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Dacia Duster
Auf zwei geht’s los!
Der Dacia Duster hat seit jeher mit seinem „Günstig durch no nonsense“-Ansatz viele Fans gefunden. Nun haben wir uns das Facelift im Alltag zur Brust genommen und können attestieren: Alles blieb gut.
Text & Fotos: Johannes Posch
Natürlich können Geländewagen eine sehr komplexe Sache sein. Natürlich kann man elektronisch die Kraftverteilung auf jedes einzelne Rad steuern, mit Kameras Motorhauben durchsichtig machen und mit Luftfederfahrwerken für viel Bodenfreiheit offroad und „sportliches“ Handling onroad sorgen. Ebenso natürlich kann man all das aber auch weglassen, sich einfach auf simple Mechanik sowie die Regeln der Physik verlassen und gerade genug Technologie in den Mix werfen, um die Generation Y und Z auch noch bei Laune zu halten. Auftritt Duster.
Untersetzung? Pah!
Angefahren wird im Duster mit Handschaltung und Dieselmotor auch nach dem Facelift auf befestigten Straßen am besten im zweiten Gang. Der erste ist nämlich im Grunde dem Gelände vorbehalten und so kurz übersetzt, dass man mit ihm trotz „kleinem Motor“ so easy im Standgas über Stock und Stein rumpeln kann, dass es schon fast an Narrensicherheit grenzt. Der zweite hingegen fühlt sich exakt so an, wie man es vom ersten Gang eines Pkw erwartet. Ganz so wie schon vor dem Facelift. Auch am Allrad wurde nichts verändert. Der hat nach wie vor keine ausgewachsene Differenzialsperre, kann aber dennoch auf 50:50 gestellt werden und zeigte sich schon in so manchen Tests als überaus kompetent, gerade in Kombination mit dem niedrigen Fahrzeuggewicht. Dem ist es laut Dacia übrigens auch zu verdanken, dass der Duster ebenso in der neuesten Inkarnation nach wie vor ohne Elektrifizierung auskommt. Um die aktuellen Grenzwerte einzuhalten, reichten einige kleine Optimierungen bei Aerodynamik (siehe neue Schürzen) und Rollwiderstand. Mit 4,9 Litern hat sich unser Test-Duster als äußerst sparsam erwiesen, klappt also in der Praxis auch.
interieur: Schlicht, aber praktisch
Auch im Innenraum tat sich dementsprechend wenig. Die Frontsitze bekamen neue Bezüge und Kopfstützen, es kam eine neue Mittelarmauflage mit Staufach vorn und USB-Buchsen hinten hinzu und das Infotainment ist freilich auch etwas auf Stand gebracht worden, bietet nun also beispielsweise kabelloses Apple CarPlay und neue Offroad-Funktionen. Sofern man die passenden Extras ankreuzelt, versteht sich. Wie dem auch sei: Passt alles soweit, zumal die Ergonomie und Platzverhältnisse ja schon vorher tadellos waren. Natürlich heißt das aber auch, dass gerade in Sachen Materialien beim Herumgrapschen im Fahrzeuginneren recht schnell klar wird, wie der günstige Preis zustande kommt, das passt aber zum hemdsärmeligen Charakter des Duster. Stichwort Preis: Ab 14.390 Euro geht’s los, unser Topmodell „Prestige“ mit Allrad kommt auf immer noch unglaubliche 21.690 Euro. •
außen wie innen muss man die neuheiten quasi mit der Lupe suchen oder eben wissen, was bei Facelifts immer geändert wird: Lichter, Schürzen, infotainment, Sitzbezüge, dann noch ein paar neue USB-Buchsen, fertig
Dacia Duster Grundmodell: Tce 90 Access Testmodell: Blue dCi 115 4WD Prestige
Hubraum | Zylinder 999 cm3 | 3 1461 cm3 | 4 Leistung 91 PS (67 kW) 115 PS (85 kW) Drehmoment 160 Nm bei 2.200/min 260 Nm bei 1.750/min
0–100 km/h | Vmax 13,1 s | 166 km/h 10,2 s | 183 km/h Getriebe | Antrieb 6-Gang man. | Vorderrad 6-Gang man. | Allrad Ø-Verbrauch | CO2 6,1 l S | 137 g/km (EU6d) 4,8 l D | 127 g/km (EU6d) Kofferraum | Zuladung 478–1.623 l | 468 kg 408–1.570 l | 445 kg
Basispreis | NoVA 14.390 € (inkl.) | 5 % 21.690 € (inkl.) | 5 %
Das gefällt uns: das lieb gewonnen unprätentiöse Gesamte Das vermissen wir: immer noch ein bisserl bessere Möbel Die Alternativen: Mitsubishi ASX, Suzuki S-Cross, Škoda Karoq