AT_04_2012

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Technik News

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CONTINENTAL TESTET HOCHAUTOMATISIERTES FAHREN

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ontinental hat im USBundesstaat Nevada einen zweiwöchigen Dauertest mit hochautomatisiertem Fahren abgeschlossen, dabei wur­den über 6000 Meilen auf öffentlichen Strassen zürückgelegt (Nevada ist der erste amerikanische Bundesstaat, der automatisiertes Fahren auf öffentlichen Strassen explizit erlaubt). Das im Test untersuchte Konzept für hochautomatisiertes Fahren ba­ siert wesentlich auf dem beim Gewinnerfahrzeug der DARPA-Urban Challenge 2007 und dem europäischen Forschungsprojekt HAVEit erworbenen Wissen und Erfahrungen und verwendete erstmals seriennahe Technologien für Umfelderfassung und Fahrzeugsteuerung. So kamen eine neue Stereokamera, die Grös­ se und Distanz von Hindernissen

Das Fahrzeug ist in der Lage, den Fahrer von weniger anspruchsvollen Tätigkeiten zu entlasten. Bild: Continental

messen kann sowie das elektronisch ansteuerbare Bremssystem MK 100 und eine elektrische Lenkung EPS zum Einsatz. Die Untersuchungen dienten der Erforschung möglicher Anwendungsfälle und der Ermittlung des sicherheitstechnisch vertretbaren

Geschwindigkeitsbereichs bei vollautomatisiertem Betrieb des Fahrzeugs. Entlastung im Stau Im Vergleich zu anderen hochautomatisierten oder autonomen Fahrzeugen, die Lasersensoren und massge-

schneiderte Aktuatoren verwenden, ist die Ausstattung des Testfahrzeugs von Continental besonders: Das Fahrzeug kann auch komplexere Szenarien auf Basis seriennaher Sensorik und Logik erkennen und ist somit in der Lage, den Fahrer von weniger anspruchsvollen Tätigkeiten, wie beispielsweise Fahren im Stau, durch Automatisierung zu entlasten. Solche Stauszenarien wurden denn auch im Rahmen des Tests gefahren. In Situationen, welche die derzeitigen Voraussetzungen für hochautomatisiertes Fahren überstiegen (nicht erkennbare Fahrbahnmarkierungen oder zu engen Kurven), schaltete sich das System ab und der Fahrer musste die Kontrolle über das Auto wieder selbst übernehmen. Reagierte er nicht, verringerte das System automatisch die Geschwindigkeit bis zum Stillstand. (pd/sag)

NEUARTIGES RENNWAGEN-KONZEPT FÜR LE MANS

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it dem Nissan Delta­ Wing schickt der japanische Automobilhersteller ein Fahrzeug in das legendäre 24-StundenRennen von Le Mans (16./17. Juni 2012), das halb so viel wiegt wie ein konventioneller Rennwagen und einen um die Hälfte reduzierten Luftwiderstand aufweist. Da der Rennwagen nicht mit den aktuellen Reglementen übereinstimmt, kann er zwar nicht im offiziellen Klassement gewertet werden und geht mit der Startnummer 0 an den Start, doch das Unternehmen will mit der Teilnahme Erkenntnisse für die Forschung und Entwicklung von Zukunftstechnologien sammeln, die dem Serienprogramm von Nissan zugutekommen. Zudem weist der DeltaWing einer möglichen künftigen Entwicklung des Motorsports die Richtung.

Der leichtgewichtige Nissan DeltaWing bietet einen gewöhnungsbedürftigen Anblick auf der Bild: Nissan Rennstrecke.

Serien-Technologie Der 1,6-l-Vierzylinder-DIG-T-Motor (Direct Injection Gasoline - Turbocharged) wird voraussichtlich rund 300 PS entwickeln und soll dem Nissan DeltaWing Rundenzeiten ermöglichen, die zwischen den LMP1 und den LMP2 Fahrzeugen

liegen – obwohl diese Le-MansPrototypen doppelt so viel Leistung haben. Zugleich soll der DeltaWing nur halb so viel Treibstoff verbrauchen wie seine konventionellen Gegner. Grundsätzlich ist die Motorentechnologie die selbe, wie sie auch bei Nissan-Serienfahrzeugen

wie etwa dem Juke DIG-T zum Einsatz kommt. Auch bezüglich des Fahrzeugkonzeptes unterscheidet sich der DeltaWing von allen anderen Renn­ wagen, die derzeit auf den Renn­strecken unterwegs sind: Der Fahrer (in Le Mans der britische Rennfahrer Marino Franchitti und der amtierende FIA GT1 Weltmeister Michael Krumm aus Deutschland) sitzt beinahe über der Hinterachse und blickt über einen langgezogenen Rumpf mit schmalen Doppel-Vorderreifen, die von Michelin speziell für dieses Fahrzeug entwickelt wurden. Durch den Heckmotor ist das Fahrzeuggewicht stark nach hinten verlagert, was einen entscheidenden Beitrag zur Agilität des Fahrzeugs leistet. Das geringe Gewicht und die windschlüpfrige Form sind für die hohe Effizienz des DeltaWing mitverantwortlich. (pd/sag)

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