FACHWISSEN Datenübertragung
Funkübertragung
Daten durch die Luft Wird ein Lichtschalter betätigt, leuchtet irgendwo die dazugehörende Lampe auf. So stellt man sich das «Licht machen» grundsätzlich vor. Es gibt aber auch Lichtschalter, welche das Licht gedimmt, also langsam und stetig aufleuchten lassen, es gibt Klatschsensoren oder elektronische Funkansteuerungen, bei welchen der erste Tastendruck genügt, um eine programmierte Anzahl von Lampen anzusteuern; weitere Tastenbetätigungen ermöglichen frei programmierbare Schalt- und Dimmfunktionen. – Ähnlich wie das Wohnzimmerlicht gesteuert wird, lassen sich Daten und Befehle im Infotainmentbereich der Autos über Kabel oder «durch die Luft» übermitteln. VON ANDREAS LERCH
Lichtschranke Soll eine Bewegung sensiert werden, kann dazu eine Lichtschranke eingesetzt werden. Die Lichtschranke besteht aus einer Leuchtund einer Fotodiode. Empfängt die Fotodiode die Lichtstrahlen der Leuchtdiode, schaltet sie durch und gibt das Signal weiter. Der Strahlengang kann durch ein Zahnrad oder eine Blende mechanisch unterbrochen und damit das Signal ein- und ausgeschaltet werden. Im Bild 3 ist eine mögliche Anwendung von mechanisch gesteuerten Lichtschranken vorgestellt. Vier Lichtschranken überprüfen die (Winkel-)Stellung der Scheibe. Steht die Scheibe in der Grundstellung sind alle vier Lichtschranken unterbrochen. Erst nach 22.5°
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Bild 1. Ziel der Funkwerk Dabendorf GmbH ist es, eine nahtlose Kommunikation über Mobilfunk und Internet zuhause und unterwegs zu ermöglichen. Im Bild ein Beispiel einer Bluetooth-Freisprechanlage für den smart.
schaltet die äusserste Lichtschranke ein. Nach weiteren 22.5° schaltet diese wieder aus und die zweitäusserste ein. Nach weiteren 22.5° schalten diese beiden ein usw. Die binäre Zählweise kann mit dieser Scheibe kontrolliert werden. Die Lichtschranken des Winkelsensors geben alle 22.5° eine andere Kombination von Lichtschrankensignalen ab. Deshalb kann in einer elektronischen Verarbeitung herausgefunden werden, in welcher Stellung sich der Winkelgeber befindet.
Codierung Diese mechanische Codierung, welche dem Signal mitgegeben wurde, kann in der Verarbeitungsstufe wieder decodiert werden, und in der Ausgabe kann pro
Winkelsektor eine einzige LED bestromt werden, welche den Winkelbereich angeben kann. So könnte über eine LED mit Morsezeichen auch eine Botschaft übertragen werden. Würde dazu das Licht gebündelt (z.B. mit einem Laser) könnten die Daten sogar über eine gewisse Distanz übertragen werden. Effizienter wird der Datentransfer aber, wenn die Lichtschranke nicht mechanisch oder manuell gesteuert wird, sondern die Leuchtdiode bereits elektronisch ein- und ausgeschaltet wird.
Infrarot-Türsender Bei der Infrarot-Datenübertragung wird das Datensignal direkt dem infraroten Lichtstrahl aufmoduliert. Das heisst, die Infrarot-LED wird im
Bilder: Andreas Lerch / Funkwerk Dabendorf GmbH / Seat)
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b es sich bei dem Wunsch nach Licht um eine echte Datenübertragung handelt, kann diskutiert werden, da sie nicht in ein allgemeines EVA-Schema passt. EVA heisst Eingabe-Verarbeitung-Ausgabe: Die Eingabe ist das Betätigen des Lichtschalters und die Ausgabe ist das Aufleuchten der Lampe. Schon eher funktioniert die Überlegung beim Dimmer oder beim Klatschschalter: Jemand klatscht in die Hände, ein Sensor (Mikrofon=Eingabe) nimmt das Geräusch auf, das Steuergerät ermittelt die Frequenzen und analysiert, ob es sich wirklich um Klatschen gehandelt hat (Verarbeitung). Ist das Geräusch verifiziert, wird ein Relais betätigt (Ausgabe) und der Stromkreis zur Lampe wird geschlossen.
Millisekundenbereich ein- und ausgeschaltet. Im Bild 4 wird das Sendersignal eines Infrarotsenders dargestellt. Die obere Linie zeigt den Tastendruck durch den Bediener an und die untere zeigt das Signal, welches in dieser Zeit gesendet wird. Die Unterschiede zwischen den Signalen werden durch die verschieden langen Low-Anteile gebildet, während alle High-Anteile die gleiche Amplitude (z.B. 5 V) und die gleiche Länge aufweisen. Kommt nach einem High-Signal ein langes Low, bedeutet das «Synchronisieren», ist das Low nur kurz, bedeutet dies eine binäre 1, liegt das Low zeitlich in der Mitte, stellt es eine binäre 0 dar. Gemäss Bild 4 weist das Signal drei Zustände auf, bevor es wieder synchronisiert. Damit könnten mit dem Schlüssel
AUTO&Technik | September 2010 | www.auto-technik.ch
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