DIENSTAG, 29. MÄRZ 2016
35
Kultur regional
NUMMER 72
Ideen gesucht für Donau-Kurzfilm
Die Leiden der mitteljungen Cora
Kultur kompakt
Ulm Zusammen mit dem Donaubüro sucht der Stadtjugendring junge Kreative, die die Geschichte zu einem Kurzfilm liefern, der bis zum Donaufest entstehen soll. „Wir suchen kein vollständiges Drehbuch, sondern eine Idee“, erklärt Sebastian Rihm, Leiter des Donaubüros. Krimi, Romanze oder Slapstick – alles sei möglich. Einzige Voraussetzung: Die Geschichte muss etwas mit der Donau zu tun haben. Die Autoren des Sieger-Exposés dürfen ihre Idee unter professioneller Anleitung des Filmemachers Johannes Rosenstein (Köln) während des Donaufestes verfilmen – und kommen dabei vor und hinter der Kamera zum Einsatz. Der Film soll auch im Rahmen des Festivals uraufgeführt werden. Ideen einreichen können Jugendliche von zwölf bis 18 Jahren. Gesucht werden Gruppenarbeiten von Theater-AGs, Schreibwerkstätten oder Deutschkursen, die auch schon einen groben Besetzungsplan enthalten. „Licht, Ton, Maske, RegieAssistenz – da kommen schnell 15 Leute zusammen“, sagt Dana Hoffmann vom Stadtjugendring, die das Projekt betreut. Einsendeschluss für die fertigen Plots ist der 30. April. Bewerbungen bitte per E-Mail an hoffmann@sjr-ulm.de. (az)
Theater Neu-Ulm Mitten im Leben, aber ohne Mann: „Mondscheintarif“ erzählt sehr unterhaltsam die Geschichte einer Singlefrau, die einen dummen Fehler gemacht hat
Poetry Slam mit Gast aus Übersee
Ferien im Museum der Brotkultur Ulm Das Museum der Brotkultur bietet ab diesem Jahr an jedem ersten Mittwoch in den Ferien ein „Ferien-Spezial“ für Kinder in der Sonder- oder Dauerausstellung im Salzstadel an. Morgen, Mittwoch, 30. März von 14.30 Uhr bis 16.30 Uhr geht es um: „Was isst die Welt? Und was essen wir?“. Die Ausstellung „Was is(s)t die Welt“ mit Fotografien von Peter Menzel zeigt die Vielfalt der Nahrungsmittel, aber auch, wie ungleich diese verteilt sind. Menzel reiste in 20 verschiedene Länder und fotografierte jeweils eine Familie zusammen mit den Lebensmitteln, die sie innerhalb einer Woche verbrauchte. Die großformatigen Fotografien ermöglichen den Kindern eine Reise in 20 Länder, wo sie fremde und vertraute Lebensmittel entdecken können. Angeregt durch diese Eindrücke stellen sie im kreativen Teil eine Collage her, in der sie sich und ihre Ernährung darstellen. Die Veranstaltung richtet sich an Kinder von acht bis zwölf Jahren. (az)
O
Kontakt: Anmeldung erforderlich unter Telefon 0731/699 55 oder per Mail an info@museum-brotkultur.de. Weitere Ferien-Spezial-Termine gibt es auf der Website. Dieses Angebot und Kinderführungen in der Sonderausstellung können auch für Gruppen gebucht werden.
Ein Dichter aus den USA ist der „Special Guest“ beim Poetry Slam am Samstag, 2. April, um 20 Uhr in der Roxy-Werkhalle: Tim Stafford aus Chicago, der in seiner Heimat als einer der witzigsten Performance-Poeten gilt. Er ist außer Konkurrenz dabei. Die anderen Slammer des Abends – diesmal aus Deutschland und der Schweiz – müssen aber sehr wohl um die Gunst des Publikums wetteifern: Denn der Applaus der Zuhörer entscheidet darüber, wer am Ende den Preis bekommt. Folgende Teilnehmer treten im Wortgefecht gegeneinander an: Lara Stoll (Zürich), Leticia Wahl (Marburg), Annika Blanke (Oldenburg), Jasmin Braun (Ulm), Luisa Blasizzo (Ulm), Ulrich Schneider (Michelau), Thomas Spitzer (Regensburg), Jan Möbus (Remscheid) und Martin Sieper (Rosenheim). Moderiert wird das Slam wieder von Dana Hoffmann und Ko Bylanzky. (az)
VON DAGMAR HUB Neu-Ulm Was der „Mondscheintarif“ einst war, wissen viele der Zuschauer nicht, die die Premiere von Clarissa Hopfensitz’ gleichnamiger Monolog-Premiere im Theater Neu-Ulm beklatschten. 1980 wurde der billige Telefon-Nachttarif abgeschafft, den so viele in verschiedenen Städten lebende Liebende nutzten, dass vor den Telefonzellen Schlangen Wartender entstanden und manche Verbindung schon aufgrund der Überlastung mancher Ortsnetze nicht zustande kam. Der poetische Begriff „Mondscheintarif“ überlebte, und Ildikó von Kürthy, obwohl 1980 erst zwölf Jahre alt, nutzte ihn für ihren Romanerstling, der 1999 erschien. Die Nördlinger Schauspielerin Clarissa Hopfensitz machte aus dem Romanstoff eine weiblich-selbstironische, hoch amüsante Theaterfassung, in der sie selbst auf der Bühne steht. Nein, eigentlich steht sie nicht: Die meiste Zeit sitzt Cora Hübsch, in deren Identität Hopfensitz schlüpft, in ihrer romantisch rosa ausgestatteten Wohnung. Sie sitzt am Tischchen, in den rosa-weißen plüschigen Pantöffelchen, und wartet, dass ihr plüschig-rosa Telefon klingeln möge. Was es nur selten tut, und wenn, dann hängt am anderen Ende der Leitung Freundin Jo, nicht aber der ersehnte Dr. Daniel Hofmann. Die Vorgeschichte: Die alleinstehende Mittdreißigerin Cora ist auf Männerfang. Langsam wäre es an der Zeit, findet sie, den Mann fürs Leben kennenzulernen. Journalistin Jo nimmt Cora mit zu einer Filmpreisverleihung, wo Cora bei einer
O Vorverkauf: Karten gibt es bei Blende 22 in Neu-Ulm, Telefon 0731/602 15 97 oder unter roxy.ulm.de
ULM
Michael Danner in der Sebastianskapelle Unter dem Titel „GraVitation“ werden vom 3. April bis zum 8. Mai Malerei und Skulpturen von Michael Danner in der Galerie Sebastianskapelle, Hahnengasse 25, in Ulm ausgestellt. Eröffnet wird diese Ausstellung am Sonntag, 3. April, um 11 Uhr. (cada)
O
Öffnungszeiten: Freitag 17 - 19, Samstag/Sonntag 11 - 14 Uhr. ULM
Plüschrausch in der Wohnung der höchst peinlichen Szenen, die ihr regelmäßig passieren, den Arzt Daniel Hofmann trifft – im wahrsten Wortsinn, nämlich mit einem Hummer. Beim Versuch, sich charmant für den Fauxpas zu entschuldigen, gelingt es ihr, den Mann ihrer Träume in ein Lokal einzuladen. Könnte es sein, dass man quasi füreinander bestimmt ist? Wie kann es anders kommen? Nicht im ersten Anlauf, so doch im zweiten landen beide im Bett. Und Cora macht morgens um vier nach einer heißen Nacht den Fehler ihres Lebens: Cool will sie erscheinen – und verlässt die Wohnung des schlafenden Mannes, hinterlässt nur ein paar flotte Worte, die die Liebesnacht lobend kommentieren, auf einem Blatt Papier. Dann sitzt Cora in ihrer Wohnung – und wartet auf das, was nicht
Rosa ja, zutrauliches Weibchen, nein: Clarissa Hopfensitz spielt die Mittdreißigerin Cora Hübsch in dem Solo-Stück „Mondscheintarif“ nach dem Bestseller Ildikó von Kürthys. Foto: Dagmar Hub
Die nächsten Veranstaltungen im Theater Neu-Ulm ● Am Samstag, 16. April, 20 Uhr präsentiert die Bühne am Petrusplatz die nächste Impro-Show der Showbuddies: Nach ihrer erfolgreichen Rückkehr an ihre Geburtsstätte im Februar sollte die kleine Komödie ein weiterer ständiger Auftrittsort werden. ● Am Freitag, 29. April, 20 Uhr, hat passiert. Der Traummann, in den sie bis über beide Ohren verliebt ist, meldet sich nicht mehr. Warum, das erfährt Cora erst, als sie in ihrer Verzweiflung nachts den dürren Weihnachtsbaum entsorgen will, der seit Monaten auf ihrem Balkon nadelt. Dass „Mondscheintarif“ als Komödie so heiter daherkommt, dass der Zuschauer sowohl zur Pause als
dann „Die geheimen Leben von Henry und Alice“ Premiere. Dabei handelt es sich um ein Stück des englischen Autors David Tristram, welches das Thema Beziehungen auf ungewöhnliche Weise, gespickt mit typisch englischem Humor, behandelt. Die Komödie steht dann bis Juni auf
dem Spielplan. Es spielen Gabriele Witter und Holger Menzel, Regie führt Heinz Koch. ● Auch der kabarettistische Abend „Liebe & andre Katastrofen ff“ bekommt im kommenden Monat noch eine Vorstellung: Am Samstag, 23. April, um 20 Uhr. (az)
auch am Ende des Stückes ungläubig auf die Uhr schaut, weil die Zeit viel zu schnell verging, liegt vor allem an Clarissa Hopfensitz und ihrer authentisch-selbstkritischen Art, die moderne Frau Cora Hübsch zu verkörpern – weiblich-anlehnungsbedürftig bis zum heimlichen Plüschrausch in der Wohnung, doch meilenweit entfernt davon, sich die Blöße zu geben, einem Mann ihre Wün-
sche und Sehnsüchte zu gestehen. Ein gelungener Theaterabend mit großem Unterhaltungsfaktor und einem traumhaften Happy End.
O
Termine: Weitere Aufführungen am 31. März, 1., 2., 7., 8., 9., 14. und 15. April. Beginn ist jeweils um 20 Uhr. Karten gibt es unter theater-neu-ulm.de oder Telefon 0731/55 34 12.
Kay One – ein Prinz auf der Durchreise Hip-Hop Der Auftritt des Rappers in Neu-Ulm lockt nur rund 300 Fans an. Liegt es an seinem Ex-Kumpel Bushido? VON CARINA DANGEL Neu-Ulm Mit dem Ort lag er nicht ganz richtig: „Ulm, was geht ab? Seid ihr gut drauf?“ – mit diesen Worten eröffnete Prince Kay One, der selbst ernannte „DeutschrapPrinz“, seine Club-Show im „TaXim“ in Neu-Ulm. Der feine Unterschied zwischen den Städten dürfte ihn nicht weiter jucken. Denn Kay One ist „J.G.U.D.Z.S – Jung genug um drauf zu scheißen“, so jedenfalls der Titel seines Albums, das 2015 bis auf Platz vier der deutschen Charts kletterte. Der Rapper aus Ravensburg, bürgerlich Kenneth Glöckler, erreichte seine ersten Erfolge durch seine enge Zusammenarbeit mit seinem früheren Freund Bushido. Nach der von einigen Reibereien begleiteten Trennung von dessen Label „Ersguterjunge“ startete er alleine durch und erzielt mittlerweile im Alleingang volle Erfolge. Gehypt wird der „Prinz des HipHop“ aber weniger von den Medien
ULM
als von seinen Fans. Mit mehr als 2,4 Millionen Facebook-Followern stellt er Rekordzahlen im Bereich der Deutschrap-Szene auf. Wie sehr er diese Unterstützung zu schätzen weiß, bewies er auch im „TaXim“. Eine halbe Stunde lang stellt er sich vor der Show seinen überwiegend jungen Fans für Autogramme und Selfie-Shootings zur Verfügung. Diese Nähe kommt im Anschluss in Form von guter Stimmung zu ihm zurück: Mit seinem Hit „Rain On You“ aus dem Jahr 2012 startet er in
Und natürlich ist der „Beef“ mit dem Ex-Kumpel auch an diesem Abend ein Thema. Aus aktuellem
Anlass: „Ich hab gehört, dass er heute ganz in der Nähe ist“, sagt Kay One, bevor mit der Perfor-
Der frühere Freund performt zeitgleich in Dornstadt die Nacht. Zwischen die Songs aus dem aktuellen Album streut er auch im Anschluss immer wieder Altbewährtes wie „St. Tropez“ oder „VIP“. Die Fans sind begeistert. Doch bei nicht mehr als 300 Besuchern ist in dem frisch renovierten Club, der für 1000 Gäste Platz bietet, noch reichlich Luft nach oben.
Handys hoch für Prince Kay One: Der Rapper aus Oberschwaben gastierte in einer Neu-Ulmer Diskothek. Foto: Alexander Kaya
mance von „Style und das Geld“ beginnt. Denn Bushido tritt zur selben Zeit parallel im „Club Loca“ in Dornstadt, keine 15 Kilometer entfernt, auf. Früher rappten sie, als gute Freunde, diesen Song noch zusammen. Doch seit Kay One das Label 2012 verlassen hat, liefern sich die beiden einen mit Hasspredigten und Diss-Tracks gespickten Konkurrenzkampf, in dem das Duell Dornstadt gegen Neu-Ulm wohl ein weiteres Kapitel ist. Angeblich soll Bushido sich nämlich ganz gezielt um den Auftritt in der Land-Diskothek beworben haben, um dem abtrünnigen Weggefährten das Publikum abspenstig zu machen. Kay One äußert sich zu diesem Vorfall jedoch nicht weiter und belässt es bei dem einen Kommentar. Er hat schließlich nicht unendlich viel Zeit mitgebracht: Nach etwa einer Stunde muss Kay One schon wieder weiter. Denn im „Universal D.O.G.“ im badischen Lahr warten in derselben Nacht noch weitere Fans auf einen Auftritt.
Rock und Pop im Hemperium Mit ihrer alternativen Rockmusik präsentieren sich „Running from Avalanches“ am Samstag, 2. April, ab 21 Uhr im Hemperium in Ulm. Danach folgen Melanie Kamper und Viktor Nordir alias Century Letters mit ihrem Dream-Pop. (cada) ULM
Ballettmitglieder bei den Theaterfreunden Die Freunde des Ulmer Theaters treffen sich wieder am Mittwoch, 30. März, um 19.30 Uhr im Café Liquid am Nördlichen Münsterplatz. Gäste sind Yuka Kawazu und Damien Nazabal von der Ballettcompagnie. Gäste sind bei der Veranstaltung willkommen. (az) EHINGEN
Jugendblasorchester spielt in der Lindenhalle Das Kreisverbandsjugendblasorchester (KVJBO) aus dem AlbDonau-Kreis veranstaltet am Sonntag, 3. April, um 18 Uhr in der Lindenhalle in Ehingen ein Benefizkonzert. Die 80 Musiker unter der Leitung von Franco Hänle spielen unter anderem Musik von Giovanni Garibaldi, Richard Strauss, Hector Berlioz, Richard Wagner und anderen. Der Reinerlös kommt dem Förderverein „Wegive“, der humanitäre Projekte in Afrika unterstützt, zugute. (az)
O Vorverkauf: Kartenreservierungen unter nicole.mang@t-online.de oder Telefon 0160/768 00 02.
GÜNZBURG
Von Vivaldi bis Händel in St. Martin Das Kammerorchester „Cultura“ aus Heidenheim gastiert am Sonntag, 3. April, um 11.30 Uhr in der Günzburger Stadtpfarrkirche St. Martin. Veranstalter ist die städtische Musikschule. Auf dem Programm stehen Stücke von Vivaldi, Haydn und Händel. An dem Konzert werden als Solisten auch die beiden Musikschüler Stefanie Rühl (Harfe) und Jakob Nistler (Tenor) teilnehmen. Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten. (az)