünftigen Ziele skizziert. Trotz eines Zahlenverhältnisses von 1:5 von hauptamtlichen zu nebenamtlichen Lehrkräften lehnt der Präsident unserer Hochschule eine Anhebung der Honorarsätze ab und spricht dennoch gleichzeitig von einer Integration der Lehrbeauftragten und der Notwendigkeit einer Hochschulidentifikation aller Hochschulmitglieder. Diese Ziele sind einsichtig und ihre Umsetzung überfällig. Sie lassen sich allerdings nicht ohne gravierende Veränderungen in Struktur und Entlohnung erreichen: Wenn der Präsident der HfMDK von unser aller gesellschaftlicher und moralischer Verantwortung spricht, davon, dass wir alle Kultur möglich und erfahrbar machen müssen trotz wirtschaftlich schwieriger Zeiten, wo bleibt seine Verantwortung für die schwierige Situation der Lehrbeauftragten an unserem Institut?

Niemand von uns – das wage ich zu behaupten – ist die Verpflichtung eines Lehrauftrages eingegangen, weil er eine hauptamtliche Versorgung erwartet. Wir alle wissen, dass Lehraufträge der „Ergänzung des Lehrangebots“ dienen, wie es im Hessischen Hochschulgesetz heißt. Vom Inhalt dieser Formulierung hat sich unsere Hochschule allerdings weit, weit entfernt. Die gegebene Situation rechtfertigt niemals Honorare, die seit vielen Jahren stagnieren und der Lohnentwicklung der Bundesrepublik in keiner Weise entsprechen. Gerhard Mantel spricht in seinem Leitartikel in der vorigen Ausgabe von „Frankfurt in Takt“ davon, dass 300 Lehrbeauftragte „die gleiche Arbeit und die gleiche Qualität von Arbeit“ leisten wie 60 Professorinnen und Professoren. Diese Lehrbeauftragten erhalten ein Honorar, das nur zu einem geringen Teil der Entloh-

nung einer hauptamtlichen Lehrkraft entspricht! Wie sollte auf einer solchen Basis Identifikation entstehen? Sehr geehrter Herr Rietschel, lassen Sie uns gemeinsam auf politischer Ebene Überzeugungsarbeit leisten und den besonderen Status der Lehrbeauftragten an Musikhochschulen ins Bewusstsein der Verantwortlichen bringen: Initiieren wir eine konzertierte Aktion, in der alle namhaften Verbände, allen voran der DTKV, gemeinsam mit allen bundesdeutschen Musikhochschulen an einer Strukturveränderung arbeiten. Wir haben als einzige Musikhochschule Hessens die Möglichkeit, Maßstäbe zu setzen und Beispiel gebende Veränderungen in Gang zu setzen, auch und besonders an dieser Stelle. Sie haben Verantwortung für alle Hochschulangehörigen: Seien Sie auch ein Präsident der Lehrbeauftragten! Evelyn Wentz, Sprecherin der Lehrbeauftragten

24 deutsche Musikhochschulen starten Aktionen gegen musikalische Verarmung der Gesellschaft

Aktionstag musikalische Bildung

„Können Sie sich eine Welt ohne Musik vorstellen? Wir nicht. Die deutschen Musikhochschulen.“ Unter diesem Motto haben sich alle 24 selbstständigen staatlichen Musikhochschulen in Deutschland zusammengeschlossen. Gemeinsam wollen sie der Gefahr der musischen Verarmung unseres Landes entgegenwirken. Sie übernehmen Verantwortung als eine Interessenvertretung für Musik und setzen sich mit Nachdruck für eine Gesellschaft ein, die die Bedeutung von Musik erkennt, nutzt und fördert. Mit einem Aktionsjahr zur musikalischen Bildung und Ausbildung will die Rektorenkonferenz der deutschen

Musikhochschulen, die 2010 ihr 60Projekten wie Primacanta und jähriges Bestehen Response für die kulturelle feiert, ein Zeichen Bildung. Am 19. November setzen. Der 19. werden Grundschüler im November 2009 bildet Kleinen Saal der HfMDK dazu den Auftakt: Alle gemeinsam mit Prof. 24 Musikhochschulen Thomas Heyer in Theorie öffnen an diesem und Praxis erleben, was Tag ihre Türen und Singen ist. veranstalten einen gemeinsamen Das Programm der 24 „Aktionstag deutschen Musikhochmusikalische Bildung“. schulen am „Aktionstag Die HfMDK engagiert musikalische Bildung“ gibt sich bereits seit es online unter Jahren konsequent Eines von mehreren Werbeplakaten zur Aktion musikalische und nachhaltig mit www.die-deutschenBildung der deutschen Musiklangfristig angelegten hochschulen. musikhochschulen.de syd


O-Töne 7. Jahrgang | Nr. 4 | 17. November 2009 Der AStA lädt zur Party, zu Kulturabenden und zur hochschulpolitischen Beteiligung ein

Engagement ist immer willkommen Herzlich Willkommen! Nachdem alle Erstsemestler bei der Einführungsveranstaltung am ersten Oktober die Aktivitäten des AStA schon hautnah erleben durften, begrüßen wir nun auch alle anderen Studenten, die sich jetzt in die Arbeit stürzen, und wünschen allen ein erfolgreiches und schönes Wintersemester 2009/10. In den Reihen des Studierendenparlaments begrüßen wir Caspar Wedell, der neu dazugestoßen ist und Christina Belau ersetzen wird, die aus dem Amt ausgeschieden ist. Wir danken ihr für ihre Arbeit, insbesondere für das Engagement für die Kulturabende. Der AStA hat wieder einige große Aktionen für euch geplant, die das harte Studentenleben ein wenig versüßen sollen. Partyhelfer gesucht Am 11. Dezember steigt die große AStA-Hochschulparty, bei der das gesamte Gebäude zum Kochen gebracht wird. Wir hoffen diesmal auf zahlreiche aktive Helfer, die Lust haben, uns in einem Party-Komitee zu unterstützen. Wer sich vorstellen kann, uns bei der Organisation und Durchführung der Party zu helfen, der kann sich unter info@asta-hfmdkfrankfurt.de melden. Darüber würden wir uns sehr freuen. Außerdem sind, nach dem großen Erfolg des ersten, zwei weitere Kulturabende geplant. Hier bekommen ausländische Studierende eine Gelegenheit, ihr Heimatland mit seinen Traditionen (Musik, Tanz etc.) in zwangloser Atmosphäre vorzustellen. Natürlich gibt es auch in diesem Semester wieder Hochschulsport. Dieser findet immer donnerstagabends in den Räumen der Tanzabteilung statt. Infos findet ihr am AStA-Brett. Studierendenparlament: Wählen und sich wählen lassen Gegen Ende des Semesters finden wieder Wahlen statt, bei denen ihr die Gelegenheit habt, die Mitglieder des Studierendenparlaments neu zu wählen bzw. in ihrem Amt zu bestätigen. Nutzt diese Chance, in der Hochschulpolitik aktiv zu werden, denn nur durch eine lebendige Demokratie kann an der Hochschule auch etwas bewegt werden. Auch bei uns zählt jede Stimme, denn bei geringer Wahlbeteiligung werden dem AStA die finanziellen Mittel gekürzt. Schön wäre es auch, wenn sich ganz viele von euch ebenfalls um die Plätze im Studierendenparlament bewerben. Wir freuen uns auf ein tolles Wintersemester 2009/10 mit euch allen! Euer AStA Fotostrecke: Im Rahmen eines Sommerfestes der HfMDK veranstaltete der AStA erstmals einen spektakulären Treppenlauf durch das Hochschulgebäude. Selbst die Hochschulverwaltung folgte der Aufforderung zum sportlichen Vergleich (Foto rechts Mitte), musste sich aber bald geschlagen geben. Strahlende Sieger insgesamt wurde die Mannschaft der Schauspielabteilung (Foto rechts).


O-Töne 7. Jahrgang | Nr. 4 | 17. November 2009 „Das musikalische Selbstkonzept“ stieß auf der Fachkonferenz ESCOM auf großes Interesse

Selbsteinschätzung mit allen Sinnen Die Forschung an der HfMDK zieht weite Kreise: Im Sommer reiste Dr. Maria Spychiger, Pädagogik-Professorin der Frankfurter Hochschule, gemeinsam mit ihren wissensschaftlichen Mitarbeiterinnen Franziska Olbertz und Lucia Gruber nach Finnland, um über den aktuellen Stand ihres Forschungsprojektes „Das musikalische Selbstkonzept“ zu referieren. In Jyväskylä fand die siebte Konferenz der „European Society for the Cognitive Sciences of Music“ (ESCOM) statt. Nachfolgend berichtet die Projektgruppe von dieser Reise.

Fähigkeitskonzept verstanden. Unser Modell enthält dagegen über die Dimension der eigenen Fähigkeiten hinaus auch eine emotionale, eine physische, eine soziale, eine kognitive und eine spirituelle Komponente des musikalischen Selbstkonzepts. Wir untersuchen die Multidimensionalität des musikalischen Selbstkonzeptes, und diese war zentrales Thema des Vortrags. Wir präsentierten erste Erkenntnisse aus unseren Interviews mit Musikprofis, Amateuren, Freizeitmusiker/innen, „Musikarbeiter/ innen“ und Musikhörer/innen und

Kinder und Jugendliche geeignete Form der Erhebung entwickelt werden. Weiter stellte Franziska Olbertz eine Untersuchung vor, welche sie an ihrem früheren Arbeitsort mit Studierenden der Universität Paderborn durchgeführt hatte, und zwar über deren Musikhörgewohnheiten. Die 216 Befragten nannten ihre liebsten Musikrichtungen und gaben auch an, ob sie eher im Hintergrund oder eher bewusst Musik hören und inwieweit die Musik sie emotional anspricht. Darüber hinaus nahmen die Studierenden an einem kurzen Persönlichkeitstest teil. Es zeigten sich interessante Zusammenhänge: So hören Personen mit einer Die Frankfurter Forscherinnen sind davon überzeugt, dass Menschen ihr musikalisches Selbstkonzept nicht nur auf der Grundlage von Leistung und Fähigkeiten entwickeln, sondern auch emotionale, körperliche, soziale, kognitive und spirituelle Aspekte einbeziehen. Das Foto (v.l.n.r.: Lucia Gruber, Maria Spychiger, Franziska Olbertz) entstand während der Tagung in Jyväskylä auf dem Campusgelände.

Im Rahmen der Vortragsgruppe „Musical Preference and Personality“ gestalteten wir zu dritt unsere Präsentation „Musical Self-concept. Presentation of a Model and its Empirical Analyses“ und berichteten über den Stand der Forschung, die an der HfMDK seit Februar 2008 läuft. Unsere Überzeugung, dass die Selbsteinschätzung der eigenen musikalischen Fähigkeiten (positive wie negative, z.B. „Ich kann nicht singen.“ oder „Ich kenne mich mit Musik gut aus.“) nur einen Teil des musikalischen Selbstkonzepts ausmacht, wurde mit viel Interesse aufgenommen. Bisherige Forschung hat das musikalische Selbstkonzept nur als Leistungs- und

skizzierten die Planung eines umfassenden psychologischen Fragebogens zum musikalischen Selbstkonzept, wie wir ihn gerade erstellen und sehr bald erproben werden. In der anschließenden Diskussion wurde das musikalische Selbstkonzept vor allem in den Kontext von Unterrichtssituationen und das Lehrer-Schüler-Verhältnis bzw. den pädagogischen Bezug gestellt. Hier gibt es offenbar durchaus ein praktisches Interesse daran, musikalische Selbstkonzepte näher zu bestimmen. Dazu muss in Zukunft allerdings auch eine für

großen „Offenheit für Erfahrungen“ Musik bewusster und mit stärkerer emotionaler Beteiligung als andere. Studierende, die sich im Persönlichkeitstest als introvertiert erwiesen, mögen häufiger Klassik, aber auch Hardrock und Metal als ihre extrovertierten Kommilitoninnen und Kommilitonen. Die „Gewissenhaften“ in der Stichprobe hören am liebsten Pop-Charts und viel seltener „Alternative“. Auch dieses Projekt erfuhr auf der Tagung einige interessante Rückmeldungen und Anregungen. Unser Paper zur Konferenz steht zum Download unter http://www.hfmdkfrankfurt.info/studium/forschungprojekte/musikal-selbstkonzept.html bereit. Maria Spychiger, Franziska Olbertz, Lucia Gruber


O-Töne 7. Jahrgang | Nr. 4 | 17. November 2009 Workshopreihe eröffnet neue Berufsperspektiven für Musikschullerer und Musikpädagogen

Jedem Kind ein Instrument Erstmals bietet die HfMDK eine Workshopreihe an, die vor allem für angehende Musikschullehrer und solche, die musikpädagogisch arbeiten wollen, berufsvorbereitend aufschlussreich sein kann und die Erfahrungen des musikpädagogischen Projektes „Jedem Kind ein Instrument“ („Jeki“) aufgreift. In drei Workshops erfahren Studierende die allgemeinen Veränderungen, die sich für den Musikschulunterricht durch das Programm ergeben, und lernen Modelle für die praktische Umsetzung kennen. Workshop „Von der Geige bis zur Posaune – Instrumentenvorstellung im Klassenverband“: Wie stelle ich mein Instrument einer ganzen Klasse vor? Kann ich ein Instrument vorstellen, das ich selber nicht beherrsche? Leitung: Katrin Gerhard (Stiftung Jedem Kind ein Instrument); 25.11.2009, 10-16 Uhr, Raum B 203;

Workshop „Instrumentaler Gruppenunterricht in der Grundschule“: Wie gestalte ich den Instrumentalunterricht mit 5-8 Kindern? Wo liegt der Unterschied zum herkömmlichen Musikschulunterricht? Leitung: Katrin Gerhard und Norbert Koop (Stiftung Jedem Kind ein Instrument); 16.12.2009, 10-16 Uhr, Raum B 203; Workshop „Ensemble Kunterbunt – Zusammenspiel von Anfang an“: Welche Stücke spielt ein gemischtes instrumentales Anfängerensemble? Wie gestalte ich die Probenarbeit? Norbert Koop (Stiftung Jedem Kind ein Instrument); 27.01.2010, 10-16 Uhr, Raum B 203. Allgemeine Infos zu„Jedem Kind ein Instrument“: www.jedemkind.de

„Jeki“ kurz erklärt „Jeki“ ist ein musikpädagogisches Kulturprogramm und ergänzt den Musikunterricht der Grundschulen des Ruhrgebiets. Der Unterricht kommt dabei insbesondere denjenigen Kindern zugute, die sonst keine Aussicht auf das Erlernen eines Instruments haben. Ziel ist eine grundlegende Musikalisierung und das Erlebnis des Musizierens in der Gemeinschaft. Über vier Grundschuljahre erleben die Kinder spielerisch musikalische Grundelemente, lernen eine breite Palette an Instrumenten kennen und wählen ein Instrument aus, das sie in Kleingruppen erlernen können. Das eigene musikalische Tun steht im Vordergrund und wird durch das frühe gemeinsame Spiel im Ensemble Kunterbunt gestärkt.

1.500 Mädchen und Jungen von 55 Primacanta-Grundschulen besangen den „Struwwelpeter“

Klingende City 1.500 Schülerinnen und Schüler aus inzwischen 55 Primacanta-Grundschulen sangen beim „Struwwelpetersingen“ erneut gemeinsam in der Innenstadt und auf dem Römerberg. Mehr als zwölf Monate Musikunterricht nach dem musikpädagogischen Konzept von Primacanta liegen hinter ihnen. Nun machten sie Frankfurt wieder einmal zu einer singenden Stadt. Das ist das ehrgeizige kulturpolitische Ziel von Primacanta – Jedem Kind seine Stimme, einem gemeinsamen Projekt der Crespo Foundation und der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main (HfMDK). Beim Struwwelpetersingen sangen die Mädchen und Jungen gleichzeitig an drei unterschiedlichen Plätzen der Frankfurter Innenstadt. Die Schüler besangen auf jedem Platz eine andere Figur des Bilderbuches „Der Struwwelpeter“: So erklang am Goetheplatz das „Paulichen“, am Mainkai/Eiserner Steg der „Hanns guck in die Luft“ und an der Konstablerwache der „Suppenkaspar“. Anschließend strömten die Kinder allesamt zum Römerberg, um dort gemeinsam den Struwwelpter zu besingen. Esther Hirsch


O-Töne 7. Jahrgang | Nr. 4 | 17. November 2009

Erfolge unserer Studierenden Das Trio Monte (Foto rechts) mit Ana Rachel Feitosa (Violine), Claude Frochaux (Violoncello) und Anca Lupu (Klavier) erspielte sich beim Europäischen Kammermusikwettbewerb Karlsruhe den ersten Preis. Die Sieger erhielten kein Preisgeld; stattdessen werden Auftritte vermittelt und Folgekonzerte gefördert. Künstlerische Anregungen erhält das „Trio Monte“ vom Fauré Quartett, von Prof. Antony Spiri sowie von den HfMDK-Professoren Michael Sanderling, Gerhard Mantel und Hubert Buchberger.

Johanna Greulich, Sopran (Klasse Prof. Heidrun Kordes, Diplom 2009), führte mit dem ensemble chronophonie am 9. November das Stück „Par une forêt de symboles“ von Vinko Globokar am Staatstheater Wiesbaden auf.

Gergely Lazok, Posaune (Klasse Prof. Oliver Siefert), hat das Probespiel für einen Jahresvertrag als Soloposaunist in der Südwestdeutschen Philharmonie in Konstanz gewonnen. Georg Boge und Andreas Kipp, beide Absvolenten, sowie Arthur Hornig, Violoncello (alle Klasse Prof. Michael Sanderling), haben sich jeweils eine Stelle im Rundfunksinfonieorchester Berlin erspielt.

Luis Groß, Trompete (Klasse Prof. Klaus Schuhwerk), ist seit September 2009 Mitglied der Jungen Deutschen Philharmonie. Fabienne Grüning, Sopran (Klasse Prof. Hedwig Fassbender), sang die frühen Lieder von Alban Berg mit dem Sinfonieorchester Gießen im Rahmen des Eröffnungskonzertes der Saison 2009/2010.

Michael Feil, Schlagzeug (Klasse Prof. Rainer Römer), der im Sommersemester 2009 sein Examen gemacht hat, erhielt für die Spielzeit 2009/2010 einen Aushilfsvertrag am Staatstheater Darmstadt. Mareike Winkel, Mezzosopran (Klasse Prof. Melinda Paulsen), singt ab Dezember die Partie des Hänsel an der Jungen Kammeroper Köln.

Studierende können sich bis zum 12. Dezember für das Bernhard Scheuble-Stipendium bewerben

Erneute Chance für ein Auslandsstudium Möchten Sie im Ausland studieren, werden aber im Angebot der HfMDK-Partnerhochschulen nicht fündig? Dann bewerben Sie sich jetzt um das „Bernhard-Scheuble-Stipendium“. 10.000 Euro stehen als Finanzierungsbeihilfe für Lebenshaltungs- und Reisekosten sowie für Studiengebühren bereit. Voraussetzungen: * Sie sind als ordentlicher Studierender an der HfMDK eingeschrieben und haben mindestens drei Semester hier studiert. * Sie möchten für ein akademisches Jahr ins Ausland und wollen dort ein außergewöhnliches Studienprojekt realisieren.

* Sie haben ein echtes Interesse an einer prägenden kulturellen Erfahrung. * Sie sind bei Beginn des Auslandsaufenthalts nicht älter als 30 Jahre. Einzureichende Unterlagen: * Lebenslauf * Ausführliche Beschreibung des Studienvorhabens inklusive Motivationsschreiben * Studienplatz-Zusage der auswärtigen Hochschule, falls schon vorhanden * Empfehlungsschreiben Ihres Hauptfachlehrers Bitte reichen Sie diese Unterlagen bis

> Impressum Thomas Rietschel, Präsident Dr. Sylvia Dennerle, Telefon 069/154 007-170, sylvia.dennerle@hfmdk-frankfurt.de Redaktion und Layout Björn Hadem, bhadem@arcor.de Redaktionsbeirat Sylvia Dennerle, Beate Eichenberg, Christin Groß-Narten, Björn Hadem, Frank Rosenberger, Thomas Rietschel, Prof. Marion Tiedtke Herausgeber Konzept

zum 31.12.2009 beim International Office ein. Sie werden anschließend eingeladen, Ihr Studienvorhaben vor der Auswahlkommission zu präsentieren. Sie besteht aus Mitgliedern des Präsidiums sowie den drei Dekanen. Für Rückfragen steht Ihnen Albrecht Eitz, Tel.: 069/154 007-256, albrecht. eitz@hfmdk-frankfurt.de zur Verfügung. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung! Das Bernhard Scheuble-Stipendium wird 2009 zum dritten Mal ausgeschrieben. Es wurde 2007 von Prof. Dr. Bernhard Scheuble gestiftet.

Autoren Hochschul-AStA, Dr. Sylvia Dennerle (syd), Angelika Gartner (ag), Lucia Gruber, Björn Hadem (bjh), Esther Hirsch, Dr. Franziska Olbertz, Thomas Rietschel, Frank Rosenberger, Prof. Dr. Maria Spychiger, Melanie Suchy, Christoph Vetter, Evelyn Wentz Fotos Björn Hadem (15), Udo Hesse (1), Primacanta (1) Erscheinungsweise zwei- bis fünfmal im Semester Druck Vario Plus Druck GmbH


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