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Vortrag Importeure
from FLOTTE 10-11/2021
Rasche Transformation
Dr. Christian Pesau vom Arbeitskreis der Automobilimporteure sieht eine rasche Transformation in Richtung E-Mobilität und befürchtet weitere Belastungen für (Dienst-)Fahrzeuge mit Vebrennungsmotor.
Text: Gerald Weiss Foto: Chris Hofer
Technologieoffenheit hat für uns immer eine große Bedeutung. Die Transformation in Richtung E-Mobilität schreitet allerdings so rasch voran, dass es fraglich ist, ob noch Zeit und Raum für das Thema E-Fuels und verbesserte Verbrennungsmotoren bleibt“, erklärt Dr. Christian Pesau, Geschäftsführer Arbeitskreis der Automobilimporteure in der Industriellenvereinigung, im Rahmen seines Fleet-ConventionVortrages. Die neue IAA sei de facto rein elektrisch gewesen, auch in der klassischen Werbung würden sich so gut wie keine Fahrzeugmodelle mit reinem Verbrennungsmotor mehr finden.
Kaum Fahrzeuge verfügbar
„Dabei muss man natürlich darauf achten, den Konsumenten mitzunehmen“, so Pesau. Im 1. Halbjahr ist das Geschäft dank großzügiger Förderungen insbesondere im Firmenbereich sehr gut gelaufen, mittlerweile verzeichnet man eher Stillstand, wobei sowieso kaum Fahrzeuge verfügbar sind, berichtet Pesau. „Nicht hilfreich in diesem Zusammenhang ist, dass noch immer nicht klar ist, ob der E-Mobilitätsbonus auch über 2021 hinaus verlängert wird, da es noch immer kein nennenswertes Budget dafür gibt.“ Dabei lobt Pesau die Situation bei unseren deutschen Nachbarn: „In Deutschland laufen die Ankaufsförderungen fixiert bis 2025, damit ist Rechtssicherheit gegeben.“
Firmenfahrzeuge mit Verbrenner werden unattraktiver
Die Belastung des Autos in der gerade umgesetzten ökosozialen Steuerreform beschränkt sich vorerst auf die Erhöhung des Treibstoffpreises. „Zwar ist der Sachbezug bei der aktuellen Umsetzung nicht angehoben worden, man muss aber wachsam sein“, so Pesau. Schließlich ist diese Verschärfung ebenso im Regierungsprogramm verankert wie es die Erhöhung beziehungsweise Einführung der NoVA war, die quasi über Nacht und ohne Einbindung der Branche erfolgt ist. „Insgesamt ist es als Autobranche derzeit schwierig, bei der Regierung durchzudringen. Trotz allgemein bekannter Halbleiterthematik und damit verbundenen Lieferverzögerungen beim Neuwagen sehen wir kaum Chancen, dass die NoVA-Übergangsfrist verlängert wird“, berichtet Pesau. „Wir haben die Regierung darüber entsprechend informiert, das Verständnis ist enden wollend.“ Das Ziel beim Firmenwagen ist laut Pesau klar: „Null-Emissions-Fahrzeuge zu fördern und andere Antriebsarten immer unattraktiver zu machen. Wohl solang, bis es nicht mehr interessant ist, ein Firmenfahrzeug mit konventionellem Antrieb zu fahren.“ •