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D E Z E M B E R 2017
Das Schaf fhauser Wirtschaftsmagazin
Schaffhauser Unternehmen machen mobil
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IWC PILOT. #B _ORIGINAL .
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Pilot’s Watch Mark XVIII.Ref. 3270: So young, but already an original? This watch makes it possible. After all, it’s the latest model in a long line of legendary IWC Pilot’s Watches. Its classic, distinctly clear-cut appearance follows the design principles that applied to this watch family from the very first day: a reduction to essentials. But
technically, too, with its precision and ruggedness, it is the epitome of an observer’s watch with downto-the-second precision and takes up the tradition of its illustrious predecessors. Small wonder, then, that this is a watch people look up to. Thanks to its status, it’s there, where an original belongs: right at the top. I WC . E N G I N E E R E D FO R M E N .
IWC Schaffhausen Boutique | Baumgartenstrasse 15 | 8201 Schaffhausen | Tel. 052 630 50 30 iwc.com
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E D I T O R I A L
M O B I L I TÄT 04 Elektromotoren, Sharing-Plattformen und autonome Verkehrsmittel revolutionieren die Mobilität 10 Wie E-Bikes, E-Trottinetts, E-Töffs und neuartige Fahrgeräte Schaffhausens Strassen erobern
14 Am Rheinfall soll ein Kompetenzzentrum für autonome Mobilität die Zukunft des Verkehrs mitgestalten 20 Schaffhauser Firmen im Mobilitätsbereich 23
Firmennews Die UBS weiht ihr Business Solutions Center ein Regus eröffnet Co-Working-Büros im Lipo Park 40 Jahre Conica: Von Schaffhausen in die Welt hinaus
27 RSE-News Smilestones: Die Schweiz im Miniaturformat 29 ITS-News Der Querdenkerpool nutzt die Schwarmintelligenz 31 IVS-News Die Zukunft unseres Verkehrs 33 IVS – neue Mitglieder Bührer & Partner Immobilien schafft Raum für Träume glasMax – alles aus einer Hand 35 Finanzen Mobilität im Banking – wohin geht die Reise?
36 Schifffahrtsbetrieb Kapitänin auf dem rheinischen Amazonas 41 Leute Pro-City-Night-Shopping 42 im Vorzimmer der Chirurgie, Spitäler Schaffhausen
Liebe Leserinnen und Leser Druckwellenschalter für Bus- und Bahntüren, Flüssig silikonkomponenten für Airbags und Bremssysteme, Datenanalysegeräte für Logistikflotten, Fahrgastinformationsund Leitsysteme für den öffentlichen Verkehr, Komponenten für die Gewichtsreduktion von Fahrzeugen: In Schaffhausen entwickeln bereits zahlreiche Firmen Mobilitätslösungen, die sie erfolgreich und weltweit vermarkten. Unser Kanton mit seiner langen Tradition im Transportsektor wird nun sogar die Kooperation mit Unternehmen und Hochschulen verstärken, um dadurch ein Kompetenzzentrum für autonome Mobilität zu schaffen. Projekte mit Vorzeigecharakter sind schon lanciert, so etwa der vollautomatische Bus, der nächstes Jahr im Neuhauser Zentrum ohne Fahrer seine Runden drehen soll. Damit integrieren die Verkehrs betriebe Schaffhausen als weltweit Erste ein selbstfahrendes Fahrzeug in ihr eigenes Netz. Der Nährboden für diesen Pioniergeist ist in der Region günstig – kurze Wege zur Verwaltung und die Bereitschaft, Neuland zu betreten. So tüfteln insbesondere auf dem SIG Areal in Neuhausen am Rheinfall zahlreiche Köpfe an der Mobilität von morgen. Denn die Revolution in diesem Bereich hat bereits begonnen. Fahrzeuge mit Elektromotoren verdrängen den Verbrennungsmotor vom Markt, Sharing-Plattformen ermöglichen neue Nutzungsformen, die das Privatfahrzeug obsolet machen, und die Digitalisierung führt zu selbstfahrenden Fahrzeugen, die ohne Lenker auskommen. Leiser, umweltfreundlicher, effizienter und auch sicherer soll der Verkehr auf den Strassen fliessen. Die Region Schaffhausen unterstützt diese Automatisierung und treibt sie voran. Dabei sollen nicht etwa Arbeitsplätze wegfallen, sondern durch die Transformation in die digitalisierte Welt andere, gar bessere Jobs entstehen. Stefan Wabel
Christoph Schärrer
Leitung Verlag «Schaffhauser Nachrichten»
Delegierter für Wirtschaftsförderung des Kantons Schaffhausen
I M P R E S S U M ERSCHEINT VIERTELJÄHRLICH, 3. JAHRGANG, AUSGABE NR. 4, DEZEMBER 2017 HERAUSGEBER «SH WIRTSCHAFT» MEIER + CIE AG SCHAFFHAUSEN, VORDERGASSE 58, 8201 SCHAFFHAUSEN REDAKTION DANIELA PALUMBO GRAFIKKONZEPT UND PRODUKTION FRANZISKA RÜTSCHI TITELBILD VERKEHRSBETRIEBE SCHAFFHAUSEN VBSH, FOTO: LUISA KEHL HERAUSGEBER «NEWSLETTER» WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG KANTON SCHAFFHAUSEN, HERRENACKER 15, 8200 SCHAFFHAUSEN REDAKTION PASCAL SCHMIDLIN, PETRA ROOST GESTALTUNG UND PRODUKTION BBF COMMUNICATION + DESIGN; TRIX BRUNNER VERLAG VERLAG «SCHAFFHAUSER NACHRICHTEN», STEFAN WABEL ANZEIGENVERKAUF «SCHAFFHAUSER NACHRICHTEN», TELEFON 052 633 31 11, FAX 052 633 34 02, ANZEIGENSERVICE@SHN.CH ABONNEMENTE JÄHRLICH FR. 28.–, EINZELNUMMER FR. 8.–, TELEFON 052 633 33 66, ABOSERVICE@SHN.CH. DAS ABONNEMENT IST IN DEN MITGLIEDERBEITRÄGEN DES KANTONALEN GEWERBEVERBANDES KGV UND DER IVS INDUSTRIE- & WIRTSCHAFTS-VEREINIGUNG REGION SCHAFFHAUSEN SOWIE IM ABONNEMENT DER «SCHAFFHAUSER NACHRICHTEN» ENTHALTEN. AUFLAGE 25 000 EXPL. ISSN 2297-5276 DRUCK STAMM+CO, SCHLEITHEIM
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Das Lastenfahrrad lässt sich über die Sharing-Plattform carvelo2go.ch mieten.
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AUTOmatisch Fahrerlose, mit mehreren Passagieren gefüllte, elektroangetriebene Autos, Busse, Züge – und in den Städten und Gemeinden mischen sich Menschen auf Velos und Lastenfahrrädern unter die Passanten: Die schöne neue Verkehrswelt ist nicht nur angedacht; vielerorts in der Schweiz laufen Testversuche – auch Schaffhausen experimentiert an vorderster Front mit.
TEX T DA NIEL A PA LU MBO BILDER LU ISA KEHL, SELW Y N HOFFM A NN
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ingebettet in einer braunen Kiste quasseln zwei Kinder frech Passanten an, während ihr Vater die kostbare Fracht, die zwischen Vorderrad und Lenkrad eingeklemmt ist, mit dem Fahrrad den Hügel hochchauffiert, als wäre die Last gewichtslos. Der Elekt roa ntrieb hilft ihm, voll bepackt Höhenunterschiede zu meistern, die bislang nur mit dem Auto bequem und ohne zu schwitzen überwindbar waren. Der Vater auf dem Lastenvelo ist zwar ein Hingucker, aber bei Weitem nicht ein Sonderling. Immer wieder begegnet man in Städten wie Zürich, Winterthur, Basel oder vielleicht schon nächstes Jahr in Schaff hausen solchen Elektrobikes mit dem braunen Behälter, gefüllt nicht nur mit Kindern, sondern auch mit Stauden und Blumenerde oder mit Einkaufstüten und Paketen. Carvelo2go geht auf eine Initiative der Mobilitätsakademie des TCS und des Förderfonds Engagement der Migros zurück. Auf 150 Stück ist die Zweiradf lotte innerhalb von zwei Jahren in der Schweiz angewachsen, nächstes Jahr wird die 200er-Marke angepeilt. Die Elektrofahrräder lassen sich via App über eine Sharingplattform mieten und sind somit erschwinglich, denn ein einzelnes Gefährt kostet immerhin 6000 Franken. «Das Lastenvelo ist eine eierlegende Wollmilchsau», schwärmt Jörg Beckmann. Er ist Direktor der Mobilitätsakademie, des Thinktanks des TCS. Carvelo2go verkörpere alle drei grundlegenden Trends im Bereich der Mobilität: Es leistet einen Beitrag zur Dekarbonisierung, indem es Fahrten
mit dem Auto ersetzt – 40 Prozent der Fahrten fanden, so Beckmann, vormals mit dem Auto statt; es trägt zur Deprivatisierung bei, da es über die Plattform geteilt wird, und es fördert die Demotorisierung, weil deutlich weniger Motorleistung eingesetzt wird, um von A nach B zu gelangen: «Diese Entwicklungen zeigen, dass ein kolossaler Strukturwandel im Verkehrssektor in die Gänge gekommen ist.» Mit dem Lastenvelo will der TCS keinesfalls das Auto von der Strasse vertreiben: «Wir wollen nicht das Auto verbieten und alle in die Regenjacke zwingen, sondern in der Stadt eine Alternative mit einer freudvollen und effizienten Mobilitätslösung schaffen.»
ELEKTROMOBILITÄT Massgebend für diesen Paradigmenwechsel war zunächst der Einzug des Elektromotors nicht nur im Zweirad, sondern auch im Automobil. Gleichzeitig mit dieser technischen Innovation stellte sich eine soziale ein: die Möglichkeit, über diverse Internetplattformen Dinge zu teilen. «Nutzung statt Besitz» lautete fortan das Mantra des Carsharing. «Die Kombination von beiden Entwicklungen führt zur grossen Vision», sagt Beckmann, «zum vollautomatischen, elektrifizierten, kollaborativ genutzten Auto.» Der Mobilitätsexperte konkretisiert die Vi sion wie folgt: «Ich bestelle ein Fahrzeug, wenn ich es brauche, über eine App. Es kommt automatisch zu mir vor die Tür, wird elektrisch angetrieben sein, und wenn ich möchte, kann ich es auch für andere freigeben und so die Fahrt teilen.» Seit Tesla im Jahr 2012 mit der Einführung eines Elektromotors in ihrer Limousine Model S die
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Autobranche aufrüttelte, ist ein rasanter Siegeszug zu beobachten. Heute gibt es weltweit bereits 2,5 Millionen Elektroautos. Ihre Zahl verdoppelt sich seit 2012 alle 18 Monate. Ginge die Entwicklung so weiter, rechnet Beckmann vor, würde im Jahr 2020 oder 2026 mit 100 Millionen Elektroautos die aktuelle Jahres produktion von Automobilen erreicht. Einen Vorgeschmack auf die Durchsetzungskraft des Elektromotors bietet der Velomarkt. Innerhalb von nur 10 Jahren sind bereits 30 Prozent der Velos elektrisch unterstützt. Zudem gesellen sich etliche neue, fahrzeugähnliche Geräte (fäG) wie etwa selbstbalancierende Segway, Elektroeinräder und -trottinetts hinzu (siehe Seite 12). Die technische Entwicklung wird angetrieben von verschiedenen Interessenvertretern. Einerseits von der Politik, da sich die Schweiz 2012 mit der CO² -Verordnung international verpflichtet hat, klimapolitische Ziele zu erreichen und die CO² -Emissionen bis 2020 zu reduzieren. Insbesondere die Städte mit ihrem hohen Verkehrsaufkommen sind froh um diese strombasierte Möglichkeit, den fossil angetriebenen Stadtverkehr nachhaltig zu vermindern, und unterstützen die Entwicklung mit planerischen Massnahmen, ohne Subventionspolitik zu betreiben. Die Verkehrsbetriebe Schaffhausen zum Beispiel haben kürzlich einen fortschrittlichen Entscheid gefällt und wollen bis 2029 ganz auf Elektrobetrieb umstellen.
Anderseits drängen neue Player auf den Automarkt: Stromverkäufer oder Softwaregiganten wie Google oder Uber setzen dabei etablierte Firmen unter Druck, nicht ins Hintertreffen zu geraten. Und die Konsumenten springen auf den Trend der umweltfreundlichen, robusten und erschwinglicheren Elektroautos auf. Die Schweiz gehört allerdings nicht zu den Vorreitern des Elektroverkehrsbooms. Während in Norwegen schon 2025 nur noch Autos, die eine Steckdose brauchen, unterwegs sein sollen, hat der Bund keine entsprechenden politischen Vorgaben. Kürzlich verzögerte der Bundesrat sogar die Reduktion der CO² -Emissionen bei Personenkraftwagen um drei Jahre. Immerhin will der Bund auf dem Nationalstrassennetz ein Schnellladenetz für Elektromobile unterstützen. Nächstes Jahr können nicht nur auf Raststätten, sondern auch auf Rastplätzen Ladestationen für Elektroautos eingerichtet werden.
CARSHARING Im Bereich der Sharing Economy zeigt die Schweiz eher ihre innovative Seite. Die Mobility-Genossenschaft hat den Geist der Zeit früh erkannt und 1997 mit ihrer 2950 Fahrzeuge zählenden Carsharing-Flotte Massstäbe gesetzt. Seither mieten bereits 131 000 Kunden die roten Automobile, wann und wo sie diese benötigen. Sie brauchen kein eigenes Fahrzeug mehr, sparen Parkplatz- und Versicherungsgebühren. Dabei ruht sich Mobility keineswegs auf den Lorbeeren aus und experimentiert mit neuen Modellen.
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In Basel und Genf bietet ihre Tochtergesellschaft Catch a Car ein stationsunabhängiges Angebot. Der Kunde kann zum Beispiel vom Basler Zoo nach Riehen fahren, das Auto dort abgeben und mit dem Zug weiterfahren. Der Flottenbetreiber kümmert sich dann selbst um die Rückführung des Autos. Freefloating heisst der Fachbegriff dafür. Bei den Velos sorgte kürzlich ein Freef loatingAnbieter aus Singapur jedoch für Ärger. Überall standen plötzlich die gelb-weissen O-Bikes herum, achtlos an den unwirtlichsten Orten abgestellt. Nun überlegen sich Städte, ob man dieses Feld reglementieren sollte. Unterdessen will ein ETH-Start-up namens Electric Feel ab nächstem Jahr Sharing-Roller in Zürich anbieten, ebenfalls mit Freefloating-Möglichkeit. Ein finanzielles Anreizsystem soll dabei die Fahrer animieren, ihre E-Roller an einem sinnvollen Platz zu parken. Die Sharing-Dienste spiegeln einen Mentalitätswandel wider, der sich in den Köpfen der urbanen Menschen vollzogen hat. Früher war das Auto Statussymbol, Identifikationsobjekt und wichtig für die Freizeitgestaltung. Das Auto wurde am Wochenende liebevoll gewaschen und gepflegt. «Die klassische Kultur mit der hoch emotionalen Bindung ans Auto bricht heute weg», sagt Beckmann. «Die jungen Urbaniten wollen kein Auto, sondern Mobilität.»
VOLLAUTOMATISCH
PHILIPP KLINGLER fährt sein grünes Elektroauto, während er den Volkswagen Passat in Schaffhausen über Sharoo teilt.
Diese Freefloating-Angebote sind jedoch nur ein Vorbote der zukünftigen Mobilitätswelt – die noch ein Heilsversprechen in sich birgt: Die Vollautomatisierung der fahrerlosen Fahrzeuge soll verhindern, dass diese ungebraucht herumstehen. Laut Beckmann steht ein Auto im Schnitt 95 Prozent der Zeit auf dem Parkplatz. Durch Ride-Sharing – geteilte Fahrten – soll dies verhindert werden. Die gemeinschaftliche Nutzung eines Autos soll dessen Auslastung erhöhen. Beckmann verspricht sich davon neben der «Energieeffizienzrevolution» eine eigentliche «Nutzungsrevolution», die wiederum in eine «Raumeffizienzrevolution» münde und das zweite Heilsversprechen der autonomen Mobilität erfülle: «Mit weniger Autos die gleiche Mobilität und Autonomie sichern wie heute mit dem Privatauto.» Diese Revolutionsinflation basiert also darauf, dass ungenutzte Ressourcen im motorisierten Individualverkehr durch Teilen und Automatisierung besser genutzt werden. Wiederum ist die Firma Tesla die Markttreiberin der Automatisierung. Sie hat mehr als 200 Millionen Kilometer im Autopilotmodus eingefahren. Ein Toter – die Unfallbilanz. Das Auto hatte einen weissen Truck vor hellem Hintergrund nicht erkannt. Ein tragischer, aber höchst seltener Fall, verglichen mit den vielen Todesfällen, die bei der Steuerung durch Menschen passieren – am häufigsten wegen überhöhter Geschwindigkeit oder Alkohol. Die Regierungen haben ein Interesse daran, die Todesraten im Verkehr zu senken, und befürworten auch aus diesem Grund die Entwicklung zum voll automatisierten Auto.
Das Bundesamt für Strassen Astra, zählt weitere Vorteile auf: • Keine verlorene Zeit; Passagiere können die Fahrzeit mit anderen Tätigkeiten füllen und werden von «unliebsamen Tätigkeiten wie dem Parkieren und Fahren entlastet». Auch Betagte, Kinder und Menschen mit Behinderung könnten davon profitieren. • Durch Datenaustausch könnte die Verkehrskapazität effizienter genutzt und die Verkehrssicherheit erhöht werden und positive Auswirkungen auf die Umwelt (Luft und Lärm) zeigen. • Neue Verkehrsangebote könnten entstehen: Freefloating für autonome Autos, Busse ohne Fahrer, fester Fahrplan und festes Liniennetz. Aber wie lange es noch vom Autopiloten bis zum voll automatisierten Auto dauert und wie dieser Eingriff in die Autonomie des Lenkers bei den Kunden ankommt, kann niemand voraussagen.
GEBÜNDELTER VERKEHR Verschwindet der Lenker, wird das Privatauto höchstwahrscheinlich zum Auslaufmodell. In dicht besiedelten Städten wie Basel und Zürich besass 2015 nur noch jeder dritte Einwohner einen Personenwagen, wie der im Oktober publizierte Städtevergleich Mobilität zeigt. Zwischen 2010 und 2015 ging der Privatautoverkehr in St. Gallen und Zürich sogar leicht zurück. Dieser könnte in Zukunft durch voll automatisierte Taxi-Shuttles, wie sie unlängst in Singapur eingeführt wurden, weitgehend ersetzt werden. Den öffentlichen Verkehr, der ebenfalls ohne Lenker auskommen wird, wird das voll automatisierte Auto indes nicht vertreiben. Hier übernimmt Schaffhausen neben Sion, Zug, Freiburg und Bern, die ebenfalls führerlose Minibusse testen, eine Pionierrolle: den Pilotversuch mit dem selbstfahrenden Bus zum Rheinfall (siehe Seite 15). «Die Verkehrspolitik hat ein Interesse an der Verkehrsbündelung durch autonome Züge und Busse, um den Autoverkehr einzugrenzen», sagt Beckmann. Im Toggenburg plant die Südostbahn eine Teststrecke für automatische Zugführung. Die gelben Postautos, die spätabends in abgelegenen Regionen den Berg fast passagierlos hinauf- und wieder hinunterfahren, könnten durch kleinere, voll automatisierte Shuttles ersetzt werden, die sich nach Bedarf zum gewünschten Ort bewegen. «Die starre öffentliche Verkehrsleistung würde durch diese Flexibilisierung volkswirtschaftlich effizienter erbracht», so Beckmann. Eine neue Preispolitik soll die Kunden lenken. Die Auslastung von Fahrzeugen rückt ins Visier der Verkehrsplaner, denn wenn nichts unternommen wird, dürfte der Verkehr bis 2030 um einen Viertel zunehmen. Die Rettung vor der Blechlawine hat einen Namen: Mobility-Pricing. Flottenanbieter könnten künftig für Alleinfahrten mehr Geld verlangen als für Fahrgemeinschaften, die sich ein Auto teilen. Flexible Arbeitszeiten, Home Office, angepasste Unterrichtszeiten sollen dazu beitragen, die Auslastung
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Orientierung schafft Sicherheit – in ruhigen Phasen ebenso wie in turbulenten Zeiten.
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Das Fahrrad als neues Kultobjekt wird nicht mehr draussen geparkt.
zu erhöhen oder Verkehr zu vermeiden. Derzeit wird im Kanton Zug die Wirkung eines solchen Mobility-Pricing untersucht. Das Bundesamt für Strassen Astra hat sich vorgenommen, bis 2030 die Auslastung der Verkehrsinfrastruktur auf Strasse und Schiene zu glätten. Mit der Elektrifizierung der Autos wird die Digitalisierung möglich, die das vollautomatische, mit Videokameras und Sensoren ausgestattete Auto über GPS steuert. Buchen lässt es sich über einen Flottenanbieter oder andere Firmen. Und auch da hat das Wettrennen schon begonnen. Unternehmen wie zum Beispiel SBB, TCS, aber auch Uber und Google tüfteln hinter den Kulissen an Mobilitätsplattformen, über die der User seinen Weg eintippt und die ihm Fahrzeugtypen vorschlagen, die ihn am schnellsten und am nachhaltigsten zum Ziel führen – auch mit Mitfahrgelegenheiten.
VELOWIEDERGEBURT Durch weniger Autos und weniger Parkplätze, so Beckmann, sollen die Städte schliesslich velofreundlicher werden. Denn in diesem Verkehrssektor manifestiert sich eine unerwartete Renaissance. Das Velo ist ein immer beliebteres Fortbewegungsmittel bei Jung und Alt. In vielen Städten ist das Zweirad auf dem Vormarsch. In Zürich verdoppelte sich der Anteil des damit zurückgelegten Weges innerhalb von fünf Jahren, Basel nimmt mit 17 Prozent eine Spitzenposition ein. Es ist alltagspraktisch, bringt einen von Tür zu Tür ohne lästige Parkplatzsuche und befriedigt die Lust an der körperl ichen Bewegung.
Zudem übernimmt es eine Funktion, die vormals dem Auto zugeschrieben wurde: Es wird zum Status- und Kultobjekt. Teure, stylische Fahrräder beeindrucken und werden von ihren Liebhabern sogar in der Wohnstube geparkt. «Die Marke spielt eine wichtige Rolle, das Velo wird emotional beladen und zum Lifestyle-Element», so Beckmann.
RENNBAHNEN FÜR AUTOS Unzählige Firmen auch in Schaffhausen arbeiten mit voller Kraft daran, dass diese schöne, neue Verkehrswelt dereinst Realität wird (siehe ab Seite 14). Derweil sich der Bund Überlegungen macht, wie sich eine Übergangsphase mit Mischverkehr meistern liesse (automatisierte und herkömmliche Fahrzeuge auf derselben Strasse). Ende Oktober hat der Schweizerische Städteverband eine Studie über den Einsatz automatisierter Fahrzeuge im Alltag herausgegeben. Bis Sommer 2018 soll eine Vertiefungsstudie die Auswirkungen analysieren. Interessant ist, dass die Vollautomatisierung heute noch unzulässig ist. Denn das Wiener Übereinkommen definiert, dass der Fahrer das Fahrzeug immer beherrschen muss oder das System übersteuern oder ausschalten kann. Daher braucht es etliche rechtliche Anpassungen, bis der Lenker seine Autonomie einbüsst und das «fossile Privatauto» im Museum landet. Vielleicht gibt es aber dereinst auch abgesteckte Freizeitparcours, wo man die Oldtimer mit lauten, stinkenden Benzin- oder Dieselmotor als Reminiszenz an alte Zeiten für viel Geld gelegentlich ausfahren darf.
Verstehen Zum Erreichen Ihrer finanziellen Ziele finden Sie bei uns eine wichtige Voraussetzung: unser Engagement für Sie. Michael Brütsch, Leiter Wealth Management Schaffhausen UBS Switzerland AG, Schwertstrasse 2, 8200 Schaffhausen Tel. 052 633 74 40 ubs.com/wmschweiz © UBS 2017. Alle Rechte vorbehalten.
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Die E-Revolution auf dem Fahrzeugmarkt E-Bikes sind mittlerweile salonfähig und begeistern Jung und Alt. Ebenso drängen neue Fahrgerätetypen mit Elektromotor auf die Strassen – nicht alle sind in der Schweiz auf öffentlichem Grund zugelassen. TEX T K A R IN LÜ THI BILDER LU ISA KEHL, K A R IN LÜ THI
GIANNI MAZZEO ist an der italienischen Firma Siral Technology srl beteiligt, die das E-Bike Neox entwickelt und produziert hat.
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ie Innovation sieht man dem schicken Zweirad nicht auf den ersten Blick an, denn sie verbirgt sich gut hinter einem stromlinienförmigen, metallenen, schmalen Kasten. Aber da ein Neox-Bike mit dem Slogan «nata elettrica» wirbt, hängt es damit zusammen, dass alles an diesem Zweirad auf den elektrischen Antrieb ausgerichtet ist. Etienne Wick, der den Neox-Shop am Rheinweg in Schaffhausen leitet und auch für den technischen Unterhalt der Fahrräder zuständig ist, weist auf die zentrale Stelle des E-Bikes und erklärt: «Dort sitzt der Antrieb – und damit auch die Innovation.» Die Neox-E-Bikes hat man nicht mit einem Elektromotor ausgerüstet, wie man das beispielsweise an anderen E-Bikes gemacht hat. Der italienische Hersteller Siral Technology srl hat Neox von der ersten Skizze an als Elektrofahrzeug konzipiert sowie die Einheit von Motor und Schaltung selbst entwickelt und produziert. Die Neox-E-Bikes werden vollständig in Italien gefertigt.
Gianni Mazzeo, Gründer und Inhaber von Siral Schweiz AG und mitbeteiligt am Unternehmen in Italien, blickt zurück auf die alten «Flyer», die er als Mitinhaber der Firma vor gut 15 Jahren selbst zu entwickeln mitgeholfen hat: «Das waren einfach Velos, an die man wie im Baukastensystem einen Elektromotor montiert hat», erzählt er. «Das war damals vollkommen neu. Der Markt war bereit dafür, und innerhalb kurzer Zeit verkauften sie sich sehr gut, da die E-Bikes sehr hochwertig und zuverlässig waren. Jeder kannte den ‹Flyer›.» Zusammen mit zwei Kompagnons hat Mazzeo die Marke Flyer geschaffen. Er wurde damit zum schweizweit bekannten Pionier in der Branche der elektrifizierten Velos, und «Flyer» wurde dank klugem Marketing zum Inbegriff des E-Bikes. Mazzeo hat für die Zukunft ein ehrgeiziges Ziel: «Wir streben dahin, dass man die Neox-Bikes auf den ersten Blick als Neox erkennt. Und zwar, weil sie schön und gut sind und man ihnen die Innovat ion ansieht.» Seine Begeisterung kann man nachvollziehen, wenn man sich die sechs Modelle ansieht, die bislang auf dem Markt sind. Jedes besitzt seine eigene Formensprache und ist mit italienischem Sinn für Ästhetik designt: das Crosser-Modell fürs Gelände, das Touring-Modell für Ausflüge in jedes Gelände, das City-Modell für jede Art von Pflästerung, das Sporter-Modell für die schnellen Fahrten auf Asphalt und das wendig elegante Urban-Modell für die Stadt. «Die stilbewussten Italiener wissen einfach, wie man schöne Dinge herstellt. Seien das Kleider, Möbel oder eben Velos», findet auch Geschäftsleiter Wick.
E-BIKE-BOOM In den vergangenen 15 Jahren hat sich in der Velobranche so viel getan, dass sich ein Blick in die Statistik des Verbands Velosuisse lohnt: Im Jahr 2006 wurden in der Schweiz bereits die ersten E-Velos verkauft, eben die oben erwähnten «Flyer», andere gab es damals noch kaum zu kaufen. Es waren 3181 Stück an der Zahl, was einem Prozentsatz der gesamten Veloverkäufe von 1,1 Prozent entsprach. Bereits ein Jahr später hatte sich die Nachfrage so sehr gesteigert, dass sich die Zahlen fast verdoppelten. 5825 E-Velos fanden einen Abnehmer (1,9 %). Diese E-Bikes gab es nur im Fachhandel zu kaufen, die Grossverteiler hatten sie nicht im Sortiment. Im Vergleich zu diesen noch bescheidenen Zahlen lassen die Erkenntnisse aus dem Jahr 2016 aufmerken: Zuerst fällt das grosse Sortiment an E-Bikes auf. Nicht mehr nur ein einziges steht zur Auswahl wie in der Statistik von 2006, sondern neu wird unterschieden zwischen E-Mountain-Bikes (E-MTB, sechs Arten) und City-E-Bikes (vier Arten). Betrachtet man die Verkaufszahlen aus dem vergangenen Jahr, ist das sehr eindrücklich: Von allen Zweirädern, die 2016 verkauft wurden, waren 31,1 Prozent, oder in absoluten Zahlen 66 411 Velos, mit einem Elektromotor versehen. Tendenz zunehmend, wie Mazzeo versichert. «Wir stellen fest, dass das E-Bike salonfähig geworden ist. Waren es früher vor allem über 70-Jährige, die sich ein solches Velo anschafften, sind es heute vor allem 50- bis 60-Jährige, die sich ein E-City-Bike kaufen», berichtet Mazzeo und prognostiziert: «Und dieser Trend hält an. Ich bin sicher, dass in drei bis fünf Jahren der Anteil der verkauften E-Bikes zwischen 40 und 60 Prozent liegen wird.» Wer sich ein solches Velo kauft, benützt es heute für den Sport, für Ausflüge und auch für den Arbeitsweg. An zwei Schwerpunkten wird in der Branche besonders getüftelt. Einerseits ist es das noch immer relativ hohe Gewicht von 19 bis 26 Kilogramm, das ein E-Bike sozusagen fortbewegen muss. Andrerseits ist es die Konnektivität der Fahrräder, die es schon
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heute erlaubt, während des Fahrens allzeit übers Internet und die Smartwatch verbunden zu sein.
PASSFAHRTEN MIT DEM E-BIKE Als leidenschaftlicher E-Bike-Fahrer kennt Mazzeo inzwischen keinen vernünftigen Grund mehr, nicht E-Bike zu fahren: «Man kommt, wenn man will, genau gleich ins Schwitzen wie bei einem herkömmlichen Velo, denn man kann ja den Motor ausschalten oder in einen tieferen Modus stellen.» Und Shopleiter Wick ergänzt: «Seit ich meinen Sporter, ein E-MBT von Neox, habe, fahre ich nicht mehr den bequemsten Weg ins Geschäft, sondern den schönsten. Und endlich kann ich mit meinen Kollegen, die Rennvelo fahren, mit auf die Touren über die Pässe. Das macht richtig Spass!» Genau diese Umstände sind es, die Frank Stähle aus Beringen ins Neox-Fachgeschäft geführt haben. An der vergangenen Herbst messe in Schaff hausen sah er das schicke Design des E-Bikes und ein Modell des Getriebes und war sofort interessiert, mehr darüber zu erfahren. Er wohne in Beringen am Berg und habe sein Geschäft unten im Tal. «Eigentlich möchte ich gern etwas Sportliches machen, aber jeden Tag den Berg hochfahren – das mag ich nicht. Deswegen überlege ich mir jetzt, ein E-Bike zu kaufen.» Im Kanton Schaffhausen benutzten im Jahr 2015 knapp 10 Prozent aller Velofahrer bereits einen elektrischen Antrieb. Mit einem sogenannten Job-Bike-Konzept soll das E-Bike auch bei Firmen gefördert werden. Dies ist eine der Ideen, die Gianni Mazzeo entwickelt hat, um die Marke Neox aufzubauen. Seit Ende September stehen beispielsweise im Business Solutions Center (BSC) der UBS an der Solenbergstrasse in Herblingen den Mitarbeitern zehn Neox-E-Bikes zur Verfügung. Laut Gian-Rico Willy, dem Leiter der UBS Schaffhausen, finde das Angebot guten Anklang, und man überlege sich, es im kommenden Frühjahr weiter auszubauen.
ROLLBRETT MIT ELEKTROANTRIEB Der elektrische Antrieb hat es ja bekanntermassen auch auf andere Fahrzeuge als nur das Fahrrad geschafft. Ebenso lange, wie es das E-Bike gibt, gibt es auch andere fahrbare Untersätze mit Elektromotor. Sehr bekannt sind die sogenannten Dreirad-E-Roller. Die Entwicklung des Angebots ist in diesem Bereich vorwärtsgegangen, sodass es auch für Firmen wie die Post oder Zustellorganisationen wie die Schaffhauser Schazo attraktiv wurde, vom Töff auf den Dreirad-E-Roller umzusteigen. Die Post setzt seit Anfang 2017 ausschliesslich auf schweizweit 6200 E-Roller, die die Firma Kyburz aus Freienstein im Kanton Zürich herstellt. Allein in Schaffhausen sind 88 dieser elektrischen Dreiräder für die Post im Einsatz. Seit September wird ein Teil davon auch von der Schazo, der Schaffhauser Zustellorganisation, genutzt, den sie bei der Post mietet. Ein Schaffhauser Geschäftsmann, der ebenfalls ganz auf Elektro motoren für den Verkehr setzt, ist Marcos González. Der umtriebige Mann besitzt einen Master in Unternehmensinnovation und sprudelt vor Ideen. Schon als junger Mann sei er vom Elektroantrieb fasziniert gewesen, berichtet er, er habe Versuche angestellt, indem er an sein Rollbrett einen Elektromotor gebastelt habe und damit herumgefahren sei. Diese Vorliebe sei ihm bis heute erhalten geblieben, erklärt González und weist auf sein Auto auf dem Parkplatz vor dem Geschäft. Was könnte es anderes sein als ein schnittiger Tesla!
Geschäftsleiter MARCOS GONZÁLEZ und Filialleiter RAMON CARO setzen auf Elektroantrieb (v. l.). Auf dem Mini-Bot ist Marcos González schnell und wendig unterwegs.
In seinem Geschäft E-Motorstore im Lipo-Park an der Industriestrasse in Herblingen setzt er ganz und gar auf E-Motoren und Nachhaltigkeit. Nicht nur was sein Verkaufsangebot angeht, sondern auch beim Interieur seines Geschäfts merkt man González an, dass ihm die Umwelt wichtig ist. So liefert beispielsweise die Solaranlage auf dem Dach des Lipo-Parks die Energie für die LED-Leuchten im Shop. «Zurück zur Natur – das soll der Kunde bei uns fühlen. Und damit ein gemütliches Ambiente aufkommt, riecht es hier drin weder nach Gummi, noch ist es still.» Es liegen Kissen herum, die zum Hinsitzen einladen, und es erklingt Hintergrundmusik. Das Interieur ist das Markenzeichen von E-Motorstore, seit González damit vor zwei Jahren auf den Markt gekommen ist, und wird auch in den Shops in Zürich und Alpnach gepflegt. Die Nachhaltigkeit der elektrisch betriebenen Verkehrsmittel beschränke sich bis jetzt vor allem auf die Vorteile,
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die der Elektromotor gegenüber dem Verbrennungsmotor habe. Denn es sei ihm bewusst, dass es bei der Herstellung der Batterien und der Akkus bezüglich Umweltverträglichkeit grosses Entwicklungspotenzial gebe, räumt González ein. «Aber die ganze E-Motor-Branche steht mitten in einer enormen Entwicklungsphase. Da wird sich auch hinsichtlich der Nachhaltigkeit in den nächsten Jahren viel tun. Davon bin ich überzeugt.»
die man nur im E-Motorstore erhält. Sie haben eine Reichweite von rund 40 bis 50 Kilometern und fahren 20 km/h. Der Filialleiter Ramon Caro erläutert die Unterschiede der verschiedenen Trottis: «Es gibt welche zum darauf Stehen, so wie man das von gewöhnlichen Trottinetten kennt, aber auch solche zum Sitzen, die man, weil sie so bequem sind, E-Trotti-Cruiser nennt.» Ein bisschen schneller geht es auf dem hübschen Vespino zu und her: Er fährt 25 km/h und sieht aus wie eine kleine Vespa. Alle diese Fahrzeuge sind ohne Führerausweis ab 16 Jahren erhältlich.
INNOVATIVE E-MOTOR-BRANCHE
Ab nächstem Frühjahr wird ein besonderes Schmuckstück im kultigen Vespa-Design verkauft: der Strella Retro Scooter, der auf den Führerschein Kategorie A1 beschränkt ist. Er wird mit einer Geschwindigkeit von 45 km/h fahren können. Beim Vorstellen der Zero-Motorcycles-Modelle wird auch offensichtlich, wann das Herz eines Marcos González’ heftiger ins Pochen kommt: Dass die Elektromotoren sich bezüglich Beschleunigung keineswegs hinter den Verbrennungsmotoren zu verstecken brauchen, demonstriert er kurzerhand vor seinem Geschäft. Mit angezogener Bremse lässt er die Reifen glühen, bis es raucht, dann lässt er die Bremsen los und zischt blitzschnell davon – leider nur kurz, denn vor dem Lipo-Park muss man die Geschwindigkeitslimite von 50 km/h einhalten. «Dieser Töff kann von 0 auf 100 innert 3,3 Sekunden beschleunigen!», schwärmt er mit leuchtenden Augen, als er gleich darauf wieder vor das Geschäft fährt. «Das sind nur drei Zehntel langsamer, als es mein Tesla ist!»
Etwas weiter fortgeschritten als der gonzálezsche Rollbrettprototyp vor 20 Jahren ist der Stehroller E-Bot Minirobot. «Mir gefällt die Beweglichkeit des E-Bot. Und mit nur ein bisschen Üben lerne man rasch, damit umzugehen und um die Kurven zu flitzen, weiss González aus Erfahrung. Mit einer Geschwindigkeit von 15 km/h, einer Reichweite von 20 Kilometern und einer verblüffenden Wendigkeit wäre er prädestiniert dafür, im Städtebereich herumzukurven. Doch bis jetzt ist der E-Bot auf Schweizer Wegen und Strassen verboten und darf nur auf privatem Gelände benutzt werden. Besser sieht es da für die E-Trottis aus, denn sie dürfen auf die öffentlichen Strassen. Die E-Trottis wie beispielsweise Compact, ST oder Cruiser sind Eigenmarken,
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Schaffhausen. London. Singapur. Gemeinsam mit dem Trapeze Spin-off AMoTech bringen die Verkehrsbetriebe Schaffhausen einen führerlosen Bus auf Schaffhausens Strassen. Schaffhausen wird damit zu einem Kompetenzzentrum für autonome Mobilität. Gleichzeitig ist es eine klare Botschaft an Personen und Unternehmen, dass Schaffhausen für ihre zukunftsgerichteten Projekte den richtigen Nährboden bietet. Von PASCAL SCHMIDLIN | Grafik und Fotos: BBF
Es zischt kurz, und die Türen des Busses der Linie 5 am Bahnhof Schaffhausen öffnen sich. Aus dem warmen Innern des Busses strömen die Menschen auf das Perron beim Bahnhof oder verteilen sich in den Gassen der Stadt Schaffhausen, während der Busfahrer mit einen freundlichen Nicken die nächsten Fahrgäste begrüsst. Ein Bild, das sich seit Jahrzehnten in Schaffhausen tagtäglich wiederholt. Doch werden wir in Schaffhausen auch in Zukunft noch von einem Fahrer von A nach B chauffiert? Ja, die Menschen werden weiterhin eine wichtige Rolle spielen, aber die Zukunft liegt in der Ergänzung des Angebots mit führerlosen Bussen. Darum haben die Verkehrsbetriebe Schaffhausen (VBSH) gemeinsam mit dem Neuhauser Leitsystem-Entwickler Trapeze, dessen
Spin-off AMoTech sowie der Wirtschafts förderung Schaffhausen ein Projekt lanciert, um einen selbstfahrenden Bus auf Schaffhausens Strassen zu bringen. Getestet wird dieser demnächst auch auf Neuhausens Strassen – vorerst zwischen dem Neuhauser Industrieplatz und dem Zentrum. Im November erteilten das Bundesamt für Verkehr sowie das Bundesamt für Strassen (Astra) die Strassenzulassung für den Bus. Im Frühling 2018 soll die Strecke bis zum Schlössli Wörth am Rheinfall erweitert werden und der Bus dann auch bei Touristen für Begeisterung sorgen. Initiiert wurde das Projekt von Trapeze, dem Mutterkonzern von AMoTech. Dieser hat seinen europäischen Hauptsitz in Neuhausen
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Sie kümmern sich darum, dass der selbstfahrende Bus demnächst auf Schaffhausens Strassen unterwegs ist: Yannick Büzberger (Trapeze Switzerland), Tobias Vonarburg, Alexander Schulze (beide AMoTech) sowie AMoTech-Geschäftsführer Dominique Müller (v. l. n. r.).
«Wir wissen zwar nicht, wann selbst fahrende Busse Realität sein werden, aber sie werden es sein.»
am Rheinfall auf dem SIG Areal allerdings von diesen Projekten ab. und entwickelt dort Leitsysteme Zum einen,weil es hier lokale Unfür Verkehrsbetriebe in London, ternehmen und Behörden sind, die Dubai, Zürich oder Singapur. «In am Projekt beteiligt sind, zum Neuhausen am Rheinfall arbeianderen, weil das Projekt auch geten wir an Innovationen für die nutzt werde, um die Entwicklung M obilität von morgen», sagt der R egion voranzutreiben, sagt AMoTech-Geschäftsführer DoChristoph Schärrer, Delegierter für Dominique Müller, minique Müller. Das kleine und Wirtschaftsförderung des Kantons AMoTech-Geschäftsführer schlagkräftige Team fokussiert Schaffhausen. «Wir möchten den vollumfänglich auf autonome industriell geprägten Standort stärMobilität und entwickelt dafür ken und bei der Transformation in Dienstleistungen und technische Lösungen. «Der öffent- die neu digitalisierte Welt unterstützen», sagt er. liche Verkehr ist bereits heute ein komplexes System aus AMoTech-Geschäftsführer Müller sieht zudem die andediversen Verkehrsmitteln, die sich ergänzen und zusam- ren Projekte in der Schweiz nicht als Konkurrenz, sonmen ein Angebot für die Reisenden bereitstellen.» Dank dern ist überzeugt, dass dies der Schweiz hilft, diese selbstfahrender Fahrzeuge könnten zusätzliche Ange- neue Form der Mobilität schneller zu etablieren. «Noch bote rentabel betrieben werden. Solche werde AMoTech fehlen die gesetzlichen Grundlagen. Mit den Praxiserzusammen mit seinen Partnern ausarbeiten und in einem fahrungen und Lösungen, die wir in Neuhausen am Leitsystem für autonome Fahrzeuge u msetzen, erklärt Rheinfall entwickeln, schaffen wir für die Politik die notMüller. Das Leitsystem gebe dabei dem Fahrzeug zum wendigen Grundlagen und geben den Anstoss, hier richtigen Zeitpunkt den richten Auftrag. «So wird aus vorwärtszumachen», sagt er. Die wissenschaftliche Beeinem selbstfahrenden ein autonomes Fahrzeug.» gleitung durch die ETH g ewährleistet, dass auch gesellschaftlich relevante F ragestellungen hins ichtlich KunNoch fehlen die gesetzlichen denakzeptanz und S icherheitsempfinden berücksichtigt Grundlagen werden. Damit leistet das Projekt einen gesamtheitlichen Projekte mit selbstfahrenden Bussen gibt es in der Beitrag, den Einsatz autonomer Fahrzeuge im öffent Schweiz bereits mehrere, etwa in Genf, Zug, Bern, lichen Strassenverkehr der Schweiz Realität werden Cossonay, Sion oder Fribourg. Schaffhausen hebe sich zu lassen.
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Der selbstfahrende Navya-Bus ist mit modernster Technik ausgerüstet – wobei das Gamepad der manuellen Steuerung dient.
Schaffhausen als Pionier
«Das Projekt hat das Potenzial, Schaff hausen zu einem Kompetenzzentrum für autonome Mobilität zu machen.»
busse werden hingegen umgebaut und erhalten eine Batterie. Dass Schaffhausen in Sachen Somit wird es möglich sein, Teile selbstfahrende Fahrzeuge eine des Trolleybusn etzes von den Pionierrolle übernimmt, freut alten und teilweise maroden VBSH-Direktor Bruno Schwager, Oberleitungen zu befreien. Soder von der neuen Mobilitäts bald die Busse ebenfalls durch lösung überzeugt ist. «Wir ge neue E-Busse ersetzt werden, Christoph Schärrer, Delegierter hören hier weltweit zu den Ersten, verschwinden die Oberleitungen Wirtschaftsförderung Schaffhausen die das autonome Fahren im komplett. eigenen Netz in Angriff nehmen», Sauberer und leiser – so werden erklärt er. In seinem Büro im die Schaffhauser in naher Zukunft Obergeschoss des Busdepots im Ebnat zeigt Schwager auf dem Netz der VBSH unterwegs sein, doch was eine Präsentation: Es geht um die Zukunft der VBSH und kommt noch? «Die D igitalisierung wird den öffentlichen die Bedürfnisse der Kunden, Einflüsse von aussen und Verkehr grundlegend verändern», ist Schwager überzeugt. innen, die den Betrieb in den nächsten Jahren prägen So seien bereits heute alle Fahrer mit iPads ausgerüstet sollen. Ein Hauptthema neben dem selbstfahrenden Bus oder könnten Kunden Tickets per App statt am Automaist der Ersatz für die in die Jahre gekommenen Diesel- ten oder Schalter lösen. Künftig müsse man nur noch busse. «Wir müssen heute die Flotte von morgen planen», das Ein- und Aussteigen bestätigen, und am Ende des sagt er. Lange wurde evaluiert, welche Art von Fahrzeu- Tages wird der günstigste Tarif verrechnet – etwa die gen angeschafft werden soll. «Wir haben eine Studie Tageskarte, wenn man vier bis fünf Fahrten gemacht hat. erstellt, um alle Technologien ökologisch sowie ökono- Auch mit diesem Angebot ist Schaffhausen modern unmisch beurteilen zu können», erklärt er. Schliesslich habe terwegs. Trotz der fortschreitenden Digitalisierung ist für sich gezeigt, dass Elektrobusse mit einem Schnelllade- Schwager klar, dass der Mensch bei der VBSH auch in system langfristig die wirtschaftlichste Option seien. Zukunft noch eine Rolle spielen wird. «Die Leute müssen «Ausserdem sind sie leise und umweltfreundlich», so bereit sein, sich an den Wandel durch die Digitalisierung Schwager. Zwei Punkte, die bei den Kunden neben dem anzupassen. Unsere Mitarbeiter werden weiterhin Jobs Fahrkomfort von grosser Bedeutung seien. Bis ins Jahr bei uns haben, aber andere – bessere», prophezeit der 2029 sollen alle Dieselbusse ersetzt werden. Die Trolley- VBSH-Direktor.
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Bruno Schwager, Direktor der Verkehrsbetriebe Schaffhausen, macht sein Unternehmen fit für die Zukunft – sowohl im Bereich der Elektro- als auch der autonomen Mobilität.
Gemeinsam Neuland betreten
«Wir müssen heute die Flotte von morgen planen.»
den nächsten Schritt machen», sagt er. Auf dem SIG Areal, wo Doch woher kommt der Pionierüber ein Jahrhunder t lang geist? «Den Elektrobussen gehört Eisenbahnwaggons produziert Bruno Schwager, Direktor VBSH die Zukunft, heute findet man auf wurden, wird eine neue Form Busmessen kaum Fahrzeuge mehr, der Mobilität vorangetrieben die mit Diesel betrieben werden», und entsteht ein eigentliches erklärt Bruno Schwager. Diese Chance wolle man nut- Mobilitäts-Labor. Damit wird die einstige «Wiege der zen, um die Busflotte zu erneuern. Beim selbstfahrenden M obilität» im Kanton zu einem Ort, wo über die welt Bus spielt die Firma Trapeze wiederum eine wichtige weiten Herausforderungen der zukünftigen Mobilität Rolle, so Dominique Müller. «Wir wissen zwar nicht, wann nicht nur nachgedacht wird, sondern handfeste Lösunselbstfahrende Busse Realität sein werden, aber sie gen erarbeitet und in die Praxis umgesetzt werden. Es werden es sein. Und darum haben wir uns entschieden, sei dies eine Win-win-Situation für alle Beteiligten: «Das bereits jetzt darauf zu setzen, AMoTech zu gründen und Projekt hat das Potenzial, Schaffhausen zu einem Komeinen solchen Bus anzuschaffen», sagt er. Mit den VBSH petenzzentrum für autonome M obilität zu machen. und der Wirtschaftsförderung habe man zudem die rich- Trapeze und AMoTech können ihre technologischen tigen Partner und mit dem Kanton Schaffhausen auch Entwicklungen zielgerichtet vorantreiben, was deren eine ideale Testumgebung. «Die Wege zur Verwaltung Marke stärkt – und die VBSH und die ÖV-Nutzer erhalten sind kurz, und Entscheide werden schnell gefällt», sagt ein fortschrittliches Angebot.» Weltweite AufmerksamMüller. Ähnlich klingt es bei Schwager. «Die Politik bringt keit ist dem Projekt bereits jetzt gewiss. So stand es uns bei diesem Projekt viel Vertrauen entgegen, das ist etwa Ende Oktober im Zentrum des schweizerischnicht überall der Fall», sagt er. Ausserdem seien die Stake- kanadischen Innovationstages in Kanadas Hauptstadt holder gewillt, Neuland zu betreten. Zudem verfüge Ottawa. Schaffhausen auf kleinem Raum über städtische und Doch nicht nur das Projekt hat Vorzeigecharakter, sonländliche Gebiete, was eine ideale Plattform für Praxis dern auch die Region, so Schärrer. «Schaffhausen ist ein erfahrungen mit dem selbstfahrenden Bus darstelle. In idealer Standort, um mutig in die Zukunft zu gehen», der Vorstellung von Wirtschaftsförderer Christoph Schär- betont er. Schaffhausen sei nicht nur aufgrund der räumrer ist das Projekt des selbstfahrenden Busses nur der lichen Begebenheiten ein ideales Testfeld. «Schaffhausen Anfang. «Schaffhausen war im Verkehrsbereich immer liegt zwischen der Automobilhochburg Stuttgart und ein starker Standort mit langer Tradition, nun wollen wir der ETH Zürich», sagt er. Die Hardware im Norden, das
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«Die Digitalisierung wird den öffentlichen Verkehr grundlegend verändern.» Bruno Schwager, Direktor VBSH
Know-how und die Forschung im Süden und dazwischen Schaffhausen, wo die beiden Bereiche zusammen kommen, erklärt Schärrer. «Die Unternehmen in Schaffhausen verfügen über das industrielle Wissen, um dies umzusetzen», sagt er und verweist auf die Vielzahl von ansässigen Betrieben, deren Lösungen im Mobilitäts sektor zur Anwendung kommen (siehe auch «Schaff hauser Firmen, die bewegen» auf den folgenden Seiten). Gemeinsam mit den Unternehmen und Hochschulen soll ein eigentliches Mobility Lab aufgebaut werden. Davon profitieren wiederum ansässige und auch neue Unternehmen, die im Mobilitätsbereich tätig sind, oder Hochschulen, die in diesem Bereich forschen wollen. Der selbstfahrende Bus sei deshalb nur eines von vielen weiteren Projekten, die in naher Zukunft am Standort Schaffhausen umgesetzt und von hier aus in die Welt hinausgetragen werden sollen, etwa nach London oder Singapur.
Schaffhausen stellt als erste Stadt der Schweiz ihre gesamte Flotte auf moderne Elektrobusse um.
Schaffhauser Firmen, die bewegen
Der Standort Schaffhausen verfügt über eine langjährige Tradition im Mobilitätsbereich. Die Vielfalt der Schaffhauser Unternehmen in dieser Branche stellen wir in fünf kurzen Firmenporträts vor.
Trapeze Switzerland GmbH
Fahrgastinformation für mehr Genauigkeit Weltweit setzen zahlreiche Verkehrsbetriebe auf die Leitsysteme der Trapeze Group. Das internationale Unternehmen hat seit mehreren Jahren seinen euro päischen Hauptsitz auf dem SIG Areal in Neuhausen am Rheinfall. Dort entwickelt das Unternehmen be darfsgerechte Lösungen für den öffentlichen und pri vaten Personenverkehr. Seine Lösungen kommen in Städten wie London, Zürich oder auch Schaffhausen zum Einsatz. Dazu gehören etwa Fahrgastinforma tionssysteme, wie man sie vom Schaffhauser Bushof und von zahlreichen VBSH-Haltestellen kennt. Das Portfolio reicht aber noch viel weiter. Die auch in Neuhausen entwickelten Lösungen von Trapeze für den öffentlichen Verkehr berücksichtigen sämtliche Anforderungen an ein modernes Betriebsmanagement. Von der Haltestelle zur Finanzabteilung, vom Fahrer zum Fahrtleiter, von der Simulation und Planung der Beförderungsleistungen zur tatsächlichen täglichen Einsatzplanung und Bereitstellung von präzisen Fahrgastinformationen – die Technologie von Trapeze ist das zentrale Bindeglied, das Beförderung und Fahrgäste zusammenhält. Dazu zählen sowohl die modernen Boardrechner in den VBZ-Trams in Zürich als auch die weltweit rund 120 000 Ticketentwerter sowie die Leitstelle im VBSH-Depot im Ebnat Schaffhausen.
Trelleborg Sealing Solutions Stein am Rhein AG
Präzise Datenanalysen für effizientere Logistik
Massgeschneiderte Elektronik für mehr Sicherheit
Die in Schaffhausen ansässige SAVVY® Telematic Systems AG entwickelt und produziert Telematiklösungen, die unter anderem im Schienengüter-, Tankcontainer- und Gefahrguttransport zum Einsatz kommen. Die robusten und wartungsfreien Geräte haben eine Lebensdauer von bis zu 15 Jahren und können einfach montiert werden. Die (ATEX-)zertifizierten Telematikgeräte liefern eine Vielzahl von Daten über Fahrzeuge, Transportwaggons oder Transportbehälter. Die Daten werden auf der Onlineplattform SAVVY® Synergy Enterprise zusammengefasst und in übersichtlichen Kennzahlen und Dashboards dargestellt. So wissen Logistikunternehmen etwa dank dem SAVVY-Flottenmanagement immer, wo und in welchem Zustand (z. B. Temperatur) sich ihre Ware gerade befindet, und haben so in Verbindung mit den Dispositiondaten den Transportfortschritt stets im Blick. Dadurch können sie Touren effizienter und Wartungen vorausschauend planen. Im Schienenverkehr ermitteln die Telema tiklösungen von SAVVY®, wann ein Wagen in Revision muss, oder warnt, wenn die Räder Flachstellen aufweisen, die zu Entgleisungen führen könnten. Das Schaffhauser Unternehmen hat bereits Tausende von Eisenbahnwaggons mit ihren Produkten ausgerüstet und ermöglicht somit die Echtzeitüberwachung von Transportprozessen.
Die Wurzeln der Trelleborg Sealing Solutions Stein am Rhein AG (TSS Stein am Rhein) gehen auf die 1984 gegründete Silcotech AG zurück. Diese wurde 2011 vom schwedischen Kunststoffunternehmen Trelleborg akquiriert und beschäftigt derzeit rund 140 Personen im oberen Kantonsteil Schaffhausens. Die TSS Stein am Rhein ist auf die Verarbeitung von Flüssigsilikon-Komponenten und Mehrkom ponenten-Bauteilen für unterschiedlichste Märkte spezialisiert. Dazu zählen etwa die Medizinal-, die Automobil- oder die Sanitärbranche. Allerdings setzt das Unternehmen nicht auf fertige Standard- oder Katalogprodukte, sondern fertigt ausschliesslich kundenbezogene Bauteile, welche auch oftmals in Zusammenarbeit mit den Kunden entwickelt werden. So auch für den Automobilbereich, wo vorwiegend Automobilzulieferer aus den Bereichen Sensorik und Elektronik zu den Abnehmern der Trelleborg-Lösungen zählen. Die Flüssig silikon-Komponenten kommen dabei in Fahrersicherheitssystemen, wie Airbags oder Bremsverstärker, Fahrerassistenzsystemen, wie Einparkhilfen, oder verschiedenen Bedienelementen in einem Fahrzeug vor. Wie das Unternehmen mitteilt, ist die Automobilbranche hinter dem Medizinalbereich derzeit der zweitumsatzstärkste Markt des Unternehmens aus Stein am Rhein.
BBC Bircher Smart Access
Intelligente Sensorik für sicheres Ein- und Aussteigen
GF Automotive
BBC Bircher Smart Access, früher Bircher Reglomat, entwickelt, produziert und vertreibt intelligente Sensoriklösungen für Zugangssysteme im öffentlichen Verkehr. Dazu gehören etwa Sensoriklösungen für Bus- und Bahntüren, Bahnsteigplattformen sowie Trittund Rampensysteme. Heute hat sich die pneumatische Absicherung von Bus- und Bahntüren mit dem Bircher Druckwellenschalter als Standard für den Personenschutz an Bustüren etabliert, und die grössten Bus- und Bustürhersteller in Nordamerika, Europa und in China setzen auf die Systeme des 1957 gegründeten Unternehmens. Seit 1991 ist BBC Bircher Smart Access ein Geschäftsbereich der BBC Group und beschäftigt weltweit rund 180 Personen – davon 90 in der Schweiz. Der Mobilitätsbereich gewinnt dabei für das Unternehmen an Bedeutung, da die Anforderungen an Zugänge zum öffentlichen Verkehr immer höher werden – Stichworte sind Personensicherheit, Zugangskontrollen, Personenlenkung – und der Markt, getrieben durch die rasch fortschreitende Urbanisierung, weiter wächst. Deshalb investiert BBC Bircher Smart Access weltweit in dieses Segment, sei es in neue Produkte, die Automatisierung der Produktion in der Schweiz oder in die Verbesserung der Personensicherheit in Schwellenländern.
Das Schaffhauser Traditionsunternehmen Georg Fischer (GF) verfügt mit der Division GF Automotive über einen bedeutenden Zulieferer für die Automobilindustrie weltweit. Die Fahrzeugdivision ist die technologisch wegweisende Entwicklungspartnerin und Herstellerin gegossener Komponenten und Systeme aus Aluminium, Magnesium und Eisen, die neben der Fahrzeugindustrie auch im globalen Indus trie- und Konsumgütermarkt Anwendung finden. Weltweit betreibt das Unternehmen insgesamt elf Giessereien sowie zwei Forschungsund Entwicklungszentren, wobei sich eines davon am Standort Schaffhausen befindet. GF Automotive trägt mit ihren Komponenten für Fahrwerk, Antrieb und Karosserie zur Gewichtsreduktion der Fahrzeuge bei. Dadurch können sowohl der Treibstoffverbrauch als auch der CO2-Ausstoss reduziert werden – dies bei gleichzeitiger Gewährleistung von höchster Qualität der Fahrzeugteile. Zahlreiche führende Autohersteller setzen heute auf die Produkte des Schaffhauser Unternehmens. Daneben engagiert sich GF Automotive mit ihren Komponenten und ihrem Know-how als Hauptsponsor beim ETH-Hyperloop-Projekt, das im Sommer mit dem dritten Platz in einem internationalen Wettbewerb von Tesla-Gründer Elon Musk weltweit für Aufsehen sorgte.
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In der Rekordzeit von nur zehn Monaten wurde das UBS Business Solutions Center von der Idee zur Realität. Mitte November 2017 wurde die moderne Back-Office-Einheit von Axel Lehmann, Group Chief Operating Officer der Grossbank, eröffnet. Von PASCAL SCHMIDLIN Im November 2016 überraschte die UBS mit der Bekanntgabe, das erste Business Solutions Center der Schweiz für 500 Mitarbeitende in Schaffhausen zu eröffnen. Bereits Anfang September 2017 nahmen die ersten UBS-Mitarbeiter in den modernen und lichtdurchfluteten Büros ihre Arbeit auf. «Derzeit arbeiten 250 Personen hier, bis Mitte 2018 werden es dann 500 sein», sagt David Pfund, Projektleiter für das neue Business Solutions Center. Das sei von der Kapazität her die Obergrenze, ergänzt Beat Schmidlin, Head Strategic Delivery Center Switzerland und verantwortlich für die Umsetzung der Nearshoring-Strategie der UBS in der Schweiz. «Ursprünglich war von 400 bis 500 Mitarbeitern am Standort Schaffhausen die Rede», sagt er. Nun habe man die Maximalkapazität ausgenutzt.
«Schaffhausen ist ein attraktiver Standort» Am 17. November 2017 eröffnete Axel Lehmann, Group Chief Operating Officer der UBS, das neue Business Solutions Center in Schaffhausen. «Schaffhausen ist ein attraktiver Standort und verfügt über einen hohen Talentpool von rund 120 000 Fachkräften», so Lehmann. Und bezieht sich mit dieser Aussage auch auf die Hoch- und Fachhochschulen im näheren Umfeld. Die ideale geografische Lage in der Ostschweiz mit guten Ve r ke hrsve r bindunge n hätte bei der Standortwahl ebenfalls für Schaffhausen gesprochen, ergänzt der UBS COO. Hinzu komme auch eine ökonomische Axel Lehmann, Group Chief Operating Officer der UBS Note, die über längere Zeit tiefere Kosten bringe. Das unterstreicht auch Schmidlin. «Das sind wichtige Faktoren für uns», sagt er. Deshalb habe sich die UBS langfristig für den Standort Schaffhausen entschieden, betont Schmidlin. Die Grenznähe spiele hingegen keine wichtige Rolle. «Wir haben weniger als fünf Prozent Grenzgänger», sagt Pfund. Und Schmidlin fügt an: «Wir konzentrieren uns auf den Schweizer und vor allem auch den lokalen Arbeitsmarkt.»
Das neue Business Solutions Center ist lichtdurchflutet und topmodern.
Gian-Rico Willy, Leiter UBS Schaffhausen, Beat Schmidlin, Head Strategic Delivery Center Switzerland, und David Pfund, Projektleiter für das neue Business Solutions Center, sind zufrieden mit dem neuen Standort (v. l.).
In Rekordzeit alles fertiggestellt Mit dem neuen Standort in Herblingen zeigen sich die beiden Projektverantwortlichen sehr zufrieden. «Es ist super hier, alles wurde in sehr kurzer Zeit und pünktlich fertiggestellt, und die Infrastruktur ist topmodern», sagt Pfund. Dass das Business Solutions Center nur zehn Monate nach dem Entscheid für Schaffhausen bereits seinen Betrieb aufnehmen konnte, sei rekordverdächtig schnell, betont auch Lehmann. Nicht einmal in Indien sei das in so kurzer Zeit möglich gewesen, bedankte er sich für die gute Zusammenarbeit mit den Behörden und der Wirtschaftsförderung und fügte an: «Schaffhausen beats Mumbai.» Dort habe es nämlich 14 Monate bis zum Einzug gedauert, was bereits eine kurze Zeitspanne sei.
«Schaff hausen ist ein attraktiver Standort und verfügt über einen hohen Talentpool von rund 120 000 Fachkräften.» Axel Lehmann, Group Chief Operating Officer der UBS
Das Wichtigste am neuen Standort, so Pfund, sei aber, dass die Mitarbeiter zufrieden seien. «Die Stimmung ist sehr positiv und voller Energie», sagt er. Die Atmosphäre sei familiärer als in Zürich, so das Feedback der Angestellten. «Viele Mitarbeiter haben gelobt, dass es weniger anonym als in den Büros in Zürich oder Opfikon ist», erklärt Schmidlin. Das Team rund um David Pfund mache aber auch sehr viel, damit eine Community, eine grosse Familie entstehe, sagt Schmidlin. «Die Angestellten können eigene Ideen einbringen, und das wird auch gefördert», zeigt er auf. Ziel sei es, eine Start-up-Kultur in Schaffhausen zu etablieren, so Pfund. Und diese neue Unternehmenskultur soll dann auch an anderen UBS-Standorten in Zukunft gelebt werden, so Lehmann.
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UBS Business Solutions Center eröffnet
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Das Unternehmen Regus ist der weltweit führende Anbieter von flexiblen Arbeitsplatzlösungen und bietet seit diesem Sommer auch in Schaffhausen grosse und kleine Büroflächen an, die man je nach Bedarf mieten kann. Von PASCAL SCHMIDLIN Im Obergeschoss des Lipo Parks, des neuen Stadions des FC Schaffhausen, befindet sich seit diesem Sommer eine grosse, moderne Bürolandschaft: Auf 600 Quadratmetern hat sich die Firma Regus eingemietet und bietet über 85 Co-Working- und Shared-Office-Arbeitsplätze an. Dabei reicht das Angebot von Einzel- über Zweierbüros bis hin zum Gemeinschaftsarbeitsraum. «Wir freuen uns sehr, nun auch in Schaffhausen unsere flexiblen Arbeitsplatzlösungen anbieten zu können», sagt Garry Gürtler, Geschäftsführer von Regus Schweiz. Das Regus Business Center im Lipo Park verfügt neben der Vielzahl von Arbeitsplätzen auch über eine Business Lounge, mehrere Konferenzräume sowie eine moderne Infrastruktur.
Arbeitsplattform für Etablierte und Start-ups Damit haben nun auch Schaffhauser Unternehmer die Möglichkeit, kostengünstig und flexibel Büros anzumieten. Der grosse Vorteil: Die Grösse des erforderlichen Büroraums lässt sich je nach Bedarf erweitern und die Laufzeit des Mietvertrags anpassen. Mietkosten und Raumfläche sind damit optimal auf die Bedürfnisse abgestimmt. Damit bietet Regus sowohl für etablierte Unternehmen als auch für die regionalen Start-ups eine Arbeitsplattform. Insgesamt verfügt das Regus-Netzwerk in der Schweiz über 30 Standorte. «Mit dem neuen Business Center in Schaffhausen möchten wir dazu beitragen, dass sich Unternehmen jeder Grösse in der Munotstadt etablieren können», sagt Gürtler. Das Regus-Angebot im Schaffhauser Lipo Park reicht von der Bereitstellung eines Ein-Mann-Büros bis hin zu der Möglichkeit, gesamte
Auch eine kleine Küche gehört zum Regus-Angebot. Diese bietet neben Kaffee und Snacks auch zwei Kabinen, um ungestört zu telefonieren.
Büroräume mit eigener Corporate Identity sowie dem kompletten Gebäude- und Büromanagement durch Regus zu nutzen. So haben sowohl kleine Unternehmen als auch Niederlassungen mit wenigen Mitarbeitern oder Freiberufler die Möglichkeit, sich ohne grosse Investitionen und ohne grossen Aufwand an dieser lukrativen Lage niederzulassen. Mietern stehen im Lipo Park in Schaffhausen ausreichend Parkmöglichkeiten und Raum für zukünftige Expansionen zur Verfügung. www.regus.ch
Von Schaffhausen in die Welt hinaus Dieses Jahr feiert der Bodenbelaghersteller Conica AG sein 40-jähriges Bestehen. Ob in Stadien, Industriehallen oder auf Spielplätzen – die Böden aus Herblingen sind international beliebt. Von PASCAL SCHMIDLIN
Von A wie Algerien bis V wie Venezuela – die Liste der Länder, in denen das Schaffhauser Unternehmen Conica Stadien oder Hallen mit seinen Sportböden ausgestattet hat, deckt die ganze Welt ab. Bereits seit 40 Jahren entwickelt und produziert Conica im Herblingertal Bodenbeläge wie etwa die schnellen Rennbahnen des Stadions Letzigrund oder diejenige im Stade Louis II im Fürstentum Monaco. Das in diesem Bereich angeeignete Know-how hat das Schaffhauser Unternehmen genutzt, um sich weitere Standbeine aufzubauen. So bietet Conica unter dem Begriff
«functional flooring» eine breite Produktpalette an Lösungen, darunter etwa robuste Böden für Industriehallen oder wasserdichte Abdeckungen für Flachdächer. Aber auch in Parkhäusern, Bibliotheken oder Krankenhäusern wird gerne auf die langlebigen und lärmdämpfenden Bodensysteme zurückgegriffen. Daneben hat sich Conica auf die Herstellung von Spielplatzbelägen spezialisiert: Diese federn Stürze ab und reduzieren die Verletzungsgefahr, damit Kinder ihrem Spieltrieb freien Lauf lassen können.
Zurück in die Eigenständigkeit Conica wurde 1977 in Schaffhausen gegründet. 2004 wurde das Unternehmen von der Degussa-Gruppe und später von BASF übernommen. Nach verschiedenen Umstrukturierungen innerhalb des Konzerns wurde die Schaffhauser Sportbelagssparte 2013 von der deutschen SerafinUnternehmensgruppe übernommen und die heutige Conica AG gegründet. Heute ist das Unternehmen wieder komplett eigenständig und erledigt alle operationellen Funktionen selbst. www.conica.com
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Im Herbst 2018 öffnet in Neuhausen am Rheinfall die grösste Indoor-Miniaturwelt der Schweiz ihre Türen. Mit Smilestones erhält die Region Schaffhausen in unmittelbarer Nähe zum Rheinfall eine neue touristische Attraktion und steigert somit ihre Attraktivität als beliebtes Tagesausflugsziel. Von LEANDRO ROBUSTELLI
Jährlich besuchen rund 1,5 Millionen Menschen aus der ganzen Welt den Rheinfall in Neuhausen. Sie kommen mit dem Zug oder dem Reisecar zum grössten Wasserfall Europas und verweilen meist nur für eine kurze Dauer beim Naturspektakel. Für mehr Aufenthaltszeit am Rheinfall bietet der Ort zu wenig Angebote. Eine Gruppe regionaler und überregionaler Investoren will dies nun mit einer neuen Attraktion ändern: Auf dem SIG Areal, gleich neben dem neuen Bahnhof oberhalb des Rheinfalls, soll die grösste Miniaturwelt der Schweiz entstehen. Das Projekt Smilestones soll die Verweildauer am Rheinfall verlängern und die Gesamtattraktivität des touristischen Angebots der Region erheblich steigern.
und dadurch in mehrerer Hinsicht einen Mehrwert für die Region schaffen. Der Rheinfall wird durch die Miniaturwelt noch attraktiver für Tagesausflüge von Einzel- und Gruppenreisenden, und die Aufenthaltsdauer der Besucher kann durch Smilestones potenziell gesteigert werden. In der Folge bringen die Touristen zusätzliche Wertschöpfung in die Region, indem sie den Eintritt ins Smilestones bezahlen oder sich
Ein Spass für Gross und Klein Bei Smilestones werden auf bis zu 700 m2 mehrere Miniaturwelten entstehen, welche Meilensteine der Schweizer Geschichte, ihre Werte und ihre Landschaft darstellen. Die erste Welt erstreckt sich vom Rheinfall bis zum Säntis und soll im Herbst 2018 eröffnet werden. Insgesamt 1000 Meter Gleise, 80 Züge und 15 000 Figuren wurden dafür im Massstab 1:87 zusammengebaut und laden die Besucher ein, an jeder Ecke etwas Neues zu entdecken. Wie die aufwendig inszenierten Landschaften Besucher jeden Alters und aus der ganzen Welt begeistern können, zeigen die erfolgreichen und vergleichbaren Beispiele von Miniaturwelten in Hamburg und Lyon. In Hamburg beispielsweise besuchen die grösste Modelleisenbahnanlage der Welt jährlich über 1,25 Millionen Gäste, und sie gilt deshalb als die beliebteste Attraktion der Hansestadt. Der Mitinitiant von Smilestones, Raphael Meyer, ist selbst begeisterter Modelleisenbähnler und ist überzeugt davon, viele Gleichgesinnte für seine Unterhaltungsmöglichkeit auf technisch hochstehendem Niveau begeistern zu können.
Ein Mehrwert für die Region Ein Projekt von der Tragweite von Smilestones kann die überregionale Ausstrahlung der Region als touristischer Hotspot nachhaltig steigern
in den verschiedenen Gastronomieangeboten zwischen Smilestones und Rheinfallbesuch verpflegen. Mit der modernen Zughaltestelle Neuhausen Rheinfall in unmittelbarer Nähe kann das Zuschaueraufkommen nicht nur optimal aufgefangen werden, sondern zusätzlich wird neu ein Anreiz geschaffen, nicht nur bei strahlendem Sonnenschein den Weg an den Rheinfall zu suchen. Das soll auch neue Besucher in die Region bringen, wodurch Smilestones eine ideale Ergänzung für Ausflüge nach Stein am Rhein oder Schaffhausen sein könnte.
Bis zu 50 neue Arbeitsplätze in der Region Hinzu kommt, dass Smilestones auch neue Arbeitsplätze in der Region schafft. Für den Bau der Anlage werden zwischen 15 und 20 Personen benötigt, und ab der Eröffnung der ersten Welt sollen es deren rund 30 Mitarbeiter sein. Durch den gestaffelten Ausbau werden zum Schluss gegen 50 Personen bei Smilestones arbeiten, so die Initianten der Miniaturwelt. Die Regional- und Standortentwicklung unterstützt das Projekt Smilestones bei seinem Aufbau, da es ideal in die Umsetzungsstrategie des Kantons passt und das touristische Angebot ergänzt. Die Gründung der Smilestones AG am 20. November 2017 stellt somit nicht nur einen Meilenstein in der Umsetzung des Projekts dar, sondern erweitert auch das touristische Gesamtangebot am Rheinfall.
www.smilestones.ch
Wirtschaftsförderung
Smilestones – ein Meilenstein für das touristische Angebot am Rheinfall
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Der Querdenkerpool hilft Unternehmen und öffentlichen Institutionen, bei strategischen Neuausrichtungen, der Vermarktung neuer Produkte und Dienstleistungen oder der Erschliessung neuer Absatzmärkte griffige Ideen zu generieren und Innovationen anzustossen. Der rund 150 Personen umfassende Pool setzt dabei auf die Design-Thinking-Methode und erarbeitet gemeinsam mit den Auftraggebern neue Lösungsansätze. Von PASCAL SCHMIDLIN
Für Unternehmer und Führungskräfte, die sich strategisch neu ausrichten, neue Produkte oder Dienstleistungen auf den Markt bringen oder neue Absatzmärkte entdecken wollen, steht in der Region Schaffhausen ein Querdenkerpool bereit. Rund 150 hoch motivierte Personen aus verschiedenen Berufsrichtungen und Disziplinen sind Teil dieses Pools und fungieren gemeinsam als Sounding Board und Kreativstelle für KMU oder die öffentliche Hand. Für 3000 Franken hilft der Querdenkerpool sehr gerne mit, Fragestellungen explizit mit einem Unternehmen zu diskutieren und Lösungen zu finden. Die Basis des methodischen Vorgehens des Querdenkerpools bildet dabei das Design Thinking. Mehrmals pro Jahr treffen sich die Querdenker, um sich einen Abend lang einer konkreten Fragestellung – die Querdenker sprechen dabei von einem «Case» – eines Unternehmens zu widmen. Im Normalfall kämen etwa 20 bis 30 Personen an diesen Anlässen zusammen, wobei sie bei der Bearbeitung des Cases von kompetenten Moderatoren und der Fachhochschule St.Gallen unterstützt würden, sagt Roger Roth, ITS-Geschäftsführer und Kernteammitglied des Querdenkerpools. Die Querdenker erarbeiten in einem ersten Schritt Ideenfragmente – oft um die 300 an einem Abend. Daraus werden die besten Ideen ausgewählt und mittels Storytelling für den Kunden aufbereitet, was bevorzugt durch die Anwendung von Lego Serious Play geschieht. Dabei werden mithilfe von speziell dafür hergestellten Lego-Sets die Lösungen visualisiert. Abschliessend erhält der Auftraggeber eine Ideensammlung, angereichert mit einem Kurzbericht und Empfehlungen, überreicht. «Es geht bei den Querdenkerevents nicht darum, ein fertiges Konzept zu erstellen», erklärt Roth. Ziel sei es, neue Inputs für den Auftraggeber zu generieren, wobei auf den Vorteil der Schwarmintelligenz einer grösseren Gruppe gesetzt werden könne.
Die Freude am Mitdenken Mitmachen könne dabei jedermann, sagt Roth. Querdenker seien Personen, die die Region unterstützen wollten, die Freude am «Um-dieEcke-Denken» hätten, ihr Netzwerk erweitern möchten und es spannend fänden, in andere Themen von Unternehmen einzutauchen. «Zusam-
Im go tec! Labor in Neuhausen am Rheinfall fand im November das erste Treffen des Querdenkerpools unter neuer Leitung statt.
mengefasst ist jedermann ein Querdenker, der einfach Lust auf Menschen, Themen und das Mitdenken hat», so Roth.
Neue Gesichter sind stets willkommen Die Idee des Querdenkerpools ist dabei nicht neu, bereits seit 2013 existiert in Schaffhausen das Querdenkerparadies, das bis 2016 mehrere Cases bearbeitet hat (siehe Box). Anfang November lancierte das neue Kernteam des einstigen Querdenkerparadieses im go tec! Labor in Neuhausen am Rheinfall einen Informationsapéro, um die eigene Community über die geplanten Aktivitäten zu informieren. Dabei wurden auch bereits die nächsten Termine im Jahr 2018 bekannt gegeben: Am 15. März, 14. Juni, 13. September sowie 8. November treffen sich die Querdenker jeweils ab 18 Uhr, um eine neue Fragestellung zu bearbeiten. «Wir freuen uns auch auf neue Gesichter am Querdenkeranlass», sagt Roth. Sich für die Events im nächsten Jahr anmelden und neue Fragestellungen aus dem eigenen Unternehmensumfeld eingeben kann man auf der Website des Querdenkerpools oder über eines der Kernteammitglieder. www.querdenkerpool.ch
Vom Querdenkerparadies zum Querdenkerpool Das Querdenkerparadies Schaffhausen entstand 2013 aus dem Zertifizierungslehrgang «Corporate Innovation Management» der Fachhochschule St.Gallen heraus, der damals in Schaffhausen durchgeführt wurde. Eine Kerngruppe um Ingo Grünig, Jens Björnsen, René Meier und Martin Schellenberg beschloss anschliessend, die Design-ThinkingMethode sowohl Unternehmen und der öffentlichen Hand als auch interessierten Individuen näherzubringen. Über vier Jahre lang betrieben die vier das Querdenkerparadies und entwickelten es weiter. Dabei wurden unter ihrer Leitung eine Community mit rund 150 Teilnehmern
aufgebaut und verschiedene Fragestellungen aus der Wirtschaft und für die öffentliche Hand bearbeitet. Darunter etwa für Curtiss-Wright, die Schweizer Armee, Swiss Casinos Zürich, das Erziehungsdepartement Schaffhausen oder das Start-up Sharely. 2016 beschloss das Trio aus beruflichen Gründen, den Stab weiterzugeben. Nach längerer Vorbereitungszeit stellte am 8. November 2017 das neue Kernteam, bestehend aus Andrea Graf, Martin Schellenberg, Ilario Deana, Michaela Schäfer, Michael Bozenhardt und Roger Roth, im go tec! Labor den neuen Querdenkerpool vor.
Wirtschaftsförderung
Innovation in KMU mittels Schwarmintelligenz beflügeln
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Wie soll sich die Verkehrsinfrastruktur auf Schiene und Strasse im und um den Kanton Schaffhausen entwickeln, damit sie den Anforderungen der Zukunft entspricht? Die Antworten liefert das Verkehrspapier der IVS. Von HANS-RUDOLF WERNER
HANS-RUDOLF WERNER Leiter Verkehrsgruppe der IVS
Die Verkehrsgruppe der IVS setzt sich für eine optimale Anbindung der Wirtschafts- und Wohnregion Schaffhausen an die wichtigen Wirtschaftszentren und Verkehrsdrehscheiben der Schweiz und des nahen Auslandes ein. Denn diese Anbindung ist ein wichtiger Standortvorteil. Das IVS-Konzept setzt auf ausgewogene Verkehrs lösungen auf Schiene und Strasse. Um den sich rasch verändernden Anforderungen auch in Zukunft gewachsen zu sein, legt die Verkehrsgruppe mit dem Verkehrspapier regelmässig Entwicklungsschwerpunkte fest. Wo nötig und sinnvoll, gibt die IVS zudem gezielt Studien in
Keine Papiertiger Um die in ihren Verkehrspapieren geforderten Entwicklungen zu fördern, gibt die IVS regelmässig Studien in Auftrag. Ein Blick zurück zeigt: Diese Studien versinken nicht einfach in Schubladen, sondern verleihen wichtigen Projekten Schub und geben neue Inputs. Mit Rainer Stamm, dem ehemaligen Leiter der IVS-Verkehrsprojekte, haben wir zwei ältere Studien und ihren Einfluss auf die heutige Situation genauer betrachtet. Kein Stau auf Flughafenroute «2010 gaben wir der ETH den Auftrag, in einer Studie aufzuzeigen, wie die Schaffhauser Flughafenroute von den Staus in Eglisau und dem Hardwald befreit und wie Eglisau wirtschaftlich vernünftig umfahren werden kann», erklärt Stamm. Die Studie kam zu zwei wesentlichen Ergebnissen: «Erstens zeigte sie auf, dass ein Doppelspurkreisel die Staubildung während Stosszeiten im Hardwald mit relativ geringem Mitteleinsatz rasch reduzieren kann. Und zweitens schlug sie zur Umfahrung von Eglisau eine Tunnellösung vor, welche wesentlich kürzer und günstiger war als bisherige Ideen», erinnert sich Rainer Stamm. «Unsere Studie hat klar geholfen, diesem Projekt die richtige Priorität zu geben und die Themen ‹Ausbau der Schaffhauserstrasse im Hardwald› sowie ‹Umfahrung Eglisau› voranzutreiben», ist Stamm überzeugt. Halbstundentakt nach Zürich Das IVS-Verkehrspapier von 2009 forderte dringend die raschmöglichste Einführung des Halbstundentaktes zwischen Schaffhausen und Zürich. Denn eine gute Anbindung an den Metropolitanraum Zürich ist für den Wirtschaftsstandort Schaffhausen von grosser Bedeutung. Gemeinsam mit Verkehrsspezialisten der ETH realisierte die IVS eine Studie, um die rasche Einführung des durchgängigen Halbstundentaktes nach Zürich mit technisch vernünftigem Wagenmaterial zu fördern. Rainer Stamm ist überzeugt: «Die sachlich fundierten Projektumsetzungsvorschläge der IVS-Studie motivierten die SBB dazu, dieses Projekt rasch an die Hand zu nehmen.»
Auftrag, um die verantwortlichen Stellen in der schnellen Umsetzung sinnvoller Massnahmen zu unterstützen. Selbstverständlich beobachtet die IVS auch interessante Optionen wie autonom fahrende Verkehrsmittel im ÖV sowie neue Antriebs- oder Verkehrsleitkonzepte. Allerdings hängt die Umsetzung solcher Ideen oft von Rahmenbedingungen ab, auf welche weder die IVS noch lokale Behörden und Politik Einfluss haben. Aktuell setzt das IVS-Verkehrspapier als Schwerpunkte:
Anbindung an den Raum Zürich • Vierspuriger Ausbau der Strecke Thayngen (J15) und Unterstützung des Ausbaus bis Uhwiesen (Bund) • Umsetzung des Ausbaus A4 Andelfingen – Winterthur ohne weitere Verzögerungen • Rasche Umsetzung des Zürcher Projekts mit vier Spuren Bülach-Hardwald einschliesslich Kreisel
Anbindung an den Raum Basel • Realisierung des Halbstundentakts Schaffhausen – Basel ohne Investitionskosten für unseren Kanton • Betrieb der Strecke Schaffhausen – Basel durch die SBB im Rahmen der Fernverkehrskonzession
Innerkantonale Verkehrsführung • Zuverlässiger Betrieb und Erfolgskontrolle (Nutzungstrend) S-Bahn im Raum Schaffhausen • Prioritäre Umzonung von Bauflächen in der Nähe der S-Bahn-Stationen
Mobilität der Zukunft • Förderung von Projekten zum autonomen Fahren im privaten und im öffentlichen Verkehr
Industrie- & WirtschaftsVereinigung Schaffhausen Die Wirtschaftskammer der Region www.ivs.ch
Wirtschaftsförderung
Die Zukunft unseres Verkehrs
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Schafft Raum für Neues, schafft Raum für Träume Die immer wieder wechselnden Plakate der Bührer & Partner Immobilien AG in der Stadt Schaffhausen fallen auf. Kreativ, spritzig und mit einem Augenzwinkern wird die Firma wahrgenommen. Von IVAN HRENEK kauf eines Eigenheims bis zur Vermarktung und Projektentwicklung einer Grossüberbauung. Betritt man die Räumlichkeiten der Bührer & Partner Immobilien AG, fällt sofort die grosse Zahl junger Mitarbeitender auf. «Trotz ihres jungen Alters ist ein grosser Teil schon sieben oder mehr Jahre bei uns», ergänzt Patrick Bührer. «Gerade im Bereich der Immobilienbewirtschaftung ist es enorm wichtig, langjährige Erfahrung halten zu können und im Team einheitlich zu arbeiten.»
Vielfältiges Know-how «Unsere Firmenwerbung kreieren wir selbst. In Teamsitzungen werden die jeweils saisonalen Plakate gestaltet», erklärt Patrick Bührer, Mitinhaber und Geschäftsführer der Bührer & Partner Immobilien AG. Durch die Integration des Teams steigt die Identifikation der Mitarbeitenden mit der Firma stark. Mit den Plakaten wird zudem dem verstaubten «Verwaltungsimage» der Immobilienbranche entgegengewirkt.
Ein junges, eingeschworenes Team Die Bührer & Partner Immobilien AG bietet massgeschneiderte Dienstleistungen, von der Verwaltung von Mehrfamilienhäusern über den Ver-
Wir alle haben in unserem Leben mit Immobilien zu tun. Sei es als Mieter, als Eigentümer oder als Investor. Häuser werden gekauft und verkauft, Mieterverträge unterzeichnet und Projekte realisiert. Der Bereich Immobilien umfasst unterschiedlichste Fachgebiete, und wenn es um das eigene Zuhause geht, sind Entscheidungen oft emotional. «Eine unserer Aufgaben ist es daher, unsere Kunden in wichtigen Schritten mit unserer Erfahrung zu unterstützen und sie zu entlasten – eben, ihnen Raum für anderes zu schaffen», meint Patrick Bührer. www.buehrerpartner.ch
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In Wohnbereichen und Bürolandschaften werden immer mehr Glaselemente eingesetzt. Mit langjähriger Erfahrung und Fachwissen unterstützen die Experten von glasMax sowohl Architekten als auch Private bei der Umsetzung ihrer Ideen. Dabei sind Spezialwünsche gern gesehene Herausforderungen. Das Glas wird jeweils an die gegebene Situation oder Form millimetergenau angepasst: «Beim Neubau oder Umbau sind dank passender Materialien und moderner Glasbautechnik der Kreativität unserer Kunden kaum Grenzen gesetzt», weiss Andy Leu, Geschäftsführer und Leiter des Bereichs Glasbau.
Umfangreiche Leistungspalette «Unsere Produktion bildet die perfekte Ergänzung, was Kundenwünsche und Flexibilität anbelangt», so Reto Gloor, Geschäftsführer und Leiter des Bereichs Produktion und Handel. Alle gängigen Gläser sind direkt
Die Geschäftsführung/Inhaber der glasMax ag: Reto Gloor und Andy Leu (v. l.).
ab Lager sofort verfügbar. Floatglas, Weissglas, Satinato oder Spiegel sind in unterschiedlichen Dicken und Variationen lieferbar. «Dank unseres topmodernen Maschinenparks können wir sämtliche Glas- und Spiegelprodukte selbst bearbeiten.» Duschengläser können beispielsweise mit einer Antischmutzbeschichtung versiegelt werden, und mittels Glas-Glasoder Glas-Metall-Verklebungen entstehen Vitrinen, Tische oder Thekengläser. www.glasmax.ch
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24.91 67.45 82.9 70.75 64.25 60.48 138.87 36.14 85.64 119.26 76.44 51.85 60.75 1263 5.44 185 86.65 134.61 43.07 79.26 91.08 17.35 68.23 582 64.48 95.15 93.58 44.02 741.37 48.1 99.62 66.48
15.97 16.57 11.88 -35.26 16.61 19.67 20.54 -12.26 17.66 21.25 34.84 44.03 25.28 51.44 63.86 -8.73 28.47 30.64 37.78 11.27 -8.14 47.03 21.69 24.09 40.83 37.34 20.22 39.61 21.51 22.97 44.13 34.25
3.05 0.83 3.32 1.27 4.28 2.08 2.42 2.77 0 0.5 2.33 0 3.36 1.58 0 1.3 2.08 1.78 1.86 2.32 1.32 3.35 2.02 2.58 1.19 1.56 0.6 0.73 0.69 2.98 2.05 1.08
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26.54 75.585 85.4 128.19 68.25 64.66 144.3523 46.17 87.99 120.542 76.93 54.4 61.2799 1287 5.67 219.5 92.5 136.69 48.89 89.72 115.2 19.5 71.65 599 65.95 95.365 93.86 48.86 760.98 52.31 99.68 67.64
28.65 17.02 29.56 32.69 0 17.63 22.39 66.48 35.25 22.01 20.75 37.01 17.35 23.92 -21.25 26.77 34.54 10.32 -12.8 35.69 24.31 0 207.33 20.88 39.03 18.74 20.12 30.13 56.59 26.28 16.3 24.56
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Die Kapitänin auf dem rheinischen Amazonas Die «Schiffmändli» fährt seit fünf Generationen auf dem Rhein. An der Spitze des Dienstleistungsunternehmens steht nun eine Frau. Barbara Holdenrieder-Mändli hält den Betrieb vom Rheinfall bis nach Eglisau auf Kurs. Sie trumpft mit Charterangeboten statt mit dem Schiffbau. TEX T DA NIEL A PA LU MBO BILD LU ISA KEHL
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as Schiff steuert direkt in die Gischt. Wie unter der Duschbrause sprühen die Tropfen sanft auf Haut und Haar. So unmittelbar liebe sie ihn am meisten, den Rheinfall, sagt Barbara Holdenrieder-Mändli, die am Steuer ihres Holzschiffes sitzt und verschmitzt lächelt. «Ich fahre nicht alle Touristen so nah an die Gischt, denn schliesslich muss nicht der Fahrer Freude haben, sondern die Fahrgäste.» Bei älteren Semestern hält sie Distanz, Asiaten hingegen lieben die Abkühlung an heissen Sommertagen und die Jungen in Badehosen auf den speziellen Badefahrten sowieso. Sobald die erste Welle indes über den Bug schwappt, wendet sie sogleich das Boot und fährt aus der Gefahrenzone hinaus. Kaum jemand kennt das Rheinfallbecken und den Streckenabschnitt zwischen dem Rheinfall und Eglisau so gut wie Barbara Holdenrieder-Mändli. Sie ist nicht nur Geschäftsführerin des Schifffahrtsunternehmens in fünfter Generation, sondern auch Bootsführerin seit sie 23 Jahre alt ist. Damals wollte sie nur ausprobieren, ob sie sich überhaupt als Nachfolgerin ihres Vaters, Ernst Mändli, eigne. Sie, die jüngste von vier Töchtern, hatte das KV absolviert und war danach nach Genf gezogen. Als sie zurückkehrte,
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«DIE KUNDEN WOLLEN ENTSCHLEUNIGUNG UND GENUSS.» BARBARA HOLDENRIEDER-MÄNDLI Geschäftsführerin
zur Probe, brachte sie ihren Mann mit, einen gelernten Koch, und der war genauso begeistert vom Leben am Fluss wie sie. So übernahmen die beiden nach und nach das Ruder von ihrem Vater.
KULINARISCHE HÄPPCHEN Gekonnt steuert die 49-Jährige das Schiff weg vom Rheinfall Richtung Rheinau, wo es träge entlang dem unverbauten, grünen Ufer dahingleitet: «Rheinischer Amazonas» nennen die Touristen diesen Flussabschnitt, und Barbara Holdenrieder-Mändli weiss, wie sich das Fahrerlebnis im digitalen Zeitalter gut vermarkten lässt. Am Telefon spürt sie die Bedürfnisse der Kunden am besten heraus. «Sie wollen Entschleunigung und Genuss.» Daher bietet sie grosse Rundfahrten und Spezialfahrten mit kulinarischen Häppchen an: vom Zmorgebrunch bis zum Fischerschmausteller. Nicht weit vom Bootshaus entfernt führt eine steile Treppe zum Büro und Wohnhaus der Mändlis hinauf. Der Arbeitsweg ist kurz. Als ihre Zwillinge noch klein waren, war sie froh darüber. Nun sind sie 15 Jahre alt und brauchen keine Nanny mehr, weil Mutter und Vater im Sommer rund um die Uhr arbeiten.
ein, sie will Generalisten, die überall anpacken. Die Putzfrau aus Brasilien reinigt nicht nur das Wohnhaus, sondern greift auch im Bootshaus zum Besen. «Ich habe gelernt, auf meinen Bauch zu hören.» Sie mag direkte Kommunikation. Alles andere ist der geradlinigen Frau zuwider. Der Betrieb ist familiär, die Wohnungstür steht auch dem Personal offen. «Die Kinder haben schon früh gemerkt, dass wir eine grosse Familie sind.»
KREATIVE WINTERZEIT Ist die Saison vorbei, geht die Arbeit nicht aus. Ende Oktober kehrt in Mändlis Büro der normale Büroalltag ein, wo sie das nächste Jahr vorbereiten, Kursfahrpläne erstellen, Prospekte entwerfen, neue Ideen entwickeln wie Badebootsfahrten, den Jahresabschluss erledigen und die Boote überholen. Dafür ist ihr Mann zuständig, und manchmal hilft auch noch ihr Vater mit, ein gelernter Schreiner, sowie ein weiterer Schreiner, den die Mändlis beschäftigen, denn im Nohl werden immer noch die legendären Mändli-Boote hergestellt – aus Kunststoff mit einem Auf bau aus Holz. Barbara Holdenrieder-Mändli und ihr Mann haben sich indes auf den Schifffahrtsbetrieb fokussiert.
Denn von Mai bis Oktober legt das Ehepaar kaum Pausen ein. Barbara Holdenrieder-Mändli plant zwar früh den Jahresablauf und teilt ihre Mitarbeitenden mit Vorlauf ein, doch abgesehen von den Spezialfahrten, die bei jedem Wetter stattfinden, ist das Business wetterabhängig. Strahlt die Sonne über dem wuchtigen Rheinfall, stehen die Passagiere Schlange, und die Geschäftsführerin muss selbst spontan ans Steuer eines ihrer Boote: «Ich bin die Springerin. Aber mir liegt dieses hektische Gewerbe.»
Die Strategie, auf Extrafahrten für Gruppen wie Schulklassen, Betriebs- und Hochzeitsgesellschaften sowie auf Spezialprogramme zu setzen, scheint aufzugehen. Barbara Holdenrieder-Mändli kommt gut über die Runden. Trotz Konkurrenz – vier Schifffahrtsunternehmen befahren den Rheinabschnitt. Sie glaubt an die persönliche Betreuung und ihr Organisationstalent. «Es braucht viel Wissen und Erfahrung, um alles zu koordinieren.»
Weil das Wetter höchst unberechenbar ist, braucht Barbara Holdenrieder-Mändli flexible Mitarbeiter, die auf Abruf herbeieilen. Diese findet sie vor allem unter Männern, die kurz vor der Pensionierung stehen oder bereits im Ruhestand sind und denen es nichts ausmacht, am Wochenende zu arbeiten und während der Essensfahrten nicht nur das Boot zu steuern, sondern auch Speis und Trank zu servieren: «Die Qualifikation spielt keine Rolle.» Die Mändlis bilden ihre Fahrleute selbst aus. «Das ist ein enormer Aufwand. Wir sind laufend dran.» Die Bootsausbildung dauert ein Jahr. Barbara Holdenrieder-Mändli setzt auch sonst keine Spezialisten
Die sportliche Kapitänin wendet das Boot und fährt langsam zurück Richtung Bootshaus. Von Weitem winkt ihr Mann. «Ich habe einen zuverlässigen und verständnisvollen Partner. Ohne ihn ginge es nicht.» Auch für den Krankheitsfall hat sie vorgesorgt und eine Bürokraft angestellt, die nun immer präsent ist. Mittlerweile kann sie sich sogar ein paar Tage im Sommer freischaufeln. Dann gönnt sich die Familie Kurzferien. Im Winter darf die Reise auch mal länger sein. Dann lassen Barbara Holdenrieder-Mändli und ihr Mann ihre gemächlichen Vehikel im Bootshaus stehen und reisen mit dem Flugzeug in die wohlverdiente Erholung.
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Santini Krizanac, Ernst Gründler (Pro-City-Präsident) und Danila Tambasco (v. l.) Florin, Selvan, Thomas und Larin Baumann (v. l.) Milutin, Milos und Sandra Terzic (v. l.) Mariano Fioretti Marta Silva und Luisa Peixoto Orazio Berti und Stefan Müller (v. l.) Selina und Felix Guhl Sonia Volpor und Tobias Volpor Jolanda Walther und Pierangelo Caccia
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V O R Z I M M E R … JUDITH SCHÖTTLI Chefarztsekretärin in der Chirurgie der Spitäler Schaffhausen
ärztin – wie in der Branche üblich – turnusmässig Dienst. Dann muss sie Notfälle sofort behandeln. Auch Operationen dauern mitunter länger als geplant. Judith Schöttli obliegt es, die wartenden Patienten zu informieren. Da müsse man priorisieren. Und es brauche Feingefühl. Nicht alle würden gelassen reagieren und das Angebot eines Gratis parkplatzes und eines Kaffeegutscheins dankend annehmen, so Schöttli.
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FÜR EIN GANZES TEAM ERREICHBAR Souveränität wird von Schöttli auch an anderer Stelle erwartet. Sie ist die erste Ansprechperson nicht nur für die Patienten, sondern auch für das grosse Chirurgenteam und für alle, die Fragen an ihre Chefin haben. Die Mitglieder des Teams gehen in ihrem Büro ein und aus. «Es ist wichtig, dass ich meine Chefin und die Ärzte entlaste», unterstreicht Schöttli. Dabei müsse das Zwischenmenschliche stimmen. Vertrauen sei sehr wichtig. Mit dem sogenannten «Sucher» ist Schöttli immer erreichbar, ab 2018 mit Handy. Apropos Telefonie: Die Umstellung auf neue Telefone läuft als Projekt parallel zu ihrem Tagesgeschäft. Doch zurück zum Ärzteteam. Hier verantwortet Schöttli die personelle Koordination, die bereits mit der Rekrutierung von Bewerbern beginnt. Weiter organisiert sie die regelmässigen Sitzungen sowie die jährlichen Qualifikationsgespräche und koordiniert die Operationstermine ihrer Chefin. Zehn Tage nach der Entlassung der Patienten aus dem Spital muss die Patientenakte mit sämtlichen Befunden, Austrittsberichten und Statistiken fertiggestellt sein. Diese stationären Berichte würden aktuell von drei Sekretärinnen geschrieben, so Schöttli. Für deren Führung sei sie zuständig. Sie begleite und beurteile ihre Mitarbeiterinnen und verteile die Aufgaben.
Im Traumjob unterwegs Im Vorzimmer der Chirurgie im Kantonsspital Schaffhausen laufen viele Fäden zusammen. Chefarztsekretärin Judith Schöttli schätzt die grosse Bandbreite der Aufgaben. FR A NZISK A BA RTEL Beim Betreten des Büros fällt der Blick sofort auf das grosse Stehpult. Dort bearbeitet Judith Schöttli noch eine E-Mail. Mit dem Prüfen der Postfächer im Outlook beginnt sie normalerweise ihr Tagesgeschäft. Ein freundliches Lächeln liegt auf ihrem Gesicht, während sie die Arbeit zu Ende führt. Vis-à-vis steht der Schreibtisch ihrer Stellvertreterin – heute unbesetzt. Das hübsche Blumengesteck neben dem Computer und die Bilder an den Wänden vermitteln eine wohnliche Atmosphäre. Doch die zahlreichen aufgehängten Terminkalender und die dicken Ordner im Regal verraten, dass es in diesem Zimmer viel zu koordinieren gibt. Judith Schöttli arbeitet als Chefarztsekretärin in der Chirurgie der Spitäler Schaffhausen. Sie führt die Agenda ihrer Chefin Adrienne Imhof, verwaltet Patiententermine, klärt Versicherungsanfragen und plant Weiterbildungen. Und das ist nur ein kleiner Ausschnitt aus ihrem Aufgabengebiet.
NOTFÄLLE GEHÖREN DAZU Seitlich hinter Schöttlis Pult steht eine Tür offen. Sie führt zum Besprechungszimmer. Hier hält die Chefärztin Chirurgie zweimal wöchentlich die ambulante Sprechstunde ab. Sie behandelt neben allen allgemein chirurgischen Erkrankungen spezifisch im Bauchraum auch Darmkrebs, Gallenleiden, Polypen und Erkrankungen des Enddarms. Schöttli empfängt die Patienten und vereinbart anschliessend – wenn nötig – weitere Termine. Zudem verfasst sie die Arztberichte und Rechnungen. So weit der normale Ablauf. Doch was geschieht in hektischen Situationen? Während der regulären Sprechzeiten hat die Chef-
«Nicht alle haben eine so grosse Bandbreite», sagt Schöttli über den Beruf der Chefarztsekretärin. Seit 2012 arbeitet sie am Kantonsspital Vollzeit in dieser Funktion. Schöttli hat eine kaufmännische Grundausbildung zur Arztsekretärin absolviert und sich einschlägig weitergebildet, unter anderem zur Personalassistentin mit Führungsverantwortung und in Wirtschaftsenglisch. Für sie war klar, dass sie gerne mehr möchte. Systematisch hat sie auf ihren Traumberuf hingearbeitet. «Mich reizt das Interdisziplinäre, wie alles zusammenhängt», sagt Schöttli. Ausserdem gefalle ihr das Flair des Spitals. Schöttli interessiert sich zudem für das Medizinische und für die verschiedenen Krankheitsbilder. Einmal war sie sogar bei einer Operation dabei. Ihre Hauptarbeit findet jedoch im Vorzimmer statt, an dem grossen Stehpult.
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