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Veteranenreise Sektion Zürich
Reise zur
Königin der Berge
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Am Donnerstag, 16. September 2021 fand die Veteranenreise der Sektion Zürich statt. Die Rundreise führte die 15 Teilnehmer zur wunderschönen Rigi. Weniger schön hingegen war das Wetter, dafür stimmte aber die gute Laune.
TEXT / BILDER: Rolf Breitenmoser
Die Wettervorhersage war schlecht. Dennoch wurden wir kurz nach der Abfahrt Richtung Innerschweiz von der Sonne geblendet. In Arth Goldau genossen wir die wärmenden Strahlen, bevor wir in die Rigibahn einsteigen durften. In gemächlichem Tempo gings aufwärts. Dank der Reservation hatten wir genug Platz und freie Sicht auf Landschaft, Geologie und Bahntechnik.
Gewölk zieht auf
Je näher wir der Rigi-Staffel kamen, desto mehr überzog sich der Himmel mit Nebel und Gewölk. Macht nichts, wir wurden ja zum Mittagessen im Restaurant Lok 7 erwartet. Alle hatten brav das Zertifikat dabei. Zum vorbestellten Menü nach Auswahl bot uns der Wirt noch zusätzlich einen Salat oder Suppe an. Den Kaffee gabs im Schnelldurchlauf, wir wollten ja rechtzeitig mit der Bahn hinunter nach Vitznau zur Depotführung im Lokdepot sein. Ein paar Minuten blieben aber noch, um den Dampfzug mit der Lok zu bestaunen, welcher für die Fahrt zum Rigi-Kulm vorbereitet wurde – ölen, schmieren, heizen. Während der Talfahrt begann es schon mal zu regnen, als Kostprobe für später.
Spannendes Lokdepot
In Vitznau empfing uns Rolf Lüönd, der uns mit kompetenten Aussagen durch das Depot führte. Angefangen draussen bei der Draisine, welche vom früheren Direktor als Transportmittel vom Berg zur Arbeit ins Depot am frühen Morgen benutzt wurde. Hinunter im «Freilauf», hinauf wurde sie mit dem Zug gestossen. Einzigartig auch die mehrgleisige Drehscheibe. In der Werkstatt werden Zahnstangen gerichtet und aufprofiliert, Getriebe, Motoren, Drehgestelle und alles rundum den Bahnbetrieb repariert, restauriert und unterhalten. Zu sehen bekamen wir auch die verschiedensten Wagen zum Transport von Personen und fast allen Gütern, die man sich vorstellen kann, denn auf den Berg führt keine Autostrasse. So werden Lebensmittel, Getränke und Güter fürs tägliche Leben für Private, Läden, Restaurants und Hotel hinaufbefördert. Dazu kommt alles Baumaterial für den Rohbau und den Innenausbau sowie die dazu benötigten Geräte und Maschinen von der Handsäge bis zum Bagger.
Wunderbare Dampflok 17
Bei der Vorstellung der Dampflok 17 blühte Rolf Lüönd als Mechaniker und Lokführer so richtig auf. Mit Begeisterung erklärte er uns das Funktionieren der «Dampfmaschine» inkl. dem Heizen, was viel mehr als nur Kohle schaufeln ist und viel Gefühl braucht, damit der Heizkessel nicht überhitzt und doch immer genügend Dampf produziert. Auch die richtige Menge Kohle und Wasser muss bereitgestellt werden, ansonsten die Lok nicht auf dem Berg ankommt. Diese Schwerarbeit wird aber besonders im Winter bei Sonnenschein, blauem Himmel, weissem Schnee und dem Rauch der dampfenden Lok entschädigt. Schneepflug, Schneeschleuder und Reparaturwagen für den Fahrleitungsunterhalt stehen auch bereit und warten auf ihren Einsatz. Am rentabelsten sind sie aber, wenn sie im Depot stehen, denn ihr Einsatz ist immer mit Mehrarbeit verbunden.
Per Schiff zurück
Ein Blick auf die Uhr erinnerte uns daran, dass das Schiff bald anlegt, und so verabschieden wir uns von Herrn Lüönd mit Applaus. Bei strömendem Regen bestiegen wir das Schiff. Hier an der Wärme im Schiffrestaurant störte das Wetter nicht und nach einer knappen Stunde trafen wir in Luzern ein. Umsteigen auf den Zug nach Zürich und schon endete unsere Reise.
Hans Ruedi, ganz herzlichen Dank, dass du uns diesen abwechslungs-, auch lehrreichen und geselligen Tag durch deine Organisation ermöglichst hast.