Entwurf - Vorlage An das Präsidium des Deutschen Evangelischen Kirchentages Postfach 1555 36005 Fulda
Juli 2010 Liebe Schwestern und Brüder im Kirchentagspräsidium! Mit großem Bedauern haben wir aus der Rückmeldung von Kirchentagspastor Joachim Lenz feststellen müssen, dass kein Interesse besteht, im Rahmen des nächsten Kirchentages zum Beispiel durch ein Forum oder Projektzentrum eine Plattform für die Programminitiativen ökumenischer Reformgruppen und Initiativen anzubieten. Ein solches Format hätte den Vorteil, dass hier die verschiedenen Programmangebote an einem Ort gebündelt und von den beteiligten Gruppen gemeinsam getragen werden. Ein gemeinsames Forum bietet die Möglichkeit einer besseren Ansprechbarkeit der Zielgruppen und eine programmtechnische Übersicht für die Kirchentagsbesucherinnen und Besucher. Zudem bietet sich die Chance, den Austausch und die Vernetzung einzelner Projektpartner zu vertiefen. Der Kirchentag würde wieder im Sinne seiner historischen Wurzeln primär ein Ort der Begegnung und des Dialogs sowohl zwischen den einzelnen Basisbewegungen als auch zwischen den Interessenten lokaler Basisinitiativen in den Gemeinden und in den Regionen. Den Hinweis auf den Markt der Möglichkeiten können wir hinsichtlich unseres gemeinsamen Anliegens an dieser Stelle nur eine Vertröstung aufnehmen. Sicherlich gäbe es die Möglichkeit, an Infoständen und Messeausstellungen ein kleines Miniprogramm auf die Beine stellen. Aber Raum für Workshops oder ein größeres Podium - zum Beispiel zum Thema "Kirche ohne Pfarrer" (www.kirche-ohne-pfarrer.de) - kann der Markt der Möglichkeiten definitiv nicht bieten. Solche Programmangebote wären auch „nur“ Angebote der Aussteller, kommen also nicht im Programmheft des Kirchentages vor und die Bewerbung über andere Kanäle würde primär bereits erreiche Zielgruppen ansprechen und nur schwer weitere Interessenten auf dem Kirchentag erreichen. Wir würden uns freuen, wenn Sie Ihre Entscheidungen überdenken oder zumindest den konstruktiven Dialog mit uns aufnehmen würden. Wenn Reformgruppen ihre Beiträge und Anregungen für die Zukunft von Gemeinde und Kirche auf eigenen Faust, quasi in einem Kirchentag von unten, organisieren und anbieten müssten, wäre dies sicherlich kein gutes Signal für das Miteinander und für die Wertschätzung der aktuell brennenden Themen. Monika Doberschütz
Dr. Karl Martin
Bernd Hans Göhrig
Christian Weisner
Prof. Johannes Grabmeier
Thomas Wystrach
Stefan Bölts
Aktionskreis Halle (AKH)
DietrichBonhoefferVerein e.V.
Initiative Kirche von unten (IKvu)
Kirchen-VolksBewegung Wir sind Kirche
LaienVerantwortung Regensburg e.V.
Leserinitiative Publik Forum
Netzwerk Kirchenreform
Seite 1 von 2
Nach dem Kirchentag ist vor dem Kirchentag ☺ Einige Stichpunkte zur Weiterarbeit:
Ideen-Skizzen für den DEKT in Dresden 2011: -
-
-
-
-
-
Gemeinsamer Vorschlag für eine ökumenische Programmreihe zu Reformthemen: je nach Raum/Zeitkapazitäten des Kirchentages und Mitwirkendenpotential der Kooperationspartner wieder gemeinsame Podienveranstaltungen, ggf. sogar ein gemeinsames Forum oder Zentrum „Kirchenreform“ (als Thementag oder bei entsprechendes Interesse auch als mehrtägige Angebotspalette)?? Fortsetzung oder Spezifizierung der Debatten rund um das Thema „Kirche ohne Pfarrer?“ – die überlaufende Veranstaltung in München hat ja das große Interesse an dem Thema unterstrichen… Möglich wären hier spezielle Themenschwerpunkte wie Ordination, Zölibat, Prädikantendienst, Ehrenamtsakademien usw. Basisnahe kritische Reflexion des EKD-Reformprozesses (Impulse könnten hier sein: Die wissenschaftliche Aufarbeitung von Isolde Karle; die Thesen aus dem „ABC der Kirchenreform“: Ist eine Reform nur erfolgreich, wenn sie von „unten“ kommt??; Fortführung der Diskussionen, wie sie unter dem Titel „Kirch der Befreiung sein“ von der IKvu und Bundes-ESG in den Reformdiskurs eingebracht wurden; neue Impulse zu den 12 Leuchtfeuern aus „Kirche der Freiheit“, wie sie von den Autorinnen und Autoren in „Einblick 2030“ (Buchprojekt zur Jahrestagung November 2010) formuliert werden…) Breiterer Diskurs über die Zukunft der Kirchenfinanzen – die lebhafte Diskussion auf dem KVIKongress hat ja gezeigt: Die theologische Infragestellung der Kirchensteuer wird von vielen skeptisch gesehen, doch die Zukunft der Kirchensteuer als strukturelle Finanzierungsmethode wird auch von Seiten der Kirchenverwaltungsexpert/innen aus noch ganz anderen Gründen in Frage gestellt: Hier bieten sich Anknüpfungspunkte, beide Aspekte weiterhin im Auge zu behalten und unter beiden Perspektiven gemeinsam über Alternativen nachzudenken. Ergänzend könnte man ein solches Programm mit konkreten Workshops zu den Themen Fundraising, Stiftungs- und Spendenarbeit, Fördervereine, Vorstellung von Best practice Beispielen… Die bisherigen Ideen zu einer evangelischen Kirchenvolksbewegung könnten – in Zusammenarbeit mit der römischen-katholischen Kirchenvolksbewegung dahingegen konkretisiert werden, dass gemeinsam ein Podium/eine Podienreihe zum Thema „Brauchen wir eine evangelische Kirchenvolksbewegung?“ in Leben rufen könnten, in deren Anschluss zum einen Diskussionsrunden oder Workshops zu methodischen Schritten verankert werden könnten und / oder zum anderen eine freie Plattform geboten wird, auf der (ganz im Sinne des ursprünglichen Geistes der Kirchentagsbewegung) basisdemokratisch über die Fragestellung weiter nachgedacht und vielleicht auch darüber hinaus schon konkrete Initiativschritte ins Leben gerufen werden können. Auf jeden Fall bietet sich sicherlich an, auch eine Schnittstelle zwischen einzelnen Reformthemen (sowohl innerhalb der evangelischen als auch innerhalb der röm.-kath. Kirche) mit grundsätzlichen Fragen zur Ökumene zu vernetzen (einschließlich der Reflexion, warum München eben kein Zeichen der Hoffnung in ökumenischen Fragen gewesen ist! Und wie nun gemeinsam vorangegangen werden kann).
Aktionskreis Halle Dietrich-Bonhoeffer-Verein e.V. Initiative Kirche von unten (IKvu) Institut für Wirtschafts- und Sozialethik KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche Laienverantwortung Regensburg e.V. Leserinitiative Publik Forum Netzwerk Kirchenreform
Jägerstraße 23 Dreispitzstr. 14 Heerstraße 205 Lahntor 3 Postfach 65 01 15 Köckstr.1 Postfach 2010 Postfach 11 65
04157 Leipzig 65191 Wiesbaden 53111 Bonn 35037 Marburg 81215 München 94469 Deggendorf 61410 Oberursel 61477 Glashütten
Seite 2 von 2
www.akh-info.de/ www.dietrich-bonhoeffer-verein.de www.ikvu.de www.iws-marburg.de www.wir-sind-kirche.de www.laienverantwortung-regensburg.de www.publik-forum.de www.kirchenreform.de