Auswertung der landeskirchlichen Diskussion 端ber das Arbeitsbuch zur Pastorinnen- und Pastorenbefragung der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers
Petra-Angela Ahrens
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TEXTE AUS DEM SI Hannover 2006
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Zusammenfassung Die Auswertung der landeskirchlichen Diskussion gliedert sich in zwei Teile. Im ersten Teil wird eine quantitative Betrachtung der Rückmeldungen angestellt, um die Präsenz der im Arbeitsbuch zur Pastorenbefragung abgehandelten Themenkomplexe in der landeskirchlichen Diskussion zu beurteilen. Der zweite stärker qualitativ arbeitende Teil widmet sich den Inhalten der Rückmeldungen, die für den Prozess der Weiterarbeit eingebracht wurden. Ergebnisse der quantitativen Auswertung
Den größten Raum in der landeskirchlichen Diskussion nehmen die Themenkomplexe „ Sel bst bi l dni s“und„ Pf ar r amtundZei t “ei n.Nac hderBeschäf t i gungmi tderBer uf s bi l dI dent i f i kat i onunt er„ Pf ar r er bi l derund–t y pen“st ehenhier Aspekte im Zentrum der Aufmer ksamkei t , di e auf Ar bei t sbel ast ungen v er wei sen, näml i ch „ Er war t ungsdr uck“ , „ St r essf akt or en“ ,„ Pf ar r hausal sSchni t t st el l ezwi schenAr bei tundFr ei zei t “und„ Ar bei t szei t “ .
Eine klare Mehrheit der Rückmeldungen befasst si chmi tdem Themenkompl ex„ Or t sgemei ndeoderRegi onal i s i er ung?“ ,derandr i t t erSt el l ei nderRangf ol gederdi skut i er t en Abschni t t edesAr bei t buchesst eht .Dabeiwi r düber wi egendaufdenUnt er punkt„ Regi onal i si er ung:Er war t ungenundEr f ahr ungen“Bezuggenommen, wohingegen die Regional i si er ungal s„ Al t er nat i v emi tZukunf t ?“nurweni gBeacht unggef undenhat .
Die weitergegebenen Anregungen für den Fortgang der Diskussion, für weitere Analysen und Handlungsvorschläge befassen sich an erster Stelle mit „ Pf ar r amtundZei t “ .Di e nur von einer Minderheit der Rückmeldungen als Diskussionsschwerpunkt angeführten Themenkompl ex e„ ( Fr emd-) Or i ent i er ung und Lei t ung“ ,„ DerBl i cki n di e Zukunf t “und „ Per spekt i v enf ürdi eWei t er ar bei t “wer denhi erdeut l i chhäuf i gerangesprochen.
Inhaltliche Verhandlung der Themenkomplexe
Selbstbildnis (Seiten 13 –23) Di eEr gebni ssedesAr bei t sbucheszu„ Pf ar r er bi l derund–t ypen“wer denv or nehml i chi n zwei Richtungen verhandelt. Eine Gruppe von Äußerungen bestätigt die ausgesprochen st ar keDomi nanzderBer uf sbi l der„ Seel sor ger “und„ Ver kündi ger “f ürdasei geneBer uf sverständnis, wenngleich hier auch bedauernd vermerkt wird, dass die berufliche Realität dieses Selbstverständnis zum Wunschbild werden lässt. Die andere Gruppe von Äußerungen kritisiert demgegenüber eine ausschließliche Konzentration auf diese Berufsbilder, die angesichts der wachsenden Herausforderungen an andere Kompetenzen reformbedürftig sei. Auch auf„ Er war t ungsdr uck“und „ St r essf akt or en“wi r di nhal t l i ch häufig genauer eingegangen. Dabei spielen vor allem die Probleme der ständigen Erreichbarkeit sowie die Arbeitsverdichtung eine tragende Rolle. Als wichtige Ursache dafür werden Stellenstreichungen angesprochen. Es wird deutlich Handlungsbedarf signalisiert, der auf eine
II Veränderung der Arbeitsstrukturen zielt, zum Teil über den Weg klarer Aufgabenbeschreibungen, der Erstellung von Dienstplänen oder sogar von Dienstanweisungen. Di enurger i ngeBeacht ungderUnt er punkt e„ Er f ol gskr i t er i en“sowi e„ Haupt - und Kerntät i gkei t en“unt er st r ei chtdasBef r agungser gebni sderüber wi egenden „ Sel bst st euer ung“ derPast or i nnenundPast or en.Kr i t i scheAnf r agenandi eKonzent r at i onauf‚ wei che’Er folgskriterien wie Rückmeldungen von Teilnehmer/-innen und die eigene Zufriedenheit kommen zwar vor, spielen aber im Gesamtbild eine eher nachrangige Rolle. Im Blick auf die pastoralen Kerntätigkeiten wird vornehmlich die Überlastung durch andere Aufgaben thematisiert. Im Unterschied zu den Befragungsergebnissen zur Zufriedenheit der Pastoren wird in der landeskirchlichen Diskussion überwiegend Unzufriedenheit geäußert. Ein häufig verhandelter Aspekt sind die finanziellen Einbußen, wie z. B. durch Weihnachtsgeldkürzungen. Des Weiteren gerät mehrfach die Schönheitsreparaturpauschale in den Blickpunkt. Hier mögen die Antwortvorgaben zur Zufriedenheit aus der Befragung als Auslöser für Unmutsbekundungen fungiert haben. Besondere Bedeutung aber erlangt das geäußerte Empfinden mangelnder Wertschätzung der Arbeit der Pastorinnen und Pastoren, die als wichtige Anfrage an das Leitungshandeln zu richten sind.
Pfarramt und Zeit (Seiten 23 –29)
Fürdennursel t env er handel t enUnt er punkt„ Vol l zei tundTei l zei t “wi r ddi est är ker eBelastung in Teildienststellen bestätigt. Dabei kristallisiert sich ein Plädoyer für die Abschaffung der 75 % -Stellen heraus. Zur„ Ar bei t szei t “v er l äuf tdi e Haupt l i ni e derl andeski r chl i chen Di skuss i on ent l ang der empfundenen Arbeitsüberlastung. Die einzelnen Aspekte reichen von der kritisierten Arbeitsverdichtung durch Stellenkürzungen, der Schwierigkeit, klare zeitliche Abgrenzungen zwischen Dienstlichem und Privatem vorzunehmen, Vertretungen zu finden, bis hin zur Kritik an dem zu hohen Zeitaufwand für Verwaltungsarbeiten. Das Gesamtbild der Rückmeldungen zeigt deutlich, dass überwiegend für die Einführung klarer Arbeitszeitregelungen eingetreten wird. Auf dieses Ergebnis laufen auch die wenigen Beiträge zur „ Fr ei zei t “hi naus. Aufbesonder sgr oßeResonanzi stdas„ Pf ar r hausal sSchni t t st el l ezwi s chenArbeit und Fr ei zei t “gest oßen.Eswer denv i el f äl t i ge,v or nehml i chkr i t i s cheAspekt ezum Lebeni m Pfarrhaus eingebracht. Besonders häufig werden die mangelnde Möglichkeit zur Abtrennung des Privatbereichs und auch die Schönheitsreparaturpauschale thematisiert. Als Ergebnis aus der landeskirchlichen Diskussion bleibt das nahezu einhellige Votum festzuhalten, die Dienstwohnungspflicht abzuschaffen.
(Fremd-)Orientierung und Leitung (Seiten 29 –34)
Die Rückmeldungen aus der landeskirchlichen Diskussion zur Funkt i onv on„ Jahr esgespr ächen“bet onen–in weitgehender Entsprechung zu den Befragungsergebnissen – die positive Bedeutung der Jahresgespräche für die Förderung von Reflexion und Ge-
III sprächskultur sowie zur Vermittlung von Wertschätzung. Auf überwiegende Ablehnung stoßen sie jedoch, wenn sie als Leitungsinstrument mit dem Ziel der Leistungskontrolle eingesetzt werden sollen. ZurVer handl ungdesPunkt es„ Pas t or enundKi r chl ei t ung“bekr äf t i gendi eRückmel dungen im Wesentlichen die überwiegend negative Benotung der kirchenleitenden Instanzen Landeskirchenamt, Landessynode und Kirchenkreistag in der Befragung. Wieder werden vor allem der empfundene Mangel an Wertschätzung und Unterstützung, fehlende Information und Kommunikation, aber auch fehlende Kompetenz angeführt. Zwar mag dies einer gewissermaßen notwendigen Abgrenzung von kirchenleitenden Organen geschuldet sein, die aus der überwiegenden Selbststeuerung der Pastorinnen und Pastoren resultiert –dies wird in einem Beitrag auch angesprochen. In jedem Fall zeigt sich hier Handlungsbedarf, gerade auch im Rückbezug auf die Verhandlung des Themenkompl ex es„ Sel bst bi l dni s“ ,wennei nest är ker eI dent i f i kat i onmi tderOr gani sat i onKi r che erreicht werden soll.
Ortsgemeinde oder Regionalisierung? (Seiten 34 –38)
Die Rückmeldungen vermitteln eine merkliche Unsicherheit in der Einschätzung möglicher Folgen der Regionalisierung. Sie trifft auf Zustimmung, sofern eine Entlastung der eigenen Arbeitsituation erwartet werden kann. Doch werden oftmals auch Befürchtungen geäußert, dass die Regionalisierung eine Verschärfung der Konkurrenzen zwischen Gemeinden und unter Pastoren bewirke. Die vielen Rückmeldungen zur Regionalisierungsthematik unterstreichen, dass hier noch ein hoher Klärungsbedarf besteht, praktische Erfahrungen mit der Regionalisierung vermittelt werden müssen. Gleichwohl kann für die landeskirchliche Diskussion festgehalten werden, dass die Regionalisierung über wi egendakzept i er twi r d,auchwennmanchesi eal s„ not wendi gesÜbel “betrachten.
Der Blick in die Zukunft (Seiten 38 –41)
Die Rückmeldungen lassen sich in zwei Argumentationslinien unterteilen. Die eine bestätigt die aus den Befragungsergebnissen ermittelte Präferenz für theologisch begründete Prioritätensetzung, Stärkung der Gemeinden und Ausweitung der Pfarrstellen für die eigene Position und lehnt eine Veränderung der Organisationsstrukturen ab. Die andere mahnt demgegenüber die Bereitschaft für notwendige strukturelle Veränderungen an und knüpft daran auch Erwartungen wie Entlastungseffekte für die einzelnen Pastoren, Abbau behördlicher Strukturen und Effizienzsteigerung der Gremienarbeit.
IV
Perspektiven für die Weiterarbeit (Seiten 41 –43)
Eine erste Gruppe Rückmeldungen bezieht sich auf die Umsetzung der Befragungsergebnisse, was manche anzweifeln, andere als wichtige Handlungskonsequenz fordern. Dabei wird das Anliegen eingebracht, in den Prozess der Weiterarbeit einbezogen zu werden. Eine zweite Gruppe beinhaltet mehr oder weniger konkrete Handlungsvorschläge, die si chmi tdenThemen„ Sel bst st euer ung“ ,„ Lei t ung“ ,„ gemei ndl i cherundüber gemei ndl i cherPf ar r di enst “und„ Di skur süberdi eZukunf t s f ähi gkei tderKi r che“bef assen. Schließlich werden weitere Analysen des mit der Befragung vorliegenden Materials (wie zum Bei spi el„ St adt -Land-Di f f er enzi er ung“ ) ,ei neSpi egel ungderv or l i egendenSel bst ei nschät zungenderbef r agt enPast or i nnenundPast or enan„ Fr emdbi l der n“sowi eei nVer gleich mit anderen Berufgruppen vorgeschlagen.
Gesamte Untersuchung (Seiten 44 –45)
Es ist eine ganze Reihe von Rückmeldungen aus der landeskirchlichen Diskussion, die sich auf den Ansatz, die Anlage der Befragung beziehen, oder auch ein Gesamturteil zur Untersuchung fällen. Einen größeren Raum nehmen kritische Anfragen zur Definition v onBegr i f f eni ndenAnt wor t v or gabenei n,ei ni gev er mut enei ne‚ hei ml i cheZi el set zung’ der Befragung. Doch es wird auch Anerkennung geäußert, die „ Bef r agungundAuswer t ung. .posi t i v,al shochpr of essi onel lbewer t et ! ! “
Inhalt Vorbemerkung
1
Methodisches Vorgehen
1.1 1.2 1.3
Erhebung Rücklauf Auswertungsverfahren
2
Ergebnisse
2.1
Präsenz der Themenkomplexe
2.1.1 2.1.2 2.1.3 2.2.3.1 2.2.3.2
Diskussionsschwerpunkte Bedenken und Bestätigung Anregungen Fragestellungen und Perspektiven für die weitere Diskussion Anregungen für eine weitere Analyse und Handlungsvorschläge
2.2
Die Verhandlung der Themenkomplexe
2.2.1
Selbstbildnis der Pastor/-innen
2.2.1.1 2.2.1.2 2.2.1.3 2.2.1.4 2.2.1.5 2.2.1.6 2.2.1.7
Pfarrerbilder und –typen Orientierung im Berufsalltag Erwartungsdruck Stressfaktoren Erfolgskriterien Haupt- und Kerntätigkeiten Zufriedenheit
2.2.2
Pfarramt und Zeit
2.2.2.1 2.2.2.2 2.2.2.3 2.2.2.4
Vollzeit und Teilzeit Arbeitszeit Freizeit Pfarrhaus als Schnittstelle von Arbeits- und Freizeit
2.2.3
(Fremd-)Orientierung und Leitung
2.2.3.1 2.2.3.2 2.2.3.4
Jahresgespräche Leitungskompetenzen und Ansprüche an Leitung Fort- und Weiterbildung
2
2.2.4
Ortsgemeinde oder Regionalisierung?
2.2.4.1 2.2.4.2
Regionalisierung: Erwartungen und Erfahrungen Ortsgemeinde oder Regionalisierung: Eine Alternative mit Zukunft?
2.2.5
Der Blick in die Zukunft
2.2.5.1 2.2.5.2
Was wird sich ver채ndern? Welche Kompetenzen sind in Zukunft notwendig?
2.2.6
Perspektiven f체r die Weiterarbeit
2.2.7
Gesamte Untersuchung
3
Vorbemerkung Schon mit dem Titel macht die Veröffentlichung der Ergebnisse der Pastorinnen- und Pastorenbefragung (Juli 2005) darauf aufmerksam, dass es mit diesem Projekt um mehr gehen sol l ,al sum di eDar st el l ungv onBef unden:Das„ Ar bei t s-Buch“mi tsei nen„ Ant wor t enFr agen Per spekt i v en“wol l t e( undwi l l )zurl andeski r chl i chenDi skus si onüberdenPast or enber ufanregen, die ihrerseits in die Entwicklung von Perspektiven für den Pastorenberuf eingehen soll. Mit der Aufforderung an alle Kirchenkreise, Aspekte und Anregungen aus der Diskussion in Pfarrkonventen, Kirchenkreis-, Ephorenkonferenzen u. Ä. an die Landeskirche rückzumelden, ist eine Umsetzung dieses Anspruchs in Angriff genommen worden. Das Sozialwissenschaftliche Institut der EKD wurde mit der Auswertung der Rückmeldungen beauftragt. Es legt mit diesem Bericht Ergebnisse und Einschätzungen aus der landeskirchlichen Diskussion vor, die den Prozess der Weiterarbeit unterstützen sollen.
1
Methodisches Vorgehen
1.1
Erhebung
Das Landeskirchenamt der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers stellte im Dezember 2005 einen mit dem Pastorenausschuss abgestimmten Rückmeldebogen für die Sprecher bzw. Sprecherinnen von Konventen und Konferenzen frei zugänglich ins Internet. Dieser Rückmeldebogen arbeitet mit fünf offen formulierten Antwortfeldern für die Diskussionsbeiträge, die ein Minimum an Struktur zur Verfügung stellen, ohne damit die Sprecher inhaltlich einzuschränken oder gar Antwortmöglichkeiten vorzugeben: 1. 2. 3. 4.
5.
Folgende Fragen und Themenfelder fanden in der Diskussion besondere Berücksichtigung: Folgende Vorbehalte oder Bedenken wurden in der Diskussion deutlich: Besondere Zustimmung und / oder Bestätigung fanden: Folgende Fragestellungen und Perspektiven erscheinen gegenwärtig besonders wichtig und sollten in der weiteren Diskussion darum besonders berücksichtigt werden: Folgende Anregungen für eine weitere Analyse der Untersuchungsergebnisse sowie für Handlungsvorschläge werden aus der Diskussion weitergegeben:
Des Weiteren wird in dem Bogen darum gebeten, den Bezug des jeweiligen Votums mit der Angabe des Abschnitts bzw. der Seitenzahl des Arbeitsbuches klar zu machen. Diesem erhebungstechnischen Schritt kam eine besondere Bedeutung zu, da er sicherstellen sollte, dass der Bezug der Beiträge zu den Themenkomplexen des Arbeitsbuches auf der geführten Diskussion basiert und nicht erst im Nachhinein interpretierend hergestellt wird. Leider ist dies häufig nicht gelungen, so dass dieser erhebungstechnische Aspekt zu einem aufwändi-
4 gen ersten Schritt in der Auswertung wurde, auf den weiter unten noch näher eingegangen wird. Der ausgefüllte Rückmeldebogen konnte via Post, Fax oder E-Mail übermittelt werden.
1.2
Rücklauf
Für die Auswertung gingen bis einschließlich Juli 2006 insgesamt 51 Rückmeldungen ein. Sie verteilen sich auf: Pfarrkonvente Kirchenkreiskonferenzen Ephorenkonferenzen Sonstige
28 17 4 3
I ndi eKat egor i e„ Sonst i ge“f al l enei nAr bei t skr ei sunddi eAr bei t sgr uppeei nesPf ar r konv entes sowie die Gruppe einer Kirchenkreiskonferenz. In zwei Fällen wurden sowohl Pfarrkonvent als auch Kirchenkreiskonferenz als Diskussionsforum angegeben. Alle Sprengel der Hannoverschen Landeskirche sind mit Diskussionsbeiträgen vertreten, aus 43 Kirchenkreisen sind Rückmeldungen eingegangen. Damit haben sich drei Viertel aller Kirchenkreise an dem Vorhaben beteiligt. Außerdem haben vier Ephorenkonferenzen Ihre Beiträge zur Verfügung gestellt. Dieser Rücklauf liefert eine breite Basis für die Auswertung der landeskirchlichen Diskussion über das Arbeitsbuch. Die Beiträge aus den Konventen und Konferenzen sind sehr unterschiedlich gestaltet. Sie reichen von Kapitelangaben des Arbeitsbuches –Titel und / oder Gliederungspunkt –bis hin zu differenzierten Darstellungen der jeweiligen Diskussionsinhalte. Oftmals wurde dem Rückmeldebogen ein Anhang beigefügt mit Diskussionsergebnissen, zum Teil aus verschiedenen Arbeitsgruppen, oder auch mit ganzen Protokollen zum Diskussionsverlauf. Einige Rückmeldungen zeigen ein eindrucksvolles Engagement für das Projekt mit einer intensiven Vor- und Nachbereitung der Diskussion, wobei schon in der Planung die Auswertung der möglichen Beiträge mit präzisen Kapitelangaben des Arbeitsbuches im Blick war.
1.3
Auswertungsverfahren
Das Kategoriensystem für die Zuordnung der Beiträge ist identisch mit der Gliederung der Kapitel im Teil B des Arbeitsbuches. Dieses Kategoriensystem wurde jedem der fünf offen formulierten Antwortfelder aus dem Rückmeldebogen hinterlegt. Wurde ein übergeordneter Themenkomplex (z.B. Kapitel: I., II. ...) angesprochen oder wurden (mehrere) ihm zugehörige Unterpunkte (z.B. I.1, 1.3, 1.7) benannt, so erhielt dieser Themenkompl exei nen„ Tr ef f er “( Zi f f er1) .Di ebenannt enUnt er punkt ewur dengesonder tgezählt. Pro Rückmeldebogen wird also z.B. in Frage 1 der Themenkomplex I. nur einmal ge-
5 zählt, auch wenn alle sieben Unterpunkte (I.1 bis 1.7) eigens angesprochen wurden. Zur Ilustration wird ein entsprechender Tabellenausschnitt wiedergegeben.
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Perspektiven der Weiterarbeit
WennDei nKi ndDi c hmor genf r agt …
Welche Kompetenzen sind in Zukunft wichtig?
Regionalisierung: Erwartungen / Erfahrungen
Ortsgemeinde oder Regionalisierung?
Leitungskompetenzen / Ansprüche an Ltg.
(Fremd-) Orientierung / Leitung
Pfarrhaus als Schnittstelle von "Zeit"
Haupttätigkeiten und Kerntätigkeiten
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Was sollte getan werden?
Was wird sich verändern?
Der Blick in die Zukunft
Eine Alternative mit Zukunft?
Fort- und Weiterbildung
Pastoren und Kirchenleitung
Jahresgespräche
Freizeit
Arbeitszeit
Vollzeit und Teilzeit
Pfarramt und Zeit
Zufriedenheit
Erfolgskriterien
Stressfaktoren
I.1 I.2 I.3 I.4 I.5 I.6 I.7 II. II.1 II.2 II.3 II.4 III. III.1 III.2 III.3 III.4 IV. IV.1 IV.2 V. V.1 V.2 V.3 V.4 VI.
Erwartungsdruck
Pfarrerbilder und Pfarrertypen
I.
Orientierung im Berufsalltag
Selbstbildnis der Pastoren
Lfd Nr
1. Folgende Fragen und Themenfelder fanden in der Diskussion besondere Berücksichtigung:
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Dieses Vorgehen ermöglicht eine quantitative Auswertung der Voten, die Aussagen sowohl über die Präsenz der unterschiedlichen Themenkomplexe in den Diskussionen erlaubt als auch eine zumindest zahlenmäßige Gewichtung der jeweiligen Unterpunkte. Auf diese Weise können anschließend Themen-Rangfolgen erstellt werden, die deutlich werden lassen, wo Schwerpunkte in der landeskirchlichen Diskussion lagen und welche Aspekte des Arbeitsbuches weniger behandelt wurden. Zusät zl i chwur dedi eKat egor i e„ Gesamt eUnt er suchung“gebi l det ,dasi chei nebeacht l i che Zahl der Rückmeldungen mit dem Ansatz bzw. der gesamten Anlage der Pastorenbefragung befasst. Einige Voten bezogen sich explizit auf Tabellen im Datenanhang des Buches, die in einem eigenen Deutungszusammenhang diskutiert wurden bzw. im Textteil des Arbeitsbuchs ni chtbehandel twer den.Si ewur denderKat egor i e„ C.Dat enanhang“zugeor dnet . In gesonderten Listen wurde der Wortlaut der Voten zu jedem Antwortfeld mit entsprechender Themenkomplex- bzw. Unterpunktzuordnung festgehalten. Sie lieferten die Grundlage für eine genauere inhaltliche Betrachtung der landeskirchlichen Diskussion im zweiten Teil der Auswertung. Insbesondere bei der nachträglichen Zuordnung von Beiträgen wurden Bezüge auf mehrere Kapitel bzw. Unterpunkte identifiziert. In diesen Fällen erfolgte die Mehrfachzuordnung eines Beitrages. Einige Voten ließen keine Bezüge zum Arbeitsbuch erkennen. Sie gingen nicht in die Auswertung ein und wurden nur in die Liste der Voten des zugehörigen Antwortfeldes aufgenommen.
6
2
Ergebnisse
2.1
Präsenz der Themenkomplexe
Im Folgenden liegt der Fokus für die Betrachtung der landeskirchlichen Diskussion auf der Präsenz der Themenkomplexe des Arbeitsbuches in den jeweiligen Antwortfeldern: Welche Diskussionsschwerpunkte lassen sich ausmachen? Worauf richten sich Vorbehalte und / oder Bedenken, wo wird Zustimmung und / oder Bestätigung geäußert? Und schließlich: Welche Fragen und Perspektiven erscheinen gegenwärtig besonders wichtig, zu welchen Themenkomplexen werden Anregungen weitergegeben? Bei der Interpretation gilt es, sich zu vergegenwärtigen, dass die Auszählung der Beiträge ausschließlich das Vorkommen der diskutierten Themenkomplexe und Unterpunkte des Arbeitsbuches in den verschiedenen Antwortfeldern der Rückmeldungen berücksichtigt. Über die Intensität der jeweils geführten Diskussion sowie die Ausführlichkeit der einzelnen Erörterungen kann damit nichts gesagt werden. Auch der Diskussionshintergrund, vor dem die jeweiligen Beiträge einen Bezug zum Arbeitsbuch setzen, bleibt ausgeblendet: Er kann durch die Behandlung der jeweiligen Thematik im Arbeitsbuch gegeben sein, durch den Vergleich von Befragungsergebnissen mit eigenen Sichtweisen und Erfahrungen, oder auf die Situation im eigenen Arbeitsfeld abstellen. Hinzu kommt, dass die Sprecherinnen und Sprecher der Konvente und Konferenzen ihre Beiträge auf sehr unterschiedlichen Ebenen angesiedelt haben: Sie reichen von größtmöglicherNähezum „ O-Ton“derDi skut ant en,derzum Tei lsehrkonkr et ePr obl emebeschreibt, bis zur Zuspitzung auf Kernpunkte der Beratung. Die Anzahl der Beiträge in den jeweiligen Antwortfeldern ist recht unterschiedlich, wobei die im ersten Antwortfeld nachgefragten Diskussionsschwerpunkte bei weitem den größten Raum einnehmen. Antwortfelder 1. Folgende Fragen und Themenfelder fanden in der Diskussion besondere Berücksichtigung 2. Folgende Vorbehalte oder Bedenken wurden in der Diskussion deutlich 3. Besondere Zustimmung und / oder Bestätigung fanden 4. Folgende Fragestellungen und Perspektiven ... sollten in der weiteren Diskussion .. besonders berücksichtigt werden 5. Folgende Anregungen für eine weitere Analyse der Untersuchungsergebnisse sowie für Handlungsvorschläge werden aus der Diskussion weitergegeben
Beiträge 243 167 111 184 136
7
2.1.1
Diskussionsschwerpunkte
Einen ersten Überblick über die genannten Schwerpunkte der Diskussionen in Konventen undKonf er enzengebendi eBei t r ägezum Ant wor t f el d„ 1.Fol gendeFr agenundThemenf el der fanden in der Diskussion besonder eBer ücksi cht i gung: “Erzei gtsehrkl ar ,dassdi eThemenkompl ex e„ Sel bst bi l dni sderPast or / -i nnen“und„ Pf ar r amtundZei t “mi tAbst andam häufigsten vorkommen und in einer großen Mehrheit der insgesamt 51 Rückmeldungen angeführt werden. Vor einer Bewertung dieses Ergebnisses gilt es zwar zu bedenken, dass zumindest der Themenkompl ex„ Sel bst bi l dni s“auc hi m Ar bei t sbuchdengr ößt enRaum beanspr uchtund schon deshalb am stärksten vertreten sein mag. Allerdings deuten die Häufigkeiten der Unterpunkte, auf die in diesem ersten Antwortfeld Bezug genommen wurde, darauf hin, dass die Beschäftigung mit der Berufsbild-Identifikation und den Arbeitsbelastungen (quantitativ) im Vordergrund der landeskirchlichen Diskussion stand: Zum Selbstbildnis führt der Unterpunkt „ Pf ar r er bi l I. Selbstbildnis der 36 der und –t y pen“ Pastor/-innen mit 24 NennunII. Pfarramt und Zeit 34 gen die Rangliste an, gefolgt von III. (Fremd-) 20 „ Er war tungsOrientierung / Leitung dr uck“ ( 13 NenIV.Ortsgemeinde oder 30 nungen) und Regionalisierung? „ St r essf akt or en“ V. Der Blick in die 15 Zukunft (12 Nennungen). „ Haupt und VI. Perspektiven der 1 Weiterarbeit Kerntät i gkei t en“ sowi e„ Zuf r i eden1 C. Datenanhang hei t “wer deni nj eweils 8 NennunGesamte 4 Untersuchung gen angesprochen, „ Or i entie0 5 10 15 20 25 30 35 40 rung im Berufsal l t ag“sowi e„ Er f ol gskr i t er i en“bel egenmi tj ewei l s6Nennungendi ebei denl et zt enPl ät ze. 1. Folgende Fragen und Themenfelder fanden in der Diskussion besondere Berücksichtigung:
Unt erdem Themenkompl ex„ Pf ar r amtundZei t “wer denv oral l em di eUnt er punkt e„ Pf ar r haus“( 19Nennungen)und„ Ar bei t szei t “( 18Nennungen)angef ühr t ,währ end„ Fr ei zei t “( 10 Nennungen)undi nsbes onder e„ Vol l zei tundTei l zei t “( 4Nennungen)er stmi tgr oßem Abstand dazu folgen. Auchderv i er t eThemenkompl ex ,„ Or t sgemei ndeoderRegi onal i s i er ung?“hatbr ei t eBeachtung in der landeskirchlichen Diskussion gefunden: Immerhin drei Fünftel der Konvente und Konferenzen weisen ihn als einen Diskussionsschwerpunkt aus. Der nähere Blick auf die Unt er punkt emachtdeut l i ch,das shi er unt erzumei stderUnt er punkt„ Er war t ungenundEr f ah-
8 r ungen“( 18Nennungen)Gegenst andderDi skussi onwar .Aufdi eRegi onal i s i er ungal s„ Al t er nat i v ef ürdi eZukunf t ?“wur dedemgegenübernuri n5NennungenBezuggenommen. Allein schon dieses Zahlenverhältnis lässt vermuten, dass sich hier ein Ergebnis der Pastorenbef r agungwi der spi egel t :Di eRegi onal i s i er unger f ähr tdor tal s„ Gegenüber “zurSt är kung der Gemeinden nämlich nur geringen Zuspruch als zukunftsrelevante Maßnahme. Zumindest aber lässt sich an der Präsenz des gesamten Themenkomplexes erkennen, dass ganz offensichtlich ein großer Diskussionsbedarf zur Regionalisierungsthematik besteht. I nknappzweiFünf t el nderRückmel dungenwi r dderThemenkompl ex„ ( Fr emd-) Orientierung undLei t ung“angespr oc hen.Dabeil assensi chi m Bl i ckaufdi eUnt er punkt e„ Jahr esgespr äche“ ,„ Lei t ungskompet enzenundAnspr ücheanLei t ung“s owi e„ Past or / -innen und Kirchenl ei t ung“( 8,8und7Nennungen)kei neGewi cht ungener kennen.„ For t bi l dungen“f andenmi t5 Nennungen etwas weniger Beachtung. „ DerBl i cki ndi eZukunf t “wari n15Konv enten und Konferenzen, also bei etwas mehr als einem Viertel der Rückmeldungen ein Schwerpunkt der Diskussion. Im Arbeitsbuch befasst sich dieser Themenkomplex u. a. mit den zu erwartenden bzw. schon absehbaren Veränderungen für den Pfarrberuf. Nach den Ergebnissen der Befragung ist sich die Pastorenschaft auch„ dar überi m Kl ar en,dassi hrBer ufsi chv er änder nwi r d“( S.36)–schon allein auf Grund sich ändernder Rahmenbedingungen (z.B. Rückgang des kirchlichen Finanzaufkommens, Mitgliederschwund der Kirche). In der landeskirchlichen Diskussion stand diese Thematik allerdings nicht gerade im Brennpunkt des Interesses. Dabei werden die konkreteren Unterpunkte noch deutlich seltener angespr ochenal sdergesamt eThemenkompl ex .Di eFr age:„ Waswi r dsi chv er änder n?“wi r d nurei nMalal sDi s kuss i onsgegenst andbenannt ;aufdi eFr age:„ Wass ol l t eget anwer den?“ bezi ehensi ch5Bei t r äge.Di e‚ künf t i gwi cht i genKompet enzen’wer denei nMali m Ant wor t feld der besonders berücksichtigten Fragen angegeben. Eine Rückmel dungspr i c hti nganzei generWei s edasThema„ Per spekt i v enderWei t er ar bei t “ als Diskussionsgegenstand an: „ DerKonventer war t et ,dassdie Rezeption der Befragung dur chdi eKi r chenl ei t ungzur ückgespi el twi r d“ . Aufdi e„ gesamt e Unt er suchung“bezi ehen si ch vier Voten. Eines benennt explizit den „ Ansat zderUnt er suchung“ ; ein anderes hinterfragt: „ Welche ekklesiologischen Vorbedingungenf or mul i er tei gent l i c h( ungenannt )di eBef r agung?“Hier klingt möglicherweise eine leise Kritik an einem –vermuteten –strategischen Hintergrund für das Vorgehen in der Untersuchung an, der im Arbeitsbuch als nicht offen gelegt erscheint. ZweiAr bei t sgr uppen ei nes Pf ar r konv ent es v er mer ken kr i t i sche St el l ungnahmen zur„ gesamt enUnt er suchung“ ,undzwaral sausschl i eßl i cheDiskussionsschwerpunkte: „ . . .dasI ndi viduum verschwindet hinter Zahlen. Die Studie regt auf der unteren Ebene nicht zum Handel nan. “ ; „ Wi eaussagekr äf t i gi stdi eSt udi e,daessi chum ei neSel bst wahr nehmungder Pf ar r er schaf thandel t ?“ . Diese Diskussionen zum Arbeitsbuch waren offensichtlich durch eine skeptische Perspektive auf die Sinnhaftigkeit des gesamten Projektes geprägt.
9 Die „ Del egi er ungvonAuf gaben“nennt eine Rückmeldung als einen besonders berücksichtigten Aspekt mit konkretem Bezug auf die Er gebni sdar st el l ungzurFr age3. 7i m„ Dat enanhang“ . In der Rückmeldung aus einer Kirchenkreiskonferenz wird kein Diskussionsschwerpunkt angesprochen, sondern nur der Diskussionsverlauf festgehalten. Dabei schwingt schon Enttäuschung oder vielleicht auch Ärger mit: „ Ei ner egeDi skuss i onkam ni chti nGang.Di enachf ol gend (in den nachfolgenden Antwortfeldern; d. Verf.) genannten Punkte wurden auch nur von einzelnen Personen oder kleinen Gruppen angesprochen, aber nicht diskutiert. Der von mir genannte Termin.., bis zu dem noch Anregungen oder Wünsche an mich gesandt wer denkönnt en,um di esewei t er zur ei chen,i stebenf al l sohneNennungenver st r i chen. “
2.1.2
Bedenken und Bestätigung
DasAnt wor t f el d„ 2.Fol gendeVor behal t eoderBedenkenwur deni nderDi skuss i ondeut l i ch: “ wur deer hebl i chst är kermi tBei t r ägenbel egtal s„ 3.Besonder eZust i mmungund/oderBest ät i gungf anden“ .Daskannal l er di ngsauchkaum v er wunder n,si ndBedenkenbzw.Vor behalte doch gewissermaßen ein Wesensmerkmal von Diskussionen überhaupt. Die vergleichende Betrachtung der Ergebnisse für diese Antwortfelder zeigt, was schon bei den SchwerpunkBedenken und Bestätigung ten der Diskussion der Fall war: Die Themenkomplexe I. Selbstbildnis der 30 Pastoren 25 „ Sel bst bildni s“ , „ Pf ar r amt und 20 II. Pfarramt und Zeit 11 Zei t “sowi e„ Or t sgemeinde oder III. (Fremd-) 13 RegionalisieOrientierung / Leitung 9 r ung?“ erreichen 18 oder die größte Prä- IV.Ortsgemeinde Regionalisierung? 10 senz in der lanV. Der Blick in die 7 deskirchlichen Zukunft 7 Diskussion. Dabei 9 gi l tf ür „ Pf ar r amt VI. Perspektiven der Weiterarbeit 1 undZei t “sowi ef ür „ Or t sgemeinde 1 C. Datenanhang 2 Vorbehalte/Bedenken und RegionalisieZustimmung/Bestätigung r ung?“ i n beson9 Gesamte derem Maße, Untersuchung 10 dass Bedenken 0 5 10 15 20 25 30 35 40 weitaus häufiger vertreten sind als Bestätigungen. Auffallend ist ,dassbeidi esenAnt wor t f el der n,di ej aaufWer t ungenabst el l en,di e„ Per spekt i v enderWei t er ar bei t “sowi edi e„ Gesamt eUnt er suchung“eheri ndenBl i ckderKonv ent eund
10 Konferenzen geraten sind als bei der Benennung der Diskussionsschwerpunkte. Dabei sind di e„ Per spekt i v en derWei t er ar bei t “v or nehml i ch mi tBedenken bel egt .Esmag dur chaus sein, dass hier –wie bereits in den angeführten Voten zu den Diskussionsschwerpunkten – die Sinnhaftigkeit des ganzen Projektes angezweifelt wird. Dem wird weiter unten (vgl. 2.2.6 und 2.2.7) genauer nachgegangen. Di e„ Gesamt e Unt er suchung“hi ngegen er f ähr ti n et wa gl ei chem Maß Bedenken und Bestätigung. Und Letztere –soviel darf an dieser Stelle auch gesagt sein –beinhaltet nicht die Bestätigung von Problemen, die im Arbeitsbuch behandelt werden, sondern Lob und Anerkennung für die Macher und die Befragten.
2.1.3
Anregungen
Anv i el enBei t r ägener wei stsi ch,dassdi eAnt wor t f el der„ 4.Fol gendeFr agest el l ungenund Perspektiven erscheinen gegenwärtig besonders wichtig und sollten in der weiteren Diskussi ondar um besonder sber ücksi cht i gtwer den: “und„ 5.Fol gendeAnr egungenf ürei newei t er e Analyse der Untersuchungsergebnisse sowie für Handlungsvorschläge werden aus der Diskussi onwei t er gegeben: “ni chtausr ei chend trennscharf sind, um damit für den weiteren Prozess des Gesamtprojekts direkt nach Diskussionsbedarf und Anregungen für weitere Analysen bzw. Handlungsvorschläge unterscheiden zu können: Fragen und Perspektiven für die Diskussion können sich auf weitere Analyseschritte und mögliche Handlungsvorschläge beziehen. Umgekehrt geht es auch um die gesehene Notwendigkeit, Handlungsvorschläge zu diskutieren. Gleichwohl sind für die Darstellung der Ergebnisse die Zuordnungen der Sprecherinnen und Sprecher zu diesen Antwortfeldern aus den Kirchenkreisen maßgebend und die Belegung der Themenkomplexe zeigt –einmal abgesehen von den genannten Unschärfen –auch interessante Differenzen auf.
2.1.3.1
Fragestellungen und Perspektiven für die weitere Diskussion
Die Verteilung der Beiträge in diesem Antwortfeld unterstreicht noch einmal die große Virulenz der Themenkompl ex e„ Sel bst bi l dni s“ ,„ Pf ar r amtund Zei t “sowi e„ Or t sgemei nde oder Regionalisier ung?“i ndenKonventen und Konferenzen: Diese Punkte nehmen nicht nur den größten Raum in der bisherigen landeskirchlichen Diskussion zum Arbeitsbuch ein, sondern werden darüber hinaus am häufigsten als besonders wichtig für den Fortgang der Diskussion betrachtet. Werden Unterpunkte angesprochen, so beziehen sie sich auch für die weitere Diskussion bei m Themenkompl ex„ Sel bst bi l dni s“zumei stauf„ Pf ar r er bi l derund –t y pen“( 11 Nennungen) .Al l er di ngshatdi e„ Zuf r i edenhei t “hi erzahl enmäßi gdi egl ei cheBedeut ung.Für„ Pf ar r amtundZei t “kommen–wie schon bei den bisherigen Diskussionspunkten –v oral l em „ Ar bei t szei t “und „ Pf ar r haus“( j ewei l s 13 Nennungen)v or .Und bei m Themenkompl ex zur Regionalisier unger f ähr tauchf ürdi ekünf t i geDi skus si onderUnt er punkt„ Er war t ungenund
11 Erfahrungen“( 12 Nennungen)ei ne noch etwas stärkere Beachtung als der Blick auf die Regional i si er ungal s„ Al t er nat i v ef ürdi eZukunf t ?“( 9Nennungen) .
4. Folgende Fragestellungen und Perspektiven sollten in der weiteren Diskussion besonders berücksichtigt werden: I. Selbstbildnis der Pastoren
24
II. Pfarramt und Zeit
24
III. (Fremd-) Orientierung / Leitung
19
IV.Ortsgemeinde oder Regionalisierung?
21
V. Der Blick in die Zukunft VI. Perspektiven der Weiterarbeit
16
5
In diesen Aspekten zeigen sich also für den gewünschten Fortgang der Diskussion ganz ähnliche Relationen wie schon bei den bisherigen Diskussionsschwerpunkten. Das mag zumindest als Ausweis genommen werden für das, was ‚ unt er den Nägeln br ennt ’ .
C. Datenanhang
Der Vergleich der NenGesamte nungen zwischen kün2 Untersuchung ftig gewünschten und 0 5 10 15 20 25 30 35 40 bi sher i gen „ Di skussionsschwerpunkt en“ ergibt zwar insgesamt eine im Wesentlichen identische Rangfolge der angeführten Themenkomplexe. Doch zeigt sich eine Verringerung im Abstand für die an vierter Stelle l i egende „ ( Fr emd-) Orientierung und 1. Folgende Fragen und Themenfelder fanden in der Leit ung“ zu den v or der en Rängen, Diskussion besondere Berücksichtigung: wenn es um den Fortgang der DisI. Selbstbildnis der 36 Pastor/-innen kussion geht. Darunter wird hauptII. Pfarramt und Zeit 34 sächl i ch auf di e Unt er punkt e „ Lei III. (Fremd-) tungskompetenzen und Ansprüche an 20 Orientierung / Leitung Lei t ung“( 10Nennungen)und„ Past or / - IV.Ortsgemeinde oder 30 Regionalisierung? innen und Kirchenl ei t ung“( 8NennunV. Der Blick in die 15 gen) Bezug genommen. Für die Zukunft künftige Diskussion wird diesem TheVI. Perspektiven der 1 Weiterarbeit menkomplex also aus Sicht der Kon1 C. Datenanhang vente und Konferenzen eine etwas Gesamte größere Relevanz beigemessen als es 4 Untersuchung in der bisher geführten der Fall war. 0 5 10 15 20 25 30 35 40 „ DerBl i cki ndi eZukunf t “–dazuwi r dv or nehml i chderUnt er punkt„ Wasmussget anwer den?“( 13Nennungen)ei gensangef ühr t–und„ Per spekt i v enderWei t er ar bei t “er hal t enauch in der absoluten Zahl der Nennungen ein etwas höheres Gewicht als in der bisherigen Diskussi on.Docher r ei chensi ebeiwei t em ni chtdi ePr äsenz,di ei nsbesonder e„ Sel bst bi l d“sowi e„ Pf ar r amtundZei t “f ürsi chbeanspruchen.
12
2.1.3.2
Anregungen für eine weitere Analyse sowie für Handlungsvorschläge
Der Großteil der insgesamt 136 Beiträge, die im fünften Antwortfeld als Anregungen eingeor dnetwur den,bezi ehtsi chauf‚ Handl ungsv or schl äge’zudenv er schi edenenThemenkomplexen. In 20 Voten werden Vorschläge für eine weitere Analyse gemacht. Interessant ist, dass sich die Rangfolge der Themenkomplexe in diesem Antwortfeld im Vergleich zu den vorigen verändert: Die meisten Anregungen werden näml i ch zu „ Pf ar r amtund Zei t “gegeben. Dabei wird als Unterpunkt mit 15 Nennungen vornehmlich das „ Pf ar r haus“ angeführt.
5. Folgende Anregungen für eine weitere Analyse der Untersuchungsergebnisse sowie für Handlungsvorschläge ... I. Selbstbildnis der Pastoren
16
19
II. Pfarramt und Zeit III. (Fremd-) Orientierung / Leitung
18
IV.Ortsgemeinde oder Regionalisierung?
8
V. Der Blick in die Zukunft
16
VI. Perspektiven der Weiterarbeit
16
2
C. Datenanhang Gesamte Untersuchung
4 0
5
10
15
20
25
30
35
40
„ ( Fr emd-) Orientierung/Leit ung“st ehthi er–im Unterschied zu allen anderen Antwortfeldern –bereits an zweiter Stelle. Konkrete Bezugnahmen erfolgen insbesondere auf den Unterpunkt„ Past or en undKi r chenl ei t ung“( 10Nennungen) .Zudem i stdi e„ For t - und Weiterbildung“mi t7Bei t r ägen erstmals etwas stärker im Blick. Die weiteren Themenkomplexe folgen in nur geringem Abstand –mit einer Ausnahme: Im Bl i ckaufdi e„ Regi onal i si er ung“ ,derf ürdi ebi sher i gewi ef ürdi ekünf t i geDi skussi onei ne hohe Bedeutung beizumessen ist, werden mit 8 Konventen bzw. Konferenzen, die hier vertreten sind, vergleichsweise wenige Anregungen gegeben. Dieses Ergebnis ist wohl als weitere Bestätigung dafür zu werten, dass bei diesem Thema zunächst noch ein großer Diskussions-, vielleicht auch Beratungsbedarf befriedigt werden muss, wenn eine breite Basis für die Entwicklung einer konstruktiven Perspektive gefunden werden soll.
13
2.2
Die Verhandlung der Themenkomplexe
In der bisherigen Betrachtung hat die zahlenmäßige Belegung der im Rückmeldebogen vorgegebenen Antwortfelder im Blickpunkt gestanden. Dieser zweite Teil der Auswertung beschäftigt sich mit der Frage, in welcher Weise die jeweiligen Themenkomplexe abgehandelt werden: Worauf beziehen sich die Beiträge inhaltlich, lassen sich Ähnlichkeiten, Übereinstimmungen bzw. kontrovers behandelte Aspekte über die Voten der verschiedenen Konvente und Konferenzen ausmachen oder ergibt sich eher ein diffuses Bild? Die Darstellung wendet also die bisherige Perspektive um, indem nun die jeweils verhandelten Themenkomplexe und ihre Unterpunkte im Fokus stehen. Die Ausführungen zur Verhandlung des jeweiligen Themas sind nach der Abfolge der Antwortfelder im Rückmeldebogen strukturiert. Diese Abfolge orientiert sich an einer Logik des Diskussionsverlaufs: Diskussionsschwerpunkt bzw. –gegenstand, Bedenken, Bestätigung, Fortgang der Diskussion, Anregungen. Damit wird gewi sser maßender‚ Gang’derl andeski r chl i chenDi skus si onnachverfolgt.
2.2.1
Selbstbildnis der Pastor/-innen
Das„ Sel bst bi l dni s“i stger adezual st r agenderThemenkompl exi nderl andeski r chl i c henDi skussion zu bezeichnen. Dabei steht es nicht nur an derSpi t zederbenannt en„ Diskussionsschwerpunkte“ ,sonder nf i ndetauc hbeidenwer t endenVot enzu„ Bedenken“und„ Bestätigungen“sowi ezum „ Fortgang der Diskussion“di ebr ei t est eBeacht ung. Fürdengesamt enThemenkompl ex„ Sel bst bi l dni s“not i er tei nPf arrkonvent seine „ Zust i mmung zur berufsbestimmenden Selbststeuerung, aber Nachteil: Arbeitsdruck kommt von i nnen“ .I m Gegensat zdazuv er mer ktei nander eral s„ Bestätigung“sei neZust i mmung,di e hier wohl im Sinne von Konsens gemeint ist, zur „ Not wendi gkei t für eine Stellenbeschreibung, die einen verbindlichen Aufgabenkatalog für jede Stelle festschreibt und dabei auch Ar bei t sbegr enzungennennt . “ Praktisch in direktem Bezug zu diesen Voten könnte die nach alternativen Handlungskonsequenzen unterscheidendeFr agef ürden„ Fortgang der Diskussion“v er st andenwer den,di e ebenfalls auf den gesamten Themenkomplex ausgerichtet ist: „ Zu1.Hi l f tSuper vi si onoder hel f en Di enst anwei sungen?“Sie mündet in den Handlungsvorschlag, „ Super vi si on al s Pflicht? Arbeitsstruk t urkl är en/ Di ens t anwei sungen. “ Für ein vergleichendes Vorgehen pl ädi er tdi e„ Anregung“ ,di e„ Auf gabenvonPast or I nnen im Verhältnis zu anderen Berufen fest(zu)l egen. “ Di eBef r agungser gebni s sesel bstzei gen,dassj edenf al l s„ kl ar eSt el l enbeschr ei bungen“sowi e„ Super v i si on“v ondenPast or i nnenundPast or eni nsgesamtauchkl arüber dur c hschni t t lich als Hilfe bei der Gewichtung ihrer Aufgaben bewertet werden (vgl. S. 56). Allerdings ist auchni chtz uüber sehen,dassdor t„ Gespr ächemi tFr eund/ i nnen“anerster Stelle rangieren, und zwar mit sehr großem Abstand zu allen anderen der genannten Möglichkeiten.
14
Durchaus kritisch nimmt schließlich ein Beitrag die Ergebnisse zum Themenkomplex „ Sel bst bi l dni s“auf ,undr i cht etsi chdami taufdi eNot wendi gkei tei ner erfolgreichen Personalentwicklung: „ Rei chtdi eSel bst st euer ungdur chi mmanent eI nst anzen:Ei geneZuf r i edenhei t( 88, 9%) ,ei gene Professionalitätseinschätzung (40 %) und das persönliche Umfeld (43,5%) –(Frage 1.13) – für eine erfolgreiche Personalentwicklung oder ist sie ein Zeichen für eine beginnende / vollzogene Abschottung gegenüber neuen Impulsen bzw. einer Korrektur von Außen? WelcheBedeut unghat‚ Pr of essi onal i t ät ’ f ürpast or al eSel bst ei ns chät zung?“
2.2.1.1 Pfarrerbilder und –typen Der am häufi gst en zum „ Sel bst bi l dni s“anges pr ochene Unt er punkt ,„ Pf ar r er bi l derund -typen“ ,zei gtber ei t si nei ni genSt el l ungnahmenzurBeschr ei bungder„ Diskussionsschwerpunkt e“im ersten Antwortfeld, auf welch unterschiedliche Weise eigene Erfahrungshintergründe oder auch Schlussfolgerungen aus den Ergebnissen die Diskussionen in Konventen und Konferenzen geprägt haben. Bestätigen die einen: „ Di emei st enPast or -/innen unseres Ki r chenkr ei s esver st ehensi chvoral l em al sSeel sor ger / i nundVer kündi ger / i n“ , so fragen andere mit Bezug auf die „ Wi r kl i chk ei tdes Gemei ndeal l t ags“ :„ I st‚ Seel sor ger I n’nurdas Wunschbi l d?“ ,wieder andere stellen mit kritischem Unterton die rhetorische Frage –an die eigene Kollegenschaft (?): „ Rei chtesaus,‚ nur ’ Seel sor gerundVer kündi gerzusei n?“ . Vordem Hi nt er gr undderEr gebni ssezum Ber uf sbi l d„ Anwal t / Anwäl t i nderSchwachen“haben zwei Kirchenkreiskonferenzen in Zielrichtung auf die Diakonie diskutiert: „ Wasbedeut en di eUmf r ageer gebni ssef ürdi eDi akoni ei ndenGemei nden?“oder, deutlich pointierter: “ Ver birgt sich hinter dieser Skepsis ( derj ünger enKol l egenzum Ber uf sbi l d‚ Anwal tderSchwachen’ ,d.Ver f . )eine Konkurrenzsituation der Stellenplanung zwischen DW und Pfarrstellen . . . “oderi stdi eSkepsi sdar i nbegr ündet ,„. . . dass (die jüngeren Kollegen) selber nur durch harten Kampf ins Pfarramt kamen und dadurch für Hilfestellungen an andere eher abgest umpf tsi nd?“ Auch geschlechtsspezifische Unterschiede in den Ergebnissen zu den Pfarrerbildern werden explizit als Diskussionsschwerpunkte angesprochen. Im Blick auf Handlungskonsequenzen hat schließlich eine Ephorenkonferenz die Ergebnisse zu diesem Unterpunkt beraten: „ Wi esi ndmi tdi esem Sel bst bi l dni snot wendi geRef or mpr ozesse in Kirchengemeinden und Kirchenkreisen zu gestal t en?“ Wi eschonbeidenDi skussi onsschwer punkt enwi r dauchbeidenweni gen„ Bedenken“u.a. aufdi e Über schät zung des Bi l des „ Seel sor ger “angesi cht s des f ürdi e Seel sor ge beanspruchten Zeitaufwandes eingegangen. In einem Pfarrkonvent allerdings „ bl i eb als Frage im Raum stehen, wer über das Pastor/innenbild entscheidet in dessen Profilierung zwischen Sachzwängen und theologischen Über zeugungen“ .
15 Auchmet hodi scheAnf r agenandi eUnt er suchungwer denei ngebr acht .Dar i nwi r ddi e„ Defini t i on“v on „ Seelsor ge“als „ unkl arbzw.uns c har f “kritisiert –was allerdings eher als ein Problem der Ausgestaltung dieses weiten Arbeitsfeldes mit unterschiedlichen Ansätzen und Ausrichtungen betrachtet werden kann. In einem anderen Votum wird mit Hinweis auf Konfirmandenunterricht und Predigt angemerkt, dass unter den Vorgaben das Bild „ Lehr er “gefehlt habe. Ein Beitrag moniert die „ Typi si er ungvonPf ar r er bi l der n“ , deren „ Zuor dnungals schwer mögl i chundei nengend“empf undenwi r d,undf ol ger t :„ Ist die Typisierung evtl .f r emdget r agen?“ Hier wird eine Schwierigkeit offenbar, die im Verstehen und Interpretieren faktorenanalytisch ermittelter Dimensionen liegt, welche eben keine Sortierung von Befragtengruppen in unterschiedliche Typen anzeigen1. Dabei fördert die Darstellung der entsprechenden Ergebnisse im Arbeitsbuch (S. 10 f) zu diesem Punkt tatsächlich das Entstehen von Missverständnissen. Es muss offen bleiben, ob und inwieweit eine solche Fehlinterpretation auch in anderen Diskussionen zum Tragen gekommen ist. „ Bestätigung“f i ndendi eEr gebni ss ederBef r agungzuden„ Pf ar r er bi l der nund–t y pen“i n mehreren Voten durch eigene Wahrnehmungen. Dabei beziehen sich einige auf die DominanzderBi l der„ Seel sor ger “undbzw.oder„ Ver kündi ger “ ,ander est el l enaufdenbeobachteten Wandel im Selbstverständnis ab. Wird für eine Diskussion die „ Di f f usi t ätdesBer uf es“ herausgestellt, so deutet die andere: „ Rei cht um derVi el f al tund derper sönl i chen Ent f al tungsmöglichkeiten“ .Kont ur enf ürei nMust erderBest ät i gungenl assensi ch dabei kaum erkennen. Fürden„ Fortgang der Diskussion“r i cht endi eKonv ent eundKonf er enzen,di esi c hhi er zu geäußert haben, ihr Interesse vor allem auf eine Auseinandersetzung mit der Gegenüberstellung von Selbst- und Fremdbildern zum Pfarrberuf. Dabei steht ein Vergleich mit der Sicht von Gemeindemitgliedern im Vordergrund, zum Teil schon mit Blick auf die Diskussion möglicher Handlungskonsequenzen: „ DerSpi t zenwer t‚ Seel s or ge’und‚ Ver kündi gung’dar fkei nRuheki ssens ei n.DennSeel sor ge und Verkündigung werden von Gemeindemitgliedern zwar theoretisch hoch eingeschätzt (auch in Mitgliedschaftsbefragungen), aber faktisch wenig wahrgenommen. Also ist Offenheit für Veränderungen wichtig: Welche Kompetenzen bringen mich noch näher zu den Menschen hin? Wel cheKompet enzenhel f en,unent deckt eTal ent ei nderGemei ndezuheben?“ „ I nderMei nung,dasssi chdasBer uf sbi l di m Momentgener el lver schi ebt( Gemei ndeauf bau, Kommunikation) ergibt sich die Frage, in welcher Weise dieses Berufsbild mit der Sichtweise der Menschen in der Gemeinde zu vermitteln ist (wobei Gemeinde: traditionelle Kerngemei nde?Oderdoch:Gemei ndeal sGemei nschaf tsel bst ver ant wor t l i cherGl äubi ger ?) . “ Zwei Beiträge setzen die Ausbildung in den Blickpunkt für eine Auseinandersetzung mit dem „ Pf ar r bi l d“ . Darin wird zum einen die grundlegende Ausrichtung der Ausbildung von Pastorinnen und Pastoren thematisiert: „ Aufwel chesPf ar r er bi l dhi ni stdi eAusbi l dungi nderLan1
Faktorenanalysen errechnen vielmehr, welche Antwortvorgaben –in diesem Fall Pfarrerbilder –besonders eng miteinander verbunden werden, und deshalb in einer Dimension zusammengefasst werden können. Dabei kommt es nur auf den Zusammenhang, nicht aber auf die Zustimmung an. Für die vierte Gruppe von Pfarrerbildern (S. 10) z. B. bedeutet dies: Wer dem Bi l d„ Seel sor ger “zust i mmt ,bej ahtauchdasBi l d„ Anwal t / Anwäl t i nderSchwachen“ ;werdem Bi l d„ Seel sor ger “sei ne Zustimmung ver wei ger t ,ver nei ntf ürsi chauchdasBi l d„ Anwal t / Anwäl t i nderSchwachen“ .Esgehtum di eKombi nat i onendi eser Bilder, die als miteinander zusammenhängend wahrgenommen werden. Es werden nicht Personen ermittelt, die sich mit dem „ di akoni schenTy p“i dent i f i zieren.
16 deski r cheunddasSt udi um konzi pi er t ?“ ,zum anderen auf die konkreten Ausbildungsinhalte abgestellt: „ Di eAusei nander set zungmi tPf ar r er bi l der nundSel bst ver st ändni smussnochvi el st är keri ndi eAusbi l dungderVi kar I nnenei ngebundenwer den“ . Auch unter den raren Anregungen, die im fünften Antwortfeld gegeben werden, ist die Ausbildung als Handlungsfeld vertreten: „ Pastorales Selbstbild: In der theologischen Ausbildung sollte keine Verengung auf wenige Kompet enzenst at t f i nden.Lei t bi l df ürPast or enber ufi steherTr ai neral sSpi el er . “ „ Pfarrerbilder (Abb. 4 u. 6): Könnte es sein, dass die Pastoren unterschiedlicher Altersgruppen ihren Beruf unterschiedlich verstehen, anders mit Herausforderungen umgehen? Dazu: Soziologische Erhebungen über gesellschaftliche Herkunft der Theologen verschiedener Altersgruppen sowie verändertes Weltbild und veränderte Studienschwerpunkte auch an t heol ogi sc henFakul t ät en./Ausbi l dungi ndenBl i cknehmen:Di akoni est är ken. “ Des Weiteren wird vorgeschlagen, „ das( Ei gen-)Bild der Pfarrer anhand von biblisch-theologi schenTex t en“zu bearbeiten. Di eVer handl ungdesUnt er punkt es„ Pf ar r er bi l derund–t y pen“i nderl andeski r chl i chenDi skussion lässt im Wesentlichen drei, zum Teil auch gegenläufige Argumentationsmuster erkennen. Einige Konvente und Konferenzen unterstreichen, dass die Ergebnisse der Befragungdem ei genenBer uf v er st ändni smi tdenSc hwer punkt en„ Seel sor ger “und„ Ver kündi ger “ entsprechen. Andere befassen sich –zum Teil auch bedauernd –mit der subjektiven Überschätzung dieser Berufbilder angesichts der realen beruflichen Bedingungen. Schließlich wird die große Dominanz dieser beiden Berufsbilder auch kritisch gesehen oder zumindest mit Sorge betrachtet angesichts der wachsenden Herausforderungen im Blick auf andere Kompetenzen.
2.2.1.2
Orientierung im Berufsalltag
Di e„ Or i ent i er ungi m Ber uf sal l t ag“spi el tnuri nweni genBei t r ägenüber hauptei neRol l eal s eigener Diskussionsschwerpunkt. Ein Votum stellt hierzu noch einmal das im Arbeitsbuch beschriebene Ergebnis heraus, „ dassdi eOr i ent i er ungi m Ber uf sal l t agei ndeut i ganderPer son orientiert ist, erst nachgeordnet an der nächsten Umgebung, und praktisch unbedeutend si nddi eVor gabendur chdi eI nst i t ut i onKi r che“ . Ein anderer Beitrag fragt schlussfolgernd aus den Ergebnissen: „ Wi ekönnenTeamar bei tundKooper at i onsf ähi gkei ti m‚ Pf ar r konvent ’gef ör der twer den?“ I m Ant wor t f el d„ Vorbehalte oder Bedenken“nehmen zweiPf ar r konv ent e den Vor schl ag ausdem Ar bei t sbuchauf ,„ si chsel bstGedankenübermögl i cheI nt er pr et at i onenz umachen“ (S. 11): „ I stdi eVor gabedur chdi eei genePer sonbeider Orientierung dominant, bleibt die Frage nach Kollegialität, Zusammenarbeit offen. Hängt eine Symbiose von Vorgaben durch die Per sonundI nt er akt i onni chtsehrvonPer sönl i chkei t sst r ukt ur enab?“ „ Wennmanber ücks i cht i gt ,dasssowohlEvangel i um wi eOr di nationsversprechen zu Vorgaben der Person gezählt werden, widerspricht dies der Deutung auf S. 12 einer subjektivisti-
17 schen Fixierung. Das Ergebnis der Befragung zeigt eher, dass die P. versuchen, ihr Ordinat i onsver spr echenal sPer sonauszuf ül l en. “ „ Er hal t ungderFr ei hei t( Gewi ssen) “und „ hoheI dent i f i kat i onmi tBer ufundGemei nde( S.58) “ sind die einzigen Stichworte, die sich, abgesehen von einer Benennung dieses Unterpunkt es,al sEi nt r ägei m Ant wor t f el d„ Bestätigung“f i nden. Wie ist es zu verstehen, dass dieser Unterpunkt in der landeskirchlichen Diskussion insgesamt so wenig Beachtung gefunden hat? Möglicherweise unterstreicht diese Beobachtung nochei nmaldi eausderBef r agungsel bsther ausgear bei t et e„ Sel bst st euer ung“derPast or i nnen und Pastoren. Es zeigt aber auch –wie die Inhalte der wenigen abgegebenen Voten –, dass die Frage der Adressatenorientierung der eigenen Arbeit (z.B. Gemeinde, Erwartungen aufl okal erEbene) ,di ei m Ver gl ei chzuden„ Vor gabenderPer son“i m Ar bei t sbuchal snachrangig eingestuft wird, nur selten Anlass zur Diskussion gewesen ist.
2.2.1.3
Erwartungsdruck
NebenderBenennungdesKapi t el sal sei genen„ Di skussi onsgegenst and“wird hier überwi egenddi eFr ageder„ st ändi genEr r ei chbar kei t “t hemat i si er t ,aufdi eauchdas Arbeitsbuch selbst in seinen weiterführenden Fragen fokussiert. Stellt ein Beitrag zusammenfassend fest, dass „ St r essundDr ucksel bst gemacht “sind, fragt der andere „ War um mussmani mmerer r ei chbarsei n?“oder es wird die Schlussfolgerung gezogen: „ I mmer erreichbar sein und trotzdem Freiräume bewahren Organisation der eigenenEr r ei chbar kei t “ . Eine Ephorenkonferenz stellt für diesen Aspekt des Erwartungsdrucks auf die Anwendung offizieller Regelungen ab und verlässt damit den Bezugsrahmen ausschließlich individuell bestimmter Handlungsmöglichkeiten: „ I . 3FRAGE:Er r ei chbar k ei t :I stdi eneueEr gänzungzudenBest i mmungenüberDi enst bef r ei ung,Ur l aub,Sonder ur l aubundDi enst unf ähi gkei tausr ei c hend?“ . Al s„ Bedenken“kr i t i si er tei nPf ar r konv enti ndi vi duelle Gestaltungswünsche der Gemeindeglieder, die ein Ansteigen des Erwartungsdrucks bewirken: „ Zudem wachsendi eAnspr üche ‚ gemäßneudeut scherFor der ungnachKundenor i ent i er ung’derGemei ndemi t gl i eder :Tauf en ni chtmehri m HGD,sonder nal sPr i vat f ei er n“ ; zudem verweist er auf die Ausweitung von Aufgaben u. a. durch „ Not f al l seel sor geal sneuesAr bei t sgebi et ;Macht zuwachsderVer wal tung –v er mehr t eVer wal t ungst ät i gkei t en“und schließt mit der Feststellung (die auch dem Themenkomplex Arbeitszeit zugeordnet ist): „ Kompensi er ungdur chvor gezogenenAr bei t sbegi nnauf7. 00Uhrmor gensbi s22. 00Uhrnacht s! “ Ein anderes Votum nennt ‚ zusät zl i chen Lei densdr uck dur ch 24-Stunden-Ruf ber ei t schaf t ’ . Schließlich wird das Problem der ständigen Erreichbarkeit auch unter dem Aspekt ‚ ver änder t erKommuni kat i onf or men’verhandelt: „ Ni chtmehr‚ anderTür ’ ,sonder nüberTel ef on/ Handy“ .
18 Di eweni gen„ Bestätigungen“unt er st r ei chen,dassei nhoherEr war t ungsdr uckbes t ehe,f r agen zum Teil aber auch nach den Möglichkeiten, daraus resultierenden „ St r ess“zu reduzier en.Genaudi eseFr agest ehtauc hf ürdi eWünschezum „ Fortgang der Diskussion“i m Mittelpunkt, in denen der „ Umgangmi tei genenundf r emdenAnspr üchen“angeführt wird. Eine Kirchenkreiskonferenz möchte die darüber hinausgehende Frage behandelt wissen: „ I st esmögl i chDi enst pl äneauf zust el l en?Pr äsenzpl an?Or gani sat i onvonEr r ei chbar kei t ; “ . Die Äußerungen der Konvente und Konferenzen verweisen damit zum einen auf das eigene Berufsverständnis als Ursprung für einen hohen Er war t ungsdr uck,der„ i ngewi ssem Maße dasResul t atf r ei erEnt schei dung“( Ar bei t sbuch,S.13)sei .Zum ander enwer denaberauch sehr deutlich Stress bzw. Unzufriedenheit signalisiert und daraus folgender Handlungsbedarf angemeldet.
2.2.1.4
Stressfaktoren
Über wi egendwi r di ndenBeschr ei bungenzudi esem „ Di skussi onsgegenst and“auf den Titel dieses Unterpunktes bzw. auf einzelne Stressfaktoren verwiesen. Allerdings hat eine Kirchenkreiskonferenz die Thematik in der weiterführenden Perspektive behandelt: „ Wi e kanndi eAr bei t sst r uk t urver änder twer den,dasss i eweni gerSt r essausl öst ?“Ein anderes Votum sieht hier auch eine Aufgabe für die Durchführung von Jahresgesprächen: „ I . 4: FRAGE: Muss das Thema "Stressfaktoren" in den Jahresgesprächen einen zentralen Platz ei nnehmen?“ Zent r al en Raum ni mmtunt erden geäußer t en „ Bedenken“di e Ar bei t sv er di cht ung ( dur ch Stellenstreichungen) ein. Sie wird anhand unterschiedlicher Probleme konkretisiert: „ Gr ößer erPf ar r bezi r kdur chZusammenl egungen( al t eEr war t ungshal t ungen, besonders auf dem Dorf, bleiben –14-t ägi gerHGD) “ ; „ Über schaubar eundbesser eAr bei t sst r ukt ur enwär enwünschenswer t .Ar bei t sver di cht ungen durch Stellenstreichungen führt zu stärkerer Einbindung von Ehrenamtlichen, die andererseits nicht proportional zum Wegfall Hautamtlicher gewonnen werden können (Hang zu stärker em I ndi vi dual i smusundger i nger el angf r i st i geBi ndungsber ei t schaf t ) “ ; „ Ar bei t sver di cht ungf ühr tzudi f f userVi el f al tpast or al erTät i gkei t .Wi ekanndadi es eel sor gerische und diakonischeOr i ent i er unggel i ngen?“ ; „ " Di el et zt enf ünfJahr esi nddi es chwer st en"–erhöhter Arbeitsdruck ab 60. Lebensjahr für Amt si nhaberWi egehtmanst el l enpl aner i schdami tum?“ . Auchdi e„ Bestätigungen“v er st ehensi chv or nehml i chal sZust i mmungzurAr bei t sv erdichtung als zentralem Stressfaktor. Ein Votum spricht –zumindest implizit –die Notwendigkeit an, es nicht bei individuellen Strategien zum Stressabbau zu belassen, sondern weiter greifende Lösungsvorschläge zu entwickeln: „ St r essf akt or en:Wi rgehenkonform mit der Frage auf Seite 15: Im Gemeindepfarramt würde eine überschaubarere Arbeitsstruktur zum Stressabbau beitragen. Allein: z. Zt. bleibt es bei i ndi vi duel l enAnsät zenz urLösungdesPr obl ems. “
19 Wie eine Schlussfolgerung daraus liest sich der Vorschlag eines Kirchenkreiskonventes für di e„ weitere Diskussion“ : „ St r essf akt or endur chSt r ukt ur enkönnt endur chei nekl ar er eAuf gabenbeschr ei bungbehoben werden, dazu gehört der Blick auf die individuellen Gaben, die biblische Orientierung und die Teamf ähi gkei tundander es“ . Di eserVor s chl agl i eßesi chdur chausauchden„ Anregungen“zuor dnen,di esi chansonst en auf ein positionierendes „ Vot um gegenwei t er eAr bei t sver di cht ung/ St el l enr eduzi er ung“sowie die Aufforderung zur weiteren Analyse: „ Essol l t eder Frage nachgegangen werden, wie sich die diffuse Vielfalt der pastoralen Tätigkeit und die zunehmende Arbeitsverdichtung klären l assen. “beschränken.
2.2.1.5
Erfolgskriterien
Dem Unt er punkt„ Er f ol gskr i t er i en“i s t–wie weiter oben schon dargelegt –insgesamt nur ger i nge Beacht ung al s„ Diskussionsschwerpunkt“geschenk twor den.Di esi stf ürs i ch genommen schon ein wichtiges Ergebnis: Offensichtlich hat die Frage, welche Wirkungen das eigene Handeln erzielt und welche Kriterien für die Beurteilung herangezogen werden, nur in weni genKonv ent enundKonf er enzenüber haupt„ Zündst of f “f ürDi skuss i onengel i ef er t . Nach der Interpretation des eher ‚ sc hwachausgef al l enen’Erfolgskriteriums „ ZahlderEhr enamt l i chen“fragt ein Beitrag vor dem Hintergrund, dass „ di eAr bei ti nvi el enKi r chengemei nden. .vom EngagementderEhr enamt l i chen“lebe. Ein Konvent hat sich kritisch mit den Antwortvorgaben der repräsentativen Befragung befasst und stellt die Frage, ob bzw. wie dann letztlich ein Erfolg festgestellt werden kann: „ Gi btesander e‚ wei che’Er f ol gskr i t er i en,um den Er f ol gdesPast or s/ derPast or i nzubest i mmen?Wassi ndal so‚ er f ol gr ei che’Past or I nnen?“ Hierin drückt sich womöglich eine generelle Skepsis gegenüber der Anwendbarkeit von Beurteilungskriterien aus. Im Blick auf die gesamtkirchliche Zukunftsperspektive hat eine Kirchenkreiskonferenz die Befragungsergebnisse diskutiert: „ Er f ol gskr i t er i en:Kann Ki r che es si c hl ei st en,dass di e Past or endenor gani sat i onsent wi ckel ndenBer ei c hver nachl ässi gen?“ Als„ Bedenken“v er mer ktdennauc hei nPf ar r k onv ent ,dassdi e„ ‚ ei geneZuf r i edenhei t ’al s Erfolgskriterium .. zu hinterfragen ist, da es sich hier um ein sehr subjektives Kriterium handel t “und macht auf Diskrepanzen zwischen eigenen Erfahrungen und Befragungsergebnissen aufmerksam: „ Posi t i veEr gebni ssederBef r agungi m Hi nbl i ckaufEr f ol gwer deni nper sönlichen Gesprächen eher nicht bestätigt (Besucherzahlen GD, Rückmeldung TN, etc.).“ Demgegenüberunt er st r ei chtei n Bei t r ag i m Ant wor t f el d„ Bestätigung“ ,dass die Kriterien ausdem „ di r ekt enI nt er akt i onsf el d“( Rückmel dungderTei l nehmenden;ei geneZuf r i edenhei t ) auch die einzigen anwendbaren Instrumente zur Einschätzung der eigenen Arbeit seien: „ Er f ol gskr i t er i enf ürpast or al esHandel n( Abb.12u.13) :Eswird als legitim empfunden, Erfolg an persönlichem Zuspruch und positiven Rückmeldungen zu messen –es gibt ja keine ander enI nst r ument e( Mot i vat i onundmenschl i c hesBedür f ni snachAner kennung) . “
20 Di eRückmel dungenzum gewünscht en„ Fortgang der Diskussion“zeigen, dass der –nur von wenigen angemeldete –Beratungsbedarf grundlegende Fragen betrifft: „ Er f ol gskr i t er i en:Wasi s tdi eZi el set zungki r chl i cherAr bei t ,wersi nddi eZi el gr uppenpast oraler Arbeit: "Kerngemeinde" in mobiler, pluraler Gesellschaft? Menschen je an ihrem Ort in di f f usgewor denerGesel l schaf t s or dnung?I stbei desl ei st bar ?“ ;oder: „ Werf or mul i er tver ant wor t l i chdi eEr f ol gskr i t er i ender( ei genen)Ar bei t ?“ Auf die Notwendigkeit einer Veränderung in der Anwendung von Erfolgskriterien verweisen zwei Voten. Ein Pfarrkonvent adressiert seinen Beitrag direkt an die Aus- und Fortbildung: „ Sel bst ver st ändni s:Kannei never änder t eAus- und Weiterbildung dazu beitragen, sich verändernden Strukturen/Erfordernissen besser gerecht zu werden? (S. 16 Mitte)“ .Ei ne Ki r chenkreiskonferenz wünscht sogar die „ Ent wi ckl ung von kl ardef i ni er t en Kr i t er i en zurEr f ol gsbest i mmung( wi ei m Management ber ei ch) “ , und dies vielleicht gerade vor dem Hintergrund ihrer zuvor getroffenen Feststellung: „ MangelanKar r i er echancen in Kirche. Das soll si chänder n! “Allerdings ist die eindeutige Zielrichtung dieses Votums als Ausnahmeerscheinung unter den Rückmeldungen einzustufen.
2.2.1.6
Haupt- und Kerntätigkeiten
Dieser Unterpunkt war –wi eauchdi eebenbehandel t en„ Er f ol gskr i t er i en“–nur in wenigen Konv ent enundKonf er enzenei nei genst ändi ger„ Di skussi onsgegenst and“. Zweii nhal t l i cheVot enst el l enf est ,dassei n„ hoherAuf wandanVer wal t ung“bestehe. Eine Ephorenkonferenz folgert aus den Befragungsergebnissen:„ I . 6: FRAGE: Muss das Thema‚ Lei t enundFühr en’ei nerGemei ndef ürdi epast or al eTät i gkei tver st är ktwer den?“ Dabeii stni c htei ndeut i gzuent s chei den,obhi er mi tv oral l em di eSt el l ungder„ Gemei ndel ei t ung“aufdem acht enPl at zi nderer mi t t el t enRangf ol geder Haupttätigkeiten (S. 17) angesprochen sein soll oder –weitergehend –angesichts der vielfältigen Tätigkeitsbereiche eine stärkere Aufgabendelegation durch die Pastoren als notwendig erachtet wird. Eine Kirchenkreiskonferenz macht auf ein Dilemma aufmerksam, dass eben auch durch die Vielfalt der zu bedienenden Aufgabenfelder begründet ist: „ Past or al eKer nauf gaben( Seel sor ge,Ver kündi gung,Unt er r i cht ) :Wassol lbeiei nerBef r agung von Pastoren anderes herauskommen, als dass die Mehrheit die Stärkung pastoraler Kernausgaben befürwortet? Niemand zweifelt gleichzeitig an der Notwendigkeit von vermehrter Tätigkeit in anderen Bereichen wie Fundraising, Öffentlichkeitsarbeit, usw. Aber darf daszuLast enderKer nauf gabengehen?“ Wie ein Lösungsvorschlag laut etdadi eBenennungdes„ Diskussionsschwerpunktes“„ Pr i or i t ät enset z ung“durch einen Pfarrkonvent. Di e„ Bedenken“bef ass ensi chaufunt er schi edl i cheWei semi tei nerwahr genommenen„ Di skr epanzzwi schen Sel bst bi l d“bzw. „ Anspr uch und Wi r kl i c hkei t “ .Die einen vermuten eine „ i deal t ypi sche Beant wor t ung“durch die befragten Pastorinnen und Pastoren, die den tatsächlichen Anteilen der Tätigkeiten nicht entsprechen:
21 „ Sol lessosei n,dassesdi eseRei henf ol gegi bt ,odersi ehtdi ewi r kl i cheAr bei t st ei l unganders aus (also rangieren in der Praxis Kasualien, Bauvorhaben, Verwaltung nicht vor der Predigt, Gottesdienst...; S. 16 - 18) ?“ Andere sprechen mit dieser Diskrepanz an, dass sie den in der Wirklichkeit oft hinter Organisation und Verwaltung zurückstehendenAnt ei lder„ Ker nt ät i gkei t en“al sbel ast endempf i nden – ei ne Wahr nehmung,di e schon i m Bl i ck aufdi e Unt er punkt e„ Er war t ungsdr uck“und „ St r essf akt or en“domi ni er t e. Ohnesol chkl ar enegat i v eKonnot at i onbet r acht etei nBei t r agdi e‚ wi r kl i che’Ver t ei l ung der Aufgaben, indem er schlicht feststellt: „ I m Ber uf sal l t aghatsi chei neVer änder unger geben: Mehr Kommunikation bedeutet auch weniger Zeitressourcen für Vorbereitung von Verkündigung. “ Di ei nsges amtdr ei„ Bestätigungen“bekr äf t i gen,dassdi e„ Ker nt ät i gkei t en“gl ei c hzei t i gdi e „ Haupt t ät i gk ei t en“derPast or i nnenundPast or ensei nsol l t en.Di eserWunschwi r debenf al l s f ürden„ Fortgang der Diskussion“f or mul i er t ,wobeiei nBei t r agauchmögl i cheHandl ungskonsequenzen in den Blick nimmt: „ Di eFr agebl eibt offen, wie und von wem die organisatorischen Arbeiten im Blick auf Institut i onKi r cheundder enEr hal tzuer l edi gensi nd( Regi onal i s i er ung/ neuesEngagement ) ?“ Schl i eßl i chf i ndetsi c hei nBei t r agmi tei ner„ Anregung“f ürdi ewei t er eAnal y se: „ Ei gene Erwartungen (Kerntätigkeit) und fremde Erwartungen (Gemeindeglieder) müssten verglichen werden (ist z. B. "Seelsorge" bei beiden Gruppen sehr wichtig?) –und wie geht das zusammen mit dem Eindruck, dass Organisation ein Übergewicht auf Kosten der "Seelsorge" bekommt? –Pr of i l eundGabenzuei nanderbr i ngen. “ I m Gesamt bl i cküber wi egtf ürdi eVer handl ungdesUnt er punkt es„ Haupt - und Kerntätigkeit en“derEi ndr uck,dass–in Abgrenzung zu den Ergebnissen der Pastorenbefragung –die verfügbare Zeit für pastorale Kerntätigkeiten als (zu) gering bewertet wird.
2.2.1.7
Zufriedenheit
Aufdi esen Unt er punktal s„ Diskussionsgegenstand“gehen zweiVot en i nhal t l i c h et was genauer ein. So wird die Frage gestellt: „ Wi e wer den di e ver s chi edenen und ganz besonderen Arbeitsbelastungen gemeindlich und übergemeindlich tätiger Pastoren erfasst und gewürdi gt ?“ Wie eine mögliche Antwort darauf liest sich der Beitrag einer Ephorenkonferenz: „ I . 7:FRAGE:MussdasThema‚ Zuf r i edenhei t ’i ndenJahr esges pr ächen einen zentralen Platzei nnehmen?“ Die Würdigung, genauer: die „ Wer t schät zung“der Arbeit ist auch ein zentraler Punkt unter dengeäußer t en„ Bedenken“ :Konst at i er twi r dei nMangeldar anoderauchdasv öl l i geFehlen. Die Zuschreibung erfolgt zum Teil allgemeiner an ein ‚ Kl i mamangelnder Wertschätzung i nderKi r che’ ’ ,wi r daberauchsehrkonkr etandi e„ l andeski r chl i cheEbene“oder andere „ Lei t ungsor gane“adressiert. Im Vordergrund steht dabei zwar die „ f i nanzi el l eAus st at t ung“ , insbesondere die „ Kür zungdesWei hnacht sgel des“ .Doch wird auch der „ Umgang“ange-
22 sprochen, die ‚ f ehl ende Or i ent i er ung des LKA an den Bedür f ni ssen derBasi s’oder die „ spät eI nf or mat i ondur chLei t ungsor gane. “ Des Weiteren beschäftigen sich mehrere Beiträge mit dem Vorgehen der Untersuchung. Sie beziehen sich auf den Katalog der Antwortvorgaben und –im Zusammenhang damit –auf die Interpretation der Ergebnisse: „ Di eKr i t er i enunddi eDeut ungderEr gebni ssewar enumst r i t t en“ ; „ AuswahlderKr i t er i enf ürZuf r i edenhei t / Unzuf r i edenhei tsi ndni chtganznachvollziehbar bzw. werden anders gewichtet: Entscheidender Faktor in dieser Runde: Widerspruch zwischen eigenem Leitbild/Motivation zur Berufswahl –ber uf l i cherAl l t ag( S.18f ) . “ Schließlich bringt eine Kirchenkreiskonferenz mit ihrem Bedenken implizit eine Anregung ein: „ I . 7( Ar bei t szuf r i edenhei t ) :Auf f äl l i gi stdi ehöher eZuf r i edenhei tderPast or I nneni m über gemeindlichen Dienst. Welche Strukturen kennzeichnen ihren Dienst im Unterschied zu Gemeindepfarrstellen, die zu dieser höheren Zufriedenheit beitragen und inwiefern sind diese Strukturen –modifiziert –aufdenDi ensti nderGemei ndezuüber t r agen?“ Die –in ihrer Anzahl erheblich geringeren –„ Bestätigungen“bef assensi chmi tdengl ei chen bzw. ähnlichen Aspekten wie die Bedenken. So werden der „ Mangel an Wertschätzung dur ch di eI nst i t ut i on Ki r che“ , die Ablehnung der „ Schönhei t sr epar at ur pauschal e“sogar mehrfach unterstrichen. Allerdings findet die in der Befragung festgestellte relativ hohe Gesamtzufriedenheit der Pastorinnen und Pastoren auch positive Resonanz; ein Votum bestätigt, dass „ Wer t schät zungundI magedesPf ar r ber uf es. .auchnachei generEi nsc hät zunghoc h“einzustufen sind; und die „ Li st ederZuf r i edenhei t en/ Unzuf r i edenhei t enst ößtaufZust i mmung. “ Auchdi eWünschef ürden„ Fortgang der Diskussion“bezi ehens i c hüber wi egendaufdi e bisher schon behandelten Fragen. Dabei nennen mehrere Beiträge die „ st ei gendeAr bei t sbel ast ung“bzw. „ Ar bei t sver di cht ung“bei „ gl ei chzei t i gerr eal erEi nkommensver kür zung“ , die zu „ Unzuf r i edenhei t “oder „ si nkenderMot i vat i on“führe. In diesem Kontext wird u. a. auf die ‚ besonder eBel ast ungderj ünger enKol l egen’eingegangen, die nach langer Wartezeit auf den Berufseinstieg und bei familiären Verpflichtungen eine ‚ f i nanzi el l e Schl echt er st el l ung’ hinnehmen müssen. Ein Votum fragt nach einer differenzierteren Analyse der Befragungsergebnisse, die dem Zusammenhang bzw. der Abhängigkeit der beruflichen Gesamtzufriedenheit mit bzw. von den in der Listenfrage zur Zufriedenheit angeführten Einzelaspekten nachgehen sollte: „ D. h. Rückf r agewär egut ,wassor gtf ürhoheZuf r i edenhei t/wel cheKr i t er i en?“ Schließlich stellt ein Beitrag heraus: „ Über gemei ndl i chTät i gesi nddi e( r el i gi ösen)" Vor posten" in der (säkularen) Gesellschaft. Diese Arbeit ist wichtig und deren Wer t schät zungnöt i g. “ „ Fi nanzi el l eAnr ei ze“und „ St el l enbeschr ei bungenf üral l ePf ar r st el l enmi tkl ar enVer t r et ungsr egel n“wer den al s„ Anregungen“f ür„ ei ne höher e Ar bei t szuf r i edenhei t “weitergegeben. Auch die „ Abschaf f ungderSchönhei t skost enpauschal e“ist im fünften Antwortfeld vertreten.
23 Ein Pfarrkonvent regt an: „ I . 7:Zuf r i edenhei t :I nJahr esgespr ächenaufEr war t ungenacht en ( kl arbenennen,waser war t etwi r d)unddar anEr f ol gemessenundwer t schät zen! ! ! “ Vor allem eines macht die Mehrheit der Beiträge in den ganz unterschiedlichen Antwortfeldern deutlich, auch wenn es häufig um finanzielle Aspekte geht (die immerhin auch fast die Hälfte der Antwortvorgaben in der Befragung stellen): Die Wertschätzung der Arbeit, die (positive) Rückmeldung durch‚ Lei t ungsebenen’i s tal sbedeut enderFakt orf ürdi eZuf r i edenhei t der Pastorinnen und Pastoren zu betrachten, dem offensichtlich zu wenig Beachtung geschenkt wird. Weitergehend hat die Wertschätzung der Arbeit auch eine wichtige Funktion für die Identifikation mit der Kirche als Organisation –i m Si nneder„ Cor por at eI dent i t y “ .I ndi esem Kont ex t lässt sich ein Beitrag vor dem konkreten Hintergrund der Kürzungen verstehen: „ Ar bei t sver di cht ungbeigl ei chzei t i gerr eal erEi nkommenskür zungf ühr tzuUnzufriedenheit. Wünschenswert wäre ein Ausgleich und eine freundlichere Einstimmung/Heranführung auf Kürzungen. Es geht eigentlich nicht, Weihnachtsgeldkürzungen analog dem Land Niedersachsen –mehr oder weniger kommentarlos –einzuführen und umzusetzen und erst in einem zweiten Schritt deutlich zu machen, dass die Einsparungen notwendig sind, um damit die Einnahmelöcher der LK auszugleichen. Ein einfühlsameres Vorgehen gegenüber den Pastoren, die sich gegen diese Schritte im Grunde nicht wehren können, wäre wünschenswer t ,davi el eKol l eg/ I nnendi eNot wendi gkei tsogarnachvol l zi ehenkönnen. “ Dami tger at enber ei t si m hi erbehandel t enUnt er punktdesThemenkompl ex es„ Sel bst bi l dni s“ wi cht i geFr agenzum Ber ei ch„ ( Fr emd-)Or i ent i er ungundLei t ung“( v gl .Kap.2. 2. 3) in den Blickpunkt. Und diese beleuchten auch die aus den Befragungsergebnissen des gesamten Themenkompl ex esher ausgear bei t et e„ Sel bst st euer ung“derPast or i nnenundPast or ennoch einmal neu: Die –zumindest aus Sicht der Konvente und Konferenzen –fehlende Rückmeldung und Wertschätzung durch die Leitungsebenen bis hin zum Landeskirchenamt mag dazu beitragen, dass die Pastorinnen und Pastoren sozusagen auf eine Selbststeuerung angewiesen sind. Auf einen solchen Zusammenhang weist auch die Arbeitsgruppe eines Pfarrkonventes hin: „ ThemaSel bst st euer ung:I stdi es esEr gebni sderTat sac hegeschul det ,dass Past or ensi c hal l ei ngel assenf ühl en?“
2.2.2 Pfarramt und Zeit Zu diesem Themenkomplex, der –nachdem „ Sel bst bi l dni s“–an zweiter Stelle der Rangfolge der Diskussionsschwerpunkte in der landeskirchlichen Diskussion rangiert, haben vor al l em di eUnt er punkt e„ Ar bei t szei t “und„ Pf ar r hausal sSchni t t st el l ev onAr bei t s- undFr ei zei t “ breite Beachtung gefunden. Di enurger i ngeBel egungdesAbschni t t s„ Vol l zei tundTei l zei t “( v gl .Kap.2. 1. 1)wi r ddami t zusammenhängen, dass wohl auch in den Konventen und Konferenzen die Mehrheit der Teilnehmer in uneingeschränkten Dienstverhältnissen beschäftigt ist. Al s„ Diskussionsgegenstand“zum gesamt enThemenkompl exkr itisiert ein Beitrag, dass in der Untersuchung die Aspekte „ Fami l i eundFr ei zei t “zu wenig berücksichtigt werden.
24
Nachträglich wurde diesem Themenkomplex das Votum eines Pfarrkonventes zugeordnet, das sich im Unterschied zum Gesamtbild der Beiträge nicht auf Probleme der Arbeitsüberl ast ungkonzent r i er t ,di eauchdami tzus ammenhängen,dasv er schi edenst eAns pr üche‚ bedi ent ’wer densol l enbz w.wol l en.Vi el mehrwendetdi esesVot um di eBl i ckr i cht ungi nei ne konstruktive Perspektive: „ ’ Er zi ehungs’ ef f ektderGemei nde;Zei tauchal sRei cht um sehen“ . Zweifellos ist eine solche Änderung der Blickrichtung nicht als generelle Problemlösungsstrategie zu verstehen. Als entlastende und durchaus handlungsbezogene Variante im eigenen Rollenverständnis kann sie allemal gelten. Schl i eßl i chwi r df ürden„ Fortgang der Diskussion“dasAnl i egenv or gebr acht :„ Di eKasual gemeinde und Noch- Nichtmitglieder (Neuzugezogene) müssen in Zeitgestaltung und Stell enumf angber ücksi cht i gtwer den. “
2.2.2.1
Vollzeit und Teilzeit
Die wenigen Beiträge zu diesem Unterpunkt nehmen bereits in seiner Beschreibung als „ Diskussionsgegenstand“ei nezum Tei lsehrdeut l i chePosi t i ongegendi eTei l zei t beschäf t i gung im Pfarramt überhaupt bzw. gegen deren derzeitige Ausgestaltung ein: „ Vol l zei t / Teilzeit: Pastor/Innen auf 75 % - Stellen erleben mehr Stress: Arbeitszeit zu hoch, schl echt eAbgr enzung… =>SOLLTENABGESCHAFFTWERDEN! “ „ Umgangmi tVol l - und Teilzeitstellen: Diskussion der dienstrechtlichen Probleme: Wer beschreibt? Wer kontrolliert? Also die Frage nach dem Vorgesetzten und nach der individuellen Ver ei nbar ung?Wasi stbeiSt el l eni nhaber wechsel n?“ „ Tei l zei t bes chäf t i unger f or der tneuesLei t bi l d:I stTei l zei t r egel ungei neei nsei t i geMogel packungzugunst endesAr bei t geber s?“ Al s„ Bedenken“f ühr tei ndeut l i chz ur ückhal t ender erBei t r agan,dass‚ di e¾-Stellen zu unl ösbar enAr bei t szei t pr obl emenf ühr en’ .Ei ne„ Bestätigung“unt er st r ei c htdi ei m Ar bei t sbuch dargelegte negative Verstärkung von Stressfaktoren bei Teilzeitstellen und folgert: „ Bei der Abgr enzungderTei l st el l eni stDef i ni t i onal sHi l f enöt i g! “ AuchbeidenWünschenzum „ Fortgang der Diskussion“sowi ebeiden„ Anregungen“ wird auf die Abgrenzungsproblematik bei Teilzeitstellen hingewiesen, die klarere Regelungen erforderlich mache, z.B. über Arbeitsplatzbeschreibungen oder auch Dienstanweisungen. Mehrfach wird dabei die Abschaffung der ¾-Stellen (s. o.) gefordert.
2.2.2.2
Arbeitszeit
Neben den über wi egenden Ti t el angaben,di e al s„ Diskussionsschwerpunkte“benannt sind, wird hier inhaltlich u. a. auf den Wunsch nach „ Ar bei t szei t r egel ungen“und–in Zusammenhang damit –auf die „ mi t bet r of f enenFami l i en“aufmerksam gemacht.
25 Dement spr echendt hemat i si er endennauchdi e„ Bedenken“gr ößt ent ei l sdi e„ hoheArbeitsbelastung“ .Konkr etwi rd dazu ausgeführt, dass „ dur chdenDi enstam Wochenendesoz i al e Kontakte .. nicht aufrechterhalten werden können. => Organisation von Vertretung wichtig, derMont agsol l t ef r ei vonTer mi nensei n“ . Ein anderes Votum stellt fest: „ Di eAr bei t szei ti m Pf ar ramt ist diffus, Abgrenzungen fallen schwer, für Begrenzungen auf ‚ Di enst l i ches’f ehl endi eKr i t er i en.Gewünschtwi r dei nkl ar er esAnf or der ungspr of i lf ürden Pfarrdienst, ein Leitbild, das es auch erlaubt, Ansprüche abzuwehr en“ . Noch deutlich zugespitzter liest sich die Kritik eines Pfarrkonventes, die als implizite Forderung zu verstehen ist: „ Kei nedi ens t r echt l i cheSchutzregelung für freie Zeit / wenig Anreiz f ürKol l egen,zuver t r et en/kei nSt undenumf angbeiunser em Ber uf “ . Diese und ähnliche Beiträge untermauern das auch in den Befragungsergebnissen ermittelte Bedürfnis nach klareren Arbeitszeitregeln, auf die man sich berufen kann, im Zweifel vielleicht auch gegen eigene Anspruchshaltungen. Allerdings stellen demgegenüber mehrere Beiträge eine ‚ über höht eSel bst ei ns chät zung’in den Vordergrund ihrer Bedenken: „ Esgi btander eSt udi enderEKD et c. ,di ezuei nem ander enEr gebni sbzgl .derAr bei t szei t kommen, sollte die Selbsteinschätzung etwa höher sein, als .. objektive Parameter? (S. 2122). Gibt es eine gefühlte (Arbeits-) Zeit und eine tatsächlich mit Tätigkeiten verbrachte? (S. 51,1. 7) “ . Ein Votum sieht zudem auch Vorteile, die gerade durch das Fehlen von klaren Arbeitszeitregelungen ermöglicht werden: “ Wasgenauwi r dunt er" Ar bei t szei t "verstanden (S. 21)? Beginnt die Arbeitszeit bei der inneren Beschäftigung mit beruflichen Themen (z. B. Beerdigung geht einem noch länger nahe)? Die hohe Arbeitszeitbelastung wird von allen Kollegen gesehen, die sich äußern, jedoch werden auch die Vorteile hervorgehoben: Die fließende Arbeitszeit ermöglicht auch Freir äume,di eBer uf st ät i gemi tf est enAr bei t szei t enni chthaben. “ Di ev er gl ei chswei seweni gen„ Bestätigungen“v er st ehensi chv or nehml i chal sBekr äf t i gung der Ergebnisse im Blick auf den „ Wunschnachger egel t erAr bei t szei t “ .Konkret findet hier außerdem die ‚ f ürPast or i nnenundPast or enmi tmehr er enGemei ndenpr obl emat i scheZei t pl anung’ sowie –einmal mehr –der „ Zei t auf wandf ürVer wal t ung“Erwähnung. Nahezu durchgängig wird in den Wünschen für den„ Fortgang der Diskussion“undi nden „ Anregungen“derHandl ungsbedar ff ürAr bei t szei t r egel ungenangemel det .Hi er beiwer den zum Teil auch die besonders belasteten Teilzeitstellen hervorgehoben. Die Beiträge reichen von grundsätzlicheren Erwägungen, wie: „ I . 2( S.21) :Ar bei t szei t :Hi erer schei ntunsHandl ungsbedar fbeiden Tei l zei t st el l en.Aber auch bei den vollen Stellen finden wir es problematisch, bei einer durchschnittlichen Arbeitszeit von 55,7 Std. einen freien Tag umzusetzen. Eine Förderung von strukturellen Hilfen anstatt Verschärfung der Erreichbarkeit auch während der dienstfreien Zeit wäre hier angebr acht .Di eZunahmederAr bei t sbel ast ungsol l t enäheranal ysi er twer den. “ ; „ Ei nesi nnvol l eRegel ungvonAr bei t szei tundFr ei zei twär ewünschenswert, damit PastorInnen sich ohne schlechtes Gewissen erholen können (und tatsächlich einmal frei haben).
26 Wünschens wer twär eei neRegel ung,di eei nRechtundei nePf l i chtzurf r ei enZei tbi et et .… Zeiteinschätzung von dritter Seite, möglichst objektiv einhol en. “ ; „ BeiAr bei t szei t r egel ungenzwi schen‚ Pf l i cht ’und‚ Kür ’unt er schei den“bis hin zu konkreten Maßnahmevorschlägen: -
-
„ Wi ebeiander enBeamt enFr ei zei t anspr uchmi tkl ar erVer t r et ungsr egel ung( Fr ei zei t oder finanzieller Ausgleich) => die Landeskirche als Arbeitgeber ist für klare Regelungeni nderPf l i cht !Past or / I nundKVdür f enni chtal l ei ngel assenwer den“ ; „ Fi nanzi el lger egel t eVer t r et ungsdi enst e“ ; „ St är ker eDi f f er enzi er ungder‚ st ändi gen’Er r ei chbar kei tbeiTei l zei t st el l enperdienstrechtlicher Regel ung“ ; „ Ei nf ühr ungvonAr bei t sz ei t kont enundkl ar enHandl ungsauf t r ägen. “
Ein Beitrag allerdings hebt sich vom Gesamtbild ab: „ Pr obl em:Pf ar r ber ufi stei gent l i ch " ganzhei t l i c her "Ber uf .Di esi stni chtt ei l bar . “
2.2.2.3
Freizeit
Die eher geringe Bedeutung dieses Unterpunktes in der landeskirchlichen Diskussion mag damit zusammenhängen, dass er auch der kürzeste im Arbeitsbuch ist. Hauptsächlich aber wi r desanderst ar keni nhal t l i chenVer schr änk ungderThemen„ Ar bei t szei t “und„ Fr ei zei t “ liegen, dass letztere erheblich weniger eigens thematisiert wurde : An das von Konventen und Konferenzen ganz überwiegend vorgebrachte Anliegen, eine Arbeitszeitregelung einzuführen, ist ja bereits das Bedürfnis auf eine bessere Abgrenzung von Arbeits- und Freizeit gekoppelt. Dementsprechend steht dieser Aspekt auch im Vordergrund der Beiträge, und zwar in allen Antwortfeldern. Dabei wird vornehmlich auf die (zu) geringe Inanspruchnahme von „ Fr ei zei t ausgl ei chbzw.Er hol ungsur l aub“eingegangen. Ein Beitrag benenntal s„ Diskussionsschwerpunkt“di e al t er sspez i f i schen Unt er schi ede zwischen „ Fr ei zei t anspr uch“und „ Besi nnung/Ref l exi on“ , die auch als zentraler Punkt im Arbeitsbuch behandelt werden, ein anderer konstatiert einen „ Unt er schi edvonecht erund‚ gef ühl t er ’ Fr ei zei t( I I . 3) “ . Genau auf den letzteren Punkt, die Frage der subjektiven Befindlichkeit lässt sich ein Votum bezi ehen,dassunt erden„ Bedenken“ei nget r ageni st :„ Def i ni t i onvonFr ei zei t ?Gehör tBesinnung / Reflexion nicht zur Arbeit eines Past or s?“ In ganz unterschiedlicher Weise konkretisieren zwei Beiträge ihre Einschätzungen zur „ Regener at i ons zei t “im Pfarramt. Eine Ephorenkonferenz vermutet:“ Ver f al l enwi r kl i chsovi el e Urlaubstage wie angegeben oder werden sie lediglich in das neue Jahrüber t r agen?“ Demgegenüberpr obl emat i si er tei nPf ar r konv entdi e‚ zu geringe Regenerationszeit im Gemei ndepf ar r amt ’ im Blick auf die weitere Stellenplanung: „ Di eschonj et ztüber mäßi geAusdünnungderGemei ndepf ar r st el l enzei gt esi chi m KKi nden Herbstferien, als in Urlaubszeiten ein krankheitsbedingter Ausfall die Vertretung im KK beinahe unmöglich machte. Vor diesem Hintergrund wird ein weiterer Rückgang der Pfarrstellen al shöchstpr obl emat i schangesehen. “
27 Unt erdenWünschenf ürden„ Fortgang der Diskussion“wi r dbedauer ndr esümi er t :„ Fr ei e Zeit: Freie Tage, Wochenenden: Große Schwankungen in der Kollegenschaft. Jeder muss hi erl ei derf ürsi chsel bersor gen.Sc hl echt esGewi ssenmi nder tdenGenussf r ei erZei t . “ Eine Ephorenkonferenz fragt stattdessen nach Handlungsmöglichkeiten: „ Waskannanunt er st üt zendenMaßnahmenangebot enwer den,dami tUr l aubundwöchent l i che Freizeit wirklich der Entspannung und Rekreation dienen? Wie kann das Bewusstsein wachsen, dass Freizeit kein Luxus ist, sondern notwendig, um den Anforderungen gerecht zuwer den?“ Schl i eßl i chf i ndetsi chal s„ Anregung“auchderknappf or mul i er t eundsehrkonkr et eHandlungsvorschlag: „ Fest set zungei nesf r ei enTagesi nderWoche“ .
2.2.2.4
Das Pfarrhaus als Schnittstelle zwischen Arbeits- und Freizeit
Dieser Unterpunkt ist der am breitesten diskutierte im gesamten Themenkomplex. Dabei fällt di el angeLi st ev onVot enzum Ant wor t f el d„ Anr egungen“i nsAuge,di eei neBesonder hei tbei denRückmel dungenzu„ Pf ar r amtundZei t “dar st el l t . Al s„ Diskussionsschwerpunkte“wer den über wi egend di e„ Resi denz“ -, „ Pr äsenz“ - bzw. „ Di enst wohnungspf l i cht “sowie die „ Schönhei t sr epar at ur pauschal e“inhaltlich konkretisiert. Auch die „ Tr ennungvonAr bei tundPr i vat l eben“wird mehrfach angesprochen. Mehrere Beiträge geben schon in diesem Antwortfeld ihre Forderung nach einer Abschaffung der Dienstwohnungspflicht weiter. Di eebengenannt enPunkt epr ägendennauchdi ev or get r agenen„ Bedenken“ .Dabeigeht es vor allem um finanzielle Aspekte und die fehlende Möglichkeit, im Pfarrhaus ein Privatleben zu führen. Einige Voten sollen hier stellvertretend für das jeweils gesamte Stimmungsbild genügen. Finanzielle Aspekte: „ Lebeni m Pf ar r haus:Themawi r dal s" schei nhei l i g"empf unden!Ei nsc hönesundgünst i ges Pfarrhausdur f t e auf gr und l andeski r chl i cherBest i mmungen … ni chtgekauf tund bezogen wer den,daf ürent st andei next r em t eur erNeubaugegenüber … Di eder zei t i geI mmobi l i endi skussion (Verkauf von Gebäuden aufgrund von Sparzwängen) ist für diese Gemeinde nicht vermi t t el bar ! “ „ Di eWohnzuf r i edenhei tl i eßesi chl andeski r chl i chst ei ger n,wennr eal eMi et enf ürt ei l wei se kal t eundf eucht ePf ar r häuserer hobenwür den. “ „ Di eSchönhei t sr epar at ur pauschal emussal sei neMögl i chkei tf r ei gest el l tbl ei ben–gegenüber der anderenMögl i chkei t ,sel bs thandwer kl i cht ät i gzuwer den! “ „ Kei neAl t er sver sor gungi m Si nnevonei genem Hausal sKapi t aloderAl t er sr uhesi t zmögl i ch. “ Pfarrhaus: „ Di egr oßeMehr hei twünschtsi chei nLebeni nei genenvi erWändeni nderGemei nde– nicht direkt aufdem Pr äsent i er t el l erbeiderKi r c he.DasModel ldes‚ of f enenPf ar r hauses’mi t
28 direktem Gruppenanschluss wird in Kombipfarrhäusern (Dienstwohnung direkt über den Gemei nder äumen)der zei ti ndenmei st enLandgemei ndengel ebt ! “ „ ThemaPf ar r haus:–kein privater Rückzugsort / -–wer vor Ort ist, wird auch viel angesprochen / -–nicht immer ist die Trennung von öffentlichem Bereich und Privatbereich baulich gar ant i er t .Esspi t z tsi chzu,wenndasBür oi m Hausei st . “ Ein Beitrag kritisiert das Vorgehen in der repräsentativen Befragung –ebenfalls im Blick auf die Dienstwohnungspflicht: „ Di eFr agest el l ungundAuswer t ungzum Ber ei chPf ar r hauser schei ntz uungenauundni cht aussagekräftig. Eine angeblich hohe Wohnzufriedenheit deckt sich zum einen nicht mit den Erfahrungen der GesprächsteilnehmerInnen; zum anderen fällt auf, dass eine große Mehrheit der Befragten für eine Aufhebung der Dienstwohnungspflicht ist. Aussagekräftiger wäre eine Frage in der Art gewesen "Wenn heute die Dienstwohnungspflicht aufgehoben würde, wie würden Sie sich (wohnungsmäßig) verhalten?" Schließlich vermerkt ein Pfarrkonvent –gleichsam als Schlussfolgerung aus dem zu diesem Unterpunkt vorherrschenden Meinungsbild: „ I stdi eKi r chenl ei t ungbeiFr agenwi eResi denzpflicht, flexibler Umgang mit Dienstwohnung, Energiepass, Schönheitsreparaturpauschale zurBewegungber ei t ?“ Auchdi eweni gen„ Bestätigungen“zum Unt er punkt„ Pf ar r haus“beschäf t i gensi chmi tden eben bereits behandelten Aspekten. Dabei wird es durchaus als notwendig erachtet, dass ei ne„ ver l äs sl i cheAnl auf st el l ef ürdi eGemei nde“vorhanden sein müsse. Ein Pfarrkonvent formuliert: „ ThemaPf ar r haus:Es hat eine Tradition. / Es erleichtert den Stellenwechsel. / Es ist Besitz der Kirche. / Es erleichtert das Wohnen in der Stadt deutlich. Auf dem Land ist das oft einfacher. / Präsenzpflicht in der Gemeinde wird mehrheitlich bejaht. / Pfarrhaus hat Symbolik / es soll im Pfarrhaus das Licht nicht ausgehen). / Die Dienstwohnungspflicht sol l t eabges chaf f twer den. “ Auf Dienstwohnungspflicht und Schönheitsreparaturpauschale beziehen sich auch –fast durchgehend kritisch –di eWünschef ürden„ Fortgang der Diskussion“sowi edi e„ Anregungen“ .Dabeiwi r d auch aufv er änder t e Rahmenbedi ngungen hi ngewi esen,di e künf t i g wohl noch eine größere Bedeutung erlangen: „ Pf ar r haus:Vi el ePast or enhabenj et ztschondenf akt i schenZust and,mehr er eGemei nden zu betreuen und logischerweise nur in einer von ihnen wohnen zu können. Die Trennung von Wohnort und Arbeitsort ist also für viele ber ei t sReal i t ät( undwi r dal sundr amat i scher l ebt ) . “ Ein Beitrag verlangt eine neue Regelung der Dienstwohnungspflicht, „ dami tgr ößer eGer echt i gkei tmögl i chi st( di eei nenkönneni m Wohnei gent um l eben,di eander enni cht ) . “Ein anderer schlägt vor: „ DasManagement der Pfarrhäuser sollte dringend von der kirchenleitenden Ebene auf die Kirchenkreis- bzw. Kirchengemeindeebene delegiert werden. Die Unzufriedenhei tmi tderPf ar r haussi t uat i oni stevi dent . “Im Gegensatz dazu formuliert ein Votum: „ Di e Landeskirche hat für Wohnzufriedenheit zu sorgen, nicht die Kirchengemeinde. Die Diskussi onüberdi eResi denzpf l i chtmussv or anget r i ebenwer den. “ Eine weitere Analyse der Ergebnisse regt ein Pfarrkonvent an: „ DasThemaPf ar r haushängtauchmi tdem Pf ar r er bi l dzusammen: Wenn sich jemand als Helfer und Anwalt der Schwachen versteht, muss er vor Ort sein. Zeigt die Umfrage da inte-
29 r essant ePar al l el en?DasPf ar r hausf est i gtdasBi l d‚ Fami l i e’auchal sBi l dderGemei nde. (Man hat einen Schlüssel und ist selbstverständl i c herGasti m Gar t en. ) “ Auch wenn Begründungen und Zuschreibungen im Einzelnen unterschiedliche Aspekte herv or heben,zei gtdasGesamt bi l dderDi skussi onzum Unt er punkt„ Pf ar r haus“ausges pr ochen klar, dass die Konvente und Konferenzen ganz überwiegend eine Lockerung bzw. die gänzliche Abschaffung der Dienstwohnungspflicht fordern.
2.2.3
(Fremd-)Orientierung und Leitung
I m Ver gl ei chzudenobenbehandel t enThemenkompl ex en„ Sel bst bi l dni s“und„ Pf ar r amtund Zei t “hat„ ( Fr emd-) Or i ent i er ungundLei t ung“deutlich weniger Aufmerksamkeit in der landeskirchlichen Diskussion gefunden. Es ist jedoch in Rechnung zu stellen, dass sich viele der bisher behandelten Beiträge implizit, zum Teil aber auch explizit mit Fragen oder Forderungen an die Kirchenleitung richten. Besonders deutlich wird dies in der Diskussion der Konv ent eundKonf er enzenzur„ Zuf r i edenhei t “( Kap.2. 2. 1. 7) ,i nderi mmerwi ederdi e„ Wer t schät zungderAr bei t “vonPast or i nnenundPast or endur c hdi e‚ Lei t ungsebene’t hemat i si er t wurde. Aber auch zum Themenkompl ex„ Pf ar r amtundZei t “bezi ehensi chv i el eVot endi r ekt auf die Kirchenleitung –als Adressatin kritischer Bewertungen und konkreter Handlungsvorschläge. Den gesamten Abschnitt (Fremd-)Orientierung und Leitung benennen einige Rückmeldungenal s„ Diskussionsschwerpunkt“i m er st enAnt wor t f el d.Ei nKonv entni mmtdi esenThemenkompl exgl ei chf ürmehr er eFr agenzum „ Fortgang der Diskussion“i ndenBl i ck: „ Kannessi chdi eLandeski r che,di eSynodel ei st en,( schei nbar )soweni gvonderLei st ung ihrer Pastoren zu halten? Welche Leitungs- und Machtstrukturen sind vorhanden? Wer legt si e of f en und sor gtf ürTr anspar enz? Wasbedeut et‚ Lei t ung’ekkl esi ol ogi sch?Was‚ Lei st ung’ ?Woi stderOr t/si nddi eOr t et heol ogi scherRef l exi on?“ Eine Ephorenkonferenz stellt vor dem Hintergrund der dominanten Selbststeuerung der Pastorinnen und Pastoren –umgekehrt, aus der Leitungssicht –implizit die Frage nach den Mögl i chkei t enf ürdi eEnt wi ckl ungei ner„ Cor por at eI dent i t y “ : „ Fürunsal sEphor en:Wi ei stLei t ung wahrzunehmen angesichts der starken Orientierung der Pastoren und Pastorinnen auf sich selbst und ihr unmittelbares Umfeld? Wie kann das Bewusst sei nderEi nbi ndungi ndi eOr gani sat i ongest är ktwer den?“ Schl i eßl i chgi btei n Pf ar r konv entdi e„ Anregung“weiter: „ Ki r chenl ei t ung sol l t er echt l i chen et c.‚ Baukas t en’ zurVer f ügungst el l en,weni gr egl ement i er en. “
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2.2.3.1 Jahresgespräche Di eVer handl ungdi esesUnt er punk t esal s„ Diskussionsschwerpunkt“f ühr enzweiBei t r äge inhaltlich etwas genauer aus. Eine Ephorenkonferenz merkt an: „ Di eSuper i nt endent en,di e bereits Jahresgespräche führen, beurteilen dieses Instrument der Mitarbeiterführung sehr posi t i vi m Hi nbl i c kaufSt är kungderMot i vat i on“ .Als grundsätzliche Anfrage ist der Beitrag eines Konventes zu verstehen: „ Wi eundal swassol l‚ Lei s t ung’i ndenJahr esges pr ächen er f asstwer den?“ Di e„ Bedenken“beschäf t i gensi chmi tden„ Auf gabenv onJahr esgespr ächen“ .Di eEi nschät zungen bewegen sich dabei zwischen erwarteter Wertschätzung und der Sorge vor Kontrolle: „ Di egepl ant enJahr esgespr ächewur denal sI nst r umentderWer t schät zungdabeiganzunterschiedlich bewertet –von der hoffnungsvollen Erwartung, endlich gemeindliche Arbeit anzuer kennen,bi shi nzurKont r ol l f unkt i on,unl i ebs ame‚ St eckenpf er deundKür pr ogr amme’i n derGemei ndear bei tst r ei chenzukönnen. “ „ Dassei ngr ößer erTei lderBef r agt en( 39%)Jahr esgespr ächef ürunwi cht i ghäl t ,könnt e damit zusammenhängen, dass von ihnen eben keine Wertschätzung und Unterstützung erwartet wird. Die Frage ist, ob nicht eher die Angst vor Kontrolle hinter dieser Ablehnung st eckt . “ „ Werat t est i er twem di eKompet enz,Jahr esgespr ächezuf ühr en?Macht( al l ei n)dasAmtSuper i nt endent I nkompet ent ?“ „ Di enen di e Jahr esges pr äche ei nerneuen Gespr ächskul t urzwi schen Leitungsebene und Past or enschaf t ?“ Schließlich fordert ein Beitrag sogar: „ I I I . 1( S.25) :Di eJahr es gespr äches ol l t enni chtandi eHi er ar chi egekoppel twer den,um kei n I nst r umentderKont r ol l esonder nderFör der ungzusei n. “ Zu diesem Unterpunkt findet si c hei ne„ Bestätigung“ .Si es i gnal i s i er tZust i mmung,sof er nmi t diesem Instrument auch eine Verbesserung der Karrierechancen erreicht wird: „ Jahr esgespr ächewer denposi t i vbewer t et ,wennesei nePer sonal ent wi ckl ungbi shi nzur‚ Kar r i er e’ gi bt . “ In denWünschenzum „ Fortgang der Diskussion“wi r dnochei nmaldi eSor gev orderKontrollfunktion der Jahresgespräche zum Ausdruck gebracht. So wird „ kr i t i schhi nt er f r agt “ , ob sie „ unt erdem Vor zei chen derPer sonal knapphei t. .zurRessour cenopt i mi er ung und al s wei t er eKont r ol l i nst anz“dienen, oder es wird schlicht gefordert, dass Jahresgespräche „ der Ref l exi ondi enen,ni chtzum Lei t ungsi nst r umentwer den“sollen. Ei neEphor enkonf er enzr i cht eti hrAugenmer kaufdi eFunkt i onendi es er„ Per sonal ent wi cklungsmaßnahme“ : „ Jahr esgespr äche:Verbindung mit inhaltl. Zukunftsimpulsen Verbindung pers. Kompetenzen mit gesamtkirchlichen Zielen: Person u. Amt (Selbststeuerung im Pfarramt nur durch immanente Instanzen?), Gemeinde und Region; Verstärkung der Zielorientierung; Akzeptanz der Jahresgespräche; Welche Veränderungen ergeben sich für unser Leitungshandel n?“
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Unt erden„ Anregungen“f i ndensi chzweiBet r äge,di esi c hmi tderFr agebef assen,i nwi ewei tdasI ns t r ument„ Jahr esgespr äc he“auchf ürander eMi t ar beiterinnen und Mitarbeiter der Gemeinden Anwendung finden kann: „ Werr edetmi twem beidenJahr esgespr ächen?Wer i stGespr ächspar t ner I nderDi akonI nnen?“ ;„ Wi r desi nderPr axi ssosei n,dassdi eJahr esgespräche bei MA in der Kirchengemeinde eine mehr oder weniger dem Pfarramt genuin zuwachsendeAuf gabes ei nwer den?“ Schließlich formuliert die Arbeitsgruppe eines Pfarrkonventes als Alternative zu Jahresgesprächen und Visitationen den „ Vor schl agei nerGeset zesänder ung:Gr undsät zl i chs ol l t eder KV jederzeit das Recht eines Versetzungsantrages haben. Die regelmäßige Überprüf ung/ Kont r ol l ewür deent f al l en.Di eI ni t i at i vemussvom KVausgehen. “ AusdenBei t r ägenzuden„ Jahr esgespr ächen“schäl ts i chdeut l i chdi eüber wi egendeAbl ehnung einer Kontrollfunktion heraus. Wertschätzung, „ Ent wi ckl ungderGespr ächskul t ur “ , Förderung der Reflexion werden als wichtig erachtet. Doch als Leitungsinstrument mit der Funktion einer Leistungskontrolle treffen Jahresgespräche –abgesehen von den hier vertretenen Voten aus Ephorenkonferenzen –zumeist auf negative Resonanz.
2.2.3.2 Leitungskompetenzen und Ansprüche an Leitung Ei nBei t r agbef asstsi chmi tdenBef r agungser gebni ssenzuden„ Kompet enzenf ürei neFühr ungskr af t “al s„ Diskussionsschwerpunkt“ : „ Di eFr age nachder Angst vor Kontrolle könnte sich auch darin noch einmal verdichten. Wichtig wäre auch die Frage nach dem Verständnis von Leitung überhaupt, denn als erwartete Kompetenzen sind in erster Linie seelsorgerliche Kompetenzen und solche, die zur Interaktion nöt i gsi nd,genanntwor den. “ Ein anderer Beitrag leitet aus den Ergebnissen die Frage ab: „ I I I . 2:FRAGE:Wi ekanndas Thema‚ Per sönl i chkei t s bi l dung’i nderVi kar i at sz ei tmehrBedeut ungi m Hi nbl i ckaufZi el st r ebigkeit, Selbstbewusstsein und Ehrgeiz finden?“ Al s„ Bedenken“wi r dei nVot um ei ngebr acht ,dassaufdi eFr ageei nes„ Kr i senmanagement s“ ausgerichtet ist: „ I I I . 2( Kr i senmanagement ) :Benöt i gtwi r dei npr of essi onel l esKr i senmanagementdur chki r chenleitende Organe, wenn in einer Gemeinde ein Konflikt zu bearbeiten ist –Management mei nt :mi tderGemei ndeLösungsmögl i chkei t ener ar bei t enundgemei nsam umset zen. “ Ein Beitrag äußert seine „ Vor behal t egegendi eger i ngeNennungvon‚ Ehr gei z’ ,‚ Dur chset zungsf ähi gk ei t ’( ‚ Sel bst t äuschungbzw.-zensur ’ ) ,Pr oblem mit dem Selbstbild / Selbstwahrnehmung?undf r agtwei t er :„ I stdi est ar keNennungder‚ Gl aubwür di gkei t ’ni chtei negr oße Pr obl emanzei ge?“ Durchaus mit kritischem Unterton an die eigene Kollegenschaft vermerkt ein Pfarrkonvent: „ Wi ekommteszuEi nsi cht in die Notwendigkeit von Zielfindungsprozessen und Leitung vor Ort? Leitung geschieht nicht durch Gremien, sondern durch Personen. Wer wird beauftragt, wer ist verantwortlich? Feedback-Strukturen müssen entwickelt werden (Leitung setzt Feedback voraus). Pastor/Innen, die nicht leiten wollen, müssen bereit sein, Leitung zu akzeptier en! “
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Schl i eßl i chbet r acht enauchdi eWünschef ürden„ Fortgang der Diskussion“di eThemat i k aus ganz unterschiedlichen Perspektiven: Welches sind die „ Aspekt evonFühr enund Leiten durch das Pfarramt bzw. Begleitung oder Auf gabent ei l ungi nsbesonder eEhr enamt l i cherdur chander edabei ?“ „ ’ Ei nzel kämpf er I nnen-Ment al i t ät ’undTeamar bei t( Tr anspar enz)/Konkur r enzundOf f enhei t i nderDi ens t gemei nschaf t “ „ Lei t ung und Or i ent i er ung: Wie nehmen die Gemeinden die Leitung durch Pastor/Innen wahr ?“ „ Wi ekanndi emanchmalal sunzur ei chendempf undeneZus ammenar bei tmi t‚ unt er st üt zendenEi nr i cht ungen’( Ver wal t ung)soopt i mi er twer den,dasss i eei newi r kl i cheEnt l ast ungdar stellt (z. B.Über t r agungvonKompet enzenandi eGemei nden?) “ . I nsgesamtver mi t t el ndi eBei t r ägezum Unt er punkt„ Lei t ungs kompet enzenundAnspr üchean Lei t ung“ei neherdi f f us esBi l d,i ndem si chkei neüber ei ns t i mmendenoderdi v er gent enAr gumentationsmuster abzeichnen.
2.2.3.3 Pastor/innen und Kirchenleitung Schonbeideri nhal t l i chenBeschr ei bungdes„ Diskussionsgegenstandes“deut etei neKi r chenkreiskonferenz die Ergebnisse zur Benotung der Leitungskompetenz kirchlicher Instanzen als Effekt einer Abgrenzung der‚ sel bst gest euer t en’Past or i nnenundPast or env onder Organisation Kirche: „ Past or enor i ent i er ensi chanei generPer sonundI nt er akt i on.Wer den die Instanzen LKA, Synode und KKT schlecht bewertet, weil sie sich eher im Organisationsrahmen der Institution bef i nden?“Außerdem wird auf das Fehlen des Kirchenkreisamtes in der Liste der Antwortvorgaben zur Benotung der Instanzen aufmerksam gemacht. Eine andere Kirchenkreiskonferenz hat diesen Unterpunkt auch im Blick auf strukturelle Fragen diskutiert: „ Sind die Strukturen der Landeskirche (LKA, Sprengel, Synode) noch zeitgemäß? Welche (professionellen, betriebswirtschaftlich orientierten) Kompetenzen erwarten wir vom Ar bei t geber‚ Ki r che’ ?“ Dasi m Bezugdar aufangef ühr t e„ Bedenken“at t est i er tdeni nderBefragung negativ benoteten Leitungsinstanzen einen Mangel an Kommunikation und ‚ gei st l i cherKompet enz’ : „ KKTt r i f f tsi chsel t en.Synodewi r dl edi gl i chal sFor um mi tei nem Themawahr genommen, aber nicht als Leitung. Beides wird nicht in den Gemeinden vermittelt. Es gibt kaum Kommunikation nach innen. Die positiver bewerteten Instanzen sind mit Geistlichkeit besetzt, später eher weniger. Gefühl: Da wird entschieden über Sachen, von denen Nicht-Geistliche keine Ahnungbzw.weni gerEr f ahr unghaben. . . “ Fehlende Information und Kommunikation kritisieren die weiteren Beiträge in ihren Bedenken: „ Esf ehl en st r ukt ur i er t e Gespr ächsangebot e von derKi r chenl ei t ung,z.B.hi nsi c ht l i ch des Pf ar r er di enst r echt soderei nerOr gani sat i onsent wi ckl ung. “ ;
33 „ Ver häl t ni szurVerwaltung: Angemahnt wurde eine professionellere Zuarbeit der Verwaltung in Personalwesen, Kontoführung, Friedhofs-, Bau- undLandangel egenhei t en. “ ; Sehr konkret begründet ein Pfarrkonvent –al s„ Bestätigung“desBef r agungser gebni sses– die negative Beurteilung von Instanzen: „ Esgi btf ürdi eKol l egen‚ bel egbar e’Fr ust r at i onser f ahr ungenmi tdengenannt enOr ganen, di eSynodehati ndenl et zt enJahr envi el e‚ past or enf ei ndl i che’ Ent schei dungenget r of f en. “ In diesem Votum geäußerte Kritik wenden andere Rückmeldungen in ein positives Verständnis von Leitung: „ Posi t i veLei t ungf ürPast or en/ I nnenbedeut etvoral l em Wer t schät z ungund Unt er st üt zung. “ Schließlich erklärt ein Beitrag –er könnte auch als eine Quintessenz der Diskussion zum ganzen Themenkomplex verstanden werden: „ Er war t ungvonLei t ung( Abb.27u.29) :Er gebnisse sind Spiegel der Wahrnehmung: Wahrgenommen wird, wo man sich begegnet. Lei t ungbl ei btunsi cht barundhatkei nGesi cht . “ Di eWünschef ürden„ Fortgang der Diskussion“sowi edi e„ Anregungen“bef ass ensi ch denn auch durchgehend mit der Frage, wie „ I nf or mat i on“und „ Kommuni kat i on“verbessert werden können, mehr „ Tr anspar enz“auch in den „ Macht bef ugni ssen“zuerreichen ist, um damit die „ Akzept anzderKi r chenl ei t ung“zu erhöhen. Auch die Kompetenz von „ Lei t ungsor ganen“und die ‚ Qual i t ätderBegl ei t ungdur chLei t ungsper sonen’ wird hierbei angefragt. Ein Beitrag führt schließlich klare Zielformulierungen der kirchlichen Arbeit als Voraussetzung für eine größere Akzeptanz der Leitungsorgane an: „ DerSat zaufS.30:‚ Kannsi chei neLandeski r c hel ei st en,dassdi ePast or en/ i nnenv oni hr er Ki r chenl ei t ungsoweni ger war t en…’wi r dkl arver nei nt .Hi erbest ehtHandl ungsbedar f .Auch der Kirchenkreistag muss seine Arbeit kritisch überprüfen. Für die Zukunft müssen sowohl auf lokaler, regionaler wie auf landeskirchlicher Ebene klar die Ziele kirchlicher Arbeit benanntwer den. “
2.2.3.4 Fort- und Weiterbildung Nurweni ge Bei t r äge nennen di esen Unt er punktüber hauptal sei genen „ Diskussionsgegenstand“ .Ein Pfarrkonvent führt hierzu als sehr spezifischen Fragekontext aus: „ Wel che Rolle kommt der institutionengesteuerten Diakonie (z. B. im DW oder HKD) in Aus- und Fortbi l dungzuk ünf t i gnochzu?“ .Eri stmögl i cher wei seal sReakt i onaufdi ei m Kapi t el„ Sel bstbi l dni s“desAr bei t sbuc hesbeschr i ebenenachr angi geBedeut ungdesBer uf sbi l des„ Anwal t f ürdi eSchwachen“zuv er st ehen. Di e„ Bedenken“sowi eei ne„ Bestätigung“bes chäf t i gensi chmi tder‚ zuger i ngen’Nutzung der Fortbildungsangebote: Ein Beitrag fragt: „ War um f i ndetkei nebzw.k aum ei neFor t bi l dung st at tbeiei nersodeut l i chenPr i or i t ätvonSeel sor geundVer kündi gung?“Ein anderer sieht ‚ Konf l i kt ebeiderVer t r et ungsr egel ungf ürst el l ent ei l endeEhepaar e’Schließlich wird der konkrete Vorschlag unterbreitet: „ Dur chei neVer besser ungderVer t r et ungkanndi eFor t bi l dung er l ei cht er twer den.Gedachti standi eEi nr i cht ungvon‚ Feuer wehr ’ -Ver t r et ungskr äf t en. “
34 Fürden„ For t gangderDi skussi on“wird die Frage nach dem Zusammenhang des Fortbildungswunsches „ mi tSt r ukt ur en ( Fami l i e,Gemei nde- oder Funktionspfarramt, Stadt/Land) und dem Selbst- bzw.Pf ar r er I nnenbi l d“gestellt und Irritation über die „ ger i ngeTei l nahmean For t bi l dungs ver anst al t ungen“geäußert: „ dennesgi btei nenausgespr oc henst ar kenWunsch nachSuper vi si onundber uf sbegl ei t enderUnt er st üt zung“ . Essi nd v oral l em Vor s chl äge f ürFor t bi l dungs i nhal t e,di e al s„ Anregung“wei t er gegeben werden: „ ThemaLei t ungmussi nAus- undFor t bi l dungdeut l i chvor k ommen“ , „ mehrHandwerkszeug zur Verbesser ung desZei t management s“ , „ Ber ei ch Seel s or ge müsst e st är ker gef ör der twer den“und –sehr viel grundsätzlicher –„ I n Aus- und Fortbildung muss dem über zogenenI ndi vi dual i si er ungst r endi nderPf ar r er schaf tbegegnetwer den. “ Schließlich geht ein Beitrag mit seinem Wunsch über den landeskirchlichen Bezugsrahmen hinaus: „ For t bi l dungsol l t el andes ki r c henüber gr ei f endbesserangebot enwer den( i nt er essant , da neue Leute; die Landeskirche ist klein –dak enntmansi chundt r at s chtvi el …) “
2.2.4
Ortsgemeinde oder Regionalisierung?
Schon die quantitative Belegung dieses Themenkomplexes in den verschiedenen Antwortfeldern (vgl. Kap. 2.1) hat einen großen Diskussions- bzw. Beratungsbedarf zu Fragen der Regionalisierung in den Konventen und Konferenzen angezeigt. Der genauere Blick in die vielen Beiträge, die hierzu rückgemeldet wurden, unterstreicht diesen Eindruck. Dies gilt insbesonder ef ürdi el angenLi st enmi t„ Bedenken“undmi tWünschenf ürden„ Fortgang der Diskussion. Die im Arbeitsbuch herausgearbeitete Polarisierung zwischen Regionalisierungsgegnern (Stärkung der Gemeinden) und –befürwortern spiegelt sich nur zum Teil in den abgegebenen Voten wider. Oft bildet sich eine Akzeptanz der Regionalisierung –zumi ndestal s„ notwendigesÜbel “–ab. In manchen Beiträgen wird auch deutlich, dass sich eine Ablehnung der Regionalisierung aus Ängsten vor beruflichen Nachteilen speisen kann. Zumindest implizit, häufig aber auch explizit, sind die Fragen zur Regionalisierung mit dem Themenkompl ex„ ( Fr emd-) OrientierungundLei t ung“v er koppel t .Dor ti stdi egr oßeRel ev anz der „ Wer t schät zung“dur ch„ ki r chenl ei t endeI nst anzen“ ,auc hi m Bl i ckaufdi eAspekt e„ I nf or mat i on“und „ Kommuni kat i on“ ,offensichtlich geworden. Sie können als zentrale Anliegen auch für die Weiterarbeit zur Regionalisierungsthematik betrachtet werden. Schoni ndenBei t r ägen,di eaufdengesamt enThemenkompl exal s„ Diskussionsschwerpunkt“v er wei sen,f i ndetsi chdi eFr age:„ Wi ekommtes,dassdi eRegi onal i si er ungsonegat i vbeur t ei l twur de?“ . Und ber ei t si ndengeäußer t en„ Bedenken“wer denei ni geAnt wor t endar aufgegeben.Si e verweisen auf die „ Angst ,abzugeben–Akt i vev er l i er en“ , den „ Nei d–andernorts läuft etwas gut –hängtabersehrv onPer sonab“bis hin zur Feststellung: Es„ f ehl tei nGesamt konzept f ürdi eRegi onal i si er ung( vi el l ei chtni chtnur )i n( derRegi on)Hannover ( sLandeski r che) ?“ . Ein Beitrag urteilt:
35 „ Regi onal i si er ung wi r d zu sehrmi tSt el l enei ns par ung ver k nüpf t .Dasgi btEr gebni sse vor . Ortsgemeinde oder Regionalisierung ist falsche Alternative: Beides ist nötig (es wird auch bei desf ürdi eZukunf t‚ eherwi cht i g’ ei ngeschät z t ,Or t sgemei ndenurer hebl i chweni ger ) . Fürden „ Fortgang der Diskussion“wi r d mi tBezug aufden gesamt en Themenkompl ex denn auch keine alternative Gegenüberstellung vorgenommen, sondern eher nach möglichen Vorteilen der Regionalisierung für die Gemeinden gefragt: „ Regi onal i si er ung,dawo si nnvol l ,i nFr agenderLebensbegl ei t ungi stdi eOr t sgemei ndeunver zi cht bar “ ;„ Kl är en,wel che übergemeindlichen Arbeitsformen di eOr t sgemei ndest är ken“ . Ein Beitrag spricht explizit Leitungsaufgaben an: „ ZuI V. ,Fr agederRegi onal i si er ung:Wi eumzuset zen?Fr agederLei t ung?( Kommuni kat i on/Mot i vat i on) “ . Auchdi e„ Anregungen“bezi ehensi chaufLei t ungsf r agen:„ MehrTr anspar enz über Mittelverteilung, bevor weiter über Regionalisierung nachgedacht wird. Gespräch mit Synoden vor Or t . “ ;„ Esdar fni chtzuei nerZer r ei ßpr obezwi schenBef ür wor t er nderRegi onal i si er ungund derOr t ski r c hengemei ndekommen“ .
2.2.4.1 Regionalisierung: Erwartungen und Erfahrungen Di eBei t r äge,di edi esenUnt er punk tal s„ Diskussionsschwerpunkt“et wasnäherbeschr ei ben, bringen überwiegend die Unsicherheit in der Einschätzung (von Folgen) der Regionalisierung zum Ausdruck: „ Wodur chwi r ddi eRegi on,wodur chdi eOr t sgemei ndegest är kt ?“ ; „ Regi onal i si er ungal sChanceodernot wendi gesÜbel ?/Werkannunssagen,wasRegi onal i si er ungposi t i vbr i ngensol l ?( " ef f ek t i ver e"Ar bei tmi tGesi cht sver l ust ?) “ ; „ I stPol ar i t ätvonRegi onal i si er ungundOr t sgemei ndeei nFaktum oder eine Projektion von Bef ür cht ungen?“ ; „ Wi r dsi chdi eRegi onk ünf t i gal sLösungdur chs et zen?Geset zezi ehenni chts chnel lgenug mi t ,um Ver änder ungenbewi r kenz ukönnen. “ Di e„ Bedenken“schi l der nzum ei nenBef ür cht ungen,di eaufei ner„ Ver schär f ung von Konkur r enzen“beruhen: „ Er war t et eVer änder ungdur chRegi onal i s i er ung:‚ Zwangs hochzei t ’uner wünschti nGemei nden und unter Pastoren; Angst um den eigenen Arbeitsplatz; Erwartungen auf Kirchenkreisebene ausgeweitet: Mehr schaffen, mehr machen, AngstvorVer ei nnahmung. “ ; „ Wi r dderPast oral sEi nzel nersowahr genommenwi ebi s herodert r i t teri nKonk ur r enzzu sei nenKol l egeni nderRegi onundf ür cht etdenVer gl ei ch?“ ; „ Regi onal i si er ungver sc här f tdi eKonkur r enz( ni chtnur )zwi schenPr of i l gemei nden.Gibt es Bedar f sanal ysenderGemei nden,Regi onen?“ . Einige Voten zeigen, dass der Hintergrund, vor dem diskutiert wurde, große Unterschiede in der Bewertung der Regionalisierung nach sich zieht. So fragt ein Beitrag –eher skeptisch(?): „ Bedeut etRegi onal isierung Verlust von Nähe, Kontaktmöglichkeiten, Beziehung, Bindung undHei mat ?“ , wobei hier im Unklaren verbleibt, auf wen diese Verlustbefürchtung bezogen wird: Eher auf die Gemeindeglieder, auf die Pastoren oder das ganze Beziehungsgeflecht? Ein anderer Beitrag urteilt hingegen:
36 „ Regi onal i si er ungkann,sowi r dver mut et ,auchFl uchtvorGemei ndeauf gabensei n.Si ei st kein Heilsweg und beinhaltet die Gefahr der Gremienkirche. Dennoch ist sie –vor allem in der Form der Kooperation zwischen Gemeinden –unumgänglich. Teamfähigkeit wird angesi cht sdi eserEnt wi ckl ungzuei nem unbedi ngt enEr f or der ni sf ürdenPf ar r ber uf . “ Deutlich negativ wird vermerkt: „ Äußer stbel ast endempf anddi ePf ar r konf er enz,dassl andeskirchlich der finanzielle Druck zu weiteren Zusammenlegungen verstärkt wird, ohne die ehr enamt l i cheTät i gkei ti ndenkl ei ner enKapel l engemei ndenwahr zunehmen. “ Schließlich schlussfolgert ein Pfarrkonvent –ohne dabei explizit die Frage der Regionalisierung anzusprechen –für den eigenen Kirchenkreis: „ Beizur ückgehendenFi nanzenunddem Ergebnis der Studie dürfen die Grenzen der Gemeinden nicht zu groß gezogen werden. Das heißt für .. (uns): Die sehr gute Ausstattung des übergemeindlichen Bereiches (rund 45 % der Kirchensteuereinnahmen gehen dahin) musszur ückgef ahr enwer den. “ Di ev er gl ei chswei se weni gen „ Bestätigungen“l assen si c ht at sächl i c hi n Zust i mmung zur und Ablehnung der Regionalisierung unterteilen. Als positive Effekte werden „ Ent l ast ung“ , „ Ber ei cher ungdur chZusammenar bei t ;Mögl i c hkei ti nNac hbar gemei ndeakt i vmi t zuwi r ken“ als Aktivposten angeführt. Ein Beitrag empfiehlt sogar ganz konkret: “ Kol l egI nnen,di egut e Erfahrungen mit der Regionalisierung gemacht haben, sollten diese anderen KollegInnen zur Verfügung stellen, vielleicht in Form einesNewsl et t er s. “ Es wird aber auch die Feststellung getroffen, dass die „ Or t sgemei nde. .wi cht i g(ist), Regional i si er ungi stungel i ebt esKi nd. “ Schließlich wird prognostiziert: „ Er war t et eVer änder ungdur chRegi onal i si er ung:Regi onal i sierung klappt nur dor t ,wosi egewol l twi r d. “ Auf den Effekt einer ‚ t at sächl i chenEnt l ast ung’stellen die meisten weitergegebenen Wünschezum „ Fortgang der Diskussion“und„ Anregungen“ab.Si er ei chenv onei nereher abwartenden Haltung zur Regionalisierung bis zur Bestätigung ihrer positiven Wirkung. Regionalisierung: „ geschi ehti .A.ausdem Zwang,Ar bei t sver di cht ungausderSt el l enr eduzi er ungauf z uf angen. Sie ist daher nur bedingt freiwillig und korreliert nicht mit gewachsenen Pastorenbildern (Gemeinde/Pastoren). Eine positive Bewertung ist daher erst möglich, wenn die Regionalisierung sich wirklich positiv auf den Arbeitsalltag von Pastoren auswirkt, Ängste und Bef ür cht ungenposi t i vauf hebt . “ ; „ dar fkei nDr ohwor tsei n,mussEnt l ast ungbr i ngenundni chtMehr -Belastung. “ ; „ wur def ürdi eZukunf tal ssehrwi cht i gangesehen,i nv i el enBer ei cheni s tsi ef ürdi eAr bei t sor gani sat i ondr i ngendnot wendi g. “ ; „ Da,wosi eber ei t ser f ol gt e,wur deauchderEnt l ast ungsaspektbest ät i gt “ . Einige Beiträge regen eine weitere Analyse an, um zu genaueren Einschätzungen zu kommen. So wird vorgeschlagen, die Befragungsergebnisse zu differenzieren „ j enachdem,wi e di eBef r agt enar bei t en“und es werden „ ei nVer gl ei chüber gemei ndl i chermi tgemei ndl i chen Arbeitsstrukturen und die Suche nach Erfahrungen (angesprochen), die im anderen Arbeitsf el df r ucht bargemachtwer denkönnen“ . Eine Kirchenkreiskonferenz gibt ihre Bewertung eigener Erfahrungen weiter und rät:
37 „ Regi onal i si er ungwi r di nderRegelal sEnt l ast unger l ebt ,damanni cht( mehr )alles selber anbieten muss. Regionale Zusammenarbeit ist auch unabhängig von finanziellen Nötigungen erwünscht. –Um bei Umstrukturierungen ein organisches Verhältnis von Autonomie der Gemeinden und Regionalisierung der Pastorenarbeit zu bewahren, muss Beratung vor Ort verfügbar sein. –Die Voten des Pastorenausschusses fallen oft zu einseitig im Sinne eines entr echt et enBer uf sst andesaus“ . Dieses Votum bestätigt implizit bereits die Regionalisierung als Alternative mit Zukunft, die im zweiten Unterpunkt als Frage zu diesem Themenkomplex formuliert ist.
2.2.4.2 Ortsgemeinde oder Regionalisierung –eine Alternative mit Zukunft? Nur von wenigen Konventen und Konferenzen wird dieser Unterpunkt überhaupt als eigener „ Diskussionsschwerpunkt“angef ühr t .Neben der klaren negativen Position „ Al l e Past oren/innen unseres Kirchenkreises halten die Stärkung der Ortsgemeinden für eine gute, die Regi onal i si er ungf ürei neschl echt eI dee! “ist hier –noch einmal mehr –ein Hinweis auf gegebenen Beratungsbedarf vertreten: „ Di eRegi on–dasunbekannt eWes en“sowie ein praktischer Vorschlag: „ Ei geneFähi gkei t enei nschät zenundzuVer anst al t ungeni nander eGemei ndenei nl aden“ . Die –ebenfalls wenigen – „ Bedenken“f r agen nach den Gr ünden f ürdi e„ schlechte Annahme ... . War um?“der Regionalisierung. Ein Pfarrkonvent macht seine ablehnende Haltung deutlich: „ Regi onal i s i er ung:UnserKK i stdaf ürzugr oß.Di eGemei ndensi ndauchzugr oß ( Gemei ndegl i eder zahl ) .Wol l enwi rHi r t esei noderDi enst l ei st er ?“ I nden„ Bestätigungen“wi r ddi e„ Regi onal i s i er ung. .al snot wendi gesÜbelakzept i er t “ , als „ di f f usesAr bei t sf el d“mit „ f ehl endenSt andar ds“beschrieben und die Förderung „ wer t schät zenderKol l egi al i t ät “als wichtige Maßnahme zur Steigerung der Chancen für die Regionalisierung betrachtet. AusdenWünschenzum „ Fortgang der Diskussion“undden„ Anregungen“k r i st al l i si er t sich vor einer breiteren Palette mit Einzelvorschlägen zur weiteren Analyse, vor allem im Blick auf strukturelle Aspekte, eine weitgehende, dabei aber an Bedingungen geknüpfte Akzeptanz der Regionalisierung heraus. Als grundlegend fragen zwei Voten eine Begriffsklärung an: „ Was‚ Regi onal i si er ung’mei nt ,müsst egenauerdef i ni er twer den,dami twer deni nderLandeskirche ganz verschiedene Dinge in Verbindung gebracht: Zusammenlegung von Gemeinden, pfarramtliche Verbindungen, vertragliche Gemeindeverbünde, Großregionen im Ki r chenkr ei s . “ „ Recht l i cheUnkl ar hei t :Wasi stRegi on?Wasbedeut endabeikommunal eSt r ukt ur en?“ . Im Weiteren formulieren die Beiträge die ‚ Ver besser ungderQual i t ätderAr bei t ’ ,‚ Er mi t t l ung t at sächl i cherEnt l ast ungsmögl i chkei t en’ ,eine genauere Klärung der ‚ Umset zungsmögl i chkei t eni ml ändl i chenRaum’und die Vermittlung von ‚ Er f ahr ungsber i cht en’als Voraussetzung dafür, dass ‚ gut eAnsät zeund Chancen der Regionalisierung ... verstärkt in den Blick genommenwer den.’
38
Nur zwei Voten signalisieren eine negative Haltung. Das eine stellt vor dem Hintergrund des ‚ Spar dr uckesi ndenGemei nden’ fest: „ Di eRegi onal i si er ungwi r dvoral l em deshal bvon einer Reihe von Kollegen eher als Durchset zungvonSpar maßnahmenundni chtal sChancegesehen“ . Das andere plädiert für eine „ Dur chf or st ungderüber gemei ndl i chenAusst at t ung.St är kung desGemei ndeaspekt es“ . An letzter Stelle zu diesem Unterpunkt soll auch der ganz praktische Handlungsvorschlag einer Kirchenkreiskonferenz berücksichtigt werden, dessen Umsetzung die Identifikation (mit) der Region fördern soll: „ Wi ewär ' s:Kl ei neDi enst wageni nj ederRegi on( bunt ,er kennbar ,mi tLogo) .Leucht t ür me sindgut( Pr of i l i er ung) ,v i el l ei chtaberauch‚ Leucht t ür meauf4Räder n’ :Mi tpr of i l i er t em Angeboti ndi ekl ei ner enOr t egehen. “
2.2.5
Der Blick in die Zukunft
Diesem Themenkomplex ist in der landeskirchlichen Diskussion weniger Aufmerksamkeit geschenkt worden als allen bisher behandelten. Dies betrifft insbesondere den ersten Unterpunkt„ Waswi r dsi chv er änder n?“ ,dernurzwei mal–und das in verschiedenen Antwortfeldern –über haupter wähntwi r d.Auchaufdi eFr age„ WennDei nKi ndDi chmor genf r agt. . . oderkanndi eZukunf tk ommen?“r eagi er enl edi gl i chzweiBei t r äge,undzwarmi t„ posi t i ver Resonanz“ . Leider wird darin nicht ausgeführt, worauf sich die Zustimmung bezieht. Es drängt sich sofort die Frage auf, ob die eher geringe Belegung dieses Themenkomplexes auf mangelndes Interesse daran zurückzuführen ist, sich mit den zukünftigen Entwicklungen für den (eigenen) Beruf Pastorin bzw. Pastor zu beschäftigen. Zwar darf nicht übersehen werden, dass sich praktisch alle Voten der anderen Themenkomplexe mehr oder weniger direkt mit Erwartungen, mit notwendigen, mit gewünschten oder abgelehnten Veränderungen, al somi t„ dem Bl i cki ndi eZukunf t “beschäf t i gen.Aufderander enSei t ej edochr i cht etdasAr beitsbuch diesen Blick gerade auf die erwartete Brisanz verschiedener Veränderungen für den Pf ar r ber ufsowi ef ürdi e„ Zukunf t sf ähi gkei t “der( Landes-)Kirche überhaupt. Möglichwei sev er bi r gtsi chhi nt erdi eserZur ückhal t ungaberauchs chl i chtei ne‚ schwei gende’Über einstimmung mit den herausgearbeiteten Befragungsergebnissen. Neben derTi t el nennung zum gesamt en Themenkompl exal s„ Diskussionsschwerpunkt“ wer den al s„ Bedenken“di e kr i t i s chen Anf r agen:„ Er gebni sse si nd Wunschvor s t el l ungen ( mehrPf ar r st el l en)und dahernurbedi ngtzuk unf t sf ähi g“und „ Ei ne gesel l s chaftliche Gesamt beur t ei l ungf i ndetni chtst at t “ei ngebr acht .Fürden„ Fortgang der Diskussion“wer den das Thema „ Zukunftsfähigkeit der Kirche“und di e For der ung „ Di e Gemei nde muss i ns Bl i ckf el d! “angemeldet. Ein längeres Votum, das vor dem Hintergrund derDi skussi onzum Themenkompl ex„ Sel bst bi l dni s“f or mul i er twur de,gi bt„ gr undsät zl i cheFr agen“al s„ Anregung“wei t er , : „ Ki r chenl ei t ende Gr emi en müssen si ch mi tEnt wi ckl ungs k onzept en angesi cht s ei nersi ch verändernden Gesellschaft und finanzieller Einschnitte beschäftigen. Sie sollten auch die Mitarbeiter/Innen mit ihrem Selbstverständnis in diesen Entwicklungsprozess einbeziehen.
39 Aber wie sind die Befindlichkeiten der pastoralen Individuen (psychologische Kriterien) und ein Kirchenmanagement (soziologische Kriterien) zu relativer Kongruenz zu bringen... ? Wo bleibt die theologische Reflexion? Wie wird in der Institution Kirche die Verheißung des ReichesGot t esundunserCr edoandi e‚ communi osanct or um’ ansat zwei seer f ahr bar ?“ Außerdem werden „ Ver gl ei chemi tander enUnt er suchungen,z.B.EKD zurMi t gl i edschaf t “ anger egti nBezugaufdi eFr age:„ Passen Selbstbild und Gemeindevorstellungen zusammen?Ver knüpf ungauchmi tander enBer uf sgr uppeni nderKi r che. “ Schließlich warnt die Arbeitsgruppe eines Pfarrkonventes –wohl auch vor dem Hintergrund derBef r agungser gebni s sezum Unt er punkt„ Haupt - undKer nt ät i gkei t en“ :„ DerBer ei chSeel sorge/Verkündigung sollte nicht ausgespielt werden gegen Öffentlichkeitsarbeit und EventKi r che“ .
2.2.5.1 Was sollte getan werden? SchonbeiderBenennungdes„ Diskussionsschwerpunktes“f av or i si er enei ni geBei t r äge di e„ St är kungderGemei nden“ ,di eauchi nderPast or enbef r agung–nachder„ t heol ogi sc h begr ündet enPr i or i t ät enset zung“–die höchste Zustimmungsquote als wichtige Maßnahme erhalten hat. Allerdings wird deren Umsetzungsmöglichkeit auch skeptisch beurteilt: „ Zukunft: Stärkung der Ortsgemeinde steht in Spannung zum Stellenabbau und der nicht zu erwar t endenAuf st ockungderPf ar r st el l en. “ Ein anderer Beitrag kombiniert seine Position für die Gemeindestärkung mit der polarisierenden Einschätzung: „ Hi nsi cht l i chderZukunf tundderEr neuer ungderKi r chebedar fesweni geror gani sat or i scher Entwicklung als geistliche Erneuerung. Auch das muss in den Handlungen der Kirchenleit ungbzw.derKi r cheaufal l enEbenenzukünf t i gvi elst är kerBer ücksi cht i gungf i nden. “ Demgegenüber stellt eine Kirchenkreiskonferenz aus den Befragungsergebnissen folgernde, kritische Fragen in den Raum: „ Maßnahmenf ürdi eZukunf t :Best ehthi erBer eitschaft zur Veränderung, zu neuen Wegen und Entwicklung? Frage ist, ob folgendes ausreicht: Mitgliederpflege statt Mitgliederfindung? Muss die Kirchenleitung sich dafür einsetzen, dass die Kerntätigkeiten in diesem Sinne getan werden können oder verliert man dadurch die Distanzi er t enausdem Bl i ck?“ I ngewi sserAbgr enzungdazust ehtdas„ Bedenken“ei nerander enKi r chenkr ei s konf er enz, di emi tBezugaufdi ei nderBef r agunghochei ngeschät z t eRel ev anzder„ Auswei t ung/Si cher ungv onPf ar r st el l en“ausf ühr t: „ Derdi r ekt eKont akt( Besuche,Kasual i en,et c. )derPast or enmi tdenGemei ndegl i eder ni s t wi cht i gundf ühr tauchbei‚ Ki r chenf er nen’zuei nem St at usquooderei nermögl i cher wei se positiveren Einschätzung von Kirche. Dies ist aber ebenso abhängig von der theologischen, menschl i chenAusr i cht ungdesPast or s.I nsges amti staberdi e‚ Mi t gl i eder pf l ege’ger adei n unserer ländlichen Situation von großer Bedeutung, da hier der Traditionsabbruch lange nicht so eingetreten ist wie in städtischen Bereichen.
40 Im Ant wor t f el d„ Bestätigung“v ot i er enei ni geBei t r ägef ürdi ehoheRel ev anzderGemei ndestärkung. St r ukt ur el l eVer änder ungennehmenei ni geBei t r ägezui hr enWünschenf ürden„ Fortgang der Diskussion“i ndenBl i ck.Dabeiwer dendur chausunt er schi edl i cheZi el perspektiven erkennbar, nämlich Entlastungseffekte für den einzelnen Pastor bzw. die einzelne Pastorin, Abbau behördlicher Strukturen und Effizienzsteigerung der Gremienarbeit: „ Gest al t ungvonOr gani s at i onsst r ukt ur en,di emehrZei tf ürKer nt ät i gkei t ener mögl i chen. “ „ DerBehör denchar akt erderKi r che muss r eduzi er twer den.Di e Zust i mmungspf l i cht i gkei t vieler Entscheidungen auf Kirchengemeinde- und Kirchekreisebene muss durchforstet werden. “ „ Or gani sat i onsst r ukt ur enver änder n!/Di eRegi onal i si er ungundVerdichtung der Arbeit führt zu einer Zunahme von Gremienarbeit und Vernetzung. Hierbei muss überdacht werden, ob bestimmte Gremien nicht effizienter (oder auch seltener) arbeiten können und ob die Struktur en( Ausschüsse)ei nenander enZuschni t tbekommen. “ I nden„ Anregungen“wi r dv or geschl agen,ei ne‚ Über pr üf ungundEnt wi ckl ungvonKonzepten, „ di eSt at i st i kmi tt heol ogi scherver ant wor t et erVi si onver knüpf en,z.B.aberni chtnur bei m Fundr ai si ng“und im Blick auf die Befragungsergebnisse zu „ Maßnahmenf ürdie Zukunft und pastorale Kompetenzen (Abb. 37 u. 39) (die) Diskussion um zukunftsfähige Gemei nden:Or t sgemei nde cont r a Pr of i l gemei nde und Eventcont r a Seel sor gebesuc he“ .Ein Pfarrkonvent spricht sich sogar dafür aus, eine „ Spezi al i si er ungderpf ar r amt l i chenTät i gkei t “ anzustreben, mit dem Hinweis auf die in „ St adt ,Land“unterschiedlichen Gegebenheiten. Allerdings fehlt auch hier nicht die Position, die sich gegen eine Veränderung der Strukturen ausspricht: „ ZuS.37:I nderTabel l ewer dendi e" t heol ogisch begründete Prioritätensetzung, Stärkung der Gemeinden und Ausweitung / Sicherung der Pfarrstellenzahl" als wichtigste sowie Spezialisierung, Regionalisierung und Stärkung der Kirchenkreise als unwichtigste Zukunftsmaßnahmen beschrieben. Dem ist im Wesentlichen nichts hinzuzufügen: Die relativ hohe Wahlbeteiligung der gewachsenen, überschaubaren Gemeinden bei der letzten Kirchenvorst andswahli stei nBewei sdaf ür . “ Konnt ef ürdi eVer handl ungdesThemenkompl ex es„ Or t sgemei ndeoderRegi onal i si er ung?“ noch eine überwiegende, wenn auch oft an Bedingungen geknüpfte, Akzeptanz notwendiger struktureller Veränderungen erkannt werden, so zeigen die Beiträge zu den als wichtig erachteten Zukunftsmaßnahmen eher ein Gegenüber von Befürwortern und Gegnern.
2.2.5.2 Welche Kompetenzen sind in Zukunft notwendig? Es sind nur einige Beiträge, die überhaupt auf diesen Unterpunkt Bezug nehmen. Ein Votum verwendet die Überschrift der im Titel formulierten Frage in der leicht abgewandelten Fassung: „ Wel cheKompet enzenf ürpf ar r amt l i chesHandel nsi nddennnuni nZukunf twi cht i g?“ , um sie als „ Anregung“f ürdi eWei t er ar bei tei nzubr i ngen.Unddi esekönnt ei hr er sei t sal s Überschrift für einige weitere Rückmeldungen in verschiedenen Antwortfeldern fungieren, die
41 verdeutlichen, dass positionierende Stellungsnahmen kaum eine Rolle gespielt haben. Vielmehr wird Klärungsbedarf angemeldet: „ Vor ausset zungenf ürdenBer ufkl är en( Ausbi l dung. ) “ „ Di eEnt wi ckl ungei nesat t r akt i venundanspr echendenBer uf sbi l desi stnot wendi g.Ei ne stärker ePr of i l i er ungdesBer uf sbi l desmusser f ol genundkommuni zi er twer den. “ „ Wi ekönnenAbgr enzungenundKompet enzver t ei l ungenz wi schenPf ar r amtundKV pr akt i scher f ol gen?“ Ein Beitrag bezieht sich konkret auf das „ Themenf el d‚ Teamwor k’ “mit seiner Empfehlung: „ Dergel egent l i cheAust auschmi tander enBer uf sgr uppenmachtauchSi nni nBezugaufdi e Kompet enzen( S.39) “ . Ein anderer macht darauf aufmerksam, dass „ Past or I nnen . .Qual i täten (haben), die (durch) andere nicht ersetzt werden können: Seelsorgerliche. Gemeindeleitung ist delegierbar.“ Schließlich soll hier noch ein letztes Votum zitiert sein, dass eine Besonderheit im Pfarrberuf sieht: „ Maßnahmen f ürdi e Zukunf tund past or al e Kompet enzen ( Abb.37 u.39) :I m Pf ar r ber uf spielt persönliche Entwicklung eine große Rolle. Der geistliche Weg ist eine (Lebens-) Geschi cht e.Esi stwi ei nei nem ‚ Künst l er i schenPhasensys t em’ ./WunschnachBezugsf el d( Ar bei t sf el d,dasni chtanonym i st ) “ .
2.2.6 Perspektiven der Weiterarbeit Al s„ Diskussionsschwerpunkt“i stderThemenkompl exnurei nmalangef ühr twor den,und zwar von der Arbeitsgruppe eines Pfarrkonventes, die seine Bearbeitung als Aufgabe entgegen genommen hat. Gleichwohl befasst sich eine ganze Reihe von Rückmeldungen mit der Weiterarbeit, ohne diesen Themenkomplex explizit anzuführen.
2.2.6.1
Umsetzung der Ergebnisse
Eine größere Gruppe von Beiträgen rückt die „ Umset zungderEr gebni sse“in den Mittelpunkt für die Weiterarbeit. Dies geschieht zum einen mit daran zweifelndem oder auch kritischem Unt er t onal sÄußer ungvon„ Bedenken“ : „ Wi ederei ni nt er essant esundauf wendi gesUnt er nehmen,dasl et zt endl i chdochi m Papi er kor bl andet ?“ ; „ Wer denEr kennt ni s sederBef r agungauchumgeset zt ?Oderi stdi esnurei nSedat i vum?“ ; „ Weri nt er pr et i er tdi eEr gebni ssederBef r agung?Mi twel cherZi el set zung?“ „ ’ Hatsi e’Fol gen?Di eUmf r agehatu.E.nurdannei nenSi nneundi hr eKost ensi ndnurdann ber echt i gt ,wennsi chdar ausVer änder ungener geben.Sonsti s ts i eei nwei t er es‚ PseudoEr nst nehmen’undderVer dachtbesteht, die Umfrage solle nur herausfinden, wie weit man Past or eni nderder zei t i genSi t uat i onnochbel ast enkann. “ „ Zum ander enwi r ddi eWei t er ar bei tal sWunschf ürden„ Fortgang der Diskussion“oderal s „ Anregung“ei ngebr acht : „ Wei ldi ePast or enbef r agung wichtig war, ist auch eine Weiterarbeit wichtig –und eine Umset zungderEr gebni sse. “ ;
42 „ Auf nahmederDat en/Er gebni ssef ürzukünf t i geEnt schei dungen“ . Einige Konvente und Konferenzen unterstreichen dabei ihr Anliegen, über Information und Diskussion auch in den Prozess der Weiterarbeit einbezogen zu werden: „ Unt er suchungser gebni s sesol l t enni chtnurFr agenauf wer f en,sonder nauchLösungsvor schläge anbieten. Offene, kritische und tiefer gehende Fragestellungen sollten zugelassen und nicht (aus kirchenpol i t i s chenGr ünden)ver mi edenwer den. “ ; „ Wünschenswer ti stei newei t er eAr bei tundVer öf f ent l i chungderwei t er enSchr i t t ei ndi esem Pr ozessmi tnöt i genFol gendar aus. “ ; „ Nachderquant i t at i venAuswer t ungderBef r agungmussnundi equal i t at i veBewer t ungund I nt er pr et at i onf ol gen:auch‚ nachLoccum’ gehteswei t er “ .
2.2.6.2 Handlungsvorschläge Einige Beiträge geben Handlungsvorschläge weiter, die mehr oder weniger konkret auf im Ar bei t sbuchbehandel t eThemenkompl ex ebzw.i m Abschni t t„ Per spekt i v enzurWei t er ar bei t “ angesprochene Aspekte bezogen sind. AusdenBef r agungser gebni ssenzur„ Selbststeuerung“f ol ger tei neEphor enkonf er enzdi e Reformbedürftigkeit des Berufsbildes: „ Bedenkl i ch,nachdenkenswer tund r ef or mbedür f t i g wird die unausgeprägte Kooperationsf ähi gkei tvonPast or i nnenundPast or engesehen. “ Mehr f achwi r ddasThema„ Leitung“angespr ochen.Sowünschts i chei neander eEphor enkonf er enz‚ v er t i ef endeI nt er vi ews’ , mi tdenen„ die Wünsche an die Kirchenleitung klarer herausgearbeitet werden könnten. Wel cheSt euer ungsi nst r ument egr ei f en?“ . Außerdem nimmt sie in Aussicht, sich „ i nLoccum i m nächst enJ ahrmi tderAuswer t ungderBef r agungunt er dem St i chwor t‚ Konsequenzenf ürk i r chenl ei t endesHandel n’ (zu) beschäftigen“ . Einen sehr konkreten Wunsch an die Kirchenleitung formuliert eine Kirchenkreiskonferenz: „ Di e Landeski r che /di e Ki r chenkr ei se sol l t en angesi cht s derSpar beschl üs se di e Past or / i nnengegenüberdenAnspr üchenundEr war t ungenderGemei ndegl i ederschüt zen. “ Wird hier die auch ganz praktische Verantwortungsübernahme der Leitung gefordert, indem sie die Konsequenzen ihrer Entscheidungen für die Situation vor Ort auch selbst tragen soll, somel detsi chei nPf ar r konv enti nganzander erWendung,näml i chmi tei nem „ Pr ot est auf r uf “ i nSachen„ Spar beschl üsse“zuWor t : „ DasLKAkündi gtMi t t el kür zungvon30% an.Si ndSt el l enk ür zungenal s‚ not wendi geSt r ukt ur maßnahmen’dasei nzi geMi t t el ?Auf kl är ungderZahl enhi nt er gr ündei stnöt i g.MehrSol i darität unter der Pfarrerschaft ist nötig. Pastoren sind zu brav, Bereitschaft zum Protest wird gewünscht . “ Eine Ephorenkonferenz und zwei Pfarrkonvente befassen sich mit der Gegenüberstellung von gemeindlichem und übergemeindlichem Pfarrdienst. Zunächst wird gefragt: „ Wel cheMi t t elundWegegi btesodermüssengefunden werden, damit die Qualität, aber auch deren Unverzichtbarkeit übergemeindlich geleisteter Arbeit in und von den Gemeinden anerkannt wird? Welche Rolle spielen dabei PastorInnen in beider Dienst? Wie kann und muss deren Zusammenarbeit gefördert wer den?“bzw. „ Wi ei stdi eZuor dnungGemei ndepfarramt –Funkt i onspf ar r amtzubest i mmen?“
43 Sodann folgt in zwei voneinander unabhängigen Beiträgen der Vorschlag, dass „ j ederüber gemeindliche Pastor .. eine gemeindliche Predigtstätte zugewiesen bekommen (soll t e) “ . „ Auchdi ei m HKDundLKATät i gensol l enni chtver gessenwer den. “ Schl i eßl i chwi r di m Bl i c kaufdasThema„ Zukunft“di ewei t eFr age:„ Wi ekönnenSt r ukt ur en f ürei nenDi skur süberFr agenderZukunf t sf ähi gkei tderKi r cheent wi c kel twer den?“eingebracht sowie die Forderung: „ Of f enerDi skur sundecht eTr anspar enzi nderDi skussi onzum Thema‚ er f ol gr ei cheAr bei t ’ . “
2.2.6.3 Anregungen für weitere Analysen Einige Beiträge schlagen weitere Analysen vor, die auf Basis des vorliegenden Datenmaterials durchgeführt werden könnten. Mehrfach – wi e ber ei t szum Themenkompl ex„ Or t sgemei ndeoderRegi onal i si er ung?“wi r dei neDi f f er enzi er ungderEr gebni ssenachZust ändi gkei t der Pastoren für Stadt- und Landgemeinden nachgefragt sowie eine Unterscheidung zwischen der Zuständigkeit für eine und der Zuständigkeit für mehrere Gemeinden als erforderlich gesehen. Im Blick auf das Thema „ Lei t ungundOr i ent i er ung“wünscht sich ein Pfarrkonvent eine Auswertung der Befragung nach Kirchenkreisen, die allerdings gar nicht möglich ist, da diese Zugehörigkeit der Pastorinnen und Pastoren –wohl schon aus Gründen der Anonymitätssicherung –nicht erfragt wurde. Die große Mehrheit der Beiträge aber bezieht sich auf Vergleiche, die eigene Untersuchungen erfordern, den Abgleich mit neu zu ermittelnden Daten, zumindest aber Ergebnissen anderer Befragungen. Sie alle erachten eine Spiegelung der Ergebnisse mit Einschätzungen aus anderen Personengruppen als wichtig. Dabei geht es meist um den Vergleich mit „ Fr emdwahr nehmungen“sowie um „ denVer gl ei c hmi tander enBer uf en“ . Für die Spiegelung der Ergebnisse mit Fremdwahrnehmungen zum Pastorenberuf werden konkrete Beispiele angeführt: „ Bef r agungvonPar t ner n( Ver ei nbar kei tvonFami l i eundBer uf ) “ ; „ Außenwahr nehmungf ehl t ;Ver häl t ni svonPast or enzuMi t ar bei t er nf ehl t e“ ; „ Umf r age i st abzugl ei chen mi t der neuest en EKD-Mitglieder-Studie über Außenwi r kungderKi r che“ . Ein Beitrag äußert das Interesse an „ ei nerver gl ei chendenUnt er suchungvonevangel i schen undkat hol i s chenGei st l i chen“ . Schließlich wird als Ergänzung zur Pastorenbefragung eine soziologietheoretisch gegründete Untersuchung vorgeschlagen: „ Besonder swi c ht i g wär e ei ne ber uf ssozi ol ogi sche Unt er suchung, die das subjektive Bild der Befragung ergänzt (korrigiert?). Hierhin gehört auch ein stärkeres Verständnis für die Systeme, in die die scheinbar so individuell bestimmte Arbeit desPf ar r amt sei ngebet t eti st . “
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2.2.7 Gesamte Untersuchung Di esezusät zl i cheKat egor i ef ürdi e„ t hemat i sche“Zuor dnungv onBei t r ägenwur dewegen der beachtlichen Zahl von Rückmeldungen gebildet, die sich –ohne expliziten Bezug auf Themenkomplexe des Arbeitsbuches –mit grundlegenden Anfragen bzw. Bewertungen zum Ansatz, zur Anlage der Befragung beschäftigen oder auch ein Gesamturteil zur Untersuchung als Votum aus der geführten Diskussion weitergeben. Deshalb werden sie hier auch – weitgehend unkommentiert –wiedergegeben. Bei allem Gewicht dieser zumeist kritischen Rückmeldungen darf nicht außer Acht bleiben, dass sie nur einen kleinen Anteil der Voten ausmachen. Sie repräsentieren also nicht etwa eine in der landeskirchlichen Diskussion überwiegende Meinung. Nebenderschoni m quant i t at i v enTei lderAuswer t unger wähnt en,al s„ Diskussionsgegenstand“ angespr ochenen Fr age: „ Wel che ek kl esi ol ogi s c hen Vorbedingungen formuliert eigentl i ch( ungenannt )di eBef r agung“ ,wer denhi eri nv er schi edenenAnt wor t f el der nkr i t i sche Beit r ägewei t er gegeben.Si er i cht ensi chzum Tei laufei nev er mut et e‚ hei ml i che’Zi el set zung, die sich in der Anlage von Fragen und Verwendung von Begriffen zeige: „ Was hei ßt" Zuf r i edenhei tmi tdem Ber uf " ? Vage For mul i er ung.Wi e zuf r i eden wi rsi nd, kommt bei der Studie nicht heraus (Folie 39, S. 21 u. 51). Besser wäre: Sind Sie in Ihrem Beruf glücklich? Würden Sie den Beruf des Pfarrers noch einmal ergreifen? (Frage wurde offenbar vom LKA im Bogen nicht zugelassen!) Bogen entspricht der "Politik des Landeskirchenamtes". Fragen sind mit verinnerlichtem Arbeitsethos formuliert (oder gar zurechtgebogen) worden. Fragebogen muss besser auf gef äc her twer den. “ ; „ Gi btesi nderUmf r ageei nesubt i l eZi el r i cht ung,z.B.di ePast or ensol l t enef f i zi ent eror gani sieren lernen? –Wasi stüber hauptdasZi elderUmf r age?“ ; „ Wel chesI nt er essehatdasLKAandi eserBef r agung?“ Einige geben aber auch einfach Kritik zum Ansatz bzw. zur methodischen Umsetzung weiter: „ DasMankoderTheor i edesFr agebogenswur dei nderDi sk ussi onnochmal sver st är kt . “ ; „ EswarbeidenFr agenni chti mmerkl ar ,wi eBegr i f f edef i ni er tsi nd( z.B.Hi r t eoderMi ssi onar; Pfar r er bi l derS.9) .DaskannAnt wor t enver f äl schen?! “ ; „ Gr undsät zl i cheKr i t i k:Wei cheFr agen,ni chtdef i ni er t eBegr i f f e( z.B.‚ Jahr esgespr äch’ :I st das definiert wie in der Wirtschaft?). Was ist gemeint? So werden recht vage Ergebnisse erreicht. Auch: Wasbedeut etEr r ei chbar kei t ?/Ext r emeFr age:I stBet enAr bei t ?“ ; „ ’ Di e’über gemei ndl i chTät i gengi btesni cht ,dasmachtschonderBl i ckaufdi ei m HKD t ät i gen PastorInnen und die in den Kirchenkreisen und Sprengeln, Einrichtungen und Werken Schaffenden deut l i ch! “ ; „ Kr i t i sch:Auswer t ungi m Ar bei t sbuc hundmancheVer kür zungi nderPPT-Präsentation, die Auswahlwarni chti mmerzut r ef f end“ . Aus zwei Voten klingt Enttäuschung über das gesamte Projekt heraus: „ Di eSt udi er egtaufderunt er enEbeneni chtzum Handel nan. “ ;
45 „ Di eZi el r i cht ungunddami tderSi nnderBef r agungi stf ürvi el eunkl arunddami ti stauchdi e Ber ei t schaf tzurwei t er enMi t ar bei tger i ng. “ Abschl i eßendsol l enhi erdi eBei t r ägewi eder gegebenwer den,di eal s„ Bestätigung“ei ngetragen sind. Zwei Voten sprechen die entlastende Wirkung der Ergebnisse für die eigene Befindlichkeit an. Sie machen damit auf eine negativ empfundene Kehrseite der überwiegenden Selbststeuerung der Pastorinnen und Pastoren aufmerksam: Auch für die kognitive und emot i onal e‚ Bewäl t i gung’derei genen( ber uf l i chen)Si t uat i onbl ei bensi eüber wi egend auf sich selbst verwiesen: „ DerAnsat zderUnt er s uchungbeidenEr f ahr ungenderBet r of f enenv er mi t t el tei nBi l d,das oft in erstaunlicher Übereinstimmung zu den Erfahrungen Einzelner steht. Das wird als entl ast ender l ebt :Ni chtnur‚ mi r ’ gehtesso. “ ; „ Si chsel bstal si nGemei nschaf tst ehendbest ät i gtzusehen,dur chdenFr agebogenunddi e Ergebnispräsentation; mit seiner Meinung nicht allein dazustehen tut gut –das ist positiv an dergesamt enBef r agung“ . Die weiteren Voten in diesem Antwortfeld sprechen durchgehend Anerkennung für die ganze Befragung bzw. die Befragten aus: „ Derr el at i vhoheRückl auf ,derdi eUmf r ager epr äsent at i vmacht . “ „ Di eBef r agunggi btdent at sächl i chenSt andderDi ngewi eder .Er gebni si stanzuer kennen. “ „ Dur chdenFr agebogenwi r ddi eAr bei tderP/ Pnwer t geschät zt . “ „ Posi t i vwi r dandergesamt enBef r agunggewer t et ,dasssi ev ondenBef r agt enni chtnurzum ‚ Abr echnen’genut ztwi r d,sonder ns i ch zumindest die Mehrzahl der Befragten ... um Objektivi t ätbemühthat . “ „ DasEr gebni s,dasssi c hdasZi elderGesamt st udi evonei ner‚ Zuf r i edenhei t sst udi e’zuei ner ‚ Wi r ksamkei t sst udi e’ hi nent wi ckel that . “ „ Bef r agungundAuswer t ungwur denposi t i val shochpr of ess i onel lbewer t et ! ! “