STUDIENHILFE
AUFSCHIEBERITIS LÄSST GRÜSSEN WIE DICH GAME OF THRONES UND DAS HERUNTERLADEN VON V ORLESUNGSFOLIEN IN SCHWIERIGKEITEN BRINGEN – UND WAS DU D AGEGEN TUN KANNST Text: Daniel Hoch
Außerdem wird die Zettelwirtschaft nicht kleiner. Termine vergisst du regelmäßig. Du bist dauergestresst und schiebst auf. Die kurzfristigen Freuden und Freiheiten gefallen dir. Trotzdem weißt du: Es muss sich etwas ändern. Sätze wie: »Ich hatte keine Zeit, mich vorzubereiten«, »Ich habe ja noch genug Zeit« oder »Da kann ich nicht, da fahre ich heim« sind ein klares Zeichen für Aufschieberitis. Vielleicht ist das übertrieben dargestellt und du denkst: »Nee, so schlimm ist es nicht.« Und zack, schon bist du wieder dabei, in die Bequemlichkeitsfalle zu tappen. Auch wenn es bei dir nicht so stark ausgeprägt ist, haderst du mit dir und fragst dich, warum du manche Dinge nicht einfach umsetzt.
ZWISCHEN FREIHEIT & AUFSCHIEBERITIS Mach dich auf den Weg und gehe dem unwohlen Gefühl, das sich besonders in den Prüfungsphasen breit macht, auf den Grund. Dafür musst du herausfinden, was du überhaupt aufschiebst. Welchen der Aufschieberitis-Klassikern fällst du immer wieder zum Opfer? Organisatorisches: BAföG-Anträge, Mietzah-
lung, Semesterbeiträge, WG-Putzplan – die To-do-Liste ist lang. Diese Erledigungen machen selten Spaß und werden oft vergessen. 54 | www.career-center.de – Die Jobbörse für Akademiker
Hausarbeiten: Sei es die Anmeldung, der Besprechungstermin mit deinem Dozenten, das Schreiben oder die Abgabe – alles passiert bei dir auf den letzten Drücker oder sogar zu spät. Referate: Du wählst einen Referatstermin, der weit in der Ferne liegt. Zack!
Plötzlich hast du nur noch wenige Tage Vorbereitungszeit. Bei der Erstellung deiner Präsentation zerstört das Programm immer wieder die Formatierung. Dein Stresslevel steigt ins Unermessliche. Prüfungsvorbereitung: Verpasste Vorlesungen und ungelesene Seminar-
texte fallen dir genau jetzt auf die Füße. Die Prüfungsvorbereitung wird zu einem Höllenritt. Du verdammst dein ›Ich der letzten Wochen‹. Du schwörst dir, im kommenden Semester alles anders zu machen. Das schwörst du dir bereits zum fünften Mal.
ES GIBT MEHRERE GRÜNDE UND DOCH NUR EINE URSACHE Nur wenn du die wahren Gründe deiner Aufschieberitis analysierst, kannst du neue, hilfreiche Gewohnheiten schaffen. Welche Gründe erklären dein Aufschieben? Fehlender Druck: Im Studium bist du das erste Mal
gänzlich auf dich gestellt. Weder Eltern noch Lehrer sagen dir, was du zu tun hast. Fehlende intrinsische Motivation führt zu mangelndem persönlichen Druck. Peer Group. So wichtig Freunde auch sind, sie
bedürfen einem Investment deiner Zeit. Zugleich sind sie eine der schönsten Ablenkungen. Nicht immer sollte das Treffen im Park mit deinem besten Freund Priorität Nummer eins sein.
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Morgens schwirrt dir nur eine Frage im Kopf umher: »Muss ich wirklich zur 9-Uhr-Vorlesung gehen? Die Folien kann ich mir doch herunterladen.« Du beschließt, den Tag ruhig anzugehen und wirklich nur eine Folge Game of Thrones zu schauen. Wirklich? Im Nachmittagsseminar sitzt du, ohne die Texte gelesen zu haben. Die Vorlesung danach lässt du ausfallen, weil das Wetter so gut ist … and the story goes on …