SHWirtschaft Newsletter 3_18

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CHF 8.–

SEP TEMBER 2018

Das Schaffhauser Wirtschaftsmagazin

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Schaffhausens heimliche Helden erobern mit ihren Produkten die Welt news letter

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E D I T O R I A L

W E LT K L A S S E – UND DOCH UNBEKANNT 04 Reissfeste Kundenbande Die Hightechweberei TTS Inova in Thayngen erobert mit Hebegurten und Schutzschläuchen den Weltmarkt 09 Weiche Landungen Mit ihren Oberflächenprodukten bestückt Conica aus Schaffhausen Spielplätze und Sportanlagen rund um den Globus 14 Vollverschweisste Kugelhahnen Die Armaturen der Firma Peter Meyer & Co. im Merishausertal sind in der Chemie-, Pharma- und Lebensmittelindustrie weltweit gefragt

18 Weltklasse – und doch unbekannt 26

Firmennews Edelstahlanlagenproduzent Mavag im Porträt Suisse Technology Partners hat neuen Standort «Welcome Event» für neue Mitarbeitende IWC eröffnet neue Manufaktur Schaffhauser Berater ausgezeichnet

31 RSE-News Swiss Transit Lab «bi de Lüt» 33 ITS-News Doppelt gespart: Energieeffizienz zahlt sich für KMU aus 35 IVS-News Bauen und Immobilien: ein Blick in die Zukunft 37

IVS – neue Mitglieder Sonderegger Engineering – mit Mikro-Apps geht's einfacher und schneller Neubesetzung im IVS-Präsidium

39 Finanzen Wasser – eine knappe Ressource 40 Pinsel in Frauenhand Nirgends in der Schweiz ergreifen so viele Frauen den Malerberuf wie in Schaffhausen 45 Leute Einweihungsfeier der IWC-Produktionsstätte 46 Einmannbetrieb David Bell, Inhaber eines Tonstudios und Multimediageschäfts in Beringen

Liebe Leserinnen und Leser Unser Kanton beherbergt manche verborgenen Helden. Unbemerkt von der lokalen Öffentlichkeit errangen sie mit hochwertigen Produkten, die kaum einer in Schaffhausen kennt, Weltruhm. Zum Beispiel die TTS Inova, eine Weberei in Thayngen, die ihre Industriebänder aus Aramit von Amerika bis Asien vermarktet, oder Conica, deren Leichtathletikbahnen in Stadien auf dem ganzen Globus Weltrekorde ermöglichen und auf deren bunten Spielplatzoberflächen aus Polyurethan Kinder sowohl im Legoland als auch in Kuala Lumpur herumspringen, oder das KMU Peter Meyer & Co., das mit Kugelhahnen den multinationalen Kaffeehersteller Nestlé zu seinen Kunden zählt. Zur Weltklasse aufgestiegen sind die Unternehmen durch ihre ausserordentlichen Fachkompetenzen und die enge Zusammenarbeit mit ihren Kunden, für die sie jeweils spezifische, innovative Lösungen erarbeiten. Das spricht sich herum. Mund-zu-Mund-Propaganda, nicht das Internet weist der internationalen Kundschaft den Weg nach Schaffhausen. Global wahrgenommen wird auch die Konzentration von Know-how in Schaffhausens «Formenbau und Spritzgusstechnik»-Branche. In den Labors dieser Hightechfirmen liegen zum Beispiel die Geburtsstätte der Heiss­ kanaltechnologie, die weltweit zum Einsatz kommt, genauso wie die präzis angefertigten Konsumartikel für Medizin, Labor und Verpackungen. Damit der Region Schaffhausen diese Kompetenzen erhalten bleiben, braucht es Nachwuchs. Gegen den Fachkräftemangel setzen die Firmen auf die Rekrutierung von Lernenden, die Wirtschaftsförderung auf einen Mix von lokalem und internationalem Know-how. Unser Kanton ist auch hier als Topstandort für Headquarter international tätiger Dienstleister weit herum bekannt. Laut des aktuellen, kantonalen Wettbewerbsindikators der UBS belegt Schaffhausen neuerdings Platz 2, was die Wirtschaftsstruktur betrifft. Denn in puncto Diversifikation ist der Kanton mit seinen unterschiedlichen Unternehmen, die über viel Wissen, Erfahrung und Innovationen verfügen, fast allen anderen bereits überlegen. Stefan Wabel

Christoph Schärrer

Leitung Verlag «Schaffhauser Nachrichten»

Delegierter für Wirtschaftsförderung des Kantons Schaffhausen

I M P R E S S U M ERSCHEINT VIERTELJÄHRLICH, 4. JAHRGANG, AUSGABE NR. 3, SEPTEMBER 2018  HERAUSGEBER «SH WIRTSCHAFT» MEIER + CIE AG SCHAFFHAUSEN, VORDERGASSE 58, 8201 SCHAFFHAUSEN  REDAKTION DANIELA PALUMBO GRAFIKKONZEPT UND PRODUKTION FRANZISKA RÜTSCHI  TITELBILD SIMON BERNATH, TTS INOVA AG, FOTO: LUISA KEHL  HERAUSGEBER «NEWSLETTER» WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG KANTON SCHAFFHAUSEN, FREIER PLATZ 10, 8200 SCHAFFHAUSEN  REDAKTION PASCAL SCHMIDLIN, PETRA ROOST  GESTALTUNG UND PRODUKTION BBF COMMUNICATION + DESIGN; TRIX BRUNNER  VERLAG VERLAG «SCHAFFHAUSER NACHRICHTEN», STEFAN WABEL  ANZEIGENVERKAUF «SCHAFFHAUSER NACHRICHTEN», TELEFON 052 633 31 11, FAX 052 633 34 02, ANZEIGENSERVICE@SHN.CH  ABONNEMENTE JÄHRLICH FR. 28.–, EINZELNUMMER FR. 8.–, TELEFON 052 633 33 66, ABOSERVICE@SHN.CH. DAS ABONNEMENT IST IN DEN MITGLIEDERBEITRÄGEN DES KANTONALEN GEWERBEVERBANDES KGV UND DER IVS INDUSTRIE- & WIRTSCHAFTS-VEREINIGUNG REGION SCHAFFHAUSEN SOWIE IM ABONNEMENT DER «SCHAFFHAUSER NACHRICHTEN» ENTHALTEN.  AUFLAGE 25 000 EXPL.  ISSN 2297-5276  DRUCK STAMM+CO, SCHLEITHEIM

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BILDER LUISA KEHL

Reissfeste


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Kundenbande Ein KMU in Thayngen vertreibt seine Bänder über den ganzen Globus. Mit Schutzschläuchen für die Hochseeschifffahrt und Hebegurten für die Schwerindustrie besetzt die Weberei TTS Inova AG über die Schweiz hinaus eine Spitzenposition. Um diese Stellung zu halten, sind Kundenorientierung und Verschwiegenheit zentral.


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nscheinbar wirkt der niedrige Betonbau am Rand von Thayngen. Die Jalousien verbergen den Blick ins Innere. Selbst der Name der Firma, TTS Inova, lässt keine Rückschlüsse auf das Handwerk zu. Doch die drei Buchstaben TTS sind weltbekannt. Kunden von Brasilien bis Japan bestellen beim Schweizer Textil-KMU, während kaum ein Dorfbewohner weiss, dass auf dem Areal mit dem alten Mühlrad keine Feuerwehrschläuche mehr entstehen, sondern Bänder für die Industrie, Polstermöbel und Uniformen. «Wir wollen nicht auffallen», sagt der Inhaber Simon Bernath, der dieses Motto in seinem rosaroten Hemd gleichsam verkörpert. Sein Gesicht und das seiner Mitarbeitenden sucht man auf der knappen Website vergeblich. Die Produkte stehen im Vordergrund, so lebt es der Chef vor. Und die muss er vor den Augen von Nachahmern schützen, damit sie weder Maschinen kopieren noch das Know-how anzapfen. Bänder sind sein Kapital – mit temperaturbeständigen und reiss­ festen Materialien hat sich die Firma TTS Inova eine Nische auf dem Weltmarkt erobert. Auch die Abnehmer sind international, da hierzulande weder die Stahlindustrie noch die Hochseeschifffahrt existieren. Ein Hidden Champion in Thayngen.

MEISTER DER KLEINMENGEN Zumindest erfüllt er fast alle Bedingungen1, wie sie der «Weltmarktführer-Index», dessen wissenschaftliche Leitung an der Universität St. Gallen angesiedelt ist, erfordert: TTS Inova ist inhabergeführt, produziert und vertreibt ihre Produkte in mindestens drei Kontinenten, exportiert über 80 Prozent. Nur beim Umsatz erreicht die Firma mit 3 Millionen nicht die geforderten 50 Millionen. «Wir sind ein Meister des Kleinmengenmanagements», sagt Bernath. Keine Massenware, sondern kundenspezifische Mengen, mit zugeschnittenen Massen und ausgewählten Materialien verlassen die Produktionsstätte. Diese Vielfalt spiegelt sich im Innern des Betonbaus, der seit 2011 in Betrieb ist und die vollständige Fertigung der Bänder an einem Standort ermöglicht. In der rechten Hallenhälfte stehen etwa 20 Webmaschinen. Nur zwei sind computergesteuert, da die Elektronik viel Vibration und Staub nicht aushält. Fast alle Maschinen sind im Eigenbau entstanden oder umgebaut worden, damit sie nicht kopierbar sind. Zuhinterst füllt eine auffallend schöne Webmaschine mit einem Webschiff aus Holz die ganze Breite der Halle. Jahrgang 1981. Sie webt die breitesten Bänder, und wer sie bedient, muss zwingend einen Ohrenschutz tragen. Die Maschine hat Bernath aus Osteuropa mitgebracht, wo der Aufstieg seiner Firma zum Weltmarktführer begann.

KNOW-HOW AUS OSTEUROPA Um die Jahrtausendwende hatte sein Vater, der ebendort am Wixlenweg 8 in der dritten Generation die Suter AG, eine Weberei für technische Schwertextilien, führte, die Firma TTS Belting in Thüringen übernommen. Bis dahin hatte der Betrieb in Thayngen weltweit vor allem Fallhammerriemen für Schmiede, Baumwollbänder, Treibriemen und Geldsäcke für Banken produziert. Die Herstellung von Feuerwehrschläuchen wurde 1985 eingestellt. 1 Weltmarktführer-Index: Eigentümer-Führung mit Stammsitz zu mindestens 50 % in der Schweiz, Deutschland oder Österreich. Tätigkeit auf mindestens 3 von 6 Kontinenten. Jahresumsatz in Millionen Euro: mindestens 50 Mio. Nr. 1 oder Nr. 2 im relevanten Weltmarktsegment. Exportanteil am Umsatz: mindestens 50 %.

Mit dem Zukauf des ostdeutschen Unternehmens erlangte das KMU die Weltmarktführerschaft bei Industriebändern. 2004 brachte Sohn Simon nicht nur drei Maschinen, sondern auch das Know-how und den Kundenstamm nach Thayngen. So tüftelten die Experten fortan in der Region Schaffhausen an Transportbändern aus neuen Materialien, um die asbesthaltigen Vorgängerprodukte, die verboten worden waren, zu ersetzen. 2009 entwickelte die Firma ein 8 cm breites, gelbes Band aus Aramit, das Temperaturen von bis zu 250 Grad aushält und als Hebeschlinge in der Stahlindustrie begehrt ist. Doch die Wirtschaftskrise machte vor Thayngen nicht halt. Von einem Tag auf den anderen brach die Nachfrage nach den Aramitbändern ein. Simon Bernath, ein gelernter Bauingenieur, der unterdessen Betriebswirtschaft studiert hatte, suchte nach einem zweiten Standbein. Und fand es in einem Posamenten-Betrieb in Zofingen, der Bänder für Stühle, Sofas, Vorhänge oder Uniformen und Trachten produzierte. Mit der Übernahme konnte er die nicht ausgelasteten Maschinen für beliebig gestaltete Posamente herrichten. Die industrielle Fertigung der Posamente ging einher mit derjenigen der technischen Bänder: Die Mitarbeitenden benutzten zum Teil dieselben Maschinen, Beschaffungskanäle für die Rohstoffe, und die Lieferanten waren die gleichen, sodass die TTS Inova Transportkosten reduzieren konnte.

KEINE ANGST VOR ASIEN In der linken Hallenhälfte werken 50 unterschiedliche Flechtmaschinen. Tempo und Lärmpegel sind hoch. Sie arbeiten Tag und Nacht. Kunstvoll sieht nicht nur das Endprodukt wie etwa die Pralinenkordel aus, sondern auch der Fertigungsprozess. Diverse bunte Fäden sind um die Spulen gewickelt und gespannt. «Die Kunst ist, wo die vollen und die leeren Spulen hinkommen», sagt Bernath. Mit den Posamenten machte der Betriebsleiter in der Schweiz gute Geschäfte. Der starke Franken brauchte ihn nicht mehr allzu sehr zu kümmern. Heute erwirtschaften beide Bereiche je die Hälfte des Umsatzes. Die TTS Inova ist im technischen Textilbereich zwar weiterhin teurer als die Konkurrenz. Seit drei Jahren kehren Aufträge aber zurück, stellt Bernath fest. Zum Beispiel das 3 cm dicke, gewobene Isolationsband aus Glas. Die Renner sind derzeit die temperaturbeständigen Aramitbänder, die aus demselben Material wie die Schutzwesten der Polizei sind, sowie schnittbeständige Schutzschläuche, die in der Hochseeschifffahrt beliebt sind, weil sie sich an den Kanten nicht aufreiben. TTS Inova bedient mit diesen beiden Produkten Märkte in Asien, Nordund Südamerika, Afrika und Europa. Angst vor der Konkurrenz aus Asien hat der Schweizer keine. Sie

Kunstvolle Spulenanordnung: Geschäftsführer Simon Bernath.


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belebe den Markt. Die Chinesen produzierten in grossem Stil. «Der administrative Aufwand für die kleinen Mengen, wie wir sie liefern, ist für die Asiaten zu gross.»

INNOVATIVE BOHRLOCHARMIERUNG Die internationalen Kunden finden die Firma aus Thayngen nicht im Internet, sondern an den wichtigsten Textilfachmessen wie zum Beispiel alle zwei Jahre an der Techtextil in Frankfurt. TTS Inova ist seit 14 Jahren als Aussteller vor Ort. Dort kennen alle das Schweizer KMU. Und Bernath kennt jeden Garnhersteller – wertvolle Beziehungen mit Innovationspotenzial. So erfährt er, welche Garne und Fäden mit neuen Fähigkeiten ausgestattet sind, und kann auf die Wünsche der Kunden eingehen. «Der Kunde bekommt, was er will. Wir sind flexibel. Es gibt praktisch kein Material, das wir nicht weben können.» Jedes Produkt ist eine Einzelanfertigung. Die Prototypen entstehen unter Geheimhaltungsverpflichtungen. Gentleman’s Agreement ist beim KMU selbstverständlich. Mit einem Kunden entwickelt Bernath derzeit einen rundgewebten Schlauch, der in der Mitte der Halle aus einer riesigen Webmaschine hervorquellt, deren oberer Teil über eine Treppe zugänglich ist. Das Wissen um die Fertigung von Feuerwehrschläuchen hat geholfen, innerhalb von zwei Jahren eine vollautomatische Rundwebmaschine zu bauen, die einen Schlauch webt. 700 Fäden aus Polyestergarn, auf ebenso vielen Spulen gespannt, führen zur Mitte, wo in der Natur die Spinne sitzt. Eine Person braucht 2 bis 3 Tage zum Einfädeln. Die Spulen müssen manuell ausgewechselt werden, sobald der Faden verwebt ist.

Der silikonbeschichtete Schlauch soll als Armierung in ein Bohrloch gelassen werden. Das Patent für diese textile Bohrlocharmierung hat Bernath bereits angemeldet. 2019 soll sie marktreif sein und im Siegeszug der erneuerbaren Energien die Ölheizung ersetzen.

GANG AN DIE ÖFFENTLICHKEIT Um ein Hidden Champion zu bleiben, muss man nicht nur Kunden zufriedenstellen, indem man ihre Probleme löst, sondern auch im Verborgenen bleiben. Der Zugang zum Tüftellabor, wo das runde Band die Eigenschaften verpasst bekommt, die es benötigt, um Wasser abzudichten, bleibt den Besuchern verwehrt. In einem verborgenen Raum experimentieren die Mitarbeitenden mit Farbe und Beschichtungen, um den nächsten Hidden Champion in die Startposition zu bringen. Danach will Bernath die Überarbeitung des Internetauftritts angehen – für die technischen Produkte. Aber auch da stellt sich die Frage: «Wie viel sollen wir preisgeben? Vielleicht wäre ein Login-Bereich die Lösung.» Für die Vermarktung der Posamente hatte er vor Jahren einen Onlineshop bereitgestellt, aber der funktionierte bisher nicht. «Die Handwerker greifen noch lieber zum Telefon, um zwei Meter Möbelborte zu bestellen.» Vor einigen Jahren hat TTS Inova im Bereich Posamente mit dem Zukauf einer deutschen Firma expandiert. Die Offensivstrategie zahlt sich aus. Nicht nur mit der textilen Bohrlocharmierung lehnt sich nun Bernath weiter aus dem Fenster hinaus, im Oktober will er auch an der Reiat-Messe auftreten, damit die lokale Bevölkerung erfährt, was der Betrieb am Rande von Thayngen tatsächlich produziert.

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Temperaturbeständig bis zu 850 Grad: ein gewobenes Isolationsband aus Glas.

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Weiche Landungen in Kuala Lumpur und im Legoland Was die Conica AG entwickelt und produziert, findet Abnehmer auf der ganzen Welt. Mit ihren Oberflächenprodukten hat der anerkannte Branchenführer einen starken Kundenstamm. Das Unternehmen im Herblingertal führt im Sortiment aber auch Bodenbeläge für Spielplätze, die selbst im Raum Schaffhausen vielen noch nicht bekannt sind. Das macht Conica zu einem verborgenen Meister.

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ie Spielplatzbeläge unter dem Produktnamen CONIPLAY, die Conica entwickelt hat und weltweit verkauft – von Kuala Lumpur über Vietnam bis in den Lego-Park im deutschen Günzburg und die Kinderklinik in Wangen – sind für «Spass ohne Grenzen» geschaffen worden. «Wir arbeiten hart für weiche Landungen», wirbt die Conica dazu. Es gilt, das Verletzungsrisiko der Kinder zu reduzieren. Nicht nur bei Spielgeräten wie Schaukeln, Rutschen, Klettergerüsten und vielen anderen Spielgeräten. Auch der Boden, mit dem ein rutschendes, schaukelndes, kletterndes Kind in Berührung kommt, manchmal auch unsanft, soll Stürze abfedern und somit dem Risiko für Verletzungen möglichst keine Chance geben.

Aus der über 40-jährigen Erfahrung in der Entwicklung von Produkten und Systemen aus Polyurethanen entstehen die hochwertigen, fugenlos eingebauten Fallschutzsysteme für Spielplätze. Dies ist in der Fachwelt weitherum bekannt. Der Kunststoff-Bodenbelag absorbiert ein hohes Mass an (Sturz-)Energie und schützt mit seiner dämpfenden Wirkung damit insbesondere Kinder vor Verletzungen. Aufgrund der fugenlosen Verarbeitung werden Verletzungsrisiken zusätzlich minimiert. Optimale Witterungsbeständigkeit garantiert zudem eine lange Lebensdauer und niedrige Wartungskosten.

HOHER AUTOMATISIERUNGSGRAD Aus welchen Materialien werden die Bodenbeläge hergestellt? Dietmar Schmidt, Produktionsleiter bei Conica, zählt auf: Amine, Polyole, Harze, Lösungsmittel, Isocyanate zur Herstellung von Polyurethan. Diese Grundstoffe werden in Eimern per Lastkraftwagen oder in Tankzügen der Bahn angeliefert. Nach Conica-Rezepturen werden diese Grundstoffe in grossen Tanks, Disolver genannt, dis­p ergiert oder vermischt. Und danach wieder in Gebinde unterschiedlichster Grösse abgefüllt und an den Kunden versandt. Die ganze Produktion läuft mit einem hohen Automatisierungsrad ab. Nicht zuletzt auch zum Schutz der in der Produktion tätigen Personen. Durchschnittlich verlassen pro Tag 170 Tonnen Conica-Produkte in unterschiedlich grossen Gebinden das Herblingertal. «Es ist aber schon vorgekommen, dass wir an einem Tag 300 Tonnen abfüllen und versenden mussten», sagt Produktionsleiter Dietmar Schmidt.

NORMEN ZUR SPIELPLATZSICHERHEIT Für die Belagseigenschaften der Spielplätze sind Bauhöhen und Arten der Spielgeräte entscheidend. Sie definieren die «kritische Fallhöhe». Danach werden die Werte eingestellt. Selbstverständlich

Farbtonausmusterung: Eva Beyer im Labor.


Objekt Alem Sunje kreiert in der Anwendungstechnik Muster für SpielplatzBodenbeläge.

Grosser Arbeitgeber in der Region Die 1977 im Schaffhauser Grubenquartier gegründete Conica Technik AG erreichte mit der Entwicklung und Herstellung von Kunststoffbelägen für Sportbahnen und -plätze schon bald die Marktführerschaft. Aus dem Sportanwendungsbereich expandierte die damalige Conica Technik AG in die Entwicklung und Herstellung von flüssig verlegten Industrieböden auf Polyurethanbasis sowie von Epoxidharzen für Baubeschichtungen. 1991 wurde der Standort vom Grubenquartier ins Herblingertal verlegt. 2013 ging das Conica-Sportbodengeschäft, einschliesslich des Standortes Schaffhausen, an die deutsche Serafin-Gruppe über. Seither firmiert die Conica AG als eigenständige Schaffhauser Firma. Rund 100 Personen arbeiten am Standort Schaffhausen in den Bereichen Vertrieb, Entwicklung, Produktion und Administration. «Heute zählen wir zu den grösseren Arbeitgebern in der Region Schaffhausen und sind hier fest verankert. Ein weiterer Produktionsstandort befindet sich in Grossbritannien; zusätzliche Vertriebsstandorte haben wir in den USA und in China. Damit erschliessen wir den Weltmarkt. Kundennähe, Service und Beratung vor Ort sind der Schlüssel zum Erfolg», so Daniel Dünki, Head Sales Services. Die Firma befindet sich gegenwärtig in einer Wachstumsphase, welche die Schaffung zusätzlicher Stellen erfordert. Seit 2016 bildet Conica wieder Lernende aus.

Farbe und Granulat werden zusammengerührt.

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Laufbahnbeläge als Highlight Die Berner Sprinterin Mujinga Kambundji hat ihren Rekordlauf auf der Lauf bahn im Letzigrund-Leichtathletikstadion absolviert. Die Lauf bahn stammt von Conica. Die schnellste Schweizer Frau hat übrigens auch biomechanische Lauftests absolviert auf dem neu entwickelten Belag. Warum ist die Wahl des Letzigrund-Stadions auf ein Conica-Produkt gefallen? «Das PUR-MassivkunststoffBelagssystem der Lauf bahn im Letzigrund-Stadion in Zürich gilt als eines der schnellsten seiner Art», sagt Daniel Dünki, Head Sales Services.

Hoher Automatisierungsgrad in der Produktion.

richtet sich diese Sache nach den Normen, die der jeweilige Gesetzgeber für die Spielplatzsicherheit erlassen hat. Denn mehr und mehr scheinen die Zeiten vorbei zu sein, in denen die Spielplatz­bauer, meistens im Auftrag von Gemeinden, lediglich Sand oder Holzschnitzel als Unterlage aufgeschüttet haben.

ÄSTHETIK UND KREATIVITÄT Die Sicherheit ist das eine, die Ästhetik das andere. Die Farbvielfalt der Oberschicht setzt der Kreativität keine Grenzen. Im Labor im Herblingertal beschäftigt sich die Lacklaborantin Eva Beyer mit der Farbtonausmusterung. 22 Farben bietet Conica als «Standard Colours» für ihre Beläge an. «Aber es sind weit mehr, die wir liefern können», sagt Daniel Dünki, Head Sales Services. Das Labor für die Farbtonausmusterung findet die passenden Farben für die unterschiedlichen Produkte. Was die Kreativität anbelangt, so ist Alem Sunje, der Mann im Bereich Anwendungstechnik der Conica, dafür zuständig. Er erfindet wie ein Künstler Beispiele, wie die Beläge farblich gestaltet werden können. Die endgültige Farbgebung ist Sache der Kunden. Das heisst, meistens sind es Architekten, Landschaftsarchitekten, die die Farben für die Spielplatzbeläge vorschlagen. Spielplatzbeläge hat Conica nicht nur, wie bereits erwähnt, nach Kuala Lumpur geliefert. Die Liste der Referenzen ist beeindruckend. Um nur ein paar wenige zu nennen: Legoland im deutschen Günzburg, in Vietnam der Kinderspielplatz des Ho-Chi-Minh-Parks. Budapest, Dubai, Schweden, Russland, Bulgarien, Litauen, Luxemburg sowie die British European School in Mailand haben ebenfalls CONIPLAY-Beläge gewählt.

Leichtathletin Mujinga Kambundji posiert im Letzigrund-Stadion in Zürich. Bild KEY / Ennio Lenza

Auch das Infill-Granulat im Kunstrasen im Schaff hauser Fussballstadion Lipo-Park stammt, ebenso wie der Garderobenboden, von Conica. Ein weiteres, über die Landesgrenze hinaus strahlendes Referenzobjekt ist die BBC-Arena mit dem Trainings- und Wettkampfsportbelag für die Handballer der Kadetten. Das Geheimnis der Hochleistungssportbodenbeläge liegt in den Rezepturen der einzelnen Produkte und der Kombination der verschiedenen Schichten, so zum Beispiel bei dem neusten Topbelag für die Leichtathletik, wo die untere Elastikschicht für eine maximal mögliche Energierückgabe und Beschleunigung des Athleten und die obere Verschleissschicht für Beständigkeit sorgt. Dies führt bei Sprintern und Mittelstreckenläufern immer wieder zu Top­leistungen. Gleichzeitig wird auch das Verletzungsrisiko auf ein Minimum reduziert, denn die Kräfte, die auf die Gelenke einwirken, sind enorm. «Die ganz grossen Stadien, wo prestigeträchtige Diamond League Athletic Meetings stattfinden wie zum Beispiel Weltklasse Zürich, Athletissima Lausanne, Herculis Monaco und in Rom sind mit Belägen von uns ausgestattet. Aber auch lokale Schulsportanlagen wie beim Munot», sagt Daniel Dünki.

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BILDER LUISA KEHL

Nicht nur Nescafé vertraut Schaffhauser Kugelhahnen Für die Peter Meyer & Co. AG, etwas versteckt im Merishausertal gelegen, soll eine neue Ära anbrechen. Belieferte Ulrich Meyer bislang vor allem den Schweizer Markt, will er nun mit seinen Kugelhahnen auf elektronischen Kanälen den Weltmarkt erobern.


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Ulrich Meyer, der das Familienunternehmen seit 2005 leitet, plant im Bereich Marketing einen grossen Schritt nach vorn.

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b er sich als Hidden Champion fühle? Der Mann im blauen Overall schaut ein bisschen verwundert drein. Was für eine Frage: «Das habe ich mir noch nie überlegt. Ich selber würde eine solche Bezeichnung sicher nie verwenden, das entspricht nicht meinem Naturell. Ich stehe nicht gerne im Rampenlicht», antwortet Ulrich Meyer, doch nach kurzem Nachdenken ergänzt er: «Falsch ist die Bezeichnung nicht. Wir haben allen Grund, stolz auf unsere Kugelhahnen zu sein. Diese Armaturen mit einer durchbohrten Kugel als Absperrkörper sind in der Chemie-, Pharma- und Lebensmittelindustrie sowie in Tieftemperaturbereichen weltweit einzigartig und unschlagbar. Bis jetzt haben wir uns ganz auf die Schweiz konzentriert. Hier haben wir zwar multinationale Kunden, aber nun wollen und müssen wir uns auch im internationalen Markt etablieren.»

Und schon stecken wir mittendrin in der Gegenwart, die keineswegs sorgenfrei ist. Der beachtlich grosse Maschinenpark ist derzeit nicht voll ausgelastet. Eine Folge des starken Frankens, unter dem wohl alle Mitglieder des von Ulrich Meyer präsidierten lokalen Branchenverbands Swissmechanic Schaffhausen leiden. «Der Preisdruck ist für uns permanent ein Thema. Und seit die kopierfreudigen Chinesen den Weltmarkt mit Billigprodukten überschwemmen, sind die Preise geradezu zusammengebrochen. Natürlich bereitet uns das Sorgen. Wir setzen Qualität, Flexibilität betreffend Kundenwünsche und kurze Lieferfristen dagegen», so Ulrich Meyer, der seit 2005 das Familienunternehmen in zweiter Generation leitet. «Unser Problem ist aber der Schweizer Markt. Hier haben wir eine fast monopolartig starke Stellung. Doch weil die Chemie- und die Pharmaindustrie ihre Produktion immer mehr ins Ausland verlagern, ist der Heimmarkt deutlich kleiner geworden.»

NEUE MARKETINGWEGE GEHEN Man spürt, das Unternehmen befindet sich an einem Wendepunkt. Doch Ulrich Meyer fühlt sich stark genug, um die Herausforderung nicht nur anzunehmen, sondern sie sogar als Chance aufzufassen. «Die neue Generation nutzt die elektronischen Kanäle. Wir müssen schauen, dass potenzielle Kunden in aller Welt unsere Produkte kaufen, obwohl sie uns und wir sie nicht kennen.» Wie das zu geschehen hat, ist für Meyer klar und wird zusammen mit der Firma Avintos und einem IT-Partner umgesetzt. Details möchte er aber keine verraten, um gegenüber der direkten Konkurrenz den Zeitvorsprung zu wahren. Das Wörtchen «hidden» hat beim Kugelhahnen-Champion auch in dieser Hinsicht durchaus seine Berechtigung. «In unserer Branche ist es schwierig und aufwendig, sich mit Patenten zu schützen», erklärt Meyer. «Wenn jemand eine gute Idee hat, läuft er Gefahr, kopiert zu werden, selbst bei neuen Marketingmassnahmen und Distributionskanälen.» Fühlt sich Meyer denn überhaupt wohl in der digitalen Welt? Schon wieder eine «seltsame» Frage! «Ich bin Unternehmer», sagt

Ulrich Meyer. «Und als solcher muss ich entscheiden, was für das Geschäft gut ist, nicht, was mir im Innersten am meisten Spass macht. Das Internetzeitalter kommt ja auch für einen gelernten Maschinenmechaniker nicht aus heiterem Himmel. Längst ist der Computer zum festen Bestandteil meines Arbeitslebens geworden, obwohl ich meine Freizeit, ehrlich gesagt, lieber als Ruderer auf dem Rhein denn als Surfer im Internet verbringe.» Und im konkreten Fall ergriff er sogar selbst die Initiative und machte seinem Vertriebspartner klar, dass die Zeiten der Fachmessen und der Firmenbesuche bald einmal endgültig vorbei sind. Wichtig ist für den Moment einzig, dass Ulrich Meyer zuversichtlich ist – und die Zukunft des Unternehmens nicht in Produk­ tionsverlagerungen ins Ausland sieht. Ein Schaffhauser durch und durch, möchte er hier tätig sein, hier Arbeitsplätze anbieten. Hier, das ist im neuen städtischen Gewerbe- und Industriezentrum im Merishausertal. Ende 2009 hat er von der Stadt knapp 3750 Quadratmeter Land im Baurecht erhalten, um seine Firma von der Mühlentalstrasse 179 hierherverlegen zu können. Befand er sich damals noch als Pionier allein auf weiter Flur, versteckt gewissermassen vor den Augen der Öffentlichkeit, so ist inzwischen an der Buchbergstrasse ein stattliches Industriequartier entstanden. Dank dem benachbarten IWC-Manufakturneubau hat Meyer letztes Jahr sogar seine eigene Bushaltestelle vor dem Firmensitz erhalten.

MIT DEM FAHRRAD ZUM BAHNHOF Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 1946 durch Peter Meyer und seinen jüngeren Bruder Hubert – Ulrichs Vater – im Keller ihres Wohnhauses auf dem Emmersberg. «Mein Onkel sah für sich Chancen, weil die übermächtige deutsche Industrie nach dem Zweiten Weltkrieg noch am Boden lag.» Die Meyers bauten für den Schweizer Markt Spinnringe. «Das ist ein Verschleissteil von Textilmaschinen», bringt es der Neffe auf den Punkt. Das Ganze funktionierte, allerdings in noch bescheidenem Umfang. Ein altes Firmenfoto zeigt, wie Hubert Meyer mit Fahrrad und Anhänger eine Lieferung zum Bahnhof bringt. Um 1952 stellten die beiden Brüder die ersten Sonderventile für chemische Unternehmen wie die Cilag her, aus heutiger Sicht museal anmutende Regelventile mit Handrad und Scala. Um das Klein­ unternehmen, das schon früh einen Lehrling beschäftigte, auszulasten, absolvierte Peter Meyer eine Ausbildung zum Automechaniker und gründete seine eigene Autoreparaturwerkstatt auf dem Emmersberg. Doch das Geschäft mit den Ventilen entwickelte sich rasant und wurde immer rentabler, sodass er die Autogarage wieder schloss. Relativ schnell gelang es den Schaffhausern, sich in der Bearbeitung von rostfreiem beziehungsweise austenitischem Stahl eine gute Position zu erarbeiten. Der Durchbruch gelang ab 1958 mit


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Stopfbüchsen sind nicht nur ein Musterbeispiel an Schweizer Präzision, sondern auch ästhetisch ansprechend.

den Kugelhahnen. «Den Anstoss dazu gab der Freund meiner Tante, der als Ingenieur bei Roche sah, wie in den USA auf diesem Gebiet experimentiert wurde.» Und schon sehen wir Peter Meyer, ausgestattet mit einem ausgeprägten Erfindergen und dem nötigen Hang zur Perfektion, an der Maschine stehen und gleichzeitig die gewonnenen Erkenntnisse auf Millimeterpapier niederschreiben. «Dank seiner Erfahrung im Ventilbau besass er ein gutes Gespür für das Innenleben der Kugelhahnen», erklärt Ulrich Meyer. «Von Vorteil war sicher auch, dass wir die nötigen Werkzeuge gleich selber fertigen oder anpassen konnten.»

BEWUSST MODERATES WACHSTUM Das kleine, flexible Schaffhauser Unternehmen war der grossen Konkurrenz in der Folge immer einen Schritt voraus. Vielleicht hätte man sogar den Weltmarkt erobern und sich zum Unternehmen mit Hunderten von Mitarbeitenden weiterentwickeln können. Doch das wollten Meyers nie. Sie setzten auf ein kontinuierliches, eigenfinanziertes Wachstum. Daher beschränkten sie sich auf den Schweizer Markt, wo sie in der Chemie dank sieben Grosskunden während dreissig Jahren eine mehr oder weniger ungefährdete Position einnahmen – was natürlich nicht heisst, dass die Kugelhahnen nicht laufend den sich ändernden Kundenbedürfnissen angepasst werden mussten, beispielsweise hinsichtlich der verwendeten Materialien. «Es kam bisweilen sogar vor, dass die Firma grössere Aufträge ablehnte, um es zu vermeiden, Personal einzustellen, das man später eventuell wieder hätte entlassen müssen», erzählt Ulrich Meyer. «So verzichtete man aus Kapazitätsgründen mehr oder weniger freiwillig, zum Beispiel auf die Belieferung des Ciba-Sitzes in Monthey, was eine schwierige Entscheidung war, denn Ja sagen wäre doch immer der einfachere Weg.» Die beiden Brüder wollten klein bleiben und die Selbstbestimmung auf keinen Fall aufgeben. Soll man diese Einstellung bedauern? Keineswegs. «Ein nicht zu unterschätzender Vorteil war, dass für beide die Work-Life-Balance stimmte», meint Ulrich Meyer, der sich schon als Bub im Unternehmen etwas Feriengeld verdiente und dabei nicht von Zeitdruck und Überstunden abgeschreckt wurde. «Mein Vater ass mit uns zu Mittag, hatte einen normalen Feierabend und musste im Normalfall auch am Wochenende nicht ins Geschäft gehen. In dieser Hinsicht waren mein Vater und mein Onkel für mich Vorbilder. Wäre meine Jugend anders verlaufen, hätte ich vielleicht trotz meiner Affinität zur Technik einen anderen Berufsweg eingeschlagen.»

EINSTIEG DER ZWEITEN GENERATION Ins Geschäft eingestiegen ist Ulrich Meyer im Jahr 1987. Zuvor hatte er eine Lehre als Maschinenmechaniker bei GF absolviert

und war danach während vier Jahren als Spezialist für die Werkzeugmaschinen der GF weltweit tätig («Ich empfand das als eine gute Weiterbildung»). Da damals auch seine Cousine Erika Meyer, eine gelernte technische Zeichnerin, als Allrounderin im Unternehmen mitarbeitete, waren eine Zeit lang vier Familienmitglieder im damals etwa ein Dutzend Mitarbeiter zählenden KMU tätig. Es war eine Zeit der einschneidenden Veränderungen. Die europäische Konkurrenz begann in Taiwan zu giessen, bei den Schweizer Pharma- und Chemieunternehmen nahm die Zahl der Ansprechpartner laufend zu, und schliesslich starb mit Peter Meyer im Jahr 1997 auch noch das technische Genie des Unternehmens. «Zum Glück blieb mein Vater, der neben seiner technischen Affinität auch eine sehr gute kaufmännische Ader hatte, noch längere Zeit in der Firma», so Ulrich Meyer.

VORFABRIZIERTE MODULE ALS ERFOLGSREZEPT Die technische Entwicklung ging immer weiter, in Schaffhausen in Richtung vollverschweisste Kugelhahnen als Baukastensystem sowie grössere Lager mit vorfabrizierten Modulen. Gleichzeitig wurde das KMU, das massvoll wuchs, aber nie mehr als 20 Mitarbeitende beschäftigte, organisatorisch auf die neue Zeit eingestellt. Für den heute 85-jährigen Vater Hubert Meyer ist es wohl nicht ganz einfach mit anzusehen, dass nun nicht mehr alle Schlüsselentscheide von Familienmitgliedern gefällt werden; aber für seinen Sohn war es unabdingbar, sich in erster Linie auf die vielfältigen Spezialwünsche seiner Kunden konzentrieren und gewisse Aufgaben an Leute seines Vertrauens delegieren zu können. «Im Jahr 2000 übergaben wir den Vertrieb an die Firma Avintos. Das ist ursprünglich ein auf die Belieferung der Prozessindustrie spezialisiertes Familienunternehmen, das uns nun, nach der Eingliederung in einen schwedischen Konzern, auch europäische Kunden besorgen kann. Nur einen einzigen Kunden betreue ich heute noch selber: Nestlé, für die wir eine ganz spezielle Kugelhahnenausführung fertigen, welche in deren Kaffee-Extraktion, das heisst in der Herstellung des berühmten Nescafés, eingesetzt wird», führt Ulrich Meyer aus. «1996 stiess mit Christophe Iten ein Werkstattmeister zu uns, 2005 kam mit Hanspeter Kohler ein technischer Ingenieur hinzu, der heute mein Stellvertreter ist.» Dass das Unternehmen an seine Zukunft glaubt, beweist einerseits die Tatsache, dass mit Franz Meyer im Jahr 2017 bereits die nächste Generation ins Geschäft eingetreten ist, und anderseits, dass es Ende 2016 von der Stadt Schaffhausen eine 1400 m² grosse, unmittelbar an die Firma angrenzende Landreserve im Baurecht übernahm. Man weiss ja nie. Oder besser formuliert, wie es sich im Zusammenhang mit einem Hidden Champion geziemt: Ulrich Meyer weiss, dass, aber noch nicht, wann.

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newsletter Wirtschaftsfรถrderung Kanton Schaffhausen


Weltklasse – und doch

unbekannt

Usain Bolt, Real Madrid und der Kanton Schaffhausen haben eines gemeinsam: Allesamt sind sie Weltklasse. Weltklasse? Ja! Sinnbildlich stehen dafür zwei Wirtschaftszweige, die auf unterschiedliche Art und Weise den Kanton Schaffhausen zu einem Kompetenzzentrum machen – die Spritzguss- und Formenbauunternehmen zum einen, der Kanton als Standort für internationale Headquarters zum anderen. Doch während Usain Bolt und Real Madrid und ihre Erfolge in aller Welt bekannt sind, gehört der Kanton Schaffhausen zum Typ «Weltklasse, und doch unbekannt». Von PASCAL SCHMIDLIN | Grafik BBF | Fotos ZVG


Der Kanton Schaffhausen gehört international zu den besten Standorten in den Bereichen Spritzguss und Formenbau. Hier etwa der moderne Spritzguss-Maschinenpark der Firma Stamm AG in Hallau.

Eine Industrie in Form gebracht Georg Fischer, IWC Schaffhausen oder die «Knorri» kennen in Schaffhausen alle. Sie sind die regionalen Leuchttürme, die bekannten Unternehmen, welche den Kanton in die Welt hinaustragen. Doch der Kanton Schaffhausen ist auch Heimat zahlreicher Firmen, die zwar Weltklasse sind, aber der breiten Öffentlichkeit meist unbekannt. Dazu gehören etwa die TTS Inova oder Conica, die in diesem Heft näher vorgestellt werden – oder auch ganze Industriebranchen. So etwa der Formenbau und die Spritzgusstechnik im High-End-Bereich. Dazu gehören Unternehmen wie die FOSTAG Formenbau AG aus Stein am Rhein, die KEBO AG aus Neuhausen am Rheinfall, die Gebrüder Renggli AG aus Schaffhausen oder die Stamm AG aus Hallau, die hier näher vorgestellt werden. Sie stehen stellvertretend für eine ganze Branche, die am Standort Schaffhausen starke Vertreter hat und deren Produkte weltweit für Qualität «Made in Schaffhausen» stehen. Sie stehen aber auch für Industriekompetenz, die am Standort Schaffhausen von innen über Jahrzehnte gewachsen ist und seither stetig weitergegeben wird. Dass diese Unternehmen heute im internationalen Wettbewerb ganz vorn mitspielen, haben sie durch präzise Arbeit und Innovation erreicht. Nicht ganz im Stillen, doch weitgehend unbeachtet.

Spritzguss und Formenbau Ob in Fahrzeugen, Mobiltelefonen oder als Verpackung von Lebensmitteln: Produkte aus Kunststoff sind ein wesentlicher Bestandteil unzähliger Alltagsgegenstände. Hergestellt werden viele davon im Spritzgussverfahren. Dabei werden thermoplastische Kunststoffe erhitzt und unter hohem Druck in eine Spritzform gegossen. Nach dem Abkühlen und Erstarren fallen die fertigen Formteile aus der Maschine, und der Vorgang

wiederholt sich – zum Teil x-tausendfach an einem Tag. Dadurch können Teile in Massenproduktion hergestellt werden. Die dafür nötigen Formen bestehen aus Metall und werden von spezialisierten Formenbauern im Auftrag ihrer Kunden produziert. Dabei werden höchste Ansprüche an Präzision und Verarbeitung gestellt. Die fertigen Formen werden schliesslich beim Spritzgiesser in die Spritzgussmaschinen eingesetzt, und der Produktionsprozess wird gestartet. Eine Form kann für die Herstellung von mehreren Millionen Teilen genutzt werden, bevor sie revidiert oder ausgetauscht werden muss.

Wie alles begann Dass gerade die Region Schaffhausen heute überdurchschnittlich viele Unternehmen aus den Bereichen Formenbau und Spritzguss aufweist, geht auf einen Hallauer zurück: Theodor Schöttli. Der gelernte Feinmechaniker war es, der in den Krisenjahren der frühen 1930er-Jahre auf die Kunststoffe aufmerksam wurde. In einer Scheune begann er, Pressformen für die Kunststoffverarbeitung herzustellen. Aus diesem Betrieb gingen die ersten Ableger hervor, etwa die Firma Buchter-Schöttli, die heute als SMC Mould Innovation AG noch immer in Hallau ansässig ist, die Stamm AG sowie der Diessenhofener Formenbauer Schöttli AG. Letztere wurde 1952 von Theodor Schöttlis gleichnamigen Sohn gegründet und bildete den Nukleus für viele weitere Unternehmen in den Bereichen Spritzguss und Formenbau. Darunter etwa die FOSTAG Formenbau AG in Stein am Rhein, den Neuhauser Formenbauer KEBO AG und das Schaffhauser Spritzgussunternehmen Gebrüder Renggli AG. «Die Firma Schöttli hat stets gute Berufsleute ausgebildet, wodurch schliesslich eine Vielzahl von Spritzguss- und Formenbauunternehmen


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Mikroskopisch klein und von höchster Qualität: Winzige Kunststoffteile sind die Spezialität der Stamm AG aus Hallau.

«Weltklasse Schaffhausen» entstanden ist», erklärt Urs Renggli, heutiger Geschäftsführer der Gebrüder Renggli AG. Dies führte zu einer Konzentration von Know-how in der Region, wodurch Schaffhausen zu einer Hochburg in den Bereichen High-End-Spritzguss und Formenbau wurde.

Innovation und Kompetenz in Schaffhausen Im internationalen Wettbewerb hat die Ballung zahlreicher Firmen in der Region Schaffhausen zu Vorteilen geführt. «Konkurrenz belebt das ­Geschäft», sagen einhellig Daniel Bodenmann, Co-Geschäftsführer bei KEBO, und Markus Mühlemann, Co-Geschäftsführer bei der Fostag. Dies führe dazu, dass die Schaffhauser Unternehmen stets neue Innovationen hervorbringen würden. Denn, da sind sich alle vier Geschäftsführer einig, Innovation sei essenziell. So ist es denn auch nicht erstaunlich, dass eine der grössten Innovationen im Spritzguss im Raum Schaffhausen entstanden ist. Theo Schöttli und Bruno Segmüller, Gründer der heutigen Fostag in Stein am Rhein, entwickelten gemeinsam ein angussloses Spritzgiessen. Ein Verfahren, das heute weltweit zum Einsatz kommt, wie Markus Mühlemann, Managing Partner und CEO der Fostag, erzählt. «Schaffhausen gilt deshalb als Geburtsstätte der Heisskanaltechnologie.» Ob Prozessoptimierungen oder die Entwicklung neuer Technologien und Verfahren wie etwa die patentierte Co-Injection-Technologie von Fostag – auch heute arbeiten die Spritzgiesser und Formenbauer Schaffhausens stets an neuen Lösungen, um die Kundenbedürfnisse optimal zu erfüllen. «Dabei ist es wichtig, dass man verschiedene Abteilungen zusammenarbeiten lässt und auch mal verrückte Ideen hat, die vielleicht nicht umsetzbar sind», sagt Detlef Moll, Geschäftsführer der Stamm AG in Hallau. Doch gebe es dann auch die eine Lösung, die schliesslich zum Ziel führe. So hat sein Unternehmen kürzlich das kleinste in Serie gegossene Spritzteil auf den Markt gebracht, das kleiner als ein Streichholzkopf ist. Noch vor wenigen Monaten sei ein solches Produkt unvorstellbar gewesen, betont Moll. Das Selbstverständnis als reiner Spritzgiesser oder Formenbauer haben alle vier Unternehmen abgelegt und entwickeln nun gemeinsam mit ihren Kunden neue Produkte und Lösungen. «Das motiviert auch die Mitarbeitenden, Höchstleistungen zu bringen, wenn sie aktiv an der Produktentwicklung mitwirken können», sagt Mühlemann.

Stamm AG Gegründet 1947 | Branche Formenbau und Spritzguss | Kunden Medtech, Telekommunikation | Exportanteil 65% | Mitarbeiter 70 Personen | Geschäftsführung Detlef Moll | Wo Stamm-Kompetenz drinsteckt Bernina-Nähmaschinen

FOSTAG Formenbau AG Gegründet 1955 | Branche Formenbau | Kunden Lebensmittelverpackung mit Schutzbarriere, Medtech, patentierte Dosierverschlüsse | Exportanteil 95% | Mitarbeiter 95 Personen | Geschäftsführung Markus und Rolf Mühlemann | Wo Fostag-Kompetenz drinsteckt Blutentnahmeröhrchen, Kaffeekapseln

Gebrüder Renggli AG Gegründet 1974 | Branche Spritzguss | Kunden Medtech | Exportanteil 80% | Mitarbeiter 80 Personen | Geschäftsführung Urs Renggli | Wo Renggli-Kompetenz drinsteckt Operationshilfen

KEBO AG Gegründet 1979 | Branche Formenbau | Kunden Medtech, Lebensmittelverpackung | Exportanteil 95% | Mitarbeiter 75 Personen | Geschäftsführung Gerold Keller und Daniel Bodenmann | Wo KEBO-Kompetenz drinsteckt Infusionen


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Die Qualitätskontrolle, wie hier bei der Firma KEBO AG in Neuhausen am Rheinfall, garantiert, dass nur Spitzenprodukte die Produktionshallen verlassen.

Qualität, die überzeugt Spritzgiesser und Formenbauer sind global aufgestellt. Ihr Exportanteil liegt zwischen 65 und 95 Prozent. In Kombination mit dem starken Franken führt dies seit 2008, und insbesondere nach dem Frankenschock 2015, zu Nachteilen auf dem Weltmarkt. «Wir waren plötzlich­ 20 Prozent teurer als die Konkurrenz», sagt Bodenmann. Das hätten sie stark gespürt. Auch die anderen Unternehmen geben zu Protokoll, dass dies zu einem erhöhten Kostendruck geführt hätte. Doch eine Tugend der Schweiz hätte dazu geführt, die Krise zu überstehen. «Es liegt in unserer DNA, extrem präzise zu arbeiten», sagt Mühlemann. Daraus resultierten hochqualitative Produkte. «Die Unternehmen in Schaffhausen und Umgebung sind in den Bereichen Konsumartikel für Medizin, Labor und Verpackungen allesamt Weltspitze», betont Bodenmann. Das wissen auch die Kunden. Und dafür seien sie bereit, etwas tiefer in die Tasche zu greifen. Helfen würde dabei die Mund-zu-Mund-Propaganda. Denn die Branche sei gut vernetzt, und liefere man gute Arbeit ab, spreche sich das schnell herum. Manchmal seien es gar Marktbegleiter, die Kunden auf die Schaffhauser Firmen aufmerksam machen würden, sagt Moll. Da heisse es dann: «Gehen Sie nach Schaffhausen, die können das», wenn sie das gewünschte Produkt nicht herstellen könnten. «Der Kunde schaut zudem nicht nur auf den Endpreis, sondern weiter: Wie viele Qualitätsprobleme habe ich? Kann ich mit dem Produkt seriös produzieren, und erhalte ich meine Lieferung pünktlich?», seien Fragen, die vom Kunden in die Gesamtrechnung miteinbezogen werden. Und dann stimme unter dem Strich auch der Preis, erklärt Moll. Deshalb ist er überzeugt, dass der Standort Schaffhausen auch in Zukunft eine Topadresse in den Bereichen Spritzguss und Formenbau sein werde.

Nachwuchssorgen Mit Blick in die Zukunft drückt der Schuh dann aber trotzdem, denn die Fachkräfte zu finden, wird immer schwieriger. «Es fehlt an Nachwuchs», fasst Markus Mühlemann das Problem zusammen. Die Konstrukteurs-, Polymechaniker- oder Kunststofftechnologieberufe seien keine Trend-

Biologisch abbaubarer Kunststoff für Kaffeekapseln oder Joghurtbecher ist nur eine der Innovationen aus dem Hause FOSTAG Formenbau AG.

berufe mehr. Alle Unternehmen bilden deshalb selbst Lernende aus. «Das ist zentral, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben», sagt Bodenmann. Ebenso die Mitarbeiterbindung. «Die Identifikation mit dem Unternehmen, die Firmenkultur, Aufstiegsmöglichkeiten und innovative Projekte, an denen die Mitarbeiter mitwirken können, erhöhen die Chancen, dass der selbst ausgebildete Nachwuchs über lange Zeit beim Unternehmen bleibt», sagt Moll. Um den Nachwuchsmangel zu überwinden, brauche es mehr Personalmarketing, betont Mühlemann. «Auf dem Weltmarkt kennt man uns, doch wir müssen auch in der Region bekannt werden und stärker aufzeigen, dass in Schaffhausen attraktive Arbeitsplätze in Hightechunternehmen vorhanden sind», sagt er. Immerhin: Die Fluktuation der Mitarbeitenden sei tief, sagen alle Geschäftsführer. Alle vier Firmen sind deshalb bestrebt, die eigenen Talente halten zu können. Mitarbeiterrochaden kämen aber trotzdem vor, was aber auch Vorteile biete, so Renggli. «Dadurch findet ein Wissenstransfer statt, von dem die einzelnen Unternehmen wiederum profitieren können», sagt er. Zudem sei es nicht selten der Fall, dass eines Tages diese Mitarbeiter ins frühere Unternehmen zurückkehren – oder sich, wie Rengglis Vater selbst, eigenständig machen würden, was wiederum die Branche vor Ort stärke. Und die periphere Lage des Kantons habe ihre Vorteile bei der Suche nach Fachkräften, denn auch im süddeutschen Raum gebe es einige gute Formenbauer und Spritzgussunternehmen, die gute Mitarbeiter hervorbringen würden.


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W E LT K L A S S E

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U N B E K A N N T

Für die Zukunft gerüstet Während die Branche der Formenbauer und Spritzgiesser ein klassi-

Grösse für die zukünftige Wirtschaftsdynamik eines Kantons und ist

sches Beispiel für eine von innen gewachsene Stärke ist, ist in den

unter anderem Ausdruck eines diversifizierten Standorts, der über attraktive Arbeitsplätze verfügt. Hier hat sich Schaffhausen in den vergangenen Jahren stark verbessert. Noch im Jahr 2015 besetzte Schaffhausen einen Platz im Mittelfeld, dieses Jahr weist einzig der Kanton Basel-Stadt eine leicht bessere Wirtschaftsstruktur auf. Dies zeigt, dass die angesiedelten und ansässigen Unternehmen sich optimal ergänzen.

letzten 20 Jahren ein weiterer starker Wirtschaftszweig entstanden: derjenige der international tätigen Dienstleister. Unternehmen aus ­Europa, den USA oder Asien haben verschiedene Divisionen in den Kanton Schaffhausen verlegt und so zur wirtschaftlichen Diversifikation der Unternehmenslandschaft beigetragen. Mittlerweile wurden über 500 internationale Unternehmen im Kanton Schaffhausen angesiedelt und über 2500 Arbeitsplätze geschaffen – und machten so den nördlichsten Kanton zu einem der bedeutendsten Standorte für internationale Unternehmen in der Schweiz und weltweit.

Verbindung von bestehenden und neuen Kompetenzen wird künftig noch mehr an Gewicht gewinnen. Mit dem Fokus «Anwendungsregion» hat Schaff hausen schon frühzeitig den Weg für solche Kooperationen eingeschlagen.

Doch die Bekanntheit als internationaler Topstandort für Headquarter liegt noch immer hinter derjenigen des Kantons Zug. «Selbst in Schaff-

Hinzu kommt, dass die bestehenden und die neuen Unternehmen nicht nur nebeneinander, sondern auch mit­ einander arbeiten und ihr Know-how verknüpfen. Damit schaffen sie die Grundlage, dass Schaffhausen auch in Zukunft ein attraktiver Standort bleibt. Sei dies für ansässige Hightechunternehmen oder als internationaler Topstandort für Headquarter.

hausen ist nicht überall bekannt, wie stark Schaffhausen in diesem Bereich ist. Dabei verfügen die beiden Kantone über ähnliche Voraus-

Die Zukunft der Landwirtschaft prägen

setzungen: Lebensqualität, attraktive Steuern oder die Nähe zu Zürich»,

Ebenso wie die Formenbauer und Spritzgiesser den Kanton Schaffhausen als Wettbewerber von innen gestärkt haben, stärken diese Firmen den Standort Schaffhausen mit Know-how. Wissen von aussen kommt in die Region und ergänzt sich mit lokalen Kompetenzen. Wie das Beispiel des amerikanischen Traktorenherstellers AGCO zeigt, dessen

sagt der Schaffhauser Wirtschaftsförderer Christoph Schärrer. Und bei der Wirtschaftsstruktur hat Schaffhausen gar die Nase vorn, wie der kürzlich von der Grossbank UBS veröffentlichte kantonale Wettbewerbsindikator zeigt. Die Wirtschaftsstruktur ist dabei die entscheidende


Wirtschaftsförderung

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europäischer Hauptsitz in Neuhausen am Rheinfall ist: Zusammen mit der GVS Agrar aus Schaffhausen, dem führenden Importeur von Landmaschinen in der Schweiz und dem Bildungs- und Beratungszentrum Arenenberg hat AGCO den Einfluss des digitalen Wandels in der Landwirtschaft erkannt und die Swiss Future Farm im thurgauischen Tänikon gegründet. Dort wird im Alltag getestet, welche neuen Möglichkeiten sich dadurch in der Tierhaltung oder dem Lebensmittelanbau ergeben. Sei es das exakte Pflügen, Säen und Ernten mit Maschinen oder die automatisierte Feldbewirtschaftung mit selbstfahrenden Traktoren, die Zukunft der Landwirtschaft wird hier aktiv mitgestaltet. Von den dort gemachten Erfahrungen und dem generierten Wissen profitieren alle beteiligten Partner dieses Public-Private Partnerships. Und die getesteten technischen Hilfsmittel sollen in Zukunft allen Bauern der Schweiz und über die Landesgrenzen hinaus eine ressourcenschonendere und effizientere Landwirtschaft ermöglichen.

Neue Technologien erforschen und entwickeln Ein weiteres Unternehmen, das sein Wissen von aussen in Schaffhausen einbringt, ist das Technologieunternehmen Acronis. Seit über zehn Jahren hat der in Singapur gegründete IT-Spezialist seinen Hauptsitz im Kanton Schaffhausen. Zum 15-Jahr-Firmenjubiläum wurde dieser nun erweitert, und der Standort soll künftig wachsen: von derzeit 30 auf rund 60 Mitarbeitende. Um sich im Bereich Cyber Protection weiter zu stärken, plant das Unternehmen den Aufbau einer sogenannten Singularity City, einer Universität mit den Schwerpunkten Künstliche Intelligenz, Quantencomputer und Blockchain-Technologie. In der engeren Auswahl

eines möglichen Standorts befindet sich auch der Kanton Schaffhausen, wodurch ICT-Experten aus dem In- und Ausland in Zukunft am Standort Schaffhausen ein neues Kompetenzzentrum aufbauen sollen. Das würde die Diversifikation des Unternehmensstandorts Schaffhausen weiter vorantreiben. Eine Entwicklung, die auch Wirtschaftsförderer Schärrer begrüsst: «Derartige Vorhaben unterstützen unsere Bestrebungen, den Kanton für die Anwendung von Zukunftstechnologien an der Schnittstelle zwischen Forschung und Industrie zu etablieren – das passt sehr gut zu unserem dynamischen Umfeld, in dem zukunftsweisende Ideen bereits heute umgesetzt werden.» Die Verbindung von bestehenden und neuen Kompetenzen wird künftig noch mehr an Gewicht erhalten. Mit dem Fokus «Anwendungsregion» hat Schaffhausen schon frühzeitig den Weg für solche Kooperationen eingeschlagen. Damit wird angestrebt, weiteres Know-how von aussen in die Region zu holen, dieses mit vorhandenem Können und Wissen zu verbinden und so die Zukunft mitzugestalten. Dies passiert etwa bereits mit dem Swiss Transit Lab in Neuhausen am Rheinfall, wo verschiedene Partner gemeinsam an der Mobilität von morgen arbeiten. Ebenso wie beim Beispiel von AGCO und GVS Agrar werden hier Kompetenzen aus dem internationalen Netzwerk der Unternehmen mit lokalem Wissen vernetzt und weiterentwickelt – und so die Innovation am Standort gefördert.


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«Der Standort Schaffhausen steht für Schweizer Qualität» Die Mavag AG beliefert mit grossem Erfolg weltweit Pharma- und Chemieunternehmen mit ihren Edelstahlanlagen. Der indische Mutterkonzern will den Standort Schaffhausen in Zukunft weiter stärken. Von PASCAL SCHMIDLIN

power benötigen, werden im GMM-Pfaudler-Werk in Indien hergestellt», erklärt Tarak Patel. «Arbeiten, für die ausgebildete Ingenieure notwendig sind, werden hingegen hier im Kanton Schaffhausen erledigt», betont er. Damit aber auch die Produkte in Indien den hohen Qualitätsansprüchen der Mavag gerecht würden, kämen jährlich Schweisser aus Indien in die Schweiz, um hier das Handwerk zu verfeinern, erzählt Beat Hüsler, CEO der Mavag AG. Der Erfolg der Mavag AG und das steigende Auftragsvolumen führten dazu, dass der Bedarf an Mitarbeitenden in Indien stets zugenommen hat. Deshalb exportierte Ashok Patel das Schweizer Ausbildungssystem kurzerhand nach Indien. «Heute schliessen jedes Jahr 20 Lernende erfolgreich ihre Ausbildung bei uns ab», sagt Ashok Patel. Dabei «Und das Wichtigste ist: lernen die Schüler mit Schweizer Büchern, und Der Standort Schaff hausen aus der Schweiz werden eigens Prüfungsexpersteht für Schweizer Qualität – ten eingeflogen, um die Abschlussprüfungen und das ist international ein abzunehmen. «Beim Aufbau dieses Ausbildungssystems hat uns die Wirtschaftsförderung gutes Verkaufsargument.» Schaffhausen stets unterstützt und wichtige Tarak Patel, CEO GMM Pfaudler Ltd. Kontakte hergestellt», so Ashok Patel.

Seit den 1990er-Jahren entwickelt und produziert die Mavag AG in Neunkirch hochwertige Apparate und Anlagen aus Edelstahl für die Pharma- und Chemieindustrie, die etwa bei der Herstellung von Medikamenten zur Trennung von Flüssig- und Feststoffen verwendet werden. 2007 übernahm die indische GMM Pfaudler Ltd. in der Person von Ashok Patel das Schaffhauser Unternehmen und initiierte erfolgreich die Weiterentwicklung der Mavag AG vom Industrie- zum Hightechunternehmen. Neue Produkte wurden eingeführt, vorhandene weiterentwickelt, und die einst auf Deutschland, Österreich und die Schweiz ausgerichtete Mavag AG ist heute international tätig.

Strategisch gute Lage

Dass der indische Mutterkonzern stets am Standort Schaffhausen festgehalten hat, habe gute Gründe, erklärt Ashok Patel. «Neunkirch ist nahe bei Basel, wo grosse Kunden wie Roche oder Novartis ihren Sitz haben, wobei die Kosten hier tiefer als in Basel oder auch Zürich sind», sagt er. Neben der Nähe zu Basel sei auch die Nähe zum Flughafen für das Unternehmen mit seinen zahlreichen internationalen Kunden von hoher Bedeutung. Zwar sei es nicht immer einfach, Fachkräfte zu finden, doch seien sie dann überaus treu und würden mehrere Jahre bis zu Jahrzehnten im Unternehmen bleiben. «Und das Wichtigste ist: Der Standort Schaffhausen steht für Schweizer Qualität – und das ist international ein gutes Verkaufsargument. Deshalb ist für uns klar, dass wir hierbleiben werden», sagt Tarak Patel, Sohn von Ashok Patel und seit 2015 CEO der GMM Pfaudler Ltd.

Enge Bindung zu Indien Einst kamen alle Mavag-Produkte zu 100 Prozent aus Neunkirch, heute wird ein bedeutender Teil in Indien produziert. «Arbeiten, die viel Man-

Blick in die Zukunft gerichtet Die Transformation der Firma Mavag AG zum Hightechunternehmen sei sehr erfolgreich verlaufen, sagt Hüsler. «Wir haben neue Märkte erschlossen und der internationalen Konkurrenz Marktanteile abgenommen», bilanziert er. «Das führt dazu, dass wir in Schaffhausen langsam an unsere Kapazitätsgrenzen stossen», erklärt Tarak Patel mit grosser Freude. Damit sich die Mavag AG im internationalen Umfeld noch besser positionieren könne, seien für 2018 Akquisitionen geplant, um das Unternehmen – und auch den Standort Schaffhausen – weiter zu stärken, so Tarak Patel.

Tarak Patel, CEO der GMM Pfaudler Ltd., Mavag-CEO Beat Hüsler und Mavag-VR-Präsident Ashok Patel (v. l.) haben das Neunkircher Hightechunternehmen erfolgreich in die Zukunft geführt.

www.mavag.com


F I R M E N N E W S

Der Neuhauser Spezialist für Materialanalyse, die Suisse Technology Partners AG, hat neue Räumlichkeiten im Rundbuck bezogen – was bereits Vorteile für den Standort Schaffhausen generierte. Von PASCAL SCHMIDLIN Hohe, helle Räume und ein grosszügiger Eingangsbereich begrüssen die Besucher am neuen Standort der Suisse Technology Partners (Suisse TP) im Neuhauser Gewerbegebiet Rundbuck. Rund vier Monate hat der Umzug des Technologie- und IP-Dienstleisters im Bereich der Materialwissenschaften vom nahe gelegenen RhyTech-Areal ins neue Gebäude gedauert. «In dieser Zeit haben wir parallel an zwei Standorten gearbeitet», erklärt CTO Benedikt Moser. Seit Mitte Juni sind nun alle 45 Mitarbeitenden des Unternehmens in den neuen Räumlichkeiten untergebracht.

Höhere Effizienz am neuen Standort Bereits 2016 begannen die Verantwortlichen mit der Suche eines neuen Standorts. Dies, weil durch die geplante Überbauung auf dem RhyTech-Areal bereits Anfang 2018 der gesamte Bereich des Technikums vom Umzug innerhalb des Areals betroffen gewesen wäre. «Wir haben schliesslich aus Gründen der mittel- und langfristigen Planungssicherheit für das Unternehmen mehrere Optionen evaluiert, und der jetzige

Helle und moderne Räumlichkeiten: Der Technologie- und IP-Dienstleister Suisse Technology Partners forscht seit Frühling neu im Neuhauser Rundbuck-Areal.

Standort im Rundbuck hat sich dann als die optimale Lösung erwiesen», sagt CEO Günter Bergmann. Neu sind alle Mitarbeiter und Abteilungen unter einem Dach vereint, was wesentliche Vorteile mit sich bringe. «Zuvor waren wir über insgesamt vier verschiedene Gebäude verteilt, nun können wir von wesentlich kürzeren Wegen profitieren, was wiederum die Effizienz erhöht», erklärt Moser die Vorteile. Zudem konnte der Energieverbrauch nach dem Umzug stark reduziert werden. «Zuvor fielen wir in die Kategorie der Grossverbraucher, die neue Infrastruktur hier vor Ort führte jedoch zu einer Halbierung unseres Stromverbrauchs», freut er sich. Die Investition in den neuen Standort bilde auch die Grundlage für weiteres Wachstum im Kanton Schaffhausen, erklärt Bergmann. Bereits jetzt konnte das Unternehmen von der neu ausgebauten Infrastruktur profitieren: Kürzlich übernahm Suisse TP ein kleines Team aus dem Bereich Pharma und Chemie eines anderen Unternehmens, das sonst im Standort Schaffhausen aufgelöst worden wäre. Dabei habe das Unternehmen auch auf die Unterstützung der Wirtschaftsförderung Schaffhausen zählen können, sagt er. «So konnten wir gemeinsam sicherstellen, dass die Kompetenz dieses Fachteams am Standort Schaffhausen bleibt. Davon würden unter anderem ansässige Pharma- und Chemieunternehmen profitieren, erklärt der Geschäftsführer. Und für Suisse TP selbst sei die Akquisition eine ideale Portfolioerweiterung, um die Marktposition zu stärken. www.suisse-tp.ch

«Welcome Event» 2018 Sich an einem neuen Wohn- oder Arbeitsort zurechtzufinden, ist nicht immer einfach. Abhilfe schafft dabei der jährlich durchgeführte «Welcome Event». Von URSINA ROFFLER Jeweils im Sommer lädt die Industrie- und Wirtschafts-Vereinigung Schaffhausen IVS gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung des Kantons Schaffhausen neue Mitarbeitende von Schaffhauser Unternehmen zum «Welcome Event» ein. An diesem Anlass erhalten die neuen Arbeitskräfte einen Überblick über das umfangreiche Freizeit- und Wohnangebot der Region Schaffhausen – und einige nützliche Tipps für den Alltag. Darüber hinaus bietet der «Welcome Event» eine ideale Möglichkeit, neue Kontakte zu knüpfen. Diese Chance nutzten rund 20 neue Mitarbeitende von Schaffhauser Unternehmen und folgten Mitte August der Einladung. Nach einem ausführlichen Einblick in das Leben in Schaffhausen ging es hoch auf Schaffhausens Wahrzeichen, den Munot. Bei warmem Sommerwetter genossen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer

eine Führung durch die verborgenen und kühlen Gänge der bekannten Rundfestung und einen Blick in die spannende und vielseitige Geschichte der Rheinstadt. www.leben.sh.ch

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Ende August 2018 öffnete die neue IWC-Manufaktur in der Stadt Schaffhausen ihre Tore. In der neuen Manufaktur produziert der Luxusuhrenhersteller künftig Werkteile, Manufakturwerke und Gehäuse für seine weltbekannten Chronografen. Von PASCAL SCHMIDLIN Modern und imposant kommt die neue Produktionsstätte des Uhrenherstellers IWC am Stadtrand von Schaffhausen daher: 13 500 Quadratmeter gross, mit einer neun Meter hohen Lobby, viel Glas, weissen Wänden und schwarzen Profilen. Ebenso wie die IWC-Uhren ist auch das neue Herzstück der Produktion ein stilistisches Meisterwerk. «Die Manufaktur verkörpert den Geist der Marke IWC und ermöglicht Besuchern aus aller Welt, die Fertigung unserer Manufakturwerke und Gehäuse hautnah zu erleben», erklärte Christoph Grainger-Herr, CEO der IWC Schaffhausen, bei der Eröffnung.

Bekenntnis zum Standort Schaffhausen Insgesamt 21 Monate hat der Bau gedauert, an dem auch zahlreiche lokale Unternehmen beteiligt gewesen sind. Rund 40 Millionen Franken hat die IWC dafür investiert, um in Zukunft moderne Arbeitsplätze anzubieten und fortschrittliche Produktionsmethoden am Standort Schaffhausen einzusetzen. «Diese Investition ist ein Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort Schaffhausen», betonte Grainger-Herr. Unter einem Dach führt der Uhrenhersteller nun die Fertigung von Werkteilen, Manufakturwerken und Gehäusen zusammen. Für Andreas Voll, den COO von IWC Schaffhausen, erfüllt sich damit ein lange gehegter Wunsch: «Der Neubau hat uns die Möglichkeit eröffnet, unsere Produktionsprozesse so zu gestalten, wie es für einen optimalen Ablauf und eine perfekte Qualität ideal ist.» So seien jetzt beispielsweise die gesamte Wertschöpfung vom Rohmaterial über das einzelne Werkteil bis zum fertigen Manufakturwerk auf einem Stockwerk in einer logischen Reihenfolge angeordnet. Zudem investierte die IWC in hochmoderne Dreh- und

In der neuen IWC-Manufaktur führt der Schaffhauser Uhrenhersteller verschiedene Produktionsschritte unter einem Dach zusammen.

Fräszentren, um die höchstmögliche Qualität der feinen Teile zu erreichen, die im Innern der 138 sich derzeit im IWC-Sortiment befindenden Uhren arbeiten. Zu Beginn werden rund 230 Mitarbeiter in der neuen Manufaktur arbeiten, möglich wären bis zu 400, wie Voll erklärt. Damit hat die IWC zu ihrem 150-jährigen Bestehen die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft und weiteres Wachstum am Standort Schaffhausen gestellt. www.iwc.com

Schaffhauser Berater unter den Besten Das Beratungsunternehmen accantus ag aus Stein am Rhein zählt zu den besten Mittelstandsberatern Deutschlands. Dafür wurde es kürzlich ausgezeichnet. Von PASCAL SCHMIDLIN Grosse Ehre für die accantus ag: Das Beratungsunternehmen aus Stein am Rhein hat dieses Jahr erstmalig den Sprung in die Riege der TopConsultants geschafft. Am 5. Deutschen Mittelstands-Summit in Ludwigsburg gratulierte der deutsche Bundespräsident a. D. Christian Wulff der Geschäftsführung zur Topklassierung. Grundlage der Auszeichnung ist eine wissenschaftlich fundierte Kundenbefragung.

Ganzheitliche Kundenberatung

Der ehemalige deutsche Bundespräsident Christian Wulff (2. v. r.) gratulierte der Unternehmensführung der accantus ag zur Auszeichnung als eines der Top-Beratungsunternehmen in Deutschland.

Die accantus ag hat sich auf die Veränderung von Unternehmen in verschiedenen Phasen spezialisiert. Seit der Gründung des Unternehmens im Jahr 2014 haben sich die unterschiedlichen Experten der Firma vor allem mit ihrer Expertise im Bereich «Veränderung von Unternehmen in der Krise» einen Namen gemacht. www.accantus.eu

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IWC Schaffhausen eröffnet neues Manufakturzentrum

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«Eine Plattform bieten»: Das haben sich die Verantwortlichen im Swiss Transit Lab, dem Kompetenzzentrum für intelligente Mobilitätslösungen der Zukunft mit Sitz in Neuhausen am Rheinfall, auf ihre Fahne geschrieben. Erfahren Sie mehr darüber, wie dies zusammen mit der Bevölkerung, der Wissenschaft, der Industrie und dem heutigen ÖV entwickelt wird. Von RAMON GÖLDI Der Kanton Schaffhausen verfolgt die Strategie, sich als Anwendungsregion für zukunftsgewandte Technologien an der Schnittstelle zwischen Grundlagenforschung und Markteintritt zu positionieren. Kompetenzen und vor allem konkrete Projekte in diesem Bereich brauchen in der Schweiz Anwendungsorte, wo verschiedene Akteure im Verbund Lösungen erarbeiten und testen können.

Bevölkerung miteinbeziehen Die besten technologischen Neuerungen nützen herzlich wenig, wenn sie vom Publikum nicht mitgetragen werden. Aus diesem Grund wurde geplant – noch bevor der selbstfahrende Shuttle die ersten Meter zurücklegte –, die Schaffhauser Bevölkerung und Besuchende in Neuhausen am Rheinfall im Detail zu befragen, was sie vom Pilotversuch konkret und von vollautomatisierter Mobilität allgemein halten. Im sogenannten Mitentwicklungsansatz (Co-Creation) werden deshalb Rückmeldungen nicht nur ernst genommen, sondern im laufenden Betrieb direkt rückgekoppelt. Der Besucher und die AnwohnerInnen gestalten so die Mobilitätszukunft aktiv mit – ein Novum in der Landschaft vergleichbarer Schweizer Projekte.

Führende Forschung in Schaffhausen Erwähnte Befragungen werden nicht etwa durch die Verantwortlichen, sondern vielmehr durch eine neutrale Stelle, das renommierte Institut für Wissenschaft, Technologie und Politik ISTP der ETH Zürich, durchgeführt. Abgesehen davon, dass Erkenntnisse wiederum in eine Produktverbesserung einfliessen, profitiert auch die Schweiz als Forschungsstandort insgesamt. Der Kanton Schaffhausen leistet somit einen wichtigen Beitrag zur Erreichung des Bundesziels aus dem Orientierungsrahmen 2040: «Bei der Anwendung von Innovationen im Bereich der Mobilität nimmt die Schweiz eine internationale Spitzenposition ein.»

Das Swiss Transit Lab Das Swiss Transit Lab im Kanton Schaffhausen ist eine Initiative der Verkehrsbetriebe Schaffhausen, des weltweit operierenden Systemlieferanten Trapeze, dessen Spin-off AMoTech sowie der Regional- und Standortentwicklung des Kantons Schaffhausen.

Die eingesetzte Technologie des selbstfahrende Busses, die vollmundig als intelligent beschrieben wird, ist zwar branchenweit tatsächlich führend, zeigt sich aber im täglichen Einsatz als durchaus optimierbar. Auch aus diesem Grund ist die genutzte Infrastruktur mit dem Shuttle und der Teststrecke als offene Plattform gestaltet. Durch Kombination und Mitwirkung von zusätzlichen Projektpartnern werden heute noch bestehende, technologische Leerstellen geschlossen. Jüngste Erfahrungen zeigen, dass genau diese Möglichkeit von der Industrie gerne genutzt wird. Das Projektteam hofft, sehr bald weitere Partner kommunizieren zu können.

Individuelle Mobilität als Dienstleistung Dem Projekt liegt ferner die Idee zugrunde, Systeme wie «den Verkehr» nicht geschlossen, sondern vielmehr im grösseren Kontext der sich anbahnenden Smart City als ganzheitliche Lösung zu denken. So wird denn die individuelle Fortbewegung nicht mehr länger in traditionellen Grössen wie Velo, Bus oder Taxi gedacht, sondern als Bewegung von A nach B, eingewoben in ein übergreifendes und umfassendes Leitsystem – als durchdachte Mobility-as-a-Service (MaaS) also. Diese Herausforderungen aktiv anzugehen, motiviert die Kräfte, die in der heutigen Initiative des Swiss Transit Lab wirken. Der Gedanke der Plattform, ob nun als Gefäss für Meinungen, Wünsche und Bedenken der Individuen, als Forschungs- und Entwicklungsplattform für Industrie und Akademie oder als moderierendes Ganzes im Leitsystem, begleitet die Massnahmen, die im Swiss Transit Lab entwickelt werden. Zusammengefasst aber stehen immer die Menschen und damit letztlich die Nutzerinnen und Nutzer im Zentrum: das Swiss Transit Lab «bi de Lüt». Das Swiss Transit Lab lädt Sie herzlich ein, sich einzubringen. www.swisstransitlab.com

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Hunderte von Schaffhauser KMU könnten Energie und gleichzeitig Kosten sparen – und damit einen erheblichen Beitrag zur Erreichung der Energieeffizienz-Ziele der Energiestrategie 2015 leisten. Die Frage ist nur: Wie packen sie das am besten an? Das ITS unterstützt solche Firmen mit EnergieeffizienzAnalysen und auch in der Umsetzung von wirtschaftlichen Massnahmen. Die Zielsetzung: Sparpotenzial ausschöpfen, auf Fördergelder zugreifen und die jährlichen Energieausgaben senken. Von CASPAR HEER

Es gibt im Kanton Schaffhausen gegen 900 Unternehmen, die jährlich zwischen 20 000 und 100 000 Franken für Energie aufwenden. «Nach unseren Erfahrungen könnten diese Betriebe im Durchschnitt 15 Prozent Kosten sparen», sagt ITS-Geschäftsführer Roger Roth. Doch das ist oft leichter gesagt als getan. Nur wenn man an den richtigen Stellen ansetzt, rechnet sich das Energiesparen für KMU. Das ITS unterstützt Schaffhauser Firmen dabei, konsequent den richtigen Weg einzuschlagen.

hausen. Moderne Casinos sind mit viel Technik ausgerüstet. Auch Schaffhausens glamouröses Ausgehziel auf dem Herrenacker bildet da keine Ausnahme: «Für Klimaanlage und Lüftung, die Beleuchtung und die Videowände, die Spielautomaten und -tische und vieles mehr benötigen wir eine Menge Energie», sagt Simon Häseli, Leiter für Sicherheit und Technik/IT.

Erfolgsbeispiel Swiss Casinos

«Das ITS hat uns geholfen, die richtigen Energieeffizienz-Potenziale zu identifizieren», sagt Simon Häseli von Swiss Casinos Schaffhausen.

Aufwendungen schnell amortisiert «Der Kern unseres Angebots ist eine Energieeffizienz-Analyse. Dabei begleiten wir die Firmen aber auch bei der Umsetzung der Empfehlungen mit unserem Fachwissen», erklärt Roth. Eine solche Analyse zeigt die optimalen technischen Energiesparmöglichkeiten auf, zugleich ebnet sie den Zugang zu den zahlreichen Förderungen von Bund, Kantonen und weiteren Institutionen. «Je nach Komplexität liegt der Aufwand einer Analyse zwischen 11 000 und 15 000 Franken», sagt Roth. «80 Prozent davon können aus Fördermitteln finanziert werden. Den Restbetrag trägt die Firma, doch amortisiert er sich durch die geringeren Energiekosten in der Regel bereits nach einem Jahr.»

2016 haben die Swiss Casinos Schaffhausen das ITS mit einer Energieeffizienz-Analyse beauftragt. «Der zuständige Energiefachmann des ITS hat die Aufgabe mit viel Verständnis für unseren Betrieb angepackt und eine sehr detaillierte Analyse mitsamt Empfehlungen geliefert», erzählt Häseli. «Eine ganze Reihe von Verbesserungsvorschlägen haben wir bereits umgesetzt: Wir haben die Beleuchtung erneuert, zwei stromfressende Food-Automaten entsorgt und auf neue Server umgestellt. Derzeit optimieren wir noch die Lüftung und installieren ein Energiemanagementsystem.» Laut Häseli wurde das Ziel erreicht: «Dank der Energiesparmassnahmen konnten wir den Anstieg des Stromverbrauchs stoppen, obwohl wir immer mehr automatisiert und unser Angebot kräftig ausgebaut haben.» Bei den grösseren 800 bis 900 KMU im Kanton schätzt Roger Roth das marktwirtschaftlich sinnvoll und rasch umsetzbare Sparpotenzial auf mindestens 37 GWh (Strom, thermische Energie und Treibstoffe).

MoVE für KMU Das ITS lanciert zusammen mit der kantonalen Energiefachstelle, Act Cleantech Agentur Schweiz, Klima Stiftung Schweiz und Energie Schweiz das Programm MoVE – Mehrwert ohne Verschwendung von Energie. Ziel dieses Programms sind die Einsparung von 10 bis 15 Prozent Energie sowie Betriebskosteneinsparungen in Schaffhauser KMU.

Bei Grossverbrauchern Erfahrung gesammelt Energieeffizienz-Analysen sind für das ITS kein Neuland. In den vergangenen Jahren haben ITS-Ingenieure mit Analysen für Energiegrossverbraucher bereits reiche Erfahrung gesammelt. Grossverbraucher sind gesetzlich zur Optimierung ihres Energiehaushaltes verpflichtet. «KMU können also diesen guten Beispielen folgen und auf freiwilliger Basis wirtschaftlich interessante Effizienzmassnahmen umsetzen», sagt Roth. Ein solches Grossverbraucherbeispiel sind die Swiss Casinos Schaff-

Interessierte KMU melden sich bei: ITS Industrie- und Technozentrum Schaffhausen Roger Roth +41 52 569 89 99 roger.roth@its.sh.ch www.its.sh.ch

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Doppelt gespart: Energieeffizienz zahlt sich für KMU aus

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Bauen und Immobilien: Ein Blick in die Zukunft Die Bau- und Immobilienbranche ist für die Schweizer Wirtschaft von grosser Bedeutung. Denn jeder sechste Arbeitnehmer ist hier beschäftigt. Und ganze 18 Prozent des Schweizer BIP stammen aus diesem Sektor. Daher stellt sich die Frage: Wie wird sich die Branche in Zukunft entwickeln? Von HANS GRAF

HANS GRAF Mitglied der IVS Wirtschaftsund Infrastrukturkommission

Vom Hauswart bis zum Architekten und vom Strassenbaulehrling bis zur Bewirtschaftungsassistentin: Mit rund 600 000 Beschäftigten ist die Bau- und Immobilienbranche eine der wichtigsten Arbeitgeberinnen der Schweiz. Und in Form von Grundstücksgewinn-, Handänderungsund Liegenschaftssteuern fliessen der öffentlichen Hand jährlich über 12 Milliarden Franken zu. Diese eindrücklichen Zahlen beweisen die Wichtigkeit dieses Sektors – auch für die Wirtschaftsregion Schaffhausen. Doch wohin entwickeln sich diese Zahlen in Zukunft? Was geschieht, wenn die Bevölkerung nicht weiterwächst? Und wie beeinflusst die demografische Entwicklung die Bau- und Immobilienbranche? Auf der diesjährigen IVS-Schifffahrt am 29. August habe ich gemeinsam mit weiteren Referenten Antworten auf diese Fragen gesucht. Gerne teile ich mit Ihnen meinen Versuch, in die Zukunft zu blicken.

Leerstände sind üblich Grundsätzlich ist eine schwankende Leerstandsquote ganz normal. Denn die Bauwirtschaft ist relativ träge und kann nicht in wenigen Monaten Häuser bauen oder neue Quartiere erschliessen. Institutionelle Besitzer wie Pensionskassen oder Immobilienfonds können diese Schwankungen jedoch deutlich besser verkraften als private Eigentümer. Ab einer gewissen Leerstandsquote beginnt es aber alle zu schmerzen. Die Vergangenheit hat aufgezeigt, dass sich die (Bau-)Konjunktur nicht einfach nur nach oben oder seitwärts entwickelt, sondern dass es immer mal wieder Dellen gab. Diese wurden meist dadurch abgefedert, dass in ruhigen Zeiten eher Renovationen und Aufstockungen errichtet wurden. Vor diesem Hintergrund kann die Bau- und Immobilienbranche der Region Schaffhausen also durchaus positiv in die Zukunft blicken.

Wir werden immer älter und bleiben dabei immer länger fit. Damit verändern sich auch unsere Ansprüche ans Wohnen im Alter: Moderne, zentrale und gleichzeitig altersgerechte Wohnungen sind begehrt.

Bauen für die «neuen Alten» Allerdings dürfen wir die Auswirkungen der demografischen Entwicklung nicht ausblenden. Denn da eine Baute für viele Dekaden erstellt wird, gilt den gesellschaftlichen Entwicklungen ein besonderes Augenmerk. Wir leben tendenziell immer länger und bleiben länger gesund. Jedes zweite Baby, welches heute zur Welt kommt, wird sogar über 100 Jahre alt werden! Nach der Pensionierung werden wir also noch 25 bis 30 Jahre leben – finanziell sicher versorgt und in guter Gesundheit. Deshalb wollen wir diese Jahre aktiv mitgestalten und möglichst lange in den eigenen vier Wänden wohnen. Wenn nötig, beanspruchen wir dabei Services wie die Spitex. Nur für die letzten paar Monate werden wir unsere gewohnte Umgebung verlassen und in eine Pflegeeinrichtung umziehen. Solange wir können, wollen wir mit anderen Menschen interagieren. Das bedeutet aber nicht, zusammenzuleben. Vielmehr sollen Bezugspersonen sowie Einkaufsmöglichkeiten und medizinische Versorgung einfach erreichbar sein. Aus diesen Trends und Wünschen können wir also folgern: Zukunftsträchtige Wohnumgebungen befinden sich eher in urbanen Räumen, sind generationenkompatibel und daher flexibel zu entwickeln. Das sehe ich als die grösste Herausforderung für die Bau- und Immobilienwirtschaft der nächsten Jahrzehnte.

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Mit Mikro-Apps geht’s einfacher und schneller Jeder Handynutzer braucht Apps. Die Sonderegger Engineering AG entwickelt seit Jahren hochspezialisierte Mikro-Apps, um firmeninterne Prozesse zu optimieren. Neu auch im Kundenauftrag. Von MARCEL SONDEREGGER «Eine Mikro-App ist ein Kleinstprogramm, welches nur eine einzige Funktion ausführt, wie beispielsweise die Kamera beim Handy», erklärt Gabriel Sonderegger und fährt fort: «Für den Anwender liegt der Fokus dabei auf Einfachheit zusammen mit Benutzerfreundlichkeit.» Bereits als Kantischüler entwickelte er die Kanti-App, welche den Schülern das Leben erleichterte, unter anderem mit einem Notenschnittrechner und einem Mensa-Menüplan.

Firmenprozesse revolutionieren Betriebsintern nutzt die Sonderegger Engineering AG über 350 verschiedene Mikro-Apps, um ihre Abläufe zu vereinfachen. «Um dabei die Übersicht zu behalten, haben wir ein Qualitätssicherungssystem eingeführt. Die Zertifizierung nach ISO 9001 und ISO 13485 war eine logische Folge daraus», so Geschäftsführer Marcel Sonderegger. «Dank MikroApps liessen sich viele unserer täglichen Ärgernisse beheben.» Diese Hilfsprogramme laufen auf allen Geräten – egal ob Windows, Mac, Android oder iPhone. Zudem haben sie den Vorteil, dass sie einfach zu erlernen sind und bei Änderungen in Betriebsabläufen schnell ersetzt werden können. Neu bietet die Sonderegger Engineering AG ihre Mikro-Apps auch für Kunden an. Bestehende Mikro-Apps sind für einen kleinen Pauschalbetrag erhältlich. Kundenspezifische Mikro-Apps werden gemäss Offerte abgerechnet.

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Neubesetzung im IVS-Präsidium Die IVS schlägt Marlen Weber, SIG Combibloc Group, und Nina Tosi, Credit Suisse, für die Wahl ins IVS-Präsidium vor. Sie ersetzen den IVS-Kassier Andreas Häggi sowie den Vorsitzenden der IVS Bildungs- und Personalkommission, Andreas Gisler. Somit nehmen erstmals zwei Frauen Einsitz ins IVS-Präsidium. Von NINA SCHÄRRER

«Wir freuen uns sehr, zwei ausgewiesene Spezialistinnen ihres Fachs für die beiden offenen Positionen im IVS-Präsidium gefunden zu haben», erklärt IVS-Präsident Prof. Dr. Giorgio Behr. Dass die Wahl auf zwei Frauen gefallen ist, sei nicht aktiv forciert worden: «Uns ging es in erster Linie darum, fachlich geeignete Kandidaten zu finden.»

Nina Tosi wird Nachfolgerin von Andreas Häggi Per Ende 2018 gibt Andreas Häggi, Leiter Personalvorsorge der Georg Fischer AG, seine Funktion als Kassier der IVS ab. Gemeinsam mit seinem Team zeichnete er seit 2006 für die Finanzen der Vereinigung verantwortlich. Mit Nina Tosi, Geschäftsstellenleiterin der Credit Suisse Schaffhausen, konnte die IVS eine ausgewiesene Spezialistin als Nachfolgerin gewinnen. Nina Tosi engagiert sich bereits heute für den IVS Innovationspreis der Schaffhauser Platzbanken und wird ihr neues Amt ab 1. Januar 2019 übernehmen.

Marlen Weber ist eine erfahrene HR-Expertin und bereits heute im Leitungsteam der Erfa-Gruppe der Bildungs- und Personalkommission. Sie übernimmt den Kommissionsvorsitz per sofort. Das Präsidium der IVS bedankt sich bereits heute sehr herzlich für den jahrelangen Einsatz der beiden abtretenden Präsidiumsmitglieder. Die offizielle Verdankung sowie die Wahl der Nachfolgerinnen findet anlässlich der IVS-Mitgliederversammlung vom 15. März 2019 statt. www.ivs.ch

Marlen Weber folgt auf Andreas Gisler Andreas Gisler verlässt die Region Schaffhausen beruflich und hat daher auch seine Tätigkeit als Vorsitzender der IVS Bildungs- und Personalkommission nach zehn Jahren beendet. Seine Nachfolgerin ist Marlen Weber, Leiterin Human Ressources Schweiz bei der SIG Combibloc Group AG.

Marlen Weber, neue Vorsitzende der Bildungs- und Personalkommission.

Nina Tosi übernimmt ihr Amt als Kassierin ab Januar 2019.

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In immer mehr Regionen wird das Wasser knapp, während die Nachfrage weiter zunimmt. Das erfordert Investitionen in die Wasserinfrastruktur, wie etwa Rohrleitungssysteme aus Kunststoff von Georg Fischer. Von BEAT RÜEDI Die Trockenheit in diesem Sommer hat uns vor Augen geführt, dass Wasser auch in der Schweiz nicht eine unbegrenzte Ressource ist. Gemäss dem Bundesamt für Statistik verbrauchte ein/e Schweizer/in im Jahr 2016 im Durchschnitt 300 Liter Trinkwasser pro Tag. Dafür wurden 923 Millionen Kubikmeter Trinkwasser gewonnen. Der Anteil des Wasserverlusts ist in den letzten Jahren konstant bei etwa 13 Prozent geblieben – trotz technischem Fortschritt. Global ist das Wasserproblem gravierend. So haben beispielsweise gemäss WHO 2,1 Milli-

arden Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Eine zunehmende Bevölkerung, eine wachsende Wirtschaft sowie der zunehmende Wohlstand sind Gründe, dass die Nachfrage nach Wasser auch in Zukunft weiter zunehmen dürfte, vor allem in Schwellenländern. Die OECD schätzt, dass die globale Nachfrage nach Wasser im Zeitraum zwischen 2000 und 2050 um 55 Prozent steigen dürfte. Je nach Schätzungen dürften Investitionen in die Wasserinfrastruktur von bis zu 22,6 Billionen US-Dollar bis 2050 notwendig sein.

Steigende Investitionen in Wasserinfrastruktur Es ist absehbar, dass die Investitionen in die Wasserinfrastruktur zunehmen werden. Dazu gehören Investitionen in die Basisinfrastruktur, beispielsweise in Rohrleitungssysteme oder die Wasseraufbereitung, sowie in neue, innovative Technologien wie etwa neue Speichermöglichkeiten und die automatische Überwachung von Wasserständen und –verschmutzung. Auch eine Reduktion des Wasserverbrauchs wird angestrebt, etwa dank besserer Bewässerungstechnik in der Landwirtschaft oder wasserschonenden Produktionsmethoden.

Daten: Credit Suisse AG

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Schaffhauser Unternehmen

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Dividenden- ISIN rendite

ABB AG AGCO International GmbH Alcon Grieshaber AG Ashland Industries Europe GmbH BB Biotech AG Cabot International GmbH Cilag AG Johnson Controls (ehem. Tyco) Citrix Systems International GmbH Curtiss-Wright Antriebstechnik GmbH DSM Composite Resins AG FARO Swiss Manufacturing GmbH Garmin Georg Fischer AG Groupon International GmbH IVF Hartmann AG IWC Schaffhausen John Deere International GmbH Kennametal Europe GmbH Medtronic Merck & Cie Oriflame Cosmetics Pentair Global Phoenix Mecano AG Stratec Biomedical TE Connectivity Ltd. Tektronix Terex Global GmbH Trapeze Systems Unilever Wal-Mart Holdings International Ltd Xylem

ABB LTD N AGCO CORP. NOVARTIS N ASHLAND INC BB BIOTECH N CABOT CORP. JOHNSON & JOHNSON JOHNSON CTR INT CITRIX SYSTEMS, INC. CURTISS-WRIGHT CORP. DSM KON FARO TECHNOLOGIES, INC. GARMIN LTD. FISCHER N GROUPON, INC. - CLASS A IVF HARTMANN N RICHEMONT N DEERE & CO. KENNAMETAL INC. MEDTRONIC PLC MERCK KGAA O.N. ORIFLAME COSMETICS S.A. PENTAIR PLC. ORDINARY SHARE PHOENIX I STRATEC BIOMEDICAL EO TE CONNECTIVITY LTD. N DANAHER CORP. TEREX CORP. CONSTELLATION SOFTWARE UNILEVER DR WAL-MART STORES, INC. XYLEM INC. COMMON STOCK NEW

CHF USD CHF USD CHF USD USD USD USD USD EUR USD USD CHF USD CHF CHF USD USD USD EUR USD USD CHF EUR USD USD USD CAD EUR USD USD

23.23 59.66 81.16 84.2 68.6 64.92 134.69 37.77 114.02 133.95 90.52 68.2 68.14 1257 4.27 187.5 85.16 143.8 40.84 96.41 90.84 16.65 43.48 677 66.4 91.68 103.54 38.75 995.09 49.41 95.86 75.91

20.96 56.66 71.84 60.93 61.85 52.13 118.621 32.891 75.01 95.45 64.22 33.2 50.98 1111 4.13 168 80.42 114.76 34.03 76.41 74.54 16.65 41 532 49.33 78.38 82.81 35.3 669.19 42.13 77.5 61.54

-11.06 -16.48 -1.5 18.26 6.27 5.41 -3.6 -0.89 29.57 9.93 13.62 45.11 14.39 -2.41 -16.27 3.59 -3.56 -8.12 -15.64 19.39 1.21 -19.1 -9.61 10.17 2.41 -3.54 11.55 -19.64 30.59 5.23 -2.93 11.3

3.36 1.01 3.45 1.19 4.81 2.03 2.67 2.75 0 0.45 2.25 0 3.11 1.83 0 1.33 2.23 1.92 1.96 2.07 1.38 3.66 1.61 2.36 1.2 1.92 0.62 1.03 0.53 3.13 2.17 1.11

27.24 75.95 88.3 86.6302 74 68.63 148.32 42.6 116.815 143.38 92.76 70.2 68.67 1420 5.99 203.8 99.02 175.26 52.52 97.38 100.95 23.6 50.97552 728 80.3 108.23 106.08 50.17 1134.3 52.31 109.98 79.83

23.05 21.69 14.07 129.54 27.42 0 313.23 15.61 186.92 23.88 7.6 0 21.29 18.06 0 27.85 34.96 22.5 16.88 41.74 17.72 0 16.98 21.44 35.83 24.32 27.46 24.84 62.04 30.13 55.09 37.03

CH0012221716 US0010841023 CH0012005267 US0441861046 CH0038389992 US1270551013 US4781601046 IE00BY7QL619 US1773761002 US2315611010 NL0000009827 US3116421021 CH0114405324 CH0001752309 US3994731079 CH0187624256 CH0210483332 US2441991054 US4891701009 IE00BTN1Y115 DE0006599905 US6861942000 IE00BLS09M33 CH0002187810 DE000STRA555 CH0102993182 US2358511028 US8807791038 CA21037X1006 NL0000009355 US9311421039 US98419M1009

Wirtschaftsförderung

Wasser – eine knappe Ressource

newsletter

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B E R U F S P O R T R ÄT

Pinsel in Frauenhand In keinem anderen Kanton der Schweiz drängen so viele Frauen in den Malerberuf wie in Schaffhausen. Die Malerbetriebe fördern diese Entwicklung mit Erfolg.

TEX T DA NIEL A PA LUMBO BILDER LUISA KEHL


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Das Farbmaterial fährt im Firmenbus mit: Isabel Rosenberger mit ihren Kolleginnnen Jasmin Marchiat und Anita Gfell (v. r. n. l.).

A

ltertümlich ist diese Farbe», sagt Isabel Rosenberger, während sie mit der Bürste im Kreuzverfahren eine Schicht auf die Aussenmauer aufträgt. Sie hat die Mischung nach einem traditionellen Rezept hergestellt, aus natürlichen Komponenten wie Kalk und Kasein, einem Milchbestandteil. Daher riecht der Farbkessel nach Milch. «Diese offenporige Farbe ist ideal für diesen Untergrund», sagt die junge Frau. Die 22-Jährige ist ausgebildete Malerin und verantwortlich für die Baustelle im Kreuzgang des Museums zu Allerheiligen. Eine zweite Malerin, eine Praktikantin und ein Lernender helfen ihr dabei, dass die Innenwände und eine Aussenwand in der denkmalgeschützten Klosteranlage innerhalb von zwei Wochen die professionelle Frischkur bekommen.

Wie Isabel Rosenberger aus Schaffhausen ergreifen immer mehr Frauen den Malerberuf. Laut den aktuellsten Zahlen des Branchenverbands hatte der Kanton Schaffhausen 2017 schweizweit mit rund 88 Prozent weiblichen Lehrabgängerinnen sogar den Spitzenplatz inne. Im Betrieb von Isabel Rosenberger spiegelt sich diese Tendenz wider: Bei Pfenninger Maler AG in Hallau sind 16 von 31 Angestellten inklusive Lernenden Frauen. Dabei wirkt Isabel Rosenberger mit ihrem blonden Rossschwanz nicht auf den ersten Blick baustellenerprobt, sondern eher zart und schüchtern. Aber der Schein trügt. Die junge Schaffhauserin kann anpacken, beidhändig 20 Kilogramm schwere Säcke mit Verputzmaterial oder Kessel mit Farbe tragen und bei jeder Witterung ebenso neun Stunden auf den Beinen stehen wie ihre männlichen Kollegen. Nach Feierabend reitet sie zudem mit ihrer Freiberger Stute aus, die bei einer Reitschule in Guntmadingen untergebracht ist.

LEHRABSCHLUSS MIT BRAVOUR Schon in der Sekundarschule war ihr klar, dass sie irgendein Handwerk erlernen wollte, mit Bewegung und an dem sie am Abend das Resultat ihrer Arbeit sehen konnte. Daher schnupperte sie bei einem Maler, einem Gipser und einem Schreiner. Erst beim zweiten Malergeschäft, wo sie nicht wie beim ersten eine Woche lang staubsaugen musste, sondern selbständig eine Wand weiss vorstreichen durfte, fiel ihre Entscheidung für den Farbberuf. So machte sie bei Pfenninger Maler AG die Lehre und schloss 2016

als Beste ab. Sogar an der Schweizer Meisterschaft SwissSkills hätte sie teilnehmen dürfen, aber sie lehnte ab. Ihr Lehrmeister fragte sie schon im dritten Lehrjahr, ob sie im Betrieb bleiben wolle. Sie weiss diese Ehre sehr zu schätzen, da es keine Selbstverständlichkeit ist, gleich nach der Lehre einen unbefristeten Vertrag zu bekommen.

NATÜRLICHE FARBEN STATT GIFTLACKE Isabel Rosenberger durfte schon nach wenigen Monaten anspruchsvolle Arbeiten ausführen, da sie handwerklich geschickt ist. Als sie mit 18 Jahren die Autoprüfung bestand, fuhr sie nach Anweisungen ihres Vorgesetzten allein auf Baustellen und zu Privatkunden. Am liebsten streicht sie Holzwerk wie Türen oder Fenster oder zeichnet mit dem Pinsel kunstvolle Muster oder Schriften nach, die viel Fingerspitzengefühl und eine ruhige Hand benötigen. «Dafür sind Frauen gut geeignet», sagt Isabel Rosenberger. Tür- und Fensterrahmen benötigen viel Zeit und Geduld für den Anstrich. Deshalb übertrug ihr Chef Lasse Pfenninger die Verantwortung für den Kreuzgang im Museum zu Allerheiligen. Dort ist Feinarbeit gefragt. Mit dem Pinsel trägt sie die «eingesumpfte» Farbe konzentriert und langsam an den Rändern ohne Abdeckung auf, da der Untergrund uneben ist. Um die Aussenwand des Kreuzgangs zu bemalen, muss Isabel Rosenberger auf das Rollgerüst steigen und kniend den Pinsel behutsam und gleichzeitig zügig führen, damit kein Tropfen auf die steinernen Gedenktafeln aus der frühen Neuzeit fällt. Obwohl die Bewegungen fliessend sind, ahnt man, wie anstrengend diese Haltung ist. Manchmal hat die junge Frau abends Muskelkater, oder wenn sie Decken streichen muss, spürt sie Verspannungen im Nacken. Aber das gehe schnell vorüber. Die Arbeit ist körperlich anspruchsvoll und kann daher im Alter ihre Spuren hinterlassen. Richtig gefährlich sei der Beruf nicht. «Wenn ich auf einer Baustelle den Untergrund entferne und dabei Asbest finde, höre ich auf und informiere den Chef.» Dann müssten Spezialisten mit Schutzausrüstungen weitermachen. Und wenn sie lösemittelhaltige Lacke spritzen müsse, ziehe sie die Schutzausrüstung mit Brille, Maske und Handschuhe über. «Es gibt kaum giftige Farben mehr. Wässrige Farben haben sie verdrängt.» Isabel Rosenbergers


Objekt

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B E R U F S P O R T R ÄT

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MALERINNEN (Lehrabschluss 2017) SH

87,5 %

LU/NW/OW

78,4 %

TG

65,2 %

GR

64 %

SG/FL/AI/AR

57,4 %

UR/SZ/ZG

54,5 %

BE

52,6 %

ZH

50,5 %

SO

47,6 %

AG

39,4 %

BS BL

16,7 %

TI %

Kreativität und Kundenkontakt sind der Malerin Isabel Rosenberger wichtig.

31,6 %

6,1 %

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Quelle: Schweizerischer Maler- und Gipserunternehmer-Verband

Unfallbilanz ist bescheiden. Sie hat einmal eine Vase zerbrochen, und einmal ist ihr ein Verdünner auf einen neu geölten Boden ausgeflossen. Der Boden musste neu gemacht werden.

AKZEPTANZ AUF DER BAUSTELLE Frauen, die diesen Beruf ergreifen, dürfen nicht zimperlich sein. «Sie müssen anpacken können», sagt Isabel Rosenberger. «Wer sich um seine Fingernägel und die Frisur sorgt, ist auf der Baustelle fehl am Platz.» So hätten einige Frauen die Lehre abgebrochen und seien aus der weissen Maleruniform in die Bürokleidung gestiegen. Es brauche auch ein dickes Fell im Umgang mit den Männern. Einige ihrer Kolleginnen bringen es bereits mit, sind schlagfertig, andere wie Isabel Rosenberger haben es lernen müssen. Die Sprüche mancher Bauarbeiter ignoriert sie mittlerweile ganz gut wie etwa: «Frauen gehören an den Herd, nicht auf eine Baustelle.» Aber die Männer seien toleranter geworden, da der Bau keine Männerdomäne mehr sei. Den Kontakt mit den Kunden liebt Isabel Rosenberger, nachdem sie ihre Schüchternheit abgelegt hat. Sie mag es, wenn sie kreativ

sein und beraten kann und auch mal etwas Ungewöhnliches drinliegt. Denn mit der Erfahrung entwickelt sich das Gespür für die Wirkung der Farbtöne im Raum und die Wahl der Farbprodukte. Sie hat ein paar ihrer eigenen Wände braun mit einem weissen Rahmen angemalt. Einmal durfte sie die Wand einer Kundin mit einer goldfarbenen Spachtelmasse überziehen. Bei Tapeten hingegen übergibt sie die Beratung lieber ihrem Chef. Lasse Pfenninger fördert Frauen in seinem Betrieb und ermöglicht ihnen Weiterbildungen. «Wir Frauen sind oft motivierter und sensibler», sagt Isabel Rosenberger. Die Karriereleiter möchte sie selbst dennoch nicht erklimmen. Denn die Verantwortung, die ein Malermeister oder ein Vorarbeiter übernehmen muss, ist ihr zu gross. Sie gibt zwar auf den Baustellen Anweisungen, sieht, was es vor Ort braucht, und beanstandet fehlerhafte Stellen. Denn sie ist nicht nur mit sich selbst anspruchsvoll: «Ich möchte die Baustelle sauber abgeben.» Ihre Zukunft sieht sie in fachlichen Weiterbildungen und hofft, dass im Malerberuf irgendwann Teilzeiteinsätze möglich sein werden, sollte sie dereinst Mutter werden.

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L E U T E

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1 Die Manufaktur-Eröffnung der IWC Schaffhausen vom 27. August 2018 im Merishausertal

Mit einem Prachtbau ins neue Zeitalter

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1 Eröffnung mit Phillipp Schlatter, Uhrmacherlehrling IWC, Kurt Klaus, IWC, und Christoph Grainger-Herr, CEO IWC (von links) 2 Peter Hartmeier, Kommunikationsexperte/Ex-Chefredaktor «Tages-Anzeiger»

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3 Fabian Cancellara, ehemaliger Radrennfahrer 4 Christian Schneider, alt Stadtschreiber, Sabine Spross, Stadtschreiberin, Raphaël Rohner, Stadtrat, Daniel Preisig, Stadtrat, Cornelia Stamm Hurter, Regierungsrätin, Peter Neukomm, Stadtpräsident, Katrin Bernath, Stadträtin (von links)

BILDER  ERIC BÜHRER

5 Andreas Voll, IWC, und Hannes A. Pantli, IWC (von links) 6 Kabir Khan und Susanne Sigg, IWC

7 K atharina Epprecht, Direktorin Museum Schaffhausen, und Daniel Homberger, Sohn des letzten privaten Eigentümers der IWC

8 Gian-Rico Willy, UBS, und Martin Burkhardt, KV Schaffhausen (von links)

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9 Kurt Klaus, IWC, Marthe Klaus und Ronald Jäger, IWC (von links) 10 Marc Langenbrinck, CEO Mercedes-Benz Schweiz AG


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E I N M A N N B E T R I E B

«Wenn man zu viel überlegt, passiert nichts» David Bell ist Inhaber eines Tonstudios und Multimediageschäfts in Beringen. Seit 15 Jahren verfolgt er die neusten digitalen Entwicklungen und testet sie für den Businesseinsatz. TEX T UND BILD FR A NZISK A BA RTEL

Die Belvedere-Suite ist noch frei, das Russell-Premium-Zimmer wurde bereits reserviert. Auf einem grossen Bildschirm ist die Werbeplattform eines Hotels aufgeschaltet. Sie zeigt an, welche Zimmer noch gebucht werden können. Unmittelbar daneben leuchtet ein Begrüssungsdisplay mit einem «Herzlich willkommen» seinem Betrachter entgegen. Trotz der Sonneneinstrahlung ist die Schrift gut zu lesen. Das liege an den hellen Displays, an einem normalen Hausfernseher könne man bei solch grellem Licht nichts sehen, sagt David Bell, Inhaber des Multimediabetriebs Blue Room Home Cinema und des Tonstudios Red Room Music Studio in Beringen. Mehrere solche «Digital Signage»-Geräte, sogenannte digitale Beschilderungen, stehen in den Räumlichkeiten mit grossem Schaufenster. Bis Ende letzten Jahres gab es hier eine Arztpraxis. Im August hat David Bell nun im Untergeschoss seines Hauses ein Geschäft für Produkte und Einrichtungen im Bereich Consumer-Electronics-und-Audio-VisualSysteme eröffnet. Mit dem Laden möchte er seinen Multimediabetrieb, der im Dezember 15 Jahre besteht, besser präsentieren. «Ich hatte noch nie einen klassischen Laden», sagt Bell. Er wisse, dass er sich dem aktuellen Trend des Ladensterbens entgegenstelle. Aber der Geschäftsführer glaubt an die Zukunft der kleinen Verkaufsstellen. Angst vor Neuem hat er keine. «Wenn man zu viel überlegt, passiert nichts», ist Bell überzeugt.

EIN SCHWIERIGES BUSINESS Gewagt hat David Bell schon einiges. Zum Beispiel als er vor acht Jahren die Urheberrechte am «Munotglöcklein» erwarb. Traditionsbewusst hat der gebürtige Brite mit Schaffhauser Wurzeln an der Grundmelodie und am Text festgehalten. Aber mit rhythmischem und instrumentalem Schwung gelang ihm eine moderne Neuauf lage. «Die Musik hat mich schon immer begleitet. Aber das ist ein schwieriges Business», so der 50-Jährige. Auch wenn das Monetäre nie das Wichtigste war: Das Tonstudio reicht nicht allein zum Leben. Ursprünglich hat Bell einen handwerklichen Beruf erlernt. Als 30-Jähriger machte er sich mit einem Geschäft für Autozubehör, Natelverkauf und -reparaturen das

erste Mal selbständig. «Da habe ich Alarm- und Soundanlagen eingebaut», sagt er. Später begann Bell mit dem Multimediageschäft. Eine wichtige Entscheidung, denn: «Die Neuinstallation, der Umbau und die Betreuung von Multimediaprodukten machen heute etwa 70 Prozent meiner Tätigkeit aus», sagt Bell.

EIN FESTER KUNDENSTAMM

David Bell mit einer VirtualReality-Brille. Er möchte den Einsatz virtueller Realitäten im Businessbereich ausprobieren.

An den ersten Käufer multimedialer Artikel kann sich Bell noch gut erinnern. Dieser interessierte sich für eine Heimkinoanlage. Bell hatte bei der Beratung und Ausführung praktisch freie Hand. Doch das sei immer auch eine Preisfrage. Zwischen 5000 und 20 000 Franken kostet eine professionelle Heim­ kinoanlage, je nach technischer Ausstattung. Das Arbeitsspektrum reicht aber viel weiter, und David Bell hat sich mit der Zeit einen festen Kundenstamm aufgebaut. Für Grosskunden stattet er ganze Konferenzräume mit den gewünschten digitalen Produkten aus und installiert diese auch selbst. Zur weiterführenden Betreuung ist Bell turnusmässig vor Ort. Probleme kann er dann unmittelbar beheben, beispielsweise wenn ein Update aufgespielt werden muss oder wenn Schwierigkeiten zwischen der IT und dem Nutzer auftreten. Bei anderen Grossaufträgen, zum Beispiel Turnhallenbeschallungen, setzt Bell sein Wissen aus dem Tonstudio vollumfänglich ein. Daneben gibt es immer wieder kleinere Anfragen, etwa für die Installation von Fernsehern oder für die Digitalisierung von Medien. Und wie lässt sich mit der rasanten multimedialen Entwicklung Schritt halten? «Ich bin immer an Neuheiten interessiert und teste oft selbst, wie ein effektiver Einsatz im Businessbereich möglich ist», sagt Bell. Zum Beispiel anhand des elektronischen Flipcharts. Das steht bereits im Laden inmitten der anderen «Digital Signage»-Geräte. Der Inhalt lasse sich speichern und bei Bedarf per Mail verschicken, erklärt Bell, während er mit einem kompatiblen Stift auf das Display schreibt. Umgekehrt könne der Nutzer seine Dateien – gespeichert oder aus dem Internet – auf das Flipchart aufspielen.


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