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O-Töne 8. Jahrgang | Nr. 4 | 22. November 2010 Mit „Mond.Finsternis.Asphalt“ präsentierte die HfMDK ihr erstes zeitgenössisches Musiktheater

Eine reife Premiere Zweijährige Vorbereitung hat sich ausgezahlt: Am 23. Oktober feierte die erste zeitgenössische Musiktheater-Produktion unter der Projektleitung des Instituts für zeitgenössische Musik (I z M) an der HfMDK ihre Premiere im Bockenheimer Depot. „Mond.Finsternis.Asphalt“ ist somit zum Vorzeigeprojekt für das I z M in seiner fünfjährigen Geschichte geworden und hat mit seinem hohen Niveau bewiesen, dass die HfMDK zu einer festen kulturellen Größe in Stadt und Region avanciert ist. Dies belegen auch die nachfolgenden ausgewählten Zitate aus dem Presseecho zur Premiere von „Mond. Finsternis.Asphalt“: Szene aus „Kesa und Morita“ von Ji Young Kang, einem der vier Fragmente, die sich gemeinsam zu der zeitgenössischen Produktion unter dem Titel „Mond.Finsternis.Asphalt“ fügten.

Ein Wort vorweg Liebe Lehrende und Studierende, liebe MitarbeiterInnen, zunächst gilt mein Glückwunsch denen, die dazu beigetragen haben, dass mit „Mond. Finsternis.Asphalt“ die erste Produktion eines zeitgenössischen Musiktheaters der HfMDK zu einem weit beachteten Erfolg geworden ist. Derweil läuft der Semesterbetrieb wieder auf Hochtouren, und mit der Neuwahl zweier Vize-Präsidenten fallen in Kürze zwei wichtige Personalentscheidungen für unser Haus. Auch das personell bald veränderte Präsidium wünscht sich Unterstützung aus allen Bereichen der Hochschule in ihrem Vorhaben, den politisch nun beschlossenen „Kulturcampus Bockenheim“ samt Hochschul-Neubau planerisch auf einen für die Kunst zukunftsweisenden Weg zu bringen. Für Ihre Ideen und Visionen dazu dankt schon jetzt Ihr

Thomas Rietschel

Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 26. Oktober 2010: „Die Wahrheit, das sind die Wahrheiten von Einzelnen. So kann man den Verantwortlichen des Musiktheaterabends (…) – dem Institut für zeitgenössische Musik unter der Leitung von Julia Cloot – eine glückliche Hand in der Auswahl des Stoffs bescheinigen. (…) Es hätte verwundern müssen, wären die Ergebnisse (…) unter der umsichtigen Leitung Beat Furrers nicht ganz und gar unterschiedlich ausgefallen. Selbst das Einheitsbühnenbild und die Raumkonstellationen (Claudia Doderer) eigneten sich vorzüglich zur variablen Nutzung. (…) Ein Kompliment an die Hochschule und ihr Engagement für aktuelle Musik, dem weitere, ebenso inspirierende folgen mögen.“ Wolfgang Sandner Frankfurter Rundschau vom 25. Oktober 2010: „Die (…) von der Frankfurter Hochschule für Musik und Darstellende Kunst im Bockenheimer Depot realisierte Aufführung stand an Ausgefeiltheit und Niveau den Novitäten nicht nach, die von der Münchner Musiktheaterbiennale, dem führenden deutschen Forum avancierter Musiktheatralik, gezeigt zu werden pflegen.“ Hans-Klaus Jungheinrich Klassik com: „Dank der musikalischen Leitung von Beat Furrer, der Raumkonzeption von Claudia Doderer und der szenischen Regie von Laura Linnenbaum wurden vier Musiktheater-Fragmente junger Frankfurter Komponisten und Komponistinnen aus der Taufe gehoben. (…) Fragmentarisch wie der kryptische Titel des Abends – Mond.Finsternis.Asphalt – blieben am Ende trotz mangelnder Antworten in der Musik keine Fragen nach Sinn und Bedeutung der Geschichte offen.“ Toni Hildebrand


O-Töne 8. Jahrgang | Nr. 4 | 22. November 2010 Die Hochschule veranstaltete THE ARTIST`S BODY 2, Symposium zu KörperPräsenz & Bühne

Vollkommene Gegenwärtigkeit im Tun Zum zweiten Mal fand an der Hochschule das Symposium „THE ARTIST‘S BODY“ statt, diesmal zum Thema „KörperPräsenz & Bühne“. Nach dem großen Auftakt vor einem Jahr war THE ARTIST`S BODY 2 diesmal kürzer. Am 15. und 16. Oktober wurde aber kaum weniger Bandbreite geboten: zwölf Workshops, vier Vorträge und Impulsreferate, eine Paneldiskussion, offene Gesprächs- und Feedbackforen.

ckende Erfahrung, die mit Qualität korreliert. Fehler machen dürfen, dem Weg vertrauen! Stimmigkeit zu erfahren, ist im Gehirn mit dem Belohnungssystem verbunden. Zusammenführen von vermeintlich Getrenntem Auch den anderen Methoden, die die Workshops vorstellten, geht es ums

Zur Einführung sprach Dieter Heitkamp, Leiter der Tanzabteilung und einer der Impulsgeber beim Thema Künstler-Körper. Das entsprechende Angebot der Hochschule wird momentan erweitert. Neben Workshopreihen und Intensivworkshops, täglichen MSBL-Angeboten (Musikspezifische Bewegungslehre) soll das fachübergreifende Symposium nun jährlich stattfinden.

Präsenz hat viele Wege

Diesmal stand der Auftritt, die Präsenz auf der Bühne im Fokus. Der Geiger und Psychologe Andreas Burzik sprach in seinem Vortrag über die „vollkommene Gegenwärtigkeit im Tun“ – als Der Geiger und Psychologe Andreas Burzik Gegenteil einer Art Halbherzig(rechts) war einer der Referenten bei TAB 2 mit diesmal 260 Teilnehmern, darunkeit – und zitierte Sportler und ter zahlreichen Studierenden. Musiker, die den „Flow“ als Ruhegefühl bei heftigster Action beschreiZusammenführen ben. Wie kann man dahin kommen? Zwei von vermeintlich Lern-/Wissenssysteme nennt Burzik: das getrennten Teilen des explizite, sprachbasierte und das implizite, Kunst ausübenden für komplexe Vorgänge zuständige, eher Menschen: Alexanderkörperliche. Beim Lernen befolgen Musiker Technik, Qigong, Bodyoft sprachliche Regeln, „Tu dies, tu das!“ Mind-Centering, ReDas dabei kaum beachtete implizite System sonanzlehre. All dies, hilft aber spätestens beim Stress auf der was durchaus Übung Bühne besser als der Sprachmodus. braucht, sollte man weniger als Reparaturbetrieb denn als Vom „Sahne-Honig-Gefühl“ an der Saite bereichernden Weg begreifen. Im Unterricht spricht Burzik also Sinneskanäle wie das Tastgefühl an: Wo der Ton zwischen Bogen und Saite entsteht, solle ein „Sahne-Honig-Gefühl“ sein. Beglü-

nutzten die Gelegenheit zur Weiterbildung. Viele Erstsemester diverser Fächer ergriffen die Chance, sich kundig zu machen über Methoden, die die Hochschule regelmäßig oder punktuell in ausführlicherer Weise anbietet. Obwohl Mitmachen vielleicht mehr Spaß oder Nutzen verspricht, sind doch auch Vorträge und Diskussionen beachtenswert, weil hier die Experten tiefergehend über Grundlagen ihres Tuns informieren und man größere Zusammenhänge, auch des künstlerischen Selbstverständnisses, erkunden kann.

Erstsemester nutzten die Chance Die Tagung zählte 260 Teilnehmer. Besucher von außerhalb der Hochschule

So diskutierten Dozenten und Künstler aus Tanz, Schauspiel und Musik auf dem Podium über „KörperPräsenz & Bühne“. Ob die gewünschte Präsenz eher durch Weglassen, Aufgeben, Geschehenlassen, durch Aushebeln des Kontrollmodus, durch ein Sich-Verbinden mit dem Raum oder Gefäß-Sein entstehe, ein Neu-Finden statt Reproduzieren – auf der Seite der Ausführenden scheinen sich die Begriffe zu unterscheiden, aber die Erfahrungen zu ähneln. Den Umgang mit Angst lernen So leicht sich das Positive beleuchten lässt, kam die Sprache doch auch auf Angst, Scham und Blockaden, weniger als zu bekämpfendes Gegenteil des Schönen Guten, sondern als Anteil am Ganzen, mit dem man umzugehen lernt. Melanie Suchy


O-Töne 8. Jahrgang | Nr. 4 | 22. November 2010 Bundesschulmusikwoche zählte über 1.600 Beteiligte – Hochschule war Veranstaltungsort

Brennpunkt Schule – Musik baut auf Mit einem Besucherrekord von über 1.600 Beteiligten und einer positiven Resonanz in Fachkreisen ging am 2. Oktober die 28. Bundesschulmusikwoche in Frankfurt mit der HfMDK als Gastgeberin zu Ende. Diese Zahl beinhaltet rund 1.100 Teilnehmer, 184 Referenten, 100 Aussteller, 52 Organisatoren und Helfer sowie 250 Schülerinnen und Schüler. Nie zuvor waren so viele Musiklehrerinnen und -lehrer der Einladung des Verbandes Deutscher Schulmusiker gefolgt. Sie diskutierten unter dem Motto „Brennpunkt Schule – Musik baut auf“ Impulse für die musikalische Bildung und neue Anregungen für die Unterrichtspraxis. Ein Novum in Frankfurt war das „Forum Junge Schulmusik“. Es richtete sich an Lehramts-Studierende, Referendare und Lehramtsanwärter. Über 200 Nachwuchskräfte hatten sich angemeldet. Ein Hauptaugenmerk lag auf den veränderten Ausbildungsbedingungen durch Bachelor- und Masterstudiengänge. Hier wurde eine kulturpolitische „Frankfurter Erklärung“ erarbeitet, die auf die unzureichende Ausbildungssituation sowie auf die Verkürzung des Vorbereitungsdienstes aufmerksam machen soll. Sie wurde dem HfMDK-Präsidenten Thomas Rietschel übergeben, der diese nun an die Rektorenkonferenz der Musikhochschulen weitergeben soll.

Prof. Stefanie Köhler (Foto oben), war Referentin eines Workshops der Bundesschulmusikwoche: „Die Stärke des eigenen Rückens erfahren, andere tragen können, eine Eindeutigkeit im Körperausdruck haben um besser verstanden zu werden – das waren Themen beim Workshop `Kommunikatives Bewegen`. Die Lebendigkeit aller TeilnehmerInnen, die Bereitschaft sich einzubringen, zu hinterfragen und zu lernen war mir auffällig. Die Hochschule war voll mit Menschen, die sich anscheinend wohl gefühlt haben. Für mich ist die Wirkung nach innen bei solchen Veranstaltungen besonders wichtig. Schön wäre, wenn der kollegiale Austausch und das Interesse an der Arbeit der anderen weiter angeregt würde.“

Julia Huk, Schulmusikstudierende und Koordinatorin des HfMDK-Helferteams: „Am Anmeldestand erlebten wir: Die Resonanzen aus den ersten Veranstaltungen waren sehr gut. Für jeden war etwas dabei, ob Vocal Percussion, Obertonsingen oder das Thema Computer im Unterricht. Die Stimmung zwischen uns „HiWis“ war ebenfalls prächtig. Jeder half jedem, und wenn irgendwo Not am Mann war, gab es immer jemanden, der seinen Posten kurz verließ und an anderer Stelle einsprang. Teilweise hatten wir das Glück, bestimmten Räumen zugewiesen zu werden, dort den Referenten zur Hand zu gehen und somit auch einige Seminare selbst mitzuerleben. So bekam ich trotz meiner Arbeit doch viele thematische Eindrücke mit: zum Beispiel beim Rappen, Wise-Guys-Lieder singen und alternativer Chorarbeit.“


O-Töne 8. Jahrgang | Nr. 4 | 22. November 2010 Schulmusik-Interessierte nahmen Infotag der HfMDK dankbar an

HfMDK und Motion Bank

Vorspielmöglichkeit begehrt

Neue Tools für

Am 6. November fand in der HfMDK erneut ein Infotag für Schulmusikinteressierte statt, an dem sich Schülerinnen und Schüler der Oberstufe über ein Schulmusikstudium an der Hochschule informieren konnten. Angebote gab es zum einen über die Anforderungen in den Aufnahmeprüfungen. So stellte Prof. Hervé Laclau einen realitätsnahen Hörschulungstest nach, um den potenziellen Studierenden die Anforderungen so klar und unverschnörkelt wie möglich darzulegen. Den Informationsteil zu Musiktheorie und musikalischer Allgemeinbildung in der Aufnahmeprüfung übernahm Prof. Ernst-August Klötzke. Zum anderen konnten sich die Teilnehmer auch praktisch ausprobieren, zum Beispiel indem sie „Improvisierte Liedbegleitung“ von Prof. Ralph Abelein besuchten und zu ihrer Erleichterung feststellen durften, dass diese noch nicht Bestandteil der Aufnahmeprüfung ist. Prof. Dr. Werner Jank brachte

dem unermüdlichen Teil der Besucher in der allgemeinen Mittagspause Grundzüge der Musikpädagogik näher und beantwortete diesbezügliche Fragen. Am Nachmittag gab er dann gemeinsam mit der Geschäftsführerin des Fachbereiches 2, Bettina John-Willeke, weitere Informationen zum Schulmusikstudium. Besonders wichtig war für die Teilnehmer der persönliche Vorsing- bzw. Vorspieltermin. So konnten die Gäste in den Fächern Gesang, Klavier, Klarinette, Trompete, Saxophon, Blockflöte, Violine, Violoncello, Kontrabass und Gitarre bei einem Professor oder Lehrbeauftragten der Hochschule vorsingen bzw. vorspielen und sich Tipps, Anregungen und – vor allem – eine realistische und unbeschönigte Einschätzung ihres Könnens geben lassen. Nora Dhom

verbesserten Wissenstransfer Die Potenziale choreographischer Denk- und Arbeitsweisen werden von immer mehr Menschen erkannt und inzwischen in vielen anderen Bereichen genutzt. Wissenstransfer und Vermittlungsfragen gewinnen an Bedeutung. Deshalb beteiligt sich die Hochschule am Projekt „Motion Bank“ der Forsythe Company (http:// motionbank.org/), das zu einem Großteil von der Kulturstiftung des Bundes gefördert wird. Scott deLahunta stellte das Projekt beim TAB2-Symposium vor. Weiteres war im Rahmen eines eigenen Präsentationswochenendes vom 5.-7. November im Frankfurt LAB zu erfahren. Motion Bank ist eine Fortführung des Pilotprojektes “synchronous objects“ (http://synchronousobjects. osu.edu) zu Visualisierung, Dokumentation, Vermittlung und Transfer von choreographischen Konzepten und Praktiken. Wie sähe choreographisches Denken außerhalb von Tanz aus?

Auch der Violinen-Lehrbeauftragte Lin Ye hörte jungen Aspiranten für ein Schulmusikstudium zu und gab seine Einschätzung weiter. Prof. Dr. Werner Jank (Bild oben) vermittelte auf dem Infotag für Schulmusik-Interessierte Grundzüge der Musikpädagogik.

In der Auseinandersetzung mit ausgewählten Choreographien anderer Künstler sollen in Zusammenarbeit mit kompetenten Partnern aus verschiedenen Bereichen weitere Tools entwickelt werden, die zum besseren Verständnis choreographischen Denkens beitragen und gleichzeitig Möglichkeiten für den Wissenstransfer in andere Bereiche aufzeigen. Diese Tools sollen in der künstlerischen Ausbildung erprobt und für die Entwicklung eigenständiger Rechercheprojekte genutzt werden. Dieter Heitkamp


O-Töne 8. Jahrgang | Nr. 4 | 22. November 2010 Nora Dhom und Anja Schlayer arbeiten im Freiwilligen Sozialen Jahr Kultur an der HfMDK

Die „Einscan-Meisterin“ mit Faible für Alte Musik Ich bin Nora Dhom und 19 Jahre alt. Da ich passionierte Pendlerin bin, fahre ich seit September täglich von meinem Heimatort ins anderthalb Stunden entfernte Frankfurt und abends zurück. Bei Sylvia Dennerle im Büro für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit habe ich im Rahmen meines FSJ-Kultur die Aufgaben einer Einscan- und Clippingmeisterin, die Produktion von Pressetexten, das Ausschnibbeln verschiedenster Zeitungsartikel und die Überflutung der Lehrenden-E-Mailkonten mit daraus entstehenden Pressespiegeln übernommen. Wenn ich mal nicht im Zug sitze, interessiere ich mich sehr für Alte Musik, insbesondere für Drehleier und Sackpfeifen. Daher spiele ich auch beides bei mir zu Hause in einer Band. Nach meinem FSJ-Kultur würde ich gerne Alte Musik mit Schwerpunkt Blockflöte studieren. assistenz-presse@hfmdk-frankfurt.de; Telefon: 154 007-333

Eine Fagottistin als „Wichtel der Abendfee“ Mein Name ist Anja Schlayer, und ich mache nun schon seit zwei Monaten mein Freiwilliges Soziales Jahr Kultur bei Daniela Kabs im Künstlerischen Betriebsbüro der HfMDK. Ich habe mich für solch ein Jahr entschieden, da ich auch beruflich gern in die künstlerische Richtung gehen möchte, bisher aber noch keine konkrete Entscheidung getroffen habe. Ich stamme aus einem kleinen Provinzort in der schönen Pfalz und habe im März in Bad Dürkheim mein Abitur gemacht. In meiner Freizeit spiele ich Fagott im Jugendsinfonieorchester in Mannheim oder klimper auch mal gerne auf dem Klavier, was in letzter Zeit leider etwas zu kurz gekommen ist. Nun bin ich an der Hochschule der „Wichtel der Abendfee“ und damit zuständig für das abendliche Catering sowie den Programm- und Plakatdruck. Außerdem verwalte ich den Veranstaltungskalender auf der Homepage. assistenz-veranstaltungen@hfmdk-frankfurt.de; Telefon: 154 007-314

Dr. Julia Cloot leitete erneut das Off-Programm „Next Generation“ der Donaueschinger Musiktage

Gesellschaft für Neue Musik hat Sitz an der HfMDK Bei der Mitgliederversammlung der Deutschen Gesellschaft für Neue Musik (GNM) am 15. Oktober 2010 in Donaueschingen wurde Dr. Julia Cloot, seit fünf Jahren Geschäftsführerin des Instituts für zeitgenössische Musik (I z M) an der HfMDK Frankfurt am Main, in den Vorstand gewählt. Die Geschäftsstelle der GNM befindet sich damit ab sofort an der HfMDK.

Das Off-Programm der Donaueschinger Musiktage „Next Generation“ hat 2010 zum fünften Mal stattgefunden. Unter der konzeptionellen Leitung von Dr. Julia Cloot besuchten 150 Studierende aus dem In- und Ausland Veranstaltungen mit Peter Ablinger, Pi-Hsien Chen, Peter Eötvös, Brian Ferneyhough, Christoph Grund,

Georg Friedrich Haas, Dr. Rainer Nonnenmann, Georg Nussbaumer, Günter Steinke, Dr. Daniel zur Weihen und dem Arditti String Quartet. Ensembles aus Luzern, Stuttgart und Trossingen bestritten zwei Konzerte mit Werken studentischer Komponist/innen an der Musikhochschule Trossingen.


O-Töne 8. Jahrgang | Nr. 4 | 22. November 2010 Die Hochschule verabschiedete ihren Vize-Präsidenten Gerd-Theo Umberg mit einer Akad

emischen Feie

Ein kühler Kopf über einem warm Studierende des 3. Semesters Theater- und Orchestermanagement:

Mit einer Akademischen Feier verabschiedete sich die HfMDK am 20. Oktober von ihrem bisherigen Vize-Präsidenten Prof. Gerd-Theo Umberg – mit einem abwechslungsreichen Programm aus Musik, Tanz, Theater und Literatur.

„Wir profitieren heute von seiner Arbeit und seinen Kenntnissen in Sachen Wühltechnik, Gang- und Nestbau. Besonders in Erinnerung bleiben uns hierbei seine lebhaften Erzählungen über seine Zusammenarbeit

Seit dem Jahr 2001 lehrte der ehemalige Intendant des Staatstheaters Darmstadt an der HfMDK, ab 2002 dann als Professor. Im Wintersemester 2005/2006 übernahm er die Verantwortung für den Studiengang Theater- und Orchestermanagement, den er bis zum Ende dieses Sommersemesters leitete. Seit Oktober 2008 prägte er durch sein zusätzliches Amt als Vizepräsident die Entwicklung der HfMDK und brachte seine Erfahrung und Kompetenz maßgeblich in die Konzeption eines Hochschulneubaus auf dem zukünftigen „Kulturcampus Bockenheim“ ein. Künstler „seines“ Fachbereiches 3 (Darstellende Kunst), dem er zeitweise außerdem als Prodekan vorstand, gestalteten im Kleinen Saal der Hochschule einen bewegenden Abschiedsabend. Mit Erreichen seines 65. Lebensjahres geht Gerd-Theo Umberg nun in den Ruhestand.

mit Samuel Beckett als Regieassistent oder auch die Produktion „Glückliche Tage“, in der er mit seiner Hamstergattin zusammenarbeitete. Zudem vermittelte er uns den Kontakt zu vielen verschiedenen Persönlichkeiten aus der Theaterwelt.“

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„Er w weil

zer t

zu be

werd

raus

viert

geze Nebenstehende Zitate sind Streiflichter aus den

der H

Reden zur Verabschiedung von Gerd-Theo Um-

und

berg auf der Akademischen Feier.

Groß und Gesp

Auszug aus Gerd-Theo Umbergs eigenen Abschiedsworten: „Die Hochschule ist ein Ort des Lernens: Was habe ich

Studierende des Theater- und Orc

gelernt? Im Fachbereichsrat, im Dekanat und dank des

„Auch wenn man n

Präsidenten Entscheidung für meine Person als Vize-

wussten Nestflucht

präsident hatte ich gute Einblicke in die Selbstverwal-

schade, dass wir un

tung einer künstlerischen Hochschule, in das Problem

ihnen verabschiede

der finanziellen Engpässe in die spannungsreichen

froh, mit Ihnen viele

Beziehungen der unterschiedlichen Künstlerpersön-

erlebt zu haben. Un

lichkeiten, mit ihrer Hochschule eine große Hochach-

ren sich schnell. Da

tung vor den Berufungskommissionen und dem dort

von Ihrem spezifisc

versammelten Wissen und Urteilsvermögen. Gelernt

Erfahrung und Ihrem

habe ich von den Studierenden vor allem: Zuversicht

unterschiedlichsten

– trotz der schwierigen Berufswelt („kein Ausweg ist

im Kulturbereich in

auch ein Ausweg“).“

Berufsalltag mitneh


O-Töne 8. Jahrgang | Nr. 4 | 22. November 2010

er – Fachbereich 3 gestaltete den Abend

men Herzen

Ruth Wagner, Staatsministerin a. D. und Laudatorin der Akademischen Feier: „Gerd-Theo Umberg hat uns als Zuschauern in den verschiedenen Rollen seines Lebens im und am Theater, als Regisseur, Intendant, Manager, Berater und Lehrer vermittelt, dass die Bühne Gegenwelten zu unserem eigenen Leben erfahren lässt, dass wir damit in andere Rollen schlüpfen können, menschliches Dasein also in vielen Facetten erfahren können. Theater als Welt der Möglichkeiten und der Selbsterkenntnis – das hat uns Gerd-Theo Umberg geschenkt.“

f. Hedwig Fassbender, Dekanin des Fachbereiches 3:

weiß, wie der Fachbereich Darstellende Kunst funktioniert, er weiß, wie Schauspieler und Regisseure denken, wie Tän-

ticken und wann Sänger zicken. Er hat geholfen, uns davor

ewahren, der Fachbereich der Selbstdarstellenden Kunst zu

den, weil er weiß, wie man im richtigen Moment „die Luft

slässt“. Ich habe an seiner Seite gelernt, den dritten und

ten Schritt zu bedenken, bevor ich den ersten tue. (...) Er hat

eigt, wie man gedanklich den mikrokosmischen Dunstkreis

Hochschule verlässt, ihn von außen prüft, wieder eintaucht dann neu zu planen beginnt.“

ßes Foto links oben: Gerd-Theo Umberg mit Marion Tiedtke Hedwig Fassbender. Rechtes Bild: Gerd-Theo Umberg im präch mit Heiner Goebbels und Laudatorin Ruth Wagner.

Förderer ermöglichen Orchestrierungen der Konzertexamens-Prüfungen Instrumentalist/innen oder Sänger/innen im „Konzertexamen“ können sich mithilfe der Gesellschaft der Freunde und Förderer der HfMDK ein Orchester für ihr öffentliches Abschlusskonzert zusammenstellen. Bis heute nutzten Esther Köninger (Harfe), Hongxia Cui (Barockvioline), Agnieszka Koprowska-Born (Schlagzeug), Ana Rachel Feitosa (Violine) und die Cellisten Claude Frochaux und Matthias Wilde dieses Angebot. Die GFF fördert jedes Konzert mit bis zu 3.500 Euro. Diese Summe kann verwendet werden als Aufwandsentschädigung für Kommilitonen (max. 120 Euro pro Person) oder als Gage für auswärtige Orchestermusiker, außerdem für Notenleihgebühren und ähnliches. Informationen hierzu gibt es bei Judith Heinrich (Dekanat des FB 1, Tel 154 007-290) oder bei Beate Eichenberg (Fundraising, Tel 154 007-137).

dritten Semesters chestermanagement:

nicht von einer be-

GFF finanziert Piccolocello

t sprechen kann, ist es

ns als Studienleiter von

en müssen. Wir sind

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nd – Hamster vermeh-

aher werden wir Vieles

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n Typen an Menschen

n unseren späteren

hmen.“

Die Gesellschaft der Freunde und Förderer der HfMDK hat den Kauf eines Violoncello piccolo ermöglicht. Prof. Kristin von der Goltz bezeichnet den Erwerb des Cellos als „Glücksfall“ für ihre Klasse „Barockcello“. Ab sofort können die Studierenden die Literatur für das Instrument wie die 6. Suite von J. S. Bach auf dem orginalen fünfsaitigen kleinen Cello spielen.


O-Töne 8. Jahrgang | Nr. 4 | 22. November 2010 Evelyn Wentz sucht das Gespräch mit den Fachbereichen über die Planung von Lehraufträgen

Lehrbeauftragte wünschen Solidarität Unser Präsident hat sich um das Projekt Neubau sehr bemüht und die Hochschule außerordentlich engagiert vertreten. Allerdings: Steine werden nur durch Menschen lebendig. Wir brauchen Raum. Aber mit welcher Innenarchitektur? Die derzeitige Struktur der Hochschule ist brüchig und wird den künftigen Erfordernissen nicht standhalten können. Am Anfang war das Wort: Wir, Herr Rietschel als im Mai 2009 neugewählter Präsident und die ebenfalls neugewählten Lehrbeauftragten-Vertreter, haben uns im Oktober 2009 zu einem ersten Meinungsaustausch getroffen. Es herrschte nach dem Gespräch Einigkeit darüber, die Diskussion fortzusetzen. Wichtig waren sowohl dem Präsidenten als auch uns – als erster minimaler Konsens – der respektvolle Umgang aller Hochschulgruppen miteinander. Herr Rietschel wertete es in einer Nachricht als Zeichen des Respekts, dass sich eine AG der Verwaltung mit dem Thema „frühzeitige Planung der Lehraufträge“ befasse. Es war vereinbart, uns möglichst vor Ablauf des Jahres mit der Hochschulleitung und den Geschäftsführern der drei Fachbereiche zusammenzusetzen, um notwendige Veränderungen zu besprechen, damit Lehrbeauftragte noch vor Ablauf eines Semesters Kenntnis über den Umfang ihres nächsten Lehrauftrages haben. Herr Rietschel hat ausdrücklich betont, dass er wegen eines nächsten Termins „auf uns zukommen“ wolle. Wir warten – seit einem Jahr – respektvoll! Die Arbeit der Lehrbeauftragten-Vertreter hatte als Hauptziel eine Erhöhung der Honorare. Das haben wir nicht erreicht. Anderes konnten wir bewegen: 1.: Die Auszahlung der Honorare erfolgt pünktlich und prompt nach Semesterschluss. 2.: Es gibt neben der einmaligen Auszahlung nach Semesterende wahlweise auch die Möglichkeit von variablen Auszahlungsintervallen. 3.: Wir werden zur Lehrenden-Vollversammlung eingeladen.

4.: Wir werden in den offiziellen Hochschulveröffentlichungen als das bezeichnet, was wir sind: nebenamtliche HochschullehrerInnen und nicht mehr lediglich „nebenamtlich Beschäftigte“. 5.: Es gibt eine symbolische Bezahlung bei der Mitarbeit an Hochschulprojekten. 6.: Wir konnten uns erfolgreich dagegen wehren, unsere Unterrichte durch Testate der Studierenden abzeichnen lassen zu müssen. 7.: Last not least: Wir haben einen E-Mail-Verteiler!

uns initiiert – in Frankfurt ein Treffen der Lehrbeauftragten-Vertreter aller bundesdeutschen Hochschulen stattfinden! Die LehrbeauftragtenVertreter bedanken sich für das ihnen entgegenbrachte Vertrauen und die vielen positiven Rückmeldungen. Lehrbeauftragten-Sprecherin Evelyn Wentz

Kommentar des Hochschul-Präsidenten

Für die Zukunft gilt es, vor allem politische Arbeit zu leisten. Leider war der Senat der HfMDK nicht willens, sich mit der Arbeit der Lehrbeauftragten für eine Verbesserung ihrer Situation solidarisch zu erklären. Das ist so enttäuschend wie desillusionierend, aber auch richtungsweisend. Es gibt durchaus andere Beispiele: Die Hochschulleitungen und Gremien der Hochschulen Mannheim, München, Köln und Lübeck stehen deutlich auf Seiten ihrer nebenamtlichen Hochschullehrerinnen und -lehrer. Die Lehrbeauftragten sind allein schon auf Grund ihrer Anzahl eine hochschulrelevante Gruppe. Und: Keine Hochschule kann es sich leisten, auf Dauer die Interessen einer solchen Gruppe ohne Schaden zu umgehen. Die Qualität von Studiengängen hängt in hohem Maße – und nicht nur durch das gegenwärtige Zahlenverhältnis – von der Rolle und der Integration der Lehrbeauftragten ab (in Frankfurt tragen die Lehrbeauftragten 60 Prozent des Lehrangebots). Es geht um Menschen, die an den Hochschulen qualifizierte Arbeit leisten, die sich mit Kompetenz, Entschlossenheit und Optimismus einbringen und mit jeder Menge Geduld und Zähigkeit eine fahrlässige Politik aushalten, deren Ende nicht absehbar ist. Im Januar 2011 wird – von

Thomas Rietschel zum vorangegangenen Text: Ich lege Wert auf die Feststellung, dass keine der Verbesserungen der Situation der Lehrbeauftragten an unserer Hochschule in den letzten Jahren gegen den Willen der Hochschulleitung und Verwaltung erkämpft werden musste. Im Gegenteil, wir anerkennen und respektieren die gute und wichtige Arbeit unserer Lehrbeauftragten. Die Ursache ihrer z. T. inadäquaten Bezahlung liegt, wie Frau Wentz schreibt, bei einer Politik, die unsere Hochschule nicht ausreichend ausstattet. Diese für alle unbefriedigende Situation schränkt unsere Handlungsmöglichkeiten ein. Es sei auch daran erinnert, dass Frankfurt bei der Bezahlung seiner Lehrbeauftragten in der Spitzengruppe der deutschen Musik- und Theaterhochschulen liegt. Wenn wir eine wünschenswerte Verbesserung der Situation wie die angesprochene langfristige Planung von Lehraufträgen nicht sofort umsetzen können, dann liegt das daran, dass manche Probleme nicht so einfach zu lösen sind. So wird die Planung des Unterrichts z. B. durch kurzfristige Faktoren beeinflusst, die nicht steuerbar sind, zum Beispiel Studienplatzwechsel, Studienanfänger usw. Eine AG der Verwaltung ist mit diesem Problem befasst, und wir werden die Lehrbeauftragtenvertreter über den Stand der Diskussion informieren.


O-Töne 8. Jahrgang | Nr. 4 | 22. November 2010 Hochschule feierte ihre erste Vocal Jazz Night im Kleinen Saal

„Chili con Carne“ mit Appetit auf mehr Nicht nur einmal hörte ich nach der ersten Vocal Jazz Night Sätze wie: „Das war ja mal was ganz anderes!“ Und in der Tat: „Klassisch“ war dieses Konzert sicherlich nicht.

„Musik für Stummfilme“:

Komponisten dirigieren selbst Bereits zum dritten Mal komponieren Studierende verschiedener Klassen und Studiengänge Musik für Stummfilme. Nach den sehr erfolgreichen Vorgängerprogrammen zum Thema „Stimmungen des frühen Kinos“ ist die Auswahl der Filme in diesem Jahr breiter gefächert: Mehrere Studien und ein Dokumentarfilm des Trickfilmpioniers Oskar Fischinger stehen neben betagten Werbefilmen und neueren Animationsarbeiten. Die Filmmusiken entstehen für ganz unterschiedliche Besetzungen und werden von den Komponisten selbst dirigiert. Die Konzeption des Abends und die Betreuung der Studierenden erfolgt durch Prof. Ralph Abelein, Prof. Ernst-August Klötzke und Prof. Gerhard Müller-Hornbach. Filmabend „Musik für Stummfilme“ am Mi, 15. Dezember 2010, Kleiner Saal. Beginn: 19.30 Uhr.

Persönliches: Hans-Dieter Resch Anstelle von Bach und Konsorten hörte man an diesem Abend eine bunte Mischung aus Jazz-Standards, Rock-/Popsongs und Musical-Hits. Auch die Zusammenstellung der Musiker war alles andere als üblich: Neben Studierenden des Weiterbildungsstudienganges Jazz und Popularmusik wirkten sowohl Schulmusiker als auch Sänger der Opernabteilung mit. Unter der Leitung von Prof. Ralph Abelein, einem der beiden Organisatoren, präsentierten sich außerdem zwei Jazz-Vokalensembles, von denen eines mit dem Titel „Chili con Carne“ sogar Rezeptideen für den Hunger danach beisteuerte. Zum Schluss sang dann auch noch das Publikum fleißig und lieferte Allen Jacobson, dem zweiten Kopf im Organisationsteam, den Background für ein spontanes Scat-Solo. Alles in allem also ein ungewöhnlicher und erfolgreicher Abend, der nach Wiederholung ruft! Vanessa Katz

Premiere mit Leidenschaft: Die erste Vocal Jazz Night unter anderem mit dem Gesangsduo Marina Unruh und Vanessa Katz (großes Bild, bei einer Probe), Allen Jacobson (ganz oben) und Christine Ruß (unten).

Hans-Dieter Resch, ehemaliger Rektor und seit 1993 Ehrensenator der HfMDK Frankfurt am Main, erhielt das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Insgesamt 20 Jahre bis zum Jahr 1995 leitete er die Geschicke der Hochschule. Der 1932 geborene Komponist, Dirigent, Pianist und Musikerzieher erhielt die Ehrung von Staatsministerin Eva Kühne-Hörmann als „Auszeichnung für einen herausragenden Musiker und Musikvermittler“. Seine musikalischen Spuren sind weitreichend: Unter anderem hat er sich unermüdlich für die Frankfurter Schülerkonzerte eingesetzt, ist künstlerischer Leiter einer KammermusikReihe, Mitglied des Stiftungsrates der Hindemith-Stiftung und Mitglied des Landesmusikrates Hessen.


O-Töne 8. Jahrgang | Nr. 4 | 22. November 2010 Flötenprofessor Henner Eppel trat vor 40 Jahren seine erste Orchesterstelle in Würzburg an anderen Klangkörpern nutzte er viele Gelegenheiten, Flötenkonzerte als Solist zu interpretieren und viel zu reiUnreflektierte Fingerakrobatik mag er sen. In Spitzenzeiten kamen bis zu 50 ebenso wenig wie die Arbeit an interpretaKammermusikkonzerte jährlich hinzu. torischen Feinheiten, wenn die Intonation „Das kann ich mir heute nicht mehr noch im Argen liegt. Auch nach 40 Jahren vorstellen“, sagt Henner Eppel. Muss im professionellen Musikgeschäft sowohl er auch nicht, denn seit 1994 hat er als Lehrender als auch Orchestermusiker eine Professur an der HfMDK Frankliebt er an seiner Professur für Flöte und furt am Main inne. Dabei ist ihm vor Methodik die vielfältigen Anforderungen, allem wichtig, dass seine Studierendie seine Studierenden an ihn stellen. den „das Üben lernen“, und zwar so, dass sie sich auf diesem Wege selbst Sowohl die Basisarbeit mit Schulmusikern zu selbständigen Musikern erziehen. als auch das Hinführen auf Konzertexamina Ein gutes Körpergefühl möchte er bereiten ihm nach wie vor Freude. Da verseinen Studierenden vermitteln, einen rät ihn wohl seine Herkunft aus einem eigeorganischen Ausgleich von Atmung, nen Schulmusikstudium am gleichen Haus, Haltung und Bewegung und darauf an dem er seit 1975 das Flötenspiel lehrt. als festen Flötisten engagiert. 1974 aufbauend eine hohe stilistische FlexiSchon fünf Jahre zuvor, genau einen Monat nahm Henner Eppel die Solostelle am bilität. Als Professor hat er dafür noch nach seinem Schulmusikexamen, hatte ihn Philharmonischen Orchester Heidelzwei Jahre Zeit; dann tritt er in seinen das Philharmonische Orchester Würzburg berg an. Sowohl dort als auch mit wohlverdienten Ruhestand. bjh

„Üben lernen“

Konzertabend für Klavier und Elektronik mit Vickers-Klavierklasse und dem elektronischen Studio

Einst getrennt und jetzt verbunden Ein Konzertabend für Klavier und Elektronik präsentierte im Oktober im Großen Saal der HfMDK die Vielfalt und den Reichtum des zeitgenössischen Komponierens für diese Besetzung. Gerade diese Kombination erlebt derzeit eine immer stärkere Beachtung. So sind in den letzten Jahren außergewöhnlich viele und substanzielle Stücke entstanden. Veranstaltet wurde das Konzert als Kooperation der Klavierklasse von Prof. Catherine Vickers mit dem Elektronischen Studio der Hochschule mit Frank Gerhardt als Dozent für Elektroakustische Kompostion und Christoph Schulte als Tonmeister. Das Konzert bot Werke zwischen 1993 und 2009. Die gespielten Komponisten zeigten bei aller stilistischen Vielfalt einen gleichermaßen konsequenten wie adäquaten Umgang mit den verschiedenen pianistischen Spielformen und der Einbindung eines elektroakustischen Klangapparats. Sie zeigten aber auch, wie sehr sich diese beiden frü-

her so konsequent getrennten Ebenen musikalischen Materials mittlerweile zu einem gemeinsamen Klang- und Assoziationsraum verbunden haben: Zwei Werken, die beide Elemente kombinierten (Komponisten: Frank Gerhardt, Michael van der Aa), stand eine rein elektronische Komposition Ludger Brümmers nach Klavierwerken Maurice Ravels und ein rein akustisches Werk in Form der „Hallstudie“ von Jörg Widmann mit David Tonojan am Klavier gegenüber, letzteres auch als akustische Forschung eben über Resonanzwirkungen des Instruments, die eigentlich so typisch für die elektronische Musik ist. Uraufführung von Valentin Haller Zusätzlich zu diesen bereits etablierten Kompositionen fand auch eine Uraufführung statt: Valentin Haller aus der Kompositionsklasse

von Prof. Gerhard Müller-Hornbach erarbeitete im Elektronischen Studio der Hochschule ein Neues Werk in Zusammenarbeit mit dem Pianisten Everett Hopfner, das sich ganz direkt mit Fragen der Interaktion zwischen Klavier, Elektronik, Interpret und Komponist beschäftigte und diese teils musikalisch, teils auch szenisch realisierte. Das Gelingen der Veranstaltung und die Resonanz, die die Einstudierung solcher Werke außerhalb der Hochschule erreicht (so gewann die Pianistin Weronika Kròwka z. B. mit dem hier aufgeführten Werk Michel van der Aas den 2. Preis beim Internationalen Wettbewerb für zeitgenössische Musik in Krakau 2010) kann vielleicht auch innerhalb der Hochschule eine Anregung sein, die Kooperation zwischen dem Elektronischen Studio und anderen Instrumentalklassen voranzutreiben. Frank Gerhardt


O-Töne 8. Jahrgang | Nr. 4 | 22. November 2010 Der AStA der HfMDK hat ein ehemaliges Büro zu einem Ruheraum für Studierende umfunktioniert

Träumen auf Zeit Seit diesem Semester steht allen Studierenden der HfMDK ein Ruheraum zur Verfügung. Für jeweils bis zu zwei Stunden können sich Studierende der Hochschule dort in vier Betten eine horizontale Verschnaufpause vom Studienalltag gönnen. Wer kennt das nicht: Man betritt die Hochschule früh am Morgen, übt und arbeitet den ganzen Vormittag, isst in der mittlerweile deutlich verbesserten Mensa und möchte weiterüben, aber die Räume sind alle schon belegt. Dann folgt das tägliche Tief, und die Müdigkeit nimmt überhand. Bisher konnte man entweder nach Hause fahren, sofern man eine Wohnung innerhalb Frankfurts zur Verfügung hatte, oder sich im Foyer niederlassen und dem munteren Treiben beim AStA-Kicker zuschauen. Ein Rückzugs- und Entspannungsbereich war längst überfällig, dank des Platzmangels auf dem derzeitigen Hochschulstandort jedoch (noch) nicht realisierbar. Durch viele Gespräche und Verhandlungen in den vergangenen zwei Semestern konnte der AStA endlich genau solch einen Raum zum Entspannen und Ausruhen ins Leben rufen. Der Raum „B 126“ wurde hierfür mit vier Betten, Nachtlampen und Bettzeug ausgestattet und funktioniert nach dem bewährten Kurzausleihprinzip. Gegen Abgabe des Studierendenausweises kann man sich ein Bett für vorerst bis zu zwei Stunden reservieren. Die Bettwäsche wird regelmäßig durch den AStA gewechselt und gewaschen. Weitere Infos hierzu gibt’s im Ruheraum selbst. Selbstverständlich gelten in diesem Raum bestimmte Ruheregeln, die dort unübersehbar aufgehängt sind. Das Projekt „Ruheraum“ kann nur gelingen und bestehen bleiben, wenn diese Regeln eingehalten werden. Also tragt zu einer besseren Studiensituation bei, haltet die Regeln ein und gönnt euch doch einfach mal ein bisschen Ruhe in B 126. 4 Schlüssel, 4 Betten, 2 Stunden Ruhe – dein AStA. Michael Meininger

Probeliegen in B 126: StuPa-Vorsitzende Marit Trantel (links), ihre Stellvertreterin Julia Heß und AStA-Vorsitzender Michael Meininger im neuen Ruheraum.

HfMDK-Webseite bietet nun die Möglichkeit, persönliche künstlerische Profile online zu stellen

Neue Darstellungsplattform für Studierende In Kooperation mit der Stiftung Podium Junger Musiker (SPJM) bietet die HfMDK allen ihren Studierenden die Möglichkeit, sich ab sofort auf der HfMDK-Webseite in den eigens dafür installierten „Studierendenportraits“ persönlich vorzustellen und zu präsentieren. Wichtig: Die hier veröffentlichten Inhalte können nur von Ihnen persönlich eingestellt und gepflegt werden, und Ihr Eintrag erscheint auch nur dann, wenn Sie die Veröffentlichung aktivieren. Selbstverständlich ist diese Präsentationsmöglich-

keit FREIWILLIG, und es entsteht Ihnen kein Nachteil, wenn Sie von dieser Option keinen Gebrauch machen möchten. Im Rahmen der Pflege Ihrer Daten haben Sie darüber hinaus die Möglichkeit, eine parallele Veröffentlichung in dem Studierenden-Verzeichnis der Stiftung Podium Junger Musiker (SPJM), die sich die Förderung der Aus- und Fortbildung hochbegabter junger Künstler auf die Fahne geschrieben hat, zu aktivieren bzw. zu deaktivieren. Ihre Veröffentlichung auf den Seiten der HfMDK und

auf den Seiten der SPJM können Sie jederzeit selbst wieder löschen. Ihre Entscheidung darüber, ob Sie sich auf den Seiten der SPJM eintragen wollen, hat keinerlei Einfluss auf die Darstellung Ihres Portraits hier an der Hochschule. Für weitere Fragen stehen Ihnen meine Kollegin Nora Dhom (assistenz-presse@hfmdk-frankfurt.de, Tel.: 154 007-333) und ich (Sylvia. Dennerle@hfmdk-frankfurt.de, Tel.: 154 007-170) sehr gerne zur Verfügung. Sylvia Dennerle


O-Töne 8. Jahrgang | Nr. 4 | 22. November 2010

Erfolge unserer Studierenden Matthias Lang, Schlagzeug (Klasse Prof. Rainer Römer), ist in der aktuellen Spielzeit Praktikant beim Philharmonischen Orchester der Stadt Trier. Michal Pawlowski, Schlagzeug (Klasse Prof. Rainer Römer), ist in der aktuellen Spielzeit Praktikant beim Philharmonischen Orchester Freiburg. Philipp Strüber, Schlagzeug (Klasse Prof. Rainer Römer), ist in der aktuellen Spielzeit Praktikant bei den Duisburger Philharmonikern. Sebastian Sager, Posaune (Prof. Oliver Siefert), hat das Probespiel im Niederbayererischen Landestheater Passau für die erste Posaune gewonnen. Anna Katherine Claus, Jungstudentin Violine (Klasse Prof. Susanne Stoodt), gewann beim diesjährigen Wettbewerb „Wespe“ in Freiburg einen Sonderpreis und ein Stipendium für die beste Interpretation eines zeitgenössischen Werkes für Violine und Marimbaphon. Alexander Großpietsch, Trompete (Klasse Prof. Klaus Schuhwerk, Diplom Juli 2010), hat das Probespiel für die stellvertretende Solotrompete am Theater Augsburg gewonnen. Nicola von Goetze, Kontrabass (Jungstudierender Klasse Prof. Christoph Schmidt), hat im Oktober den 1. Preis beim Wettbewerb der International Double Bass Convention in Berlin gewonnen. Christopher Beuchert, Kontrabass (Klasse Prof. Christoph Schmidt), hat das Probespiel für die Orchesterakademie beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks gewonnen. Tim Wunram, Kontrabass (Klasse Prof. Christoph Schmidt), hat eine feste Stelle bei den Bamberger Symphonikern erhalten. Johann Bohorquez, Violoncello (Klasse László Fenyö), übt für eine Saison einen Zeitvertrag als Solocellist der Staatskapelle Weimar aus.

> Impressum Thomas Rietschel, Präsident Konzept Dr. Sylvia Dennerle, Telefon 069/154 007-170, sylvia.dennerle@hfmdk-frankfurt.de Redaktion und Layout Björn Hadem, bhadem@arcor.de Redaktionsbeirat Sylvia Dennerle, Björn Hadem, Prof. Gerhard Müller-Hornbach, Anatol Riemer, Thomas Rietschel, Prof. Marion Tiedtke Herausgeber

Oliver Krenz, Trompete (Klasse Prof. Klaus Schuhwerk), hat das Probespiel für die Praktikantenstelle in der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz für die Spielzeit 2010/2011 gewonnen. Valentina Busso, Violine (Klasse Markus Däunert), hat das Probespiel für die Position des „Stellvertretenden Stimmführers der 2. Violinen” im „Orchestra Sinfonica Nazionale della RAI” gewonnen. Mit Julius Himmler (Klasse Prof. Michael Sanderling), Gabriel Mientka (Klasse Prof. Gerhard Mantel) und Johann Bohorquez (Klasse László Fenyö) wurden gleich drei Violoncello-Studierende aus der HfMDK ins SchleswigHolstein Musik Festival-Orchester berufen. Ahran Kim, Flöte (Klasse Thaddeus Watson), hat das Bernhard Scheuble-Stipendium 2010 erhalten. Somit studiert sie seit Oktober am Londoner Royal College of Music. Ahran Kim ist nach Camilla Köhnken und Martin Hiendl die dritte Studierende der HfMDK, die mithilfe des Bernhard Scheuble-Stipendiums ihr Studium im Ausland fortsetzt. Arthur Hornig, Violoncello (Klasse Prof. Michael Sanderling), war Finalist beim Deutschen Musikwettbewerb und hat sich den Titel „Stipendiat des Deutschen Musikwettbewerbes“ erspielt. Chen Jun Fan, Violine, hat den diesjährigen DAAD-Preis in Wert von 1.000 Euro gewonnen. Die 22-jährige Chinesin studiert im dritten Semester Konzertexamen bei Prof. Walter Forchert und begeisterte die Jury mit Peter Tschaikowskys Concerto 2,3. Annika Gerhards, Sopran (Klasse Prof. Heidrun Kordes), hat beim diesjährigen Bundeswettbewerb Gesang im Juniorwettbewerb (bis 22 Jahre) den dritten Förderpreis in Höhe von 2.000 Euro errungen. Sie ist damit die erfolgreichste Sängerin dieses wichtigen Wettbewerbes, dessen erste und zweite Plätze männliche Teilnehmer belegten.

Autoren Dr. Sylvia Dennerle, Nora Dhom, Beate Eichenberg, Frank Gerhardt, Prof. Dieter Heitkamp, Toni Hildebrand, Julia Huk, Hans-Klaus Jungheinrich, Vanessa Katz, Prof. Stefanie Köhler, Michael Meininger, Thomas Rietschel, Wolfgang Sandner, Anja Schlayer, Melanie Suchy Fotos Björn Hadem (26) Erscheinungsweise zwei- bis fünfmal im Semester Druck Vario Plus Druck GmbH


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