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Mercedes Citan

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BMW M3

BMW M3

Die große Freundschaft

Eine erste Probefahrt in der neuauflage des Mercedes Citan offenbart nicht nur, wie viel dieses Gemeinschaftsprojekt besser geworden ist. Sondern auch, wie sehr sich Mercedes verwirklichen konnte.

Text: Roland Scharf, Fotos: Mercedes

Über die grundsätzliche Auslegung des neuen Citan, wie sehr er sich vom Plattformbruder Renault Kangoo abheben möchte, haben wir bereits in der letzten Ausgabe der FLOTTE berichtet. Zusammengefasst nur so viel: Alles, was man sieht und angreifen kann, haben die Stuttgarter umgekrempelt, dem kleinen Lieferwagen mit 782 Kilogramm Nutzlast und 2,9 Kubikmeter Stauraum so gut es geht, ihren sternförmigen Stempel aufgedrückt. Profitierte also Renault vom verstärkten Eingreifen Mercedes mehr als umgekehrt? Das gilt es, herauszufinden.

Weniger passt besser

Grundsätzlich ist der Unterschied zum Vorgänger enorm. Man fühlt sich nicht mehr wie in einem Lieferwagen, eher wie in einer zehn Jahre alten C-Klasse. Lenkung, Schaltung, Fahrwerk, alles wirkt knackig und auch die analogen Instrumente und das unlackierte, aber durchaus ansehnliche Plastik sorgen noch mehr für den Eindruck, eigentlich in einem etwas älteren Pkw zu sitzen – und das meinen wir wirklich als Kompliment! Positiv überraschen konnte auch das Setup. Selbst auf der Autobahn verhält sich der kleine Sternenkreuzer ruhig und stabil, Windgeräusche sind trotz des hohen Aufbaus kein ernstes Problem und dank Rückfahrkamera ist selbst das Rangieren ein Leichtes. Stichwort Sitze: Auf die legt Mercedes besonders viel Wert und im Vergleich zu Lenkung oder Stoßdämpfer gibt es hier zwischen Renault und Mercedes echte Unterschiede. Straff, aber bequem bieten sie ein hohes Niveau an Komfort. Weniger gut das Navigationssystem: Zwar lässt sich die Funktion auch im Cockpit anzeigen, dennoch ist die Auflösung nicht standesgemäß und die Menüführung leider etwas zu sehr französisch. So muss man zum Beispiel in ein Untermenü gehen, um den Maßstab vergrößern zu können.

Welche Motoren sind die schlaueste Wahl? Von den drei Diesel und zwei Benzinern fallen unsere Empfehlungen auf den mittleren Selbstzünder und den Basis-Otto. Ersterer ist stark genug, man kommt damit überall gut durch. Natürlich ziehen die 96 PS der Topversion souverän durch, dass man sich das Schalten in vielen Situationen ersparen kann. Aber wirklich brauchen tut man sie nicht. Beim Benziner wirkt der Kleine mit 102 PS schon

Citan-Cockpit so souverän wie in einem Pkw; Flügeltüren sind Standard, zweite seitliche Schiebetür optional; bereits der Basis-Benziner bietet ausreichende Leistung

erstaunlich spritzig, allerdings: Wer bis nächstes Jahr warten und dann die 7-Gang-Doppelkupplung bestellen möchte, diese gibt es nicht für die Basisversionen. Der Citan-Fahrplan: Verkaufsstart ist bereits erfolgt. Die e-Version kommt Mitte 2022 auf den Markt, genauso übrigens wie die längere Variante. •

Mercedes Citan Flotten-Tipp: 110 Base Testmodell: 110 CDI Base

Hubraum | Zylinder 1.332 cm3 | 4 1.461 cm3 | 4 Leistung 102 PS (75 kW) 95 PS (70 kW) Drehmoment 200 Nm bei 1.500/min 260 Nm bei 1.750/min

0–100 km/h | Vmax 14,3 s | 168 km/h 13,8 s | 164 km/h Getriebe | Antrieb 6-Gang man. | Vorderrad 6-Gang man. | Vorderrad Ø-Verbrauch | CO2 6,5 l B | 147 g/km (EU6) 5,6 l D | 131 g/km (EU6) Kofferraum | Zuladung 2,9 m3 | 782 kg 2,9 m3 | 750 kg

Basispreis | NoVA 13.768 € (exkl.) | 0 % 15.106 € (exkl.) | 0 %

Das gefällt uns: das Pkw-hafte Fahrgefühl, die gute Ergonomie Das vermissen wir: ein „echtes“ Mercedes-Navi Die Alternativen: Die günstigeren Renault Kangoo und Nissan Townstar

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