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Vortrag FACC
from FLOTTE 10-11/2021
FleeT Convention 2021 Nur fliegen ist schöner?
FACC stellte auf der Fleet Convention Vision – und Beitrag – zur „Urban Air Mobility“ der Zukunft vor, in der autonome Drohnen und andere Fluggeräte Waren und Personen befördern.
Text: Johannes Posch, Fotos: Chris Hofer
FACC ist eine dieser österreichischen Firmen, die kaum einer kennt, die in ihrer Branche aber ganz „oben“ mitspielen. Und das ist hier wörtlich gemeint. Es geht um Luftfahrt. Boeing, Airbus und Co sind Kunden, das Geschäftsfeld soll aber auch um Mobilitätslösungen im kleineren Rahmen erweitert werden. „Urban Air Mobility“ ist das Schlagwort und laut Christian Mundigler, der auf der Fleet Convention kurzfristig für Geschäftsführer Robert Machtlinger einsprang, quasi eine zwingende Entwicklung. Studien zufolge sollen bereits 2050 68 Prozent der Weltbevölkerung
in urbanen Ballungsräumen leben. Damit die daraus folgenden „Megastädte“ verkehrstechnisch nicht komplett verstopfen, so prognostiziert FACC, darf man sich bei der Mobilität nicht allein auf den Boden beschränken. Der Mobilitätsmix muss also um die dritte Dimension erweitert werden. Ganz konkret um eVTOL (electric Vertical Take-off and Landing aircraft), zumindest für Kurzstrecken. Aufgrund technologischer Einschränkungen seien für längere Strecken sodann Lösungen mit Hybrid-Antrieben denkbar.
Studien zufolge sollen bereits 2050 68 Prozent der Weltbevölkerung in urbanen Ballungsräumen leben.
Siri, fliegen wir in die Arbeit
Die Idee rund um die Drohnen-Taxis: „On demand“ wird ein eVTOL (ein funktionsfähiger Prototyp steht natürlich schon in den FACCHangars) angefordert. Danach begibt man sich zur nächstbesten dafür vorgesehenen Landefläche, wird von dort abgeholt und – geleitet über ein 5G-Netz und abgesichert durch eine ganze Phalanx an redundanten Systemen in Antrieb, Kommunikation, Navigation und Steuerung – sicher ans Ziel gebracht. Zielgruppe? Erst einmal betuchte Geschäftsleute, denen diese Drohnen eine kostengünstigere und freilich auch „grünere“ Alternative zu klassischen Helikopterflügen bieten soll, aber beispielsweise auch das Frachtwesen. Konkret etwa wird in Wien bereits daran geplant, noch bis Ende nächsten Jahres mit einem Projekt in die Pilotphase zu gehen, in dem Organe in wenigen Minuten vom Flughafen zum AKH transportiert werden können.
Europa folgt nach Asien und den USA
Europa steht in Sachen Umsetzung solcher Pläne aber recht weit hinten auf der Liste. Losgehen soll es vor allem in Asien, danach in den USA. Der alte Kontinent folgt erst an dritter Stelle. Dennoch sind die Schätzungen zur Inbetriebnahme recht optimistisch: 98.000 solcher Fluggeräte sollen es bis 2050 sein, 2025 bereits 3.000 an der Zahl. Bis dahin sollen die meisten rechtlichen Faktoren geklärt sein, also die „Aufteilung“ des Luftraums. Wirtschaftlich ein großes Los: Der erwartete Geldwert des Gesamtmarkts beläuft sich auf 32 Milliarden US-Dollar. •