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Ulstein Arena in Norwegen
Ein Ort, an dem jeder willkommen ist
Ulstein Arena, Norwegen
Die gesamte Anlage ist barrierefrei geplant und konzipiert.
Die Ulstein Arena vereint gleich mehrere Einrichtungen unter einem Dach: eine Mehrzweckhalle, eine Bibliothek, ein Schwimmbad und eine Kletterhalle. Fotos] www.suhan-fotografie.com/Rheinzink
Im Jahr 2017 war es so weit: In der nördlichsten Provinz Fylke MĂžre og Romsdal der Region Vestlandet in Norwegen feierte das kleine Dorf Ulsteinvik mit seinen 8.500 Einwohnern etwas ganz GroĂes â die Eröffnung der Ulstein Arena als des neuen Treffpunkts fĂŒr Sport und Kultur. Errichtet im Zentrum von Ulsteinvik, rĂŒckt das markante und moderne Bauwerk zwischen den traditionellen StadthĂ€usern in den Vordergrund und prĂ€sentiert sich als neues Wahrzeichen.
Schon von Weitem wird die Arena in ihrer leicht hĂŒgeligen Umgebung als eine in Titanzink gefasste Skulptur erlebt â die schrĂ€gen Formen des GebĂ€udes markieren den Ursprung der Stadt zwischen den Bergen im Hintergrund und der kontinuierlichen Schiffbauindustrie. FĂŒr Bauherr und Architekt war es entscheidend, ein Umfeld von angenehmer Leichtigkeit und spielerischer Ausstrahlung zu schaffen, das sich an die Umgebung anpasst und zur Wertschöpfung im stĂ€dtischen Kontext beitrĂ€gt: Ein Ort, an dem jeder willkommen ist.
StÀdtischer Kontext
FĂŒr die Gemeinde Ulstein war die BaumaĂnahme eine besondere Herausforderung. Es galt, mit der Ulstein Arena zu demonstrieren, wie kleine Gemeinden und KleinstĂ€dte im Allgemeinen öffentliche Entwicklungsprojekte im Rahmen einer strategischen Stadtentwicklung und Stadtverdichtung nutzen können. Ferner galt es zu demonstrieren, wie groĂe Volumina in ein historisches Stadtumfeld integriert werden können.
Der Neubau wurde auf dem GrundstĂŒck proportional so aufgeteilt und in das GelĂ€nde abgesenkt, dass er sich in die vorhandenen Dimensionen der historischen GebĂ€ude einfĂŒgt. Foto] PER EIDE STUDIO/Rheinzink
Mit ihrem anspruchsvollen und ehrgeizigen Plan zur Verdichtung des Stadtzentrums hat die Gemeinde ein Bauwerk errichtet, das Ulsteinvik neue stĂ€dtische QualitĂ€ten verleiht und dem Zentrum im Besonderen neues Leben und vielfĂ€ltige AktivitĂ€ten bringt. Die Ulstein Arena stĂ€rkt aufgrund einer neuen FuĂgĂ€ngerverbindung die AttraktivitĂ€t zwischen einer benachbarten Schule und der Innenstadt. Es wurde ein ausgewogener Stadtraum geschaffen, indem der Neubau auf dem GrundstĂŒck proportional so aufgeteilt und in das GelĂ€nde abgesenkt wurde, dass er sich in die vorhandenen Dimensionen der historischen GebĂ€ude einfĂŒgt. Bereits zu Beginn der Planung lautete eine wichtige Voraussetzung, die Arena fĂŒr die gesamte Bevölkerung und gleichermaĂen von mehreren Seiten zugĂ€nglich zu machen. Gemeinhin ist die gesamte Anlage barrierefrei geplant und konzipiert. Dank eines umfassenden Orientierungs- und Leitsystems in moderner, minimalistischer und gut lesbarer AusfĂŒhrung finden sich Besucher und Mitarbeiter schnell und sicher zurecht.
Die Architektur
Das vom ArchitekturbĂŒro Lund + Slaatto Arkitekter aus Oslo entworfene GebĂ€ude vereint gleich mehrere Einrichtungen unter einem Dach: eine Mehrzweckhalle, eine Bibliothek, ein Schwimmbad und eine Kletterhalle. Bereits von auĂen sind die unterschiedlichen Nutzungen ĂŒber breite Schaufenster zu erkennen. Klare ZugĂ€nge mit groĂzĂŒgigen Treppen, Rampen und PlĂ€tzen laden die Ăffentlichkeit zum Verweilen und kommunikativen Austausch sowie zum Besuch der Gemeinschaftsbereiche ein. WĂ€hrend der Planung der InnenrĂ€ume konzentrierte sich die Gestaltung zu einem groĂen Teil auf die Bibliothek im Erdgeschoss, die als Ort der Ruhe und IntimitĂ€t erscheinen und sich somit vom ausgelassenen und lebendigen Treiben von den ĂŒbrigen Nutzungen abheben sollte. Nach dem Konzept von Architekten und Bibliotheksspezialist Aat Vos und seinem Team aus den Niederlanden entstand ein inspirierender und innovativer Ort, der ganz auf eine Zugangskontrolle verzichtet und den Besuchern vertraut, selbst einen einladenden und sicheren Ort schaffen.
Das Konzept sieht die Bibliothek als groĂen offenen Raum vor, den die Besucher zum Austausch, Lernen und Arbeiten nutzen können. Die Ausstattung ermöglicht, den Lesesaal schnell fĂŒr Veranstaltungen wie beispielsweise Buchvorstellungen, FilmvorfĂŒhrungen oder Ausstellungen zu verwandeln. Die einzelnen Abschnitte selbst werden durch eigenstĂ€ndige Material- und Farbkonzepte individuell wahrgenommen und bilden ganzheitlich betrachtet ein ĂŒbergreifendes Raumkonzept. Als Gestaltungsbasis wurden Materialien und OberflĂ€chen in goldenen, warmen Farbtönen von Gelb bis Rot gewĂ€hlt. ZusĂ€tzlich runden feste Einbauten wie BĂŒcherregale und andere GegenstĂ€nde, die speziell angepasst wurden, sowie lose Möbel wie Sofagruppen, lange Tische und kleinere Sitzbereiche die Möbelvielfalt ab. Das Ziel der Gestaltung war es, Raumsituationen zu schaffen, die die Entwicklung der Bibliothek zu einem inklusiven Treffpunkt in der Stadt ermöglichen, den eine Vielzahl von Benutzergruppen jeden Alters aufsuchen kann.
Gestaltung
Der Neubau setzt sich vor allem durch Form, Farbe und Material von seiner Umgebung ab. Die GebĂ€udehĂŒlle aus Beton, Glas und Zink ist eine zusammenhĂ€ngende GebĂ€udeformation mit variierenden Segmenten, die sich immer höher und weiter strecken. Die Fassade lieĂen die Bauherren mit RHEINZINK-Titanzink in der Oberfl Ă€chenqualitĂ€t prePATINA schiefergrau bekleiden. Die groĂen FlĂ€chen im Winkelstehfalzsystem mit drei unterschiedlichen Baubreiten sorgen mit ihren senkrechten Linien fĂŒr eine ausdrucksstarke Erscheinung. Unterbrochen wird die Bewegung durch die breiten Schaufenster, die fĂŒr einen Kontrast sorgen und vielfĂ€ltige Ein- und Ausblicke in die Stadt und die Berge bieten. Die diff erenzierte Auswahl der Materialien, wodurch das GebĂ€ude seine ganz eigene IdentitĂ€t erhĂ€lt, setzt sich im Inneren fort. Dort wurden indes die RĂ€ume farbenfroh und ĂŒberwiegend in Holz ausgestattet. Der natĂŒrliche Werkstoff verleiht den RĂ€umen ein atmosphĂ€risches Potenzial, das zum Erkunden und zu lĂ€ngeren Aufenthalten einlĂ€dt.
Design trifft Funktion im Industrie- und Gewerbebau
Wir sind ein mittelstĂ€ndisches Unternehmen mit rund 120 Mitarbeitern an zwei Standorten in Deutschland. Unser Hauptsitz befindet sich in Bönnigheim zwischen Heilbronn und Stuttgart und unsere Zweigniederlassung in Pegau bei Leipzig. Seit ĂŒber 30 Jahren realisiert IBB Projekte im Bereich des Stahlbaus/ Stahlhochbaus, beginnend mit der Planung ĂŒber die Fertigung bis hin zur kompletten Montage sowie Ăbergabe des geschlossenen Bauwerkes an den Kunden. Ein hochmoderner Maschinenpark in der Fertigung garantiert höchste QualitĂ€t und KontinuitĂ€t. Auf ĂŒber 14.000 m 2 ProduktionsflĂ€che fertigt IBB ca. 8.000â10.000 Tonnen Stahlbau im Jahr. Wir sind Mitglied im Deutschen Stahlbau-Verband und zertifiziert nach ISO 9001 sowie DIN EN 1090. Ein geprĂŒftes Arbeitsschutzsystem bildet die Grundlage fĂŒr PrĂ€vention, Sicherheit und Gesundheitsschutz der Mitarbeiter sowie QualitĂ€t und Effizienz im Betrieb.
individuell abgestimmte Stahlbau-Lösungen als Einzelgewerk Stahlbau in Verbindung mit weiteren Komponenten als geschlossene HĂŒlle oder auf Wunsch den schlĂŒsselfertigen Komplettbau
Solide Tragwerke aus Stahl fĂŒr Industrie-, Gewerbe- und Verwaltungsbau
Die GebĂ€udehĂŒlle aus Beton, Glas und Zink ist eine zusammen hĂ€ngende GebĂ€udeformation mit variierenden Segmenten, die sich immer höher und weiter strecken. Foto] www.suhan-fotografi e.com/Rheinzink
IBB Industriebau Bönnigheim GmbH + Co. KG Industriestr. 18 · 74357 Bönnigheim Telefon 07143 274-0 · Telefax 07143 274-290 info@ibb-boennigheim.de · www.ibb-boennigheim.de
Lund+Slaatto Arkitekter AS
Oslo, Norwegen
post@lsa.no www.lsa.no
FĂŒr die architektonische, technische und energetische QualitĂ€t gab es von der norwegischen Regierung das GĂŒtesiegel fĂŒr BauqualitĂ€t 2018. Foto] Per Eide Studio/Rheinzink
GroĂen Wert legte die Gemeinde auf BauqualitĂ€t und Bauweise. Der Wunsch nach einem ökologischen und wirtschaftlich effizienten GebĂ€ude, das an das regionale Klima angepasst ist, bestĂ€rkte die Entscheidung der Bauherren, lokale Handwerker zu beauftragen und einen GroĂteil des GebĂ€udes vor Ort mit wenigen Elementen zu fertigen. Ein bedeutungsvoller Nebeneffekt: Aufgrund der BeschĂ€ftigung lokaler Bauunternehmer und Handwerker wurde die ortsansĂ€ssige Bauindustrie inspiriert, zukĂŒnftig die Stadt weiter baulich zu verĂ€ndern.
Energiekonzept/ Soziale Nachhaltigkeit
Zur Vollendung fĂŒhrten Bauherr und Architekt ihren Beitrag mit einer strikten ökologischen QualitĂ€t sowie einem Nachhaltigkeitskonzept fĂŒr Nutzer und Gesellschaft. Die Anforderungen lauteten, ein soziales Umfeld in einem verstĂ€rkt stĂ€dtischen Gebiet zu schaffen. Die Arena liegt zentral in der Stadt und kann daher leicht zu FuĂ, mit dem Fahrrad und mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden. So kann die Nutzung des Autos deutlich reduziert werden. Neben der sozialen Nachhaltigkeit stand ein individuelles Energiekonzept im Fokus der Planung: Die Ulstein Arena verfĂŒgt ĂŒber ein eigenes Fernheizwerk, das seine WĂ€rme aus Meerwasser bezieht. Die gewonnene Energie wird ferner fĂŒr den benachbarten Kindergarten, die Grundschule, die Ortskirche sowie 44 neue Wohnungen genutzt. Das gesamte GebĂ€ude vereint klimagerechtes Bauen mit einem hohen gestalterischen Anspruch, der auf robuste und langlebige Lösungen mit minimalem Wartungsaufwand setzt. DafĂŒr steht auch die bewusste Wahl fĂŒr den natĂŒrlichen Werkstoff Titanzink. Von Beginn an waren neben den Aspekten Gestaltung, Optik und Ăsthetik die besonderen ökologischen Merkmale ausschlaggebend: Mit seiner schĂŒtzenden Patina ist das stabile und langlebige Material Titanzink ĂŒber die gesamte Lebensdauer wartungsfrei und beeindruckt durch eine besonders hohe Korrosionsfestigkeit und BestĂ€ndigkeit. ZusĂ€tzlich gewĂ€hrleisten die ideal aufeinander abgestimmten Einzel
komponenten eine einfache, schnelle und akkurate AusfĂŒhrung. FĂŒr die architektonische, technische und energetische QualitĂ€t gab es von der norwegischen Regierung das GĂŒtesiegel fĂŒr BauqualitĂ€t 2018. Die Ulstein Arena spiegelt das SelbstverstĂ€ndnis der Gemeinde Ulstein: Es wurde ein aktiver und vorbildlicher Beitrag zur Entwicklung von Ulsteinvik als Gemeindezentrum geleistet, der zum Vorbild fĂŒr andere kleinere StĂ€dte in Norwegen geworden ist. Das Projekt und der gesamte Prozess haben bei den Projektbeteiligten und BĂŒrgern Zusammenhalt, Stolz und Mut entstehen lassen. Die Arena wird daher nicht nur dem hohen Anspruch gerecht, in beharrlicher Zusammenarbeit die Innenstadtentwicklung in einem typisch norwegischen Stadtgebiet zu fördern, sondern sie erweist sich auch als Treffpunkt, der sich an alle BĂŒrgerinnen und BĂŒrger richtet, unabhĂ€ngig von Alter und Herkunft.
www.rheinzink.de