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Ein Team, das Leben rettet

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Tipps & Trends

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«Bergrettung ist Teamwork»

Marcel Meier ist erfahrener Berggänger und Hundeführer. Zusammen mit seinem Labrador Taro bildet er ein starkes Duo, das nach Lawinenverschütteten und Vermissten im Gelände sucht.

Neben seiner Tätigkeit als Geschäftsführer einer Bauberatungsfirma ist Marcel Meier langjähriger Fachleiter Hunde der Alpinen Rettung Schweiz. Eine Aufgabe, die sehr zeitintensiv ist und weit über ein Hobby hinausgeht. Aber auch eine, mit der der erfahrene Bergretter der Gesellschaft gern etwas zurückgibt.

Herr Meier, Sie sind ein Hundenarr?

Hunde begleiten mich schon mein Leben lang. Mich faszinieren ihre Fähigkeiten und wie man diese fördern kann. Mein Hund ist ein Familienmitglied und bedeutet für mich auch Lebensqualität. Wenn ich mit Taro rausgehe, kann ich sehr gut vom Alltagsstress abschalten.

Wie würden Sie die Zusammenarbeit mit Ihren tierischen Arbeitskollegen beschreiben?

Es ist Teamwork, bei dem Vertrauen und Respekt eine entscheidende Rolle spielen. Wenn man den Hund so respektiert, wie er ist, und sich intensiv mit ihm beschäftigt, ergibt das eine gute Zusammenarbeit. Es geht aber auch um gegenseitige Motivation: Taro spornt mich an, mich zu bewegen und bei jedem Wetter rauszugehen.

Sie bilden seit 30 Jahren Lawinenhunde aus. Wie kamen Sie zu dieser Aufgabe?

Unsere Zwillinge kamen elf Wochen zu früh auf die Welt. Ohne den schnellen Einsatz der Rega hätten sie wohl nicht überlebt. Das bewog mich dazu, ins Rettungswesen einzusteigen und anderen zu helfen. Ich war damals bereits bei der Bergrettung sowie Hundehalter. Auf diese Weise konnte ich etwas zurückgeben, und so begann 1988 meine Karriere als Lawinenhundeführer.

Gibt es Hunderassen, die sich besonders gut eignen?

Der Deutsche Schäferhund hat hervorragende Riechfähigkeiten, ist wetterfest, ausdauernd und lässt sich sozial sehr gut integrieren. Retriever-Rassen eignen sich ebenfalls sehr gut. Ein Labrador Retriever wie Taro will immer gefallen und seine Aufgabe gut machen – das ist seine Motivation. Border Collies sind ebenfalls gut einsetzbar, allerdings sind viele von ihnen schreckhaft, was bei Lawinensprengungen problematisch sein kann. Bei Belgischen Schäferhunden braucht es etwas Geduld – stellt man sich aber darauf ein, bringen sie auch sehr gute Eigenschaften für Rettungseinsätze mit.

Hatschi!

WENN DIE ERKÄLTUNG WIEDER HOCHSAISON HAT

Die Nase läuft, der Kopf tut weh, Sie husten und fühlen sich müde und niedergeschlagen? Dann haben bestimmt die Krankheitserreger zugeschlagen.

Eine Erkältung beginnt meistens mit einem Schnupfen. Da die Nase und die Nebenhöhlen über enge Gänge verbunden sind, kann sich der Infekt leicht ausbreiten. Es entsteht oft eine Entzündung der Nasennebenhöhlen (Sinusitis). Die Schleimhäute schwellen an und das Atmen sowie der Sekret-Abfluss sind stark beeinträchtigt. Es entstehen Symptome wie Kopfschmerzen und Druckgefühl beim Vorbeugen.

Ein weiteres Krankheitsbild einer Erkältung ist der Erkältungshusten. Zunächst bildet sich ein trockener Reizhusten, der zu einem produktiven Husten übergeht. Die Bronchialschleimhaut bildet grosse Mengen an Auswurf, in dem Erkältungsviren eingeschlossen werden. Durch Reizung der Schleimhäute werden Hustenreflexe ausgelöst, damit der Auswurf abtransportiert werden kann.

Auch eine akute Bronchitis ist typisch bei einer Erkältung. Der Verlauf bei einer Bronchitis ist ähnlich wie beim Erkältungshusten. Bei einer Bronchitis ist die Schleimhaut der Bronchien jedoch entzündet, was zu schmerzhaften Hustenattacken führt.

Wirksame Arzneipflanzen

Eine ideale Kombination bei diesen Erkältungssymptomen bieten pflanzliche Arzneimittel. PROSPAN mit dem Efeublätterextrakt löst den Schleim in den Bronchien und lindert den Hustenreiz, der durch festsitzenden Schleim hervorgerufen wird. Dank der entspannenden Wirkung auf die Bronchien werden verengte Atemwege erweitert und das Durchatmen erleichtert.

Die in angocin enthaltenen Senföle aus Kapuzinerkresse und Meerrettich wirken gegen Bakterien und bekämpfen zudem die Entzündung. Die Kombination aus beiden Pflanzen wirkt vergleichbar gut wie ein Antibiotikum. angocin wird sowohl bei einer Sinusitis und Bronchitis als auch bei einer Blasenentzündung eingesetzt.

Dies sind zugelassene Arzneimittel. Bitte lesen Sie die Packungsbeilage. Max Zeller Söhne AG, 8590 Romanshorn.

Wie wird man Lawinenhundeführer?

• Aktives Mitglied einer Rettungsstation • Wohnsitz im Alpen- oder Voralpengebiet • Absolvierter Nothelferkurs • Aktiver Berg- und Skitourengänger • Abkömmlich für Ernsteinsätze • Bereitschaft zu Pikettdienst • Teamfähig • In Besitz eines geeigneten Hundes • Absolvierte Hundeführerausbildung

Ab welchem Alter können Welpen zu Lawinenhunden ausgebildet werden?

Wir gewöhnen die Welpen bereits ab drei Monaten an Schneehöhlen. Der Welpe kann darin spielen und soll sich wohlfühlen. Nach und nach verengen wir den Eingang, lassen ihn aber offen. Dabei ist es wichtig, dass sich der junge Hund langsam an diese Umgebung gewöhnt und keine schlechten Erfahrungen macht. Mit zwölf Monaten beginnen wir dann mit der Ausbildung.

Welche Voraussetzungen müssen Hundeführer und Hund erfüllen?

Der Hund sollte lauffreudig, wetterfest und mittelgross sein und darf keine Aggressionen gegenüber Hunden und Menschen haben. Der Hundeführer muss seinen Wohnsitz im alpinen oder voralpinen Gebiet haben, SAC-Mitglied sowie bei einer Rettungsstation dabei sein. Ausserdem sollte die Person nicht über 45 Jahre alt, eine aktive Berg- und Skitourengängerin sein sowie den Nothelferkurs gemacht haben. Wer die Voraussetzungen erfüllt, kommt in die regionale Gruppe. Dann zeigt sich, ob sich die Anwärter eignen und ins Team passen.

Worauf kommt es beim Zusammenspiel von Hundeführer und Tier an?

Auf das gegenseitige Vertrauen und dass der Hund mit Konsequenz und Motivation geführt wird. Der Hundeführer muss seine Körpersprache im Griff haben. Seine Nervosität überträgt sich sofort auf den Hund. Daher ist es wichtig, Befehle klar zu kommunizieren, denn Hunde nehmen sie in einem Sekundenbruchteil auf.

Wie sieht die Ausbildung eines Rettungshundes im Detail aus?

Nach einem Eintrittstest beginnt die Ausbildung, die drei Jahre dauert und aus vier Modulen besteht. Zuerst lernt der Hund die Suche nach fremden Personen und wird an den Helikopter gewöhnt. Im zweiten Modul erlernt der Hundeführer Einsatztaktik und Suchtechniken. Zum Abschluss müssen Hundeführer und Hund mindestens zwei Personen auffinden. Danach ist das Duo bereit für reale Einsätze. Im letzten Modul erfolgt die taktische Weiterbildung des Teams mit kombiniertem Suchen inklusive verschiedener Übungen mit anderen Teams. Die Ausbildung ist ein Fulltime-Job, weil mit dem Hund auch intensiv zu Hause geübt werden muss.

Wie läuft ein realer Einsatz dann ab?

Passiert ein Lawinenunglück, werden die Hundeführer über einen Pager alarmiert. Der in seiner Region piketthabende Hundeführer meldet sich bei der Rega-Einsatzzentrale, von der er weitere Informationen erhält. Anschliessend holt ein Helikopter den Hundeführer am vereinbarten Treffpunkt ab. Diese Schritte passieren innerhalb kürzester Zeit. Vor Ort spricht man sich im Team ab und verschafft sich einen Überblick über die Situation wie etwa verunglückte Personen, Gefahren, Sicherheitsvorkehrungen oder mögliche Sprengungen. Erst dann wird der Hund losgeschickt. Sobald er eine verschüttete Person riecht, beginnt er, an der Stelle zu scharren.

Was kann man tun, wenn man in eine Lawine gerät?

Die Überlebenschancen steigen enorm, wenn man versucht, mit den Händen eine Atemhöhle zu bilden. 2019 konnten wir eine Frau retten, die vier Meter unter dem Schnee begraben lag. Und beim Lawinenunglück in Göschenen hat ein Strassenarbeiter sogar anderthalb Stunden unter einer Nassschneelawine überlebt.

Sie waren an unzähligen Rettungseinsätzen dabei – kann man sich je an Lawinen «gewöhnen»?

Ich habe die Einsätze nicht mehr gezählt. Jeder Einsatz ist anders – man gewöhnt sich höchstens an den Umgang mit der Situation. Natürlich ist es sehr belastend, eine Person tot bergen zu müssen. Aber glücklicherweise retten wir ja auch Leben. Das sind dann unvergessliche Erlebnisse für alle Beteiligten.

Gibt es eine Geschichte, die Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?

Da kommt mir der Einsatz mit einer 82-jährigen Frau in den Sinn, die sich im Gelände verirrt hatte. Nachdem wir sie gefunden hatten, traute sie sich nicht nach Hause, weil sie Angst hatte, dass ihr Mann mit ihr schimpfen würde. Ich bot ihr an, sie zu begleiten, und suchte das Gespräch mit ihrem Mann. Ich konnte ihn beruhigen und erklären, dass er froh sein kann, dass nichts Schlimmeres passiert ist. Die Sache ist zwischen den beiden wohl gut ausgegangen, denn am nächsten Tag brachte mir die Frau zum Dank einen Schoggikuchen vorbei.

Steckbrief

Name: Marcel Meier Alter: 62 Jahre Wohnort: Einsiedeln Beruf: Geschäftsführer Nebenamt: Fachleiter Hunde der Alpinen Rettung Schweiz Familie: verheiratet, Kinder Stefanie und Silvan, ein Enkelkind Hund: Labrador Taro, 8 Jahre alt

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