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AuGuSTheater Neu-Ulm Professionelle Schauspiel-Bühne Mitglied der Gruppe Privattheater im Deutschen Bühnenverein, gefördert von der Stadt Neu-Ulm, vom Landkreis Neu-Ulm und vom Freistaat Bayern

Wenn immer mehr Leute sagen: „Mensch, Neu-Ulm hat sich ganz schön gemacht!“ dann kann getrost festgestellt werden: Einen Anteil daran hat das AuGuSTheater Neu-Ulm. Es hat einen Ruf, der ganz schön viel Leute aus der engeren, aber tatsächlich auch aus der weiteren der Region (etwa der Kreis Stuttgart, Aalen, Augsburg, Allgäu) lockt, sogar aus der Schweiz und aus Österreich (Dreiländereck) reisen die Menschen, die das Spielplan-Angebot der Profi-Bühne sehr wohl zu schätzen wissen.

Motto: Gemeinsam etwas erleben! Vorstellungsbeginn: 20 Uhr

Das Motto „Gemeinsam etwas erleben!“ trifft die Sachlage: Im Theater trifft sich, was sonst nur noch selten passiert, Publikum, das heißt: Leute unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher sozialer Schichten und unterschiedlicher Herkunft. Ideal und gern angenommen ist die Kombination mit dem „Konzertsaal – Restaurant, Café, Bar“. Außer gutem Theater wird „flankierend“ offeriert ein gastronomisches Angebot, welches kaum einen Wunsch offen lässt. Einschließlich der Konditorei und Confiserie auf in der Doppelstadt legendären Level (in der ungebrochenen Tradition des „Café Häberle“). Dabei müssen Sie nicht mal das Haus verlassen (bei Regen und Schnee seeehr angenehm!) und brauchen auch keinen neuen Parkplatz zu suchen.

Neu-Ulm hat vielen vergleichbaren Städten etwas voraus: In Neu-Ulm arbeitet ein professionelles Theater, das „Autonome Goethe- und Schiller-Theater Neu-Ulm“ (kurz: AuGuSTheater NeuUlm). Die beiden Theatermacher Claudia Riese und Heinz Koch orientieren sich mit ihrem Spielplan sehr an dem, was auf den deutschsprachigen Bühnen envogue ist, engagieren Akteure aus dem gesamten deutschsprachigen Raum, halten die künstlerische Qualität auf hohem Niveau, das alles mit einem unglaublich kleinen Finanzrahmen. „Das Publikum sagt ziemlich klar, was uns ausmacht“, sagt Intendantin Claudia Riese und zitiert zwei Einträge aus dem Gästebuch: - „Dieses Theater bietet eine familiäre Atmosphäre und tolle Schauspieler“ und: - „Wir werden wiederkommen! Solange Ihr so erfrischend anders seid und weiterhin so tolle Stücke spielt!"

Das Theater Neu-Ulm spielt, was aktuell ist. Für eine Privatbühne, die dringend auf die Kasseneinnahmen angewiesen ist, stehen erstaunlich viele Uraufführungen auf dem Programmzettel, das heißt: Stücke, von denen man gar nicht weiß, ob und wie gut sie beim Publikum „ankommen“. Andererseits haben die Neu-Ulmer so manches Stück aufgeführt, was sich dann später in der ganzen Republik als Publikumsrenner entpuppte.

Nochmals Claudia Riese, selbst eine Top-Schauspielerin: „Ja! Wir wollen Theater machen für die Menschen in dieser Region.“

Und: Die Theatermacher haben auch viele Stücke selbst geschrieben, darunter zum Beispiel (um mal eines zu nennen) „Liebe & andere Katastrophen“, dessen Titel später für eine Fernsehserie und für einen Kinofilm „geklaut“ worden ist. Wie der Untertitel „Jaaa, passen Männer und Frauen denn üüüberhaupt zusammen?“ ahnen lässt, hat das Theatermacher-Duo Riese & Ko damit trendsetterisch ein Thema auf die Bretter gebracht, welches kurze Zeit später in x Produktionen aufgegriffen wurde – von „Herrenabend“ bis „Caveman“.

oder auch Dostojewskis „Aufzeichnungen aus dem Kellerloch“ waren es auch immer wieder tolle Stoffe lebender Autoren, mit denen das Publikum begeistert wurde, mit Esther Vilars „EiferSucht“ oder Conor McPhersons „Salzwasser“, mit „Marlene“ von Pam Gems (schon legendär die schauspielerische Leistung der Riese als die Dietrich), „Klamms Krieg“ von Kai Hensel oder „Novecento – Die Legende vom Ozeanpianisten“ von Alessandro Barrico. Beim breiten Publikum mehr festgesetzt haben sich aber die Stücke, die auch den Neu-Ulmer Theatermachern die liebsten sind: Stücke, in denen sie ihre erzkomödiantische Ader zeigen und ihr Publikum gut unterhalten können. „Die Leute sollen einfach viel zu lachen haben, sollen sich in Neu-Ulm unbeschwert vergnügen dürfen, sich intelligent unterhalten lassen!“ Aktuell stehen bis Ende des Jahres auf dem Spielplan: „Versteh einer die Frauen“ von Matthias Stoltze, „Frühstück bei Kellermanns“ von Ursula Haucke, „Die 39 Stufen“ von John Buchan & Alfred Hitchcock (für die Bühne bearbeitet von Patrick Barlow) und (für Aufführungen in Schulen / Klassenzimmern): „Klamms Krieg“ von Kai Hensel..

Die Neu-Ulmer haben „Loriot“ gespielt und einen Heinz-Erhardt-Abend realisiert, als beide noch für eher nicht spielbar gehalten wurden. (Inzwischen gehört Loriot bundesweit zu den zehn meistgespielten Autoren.) Aber neben großer Theaterliteratur wie Goethes „Faust“ und Schillers „Die Räuber“

AuGus-Theater Neu-Ulm

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