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Konzentration fördern
KONZENTRATIONSSTÖRUNGEN BEI KINDERN
Eine Frage der Energie
Konzentrationsstörungen bei Kindern sind belastend – für Kind und Eltern. Warum sie nicht auf ein Zuviel, sondern ein Zuwenig an Energie zurückzuführen sind, erklärt der Schulpsychologe Frank Ruthenbeck.
Herr Ruthenbeck, wodurch können Konzentrationsstörungen bei Kindern ausgelöst werden?
Kinder, die unter Konzentrationsstörungen leiden, haben ein sehr grosses Sensorium. Sie nehmen sehr viel – um nicht zu sagen alles – um sich herum wahr. Im Schulzimmer kann eine Ablenkung durch die kleinste Kleinigkeit ausgelöst werden. Zum Beispiel durch einen Bleistift, der zu Boden fällt. Auch Kinder, die über lange Zeit emotional belastet sind, können von Konzentrationsstörungen betroffen sein. Oder Kinder, denen weder Grenzen gesetzt noch Strukturen geboten werden.
Was sind die häufigsten Anzeichen für Konzentrationsstörungen?
Konzentrationsstörungen haben häufig mit Energie und Kraft zu tun. Entgegen der allgemeinen Vorstellung haben betroffene Kinder denn auch nicht zu viel, sondern zu wenig Energie. Wenn ein Kind keine Energie mehr hat, wird es nämlich unruhig. Die betroffenen Kinder sind oftmals unstrukturiert, eigenwillig oder können sich nicht an Abmachungen halten. Die Kinder können ihre Fähigkeiten und das Gelernte häufig in Prüfungen nicht aufs Blatt bringen, was nicht an der Intelligenz liegt.
Wie diagnostizieren Sie Konzentrationsstörungen in der Praxis?
Konzentrationsstörungen zeigen sich im Alltag, vor allem in der Schule, wenn die Kinder ihre Leistungen nicht erbringen können. Klassischerweise wird die Diagnose von medizinischer Seite gestellt. In meinem Berufsalltag geht es mehr um den Umgang mit der Störung.
Und was genau hilft betroffenen Kindern?
Alles, was Kraft gibt und die Lebensenergie fördert: genügend Schlaf, gute Ernährung, viel Bewegung, frische Luft, echte Beziehungen, spielen – all dies sollte gefördert werden. Sehr effizient ist auch die Reduktion des Bildschirmkonsums. Bildschirmzeit ist eine wahre Kraftfresserin, denn Kinder mit hoher Sensibilität können die gesehenen Bilder nicht einfach weglegen. Häufig sind aber gerade sie sehr auf den Bildschirm fixiert, weil sie in der virtuellen Welt meist einfacher Erfolgserlebnisse verzeichnen als in der realen. Sie brauchen Eltern, die Grenzen setzen und ihnen aufzeigen, weshalb mehr als eine halbe Stunde Bildschirmzeit pro Tag nicht gut ist für sie. Es geht um Klarheit verbunden mit einer liebevollen Haltung. Denn Strenge allein bewirkt gerade bei sensiblen Kindern in der Regel das Gegenteil der gewünschten Reaktion.
Dann arbeiten Sie auch intensiv mit den Eltern?
Bei den Eltern liegt das grösste Potenzial. Sie können Tagesstrukturen einrichten, diese mit dem Kind visualisieren und ihm so Sicherheit vermitteln. Zu viel Flexibilität hingegen verunsichert. Zentral ist auch, dass die Eltern konsequent sind und nur das sagen, was sie auch einhalten können: also keine leeren Versprechungen oder Drohungen. Auch wenn die Konsequenz für das Kind schmerzhaft ist, ist sie besser als eine leere Drohung. Wenn nach einer Drohung nichts geschieht, kann das Kind seinem Gegenüber immer weniger vertrauen und verliert damit mehr und mehr auch das eigene Selbstvertrauen.
Wie kann man als Elternteil das Kind beim Lernen zu Hause unterstützen?
Beim Lernen ist es wichtig, keinen Druck auszuüben, weil konzentrationsschwache Kinder unter Druck nicht funktionieren. Lernen sollte Spass machen und mit positiven Gefühlen verbunden sein. Man muss schauen, dass die Kinder Erfolgserlebnisse haben, die motivierend sind. Wenn sie von sieben Aufgaben zwei richtig lösen, dann gilt es, die zwei korrekten Lösungen hervorzuheben. So kommen sie in eine positive Spirale. Hilfreich ist es auch, sich mit der Lehrperson abzusprechen.
Treten Konzentrationsstörungen heutzutage vermehrt auf?
Gemäss meinen Erfahrungen haben sie zugenommen, aber wissenschaftlich lässt sich das nicht so leicht belegen. In meinem Alltag beobachte ich seit längerer Zeit, dass die Reizüberflutung – im Wesentlichen ausgelöst durch den erhöhten Medienkonsum – zu vermehrten Konzentrationsproblemen geführt hat.
Text: Monika Mingot
Zur Person
Frank Ruthenbeck ist Leiter des Schulpsychologischen Dienstes Winterthur-Land. In seinem Buch «Konzentrationsschwach und doch genial» vermittelt er in einfachen Worten die psychologischen Grundlagen der Erziehung im Umgang mit sensiblen Kindern.
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SCHRITT FÜR SCHRITT Fusspflege für zu Hause
Es geht in Richtung Frühling – der passende Zeitpunkt für eine Pediküre. Eine Beautyexpertin zeigt die wichtigsten Schritte und gibt wertvolle Tipps.
Jede Pediküre beginnt im Idealfall mit einem Fussbad; es entspannt und bereitet Haut und Nägel auf die Pflege vor. Dicke Nägel und Hornhaut werden auf diese Weise vorgeweicht und können besser behandelt werden.
1. Mit einer Feile wird die Hornhaut an Fussballen, Fersen und Zehen entfernt. Ebenfalls gut geeignet sind Bimssteine, bei ganz hartnäckigen Stellen kann auch ein Hobel oder eine Raspel eingesetzt werden. «Hornhaut hat eine Schutzfunktion, deshalb soll nicht zu viel abgetragen werden. Die Haut muss sich gut anfühlen und darf nicht schmerzen», erklärt Slavica Milutinović. Sie ist als Drogistin und Kosmetikerin zuständig für das Schönheitssortiment in den DROPA Drogerien und Apotheken.
2. Zum Kürzen der Nägel greift die Kosmetikerin zu einer Fussnagelzange. Damit lassen sich die Nägel präziser schneiden als mit einem Knipser. Die ideale Länge geht bis dort, wo die Zehen enden. Wichtig ist, dass der Nagel gerade und nicht rund bis in die Ecken geschnitten wird. So kann das Risiko einer schmerzlichen Nagelbettentzündung deutlich gemindert werden. Sind die Nägel stark weiss, gelb oder brüchig, wird zu einer ärztlichen Untersuchung geraten, damit Nagelpilz ausgeschlossen werden kann.
3. Um die Ecken abzurunden, nimmt die Expertin die Glasfeile zur Hand: «Sie verhindert, dass die Nägel einreissen, grobe Feilen eignen sich eher weniger, weil die Splittergefahr steigt.» Gefeilt wird mit einer langen Bewegung von der Seite zur Nagelmitte hin – nicht in einem kurzen Hin und Her.
4. Der nächste Schritt betrifft die Nagelhäutchen: Sie werden nach hinten geschoben, besonders robuste Haut kann vorher mit einem Nagelhautentferner aufgelöst werden. Was dann noch absteht, wird vorsichtig mit der Nagelhautschere abgeschnitten.
Bevor es nun zum glänzenden Abschluss der Pediküre kommt, cremt und massiert Slavica Milutinović die Füsse mit einer nährenden Pflege ein. «Die Nägel entfette ich danach jeweils mit Alkohol, damit der Nagellack gut hält.»
5. Vor dem Auftragen des Lacks lohnt sich die Anwendung eines Unterlacks (Base Coat) gleich doppelt: Er schützt den Nagel vor Verfärbungen bei farbintensiven Lacken und gleicht die Nageloberfläche aus.
6. Nun wird der Nagellack von hinten nach vorne vorsichtig aufgetragen. «Beim grossen Zeh mache ich einen zusätzlichen Wisch entlang der Nagelkante, so hält die Farbe besser», betont die Kosmetikerin. Vor allem bei farbintensiven Lacken empfiehlt sie, diese zweimal aufzutragen. Als Abschluss folgt der sogenannte Top Coat, er versiegelt die Farbe und sorgt dafür, dass der Lack lange haften bleibt.
Tipp
Bauen Sie lackfreie Zeiten mit gezielter Pflege ein. Eine intensive Fussmaske oder ein nährendes Nagelöl tun den Füssen gut.
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1 BELLEAGE Doppelfussfeile
Eine Feile mit Zweifachwirkung: Die grobe Reibefläche entfernt raue, trockene oder verhärtete Haut, während die feine Seite die Haut glättet.
2 DROPA Fusscreme
Die DROPA Fusscreme sorgt auch bei rauer und empfindlicher Haut für geschmeidig zarte Füsse. Die rein pflanzliche Formulierung pflegt, regeneriert und belebt.
3 BELLEAGE Fussnagelzange 13 cm Inox
Die Schneideflächen sind leicht gewölbt und somit der natürlichen Nagelform angepasst. Die Nagelzange schneidet sauber und genau, ohne den Nagel zu quetschen, geeignet für starke, widerspenstige Fussnägel.
DROPA Pflegelinie VOM BUCHENNÜSSCHEN ZUR BODY LOTION
DROPA setzt bei der hauseigenen Pflegelinie auf die Kraft der Natur. Alle Produkte kommen mit möglichst natürlichen Inhaltsstoffen aus, wirken angenehm pflegend und sind sehr gut verträglich.
Neben den Kundenbedürfnissen ist bei der Entwicklung der Pflegelinie auch der ökologische Aspekt der Inhaltsstoffe im Zentrum gestanden. Der Rotbuchenextrakt mit seinen guten Pflegeeigenschaften dominiert neben der Schafgarbe die Zusammensetzung. Um diesen Inhaltsstoff aus dem Buchennüsschen zu gewinnen, setzt DROPA auf Upcycling. Dadurch erhalten vermeintlich nutzlose Stoffe eine Aufwertung und natürliche Ressourcen werden optimal genutzt. Der nachhaltige Gedanke wird auf mehreren Ebenen verfolgt.
Nach modernsten Standards
Nicht nur wissenschaftliche Forschung hat Einfluss auf die Gestaltung der neuen Pflegelinie genommen, auch die Feedbacks der Kundschaft wurden miteinbezogen: Inzwischen gibt es im Internet zahlreiche Foren, in denen Inhaltsstoffe von Konsumentinnen und Konsumenten bewertet und besprochen werden. Die DROPA Pflegelinie hat während der gesamten Rezepturentwicklung diese Anliegen berücksichtigt und konsequent auf alle Inhaltsstoffe verzichtet, die zwar ohne Bedenken zugelassen und bewährt wären, aber bereits kritisch diskutiert sind. Entstanden sind Produkte mit einem hohen Nutzkomfort, mit vielen guten und natürlichen Zutaten, die hohen Ansprüchen gerecht werden und sich besonders gut für Allergikerinnen und Allergiker eignen.
Eine Linie für die ganze Familie
Der frische Duft der Produkte und die angenehme Anwendung sprechen die Geschlechter gleichermassen an und eignen sich für Gross und Klein. Das rückfettende Duschgel und die pflegende Handseife werden neu auch im praktischen 1000-ml-Nachfüllformat angeboten. Zu entdecken gibt es ausserdem die intensiv pflegende Fusscreme, eine sanfte Body Lotion und ein zuverlässiges Antitranspirant. Neu ergänzt auch ein Deodorant ohne Aluminium die Linie Ihrer DROPA. Weitere spannende Produkte sind bereits in der Entwicklung und versprechen ebenfalls ein faires Preis-Leistungs-Verhältnis.
Das Team Ihrer DROPA informiert Sie gerne über die neue Pflegelinie und wie Sie Ihrer Haut Gutes tun können.
SONNENSCHUTZ FÜR ALLE HAUTTYPEN
Für eine gesunde Bräune
Die ersten Sonnenstrahlen des Jahres ziehen viele wieder nach draussen. Gut geschützt lässt sich das Sonnenbaden bedenkenlos geniessen.
Mit dem Frühlingsbeginn werden die Lebensgeister neu geweckt, und viele verbinden einen gesunden Sommerteint mit Urlaubsgefühlen. Aber aufgepasst: Sonnenbrand, Pigmentflecken, vorzeitige Hautalterung sowie Sonnenallergien sind nur einige Beispiele von Folgen ungeschützter Sonnenexposition. Sommerfreunde, die die Leichtigkeit des Sommers sicher geniessen und nicht auf das Sonnenbaden verzichten wollen, sind mit den Eucerin Sun Fluids, Lotionen und Sprays bestens geschützt.
Schutz vor freien Radikalen
Die Produkte von Eucerin Sun schützen die Haut dreifach vor den Gefahren der Sonne und vor freien Radikalen. Sie verhindern, dass die freien Radikale kurzfristig diverse Hautbestandteile schädigen, was langfristig zu irreparablen Veränderungen der Hautzellen führen kann.
• Physikalischer Schutz: Mikropigmente legen sich auf die Hautoberfläche und reflektieren
UVA- und UVB-Strahlen wie ein Spiegel. • Organischer Schutz: Eine hocheffektive Kombination aus UVA- und UVB-Filtern schützt die obersten Hautschichten, indem sie die UV-
Strahlung absorbiert. • Biologischer, antioxidativer Schutz: Das natürliche Antioxidans Licochalcone A schützt vor freien Radikalen, die durch UV- und hochenergetisches, sichtbares Licht (blaues Licht) ausgelöst werden. Glycyrrhetinsäure unterstützt die hauteigene Reparatur sonnenbedingter Hautschäden.
Innovation
Den beliebten Eucerin Sun Oil Control Sonnenschutz mit Lichtschutzfaktor 50+ für das Gesicht gibt es jetzt neu als getönte Variante. Die ultraleichte Gel-Creme lässt sich leicht auftragen, klebt und fettet nicht, zieht in Sekundenschnelle ein und hinterlässt keinerlei Glanz oder Rückstände auf der Haut. Die Farbpigmente verschmelzen sofort mit der Haut und sorgen für ein ebenmässiges und strahlendes, sonnengebräuntes Hautbild.
BEAUTYROUTINE
Hautpflege vor dem Schlafengehen
Der Alltag hat es in sich, das spürt auch unsere Haut. Deshalb geben wir ihr mit der abendlichen Beautyroutine das zurück, was sie braucht, um kleine Wunder zu vollbringen, während wir schlafen.
Eine sorgfältige Hautpflege am Abend kann buchstäblich Schönes bedeuten. Denn im Schlaf, während sich die Haut regeneriert, werden Wachstumshormone ausgeschüttet, die die Zellteilung und in der Folge auch die Zellerneuerung ankurbeln, wobei abgestorbene Hautzellen abgestossen werden. Es gibt also keinen besseren Zeitpunkt als abends, um sich ein paar Minuten mehr Wellness-Zeit im Bad zu gönnen. Der Blick in den Spiegel am Morgen ist dafür der beste Lohn.
Porentief rein soll es sein
Wie morgens gilt auch bei der Abendroutine: Eine gründliche Gesichtsreinigung ist Voraussetzung für eine funktionierende Pflege. Auch wer sich nur wenig oder gar nicht schminkt – Wasser allein reicht nicht, um Umwelteinflüsse, Luftverschmutzung oder Make-up gründlich zu entfernen. Eine beliebte Alternative zu Reinigungsmilch, -lotion, -gel oder -schaum ist die Zweiphasenreinigung, bei der die Gesichtshaut in zwei aufeinanderfolgenden Schritten gereinigt wird. Im ersten Schritt kommt ein Produkt auf Ölbasis zum Zug, das auch starkes Make-up und Schmutz löst. Eine Reinigungsformel auf Wasserbasis sorgt im zweiten Schritt für eine porentiefe Frische, ohne dabei den Säureschutzmantel der Haut anzugreifen. Wer die Abfall-
Verbessert die Hautelastizität
Das Anti-Aging-Gesichtsöl von Eucerin vereint die drei Wirkstoffe Mariendistel, Vitamin E und Arganöl. Diese verbessern die Elastizität, glätten die Hautoberfläche und erhöhen die Widerstandskraft der Haut.
Regeneriert über Nacht
Der gesichtsstraffende Nachtbalsam regeneriert und nährt die Haut intensiv über Nacht. Nach dem Aufwachen wirken die Gesichtszüge entspannter und frischer: Der Teint ist strahlend und voller Vitalität.
Für Männerhaut
Die leichte Tages- und Nachtpflege für den Mann zieht schnell ein und macht die Haut geschmeidig, wodurch sie an Elastizität gewinnt. Spendet Feuchtigkeit, pflegt und erfrischt.
menge reduzieren und der Umwelt etwas Gutes tun möchte, verzichtet bei der Reinigung auf Wattepads und benutzt wiederverwendbare Kosmetikpads, eine Art Mini-Waschlappen aus Frotteestoff, Baumwolle oder Bambus. Sorgfältiges Auswaschen reicht fürs Erste – nach ein paar Anwendungen gehört der nachhaltige Helfer dann bei 30 bis 40 Grad in die Waschmaschine.
Schicht für Schicht gepflegt
Jetzt dürfen wir uns ans verwöhnende Pflegeritual machen. Dabei ist es wichtig, die Produkte den individuellen Hautbedürfnissen anzupassen. Selina Epper, dipl. Drogistin HF und Betriebsleiterin der DROPA Drogerie Wattwil, weiss: «Nach der Reinigung der Haut kann gerne ein Serum oder situativ eine Ampullenkur verwendet werden. Diese Produkte enthalten hoch dosierte Wirkstoffe wie Retinol, Hyaluron oder Vitamin E, welche die Zellerneuerung, die Entgiftung und die Schutz- und Reparaturprozesse über Nacht optimal unterstützen. Das Serum soll zwei, drei Minuten Einwirkzeit haben, bevor die Creme aufgetragen wird.» Ein Tipp: pro Produkt nicht zu viel verwenden. Eine erbsengrosse Menge, die gut in die Haut eingearbeitet wird, ist ausreichend, um das Gesicht mit den nötigen Wirkstoffen zu versorgen. «Abschliessend empfehle ich eine reichhaltige Nachtpflege, welche die Haut bis in die Keimschicht nährt, sie regeneriert und die Hautalterung verlangsamt. Hier kommen besonders feuchtigkeitsspendende Wirkstoffe wie Vitamin C, Retinol oder Aloe vera zum Einsatz. Nach Bedarf können einige Tropfen eines hochwertigen Gesichtsöls in die Pflege gemischt werden», erklärt die Expertin. Und keinesfalls den Hals und das Dekolleté vergessen – das verringert Knitterfalten am nächsten Morgen.
Nicht zu oft, aber regelmässig
Nach einem anstrengenden Tag ist die Zeit im Badezimmer Wellness für Körper und Seele. «Ein- bis zweimal pro Woche dürfen wir unserer Haut ganz besondere Aufmerksamkeit schenken. Dazu empfehle ich, auf der gut gereinigten Haut ein Peeling anzuwenden. Anschliessend trägt man auf die noch leicht feuchte Haut ein Gesichtsöl auf, das mit einer Feuchtigkeitsmaske versiegelt wird.» Auch die sogenannten Overnight-Masken dürfen gelegentlich zum Zug kommen. Sie werden abends anstelle einer Nachtcreme auf die Gesichtshaut aufgetragen und erst am nächsten Morgen wieder entfernt. Diese Produkte haben meist eine leichte Textur, pflegen die Haut aber dennoch besonders intensiv und lassen sie am Morgen frisch und erholt aussehen. Auch diese Spezialprodukte sollten nur ein- bis zweimal pro Woche angewendet werden, da sie eine Nachtcreme auf Dauer nicht ersetzen.
Text: Andrea Decker
NACHTPFLEGE: WARUM BRAUCHT MANN DAS?
Auch Männer sind Umwelteinflüssen ausgesetzt, die zu Verunreinigungen und Ablagerungen auf der Haut führen können. Für die abendliche Reinigung unkomplizierter Haut eignet sich ein mildes Waschgel, das in kreisenden Bewegungen aufgetragen und mit lauwarmem Wasser abgewaschen wird. Wer mit Unreinheiten zu kämpfen hat, kann die Gesichtshaut zusätzlich täglich mit einem Gesichtswasser porentief von Schmutz und Talg befreien und seine Haut einmal wöchentlich peelen. In der Nacht, während sich die Hautzellen erneuern, sorgen reichhaltigere Nachtcremes mit pflegenden Inhaltsstoffen für die optimale Unterstützung. Männer finden alle Produkte im Beauty-Regal für Herren – und nicht im Spiegelschrank ihrer Liebsten.
Rendez-Vous Prix Courage Preisträgerin Susi Schildknecht
Alter: 60 Jahre Wohnort: Jonen AG Beruf: Aktivierungstherapeutin Mein Ritual: Kaffee und Zeitung am Morgen
NACH DER KREBSERKRANKUNG
Leben statt aufgeben
Durch eine seltene Form von Nasenkrebs, unzählige Fehldiagnosen und misslungene Operationen verlor Susi Schildknecht ihr halbes Gesicht. Doch anstatt sich zurückzuziehen, macht sie anderen Betroffenen Mut.
Im Jahr 2020 wurde Susi Schildknecht für den Prix Courage nominiert. Eine Anerkennung, die sie darin bestärkte, sich nicht zu verstecken. Mit uns spricht die 60-Jährige über ihr Schicksal, was sie motiviert und welche Pläne sie für die Zukunft hat.
Frau Schildknecht, wie war Ihr Leben, bevor Ihre Leidensodyssee begann?
Sehr aktiv! Ich arbeitete als Aktivierungstherapeutin in einem Pflegeheim und hatte eine Praxis für Lymphdrainage und Sportmassage. Als Gemeinderätin in Zürich war ich politisch aktiv und in meiner Freizeit nahm ich an vielen Volks- und Marathonläufen teil.
Wann spürten Sie zum ersten Mal einen Schmerz in der Nase?
Ende 2009 befand ich mich mitten im Wahlkampf. Meine Nase blutete aus einem Nasenloch, doch ich dachte mir nichts dabei. Jede Nase blutet mal. Als es schlimmer wurde und Schmerzen auftraten, suchte ich einen HNO-Arzt auf. Es sei nur eine trockene Nase, sagte er. Obwohl in der Nase ein Ekzem sichtbar war. Die verschriebenen Nasensalben brachten keine Besserung. Mehrfach ging ich zum selben Arzt, doch er meinte nur: «In Ihrem Alter hat man halt seine Wehwehchen. Das wird wieder.»
Wie viele Ärztinnen und Ärzte haben Sie insgesamt konsultiert?
21! Und bei jedem von ihnen blieb ich eine Zeit lang. Aber ich wurde einfach nicht ernst genommen. Ich musste mir Sachen anhören wie: «Das sind Phantomschmerzen.» Oder: «Sie sind einfach gestresst.» Oder: «Das sind die Wechseljahre.»
Wie beeinflussten die Schmerzen Ihren Alltag?
Mir ging es immer schlechter. Um bei der Arbeit und im Wahlkampf zu funktionieren, nahm ich täglich Schmerzmittel. Mein Arbeitgeber hat mich lange unterstützt, aber irgendwann ging es nicht mehr. Und obwohl ich allen Ärzten meine Vorgeschichte beschrieb und das Ekzem in der Nase deutlich sichtbar war, wurde ich erst sehr spät gründlich untersucht.
Susi und René Schildknecht: Ein starkes Team, das gemeinsam durch dick und dünn geht.
Wann kam der Zeitpunkt, an dem Sie Ihre Symptome googelten?
Als der Personalchef mich ins Büro rief und fragte, was mit mir los sei. Er sagte, er sehe mich zwar nicht oft, aber er habe das Gefühl, ich wirke immer kränker und hätte abgenommen. Das Gespräch rüttelte mich auf. Ich ging nach Hause und googelte meine Beschwerden. Schnell kam ich auf die Diagnose Plattenepithelkarzinom. Damit ging ich zum 21. HNO-Arzt, bei dem ich zu dem Zeitpunkt fast ein Jahr war. Ich mache mich nur selbst verrückt, meinte er. Doch wenn ich unbedingt wolle, könne er eine Gewebeprobe nehmen. Die Gewebeprobe war positiv: Hautkrebs.
Was passierte, nachdem sich die Krebsdiagnose bestätigt hatte?
Es begann mit einer Operation und einer Bestrahlung. Was folgte, waren Überweisungen von einem Arzt zum anderen. Leider sind viele Operationen nicht wie erhofft abgelaufen. Dazu musste ich mir Sprüche anhören wie: «In Ihrem Alter ist Aussehen eh nicht mehr so wichtig.» 2017 wurde dann erneut Krebs festgestellt. Vom Spital hiess es: nur noch ein paar Monate leben oder eine Radikaloperation.
Wie haben Sie reagiert?
Zuerst sagte ich Nein. Die Operation sei kurativ und das Gesicht könne man rekonstruieren, sagte der Arzt. Auch mein Mann bat mich, es zu probieren. Zumindest wäre ich dann krebsfrei. Also habe ich es gemacht.
Wie lief die Operation ab?
Bei der OP wurden die Nase, das rechte Auge, die Augenhöhle, ein Teil der Stirn und der rechten Wange entfernt. Vieles lief schief, auch bei der Nachbehandlung. Das verpflanzte Gewebe entzündete sich und löste sich ab. Ich hatte ein riesiges Loch. Bei den nachfolgenden Rekonstruktionsoperationen wurde mein Gesicht immer mehr verpfuscht. Die rund 60 Operationen haben ein deformiertes Gesicht hinterlassen.
Trotz der Entstellung verstecken Sie sich nicht. Das erfordert viel Stärke. Woher nehmen Sie diese?
Ich lebe nach dem Motto: Du weisst nicht, wie stark du bist, bis Starksein die einzige Wahl ist, die du hast. Das stammt von Bob Marley. Ich war schon immer eine Rebellin und scheue nicht davor zurück, mich zu wehren. Das kommt mir zugute. Stärke gibt mir vor allem aber mein Mann René, der mich immer wieder motiviert und mir Mut macht, wenn ich aufgeben möchte. Er ist mein Fels in der Brandung. Ich kann mich immer auf ihn
Susi Schildknecht vor der Krebserkrankung am Swiss Alpine Marathon in 2006. Auch heute noch hilft ihr Jogging dabei, Lebenskrisen zu meistern.
verlassen. Und: Er kocht fantastisch! Dank ihm habe ich wieder etwas zugenommen.
In Ihrem Blog schreiben Sie über Ihre Erfahrungen. Was möchten Sie damit erreichen?
Es hilft mir bei der Verarbeitung. Vor allem möchte ich damit aber informieren und anderen Betroffenen Mut machen. Gesichtsverletzte haben in der Schweiz keine Lobby und sind oft auf sich allein gestellt. Mein Ziel ist es, eine Ansprechperson für Menschen mit Gesichtsverletzungen zu sein – und Aufmerksamkeit für dieses Thema zu schaffen.
Welche Reaktionen erhalten Sie auf Ihre Berichte?
Als ich an die Öffentlichkeit ging, war ich auf alles gefasst. Aber ich muss sagen, 95 Prozent der Leute sind sehr verständnisvoll und bewundern, wie ich mit dem Schicksal umgehe. Anfangs erhielt ich sehr viele Rückmeldungen, inzwischen etwas weniger. Nach wie vor beantworte ich jede Nachricht.
Erleben Sie im Alltag Diskriminierung oder Vorurteile?
Die meisten Menschen sind mitfühlend. Aber es gibt auch solche, die dumme Sprüche reissen. Im Spital fragte mich eine Pflegefachfrau, ob ich geistig verstehe, was ich lese. «Nur weil ich doof aussehe, bin ich noch lange nicht doof im Kopf», entgegnete ich. Ein anderes Mal bat mich eine Kellnerin, das Café zu verlassen, weil ich die Gäste erschrecke. Ich sagte ihr, sie solle ihre Arbeit machen und mir einen Kaffee bringen, ausser, sie wolle ein Problem mit mir. Ich bekam den Kaffee.
Was wünschen Sie sich von der Gesellschaft im Umgang mit gehandicapten Menschen?
Mehr Toleranz und weniger gaffen! Es darf nicht sein, dass Eltern mit einem Kind mit Behinderung nicht auf den Spielplatz gehen, weil sie Angst vor unangebrachten Reaktionen anderer haben. Die Stärke einer Gesellschaft zeigt sich darin, wie sie mit den Schwächeren umgeht.
Wie behalten Sie Ihren Optimismus?
Ich pflege meine Hobbys: Joggen, Krafttraining und Lesen. Zudem bin ich Mitglied im Rhetorikclub Zürich. Das tut mir gut, dort erlebe ich spannende Abende. Aber ich habe auch meine Tiefs: zum Beispiel, wenn ich mich morgens im Spiegel anschaue. Doch ich habe mich fürs Leben entschieden. Ich mache das, was möglich ist, und konzentriere mich nicht auf das, was nicht mehr möglich ist. Ich weiss die kleinen schönen Momente zu schätzen.
Was steht auf Ihrer To-do-Liste für die Zukunft?
Ferien in Griechenland mit meinem Mann. Bevor der Krebs kam, plante ich, am Marathon in Las Vegas teilzunehmen. Nun möchte ich irgendwann zumindest den Halbmarathon laufen. Am meisten wünsche ich mir jedoch, glücklich und normal ohne weitere Spitalaufenthalte weiterleben zu können.
Auf krebsgesicht.ch schreibt Susi Schildknecht offen und ehrlich über ihr Schicksal, über ihre Erfahrungen, Hoffnungen und herbe Enttäuschungen.