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VW Multivan

Alles neu und doch vertraut

Auch wenn der neue Multivan optisch zunächst etwas gewöhnungsbedürftig wirkt, seine (Raum-)Qualitäten hat er nicht verloren, zudem gibt’s erstmals einen Plug-in-Hybridantrieb.

Text: Stefan Schmudermaier, Fotos: Volkswagen nutzfahrzeuge

Wenn man automobile Ikonen – wie eben einen VW Multivan – radikal neu erfindet, ist das immer eine Gratwanderung. Die erste Annäherung an den neuen Multivan beginnt daher mit etwas gemischten Gefühlen. Der jüngste Spross in der Familie von VW Nutzfahrzeuge ähnelt beim Vorderbau aber eher einem Van, der Fahrer sitzt nun deutlich weiter hinten als bisher. Das merkt man auch bei der Frontscheibe, die ist so weit vom Lenkrad weg, dass die Innenreinigung selbiger eine Herausforderung darstellt. Der Heckabschluss ist ebenfalls etwas gewöhnungsbedürftig, ein deutlich überstehender Dachkantenspoiler – der seitlich links und rechts der Heckscheibe ausläuft – prägt das Bild, da der CW-Wert dadurch maßgeblich verbessert wird und der Verbrauch entsprechend sinkt, ein sinnvolles Detail. Die – auf Wunsch elektrischen – Schiebetüren kennt man vom Vorgänger, sie geben den Weg frei zu einem überraschend großen Innenraum. Was von außen zunächst unmöglich erscheint, hat VW trotz einer Fahrzeughöhe von nur 1,90 Metern (der T6.1 lag noch bei 1,99 Metern) geschafft. Das Platzangebot und auch die Innenraumhöhe entsprechen jenem des Vorgängers. Neben der Standardlänge von 4,97 Metern gibt es auch eine 5,17 Meter lange Variante, die sich im hinteren Überhang unterscheidet.

Durch und durch modern

Im Cockpit blieb kein Stein auf dem anderen, der neue Multivan bietet die volle Ladung Digitalisierung. Zwei Bildschirme für Armaturen und Navi erlauben den vollen Überblick, statt eines Automatikwählhebels findet man einen kleinen Joystick. Was die Motorisierung betrifft, stehen zum Start zwei Benziner mit 136 und 204 PS sowie ein Plug-in-Hybrid mit einer Systemleistung von 218 PS – aktuell unsere klare Empfehlung – bereit. Ein 150-PS-Diesel folgt im ersten Quartal 2022, Lars Krause – Vorstand VW Nutzfahrzeuge – hat im Interview (Seite 22) einen weiteren, stärkeren Selbstzünder angekündigt, Startdatum ungewiss. Und auch ein Allrad – in Verbindung mit einer elektrisch angetrieben Hinterachse – ist in Vorbereitung. Apropos Allrad: Der T6.1 wird in genau einer Variante, mit 204 PS TDI und Allrad, weitergebaut. Preislich startet der weiterhin vorsteuerabzugsfähige VW Multivan bei 49.525 Euro, der Plug-in bei 53.600 Euro, ausstattungstechnisch mit viel Luft nach oben. •

Das Cockpit ist modern und voll vernetzt, der innenraum großzügig wie eh und je; Sitzbank gibt es keine mehr, die Einzelsitze sind zudem deutlich leichter geworden

VW Multivan Flotten-Tipp: 1,4 eHybrid Grundmodell: 1,5 TSI

Hubraum | Zylinder 1.395 cm3 | 4 1.498 cm3 | 4 Leistung 150 PS + 85 kW E-Motor 136 PS (100 kW) Drehmoment 350 Nm bei 1.000/min 220 Nm bei 1.750/min

0–100 km/h | Vmax 11,6 s | 190 km/h 13,5 s | 182 km/h Getriebe | Antrieb 6-Gang aut. | Vorderrad 7-Gang aut. | Vorderrad Ø-Verbrauch | CO2 1,7 l S | 38 g/km (EU6d) 7,8 l S | 150 g/km (EU6d) Kofferraum | Zuladung 469–3.672 l | 630 kg 469–3.672 l | 659 kg

Basispreis | NoVA 53.600 € (inkl.) | 0 % 49.525 € (inkl.) | 13 %

Das gefällt uns: Platzangebot, Variabilität, Plug-in-Hybridantrieb Das vermissen wir: Allradantrieb und stärkeren Diesel (in Planung) Die Alternativen: Mercedes V-Klasse, Hyundai Staria

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