Eintauchen - Urlaub am Wasser 2021

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EINTAUCHEN G E N I ESSE R-T I P PS F Ü R P E R F E K T E N U R L A U B A N B AY E R N S F LÜ SSE N U N D SE E N


Badeurlaub in Bayern

Mehr als Meer! „Wenn ich den See seh’, brauch’ ich kein Meer mehr.“ Dieser Spruch ist nicht neu, aber zutreffend. Nach dem ersten Badeurlaub an, in und auf Bayerns Seen und Flüssen stimmt ihr uns bestimmt zu. Wir liefern Ideen und Inspirationen für ein- bis zweiwöchige Urlaubstouren. Ihr sucht aus, was zu euch – und euren Kindern – passt. Wanderungen zu Wasserfällen oder entlang von Wildflüssen? Wakeboarden oder Stand-up-Paddling? Splashdiving in Weihern und versteckten Gumpen oder Fluss-Kajaking? Nächte auf dem Hausboot oder auf einer Mini-Insel mitten im See? Moderne Kunst am Starnberger See oder Gartenkunst am Bodensee? Weinverkostung in Lindau oder Bierdegustation am Donaudurchbruch? Vogelbeobachten an der Isar oder Auge in Auge mit Barsch und Hecht? Euer Urlaub am Wasser kennt keine Grenzen. Viel Spaß!

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News

Aktuelle Meldungen aus ganz Bayern

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Ostbayern

Power-Welle oder Purpurreiher?

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Allgäu/Bayerisch-Schwaben

© BAYTM – KLAUS FENGLER (AUCH TITELBILD)

Wasser, Wein und warme Weiher

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Franken

Auf zu neuen Ufern!

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Oberbayern

Pure Seensucht 3


News

Egal ob am, auf oder im Wasser – Bayern bietet viele feucht-fröhliche Urlaubserlebnisse. ​ Das Beste? Es kommen ständig neue hinzu. ​ Und die stellen wir euch hier vor

FLUSSGENUSS IM FAHRRADSATTEL

KITZINGEN Corona hat dem ohnehin schon starken BikeBoom zu einem Extraschub verholfen. Kein Wunder also, dass immer neue Fernstrecken entstehen. Seit Herbst 2020 führt der Radweg „Vom Main zur Zenn“ auf knapp 100 Kilometern von Kitzingen durch die idyllischen Weinorte der Mittelfränkischen Bocksbeutelstraße und ausgedehnte Waldbestände des Naturparks Steigerwald bis vor die Tore Fürths. Dabei spielt Wasser nicht nur am Start und Ziel eine Rolle. Auch unterwegs sorgt das Plätschern von Flüssen und Bächen für eine angenehme Geräuschkulisse, vom Badegenuss mal ganz zu schweigen.

kitzinger-land.de

REIF FÜR DIE INSEL

Bis 12. DEZ 21

© VERANSTALTUNGS+KONGRESS GmbH Rosenheim / Die Infografen

GIGANTEN DER MEERE

www.lokschuppen.de LINDAU Wow, da haben sich die Gastgeber der Bayerischen Landesgartenschau 2021 ein ambitionier-

tes Programm überlegt. Mehr als 2.000 Einzelveranstaltungen sind vom 20. Mai bis zum 26. September in der Bodenseestadt geplant, von Konzerten über Ausstellungen bis hin zu Blumen-Führungen. Auch wenn das Umland unter dem Motto „Vom Berg zum See“ mit einbezogen wird, steht doch die Hintere Insel Lindau im Vordergrund – nicht nur in puncto Botanik. Von dem völlig neu konzipierten Gelände westlich des Hauptbahnhofs werden Einwohner wie Gäste dauerhaft profitieren, Stichwort Bürgerpark, mit grünem Gartenstrand und Uferstufen, von denen aus Schwimmer in den See gleiten können.

lindau2021.de

HAPPY BIRTHDAY, NATIONALPARK BAYERISCHER WALD!

FREYUNG Am 7. Oktober 2020 feierte Deutschlands ältester Nationalpark seinen 50. Als Geschenk gab das bayerische Kabinett grünes Licht für eine 630 Hektar große, grenznahe Erweiterung auf 248,5 Quadratkilometer. Was gut ist für seltene Pflanzen und Tiere wie Hasel- und Auerhühner, ist es auch für naturbewusste Urlauber. Moor-Fans steuern das renaturierte Finsterauer Filz an, See-Freunde die Hammerklause. Die historische Holzdrift, an der einst der Teufelsbach angestaut wurde, ist ein idyllischer See, an dem sich sehr gut rasten lässt, auch unter dem Nationalparkmotto „Natur Natur sein lassen“.

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nationalpark-bayerischer-wald.de

ROSENHEIM Was tun Wasserfreunde, wenn das Wetter mal nicht nach Baden ist? Sie besuchen einfach die bis Dezember 2021 verlängerte Familienausstellung „Saurier – Giganten der Meere“. So bleiben sie voll in ihrem Element, nur dass eben andere Schwimmer im Fokus stehen. Auf rund 1.500 Quadratmetern inszeniert das weit bekannte Ausstellungszentrum Lokschuppen die urzeitliche Wasserwelt mit mehr als 200 hochkarätigen Original-Fossilien, Skeletten, Abgüssen und bis zu zwölf Meter langen Sauriermodellen. Mit Museumsmuff hat das gar nichts zu tun, allein aufgrund der 20 Medienstationen, die zum Mitmachen einladen.

lokschuppen.de

© GARTENSCHAU LINDAU; FRÄNKISCHES WEINLAND TOURISMUS/FRANKENTOURISMUS – ANDREAS HUB; LOKSCHUPPEN ROSENHEIM; BAYTM – PETER VON FELBERT

Aktuelle Meldungen aus ganz Bayern


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Bayerisch-Schwaben

„Stadthupferl“-Erlebnis UNESCO-Welterbe, Kneipps Wassertherapie oder ein Bilderbuchstädtchen im Meteoritenkrater: mit 24-Stunden-Highlight-Tipps auf Entdecker-Tour durch den Westen Bayerns

Ein Wochenende, volles Erlebnis: Das versprechen die liebevoll zusammengestellten „Stadthupferl“-Vorschläge der Region Bayerisch-Schwaben. Verbindet man die empfohlenen Städte und Tipps, wird gar ein längerer Urlaub daraus. Wobei man bereits in Augsburg problemlos mehr als 24 Stunden verbringen kann: Fuggerei, Dom, Rathaus, Puppenkiste und dann das seit 2019 mit dem Welterbetitel geschmückte Wassermanagement-System. Das jahrhundertealte Ensemble aus Brunnen, Wassertürmen, Kraftwerken und Kanälen zeugt von großem Erfindergeist und großartiger Ingenieurs- und Baukunst. Auf individuellen Streifzügen (oder Führungen wie der Lauschtour „WasSer­ leben“) lassen sich viele der 22 Stationen gut kombinieren. Nicht fehlen sollte das über 600-jährige Wasserwerk am Roten Tor – Altersrekord in Mitteleuropa. Ebenfalls hübsch: Augustus-, Herkules- und Merkurbrunnen und die kilometerlangen Lechkanäle, über die sich ein Gutteil der stadtweit

530 Brücken spannt. Da kann Venedig einpacken! Weiter geht die Tour durch Bayerisch-Schwaben lechabwärts Richtung Donau, an der weitere „Stadthupferl“ liegen: Donauwörth, Dillingen, Lauingen, Günzburg oder Neu-Ulm.

Kneipp-Tour für die Ohren In Dillingen, aufgrund der vielen Kirchtürme auch „Schwäbisches Rom“ genannt, wird zudem eine weitere von insgesamt 20 Lauschtouren in Bayerisch-Schwaben angeboten. Wie das funktioniert? Einfach die kostenlose Audioguide-App herunterladen, von Lauschpunkt zu Lauschpunkt führen lassen und dabei Infos, Musik und Zitaten zu einem bestimmten Thema lauschen. In diesem Fall: „Sebastian Kneipp“, der 2021 seinen 200. Geburtstag feiern würde und der in Dillingen seine revolutionären Wasseranwendungen entwickelte.

© FLORIAN TRYKOWSKI (2)

Einmal im Kreis herum

Erfrischung für die Füße: Wasser-Waten in der Eger (Nördlingen)

Nur einen weiteren „Hüpfer“ entfernt liegt der Geopark Ries und mittendrin Nördlingen mit seiner komplett erhaltenen, begehbaren Stadtmauer. Wer den Turm „Daniel“ der Kirche St. Georg einmal erklommen hat, kann wunderbar die Aussicht über die kreisrunde Stadt genießen. Und danach – zur Erfrischung der Füße – ein Wasserbad in der Eger nehmen, die das alte Gerberviertel durchquert. Viele Stadthupferl-Tipps also, die sich ideal kombinieren lassen – da ist für jeden etwas dabei …

bayerisch-schwaben.de/stadthupferl

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Ostbayern

Power-Welle oder Purpurreiher? Ob bretternd auf der weltlängsten Wasserskianlage, paddelnd auf der Ilz oder wandernd im Bärnloch – in Ostbayern können sich Wasserratten nass machen vor Vergnügen. An der Isarmündung und am Unteren Inn dagegen haben Bird-Watcher ihre stille Freude

Links: Vogelparadies Isarmündung Oben: Naturium am Inn

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eady for boarding? Am Friedenhain-See in Parkstetten bei Straubing springen Wasserski- und Wakeboardfahrer vor Glück in die Luft. Wenn sie sich trauen, an den acht Obstacles abzuheben! Selbst wer diese links liegen lässt, bekommt Puls: Schließlich zieht einen der Lift mit rund 30 Stundenkilometern (zur vollen Stunde auch mal mit über 50!) übers Wasser. Und das auf einer Länge von 1.200 Metern! Das ist klarer Weltrekord! Alternativ leihen sich Strandbadgäste SUP-Boards oder tollen auf der kostenlosen Breitwellenrutsche. So geht Watertainment!

Auwälder der Isarmündung 40 Kilometer donauabwärts steht zwischen Plattling, Isarmünd und Deggendorf die Natur im Fokus. Dort, wo die Isar als einziger Alpenfluss mit einer noch weitgehend intakten Mündung in die Donau fließt, bilden Auwälder und Deichvorländer eine 2.800 Hektar große Traumlandschaft. Im 800 Hektar großen Naturschutzgebiet Isarmündung sind neben Vögeln wie Blaukehlchen, Halsbandschnäpper, Rohrweihe, Rohrdommel, Purpurreiher und dem seltenen Eisvogel auch Moor- und Springfrösche, Große Königslibellen sowie viele Falterarten und Ringelnattern zu sehen. Wer sich wo und wann bevorzugt zeigt, verrät das „Infozentrum Isarmündung“

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bei Moos. Und noch viel mehr über den für viele bedrohte Pflanzenarten so wertvollen Lebensraum und wie sich dieser entdecken lässt – wandernd, radelnd oder im Kanu.

Wild und mild: ­Kanu‑Spaß auf der Ilz Ein noch ausgiebigeres Kanurevier ist die Ilz, Ostbayerns letztes Wildwasser. Wobei es so richtig wild nur in der Dießensteiner Leite zugeht, generell überwiegen ruhige Fahrwasser. Und malerische Landschaften. Tipp: Zwischen Fürsteneck und Fischhaus zeigt sich die „Schwarze Perle des Bayerischen Waldes“, wie die Ilz aufgrund ihres dunklen Wassers genannt wird, von ihrer schönsten Seite. Am besten holen sich Bootsfahrer Fahrgerät, Routentipps und Infos beim Fachmann. Und lassen Verstand

© TOURISMUSVERBAND OSTBAYERN – HERBERT STOLZ; WOIDLIFE-PHOTOGRAPHY.DE; BAYTM – THOMAS LINKEL; BAYTM – BERNHARD HUBER

AU T O R : CH R I ST I A N H A A S


walten: Bei zu geringem oder zu hohem Wasserpegel ist eine Befahrung nicht möglich (und im Mai und Juni generell verboten) und so oder so spätestens am Halser Wehr zu Ende – oder, nach kurzer Tragepassage durch den Ort, etwas weiter in Passau. Kleine Bötchen aus Holz schicken Kinder gern am Osterbach im grenznahen Wegscheider Land auf die Reise. Durchs romantische Wildwassertal Bärnloch führt ein herrlicher Pfad, der immer wieder ans Wasser abzweigt – und zum Abkühlen oder Bootebauen einlädt. Ausgiebiges Baden kommt aber eher im warmen Rannasee in Frage, etwa einen Wanderkilometer weiter. Ferner können Ausflügler dort fischen, kneippwandern und Tretboote mieten.

Voll Inn: Vögel und Schmetterlinge Das nicht weit entfernte Jochenstein sprüht vor Energie. Nicht nur, weil sich dort Deutschlands zweitgrößtes Flusskraftwerk befindet, sondern auch das „Haus am Strom“, das mit interaktiven Elementen für Unterhaltung sorgt und gleichzeitig zum Nachdenken anregt. Dabei dreht sich alles um Natur, Wasser und eben Energie.

Radeln auf dem Inndamm: Das Vogelschutzgebiet Innauen immer im Blick

Das geht schon bei der Architektur los, nimmt doch das Gebäude die Idee einer Welle sowie eines Donaukiesels auf. Im Haupthaus locken dann tanzende Wassermusik oder eine Fahrt in Europas einzigem Wasserfahrstuhl. Statt mit Strom wird dieser mit Wasser angetrieben. Sandbänke, Inseln, Schlick- und Auwälder und viel Wasser bilden das 5.500 Hektar große Europareservat Unterer Inn und ein wahres Vogelparadies: Die 55 Flusskilometer zwischen der Salzachmündung und der Mündung der Rott sind eines der wichtigsten Drehkreuze im internationalen Vogelflugverkehr. Vor allem im Frühjahr und Herbst erleben Hobby- wie ProfiOrnithologen eine Nonstop-Flugshow. Und dann umflattern auch noch 800 Schmetterlingsarten die Blütenpracht, was sich auf Spaziergängen oder Radtouren beobachten lässt. Gute Ausgangspunkte dafür bilden der Aussichtsturm Eglsee

und das 2020 neu eröffnete Naturium samt attraktiver Dauerausstellung.

Bootshaus, Baumhaus oder Wasserhaus? Wo kann man das Erlebte sacken lassen? Etwa im mit Architekturpreisen überhäuften „Hofgut Hafnerleiten“ bei Bad Birnbach mit drei Ferienhäusern und sieben Themenhäuschen wie dem Bootshaus am Badeteich, dem Baumhaus und dem auf Pfählen gebauten Wasserhaus im See. Acht weitere außergewöhnliche Unterkünfte in Ostbayern finden sich unter der Marke „Sightsleeping“ wie etwa das Kinder Bio-Resort „Ulrichshof“, das Biohotel „Pausnhof“ oder die „GutsAlm Harlachberg“ mit drei Wiesnschlafhäuseln und dem Atelierhaus am Weiher.

ostbayern-tourismus.de

„ Meine RadlStammstrecke: Entlang der Schwarzen Laaber und der Donau nach Regensburg. Ilz: Bayerns schönster Wildfluss

Muk Röhrl, Wirt im ältesten Wirtshaus der Welt

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Bayerischer Wald

Alles im grünen Bereich!

Erlebnisweg Buchberger Leite bei Freyung

Urlaub im Wald-Meer: Mit zwei Naturparken – dem Naturpark Bayerischer Wald und dem Naturpark Oberer Bayerischer Wald – sowie dem ältesten Nationalpark Deutschlands steht nahezu die gesamte Fläche des rund 6.000 Quadratkilometer großen Bayerischen Walds unter besonderem Schutz oder besonderer Pflege. Zusammen mit dem angrenzenden Šumava in Tschechien erstreckt sich hier das größte zusammenhängende Waldgebirge Mitteleuropas. Auf zahlreichen Wanderwegen oder geführt von einem Nationalpark- oder Naturparkranger lässt sich die einzigartige Landschaft besonders intensiv entdecken. Die herrliche Kulisse für das Naturerlebnis bilden aber nicht nur die dichten Wälder und luftigen Gipfel. Klare Seen, plätschernde Flüsse, romantische Schluchten, Hochmoore und Wasserfälle laden zum Spazieren, Verweilen und Genießen ein. Ausgiebige Touren ermöglicht der top ausgeschilderte „Goldsteig“, der auf zwei

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Routenvarianten Marktredwitz mit Passau verbindet. Dabei führt Deutschlands längster Qualitätswanderweg auf seinen insgesamt 660 Kilometern und 38 Etappen immer wieder ans Wasser, etwa an den Naturbadeweiher im Kurpark Sankt Englmar, den Freudensee mit Burg im Luftkurort Hauzenberg, an das Wildwasser Ilz oder zur Moorlandschaft bei Haidmühle.

Mit der Rangerin durch den Nationalpark

Wohin, wenn man „nur“ einen halben Tag hat? Garantiert nichts falsch machen können Wanderer (insbesondere mit Kindern) auf dem Erlebnisweg „Mensch und Natur in der Buchberger Leite“ bei Freyung. Als eine der beeindruckendsten Schluchtenlandschaften „im Woid“ wurde sie mit dem Gütesiegel „Bayerns schönste Geotope“

© WOIDLIFE-PHOTOGRAPHY.DE (2); BAYTM – JAN GREUNE; BAYTM – PETER VON FELBERT; MUNAYSHOTS.DE

Wer bei Urlaub am Wasser nur an Strand denkt, lässt sich einiges entgehen. So bietet der Bayerische Wald mit Seen, kristallklaren Bergflüssen, Moorlandschaften und Wasserfällen viele Möglichkeiten zum Erleben und Erholen


Lalling: Deutschlands erster Feng-ShuiKurpark

ausgezeichnet. Geröllreiche Bäche, steile Felsriegel und urwüchsige Wälder prägen dieses Naturschauspiel von Wasser und Wildnis, das sich von der Hängebrücke über die Wolfsteiner Ohe besonders schön überblicken lässt. So viel zur Natur. Aber wie äußert sich der Part „Mensch“? Antwort: in Gestalt von Triftmauern und Kanälen, bei denen Wasser auf den ersten Blick scheinbar bergauf fließt.

Wilde Wasser: Rißloch und Hochfall Der Große Arbersee lockt nicht nur mit einem gemütlichen Rundweg, denn den eiszeitlichen Moränensee und die 400 Meter aufragende Arberseewand kann man auch vom Tretboot aus ganz entspannt erleben. Freunde guter Küche genießen vor den großen Panoramascheiben des „Arberseehaus“ regionale Küche, köstliche hausgemachte Kuchen – und den Ausblick auf die Bergwelt und den See. Aber auch die Architektur des Seehauses wirkt: Der Neubau vereint Holzbauweise mit der Jugendstilarchitektur des Vorgängerhauses. Anschließend ruft der Gipfel des Großen Arbers. Von der Talstation sind es mit der Sechser-Gondelbahn nur wenige Minuten auf den 1.456 Meter hohen „König des Bayerischen Walds“. Die Berghäuser sind über einen Glasaufzug barrierefrei erreichbar. Zu Fuß führt eine gut zweieinhalb Stunden dauernde, anspruchsvolle Wanderung um die 400 Meter hohe Arberseewand und über das Mittagsplatzl zum Gipfel des Großen Arber.

Das gilt, im wahrsten Sinne, auch für den Wanderweg „Wildes Wasser“ bei Bodenmais, der die höchsten Wasserfälle der Gegend, den Hochfall und die RißlochWasserfälle, verbindet. Klettern wiederum verbindet man ja eher mit trockenem Fels. Was aber, wenn das Wasser an den Beinen zerrt, die Strömung einen fast forttragen will und der Sand unter den Füßen nachgibt? Dann ist man am Eisvogelsteig unterwegs. Ein Klettersteig im Fluss, zu Besuch bei Biber und Eisvogel, Libelle und Forelle.

Auge in Auge mit Barsch und Hecht In der Unterwasserbeobachtungsstation im nahe gelegenen Wildgarten in Furth im Wald begegnen Besucher Barschen, Hechten und Rotaugen auf Augenhöhe. Hier bleibt man aber garantiert trocken, beobachtet man die Tiere doch durch dickes Glas. Das ist aber nicht alles, Uli Stöckerls im Laufe der Jahre auf zehn

Wasserfälle im Rißloch: 55 Meter hoch

Hektar angewachsene Anlage punktet auch noch mit anderen Highlights wie einem Irrgarten und Insektenhaus. Bei den beliebten Führungen werden seltene Pflanzen erklärt und heimische Tiere gezeigt. Getreu Stöckerls Motto „Mut zur Wildnis“ dürfen auch Ringelnattern angefasst werden. Natürlich nur, wer sich traut …

bayerischer-wald.de

Vögel beobachten am Perlsee bei Waldmünchen

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Wasserfreuden in „Bayerns Herzstück“

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Volle Kraft voraus! Die Region zwischen Hallertau, Kelheim und dem Altmühltal liegt im Herzen Bayerns. Sie trifft bei amphibisch veranlagten Urlaubern ins Schwarze. Schließlich können diese dort im, am und auf dem Wasser blaue Wunder erleben. Radelnd, wandernd oder per Hausboot. Unsere Tipps!

Ein Hoch auf die Freiheit! Seit mehr als 150 Jahren thront die Kelheimer Befreiungshalle als Wahrzeichen der Freiheit über der Donau. Ludwig I. brach bei der Eröffnung 1863 angeblich in Tränen aus. Auch heutzutage sind viele Besucher beim Betreten des mächtigen Rundbaus auf dem Michelsberg ergriffen. Der 45 Meter hohe Kuppelraum! Die 34 Siegesgöttinnen aus Carrara-Marmor! Und dann noch die Aussichtsterrasse mit dem Blick auf die Weltenburger Enge. In der 2020 zum ersten „Nationalen Naturmonument“ Bayerns geadelten Schlucht zwängt sich die von Ausflugsschiffen gern befahrene Donau zwischen steilen Kalkfelsen hindurch. Wow, da haben die Benediktiner ein hübsches Plätzchen für ihr Weltenburger Kloster gefunden.

45 Meter hoch ist die Kuppel der Befreiungshalle, die über der Donau thront

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Das gilt auch für Kelheim zu Füßen der Befreiungshalle. Ebenso malerisch wie ihre Umgebung zeigt sich die schön erhaltene Altstadt mit ihren vielen Türmen und Toren aus dem Mittelalter. Die elegant eingepassten Umgehungsstraßen, Brücken und Grünanlagen verdanken ihr Dasein dem 1992 in Betrieb genommenen Main-Donau-Kanal, der die Innenstadt mit der Donau förmlich „in die Zange nimmt“. Wer durch das Zentrum bummelt, kommt daher immer wieder ans Wasser – oder zum „Weißen Brauhaus“

gleich gegenüber, der ältesten noch existierenden Weißbierbrauerei Bayerns.

Chillen im Hausboot Zwölf Kilometer kanalaufwärts sollen nach den Plänen des Anbieters Greenpartment ab dem Frühjahr 2021 ein bis zwei Hausboote in Prunn ihren Heimathafen finden. Wenn es gut läuft, könnte eine größere Flotte folgen. Es spricht einiges dafür: Zum einen die luxuriös eingerichteten Boote, mit denen Freizeitkapitäne wochenweise auf dem Kanal unterwegs sein können. Und zum anderen warten zwischen Kelheim und Nürnberg etliche Sehenswürdigkeiten am Wasserwegesrand. Allein rund um Prunn bieten sich mehrere Landausflüge an, etwa zur Burg Prunn, eine der besterhaltenen Burgen Bayerns, sowie zu einer der längsten Holzhängebrücken Europas, dem „Tatzlwurm“. Märchenhaft mutet

© BAYTM – PETER VON FELBERT (2); GREENPARTMENT; NATURPARK ALTMÜHLTAL; KANUERLEBNISSE HANIKA

Vorbei an steilen Felswänden: Bootsfahrt am Donaudurchbruch


auch die Burgruine Randeck an, Game of Thrones lässt grüßen! Beim Schulerloch bestechen die inneren Werte: einzigartige Stalagmiten und eine faszinierende Höhlenwandprojektion. In der anderen Richtung empfiehlt sich folgender Doppelpack: Erst bestaunt man Adler und Co. bei der Greifvogelshow auf Schloss Rosenburg und kühlt dann die Gemüter im Badesee Sankt Agatha ab. Zurück zum Hausbootangebot: Wer durch das Altmühltal schippert (und weiter auf dem Kanal Richtung Fürth), profitiert von einem digitalen Roadbook, das an jedem Standort Empfehlungen unterbreitet, sei es für Gaststätten, Einkaufsmöglichkeiten oder touristische Attraktionen. Praktisch: Da Bikes mit oder ohne E mitgeführt werden können, lassen sich auch weiter entfernte Ziele ansteuern, etwa das Spielzeugmuseum in Beilngries, die Vogelfreistätte Kauerlacher Weiher bei Freystadt oder der Rother See.

Hopfen, Hitze, Hundertwasser Wer Baden eher mit warmem Tunken in Verbindung bringt, bitte: Rund um Kelheim pumpen mehrere Thermen Heißwasser aus dem Untergrund in ebenerdige Becken. Die Kaiser-Therme in Bad Abbach etwa hat sich als Schwefel-Moorbad einen

Hausboot von Greenpartment: Auch als Investitionsobjekt interessant

Kanutour auf der Donau bei Bad Abbach

Namen gemacht. Und Bad Gögging mit seiner Limes-Therme verfügt als einziger Kurort in Bayern über gleich drei staatlich anerkannte Naturheilmittel: Schwefelwasser, Mineral-Thermalwasser und Naturmoor. Neben den (Whirl-)Pools und Dampfbädern gilt die als Museum konzipierte „Römer-Sauna“ als besonders heißer Tipp. Ein Bad Gögginger USP ist zudem Hopfen-Wellness, in Gestalt von Peelings und Doldenbädern. Der Grund? Die Lage mitten in der Hallertau, dem weltgrößten zusammenhängenden Hopfenanbaugebiet. Vom Hopfen ist man schnell beim Bier und von Bad Gögging schnell in Abensberg. Schon von Weitem grüßt der 35 Meter hohe Kuchlbauer Turm der gleichnamigen Weißbierbrauerei. Dessen bunte Keramikmosaike, gewellte Böden, zipfelmützenartige Erker, Sträucher in luftiger Höhe und eine goldene, begehbare Kuppel legen nahe, wer sich all das ausgedacht

hat: der Künstler Friedensreich Hundertwasser. Seit 2010 können der Turm und all seine „Spezialräume“ im Rahmen einer Brauereiführung besichtigt werden. Berauschend: Von der Aussichtsplattform lässt sich weit in das Hopfenland Hallertau blicken …

herzstueck.bayern houseboathotel.de

Pause gefällig? Unterwegs gibt es eine Menge lauschige Plätzchen zum Verweilen

Der Kuchlbauer Turm nach Plänen von Friedensreich Hundertwasser

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Allgäu/Bayerisch-Schwaben

Wasser, Wein und warme Weiher Es kommt nicht nur auf die Größe an, auch auf die Freizeitmöglichkeiten! Und in diesem Punkt kann dem riesigen Bodensee keiner das Wasser reichen. Wem rund um Lindau zu viel los ist, der zieht sich ins „Hinterland“ mit seinen gemütlichen Weihern und Seen zurück

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Links: Weinfest „Komm und See“ Oben: Viel Platz für Stand-upPaddler auf dem Bodensee

eutschlands schönstes Happy End“ – mit diesem Kompliment wird das Städtchen Lindau oft bedacht. Zu Recht. Allein die Lage am Bodenseeufer verzaubert die Besucher. Besonders zauberhaft: die 68 Hektar große Altstadtinsel. Rundum Wasser und zum Greifen nah eine imposante Bergkulisse.

Hinzu kommen die inneren Werte: Mit seinen jahrhundertealten Gebäuden, lebhaften Plätzen und malerischen Gassen versprüht der weitgehend intakte Stadtkern viel Charme. Das gilt erst recht am von etlichen Cafés gesäumten Hafen. Dessen Einfahrt wird vom Neuen Leuchtturm sowie dem Bayerischen Löwen, einer sechs Meter hohen Sandsteinstatue, umrahmt. Keine Frage: Lindaus Wahrzeichen ist ein echter Brüller. Es gibt noch weitere gelungene Zweierkombis: Insel- und Festlandstadt, Altes und Neues Rathaus, respektive Fassadenpracht und Glockenspiel, oder Bummeln und dann Einkehren. Zum Beispiel im „Restaurant Engel“, eine der ältesten Wirtschaften der Stadt. Unweit des Fischerviertels am Schrannenplatz kommt in dem ehrwürdigen Gebäude mit dem Schnörkel-Erker himmlisch zubereiteter, fangfrischer Fisch auf den Tisch (am besten auf der Dachterrasse!).

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Auf der To-Eat-Liste stehen Bodenseefelchen ganz oben, in den benachbarten Restaurants ist das nicht anders. Wer auf den Geschmack kommt, kann ja selbst sein Angelglück versuchen. Die Erfolgschancen stehen nicht schlecht, auch für Aal, Barsch, Zander und rund 30 andere Arten. Entsprechende Lizenzen werden unter anderem in Lindau und Wasserburg ausgegeben. Petri Heil!

Laufsteg mit Badeanschluss Aber Augen auf, wo man seine Rute auswirft. Zwischen den beiden Orten tummeln sich mit Vorliebe Bade- und Schwimmgäste, etwa beim Parkstrandbad des Hotels „Bad Schachen“. Das beweist (Jugend-)Stil, inklusive Outdoorpool,

© BAYTM – GERT KRAUTBAUER (3); BAYTM – PETER VON FELBERT; MAURITIUS IMAGES – WOLFGANG FILSER

AU T O R : CH R I ST I A N H A A S


Lindaus Altstadt: Bummeln auf der Insel im See bedeutendsten Moorgebiete Süddeutschlands. Auch im bayerisch-schwäbischen Hinterland findet sich von S bis L jede Gewässergröße.

Seezugang und einmaliger Architektur. Motto: Vintage Swimming! Ein weiteres Bad in der „guten alten Zeit“ ermöglicht das „Aeschacher Bad“. Vor mehr als 100 Jahren in Pfahlbauweise errichtet, ist es immer noch in. Wie bei den Ostseebädern gelangen Besucher über einen Steg in das denkmalgeschützte, lindgrüne Badehaus.

einfach vor Ort. Das bietet sich vor allem an, wenn die junge Bayern-Botschafterin zu einer Verkostung in der „Degelstein“Rädlewirtschaft einlädt. Etwa im Rahmen des zweitägigen Weinfests „Komm und See“, das sie mit einem Dutzend WinzerKollegen aus der Region mit viel Engagement organisiert.

Übernachten auf dem See

Weiher und Seen im Hinterland

Lindau kann auch modern und mondän: Im zum Teil auf dem Dach befindlichen Wellnessbereich des „Yacht Hotel Helvetia“ laden Sauna, „Lake Lounge“ und ein Infinity-Pool zum Relaxen ein. Lässig: Wer sich von Wellen in den Schlaf schaukeln lassen will, bucht sein Bett auf den hoteleigenen Booten im gegenüberliegenden Hafen. „Yacht Hotel“ ganz wörtlich genommen.

Ja, Größe und Weite haben ihren Reiz, aber kleinere Gewässer eben auch. Und im nahen württembergischen Teil des Allgäus wimmelt es nur so von verwunschenen Weihern, etwa im Wurzacher Ried, einem der größten Naturschutzgebiete und

In die Kategorie „überschaubar und schnuckelig“ gehört der Eschacher Weiher mit seinem Top-Panorama der Allgäuer Alpen. Eine Nummer größer fallen der Öschlesee bei Kempten (Tipp: nette Strandbar!) oder der landschaftlich reizvolle Niedersonthofener See aus. Am Weißensee wiederum finden Surfer optimale Windbedingungen, um über die Wellen zu brettern. Wer Sport eher im Sitzen betreibt, lässt sich vom „Kanu-Kini“ in Füssen am großen Forggensee in die Grundzüge des Kajak-, Kanadier- oder Drachenbootfahrens einweihen und nimmt anschließend an einer der geführten Touren teil. Im Preis inbegriffen: der Blick auf Neuschwanstein, das berühmte Schloss von „Märchen-Kini“ Ludwig II.

lindau.de

Die beliebteste Fortbewegungsart am See ist – neben dem (Segel-)Boot – das Fahrrad. Der Rundweg um das Drei-NationenGewässer genießt Kult-Status. Doch nicht jeder will 260 Kilometer abspulen. Eine empfehlenswerte Kurzstrecke stellt da die Panorama-Runde dar.

Im Sommer treffen wir uns am liebsten im Strandbad Lindenhof.

Panorama-Runde für Genussradler

Teresa Deufel, Winzerin

Diese führt auf 26 Kilometern vom Lindauer Lotzbeckpark an Obst-und Weingärten vorbei in die Orte Wasserburg, Nonnenhorn und Bodolz. Auf dem (Rück-)Weg empfiehlt sich die Einkehr bei Bio-Winzerin Teresa Deufel, allein schon wegen ihres „Seeweins“. Wer das Gebot „Don’t drink and drive“ beherzigen will, übernachtet

Forggensee mit Alpenpanorama

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Deutsche Alpenstraße & Bodensee-Königssee Radweg

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Auf großer Fahrt

Ein schwäbisches und ein bayerisches Meer, ein Fjord unterm Watzmann und auch sonst viel Wasser in allen Formen: Die rund 450 Kilometer des Bodensee-Königssee Radwegs haben es mit 4.000 Höhenmetern in sich. Gemütlicher zu geht es per Auto auf der ähnlich verlaufenden, etwas längeren Deutschen Alpenstraße

Sie ist nicht nur die älteste Ferienstraße der Republik, sondern für viele nach wie vor die schönste: die Deutsche Alpenstraße. Seit ihrer Erstkonzipierung in den 1930er-Jahren hat sich vieles geändert, nicht aber der landschaftliche Reiz der genau 484 Kilometer langen, abwechslungsreichen Strecke. Für genügend Foto-, Bade- und Einkehrstopps sollte man da durchaus sechs Tage planen. Etwas mehr Zeit kostet die auf kleineren Straßen verlaufende Rad-Variante. Zwar fällt diese mit 453 Kilometern kürzer aus, doch die knapp 4.000 Höhenmeter wollen aus eigener Kraft bewältigt werden (wobei ein E-Motor hilft). Los geht es am Bodensee. Biker profitieren hier von Lindaus Bahnanbindung. Die Organisation von An- und Abreise spielt ja durchaus eine Rolle, da die Tour woanders endet. Zu Beginn sorgen Anstiege in die hügelige Voralpenlandschaft des Allgäus für Puls. Der lässt sich in Scheidegg, dem Sonnenplateau über dem Bodensee, nur bedingt senken. Schließlich machen die Wasserfälle, seit einigen Jahren in der Liste „Bayerns schönste Geotope“, echt Eindruck. Was auch an der tief eingeschnittenen Rohrachschlucht liegt.

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Vom senkrechten zum horizontalen Wasser: Den Großen Alpsee lieben Kinder, vor allem an Bord des „Piratenschiffs Santa Maria Loreto“. Erwachsene schätzen einen gepflegten Sundowner in der 2019 eröffneten „Beachbar“ bei Bühl. Hinter Immenstadt geht es an kleineren und größeren Seen vorbei zum höchsten Punkt der Radtour, nach Oy-Mittelberg. Höher schraubt sich die Autostrecke. Richtung Oberjoch sollte man, wie vielerorts, in Bad Hindelang mal den Wagen parken und zu Fuß hinauf zum malerischen Schrecksee wandern. Deutsche Alpenstraße: Oben ohne einfach am schönsten

Liebliche Landschaften, wie von Riesenhand gemalt Durchs Ostallgäu steht Hügelsurfen an, den Dauersound von Kuhglocken im Ohr. Das Auf und Ab hat es in sich, beschert

© BAYERISCHE FERNWEGE E. V. SPARTE BODENSEE-KÖNIGSSEE RADWEG (3); SPARTE DEUTSCHE ALPENSTRASSE

Zwischenstopp in Fischbachau


Tagsüber Brunnenwasser, abends gern ein Bier im Biergarten

aber Bilderbuchblicke auf die Berge und am Grünten-, Hopfen- und Weißensee erfrischende Badeoptionen. Beim Forggensee ist das nicht garantiert: Deutschlands größter Stausee wird für einige Monate im Jahr zum Teil geleert. Ein starkes Fotomotiv! In und um Füssen warten weitere: Lechfall, Schloss und Altstadt. Erst recht Schloss Neuschwanstein, das märchenhaft auf einem Felsen thront, dahinter das Bergmassiv des Säulings. Das nächste Highlight liegt ums Eck: die Wieskirche, Bayerns Rokoko-Juwel. Die zahlreichen Besucher am UNESCO-Welterbe verwundern nicht. Das Kirchlein ist einfach zu kitschig schön. Das gilt auch für die Naturkulisse. Mal geht es durch Wälder, mal durchs Murnauer Moos. Es lohnt ein Schlenker zum Staffelsee, von dem Ödön von Horváth schwärmte: „Der schönste Platz am Nordrand der Alpen!“ Die Expressionisten des „Blauen Reiters“ prägten gar den Namen „Blaues Land“, in Anspielung an die Licht- und Farbstimmungen, welche die Moore, Seen und Berge oft in Blautöne tauchen. Da passt es, bei einer SUP-Tour mal blauzumachen. Geht auch am Rieg- und Kochel­see. Wobei sich auch Kloster Benediktbeuern oder Bad Tölz samt historischer

Marktstraße für Stopps empfehlen. Der Radweg führt dann über Tegern- und Schliersee nach Bad Feilnbach, dem Naturheildorf am Wendelstein. Bei Neubeuern (Tipp: toller Flohmarkt!) geht’s über den Inn zum Chiemsee, dem „Bayerischen Meer“. Entscheidung in Prien: rauf aufs Boot und zu den Inseln oder rauf auf die 1.669 Meter hohe Kampenwand? Aber warum oder? Und!

Sprudelnde Begeisterung Bad Adelholzen, ein Stück weiter, kennt jeder. Seinem Mineral- und Heilwasser sei Dank. Die „Wasserwelt“ gewährt prickelnde Einblicke in das von Nonnen geführte Unternehmen und die innovativen Abfüllanlagen. Ausgestattet mit reichlich „Wasser-Stoff“ geht es auf nach Traunstein und über den Höglwörther See nach Bad Reichenhall. Die Auto-Variante führt über Reit im Winkl, Inzell sowie Weit-, Löden- und Förchensee. Das Finale bildet für alle der Königssee. Der Zauber, den der fjordähnlich zwischen Felsbergen eingebettete Supersaubersee ausstrahlt, wirkt am besten an Bord eines E-Bootes. Wenn das berühmte Echo verklungen, der Räucherfisch in St.

Erholsame Rast am Wasser: Abkühlung garantiert Bartholomä verzehrt und der Watzmann zur Genüge bewundert ist, geht der Tag unter Tage weiter: im nahen Salzbergwerk. Wem nach Grottenbahn, Lichtshow und Floßfahrt über einen unterirdischen See der Sinn nach Entspannung steht (erst recht nach tagelangem Strampeln), wird die „Watzmann Therme“ nebenan lieben. Nicht viel weiter ist es in die nette Innenstadt von Berchtesgaden. Und zum Bahnhof. deutsche-alpenstrasse.de ​ bodensee-koenigssee-radweg.de

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Franken

Auf zu neuen Ufern! Die Fränkische Seenplatte wirkt natürlich, ist aber menschengemacht. Toller Nebeneffekt der XXL-Wasserumverteilung von Süd nach Nord: Es entstanden echte Freizeitperlen. An Altmühl, Tauber, Main und Co. ist diesbezüglich schon immer alles im Fluss

F

lorian Gruber ist Europa-, Welt- und mehrfacher Deutscher Meister im Kitesurfen. Und, zusammen mit Vater und Trainer Erwin, Betreiber einer Surf-Schule am Brombachsee. Wenn es der Wettkampfkalender erlaubt, leitet der 27-Jährige auch selbst die Kurse, übrigens auch im Windsurfen und Stand-up-Paddling. Andere Anbieter setzen ebenfalls auf Wind und Welle. Wer insbesondere das Kiten (rein windtechnisch) zu abgehoben findet und auch beim Surfen und Segeln dieselbigen streicht, probiert sein Glück auf Wasserski. Der Wakepark Brombachsee auf der Absberg-Halbinsel bietet dazu beste Voraussetzungen. Er besteht aus einer Übungsanlage und wurde 2019 um einen 600 Meter langen Rundlift erweitert. Dank zehn Features finden Einsteiger wie Fortgeschrittenen genau den Thrill, den sie suchen. Gerade bei Wassersportkursen ist es mit einem Tag nicht getan. Gut also, dass es in der Umgebung viele Unterkünfte gibt. Extravagant, nämlich auf dem Wasser, nächtigen Gäste des „Floating Village Brombachsee“. Seit 2018 liegen im Ramsberger Hafen 19 schwimmende, komfortable Ferienhäuser vertäut. Bodenständigere Naturen haben im „Waldcamping am Brombachsee“ die Qual der Wahl zwischen Safarizelt, Zirkuswagen, Schlaf-Fässern und sogenannten Trolls und Pods, kleinen Hüttchen mit großem Flair.

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Links: Wakepark Brombachsee Oben: Beachbar „Sand & Sofa“

Egal, wo man nächtigt: Tagsüber zieht es die meisten an den Altmühlsee, den Großen oder Kleinen Brombachsee oder einen der vier deutlich kleineren Vertreter des Fränkischen Seenlandes. Kein Wunder: Die meisten Gewässer, zwischen 1970 und 2000 im Rahmen eines Mammutprojekts aus dem mittelfränkischen Boden gebaggert, haben eine Top-Wasserqualität.

Standortvorteil für Franken An Dutzenden Badestellen steht im Fränkischen Seenland ungetrübtem Planschund Schwimmspaß auch für Familien mit Kindern nichts entgegen. Mancherorts stehen sogar Liegestühle im Sand, etwa in der Freizeitanlage Igelsbachsee bei Enderndorf. Seit 2020 ist die beliebte Open-Air-Bar „Sand & Sofa“ auch vier Kilometer weiter in Allmannsdorf vertreten.

© BAYTM – BERNHARD HUBER (3); FRÄNKISCHER WASSERRADWEG – ANDREAS HUB; NÜRNBERGER LAND – FRANK BOXLER

AU T O R : CH R I ST I A N H A A S


im Jura-Museum am Hang gegenüber bestaunen: ein Original-Archäopteryx made in Altmühltal. Am fränkischen WasserRadweg: Radler in Dinkelsbühl

Eine gute Art, sämtliche Seen und Flüsse – plus viele historische Orte wie Ansbach und Beilngries oder Burgen etwa in Hilpoltstein oder Abenberg – kennenzulernen, ist der fränkische WasserRadweg. Konditionsstarke radeln dort bis zu 460 Kilometer ab. Alternativ wählt man sich kleinere Abschnitte. Die Seenrunde etwa verbindet den Igelsbachsee, die Orte Spalt (Tipp: das Museum HopfenBierGut) und Roth (inklusive Abstecher zum Rothsee) und führt am Dennenloher See vorbei und rund um den Altmühlsee nach Gunzenhausen. Am dortigen Wasserspielplatz können sich Kinder an der Walder Altmühl nass machen vor Vergnügen, dank Holzstegen und Hängebrücken, Trittsteinen und Kneippanlagen. So viel Pritscheln macht hungrig. Zum Glück warten Kioske, Cafés und Biergärten in der Nähe. Kulinarisch verheißungsvoller klingen die im Frühling in vielen Orten abgehaltenen „Fischwochen

im Fränkischen Seenland“ mit Saibling-, Karpfen- und anderen Fischspezialitäten in vielen Variationen.

Altmühltal: Alles im Fluss Die schönste Art, den bei Gunzenhausen beginnenden, knapp 3.000 Quadratkilometer großen Naturpark Altmühltal kennenzulernen, ist vom Kanu aus. Gut zu wissen: Die Altmühl fließt denkbar langsam und eignet sich daher bestens für Anfänger und Familien mit Kindern. Ein Filetstück auf den 150 Flusskilometern bis Kelheim ist die Strecke zwischen Dollnstein und Eichstätt, dank felsübersäter Talhänge mit der typischen Wacholder- und Magerrasen-Vegetation. Eine Attraktion des Altmühltals sind auch die vielen Fossilien. Im Fossiliensteinbruch am Blumenberg oberhalb des Städtchens Eichstätt können Hobbyarchäologen selbst ihr Glück versuchen. Was beim Steineklopfen herauskommen kann, lässt sich

Oder doch Pegnitz und Regnitz? Dass auch andere Täler Kultur- und Naturschätze bergen, beweisen unter anderem das malerische Pegnitz-, Regnitz- und Maintal. Dessen schönster Abschnitt dürfte zwischen der Ruine Karlsburg und Wertheim liegen. Dort sollten sich Radler überlegen, abzubiegen. Nicht umsonst zählt der „Radweg Liebliches Taubertal“ zu Deutschlands beliebtesten Strecken. Ein Grund dafür dürfte das Kitschkulissenquartett aus Wald, Wiesen, Wasser und Weinbergen sein. Ein anderer, der auch für den ähnlich verlaufenden Wanderweg gilt: die enorme Ansammlung historischer Klöster, Gärten, Burgen und Orte. „Ein Gang durchs Taubertal ist ein Gang durch die deutsche Geschichte, ist ein Gang durchs alte Reich“, so ein geläufiges Zitat. Das stammt zwar aus einer Zeit, in der vermutlich noch nicht einmal Florian Grubers UrUr-Großvater geboren war, ist aber immer noch aktuell. Wer das bilderbuchartige Mittelalterstädtchen Rothenburg ob der Tauber durchstreift, wird das bestätigen.

frankentourismus.de

„ Am Brombachsee haben wir den besten, weil konstantesten Wind in Bayern. Spaß für die Familie: Kanutrip auf der Pegnitz

Andreas Hemmeter, Werkzeugbauer und begeisterter Wakeboarder

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Oberbayern

Pure Seensucht Als ob die Alpen nicht schon aufregend genug wären! Aber Oberbayern setzt noch einen drauf: Dutzende Seen und Flüsse mit einem unvergleichlichen Sport- und Freizeitangebot. Am schönsten ist das, wenn man auch die Nacht am Wasser verbringt, findet unser Reporter

U

m mit einem Raddampfer zu fahren, muss niemand an den Mississippi reisen. Es genügt ein S-Bahn-Ticket von München nach Herrsching. Im Dienst der weiß-blauen Flotte stehen auf dem Ammersee auch zwei Schiffe mit seitlichen Schaufelrädern: die 1908 vom Stapel gelaufene und 2008 generalsanierte „Diessen“ und die 2002 neu gebaute „Herrsching“. Die beiden kommen gut an. Viele Passagiere lieben die gelungene Kombi aus Nostalgie und moderner Technik. Wer selbst das Ruder übernehmen will, mietet sich ein SUP- oder Surfbrett, Tret-, Elektro- oder Segelboot. Gut zu wissen: Segelkenntnisse genügen, ein Segelschein ist keine Pflicht. Das betrifft alle oberbayerischen Bootsvermietungen, auch die in Dießen. Bekannt ist der Ort am Südwestufer des Sees für sein fantastisches Marienmünster und sein Kunsthandwerk, etwa eine jahrhundertealte Zinnmanufaktur. Der Töpfermarkt, der rund um Christi Himmelfahrt Europas Keramiker-Elite und zugleich Zehntausende Besucher an die Uferpromenade lockt, ist einer der schönsten Events Oberbayerns. Geschichtlich, kulturell und freizeittechnisch viel los ist auch am nahen Starnberger See. Der Beiname „Fürstensee“ kommt daher, dass sich an seinen Ufern die Barockfürsten wohlfühlten. Heutzutage weht noch immer ein nobler Wind um den See. Erkennbar ist das an den teuren

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Links: Ausflugsdampfer fahren auf dem Ammersee und dem Starnberger See Oben: Glamping am Pilsensee

Jachten sowie an Villen und Schlösschen, in denen sich millionenschwere Prominenz einquartiert hat. Die Fahrkarte für eines der vier Ausflugsschiffe (ein fünftes, rein elektrisch angetriebenes, ist in Bau) kann sich jeder leisten. Tipp: Ein Kombi-Ticket ermöglicht auch den Eintritt zum „Buchheim Museum der Phantasie“ in Bernried.

Erst Kunst, dann rudern! Allein die Architektur des Hauses in Form eines Schiffes beeindruckt, erst recht die skurrilen Sammlungen des „Boot“-Autors Lothar-Günther Buchheim. Apropos Boot: Auf dem Starnberger See begegnet man überdurchschnittlich oft Sportruderbooten. Grund dafür sind gleich drei bekannte Rudervereine. Warum sich also

© BAYERISCHE SEENSCHIFFFAHRT; BAYTM – TOBIAS GERBER; BAYTM – KLAUS FENGLER (2); BAYTM – PETER VON FELBERT

AU T O R : CH R I ST I A N H A A S


Buchheim Museum der Phantasie am Starnberger See

nicht einmal auf diese Weise im Mietruderboot der Roseninsel nähern? Oder dem an Ludwig II. erinnernden Sterbekreuz im seichten Uferbereich vor der Votivkapelle?

Übernachten im Schlaf-Fass Der lässigen „Beach Bar am Kleinen Seehaus“ in St. Heinrich nähert man sich am besten so, dass man nicht mehr fahren muss. Die Liegestühle im Sand, der „Rumlümmel“-Steg und der entzückende Gastgarten haben das Zeug zum „gepflegten Versumpfen“. Erst recht bei einem filmreifen Sonnenuntergang. Stichwort Film: Das Internationale Fünf-Seen-Filmfestival im Sommer hat sich in der Szene einen Top-Ruf erarbeitet, auch dank Open-AirVorstellungen am See (und mitunter auf einem Schiff).

Attraktive Open-Air-Erlebnisse bietet der „Campingplatz Pilsensee“ rund ums Jahr. Man braucht nicht mal ein eigenes Zelt oder Wohnmobil, um dort zu nächtigen. In erster Reihe mit Blick auf See, Moor und Berge laden Schlaf-Fässer und Chalets zu einem besonderen Erlebnis ein. Mit dem Ammer- und dem Starnberger bildet der Pilsensee das Fünf-Seen-Land, zu dem auch Wörth- und Weßlinger See zählen. Eigentlich gehören auch Gewässerzwerge wie der Maisinger See, Endstation einer beliebten Familienwanderung von Starnberg durch die Maisinger Schlucht, dazu. Oder die Osterseen, ein weiteres „Abfallprodukt“ der letzten Eiszeit. Nur müsste man den touristischen Kunstbegriff dann mindestens zum „25-SeenLand“ aufstocken, besteht doch das Naturschutzgebiet aus über 20 Seen und Weihern. Diese sind nicht nur für Wanderer

und Radfahrer attraktiv. Auch Naturisten finden dort lauschige Plätze für hüllenloses Planschen. Für das schmackhafte Finale eines Ausflugs sorgt der kreativalternative Gastro-Kiosk „Die Seemadames“ bei Iffeldorf.

Eine Insel nur für Camper Weitere attraktive Seen in Oberbayern sind der noble Tegernsee und der bodenständigere Schliersee sowie Riegsee, Kochelsee und Walchensee. Während Taucher unter Wasser glücklich werden, pilgern Wickie-Fans zum kostenlosen Filmkulissendorf am Westufer. Was Inseln anbelangt, reicht keiner dem Staffelsee das Wasser. Er besitzt derer sieben. Und eine, die 4,5 Hektar große autofreie Buchau, ist ausschließlich Campern vorbehalten. Das hat Charme: morgens vom eigenen Zelt aus erst mal in den See hüpfen. Hallo, wach!

oberbayern.de

„ Der Bach und die Maisinger Schlucht sind für die Kleinen ein großer Abenteuerspielplatz. Maisinger Bach: Natur-Spielplatz

Tatjana Falk, Wildnispädagogin

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Alpenwelt Karwendel

Deutschlands letzter Wildfluss Die „junge“, türkis schimmernde Isar in der Alpenwelt Karwendel ist eine wahre Schatztruhe mit Gold, Marmor und anderen Steinfunden. Hobby-Geologen jubeln. Wanderer schätzen die vielen erlebnisreichen Touren an Deutschlands letztem Wildfluss

Isarsteg in Wallgau: Klein-Kanada lockt Naturfreunde

Mit etwas Glück bekommt man in der Hüttlebachklamm Gämsen zu sehen

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Die „Rolling Stones“ in Ehren, aber der größte Applaus gebührt der „wilden Isar“ als Gesamtkunstwerk. Zwischen Krün und dem Sylvensteinspeicher ist Deutschlands letzter Wildfluss einfach eine Schau. Logenplätze am laufenden Band ermöglicht der Uferweg über Wallgau und den Isarsteg bis zur „Auhütte“. Ahs und Ohs garantieren das bestechend türkise Wasser, Stromschnellen und eine einzigartige Flora und Fauna. Mal brüten Flussregenpfeifer im Kies, mal rollen Schneeheide, Silberwurz, Enzian und andere ihren bunten Blütenteppich über den Auen aus. Auch wenn sich die Tour selbst mit Kinderwagen gut meistern lässt, freut man sich auf die Einkehr in der „Auhütte“.

Hinauf zu den Gipfeln oder rein in die Fluten? Für Staunen sorgen kühn in die Klamm gebaute Holztreppen und -geländer sowie weiße „Bleamlan“ im Moos der Felswände. Nach der steilen Wanderung schmeckt die Pause oben am Schwarzkopf besonders gut, siehe Schmankerlkorb. Wer sich zu Höherem berufen fühlt, nimmt sich Seinskopf oder Signalkopf vor, gemütlichere Naturen mit Badedrang die Drei-SeenWanderung. Die Vier-Stunden-Tour beginnt ebenfalls in Krün und lässt sich theoretisch im Bikini absolvieren. Schließlich locken an Barm-, Gerold- und Grubsee ständig Plätze zum Reinhüpfen. Am meisten los ist am Naturbad Grubsee, dank Wasserrutsche und Tretbootverleih.

alpenwelt-karwendel.de

© ALPENWELT KARWENDEL – ERIKA SPRENGLER; ALPENWELT KARWENDEL/BAYTM – GREGOR LENGLER

Das Hochtal rund um Mittenwald, Krün und Wallgau ist dank seiner Lage zwischen Zugspitzmassiv und Karwendelgebirge nicht nur bildschön, sondern auch steinreich. Irre, was die im nahen Hinterautal entspringende Isar an Mineralien mitführt: Gold, Silber, Jade, Marmor und Co. „Die Stars aber sind die unscheinbaren Isarkiesel“, meint Hobby-Mineraloge Josef Karner. Der „Steinflüsterer“ hat mit seiner Frau Vera gleich drei Geo-Lehrpfade in der Region gebaut. Einer davon ist der an der Isarbrücke von Krün beginnende 1. Kieselsteinlehrpfad Bayerns – inklusive XL-Schautafel und bis zu 300 Millionen Jahre alten Exponaten.

Der Ausblick auf Isartal und Wettersteinkette ist das eine, die Gastlichkeit der Wirte Beate und Martl das andere. Wohl das Beste: die von ihnen servierten Brotzeiten und Holzofenbrote, die unbedingt mit einem Stück Alm-Torte abgerundet werden sollten. Wer will, lässt sich den hausgeräucherten Speck und das Hirschschinken-Carpaccio im Schmankerlkorb mitgeben. Etwa als Belohnung für den Abstecher in die Hüttlebachklamm, die hinter der Ausgangsbrücke in Krün startet.


Sponsored Story Chiemsee mit Fraueninsel

Chiemsee-Alpenland

Blaues Gold in allen Facetten „Wenn ich den See seh’, brauch’ ich kein Meer mehr!“ Zum Chiemsee passt dieser Spruch besonders gut. Aber auch abseits des Bayerischen Meers locken heiße Tipps am kühlen Nass: Wildbäche mit Flair, Wasserfälle mit Geschichte und über 30 Seen mit Badeoption

© BAYTM – GERT KRAUTBAUER

Eine Furcht einflößende Kreatur, die in einem Wasserfall wohnt? Davon waren die mittelalterlichen Bewohner rund um Oberaudorf überzeugt – und tauften die 95 Meter in die Tiefe stürzenden Kaskaden des Auerbachs TatzelwurmFälle. Auch ohne Begegnung mit dem Fabelwesen machen die Gischt und das Donnern die Schlucht zu einem energiegeladenen Ort. Das gilt auch für den „Energie-Wanderweg“ in Kiefersfelden. Der Wanderweg führt unter anderem durch die Gießenbachklamm und vermittelt an 23 Stationen, wie seit 500 Jahren Wasserreichtum, Wälder und Sonnenkraft zur nachhaltigen Energiegewinnung genutzt werden. Als Highlights gelten die hölzerne Innfähre und Bayerns größtes Wasserrad sowie erstes kommunales Wasserkraftwerk. Wer nach 16 Wanderkilometern noch Energie hat, powert sich an der Wasserskianlage am Hödenauersee aus …

Vom Bach zum Fluss in den See: Diese Metamorphose erlebt, wer dem Lauf der Prien folgt, einem der längsten Wildbäche der bayerischen Alpen. Möglich ist das bei einer schönen Wanderung von der Quelle bis zum Chiemsee, wobei sich die 30 Kilometer von Sachrang nach Rimsting per Rad schneller zurücklegen lassen. So bleibt mehr Zeit für die 42 Stationen, die Einblicke in die Flussgeologie und andere Besonderheiten des jeweiligen Platzes geben.

See mit Meer-Wert Am Chiemsee erschließt sich dessen Beiname „Bayerisches Meer“ sofort, lässt sich doch mitunter kaum das andere Ufer erkennen. Ferner verwandelt sich der Ostteil des mit 80 Quadratkilometer größten See Bayerns oft in ein Meer von Segeln. Badenixen, Tretbootfahrer und Angler gehören ebenfalls ins Bild. Letztere

ziehen sich dabei gerne in die ruhigeren Seewinkel im Westen zurück (oder gleich an die rund 30 kleineren Seen, die es noch so gibt im Chiemsee-Alpenland). Deutlich mehr los ist auf der Insel Herrenchiemsee mit dem Schloss, das Ludwig II. nach Versailler Vorbild errichten ließ. Tipp: Beim „Königlichen Sommer 2021“ laden Führungen und Erlebnisangebote dazu ein, das Leben des Märchenkönigs nachzuempfinden. Nicht minder beliebt ist das von Künstlern bewohnte Frauenchiemsee, wo schon von Weitem die Zwiebelhaube des Klosterglockenturms sichtbar und die mit Zwiebeln verfeinerten RenkenSemmeln riechbar sind. Gut zu wissen: Man erreicht beide Inseln nicht nur mit geliehenem Boot oder SUP-Board, sondern auch ganzjährig ab Prien oder Gstadt mit der Chiemsee-Schifffahrt. Eine besondere (Zeit-)Reise verspricht dabei der historische Raddampfer „Ludwig Fessler“.

chiemsee-alpenland.de

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Donaudurchbruch und das Kloster Weltenburg

Donau-Radweg

Erst radeln, dann Radler trinken: Auf dem Donau-Radweg zwischen Ingolstadt und Passau geht das bestens. Und natürlich schließt das auch andere Bierspezialitäten ein, die in den teils weltmeisterlichen Brauereien, urigen Gasthöfen und lauschigen Biergärten serviert werden 2.850 Kilometer misst der Radweg von der Quelle der Donau im Schwarzwald bis zu deren Mündung ins Schwarze Meer. Da braucht es stramme Waden. Und mehrere Wochen, mindestens. Daher der Tipp: Lieber auf kürzere Strecken setzen – und längeren Genuss. Zwischen Neu-Ulm und Passau funktioniert das 1a. Nicht umsonst landet der bayerische Donau-Radweg regelmäßig in den Top Ten der beliebtesten Fernradwege. Saftige Flussauen, dramatische Felsdurchbrüche, idyllische Streuobstwiesen und weite Hügel erfreuen das Auge, die dank Flussnähe überschaubaren Anstiege die Beine. Auf den Gaumen warten ebenfalls Freuden, insbesondere in Gestalt von Bierspezialitäten und insbesondere ab Ingolstadt. Schließlich streift man dann Europas größtes Hopfenanbaugebiet, die Hallertau, und durchradelt den Gäuboden, „Bayerns Kornkammer“. Kein Wunder also,

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dass bei diesen Voraussetzungen überdurchschnittlich viele Brauereien zu finden sind, mit entsprechenden Angeboten.

Viel Bierhistorie auf wenig Radkilometern

Her mit der Mass oder der Radlermass

Los geht es mit R’n’B (Rad & Bike) in Ingolstadt, wo 1516 das bayerische Reinheitsgebot ausgerufen wurde. Irre: Zum 500-jährigen Jubiläum des Bier-Gütesiegels spendierte die Stadt einen Bierbrunnen, aus dem zu speziellen Anlässen kellerkühles Bier fließt. Sollte gerade „nur“ Wasser rauskommen, gibt es sicher bald Ersatz. Etwa im „Biergarten

© BAYTM – PETER VON FELBERT; BAYERISCHER BRAUERBUND (2); PASSAU TOURISMUS E. V.

Genuss am Fluss


Sommerglück: Sonnenbaden und Abkühlen am Flussufer

am Weinzierlweiher“ oder spätestens im Kloster Weltenburg, das traumhaft in einer Donauschleife liegt. Doch was zuerst dort aufsuchen? Den nahen Donaudurchbruch mit seinen 70-Meter-Felsen? Die von den Asam-Brüdern gestaltete Kirche, eine der wichtigsten Barock-Sakralbauten in Europa? Das Besucherzentrum im Felsenkeller? Oder gleich den Biergarten? Fakt: Eine Verkostung in der ältesten Klosterbrauerei der Welt ist Pflicht. Noch immer wird hier nach der fast 1.000-jährigen Tradition der Mönche gebraut – und zwar ziemlich gut, was zahlreiche Prämierungen belegen. Mit Goldmedaillen und anderen Ehren kann auch die im nahen Kelheim befindliche Brauerei „Schneider Weisse G. Schneider & Sohn“ auftrumpfen. Besonders gut munden die flüssigen Preisträger im „Weißen Bräuhaus“, das sich gleich neben der 1607 gegründeten und damit ältesten Weißbierbrauerei Bayerns befindet. Ein weiterer Rekordort aus dem 17. Jahrhundert liegt eine Radstunde entfernt: die „Gaststätte Röhrl“ in Eilsbrunn bei Sinzing. Die betreibt Muk Röhrl in elfter Generation und somit das „weltälteste Gasthaus, das durchgängig als solches benutzt wird“. Das haben die Röhrls seit 2010 sogar schriftlich – nachzulesen im Guinness-Buch der Rekorde.

Brücke, die Patriziertürme reicher Familien, der Dom, das Karavan-Denkmal. Herrlich auch die verwinkelte Altstadt mit ihren Gassen, alten Häusern, Kneipen. Auf der anderen Donauseite liegt die Spitalbrauerei. Eine Besichtigung des seit mehr als 200 Jahren unveränderten Kellergewölbes ist beeindruckend. Macht aber nicht satt. Das lässt sich im Biergarten darüber ändern. Von dort – oder wahlweise auf den Treppen unter dem 8-Meter-Waller des 2019 eröffneten „Haus der Bayerischen Geschichte“ – lässt sich das Treiben am und im Wasser bestens beobachten. Und auch da ist einiges los, Stichwort größter Hafen Bayerns.

Zwei Drei-Flüsse-Städte Bei der Fahrt durch den Gäuboden, die „Kornkammer Bayerns“, wird es deutlich ruhiger, steht doch die Natur respektive

Landwirtschaft im Vordergrund. Wobei zwischen Getreidefeldern und schönen Talauen immer wieder bierkulturell interessante Orte zum Stoppen und Frühschoppen einladen: Straubing und die Karmeliten-Klosterbrauerei, Deggendorf und die „Arcobräu Stuben“ sowie Vilshofen, das manchmal auch „kleine Drei-Flüsse-Stadt“ genannt wird. Geboten wird hier einiges, vom Kloster Schweiklberg bis zu den „BierUnterwelten“. Dort erfahren Besucher viel über Biergeschichtliches, insbesondere Josef Groll. Wer hätte gewusst, dass der Vilshofener als Erfinder der Biersorte „Pils“ gilt? Zum Finale gibt es noch eine Drei-FlüsseStadt: Passau. Must-Sees sind die XXLBurganlage und die weltgrößte Orgel. Für ein tolles, mitunter mediterranes Flair sorgen zudem die verwinkelten Gassen in der Altstadt, die wie ein Schiffsbug in den Zusammenfluss von Inn, Ilz und Donau hineinragt. Wer zum Tourausklang eher herausragende Einkehrmöglichkeiten sucht, bitte: Der „Hacklberger“-Biergarten und die Erlebnisgaststätte „Löwen Brauhaus Passau“ sind echte Institutionen.

bayerisches-bier.de​ donau-radweg.info

Geschichte findet Stadt Größtes Mittelalterensemble Deutschlands, älteste Stadt Bayerns, UNESCOWelterbestätte seit 2006: Regensburg ist nicht umsonst ein (Fahrrad-)Besuchermagnet. Und einer mit bewegter Geschichte. Davon zeugen die Steinerne

Drei-Flüsse-Stadt Passau: Der Zusammenfluss ist toll zu sehen

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