Spielplan IV. Quartal 2011

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Ohne Zopf und Bart: Klassiker im Pocket-Format

Shakespeare mit Musik: „Willis wilde Weiber“

Allenthalben leiden Stadtsäckel an Schwindsucht, ganze Nationen drohen Pleite zu gehen, da könnte man meinen: Auch die Theater müssten das Menetekel an der Wand zur Kenntnis nehmen. Stücke mit 57 Schauspielern für 57 Rollen? Nicht mehr zeitgemäß! „Faust“? Kann einer allein spielen. In fünf Minuten. Offenbachs „Orpheus in der Unterwelt“? Ein Akteur und ein Musiker reichen …

Am 2. Weihnachtstag hat Premiere eine Entdeckung, welche dem Publikum ein besonderes Vergnügen bereiten wird: „Willis wilde Weiber“, eine Shakespeare-Collage mit Liedern, geschrieben vom Autorentrio Harald Helfrich, Isabella Leicht und Dorothee Jordan. Da spielen drei Frauen zum allergrößten Vergnügen der Zuschauer ein Spiel der Sonderklasse: Das Publikum erlebt, hört und sieht auf herrlichste Weise, was all‘ die Heldinnen des William („Willi“) Shakespeare schon immer mal sagen wollten. Anders ausgedrückt: Die drei Aktricen spielen frech und ungeniert (einander und) dem Publikum ihre von „Willis“ antiquiertem Rollenbild abweichende Sicht auf die Julia, die Ophelia, die Lady Macbeth und andere wilde Weiber vor.

Die Zeit ist reif für solche „Klassiker im Taschenformat“. Ausgerechnet – oder vielmehr: bezeichnender Weise – das kleinste bayerische Profi -Theater im Deutschen Bühnenverein, das in der Innovationsregion (!) Neu-Ulm ansässige „Außergewöhnliches Goethe und Schiller Theater“ (nomen est omen), spielt nicht nur selbst Pocket-Klassiker, sondern plant für den kommenden Frühling ein absolutes novum, nämlich das

„1. Neu-Ulm Pocket-Klassiker Festival“ Es soll (in der Zeit vom 15. bis 25 März 2011) acht Vorstellungen geben. Eingeladen dazu sind und zugesagt haben:

http://www.facebook.com/augustheater.page Da sind immer auf dem Laufenden. Sie können diese Seite lesen, ohne sich registrieren zu müssen.

p Michael Quast / Rhodri Britton („Orpheus in der Unterwelt“) p Bernd Kohlhepp („Die Räuber oder so“) p Bernd Lafrenz („Der Widerspenstigen Zähmung“) p Karl-Heinz Helmschrot („Fasst Faust“) p „s‘ensemble-Theater“ („Hamlet 4 You“) p AuGuSTheater Neu-Ulm („fast Faust“ und „Willis wilde Weiber“) und p Hubert Burghardt (u.a. „Faust in Fünf Minuten“)

AuGuSTheater Neu-Ulm Mitglied im Deutschen Bühnenverein Gefördert vom Freistaat Bayern, vom Landkreis Neu-Ulm und von der Stadt Neu-Ulm Leitung: Claudia Riese und Heinz Koch Telefon: 0731/553412 augus@theater-neu-ulm.de Spielstätte: 89231 Neu-Ulm, Silcherstraße 2 Büro: Friedenstraße 14, Neu-Ulm (Mi und Fr 11 – 13 Uhr)

Die jeweils aktuellsten Infos, auch zu Kartenvorverkauf, Terminen und Spielorten fi nden Sie fortlaufend im Internet auf unserer Homepage.

Titelfoto: Manfred Scherwinski Gestaltung: SpieszDesign, Neu-Ulm

Spielplan November Dezember 2011 Januar 2012

Extra: „4. Grüner Salon“ am 15. November Das Theaterfoyer wird zur Bühne für Gespräche über aktuelle Themen. Moderatorin des Abends ist wieder Ekin Deligöz (stellvertretende Vorsitzende der Fraktion „Bündnis 90 / Die Grünen“ im Deutschen Bundestag). Da das Thema möglichst aktuell sein soll, kann bis zum Redaktionsschluss dieses Print-Produktes noch keine defi nitive Aussage zum Gesprächsinhalt gemacht werden. Letzte Informationen also, bitte, im Internet (auf unserer Spielplan-Seite) abrufen.

www.theater-neu-ulm.de Tel. 0731 / 55 34 12


November 2011 Fr

4.11. 20.00 Uhr

Vermischte Gefühle Komödie

Sa

5.11. 20.00 Uhr

Vermischte Gefühle Komödie

So

6.11. 18.00 Uhr

Vermischte Gefühle Komödie

Fr 11.11. 20.00 Uhr

Vermischte Gefühle Komödie

Sa 12.11. 20.00 Uhr

Vermischte Gefühle Komödie

So 13.11. 18.00 Uhr

Vermischte Gefühle Komödie

Di 15.11. 19.30 Uhr

„4. Grüner Salon“ mit: Ekin Deligoez (MdB)

Do 17.11. 20.00 Uhr

Loriot-Abend

Fr 18.11. 20.00 Uhr

Loriot-Abend

Sa 19.11. 20.00 Uhr

Loriot-Abend

Do 24.11. 20.00 Uhr

Loriot-Abend

Fr 25.11. 20.00 Uhr

Vermischte Gefühle Komödie

Sa 26.11. 20.00 Uhr

Loriot-Abend

So 27.11. 17.00 Uhr

Loriot-Abend

Dezember 2011 Do

1.12. 20.00 Uhr

Fast Faust Lustspiel für 2 Schauspieler

Fr

2.12. 20.00 Uhr

Fast Faust Lustspiel für 2 Schauspieler

Sa

3.12. 20.00 Uhr

Vermischte Gefühle Komödie

So

4.12. 17.00 Uhr

Vermischte Gefühle Komödie

Do

8.12. 20.00 Uhr

Vermischte Gefühle Komödie

Fr

9.12. 20.00 Uhr

Vermischte Gefühle Komödie

Sa 10.12. 20.00 Uhr

Fast Faust Lustspiel für 2 Schauspieler

So 11.12. 17.00 Uhr

Fast Faust Lustspiel für 2 Schauspieler

Do 15.12. 20.00 Uhr

Fast Faust Lustspiel für 2 Schauspieler

Fr 16.12. 20.00 Uhr

Vermischte Gefühle Komödie

Sa 17.12. 20.00 Uhr

Vermischte Gefühle Komödie

So 18.12. 17.00 Uhr

Vermischte Gefühle Komödie

Mo 26.12. 20.00 Uhr

Premiere am 2. Weihnachtstag: Willis wilde Weiber Shakespeare mit Musik

Fr 30.12. 20.00 Uhr

Letztmalig: Vermischte Gefühle Komödie

Sa 31.12. 18.00 Uhr

Silvester Willis wilde Weiber Shakespeare mit Musik

Sa 31.12. 21.00 Uhr

Silvester Willis wilde Weiber Shakespeare mit Musik

Januar 2012 Do

19.1. 20.00 Uhr

Willis wilde Weiber Shakespeare mit Musik

Fr

20.1. 20.00 Uhr

Willis wilde Weiber Shakespeare mit Musik

Foto: Martina Dach

Foto: Manfred Scherwinski

Klassik trifft Komik: „Fast Faust“

Romantisch: „Vermischte Gefühle“

Heutzutage ist der Mensch infolge mannigfacher Be­lastungen kaum noch imstande, sich auf ein mehrstündiges Bühnenwerk zu konzentrieren (Loriot). Darauf nimmt das AuGuSTheater Rücksicht und – spielt einen schnellen, äußerst kurzweiligen, einen „Fast Faust“. Die Besucherinnen und Besucher dieses Stückes schlagen also zwei Fliegen mit einer Klappe: Sie erleben einen sehr lustigen Abend und lernen ein Stück Weltliteratur neu kennen. Ihre Kennerschaft können sie schwarz auf weiß getrost nach Hause tragen: Sie bringen ihr „Faust“-Reclamheftchen mit und lassen sich Stempel des Theaters und die Unterschriften der Regisseurin und der Schauspieler hineinschreiben.

Christine und Hermann – 1000 Mal berührt … nie ist was passiert. Aber: Alter schützt vor Liebe nicht. Das hätte Christine nie gedacht. Seit einem Jahr Witwe, will sie abhauen, nach Florenz, dort ein neues Leben anfangen. Hermann, der beste Freund ihres verstorbenen Mannes, den sie seit 30 Jahren kennt, platzt in die letzten Abreise-Aktivitäten. Er merkt gar nicht, wie ungelegen er kommt; und da rückt er doch tatsächlich noch mit einer Liste raus, die vier aus seiner Sicht plausible Gründe enthält, warum Christine ihn unbedingt heiraten sollte – darunter „halbe Miete“ und „gewisse biologische Bedürfnisse“.

Neu-Ulmer Zeitung: „… gelingt den Neu-Ulmern ein Stück, das bis zur letzten Szene hervorragend unterhält und das dürre Wissen über das Mammutwerk auffrischt. Das Publikum bedankte sich für die anderthalbstündige Zwerchfellmassage mit großem Applaus.“ Eine Publikumsstimme für viele: „Also ich muss sagen, ich war angenehm überrascht, eigentlich konnte ich mir unter ‚fast Faust’ nicht so wirklich was vorstellen, aber: Ihr habt das ganz toll hinbekommen. Mit so viel Witz die Grundkenntnisse des deutschen Dichter-Meisters gelehrt zu bekommen, das sollte in Schulen Pflicht werden.“

Hermann will den Umzug verhindern, schmeißt sich mächtig ins Zeug, versucht die Möbelpacker zu bestechen, kann dann Christine zwar zu einem Abendessen in einem sündhaft-teuren Restaurant überreden, wird von ihr dann sogar noch auf einen Sherry mitgenommen und landet scheinbar final bei ihr – aber: Was Hermann dann zu bieten hat, bewertet Christine auf der Skala von 1 bis 10 mit „4, allenfalls 5“, für sie jedenfalls „kein Grund, nicht nach Florenz zu ziehen“. Peng! Hermann ist noch lange nicht am Ziel … Gelingt es ihm überhaupt? Zwei weitere Männer, der junge Hallodri Langer und der schon reichlich abgeklärte Kabulski, spielen ihr eigenes Spielchen.


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