Die Bräuteschule/Inhaltsangaben von Volker Hofmann/13.11.06
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„Die Bräuteschule – 1958“ Inhalt
Deutschland im Jahr 1958. In der Adenauer-Republik gilt: keine Experimente! Besonders für die Frauen: Sie sollten – lächelnd – dafür sorgen, dass der Ehemann zufrieden ist. Um als Hausfrau und Mutter bestehen zu können, wurden die Backfische auf so genannte Bräuteschulen geschickt. Dort erhielten sie Unterricht in Sachen Putzen, Kochen und Anstand. Es sollte ihnen vor allem eines klar werden: Der Hausfrauenberuf führt direkt in den sicheren Hafen der Ehe. Zehn junge, selbständige Frauen von heute begeben sich auf eine Zeitreise und lernen kennen, was die Gesellschaft von einer Frau in den 50er Jahren erwartet. Zusammen mit der Direktorin, ihren Lehrerinnen, dem Hausmeister und zwei Gehilfen leben sie für sechs Wochen in einem originalgetreuen Bräute-Internat. Aus Sandrin, Elisabeth und Hannah werden Fräulein Sandrin, Fräulein Elisabeth und Fräulein Hannah. Die Verwandlung geht nicht ohne Schwierigkeiten über die Bühne. Besonders Hannah, die Tochter der Direktorin, hat ihre Probleme die gewohnten Freiheiten aufzugeben. Gut, dass sie im Hausmeistergehilfen Adrian einen Lichtblick im strengen Internatsalltag finden kann. Sie flirtet, was das Zeug hält. Auch für die burschikose Sport- und Deutschstudentin Sandrin ändert sich so gut wie alles: sie hat bisher weder Kleider getragen noch vom Kochen viel Ahnung. Und nun wird ausgerechnet sie in der Bräuteschule eine tragende Rolle spielen. Sabrina hat mit Autoritäten so ihre Probleme. Wird sie es schaffen, mit Oberlehrerin Frau Limbrock, von den Mädels nur der Drachen genannt, auszukommen? Die Mädchen entdecken vieles, von dem sie zuvor so gut wie nichts wussten. Wer von ihnen wäre etwa auf die Idee gekommen, sich ein Abendkleid selbst zu schneidern? Hätten sie sich den Unebenen des Standardtanzes ausgesetzt? Ein Mal pro Woche dürfen die „Bräute“ die graue Schuluniform ablegen und mit Petticoat und Dauerwelle losziehen. Dann geht es in die Milchbar, wo Cocktails, Rock 'n' Roll und die Tanzpartner aus der Kreisstadt warten. Die Mädels werden zu einer eingeschworenen Truppe, die sich auch in den Scharmützeln mit der Internatsleitung behaupten kann. Ihr beliebtestes Spiel: heimlich rauchen und sich ja nicht dabei erwischen lassen. Schwer genug, denn die Direktorin und die Lehrerinnen haben stets ein Auge auf die jungen Damen.
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Folge 1: Die Verwandlung/Stunde Null Willkommen im Schloss Soonwald, Internat für Hauswirtschaft! 10 junge, selbstbewusste Frauen werden vom Lehrerstab begrüßt. Noch begleiten sie Eltern und Freunde, doch in einigen Minuten werden sie sich für sechs Wochen alleine durchschlagen müssen. In der Begrüßungsrede der Direktorin ist viel von Ordnung, Disziplin und Anstand die Rede und das lässt ahnen, dass die kommenden Wochen eine harte Zeit werden. Die Mädchen nehmen es noch gelassen, wenn auch der Lehrerstab, allen voran Oberlehrerin Limbrock einen gestrengen Eindruck macht. Doch schon die äußerliche Verwandlung in die 50er Jahre ist nicht jederfraus Sache. Die Haare werden mit Dauerwelle auf 50er Jahre getrimmt,
die graue, steife
Schuluniform und die Unterwäsche ruft Staunen hervor. Sandrin, Deutsch- und Sportstudentin, hat noch nie in ihrem Leben Röcke und Kleider getragen. Und nun muss es auch noch Unterwäsche mit Strumpfhaltern sein! Die Lehrercrew interessiert vor allem eins: Wie fit sind ihre Schülerinnen als Hausfrauen? Die ersten Eindrücke sind niederschmetternd. Kochen, putzen, Betten machen – fast alles Neuland. Wie sollen wir es überhaupt schaffen, aus diesen Mädchen in sechs Wochen Hausfrauen zu machen, ist die große Frage. Die Direktorin schlägt einen strengen Kurs vor. Den die Mädchen auch gleich zu spüren bekommen. Laut Hausordnung sind ihnen Schokolade, Zigaretten und Alkohol auf den Zimmern verboten. Doch Verbote kann man umgehen….
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Folge 2: Die erste Tanzstunde
Die erste Tanzstunde naht und damit der erste Herrenbesuch. Doch bevor die Mädchen sich ins Vergnügen stürzen dürfen, heißt es den Boden des Tanzsaals bohnern. Mit Wachs und Blockern bewaffnet machen sie sich an die mühsame Arbeit. Von der Arbeit ist keine so recht begeistert. Am wenigsten jedoch Sabrina, die um die Gesundheit ihres Knies fürchtet. Doch wie sich um die Arbeit drücken und doch an der Tanzstunde teilnehmen? Sabrina legt sich mit Frau Limbrock an, die Direktorin muss ein Machtwort sprechen. Schließlich ist die Tanzstunde gefährdet, wenn das Ganze in dem Tempo weitergeht. Doch mit vereinten Kräften kann die erste Tanzstunde gerettet werden. Endlich ist es soweit. Raus aus den grauen Schürzen, rein in die Kleider und Petticoats. Tanzlehrer Henseling bekommt von der Direktorin seine Einweisung in die Prinzipien des Hauses: Disziplin, Ordnung und Anstand. Selbstverständlich ist es den Mädchen untersagt, in der Tanzstunde zu rauchen und Alkohol zu trinken. Doch Henseling ist die falsche Adresse für solche Worte. Der Mann ist ein Muster an Benimm. Die Mädchen hingegen nicht. Als ihre Tanzpartner das Internatsgelände betreten, pfeifen und johlen die Backfische. Ein Anranzer der Direktorin bleibt nicht aus: Was ist denn das für ein Benehmen, fragt sie und nimmt als Anstandsdame am Unterricht teil. Tanzlehrer Henseling klärt nicht nur über verpönten Körperkontakt und die richtige Haltung beim langsamen Walzer auf, er vermittelt auch die Anstandsregeln und Moralvorstellungen der 50er Jahre. So lernen die Mädchen, was der Begriff "Ampelhaltung" bedeutet…
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Folge 3: Der Zusammenbruch
Seit einer Woche haben die Bräute keine freie Sekunde. Gleich nach dem Aufstehen beginnt der totale Stress. Schon beim Frühstück schlafen die Mädchen fast wieder ein. Putzen, waschen, kochen und dazwischen keine Pausen. Sie stehen außerdem ständig unter Kontrolle. Selbst beim Mittagessen geht der Benimmunterricht weiter. Die „richtigen“ Verhaltensweisen werden unnachgiebig eingebläut. Die Nerven liegen blank. Als selbst die stabile Elisabeth zu heulen beginnt, ist das Fass übergelaufen. Die Mädchen bestimmen mit der ältesten Schülerin Julia und ausgerechnet Hannah, der Tochter der Direktorin, eine Delegation. Es kommt zum Treffen mit der Schulleiterin. Die erinnert daran, dass die Zeit so knapp bemessen ist, dass die Mädchen bis an die Grenze ihrer Belastbarkeit gehen müssen. Doch ihre Tochter Hannah mag ihr da nicht mehr folgen. Unter Tränen erinnert sie ihre Mutter daran, dass es, so wie es aussieht, gar nicht zu den sechs Wochen Aufenthalt kommen wird. Zur Entlastung der Mädchen lässt sich die Direktorin auf eine etwas längere Mittagspause ein. Doch beim Duschen bleibt sie hart. Es gab in den 50ern nicht den Komfort der Gegenwart und das muss auch so bleiben. Richtig wohl ist auch der Direktorin nicht. Als die drei auseinandergehen, ringen beide Parteien um ihre Fassung. Frau Freese, ehemalige Direktorin einer Hauswirtschaftsschule, und selbst auf einer Bräuteschule gewesen, vermittelt den Mädchen die Realität der 50er. Besonders pikant: der unverklemmte Umgang mit Sex und voreheliche Erfahrungen mit Jungs waren zu jener Zeit vollkommen undenkbar. Nach diesem Gespräch sind die Bräute wieder ein bisschen im Lot, aber auch geschockt darüber, wie die jungen Frauen damals gelebt haben. Frauen und eine eigene Persönlichkeit, das war wohl Fehlanzeige. Gut, dass die Mädchen wenigstens über Briefe und ein Telefonat pro Woche den Kontakt mit ihren Freunden halten können. Das schafft Entlastung vom stressigen Alltag. Doch die Pause ist nur kurz, der wichtige Besuch des Schulrats naht.
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Folge 4: Hoher Besuch
Der Besuch des Schulrats steht an und mit ihm die Frage nach der Zukunft des Internats. Mit einem guten Auftritt sind die Gelder fürs ganze Jahr gesichert. Frau Direktorin macht den Mädchen Beine. Ein Marmorkuchen soll den Schulrat gnädig stimmen, denn ein Stückchen Kuchen wirkt Wunder. Dumm nur, dass die Mädels noch nie einen gebacken haben. Und so werden die Vorbereitungen richtig stressig. Nicht jeder Kuchen gelingt, aber aus Gründen der Sparsamkeit bekommt der Schulrat auch die missratenen zu sehen - natürlich auf dem Nebentisch. In einer hauswirtschaftlichen Unterrichtsstunde erklärt Oberlehrerin Limbrock den Mädchen, wie die Hausfrau in den 50er Jahren sparsam zu wirtschaften hat. Der Schulrat ist sehr angetan und reist zufrieden wieder ab. Hannah, die Tochter der Direktorin, muss ihrem Vater beim wöchentlichen Telefonat etwas beichten: sie hat schon wieder heimlich geraucht und damit ihr Versprechen gebrochen. Als die Mädchen zum ersten Mal in die Milchbar gehen, wird das nicht anders. Hier tobt das Leben. Der Rock 'n' Roll bringt Hannah ganz schön ins Schwitzen und den Durst löscht sie nicht mit Wasser, sondern Cocktails. Auf Julia wartet eine Überraschung: Ihr Freund Tom hat es nicht mehr ausgehalten und sich auf die weite Reise in die 50er Jahre gemacht. Eng umschlungen tanzen die beiden, während die andern sie etwas neidisch beäugen. Ein bisschen Zeit für Romantik, bevor es wieder zurück in die „Kaserne“ geht. Dort kontrolliert die Direktorin natürlich, warum die Mädchen nach Rauch riechen. Und die Kaugummis im Mund?
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Folge 5: Die Jungs kommen!
Hausmeister Burchert bekommt Verstärkung. Zwei junge, knackige Gehilfen tauchen ausgerechnet dann auf, als die Mädchen gerade alberne Frühsportübungen in formschönen Trainingsanzügen machen müssen. Die Bräute kreischen wie Teenager! Als die Jungs beim Mittagessen vorgestellt werden, entsteht Unruhe im Saal. Die Direktorin und Frau Limbrock sehen das mit Argwohn. Die Zügel dürfen nicht locker gelassen werden. Adrian und Björn werden von der Direktorin eingewiesen. Das Betreten der Mädchenräume ist für sie absolut tabu, Verstöße werden mit einem Rausschmiss geahndet. Aber auch den Mädchen werden weitere Verbote aufgehalst. Die Mädels stöhnen: was ist das denn nun wieder? Selbstverständlich erklärt Frau Limbrock nicht wirklich, warum das so sein muss. Hannah bekommt schlechte Laune und stellt sich im Unterricht quer. Da wird Frau Limbrock richtig laut. Ihr bleibt nichts anderes übrig, als ihre lümmelnde Schülerin zur Direktorin zu schleppen. Hannah gesteht ihrer Mutter ein, dass es ihr schwer falle, die Verhaltensweisen der letzten 17 Jahre einfach abzulegen. Sie gelobt jedoch Besserung. Bleibt die unterschiedliche Behandlung von Männlein und Weiblein. Während die Mädchen nur heimlich rauchen und trinken können, ist es Adrian und Björn erlaubt, mit Hausmeister Burchert die Tassen zu heben. Doch auch die Jungs werden sich den Zorn der Direktorin einhandeln.
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Folge 6: Nichts als Ärger
Der Tag der ersten Beurteilung ist gekommen. Frau Direktorin und Frau Limbrock sind insgesamt zufrieden, jedoch sind viele der Mädchen in ihren Augen etwas vorlaut und auch kokett. Das verträgt sich nicht mir der geforderten Fügsamkeit und stört die Ordnung. Doch auch Adrian und Björn haben ihre Flausen im Kopf. Als sie Hausmeister Burcherts Opel Blitz in den Schuppen fahren sollen, stehlen sie sich davon und machen sich einen schönen Tag in der Frühlingssonne. Wenn sie wüssten, was sich im Internat gerade zusammenbraut! Die Direktorin ertappt Julia und Nadja inflagranti mit Zigaretten. Wie soll sie die Mädchen nur in den Griff bekommen? Alle Schülerinnen müssen zusätzlich zur Hausordnung einen Vertrag mit der Schulleitung machen, dass sie das Rauchen und Trinken sein lassen. Klappt das nicht, folgt Nachsitzen, die Milchbar wird gestrichen, schlimmstenfalls müssen sie das Internat verlassen. Ob die Mädchen das ernst nehmen? Adrian und Björn kehren viel zu spät zum Mittagstisch zurück. Sie werden von der Direktorin ordentlich „zusammengefaltet“,
wie
Hausmeister
Burchert
befindet.
Die
Direktorin
ist
stinkesauer und nicht mehr ansprechbar. Dennoch gewährt sie ihren Bräuten den Ausgang in die Milchbar. Doch als die Direktorin einen Brief findet, in dem ganz offen vom „Rauchen und Saufen“ in der Milchbar erzählt wird, ist sie mit ihrer Geduld am Ende. Sie überlegt, die Milchbar ganz vom Wochenplan zu streichen. Die Mädchen sind fassungslos und eine will sogar das Internat verlassen.
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Folge 7: Flüchten oder Standhalten?
Die Stimmung ist getrübt. Sabrina hat es besonders schwer erwischt. Sie liegt mit ihren Näharbeiten weit zurück und ihre Laune ist auf dem Nullpunkt. Die Anmerkungen Frau Limbrocks bringen sie auf die Palme. Innerlich brodelnd spricht sie bei der Direktorin vor. Sie will nach Hause. Das einzige, was ihr, der Tierliebhaberin, im Internat Spaß macht, ist das Füttern der Stallhasen. Doch Frau Direktorin erklärt ihr, dass man wegen ein paar schlampigen Nähten nicht die Flinte ins Korn wirft. Sabrina lässt sich gut zu reden und scheint wieder im Lot. Da geht es ihrem geliebten Hasen an den Kragen. Ostern steht bevor und Hausmeister Burchert zeigt den Mädchen, wo ihr Feiertagsbraten herkommt. Entsetzen mischt sich mit Faszination, als Burchert den Hasen erschlägt. Sabrina kann gar nicht hinschauen. Sie verkraftet weder das Töten noch das Ausnehmen des Hasen. Frau Direktor muss die weinende Sabrina trösten. Elisabeth unterstützt Sabrina bei den Näharbeiten am Cocktailkleid. Es scheint, als ob Elisabeth den richtigen Ton trifft. Doch am nächsten Tag greifen Adrian und Björn Sabrina im Wald auf. Sie wollte weglaufen, hat es sich aber dann doch anders überlegt. Erneut muss Sabrina zur Direktorin: dieses Mal holt die Schulleiterin sich Unterstützung. Sabrina verspricht in Anwesenheit von Julia und Hannah, dass sich ihr Verhalten besonders gegenüber Frau Limbrock ändern wird. Danach ist Sabrina wie ausgewechselt. Julia erklärt der nun besser Gelaunten trotzdem: „Das ist hier 1958, da haben wir nichts zu wollen!“ Wie sehr sie recht hat, zeigt sich als Frau Limbrock Sandrin, Hannah und Nadja beim Rauchen erwischt.
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Folge 8: Strafarbeit
Die Mädchen gehen wieder einmal ihrer Lieblingsbeschäftigung, dem heimlichen Rauchen, nach. Dumm nur, dass sich Frau Limbrock auf dem Gelände rumtreibt. Zwar haben Sandrin, Nadja und Hannah ihre Kippen schnell weggeworfen, doch die Oberlehrerin lässt sich nicht hinters Licht führen. Die Bestrafung folgt auf dem Fuß. Ein vierseitiges Referat über die Nachteile des Rauchens und Hausarbeit, derweil die anderen sich in der Milchbar austoben können. Während Nadja an ihrem Aufsatz sitzt und sich über das Ungesunde und Undamenhafte des Rauchens auslassen muss, werden Sandrin und Hannah schon wieder rückfällig. Sie trinken heimlich Bier und rauchen. Zum Glück für sie bleibt das unbemerkt. Koch-Lehrerin Frau Hack hat Mitleid mit den beiden. Sie reicht ihnen nach getaner Arbeit Kuchen und Kaffee. Dummerweise bekommt das die Direktorin mit. Frau Hack holt sich ihren Anranzer ab. Es könne ja wohl nicht sein, dass die Bestraften hier wie im Schlaraffenland leben, während Frau Limbrock und ich auf unseren Kaffee warten müssen, wettert die Internatsleiterin. Die andern lässt die Bestrafung der drei unterdessen kalt: In der Milchbar wird fleißig der Nachschub an Alkohol, Zigaretten und Süßigkeiten organisiert. Ein Piccolo passt auch in die superkleinen Handtaschen rein. Und wenn’s sein muss, werden die Süßigkeiten in den Ausschnitt gesteckt. Zurück im Internat wird die kleine Sektflasche geköpft. Wenn die Mädels wüssten, wie reich sie von Adrian und Björn an Ostern beschenkt werden, hätten sie sich bestimmt weniger eingepackt.
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Folge 9: Süße Überraschungen
Das Osterfest kann ja heiter werden. Von Vergnügen bisher keine Spur. Frau Limbrock treibt die Mädchen wie gewohnt beim Fensterputzen an. In der Küche wird mit dem Biscuitteig gekämpft. Osterhasen sollen gebacken werden. Die Backformen sehen ja süß aus. Doch wie das Eiweiß steif geschlagen bekommen? Ein Königreich für einen elektrischen Mixer! Der Teig will partout nicht aufgehen. Die Direktorin, ein alter Hase beim Backen, hat den richtigen Trick: Schummeln mit Backpulver ist angesagt. Adrian und Björn denken sich eine Überraschung aus. Sie schneiden Birkenäste, blasen Eier aus, stehlen sich heimlich Farbe zusammen und arbeiten im Werkzeugschuppen. So viel Handwerkliches haben sie in den letzten zehn Jahren nicht gemacht. Ihre Mühe wird belohnt, bei den Ostergeschenken punkten die beiden Kavaliere. Sandrin bekommt ein Ei mit dem Logo ihres Lieblings-Fußballvereins. Dass Adrian einen falschen Buchstaben drauf gemalt hat, wen kümmert’s? Björn hat seiner Favoritin Melanie ein Ei mit Motiven ihrer Lieblingsstadt Amsterdam gezaubert. Nur Katharina findet ihr Blumenei einfallslos. Hätte sie lieber einen nackten Mann darauf gehabt? Als Krönung ihrer Geschenkaktion bringen die beiden Gehilfen echte kleine Hasen in den Speisesaal. Nicht um sie zu verspeisen, sondern um sie zu streicheln. Zur Feier des Tages gibt es von der schwäbischen Direktorin eigens handgeschabte Spätzle und natürlich den selbst geschlachteten Hasen. Nicht jeder verspürt Lust darauf, von dieser Leckerei zu probieren. Dass auf Julia bald eine noch viel größere Überraschung als an Ostern zukommt, ahnt sie nicht. Sie wird dem Namen Bräuteschule alle Ehre machen.
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Folge 10: Die Verlobung
Die Mädels sind gerade dabei ihre Sportstunde abzuhalten, da kommt Julias Freund Tom geschniegelt und gebügelt aufs Gelände. Mit einem Rosenstrauß und Verlobungsringen darf er – mit Erlaubnis der Direktorin – seiner Freundin einen Antrag machen. Julia ist vollkommen perplex. Während Tom schulmäßig auf dem Boden vor ihr kniet, bekommen sich die auch andren Mädchen vor Rührung nicht ein. Der Überraschungsgast darf zum Essen bleiben. Natürlich am Tisch der Direktorin und in direkter Obhut von Frau Limbrock! Als Krönung darf Tom dann sogar 15 Minuten alleine mit seiner Verlobten auf der Terrasse verweilen. Ob sie dort wirklich nur Händchenhalten werden? Überglücklich verabschiedet Julia ihren Tom und kehrt in die Gemeinschaft der gratulierenden Bräute zurück. Doch aus Bräuten sollen schließlich mal Mütter werden. Und so steht als nächste Unterrichtseinheit „die Wartung eines Kindes“ auf dem Plan. Mit Wickeltisch und Puppen. Stilecht mit einer dunkelbraunen Paste sind die Plastikbabys verschmiert, die von den Mädchen gereinigt werden müssen. Aber es sind ja nur Spielbabys und da kann Hannah mit dem Schnuller rumalbern. Bis Hauswirtschafterin Frau Dennhoven mit zwei richtigen Frischlingen hereinspaziert. Oh Schreck! Schließlich schreien die Kleinen, wenn ihnen etwas nicht gefällt. Doch Julia zeigt, dass sie das Zeug zu einer guten Mutter hätte. Es gelingt ihr mit Bravour, das frisch gewickelte Baby seiner wartenden Mutter zu übergeben. Babys wickeln schön und gut, doch was wussten die jungen Frauen in den 50ern über Sex? Im internatseigenen Aufklärungsunterricht werden die Bräute mehr darüber erfahren, dass sie vor der Ehe eigentlich nichts erfahren dürfen.
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Folge 11: „Ehehygiene“
Wie man Babys wickelt, wissen die Schülerinnen bereits. Doch wie sieht es mit dem Babys machen aus? Frauenarzt Dr. Zimmermann gibt den jungen Damen Aufklärungsunterricht. Damit es zu keinen Entgleisungen ihrer Bräute kommt, nimmt Frau Direktor selbstverständlich am Unterricht teil. Der gute Dr. Zimmermann hat hübsche Zeichnungen vom männlichen und weiblichen Geschlechtsapparat. Und er weiß, dass die Regel die Frau daran erinnert, dass sie gebärfähig ist und Mutter werden will. Das war es aber auch schon. Denn für Fragen wie die Verhütung ist er nicht zuständig. Das sind Themen die dann erörtert werden, wenn man verheiratet ist. Vorehelicher Geschlechtsverkehr ist schlichtweg tabu, das Thema Abtreibung nimmt zum Glück für den Dozenten keine in den Mund. Tanz- und Benimmlehrer Henseling nutzt die nächste Stunde, um seinen Schülern das korrekte Verhalten eines Liebespaares zu demonstrieren. Dass ausgerechnet Hannah und ihr Tanzpartner Tobias das Pärchen spielen dürfen, wird von den andern mit Johlen begrüßt. Schön nebeneinander herlaufen und ja nicht berühren, ist die Devise. Eigentlich würde Hannah ja gern mit Adrian zum Maiball gehen. Doch der hat sich für Sandrin als Tanzpartnerin entschieden. Was ihn nicht davon abhält, die jüngere Hannah kräftig zu necken. Er spielt den großen Bruder, gerade weil er weiß, dass Hannah auf ihn steht. Die meisten Mädels haben andere Sorgen. Werden Sie es schaffen, ihr Ballkleid fertig zu schneidern?
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Folge 12: Traumkleider
Die Vorbereitungen für den Tanz in den Mai laufen auf Hochtouren. Das Wichtigste dabei: das eigene Ballkleid. Nervosität kommt auf, als die Mädchen die letzten Stiche und Nähte setzen. Julia hat sich verschnitten und Elisabeth muss eine Naht wieder auftrennen. Die Mädchen fluchen. Reicht die verbleibende Zeit dennoch? Sandrin, die noch nie ein Kleid getragen geschweige denn geschneidert hat, steht vor den letzten Arbeitsschritten. Sie jubelt, als Frau Limbrock ihr zusichert, dass ihre ausgefallene Kreation fertig ist. Was sagen denn die internatseigenen Männer? Elisabeth läuft mit ihrem Kleid zu Adrian, Björn und Herrn Burchert. Denen gefällt, was sie sehen und so kann auch Elisabeth ihre Arbeiten beenden. Hannah nutzt die Gunst der Stunde, um sich ihrem Liebling Adrian in Abendgarderobe zu zeigen. Das Kleid gefällt ihm sehr gut, aber er kann es auch nicht lassen, auf Hannahs Kosten Witze zu machen. Katharina hat große Probleme. Sie hat sich beim Saum ihres Kleides total vernäht. Er muss komplett aufgetrennt werden. Doch Frau Limbrock, bisher nur als Drachen bekannt, zeigt sich von ihrer netten Seite. Sie nimmt sich Katharinas Kleid an. Zum Dank besorgt Katharina Frau Limbrock einen leckeren Milchshake. Alle fiebern dem Ball entgegen. Nur Adrian und Björn bezweifeln, dass sie nach 12 Stunden Arbeit noch große Lust werden haben, das Tanzbein zu schwingen. Den Maibaum holen sie sich jedenfalls heute noch, damit das schon mal erledigt ist.
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Folge 13: Die Miss-Wahl
Beim großen Ball wird nicht nur in den Mai getanzt, gesucht wird auch die „Miss Bräuteschule“. Zwei Kosmetikerinnen sind extra aus der Kreisstadt angereist. Und sie trimmen die Mädchen so richtig auf große Dame. Besonders die Schminkkultur der 50er Jahre kommt nicht bei jeder an. Sandrin, die sich sonst gar nicht schminkt, kommt sich doch ziemlich aufgedonnert vor. Bis zur letzten Minute feilen die Bräute an ihrem Outfit. Dann ist es endlich soweit: Jede eine Augenweide schreiten sie zu ihren Plätzen und harren der Dinge. Doch Frau Direktorin hat ihre ganz eigenen Vorstellungen von diesem Wettbewerb. Die erste Disziplin: Kartoffeln schälen! Die Mädchen fassen es nicht. Da sitzen sie in ihren schönen Abendkleidern und müssen sich
Küchenschürzen
überziehen!
Doch
unter
den
Anfeuerungsrufen
ihrer
Tanzpartner finden sie schnell ihre Fassung wieder. Der Clou an der Sache: nicht nur die Geschwindigkeit ist entscheidend, sondern auch wie viel Abfall entsteht. Zum Glück geht es dann mit einem Rumbatanz weiter, dem die Bewertung des Abendkleides folgt. Unter den gestrengen Blicken von Frau Limbrock wird auch der Saum begutachtet. Wer da schlampig war, verliert Punkte. Es kommt zum Kopf an Kopf-Rennen zwischen Sandrin und Elisabeth. Der „Apfelsinen-Tanz“, ein beliebtes Partyspiel der 50er, bringt die Entscheidung: Sandrin hat die Nase vorn. Und kann ihr Glück gar nicht fassen. Ausgerechnet sie, die in jeder freien Minute am liebsten mit dem Fußball tändelt! Doch der Kür folgt in diesem Fall die Pflicht. Jetzt stehen die eigentlichen Prüfungen an. Los geht es mit dem Kochen.
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Folge 14: Die Koch-Prüfung
Das Ende der Internatzeit naht. Jetzt können die Bräute zeigen, was sie gelernt haben. Beherrschen sie das Einmaleins der warmen Küche? Da die Kochprüfung erst am nächsten Tag über die Bühne geht, haben die Bräute Zeit sich vorzubereiten. Fragen kommen auf. Die Masse mit dem Rührlöffel oder doch mit den Händen durchmengen? Ausgerechnet Wackelkandidatin Sabrina weiß Rat, denn sie hat sich alle Rezepte notiert. Studentin Sandrin ist Lernprofi. Und so stellt sie sich in die Küche und betreibt „Trocken kochen“. Sie geht jeden ihrer Arbeitsgänge und Handgriffe im Detail durch. Eine Mühe, die sich am nächsten Morgen auszahlt. Die Direktorin und Frau Hack nehmen mit Wohlwollen zur Kenntnis, wie gekonnt Sandrin ihre Königsberger Klopse zubereitet. Ganz anders Sabrina: die steht vollkommen neben sich. Kocht in der falschen Reihenfolge, benutzt Schüsseln und Töpfe nicht richtig. Die Direktorin verdreht nur noch die Augen und macht sich Notizen über Notizen. Vollkommen frustriert verlässt Sabrina die Küche. Sie schüttet Frau Limbrock ihr Herz aus. Alles ist schief gelaufen. Doch da zeigt sich Frau Limbrock erneut von ihrer netten Seite. Sie bespricht sich mit der Direktorin und bricht eine Lanze für Sabrina. Schließlich hat die ihr gerade minutiös und vollkommen korrekt erklärt, wie denn ihre Mettenden im Gemüseeintopf zu zaubern sind. Beim Mittagessen können sich auch Herr Henseling und die Tanzpartner der Mädchen von den Kochkünsten überzeugen. Das Urteil fällt unisono aus: alles hat sehr lecker geschmeckt. Doch am nächsten Tag folgen weitere Prüfungen.
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Folge 15: Examen
Backen, Bügeln und die abschließende mündliche Prüfung stehen auf dem Plan. Elisabeth zeigt, warum sie zu den besten im Internat gehört. Obwohl ihr das Bügeln tierisch auf die Nerven geht, absolviert sie ihre Übung mit der Note 1. Selbstdisziplin ist eben alles. Aber auch Sandrin und Sabrina können die Hauswirtschafterin Frau Dennhoven und Oberlehrerin Frau Limbrock überzeugen. Haben sie den Mädels doch so einiges beibringen können! Beim Backen sieht die Sache jedoch ganz anders aus. Frau Direktorin muss sich eins ums andere Mal das Grinsen verkneifen. Ist auch sie schon von der Wehmut der letzten Stunden ergriffen und drückt ein Auge zu? Beim Mittagessen ist die Direktorin wieder ganz die Alte. Sie verkündet die Noten während des Essens und zieht sich damit den Unmut der Schülerinnen zu. Aber was soll’s? Die mündliche noch, dann ist der ganze Stress vorbei. Schon während der letzten Prüfungstermine treiben die Bräute ihre Späße. Mittags unternehmen Sandrin und Hannah mit Adrian und Björn eine Spritztour auf dem Traktor. Kurz vor der Abreise aus dem Internat sind die vier wehmütig und wundern sich, wie sehr ihnen die Bräuteschule ans Herz gewachsen ist. Das hätten sie sich zu Beginn nicht träumen lassen. Trübsal kommt dennoch keine auf, denn wieder zurück wird im Vorratskeller ein Rumtopf entdeckt. Und so kommt es zu einer spontanen Abschiedsparty, an der auch Frau Direktorin und Gefolge teilnehmen. Allerdings wissen die genau so wenig wie die Mädels, dass sie eine „BräuteschuleSoap“ erwartet. Die Lehrer beweisen Humor. Der erste Abschiedsschmerz kommt und die Mädchen erwarten mit mulmigem Gefühl den Tag der Abreise.
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Folge 16: Finale
Die Bräute müssen schon heulen, wenn sie nur daran denken: In ein paar Stunden werden ihre Familien eintreffen, um sie zurück ins Jahr 2006 zu holen. Doch bis dahin ist Haltung angesagt. Die Tische werden wie immer gedeckt, die Vorbereitungen fürs Mittagessen getroffen. Als die Direktorin ihrem Mann und ihrer zweiten Tochter gegenübersteht, fließen Tränen. Ruhig Blut heißt es da für die Mädchen, die sich am liebsten in die Arme ihrer Verwandten werfen würden. Nach dem Essen ist es dann soweit. Den Abwasch erspart ihnen Frau Hack und so stürmen die Bräute zur Umarmung ihrer Lieben. Es gibt viel zu erzählen und noch mehr zu zeigen. Sandrin will ihre Mutter unbedingt dazu verpflichten, dass auch bei ihnen keine Essensreste mehr weggeworfen werden. Keine Verabschiedung ohne Geschenke: Frau Direktor hat neben abschließenden Worten, Diplomen und Auszeichnungen auch einige Überraschungen. So kann die fußballbegeisterte
Sandrin
ein
Gästebetreuungspraktikum
in
einem
Hotel
absolvieren. Der Clou: zu dieser Zeit ist dort die brasilianische Fußballmanschaft untergebracht. Madeleine, die Seele des Internats, erhält einen Wimpel für gute Kameradschaft. Dann heißt es endlich raus aus den Bräute-Klamotten und rein in Jeans, Tops und Piercings. Die Mädchen staunen, als sie Frau Limbrock zum ersten Mal in ihrer normalen Kleidung sehen. Die sieht ja richtig gut und nett aus! Um zu zeigen, dass sie ihre alte Rolle dennoch drauf hat, schmettert die Oberlehrerin: Stehen Sie gerade, Fräulein Julia!