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Bilder: Andreas Lerch / Hella / Siemens / Volkswagen

FACHWISSEN Datenübertragung

Bild 1. Die Entsperrung der Türen geschieht meist über Funk oder über Infrarot. Erst wenn der Schlüssel oder Chip in die Nähe des Armaturenbrettes gelangt, kommt auch die Transponderfunktion zum Einsatz.

Transponder-Technologie

«Energielose» Datenübertragung Während für die Datenübertragung nach dem Infrarot- oder Bluetooth-Konzept immer Energiequellen für die Sender- und die Empfängereinheit zur Verfügung stehen müssen, soll bei bestimmten Systemen zumindest der eine Teil ohne Energiespeicher auskommen. Beispiele aus dem täglichen Leben, aber auch aus dem automobilen Bereich zeigen die Vorteile von derartigen Transpondersystemen. VON ANDREAS LERCH

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aufen Sie in einem Elektronikgeschäft Musik- oder Daten-CDs oder sind Sie in einem Kleidergeschäft unterwegs, treffen Sie überall auf die gleichen Diebstahlwarnsysteme. Hinter einem Kleber sind Spulen aus Metallfolien aufgeklebt, welche als Diebstahlwarnung funktionieren, bis sie an der Kasse entweder demontiert oder funktionslos gemacht werden. Beim Auto können ähnliche Systeme verbaut sein, um Wegfahrsperren zu schalten.

Transponder Transponder ist ein Kunstwort und besteht aus Teilen der englischen

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Wörter «transmit» (= übertragen) und «response» (= antworten). Im automobilen Einsatzbereich als Wegfahrsperren befinden sich die Transponder in der Regel im Fahrzeugschlüssel und sind batterielos arbeitende Empfangs- und Sendeeinheiten. Daneben umschliesst eine Lesespule das mechanische Zündschloss, welches gleichzeitig das Übertragen der elektrischen Energie an den Transponder bewerkstelligt. Dieser Aufbau ist geeignet, damit im Fahrzeugschlüssel keine Batterie untergebracht werden muss und das System immer mit elektrischer Energie versorgt wird, so lange auch das Bordnetz noch unter Spannung ist.

Energiespeicherung Würden diese Teile mit Spannungsquellen in Form von Knopfbatterien ausgerüstet, wäre einerseits der Herstellungspreis höher und die Gefahr würde bestehen, dass die Batterie einmal leer wäre und das System auf Grund der Energielosigkeit nicht mehr funktionieren könnte. Aus solchen Überlegungen wurde bei den oben aufgezählten Anwendungen darauf geachtet, dass keine interne Spannungsversorgung nötig ist. Natürlich ist das ein Wunsch, denn ohne Energie werden kaum zwei Systeme zusammen Daten austauschen und miteinander kommunizieren; aber genau das müssen sie. Der Aufkleber meiner CD

muss dem abfragenden Computer bestätigen, dass sie (die CD) bezahlt worden ist. Damit diese Leiterschleife jedoch ein Sig­ nal aussenden kann, muss sie zuerst mit elektrischer Energie versorgt werden. Das geschieht über eine Induktionsspule (Bild 3). Im Sender/Lesegerät wird ein Wechselstromsignal zu einer Spule geleitet und in dieser ein wechselndes Magnetfeld erzeugt. Dieses Magnetfeld schneidet die Wicklungen hinter dem Kleber meiner CD und induziert dort eine Spannung, also elektrische Energie, welche in einem kleinen Kondensator zwischengespeichert und mittels einer Diode gleichgerichtet wird. Damit hat das System

AUTO&Technik | Oktober 2010 | www.auto-technik.ch

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