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Wolf, Gerhard
from A&W 01-02/2022
Das Schmierstoffgeschäft hat für Garagisten nach wie vor eine wichtige Bedeutung. Und damit das auch so bleibt, arbeitet Technologieführer Castrol kontinuierlich an der Optimierung und Weiterentwicklung seiner Produkte. Gerhard Wolf, Leiter Castrol OEM/FWS Autohaus- und Werkstatt-Geschäft im Interview.
Interview: Isabelle Riederer
AUTO&Wirtschaft: Herr Wolf, welche Bilanz ziehen Sie für das Schmierstoffgeschäft 2021?
Gerhard Wolf: Die CoronaPandemie stellt die gesamte Automobilbranche inklusive Zulieferer vor grosse Herausforderungen. Einige Autofahrende haben aufgrund der wirtschaftlich unsicheren Gesamtsituation den Werk stattbesuch aufgeschoben. Hersteller, Autohäuser und Werkstätten haben sich aber schnell an die neuen Umstände angepasst und umfassende Hygienekonzepte entwickelt. Die Unterstützung unserer Geschäftspartner ebenso wie der Autofahrenden stand für uns an erster Stelle. Damit haben wir den Wartungsstau so gering wie möglich gehalten – im Sinne unserer Geschäftspartner ebenso wie im Sinne der Autofahrenden.
Was wird Sie 2022 besonders fordern? Was kommt 2022 auf Sie zu?
Corona wird auch im laufenden Jahr eine wichtige Rolle spielen. Allerdings erwarten wir eine deutliche Erholung des Gesamtmarktes und weniger Gerhard Wolf, Leiter Castrol OEM/FWS Autohaus- und Werkstatt-Geschäft.
Die neue Castrol-OnProduktfamilie bietet fortschrittliche Schmiermittel für Elektrofahrzeuge. Einschränkungen. Auf der technischen Seite ist der Schmierstoffmarkt durch einen harten Wettbewerb geprägt. Das wird sich auch im Jahr 2022 nicht ändern. Wir wollen unsere Rolle als Technologieführer in einem herausfordernden Umfeld verteidigen.
Was ist Ihr Erfolgsrezept?
Als Technologieführer gehört die Optimierung und Weiterentwicklung unserer Produkte zu den Eckpfeilern unserer Unternehmensphilosophie. Dabei setzen wir auf das sogenannte CoEngineering: Gemeinsam mit strategischen Partnern aus der Automobilindustrie entwickeln wir innovative Schmierstoffe, die genau zur jeweiligen Motorencharakteristik passen und Entwicklungsschritte oft erst ermöglichen. Deshalb empfehlen viele OEMs exklusiv die Nutzung von CastrolSchmierstoffen.
Wieso soll ein Garagist Ihre Produkte verwenden?
Das Geschäft mit Motoren oder Getriebeölen wird im Service immer wichtiger, denn die Schmierstoffe eröffnen den Weg zu interessanten Margen. Darüber hinaus bieten wir Hochleistungsschmierstoffe für alle Anwendungsfelder und mit Castrol zudem eine Marke, die Autofahrer seit Jahrzehnten kennen und schätzen.
Gibt es neue Produkte von Castrol für dieses Jahr?
Bei den EFahrzeugen stehen innovative BatterieEThermalFluids im Fokus. Sie ermöglichen kürzere Ladezeiten sowie ein Plus an Leistung, Sicherheit und Langlebigkeit. Das neue CastrolOnEThermalFluid ist für die «direkte» Kühlung konzipiert: Es zirkuliert innerhalb des Batteriemoduls und hat direkten Kontakt zu den Batteriezellen. Das EThermalFluid sorgt für eine längere Lebensdauer der Batterie und durch den Einsatz von CastrolOnEThermalFluid können Akkus ausserdem um bis zu 41 Prozent schneller geladen werden. CastrolOnEThermalFluid ist Teil der Produktfamilie Castrol On. Die neue Marke steht für fortschrittliche Fluids für Elektrofahrzeuge. Die EFluidProduktreihe von Castrol umfasst EGetriebeöle, EKühlerschutz und ESchmierfette.
Wie werden sich Schmierstoffe mittel- bis langfristig verändern?
StandardMehrbereichsöle werden fast komplett aussterben. Denn parallel zu den Entwicklungssprüngen in der Motorentechnik sind auch die Anforderungen an den Schmierstoff permanent gestiegen. Im Mittelpunkt steht die TreibstoffEffizienz. Bei den dafür notwendigen technischen Neuerungen nimmt das Motorenöl eine Schlüsselrolle ein, denn Schmierstoffe können für eine Verbrauchssenkung von bis zu 3,5 Prozent sorgen. Vor rund zehn Jahren waren klassische 10W10/5W40Öle im Sortenmix von Castrol mit einem Anteil von rund 40 Prozent das meistverkaufte Produkt. Dieser Anteil ist auf weniger als zehn Prozent geschrumpft. Das meistverkaufte Öl war im vergangenen Jahr ein 5W30Öl. Der Trend zu niedrigeren Viskositäten ist eindeutig. «Ultra Thin Viscosities», wie z.B. ein 0W16Öl, gewinnen an Bedeutung. Diese extrem dünnflüssigen Schmierstoffe können einen Beitrag dazu leisten, den Treibstoffverbrauch und somit die CO2 Emissionen signifikant zu senken.