SH Wirtschaft 3/2021

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CHF 8.–

S E P TE M BE R 2021

Das Schaffhauser Wirtschaftsmagazin

ARE ALE MIT POTENZ IAL

Freiflächen für neue Wirtschaftsräume HOCH HINAUS IM RHY TECH

LEICHTGRILL ALS EXPORTHIT

PLUS

Ein Mix aus Wohnen und Arbeiten soll das einstige Alusuisse-Areal beleben

Wie ein pensionierter Schaffhauser mit einem selbst entwickelten Grill in Japan Erfolge feiert

Wirtschaftsförderung Kanton Schaffhausen


FG WM KS No Vers 1.0 01/2021/A-D-CH MM/YYYY/A-D

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I N H A LT

E D I T O R I A L

AREALE MIT POTENZIAL 04 Ein Augenschein auf dem ehemaligen Alusuisse- Gelände zeigt: Ein vielfältiges Quartier entsteht

Liebe Leserinnen und Leser

10 Wo sich Schaffhausen neu erfinden kann, sagt der Stadtplaner Marcel Angele im Interview

Schaffhausen schneidet im aktuellen Kantonsranking der UBS in Bezug auf die Wirtschaftsstruktur mit einem fünften Platz sehr gut ab – dank guter Branchendiversifikation. Dies wirkt sich positiv auf die Zahl der Beschäftigten aus. Sie könnte im Vergleich zu anderen Kantonen überdurchschnittlich zunehmen – bis 2030 um 2,5 Prozent. Auf dieser Dynamik basieren auch die Entwicklungsziele der Kantonsregierung für Wirtschaft und Bevölkerung. Die Wirtschaft soll an die innovative und industrielle Tradition anknüpfen, die erfolgreiche Ansiedlungsstrategie mit Fokus auf internationale Dienstleistungsunternehmen und Hightechbetriebe soll weitergeführt werden.

14 Mehr Entwicklungsmöglichkeiten für die industriellen Betriebe 21 Firmennews Reger Austausch an der Tischmesse Einblick in die Wirtschaftswelt erhalten 23 Finanzen Sechs Ratschläge für kluge Stockwerkeigentümer 25 ITS-News Gewinner des IVS Innovationspreisen der Schaffhauser Platzbanken 2021 27 RSE-News Projekt INOS unterstützt regionale KMU 29 KGV-News Baukultur im Kontext mit der Verdichtung 31 IVS-News Alle kämpfen um die Grösse ihres Steuerkuchenstücks 33 IVS-Mitglieder FAND AG Reasco AG 35 Firmenporträt Ein Schaffhauser entwickelt einen Leichtmetallgrill, der sogar in eine schmale Tasche passt

Die produzierende Industrie stellt heute 16 Prozent aller Arbeitsplätze im Kanton und erwirtschaftet 25 Prozent der Wertschöpfung. Diese Unternehmen und Arbeitsplätze sind nicht nur durch den Strukturwandel und die weltweite Konkurrenz stark unter Druck. Schon heute finden sich nur noch wenige Grundstücke im Kanton Schaffhausen, die für bedeutende Industrieprojekte – sei es für Ausbauvorhaben ansässiger Unternehmen oder Ansiedlungen – infrage kommen. Um sich weiterzuentwickeln, benötigen gerade Produktionsbetriebe neben stetiger Innovation vor allem auch genügend Raum. Diese Ausgabe beleuchtet die Spannungsfelder zwischen räumlicher und wirtschaftlicher Entwicklung und widmet sich der Frage, ob im Kanton Schaffhausen heute und in Zukunft die räumlichen Möglichkeiten für die nötige unternehmerische Weiterentwicklung gegeben sind und wo neue geschaffen werden könnten. Auf kantonaler Ebene bestehen Lösungsansätze für einen strategischen Umgang mit Arbeitszonen. Vertreter der Gemeinden Thayngen und Beringen, wo sich noch grössere Industriezonen und entsprechend viele Arbeitsplätze befinden, kommen dazu zu Wort. Auf kommunaler Ebene erläutert der Stadtplaner, wie die Stadt Schaffhausen Nutzungsfragen angeht, und das Rhytech in Neuhausen zeigt beispielhaft, wie Arealentwicklungen zu neuen Entwicklungsimpulsen führen können. Beat Rechsteiner

Christoph Schärrer

Leitung Verlag «Schaffhauser Nachrichten»

Delegierter für Wirtschaftsförderung des Kantons Schaffhausen

I M P R E S S U M ERSCHEINT V IERTELJÄHRLICH, 7. JAHRGANG, AUSGABE NR. 3, SEPTEMBER 2021  HER AUSGEBER «SH WIRTSCHAFT» MEIER + CIE AG SCH AFFH AUSEN, VORDERGASSE 58, 8201 SCH AFFH AUSEN  REDAK TION DANIEL A PALUMBO GR AFIKKONZEPT UND PRODUK TION FR ANZISK A RÜ TSCHI  TITELBILD M ARCEL ANGELE, STADTPL ANER VON SCH AFFH AUSEN; FOTO: MICH AEL KESSLER  HER AUSGEBER «NEWSLET TER» W IRTSCH AFTSFÖRDERUNG K ANTON SCH AFFH AUSEN, FREIER PL ATZ 10, 8200 SCH AFFH AUSEN  REDAK TION PASCAL SCHMIDLIN  GESTALTUNG UND PRODUK TION BBF COMMUNICATION + DESIGN; TRIX BRUNNER  VERLAG V ERL AG «SCH AFFH AUSER NACHRICHTEN», BEAT RECHSTEINER  ANZEIGENVERK AUF «SCH AFFH AUSER NACHRICHTEN», TELEFON 052 633 32 77, E-ANZEIGEN@SHN.CH  ABONNEMENTE JÄHRLICH FR. 28.–, EINZELN UMMER FR. 8.–, TELEFON 052 633 33 66, ABOSERV ICE@SHN.CH. DAS ABONNEMENT IST IN DEN MITGLIEDERBEI­T R ÄGEN DES K ANTONALEN GEW ERBEV ERBANDES KGV UND DER INDUSTRIE- & W IRTSCH AFTS-V EREINIGUNG I VS R EGION SCH A FFH AUSEN SOW IE IM A BONNEMEN T DER «SCH A FFH AUSER NACHR ICHTEN» EN TH A LTEN. AUFL AGE 22 0 00 EXPL. ISSN 2297-5276  DRUCK STAMM+CO, SCHLEITHEIM

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Mikrokosmos

Rhytech Das ehemalige Alusuisse-Areal in Neuhausen soll wieder zum Leben erwachen. Zwei Wohntürme sind im Bau, und die markante hundertjährige Halle 22 wird eine Migros beheimaten. Für die Arealentwicklung ist die Bauherrschaft Halter AG zuständig. Diese muss dabei auf die Fledermausflugschneise Rücksicht nehmen. TEX T UND BILDER JEA NNET TE VOGEL

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n die türkisfarbene Baustellen-Abschirmung sind verschiedene kleine Gucklöcher eingelassen. Reisende, die am Badischen Bahnhof in Neuhausen auf den Zug Richtung Chläggi warten, können so die Baufortschritte auf dem Rhytech-Areal beobachten. Mehrere Wohngebäude, ein Supermarkt, ein kleines Pärkchen: Noch existieren sie erst auf dem Papier, werden aber bis in drei Jahren Wirklichkeit sein. Das ehemalige Industrieareal soll zu einem Ort für Wohnen, Arbeit, Erholung und Freizeit werden, das ist das Ziel der Immobilienentwicklerin Halter AG und die Aufgabe von Projektleiter Pascal Welti. «Das neue Quartier soll im ersten Quartal 2024 eröffnet werden.»

INVESTITION VON 220 MILLIONEN FRANKEN Im «Kopf» der lang gestreckten Halle 22 ist es gemütlich, fast heimelig. Der Raum erinnert an ein grosses Wohnzimmer. Ein Parkettboden nimmt ihm die Kühle, die Wände sind dezent farbig gestrichen, Sitzgruppen laden zum Verweilen ein. Welti schaltet den riesigen Bildschirm ein und erklärt anhand von Visuali-

sierungen das Projekt, bei dem es um ein Investitionsvolumen von 220 Millionen Franken geht. Er ist seit 2018 für die Arealentwicklung zuständig. Seine Aufgaben sind: planen, kommunizieren und entscheiden. «Es ist das erste Industrieareal, für das ich verantwortlich bin, und es sind auch meine ersten beiden Hochhäuser.» Vor diesem Grossprojekt liefen bei ihm die Fäden bei der Entwicklung von neuen Einkaufszentren und herkömmlichen Wohnüberbauungen zusammen. Eigentümerin des Areals ist seit November 2017 die Belvedere Neuhausen AG, diese wiederum ist eine Tochtergesellschaft der Halter AG. Die Transformation vom teilweise brachliegenden und abgeschotteten Industrieareal zum Rhytech-Quartier bringt Neuhausen 280 neue Wohnungen und entsprechend viele neue Einwohnerinnen und Einwohner: «Die Gemeinde war von Beginn an in die Entwicklung


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Die Alusuisse-Sonne prangt immer noch im Eingangsbereich der Halle 22 – und wird dort auch bleiben.

Einen Teil der lang gestreckten Halle hat die Verpackungsmaschinenherstellerin Sacmi gemietet.

Andre Loos zügelte seine Brauerei im Sommer 2020 auf das Rhytech-Areal.

involviert, dies mit der notwendigen Zonenplanänderung und der Erarbeitung des Quartierplans», so Welti.

SANIEREN UND AUFHÜBSCHEN Das ehemalige Alusuisse-Areal hat eine lange Geschichte. Auf dem heutigen Rhytech genannten Gelände wurden zwischen 1894 und 2004 rund 20 Büro-, Fabrikations- und Lagergebäude erstellt. Der Grossteil davon wurde im vergangenen Winter rückgebaut. Doch nicht alle Gebäude müssen Neuem weichen. Mehrere Bauwerke werden saniert und aufgehübscht, die markante Halle 22 wird umgenutzt. Nach einem mehrjährigen Entwicklungs- und Planungsprozess wird das Areal nun in einen eigenständigen kleinen Kosmos verwandelt. Bereits eingemietete Firmen bleiben ansässig, darunter ein akkreditiertes Prüflabor, eine Maschinenherstellerin und eine kleine Bierbrauerei. Neue Unternehmen sollen hinzukommen. Verschiedene Gewerbe haben unterschiedliche Bedürfnisse, Welti sieht darin kein Problem: «Es existieren bereits robuste Räume, die unabhängig vom Inhalt funktionieren.» Das 26 000 Quadratmeter grosse Gelände wird künftig von verschiedenen Seiten her zugänglich sein, nicht wie bis jetzt bloss von der Badischen Bahnhofstrasse aus. «Einen ‹eigenen› Bahnhof haben wir ja schon», sagt Welti. Eine Tiefgarage mit rund 430 Parkplätzen unter den Wohngebäuden ist in Realisierung, drei Bushaltestellen rund ums neue Quartier sind geplant. Eine arealinterne Strasse wird zu den Wohnbauten führen, sie wird «Im Rhytech» heissen.

GLÜCK UND MENSCHENVERSTAND Bauen bei laufendem Betrieb ist eine grosse Herausforderung, alles zu kontrollieren ist schlichtweg unmöglich, sagt Welti: «Bei

so einem komplexen Vorhaben braucht es Vertrauen in die Projektbeteiligten, gesunden Menschenverstand und ein Quäntchen Glück.» Bis jetzt laufe alles rund, aber alle Beteiligten seien ständig gefordert. Im Frühjahr hat der Projektleiter an der Hochschule für Wirtschaft in Zürich über die Immobilienprojektentwicklung am Beispiel Rhytech-Quartier referiert. Die zweitletzte Folie zeigt einen Athleten, unter dem Bild steht «Es kommt jeden Tag ein Hammer geflogen  ...  die Frage ist, aus welcher Ecke ...», am Schluss des Satzes schmunzelt ein Smiley. Die Sanierung der vor über hundert Jahren erbauten Halle 22, in der früher unter anderem eine grosse Werkstatt untergebracht war, ist ab dem kommenden Winter geplant. Ihr industrieller Charakter soll nicht nur aussen, sondern auch im Innern bewahrt werden: «Dies macht den Charme dieser Baute aus», sagt Welti.

SUPERMARKT UND SCHOGGI Rund einen Drittel der grossen Halle wird die Migros mieten. Im Oktober 2019 wurde – nach 50 Jahren – die Migros-Filiale an der Wildenstrasse geschlossen. Seitdem müssen die Neuhauserinnen und Neuhauser ohne «M» vor Ort auskommen. Wann genau die Türen des rund 800 Quadratmeter grossen Supermarktes aufgehen, ist noch offen: «Ziel ist es, dass die Migros so rasch als möglich eröffnen kann», sagt Welti. Bereits fest steht hingegen, dass es kein Migros-Restaurant mehr geben wird. Ein Teil des Gebäudes bleibt im Innern weitgehend unangetastet: die 400 Quadratmeter Fläche, die an die Verpackungsmaschinenherstellerin Sacmi Packaging & Chocolate Swiss SA vermietet sind. Mit Sacmi hat eine italienische Maschinenbaugruppe in Neuhausen Fuss gefasst. «2020 haben wir hier in dieser Halle


Der Aushub ergibt einen Würfel von rund 32 Metern Kantenlänge. Mit den 28 000 Quadratmetern Parkett, die in den Neubauten verlegt werden, könnte man das ganze Areal und nochmals ein Feld von 44 x 44 Metern bedecken. Insgesamt 15 Aufzüge werden die Bewohner zu total 543 Spiegelschränken bringen.

unseren ersten Prototyp gebaut», sagt Senior-Entwickler Harry Lenherr. «Seitdem haben wir schon sechs Verpackungsmaschinen verkauft.» Im Gebäude schräg gegenüber, im sogenannten Bau 8, hat Sacmi rund 200 Quadratmeter Bürofläche gemietet. Von dort aus steuert sie den weltweiten Verkauf ihrer Maschinen, die pro Minute 1500 Schoggi- oder Müesliriegel verpacken können. Ebenfalls mit Verpackungen zu tun hat die Firma Paconsult – und mit vielem mehr. Das akkreditierte Prüflabor bildet verschiedene Umweltsituationen für Kunden aus den Bereichen Luft- und Schifffahrt, Schienenverkehr, Sicherheit, Transport und Automotive nach. Die Firma ist seit 2013 Mieterin auf dem Areal: anfänglich auf mehrere Gebäude verteilt und seit 2020 als Alleinmieterin im Bau 9.

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im Rohbau stehen. «Wir brauchen bloss neun bis zehn Tage für ein Stockwerk», sagt Welti. Die Rhyfall-Tower-Eigentumswohnungen seien eher für arrivierte Paare konzipiert und für Familien mit schon etwas älteren Kindern, während die Hochhaus-Mietwohnungen – mit breitem Angebot an Wohnungstypen – nicht für eine spezifische Zielgruppe gedacht seien. Und die 68 Eigentumswohnungen im dritten Gebäude, dem «RhyGarten», seien eher etwas für jüngere Familien, junge Paare und Alleinstehende. «Das ist aber in keiner Weise absolut oder ausschliessend zu verstehen», hält Welti fest. Der Baustart vom «RhyGarten» wird noch in diesem Herbst erfolgen.

RHEINFALLBLICK AB DEM 10. STOCK

ZEHN TAGE FÜR EIN STOCKWERK

Apropos Stockwerk: «Eine schöne Aussicht werden alle RhyfallTower-Bewohner haben», verspricht er. Der Blick auf den Rheinfall ist ab dem zehnten Stock im Preis inbegriffen. In den Wintermonaten, wenn die Bäume kein Laub tragen, werde man bereits ab der sechsten oder siebten Etage einen Blick auf den Wasserfall erhaschen können. In den Genuss einer «Hammeraussicht» sollen aber nicht bloss die Bewohnerinnen und Bewohner kommen, sagt Welti: «Im obersten Stock des kleineren Gebäudes ist ein Panorama-Restaurant mit Bar geplant.» Das Restaurant, das Einheimische und Touristen gleichermassen anziehen soll, ist schon vermietet, wer es betreiben wird, stehe aber noch nicht fest.

Herausragend im wahrsten Sinne des Wortes werden die beiden Hochhäuser mit 17 beziehungsweise 24 Stockwerken sein. Das kleinere Gebäude wird 116 Mietwohnungen, das grössere 96 Eigentumswohnungen beinhalten, rund 70 Prozent sind bereits verkauft. In einem Jahr sollen die 60 und 80 Meter hohen Türme

Mit Verzögerungen in der Bewilligungsphase und sich ändernden Marktanforderungen ist bei einem so grossen Projekt immer zu rechnen. «Es ist wichtig, sich eine gewisse Flexibilität zu bewahren», sagt Welti. Er zitiert Wayne Gretzky, der als bester Eis-

Einen Fuss im Bau 8 und einen im Bau 5 hat Andre Loos. Die Räumlichkeiten seiner Bierbrauerei «Hope» liegen im Erdgeschoss der miteinander verbundenen Gebäude. Er zog vor rund einem Jahr auf das Areal, weil seine Kleinstbrauerei im Zentrum von Neuhausen aus allen Nähten platzte. Die Entscheidung sei ihm leicht gefallen, die Chancen, den Betrieb weiter vergrössern zu können, stünden gut, zudem: «Altes wird erhalten und Neues entsteht, dieser Mix gefällt mir sehr», sagt Loos, der sich zum Einzug vier zusätzliche 500-Liter-Tanks gegönnt hat.

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hockeyspieler aller Zeiten gilt: «Geh dorthin, wo der Puck sein wird. Nicht dahin, wo er war.» Das Projekt weist auch Besonderheiten auf: «Die Storen der Schlafzimmer werden bei Einbruch der Dämmerung automatisch heruntergefahren.» Dies war nicht von Anfang an geplant, doch Pro Natura forderte, dass die Flugschneisen von Fledermäusen vor den neuen Lichtimmissionen geschützt werden. «Selbstverständlich können die Bewohner die Storen bei Bedarf auch wieder hochfahren.»

LÄDEN BRINGEN LEBEN Vielseitige Angebote sollen das neue Quartier auch für Nicht-Bewohner attraktiv machen: Eine kleine Markthalle, ein Kiosk, ein Fitness- und ein Ärztezentrum – kurz, alles was man gerne in seiner Nähe weiss – soll es bis in drei Jahren auf dem Areal geben. «Grundsätzlich wünsche ich mir, dass in der Halle 22 Güter des täglichen Bedarfs erhältlich sind», sagt der Projektleiter. Auch handwerksnahe Verkaufsgeschäfte und Dienstleister, wie etwa ein Veloladen

Pascal Welti ist seit 2018 für die Arealentwicklung zuständig.

INDUSTRIEGESCHICHTE

oder ein Nähatelier, seien sehr willkommen. «Was auch immer gut funktioniert, ist ein Beauty-Bereich mit Coiffeur-, Nagel- oder Kosmetikstudio», sagt Welti. Gegenwärtig seien dafür aber noch keine Verträge abgeschlossen, der Vermietungsstart werde erst gegen Ende Jahr erfolgen. An – ebenerdigen – Verpflegungsmöglichkeiten werde es auf dem Areal ebenfalls nicht mangeln, verspricht Welti. Vorbild für die Markthalle ist die gedeckte Halle im «Viadukt» in Zürich, im Vordergrund sollen regionale Lebensmittel und Produkte stehen, kombiniert mit einem Restaurant.

90 BÄUME PFLANZEN

Alusuisse, 1888 unter dem Namen Aluminium Industrie Aktien­gesellschaft (AIAG) gegründet, wurde rasch global tätig. Aluminium wird heute noch in vielen Sparten gebraucht, vor allem in der Verkehrstechnik. Bereits 1945 wurde in Neuhausen die älteste Aluminiumhütte Europas stillgelegt und 1950 abgebrochen. 1963, zum 75. Jahrestag, wurde der Name in Schweizerische Aluminium AG (Alusuisse) geändert. Wirtschaftsgrössen wie Christoph Blocher und Martin Ebner besassen namhafte Anteile am Konzern und sassen im Verwaltungsrat.

Ein besonderer Schwerpunkt der Transformation liegt auf der Umgestaltung der Aussenbereiche. Dabei sollen Plätze entstehen, die zum Verweilen einladen. Rund ein Fünftel des Areals wird begrünt, sagt Welti: «Insgesamt werden wir rund 90 Bäume pflanzen.» Das Dach des Sockelgeschosses um die beiden Wohntürme und weitere Grünflächen werden öffentlich zugänglich sein. Im Spitz, Richtung Neuhausen-Zentrum, ist ein Pärkchen geplant. Früher stand dort das «ewige Provisorium», der sogenannte Bau 2. Ab 1987 wurde das einstöckige Gebäude von den «Verbundwerkstöfflern» in Beschlag genommen. Diese Fachleute befassten sich etwa mit der Forschung und Entwicklung sowie Vermarktung von schwer entflammbaren Aluminiumverbundplatten wie Alucobond®.

Um die Jahrtausendwende waren auf dem Neuhauser Areal rund 210 Personen in der Forschung und Entwicklung beschäftigt. Zu diesem Zeitpunkt verlor die Alusuisse ihre Selbstständigkeit, der Name verschwand. Das Logo, eine Sonne, prangt aber immer noch im Eingangsbereich der Halle 22, und es wird dort auch bleiben. Die kanadische Käuferin Alcan wurde 2007 ihrerseits vom Bergbaukonzern Rio Tinto geschluckt.

Grün soll es auch rund um die Eigentumswohnungen im Winkelbau «RhyGarten» werden. Vom Erhalt der bestehenden Gebäude über die Neubauten zu den Grünflächen und zum Gleisanschluss, die Immobilienentwicklerin Halter will ein ganzheitliches Konzept schaffen, dazu gehört auch die Beheizung. Fernwärme und -kälte wird der Energieverbund Neuhausen liefern. «Es handelt sich um nachhaltige Energie aus gereinigtem Abwasser der Kläranlage Röti», erklärt Welti. Um den Anschluss zu ermöglichen, wurden drei Stahlrohre unter dem Bahndamm der DB südöstlich des Bahnhofs durchgetrieben. Bis kommenden Herbst werden alle bestehenden Gebäude umgerüstet sein.

Auch das Rhytech-Projekt hat bereits eine längere Geschichte – sie nahm spätestens 2013 ihren Anfang. Damals war der notwendigen Änderung der Bauordnung, welche nun die Höhe der Wohntürme ermöglicht, mit bloss 16 Stimmen Unterschied zugestimmt worden.

«Unser Ziel ist es, dass man ab 2024 das Rhytech-Quartier gar nicht mehr verlassen müsste. Hier soll es alles geben, was man zum Leben braucht», sagt Welti. Eine Reminiszenz an die Alusuisse ist ebenfalls geplant: «Die Fassaden der beiden Hochhäuser werden aus Alucobond® sein.»

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«Jeder Ort hat eine Geschichte, und es ist immer angebracht, an diese anzuknüpfen. Das schafft Identität.» Der Schaffhauser Stadtplaner Marcel Angele über Areale und Gebiete mit Entwicklungspotenzial, urbane Wohnformen und Wirtschaftscluster, warum die richtige Mischung und Vielfalt eine lebendige Stadt ausmacht und wo sich Schaffhausen neu erfinden kann. INTERVIEW DA NIEL A PA LUMBO BILD MICH A EL KESSLER


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Marcel Angele, auf welche Besonderheiten muss ein Stadtplaner Rücksicht nehmen, wenn er in Schaff hausen wirkt? In Schaffhausen ist räumlich vieles auf die mittelalterliche Altstadt ausgerichtet. Prägend ist auch die markante Topografie: Auf den höheren Ebenen befinden sich sehr schöne, begrünte, ­beliebte Wohnlagen mit überwiegend Einfamilien- und Reiheneinfamilienhäusern, in den Tälern liegen die Arbeitsgebiete. In diesen, im Richtplan Siedlung als Transformationsgebiete ­bezeichneten Gebieten, wo die Schwerindustrie in den 1990erJahren weggebrochen ist, können wir Schaffhausen ein Stück weit neu erfinden. Hier rechnen wir auch weniger mit Widerstand, als etwa in beliebten Wohnquartieren wie der Breite. Die Stadt soll nachhaltig, aber moderat wachsen – mit über 6000 Personen in 15 Jahren. Letztes Jahr ist die Einwohnerzahl um 330 Personen gewachsen, dank der umgenutzten Stahlgiesserei war es das stärkste Wachstum seit 2009. Schaff hausen erreichte dadurch die höchste Einwohnerzahl seit 1973. Gibt es Areale mit ähnlichem Wachstumspotenzial? In den Transformationsgebieten verfügen wir über die höchsten Wachstumspotenziale, zum Beispiel in Mühlenen, im Mühlental und in Ebnat West am Zugang zum Herblingertal. Das grösste Potenzial, diese Stadt weiterzuentwickeln, besteht in den zentrumsnahen, ringförmig um die Altstadt gelegenen Gebieten. Die Umnutzung der Stahlgiesserei im Mühlental ist ein erster solcher Baustein. Die hier angebotene urbane Wohnform ist gefragt und setzt einen Kontrapunkt zu den Wohngebieten mit Einfamilienund Reiheneinfamilienhäusern. Im Mühlental könnten weitere Mehrfamilienhäuser entstehen, in dichter Bauweise, mit einem Versorgungsmix im Erdgeschoss. Läden, Gewerbe, Gastronomiebetriebe, Dienstleistungs- und Bildungsinstitutionen beleben solche Orte. Schaff hausen besitzt aber auch Reserven in den ­G ebäuden der Altstadt. Baulücken ausserhalb der Altstadt oder Grundstücke, die noch nicht maximal ausgenützt sind. Wie wollen Sie in der Altstadt verdichten? Die Dachstöcke sind oft nicht ausgebaut. Geschosshöhen wie in der Altstadt, die höher sind als im Standardwohnungsbau, sind attraktiv auch für zeitgemässe Wohnformen. Zurzeit laufen Projekte in verschiedenen Gassen wie etwa der Repfergasse, der Stadthausgasse oder der Frauengasse mit grösseren Eingriffen. Ist es also im Interesse der Stadt, dass Privatbesitzer ihr Grundstück maximal ausnutzen? Wir sollten dort, wo wir schon besiedeltes Gebiet haben, verdichten, aber es ist sehr wichtig, dass wir es nicht flächendeckend überall gleich machen, sondern differenziert: In beliebten Wohngebieten wie dem Emmersberg oder der hinteren Breite werden wir den Bestand respektieren und nur geringfügig verdichten, um individuelle Entwicklungen zu ermöglichen. Hochhäuser ab 30 Meter erachtet der Richtplan in Einzel­fällen als ideale Bebauungsform für Schaff hausen. In Neuhausen waren die Hochhausprojekte sehr umstritten. Wie viele Hochhäuser wollen Sie bauen? Und wo? In sogenannten Eventualgebieten, die eher in den Tälern liegen und sich vielfach mit den Transformationsgebieten überlagern, wie in Mühlenen, im Mühlental und in Ebnat West. Sensible L­ agen, in denen Hochhäuser ausgeschlossen werden, sind ­dagegen die Altstadt, auf Anhöhen, wo eine erhöhte Sichtbarkeit besteht, oder die Dorfkernzonen. Hochhäuser sind nicht unbedingt ein Instrument, um baulich zu verdichten. Sie erhalten nicht mehr Ausnützung, sondern stellen eine andere Bauart dar. Der Verkehr

konzentriert sich dabei auf ein Grundstück, daher müssen wir die Zu- und Wegfahrten beachten. Der Richtplan Siedlung sieht die Positionierung Schaff hausens zwischen überschaubar und urban vor. Was heisst das? Überschaubar meint, sich in dieser Stadt daheim fühlen zu können, Schaff hauser, aber auch Neuzugezogene. Orte, an denen es einem wohl ist, stiften Identität. Das Urbane ist dagegen ein weltweiter Trend. Immer mehr Leute ziehen vom Land in die Stadt. Auch Schaffhausen ist gut beraten, wenn sie urbane, vielfältige – Stichwort Stahlgiesserei – Orte schafft. Davon haben wir noch wenige. Worauf muss man achten, um eine Stadt erfolgreich zu planen? Vom Tabula-rasa-Ansatz hat sich die Stadtplanung verabschiedet. Jeder Ort hat eine Geschichte, und es ist immer angebracht, an diese anzuknüpfen. Das schafft Identität. Im Raum Zürich wird heute bedauert, dass in einzelnen Entwicklungsgebieten zu viel abgebrochen wurde. Für die Akzeptanz des Ortes ist Tabula rasa eher nachteilig.

M AR CE L AN G E LE ist seit 2017 Stadtplaner von Schaffhausen und hat mit seinem Team den Richtplan Siedlung der Stadt Schaffhausen erarbeitet. Auf dieser Grundlage wird derzeit die Bau- und Zonenordnung überarbeitet, die dann auch für Grundeigentümerschaften verbindlich ist.

Sieben neue Quartierzentren sollen entstehen. Welche Bedeutung haben diese? Wir versuchen, mit diesen Quartierzentren eine einfache Versorgung vor Ort sicherzustellen – einen Lebensmittelladen, einen Briefkasten, eine Bushaltestelle, einen Aufenthaltsbereich, ­A ngebote, die Begegnungsmöglichkeiten begünstigen. Schlendert man durch die tollen, begrünten Wohngebiete, findet man Privathäuser und öffentliche Strassen vor, aber keinen Aufenthaltsraum, abgesehen von den Schulhäusern, die eher Kindern, ­Jugendlichen und Sporttreibenden dienen. Welches neue Quartier ist gelungen? In Niklausen ist durch die wichtige Zusammenarbeit mit der Quartierentwicklung ein Quartierzentrum entstanden. Die Leute im Quartier haben das Angebot der Stadt aufgenommen und weiterentwickelt. Sie haben einen Raum eingerichtet, in unmittelbarer Nachbarschaft zu einem Platz. Das Bedürfnis der Bevölkerung nach einem Kino für Kinder und ein bescheidenes Gastronomie-Angebot wurden hier verwirklicht. Wie beurteilen Sie das 2004 auf dem BleicheAreal entstandene, eher unbelebte Urba(h)n? Schwierig. Wie in vielen Städten war das die Rückseite des Bahnhofs. Die Bahntrasse zerschneidet auch in Schaffhausen den Stadtkörper. Entlang der


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Spitalstrasse ist ein langes Haus entstanden. Anschliessend dominieren Rampenbauwerke und Anlieferungen den Strassenraum. Was fehlt, ist die Sichtbarkeit attraktiver Angebote, das Einladende, ein einfacher Zugang wie die Passerelle in Basel. Schaut man von der Altstadtseite her hinüber, ist keine hohe Personenfrequenz oder ein Gastronomieangebot wahrnehmbar. Auf dem Bleicheareal befindet sich der zentrale Platz innerhalb der Überbauung. Es wäre prüfenswert gewesen, ihn nach vorne an die Spitalstrasse zu verlegen und im Zentrum eher einen privateren Aussenraum zu gestalten, für die Menschen, die dort wohnen.

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danken, ob wir Logistikstandorte in Grenznähe besser ausnutzen und diese vermehrt mit Dienstleistungen wie etwa Konfektionierungsschritten verbinden könnten. So liessen sich neue Handelsplätze entwickeln. Die Stadt Schaffhausen ist ja aus einem Handelsplatz entstanden, indem vor dem Rheinfall ein Lagerplatz errichtet wurde (lacht). Das Herblingertal ist grundsätzlich ein unempfindliches Gebiet. Dort finden sich keine sensiblen Wohngebiete, die mit lauten Arbeitsprozessen in Konflikt treten. Um das Herblingertal wirtschaftlich zum Blühen zu bringen, sollen sich vermehrt arbeitsintensive Betriebe ­a nsiedeln. Steuern können wir das nicht, aber wir können die Rahmenbedingungen förderlich gestalten.

Dafür haben die Bewohner nun eine ruhige Wohngegend. Reine Schlafquartiere, wo die Menschen tagsüber auswärts arbeiten, sind wenig belebt. Zur Zeit der Industrialisierung trennte man das Arbeiten und das Wohnen, weil die Arbeitsplätze laut, stickig und dreckig waren. Heute sollen gemischte Nutzungen die Quartiere beleben. Ideal DER RICHTPLAN SIEDLUNG wäre, wenn die Menschen dort wohnen, wo sie arbeiIST AUF DER WEBSITE ten, und in den Erdgeschossen ein Geschäft betreiben – DER STADT EINSEHBAR. ein Architektur- oder ein Treuhandbüro halten. Die Stadt der kurzen Wege. So entstehen natürlich belebte Orte mit vielfältigen Kontakten, wo man einander kennt und enge Banden entstehen können, private wie auch geschäftliche. Quartiere, in denen sich die Menschen zuhause fühlen, längere Zeit bleiben, sich einbringen und engagieren, selbst etwas auf die Beine stellen können. Sie rechnen im Richtplan Siedlung mit einem Potenzial von 10 000 neuen Beschäftigten. Das ganze Herblingertal soll produzierendes und arbeitsgenerierendes Gebiet bleiben. In Mühlenen, im Mühlental und in Ebnat West werden Mischnutzungen angestrebt. In Ebnat West soll zum Beispiel ein Nutzungsmix von mindestens 40 Prozent Arbeiten und maximal 60 Prozent Wohnen realisiert werden. Diese Transformationsgebiete sind nach dem Rückzug der Schwerindustrie keine Brachen. Dort findet bereits eine Wertschöpfung statt, darum können und wollen wir hier nicht mehr hoheitlich planen, sondern müssen die Grundeigentümer und die Menschen vor Ort in den Planungsprozess miteinbeziehen, um zum Beispiel den Nutzungsmix zu diskutieren. In Ebnat West klappt das ziemlich gut. Diesbezüglich ist die obere Breite einfacher, da das Grundeigentum Kanton und Stadt gehört und weitestgehend unbebaut ist. In Mühlenen sind es über zwanzig Grundeigentümerschaften. Das wird schwieriger. Aber es führt kein Weg daran vorbei. Mit wem führen Sie sonst Gespräche? Die Wirtschaftsförderung ist ein wichtiger Partner bei der Entwicklung der Transformationsgebiete. Die wissen hinsichtlich Lagen und Flächen besser als die Stadtplanung, was seitens wirtschaftlicher Akteure nachgefragt wird. Im Kanton Solothurn ist es der Gemeinde Luterbach zum Beispiel gelungen, eine grosse Biotechfirma anzusiedeln, weil sie ein entsprechendes Grundstück anbieten konnte. Schaffhausen war nach meinem Wissen auch als Standort im Gespräch. Im Herblingertal sollten wir mit den wenigen noch nicht bebauten Flächen die Chance nutzen, auf eine allfällige Anfrage in den kommenden Jahren reagieren zu können. Welche Arbeitsplätze sollen in Schweizersbild und beim Bahnhof Herblingen entstehen? Ein Ansatz der Wirtschaftsförderung besteht darin, die gewerblichindustrielle Tradition in Schaffhausen mit der Digitalisierung zu verbinden und Arbeitsplätze für die Industrie 4.0 zu schaffen, zum Beispiel auf dem Gebiet der Mobilität. Wir machen uns auch Ge-

Wie? Der Bahnhof Herblingen ist momentan ein eher unwirtlicher Ort, der sich aufwerten lässt. In den letzten Jahren wurden oft grössere Nutzungen ins Herblingertal hinaus verlegt, wie das Stadion oder das Polizei- und Sicherheitszentrum mit Gefängnis. Der Ort ist gut über die Bahn angebunden, an Winterthur oder auch Zürich. Das ­G ebiet hat neben verarbeitenden und produzierenden Betrieben auch Potenzial für Dienstleistungsunternehmen. Ein Hotel ist im Gespräch, das Stadion soll nicht nur dem Fussball dienen, sondern vermehrt kulturelle Events ermöglichen. Die Stadt kann öffentliche Zwischenräume bedürfnisgerecht gestalten, auf entsprechende Infrastruktur einwirken. Wer fährt zum Beispiel heute mit dem Velo ins Herblingertal? Drehen wir an den richtigen Schrauben, können wir das Herblingertal schrittweise aufwerten. Warum muss Schaff hausen überhaupt wachsen? In Ostdeutschland schrumpfen zum Teil die Städte. Mit Wachstum eröffnet sich die Chance, dass etwas Neues entsteht. Wir wollen ja nicht in einem ­Museum wandeln. Die Wirtschaft und die Bevölkerung haben geänderte Bedürfnisse und Vorstellungen, denen auch mit neuen Gebäuden entsprochen werden kann. Wachstum soll auch einen wirtschaftlichen Anreiz erzeugen. Erhöhen wir etwa die Ausnützung, können Grundeigentümerschaften mehr Flächen nutzen. Sie können investieren, ­etwas bewegen, ihre Vorstellungen umsetzen. Die Stadt könnte dadurch ihr Gesicht verlieren. Deshalb sind Differenzierung und Qualität sehr wichtig. Die Altstadt wird noch in fünfzig Jahren so aussehen wie heute. Aber in Mühlenen, im Mühlental oder in Ebnat West kann man auch mit ­Abbrüchen operieren. Mit dem Richtplan Siedlung ermöglichen wir eine Vielfalt an Wohn- und Arbeitsformen. So hoffen wir, dass die meisten einen geeigneten Wohnort oder Arbeitsplatz, aber auch attraktive Freiräume finden, die zu ihnen passen. Wir brauchen Unterschiede in der Stadt, wie ein Mosaik, das nur durch unterschiedliche Steine seine Geltung entfalten kann.

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newsletter Wirtschaftsförderung Kanton Schaffhausen

Oberwiesen

Stahlgiesserei Gewerbepark Hallau

Rhytech

SIG-Areal

Kammgarnareal Ort Schaffhausen Fläche 0,75 Hektaren Nutzungszweck Freizeit / Bildung / Kreativwirtschaft S e i t e 16

Industriezone Beringen Ort Beringen Fläche 60 Hektaren

Nutzungszweck Industrie / Gewerbe Die Beringer Industriezone ist nach dem Herblingertal das grösste zusammenhängende Industrie- und Gewerbeareal des Kantons Schaffhausen. Aus diesem Grund ist es auch einer der Entwicklungsschwerpunkte im kantonalen Richtplan.

Rundbuck


Mehr Entwicklungs­ möglichkeiten für die industriellen Betriebe DER PLATZ FÜR DIE PRODUZIERENDEN UNTERNEHMEN IM KANTON SCHAFFHAUSEN WIRD ZUNEHMEND KNAPP. DOCH WO GIBT ES NOCH POTENZIAL, WELCHE ENTWICKLUNGEN STEHEN AN UND WIE KÖNNEN DIE HERAUSFORDERUNGEN ANGEGANGEN WERDEN? IM GESPRÄCH MIT WIRTSCHAFTSFÖRDERER CHRISTOPH SCHÄRRER SOWIE STADTUND GEMEINDEPRÄSIDENTEN WERFEN WIR EINEN BLICK AUF DIE ENTWICKLUNGEN INDUSTRIELLER AREALE. TEXT PASCAL SCHMIDLIN | LAYOUT BBF

Herblingertal

Industrieareal Ramsen Ebnat West

Brüel / Oberes Riet Ort Thayngen Fläche 22 Hektaren Nutzungszweck Industrie / Gewerbe S e i t e 18

Kantonale Entwicklungsschwerpunkte Arbeitsplätze

Gewerbezentrum Hofwiese Roger Paillard, Gemeindepräsident Beringen

Dynamische Entwicklung in Beringen Die Gemeinde Beringen ist einer der grossen Industriestandorte im Kanton Schaffhausen — die Industriezone zieht sich von der Enge entlang des ganzen Dorfes in Richtung Neunkirch. «Wir haben einen gesunden Mix aus unterschiedlichen Branchen, Firmen und Unternehmensgrössen», sagt Gemeindepräsident Roger Paillard. Dazu gehören etwa die BBC Group, Stratec oder Syntegon (ehemals Bosch) — der grösste Arbeitgeber der Gemeinde. Entsprechend hoch ist der Stellenwert der Industrie und damit auch des Areals in der Gemeinde. «Viele Einwohnerinnen und Einwohner haben hier in unmittelbarer Nähe ihren Arbeitsplatz», sagt Paillard. Das Industriegebiet entwickle sich derzeit sehr dynamisch. «Bald bezieht die Firma Brütsch Elektronik ihren neuen Standort, und der Kakaoverarbeiter Pronatec baut aktuell seine Produktion auf.»

Zudem entsteht ein grosses und modernes Datencenter auf dem Areal. «Davon erhoffen wir uns eine weitere positive Signalwirkung für unsere Region», so Paillard. Doch nicht nur neue Unternehmen treiben den Wandel im Industriegebiet voran. «Auch ansässige Firmen hegen Erweiterungspläne.» Das sei erfreulich, die damit verbundene starke Nachfrage nach Industrieland bringe aber auch Herausforderungen mit sich. «Die grössten Landreserven befinden sich in privaten Händen. Die Gemeinde selbst verfügt nur über wenig Land.» Entsprechend seien ihre Steuerungsmöglichkeiten eingeschränkt. «Wir sind bemüht, zusammen mit der Wirtschaftsförderung, dem Kanton und Privaten den Interessenten sinnvolle Optionen zu bieten, um den Unternehmen weiter Entwicklungsmöglichkeiten in Beringen zu bieten», so Paillard.


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In jüngster Vergangenheit wurden zahlreiche ehemalige Industrieareale umgenutzt — etwa die Stahlgiesserei oder das Rhytech-Areal. Wohnen statt Industrie ist die Devise. Doch das birgt auch Herausforderungen, denn der Platz für Industrie- und Produktionsbetriebe im Kanton Schaffhausen wird knapp. Deshalb sei eine langfristige Strategie nötig, damit Ausbauprojekte und Neuansiedlungen im Industriesektor auch künftig möglich seien, sagt Wirtschaftsförderer Christoph Schärrer. Das Rhytech-Areal, einst Heimat der Alusuisse und später diverser Unternehmen im Material- und Oberflächenbereich, ist im Wandel. Es wird gebaggert, gebohrt und gehämmert. Hier entsteht mitten in Neuhausen am Rheinfall ein neues Quartier mit Wohntürmen und Verkaufsflächen. Damit erhält ein weiteres einstiges Zentrum der Schaffhauser Schwerindustrie ein neues Gesicht. Schon weit fortgeschritten ist die Transformation auf dem SIG-Areal hoch über dem Rheinfall, wo heute Wohnen, Arbeiten und Freizeit vereint wird. Die Stahlgiesserei in der Stadt Schaffhausen, wo Georg Fischer einst Turbinen für Wasserkraftwerke und Panzerteile produzierte, hat sich stark verändert: Modernes, urbanes Wohnen, Dienstleistungen und Kleingewerbe prägen das einstige Fabrikgelände. Es ist ein neues Quartier im Mühlental entstanden, das zahlreiche Neuzuzüger nach Schaffhausen lockt. Der Ursprung vieler einstiger Schaffhauser Industrieareale liegt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Der Moserdamm machte die grossflächige Elektrifizierung der Region Schaffhausen möglich und förderte die Industrialisierung. Entlang des Rheins entstand ein Industriequartier mit Unternehmen wie IWC Schaffhausen oder der Schaffhauser Wolle, gleich daneben in der Kammgarn. Das Mühlental wurde zum Standort der grossen Giesserei von Georg Fischer und auf dem Ebnat richtete die Stadt Anfang des 20. Jahrhunderts eine weitere Industriezone ein. Während Letztere noch heute als Standort von Georg Fischer zu einem grossen Teil Industrie beherbergt, verloren die anderen Areale ab den 1970er-Jahren infolge eines Strukturwandels an Bedeutung — wie die gesamte Industrie. Und mit ihr folgten schleichend erste Transformationen der zum Teil kaum mehr genutzten Flächen. «Die industrielle Tradition ist die DNA des Kantons Schaffhausen — dies ist ein Asset für die Zukunft, und deshalb müssen wir ihnen Entwicklungsmöglichkeiten bieten», betont Wirtschaftsförderer Christoph Schärrer.

«Wir müssen den produzierenden Betrieben Entwicklungsmöglichkeiten bieten.» Kapazitätsgrenzen der Industrieareale Laut Bundesamt für Statistik macht die produzierende Industrie 16 Prozent aller Arbeitsplätze im Kanton aus und erwirtschaftet 25 Prozent der kantonalen Gesamtwertschöpfung. «Doch der Platz für die Industrieunternehmen ist in den vergangenen Jahren knapp geworden», hält Schärrer fest. Problematisch seien dabei jedoch nicht die Transformationen ehemaliger Industrieareale. «Dass diese im Sinne der Verdichtung nach innen umgenutzt werden, ist sinnvoll», sagt er. Vielmehr kämen die heutigen Industrieareale an ihre Kapazitätsgrenzen. «Auf dem Ebnat gibt es wenige Flächen, ebenso im Herblingertal», sagt er. Gleiches gelte für den Rundbuck in Neuhausen am Rheinfall, und selbst das grosse Industrieareal in Beringen biete für sehr grosse Produktionen kaum mehr einen Platz.

Kammgarnareal Ort Schaffhausen Fläche 0,75 Hektaren Nutzungszweck Freizeit / Bildung / Kreativwirtschaft Das Kammgarnareal direkt am Rhein war einst Heimat der Schaffhauser Wolle. Heute ist es Kultur- und Eventlocation und befindet sich unmittelbar vor einem umfassenden Transformationsprozess und soll dadurch aufgewertet und zu einem Treffpunkt werden.


Wirtschaftsförderung

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Wohin mit den produzierenden Betrieben? «Das ist eine zentrale Frage, die politisch mehr Beachtung benötigt», so der Wirtschaftsförderer. «Blickt man auf die aktuellen Arealentwicklungsprojekte, fällt auf, dass der Fokus meist auf die Bereiche Wohnen, Dienstleistungen und Detailhandel sowie Gastronomie gelegt wird», sagt er. Die Bedürfnisse produzierender Betriebe kommen zu kurz. «Der Industriesektor ist wertschöpfungsstark, bietet Arbeitsplätze und trägt wesentlich zu unserem Wohlstand bei.» Um dies alles nachhaltig zu sichern, sei es im Interesse aller Schaffhauserinnen und Schaffhauser, entsprechende Entwicklungsmöglichkeiten für Produktionsbetriebe zu bieten. Dafür braucht es geeignete Areale und Flächen. «Die produzierenden Unternehmen — egal ob traditionelle oder High-Tech-Produktion — haben einen ungleich höheren Flächenbe-

«Die industrielle Tradition ist die DNA des Kantons Schaffhausen.»

Versprechen wird eingelöst

Peter Neukomm, Stadtpräsident Schaffhausen

«Ein Treffpunkt für Jung und Alt und attraktiver Hotspot der Altstadt», so stellt sich der Stadtpräsident die Kammgarn in der Zukunft vor. Als Schlüsselareal der Stadt ist dem Stadtrat die Entwicklung des Areals besonders wichtig. Mit der Umnutzung des Westflügels, der nach dem Weggang der Hallen für Neue Kunst lange leer stand und sanierungsbedürftig ist, kehrt mit der Pädagogischen Hochschule, der Freihandbibliothek sowie einem Restaurant in Zukunft wieder neues Leben ein — und Firmen. «Zur Dynamik des Kammgarnareals würden insbesondere innovative Unternehmen aus der Design- und Kreativwirtschaft oder der Informations- und Kommunikationsindustrie passen», sagt Neukomm. Diese würden die anderen Nutzungen gut ergänzen und das Gesamtgefüge eines lebendigen, kreativen und vielseitigen Schaffhauser Hotspots

vervollständigen. Davon sollen alle profitieren. «Die Entwicklung des Kammgarnareals wird für die Stadt und die Region eine volkswirtschaftliche, kulturelle und städtebauliche Bereicherung darstellen», betont Neukomm. Nicht nur, dass der öde Parkplatz einer Veranstaltungsfläche sowie Grünflächen weichen soll, die Altstadt soll durch die Aufwertung auch näher an den Rhein rücken. «Nachdem es bereits 2014 und 2015 einen öffentlichen Mitwirkungsprozess gegeben hat, wird nun darauf basierend ein Projektwettbewerb für die detaillierte Ausgestaltung des Platzes durchgeführt», erklärt der Stadtpräsident. Die Stadt hat das Areal 1982 nach einem Volksentscheid erworben, um es zugunsten der Bevölkerung zu entwickeln. «Dieses Versprechen wird nun eingelöst», betont Neukomm.


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«Für ihre Expansion brauchen lokale Unternehmen grosse, zusammenhängende Flächen von mehr als 1,5 Hektaren.» darf pro Arbeitsplatz im Vergleich zu Dienstleistungsunternehmen», so Schärrer. Das zeigt auch die fortschreitende Automatisierung. Doch genau diese Automatisierung sei es, welche die Hightech-Industrie in der Schweiz sehr attraktiv macht und Wachstumspotenzial aufweist. Denn um weiter am Standort Schaffhausen zu expandieren, benötigen die lokalen Unternehmen grosse, zusammenhängende Flächen von mehr als 1,5 Hektaren. Dasselbe gilt für die Neuansiedlung grosser produzierender Betriebe. «Solche verfügbaren Flächen im Kanton Schaffhausen können wir an einer Hand abzählen», sagt Schärrer. Kantonaler Richtplan als Grundlage Die Basis für die zukünftigen Entwicklungsmöglichkeiten legt der kantonale Richtplan. In diesem sind die wirtschaftlichen Entwicklungsschwerpunkte festgehalten und räumlich verortet. Der Fokus liegt dabei auf den Regionen Beringen, Herblingertal und Thayngen — dort, wo bereits heute die bedeutenden Industriegebiete im Kanton sind. Doch auch dort sind unbebaute Grundstücke Mangelware. Die Verfügbarkeit ist bald erschöpft. Um diesen Knackpunkt wirkungsvoll anzugehen, hat die Wirtschaftsförderung zusammen mit dem Kantonalen Planungs- und Naturschutzamt (PNA) wichtige Grundlagenarbeiten erstellt. In enger Zusammenarbeit wurden die verfügbaren Gewerbe- und

Industrieflächen kantonsweit erhoben und deren Entwicklungspotenzial analysiert. Ein wichtiges Instrument spielt dabei Raum+, eine Methode der ETH, die in Zusammenarbeit mit den Gemeinden eine umfassende Übersicht der vorhandenen Siedlungsreserven bietet und aufzeigt, wo es unternutzte Areale gibt oder Verdichtungspotenzial vorhanden ist. Handlungsbedarf erkannt Die laufende Analyse bestätigt den Handlungsbedarf für künftige Arealentwicklungen und Expansionsprojekte im Schaffhauser Industriesektor. Und zeigt Herausforderungen auf: Die Eigentumsverhältnisse der Reserveflächen sind oft kompliziert, was Veräusserungen schwierig macht. Andere Areale weisen aufgrund ihrer peripheren Lage eine mässige Erschliessung auf. Hinzu kommen Nutzungskonflikte zwischen produzierendem Gewerbe und nahegelegenen Wohnsiedlungen. «Zwei Drittel aller Flächenreserven für Arbeitszonen liegen heute in Siedlungsgebieten», zeigt Schärrer auf.

Brüel / Oberes Riet Ort Thayngen Fläche 22 Hektaren Nutzungszweck Industrie / Gewerbe Rund um die Eisenbahnlinie von Schaffhausen nach Singen befindet sich in Thayngen eine wertschöpfungsstarke Industrie- und Gewerbezone. Das Entwicklungspotenzial der Areale ist jedoch beschränkt.


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Dies, weil die Ausdehnung der Wohnzonen die einst peripheren Flächen längst erreicht und zum Teil schon komplett umschlossen haben. «Das führt zwangsläufig zu Konflikten — sei es wegen Lärmemissionen, Verkehrsaufkommen oder möglichen Beeinträchtigungen des Ortsbildes», sagt er. Ein Dienstleistungsbetrieb in der Nachbarschaft wird eher akzeptiert als ein Produktionsunternehmen. Dies sogar, wenn der Betrieb seit Jahrzehnten am besagten Standort ansässig ist. Die Folge: Industriebetriebe werden weiter an den Rand gedrängt — nur fehlt der Platz, um auszuweichen. «Diese Herausforderungen gilt es zu lösen — und aus meiner Sicht gelingt dies nur mit einer gemeinsamen, überkommunalen Strategie.» Sonst seien die nutzbaren Flächen in den Arbeitszonen bald erschöpft und Expansionsmöglichkeiten weder für ansässige Betriebe noch Neuansiedlungen vorhanden. Dem Interesse der produzierenden Betrieben müsse in der Diskussion um die Raumentwicklung mehr Gewicht zugemessen werden.

«Wir müssen ehrlich die Frage beantworten: Wo bieten wir der Industrie und den produzierenden Gewerbebetrieben Entwicklungsmöglichkeiten? Wo bieten wir ihnen entsprechende Areale?» Da die vorhandenen Flächen nicht reichen, brauche es nun einen grossen Wurf für zukünftige strategische Entwicklungsgebiete. «Wie in den 1960er-Jahren mit dem Herblingertal», sagt er. Dieses wurde zwischen 1966 und 1974 zu einem Industrie-, Gewerbe- und Dienstleistungsgebiet umgeformt, wobei über 3 Millionen Kubikmeter Erdreich abgetragen wurden. So sollen für die Ansiedlung von grossen, bedeutenden Industrie-, Gewerbe- oder Dienstleistungsbetrieben neben den bestehenden Entwicklungsschwerpunkten neue strategische Arbeitszonen geschaffen werden. «Diese umfassen grössere zusammenhängende Gebiete über 2 Hektaren, deren Verfügbarkeit gesichert ist und die gut angebunden sind», erklärt Schärrer. «Dies ist eine Grundvoraussetzung, um die industrielle Tradition in Schaffhausen und wichtige Arbeitsplätze zu bewahren», betont Schärrer.

Fehlende Flächen für grössere Neuansiedlungen Die Gemeinde Thayngen zählt wie das Herblingertal und Beringen zu den Entwicklungsschwerpunkten des Kantons Schaffhausen. Während die Unilever kürzlich ankündigte, das Knorr-Areal zu transformieren und für Start-ups aus dem Food-Tech-Bereich zu öffnen, überlegt sich auch der Gemeinderat, wie die Industriezone zwischen Kesslerloch und Zoll in Zukunft als Ganzes entwickelt werden soll. «Wir befinden uns gerade in den Startlöchern dieses Prozesses», sagt Marcel Fringer, seit Anfang Jahr Gemeindepräsident der Reiat-Gemeinde. Der Gemeinderat wird sich deshalb in naher Zukunft vertieft mit der Siedlungsentwicklung befassen — dazu gehören auch die Arbeitszonen. «Thayngen ist seit Jahrzehnten ein Industriedorf und wir wünschen uns, dass es weiterhin als Arbeitsort einen hohen Stellen-

Marcel Fringer, Gemeindepräsident Thayngen wert im Kanton behält», betont Fringer. Doch dafür brauche es Platz. «Wir haben keine grossen Flächen mehr verfügbar», so Fringer. Zwar gebe es auf dem Tonwerkareal, wo etwa das Bowlingzentrum ist, noch einige leerstehende Hallen. «Dort können wir auch noch kleinere Unternehmen aufnehmen — wir unterstützen deshalb auch die Besitzer bei der Mietersuche», so Fringer. Doch für eine grössere Neuansiedlung biete die Gemeinde keinen Raum. «Uns fehlen die freien Flächen, die Gemeinde selbst besitzt keine grossen, leeren Landstücke mehr.» Helfen sollen in der aktuellen Bau- und Nutzungsordnung bereits zur Einzonung vorgesehene Flächen zwischen Reithalle und Zoll. «Damit wäre es uns auch als Gemeinde wieder möglich, die Entwicklung aktiv mitzugestalten», sagt Fringer.


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Mit der 12. Schaffhauser Tischmesse fand zum ersten Mal seit mehr als eineinhalb Jahren wieder ein grosser Messeevent für regionale Unternehmen statt. Rund 100 Unternehmen präsentierten ihre Angebote und nutzten die Chance, um Kontakte zu knüpfen und sich auszutauschen. Von PASCAL SCHMIDLIN Ein Tisch pro Unternehmen, um sich und seine Angebote zu präsentieren – so simpel ist das Konzept der Schaffhauser Tischmesse. Diese fand am 20. August 2021 in der IWC Arena zum bereits 12. Mal statt – und war die erste Messe in der Region Schaffhausen seit mehreren Monaten. Rund 100 regionale Firmen nutzten die Möglichkeit, um ihre Produkte und Dienstleistungen zu zeigen und neue Kontakte zu knüpfen. Das freute auch Wirtschaftsförderer Christoph Schärrer: «Es ist schön, das breite Angebot der regionalen Unternehmen hier in der Halle zu sehen. Die Teilnehmenden haben sich sehr gefreut, endlich wieder einmal Gelegenheit für einen Austausch und für längere Gespräche zu haben.» Das bestätigen auch die zahlreichen Rückmeldungen der Ausstellenden und Besuchenden.

Die Möglichkeit, Kontakte zu pflegen, war ein grosses Bedürfnis der Anwesenden und wurde rege genutzt, was zur tollen Stimmung an der Messe beitrug. Der aktuelle Messekatalog ist für die Vertiefung von Kontakten hilfreich. Er ist online abrufbar, ebenso wie weitere Impressionen der Tischmesse 2021. Organisiert wurde die Schaffhauser Tischmesse und Kontaktbörse von der Wirtschaftsförderung des Kantons Schaffhausen in Zusammenarbeit mit der Industrie- und Wirtschafts-Vereinigung Schaffhausen, dem Kantonalen Gewerbeverband sowie der Stadt Schaffhausen. Die nächste Ausgabe findet 2023 statt. www.tischmesse.sh

Wirtschaftsförderung

Reger Austausch an der Tischmesse

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Einblick in die Wirtschaftswelt erhalten Das Programm «Lehrpersonen in die Wirtschaft» erlaubt Schaffhauser Lehrerinnen und Lehrern, ein maximal vierwöchiges Praktikum in der Privatwirtschaft zu absolvieren. Unternehmen, die einen Praktikumsplatz vergeben möchten, können sich jetzt melden. Von PASCAL SCHMIDLIN Welche Anforderungen haben eigentlich Unternehmen an ihre künftigen Auszubildenden, und welche Fähigkeiten sind besonders gefragt? Mit diesen Fragen sehen sich nicht nur Schülerinnen und Schüler im Berufsauswahlprozess konfrontiert, sondern auch deren Lehrerinnen und Lehrer, die sie auf dem Schritt in die Berufswelt begleiten. Um den Austausch zwischen Schule und Wirtschaft zu verstärken und den Lehrerinnen und Lehrern einen Einblick in das heutige Wirtschaftsumfeld zu ermöglichen, initiierten die IVS Industrie- & Wirtschafts-Vereinigung Schaffhausen, der Kantonale Gewerbeverband, das Erziehungsdepartement sowie die Wirtschaftsförderung des Kantons Schaffhausen 2007 das Programm «Lehrpersonen in die Wirtschaft».

Wirtschaftspraktikum aufgefrischt Da sich die Anforderungen beider Seiten seither verändert haben, hat die Wirtschaftsförderung gemeinsam mit dem Erziehungsdepartement das Programm inhaltlich angepasst und diesen Sommer neu lanciert. Die Praktika können neu zwischen einer und vier Wochen dauern und finden zwischen dem 14. Februar und 11. März 2022 statt. Dafür werden nun noch interessierte Unternehmen gesucht, die einen Praktikumsplatz anbieten möchten. «Wir freuen uns über jede Firma, die bereit ist, einen Einblick in ihr Unternehmen und ihren Betrieb anzubieten», sagt Robin

Becker, Projektleiter bei der Wirtschaftsförderung. Voraussetzung sei einzig, dass sie im Kanton Schaffhausen ansässig sei. «Ob Industrie, Banken, Gastronomie oder ein Praktikum im Kulturbereich – wir haben die unterschiedlichsten Wünsche für einen Praktikumsplatz erhalten», so Becker. Zusätzliche Lohnkosten entstehen für die Unternehmen übrigens keine, denn während der Dauer des Praktikums erhalten die Lehrpersonen weiter ihren normalen Lohn. Möchten auch Sie einen Praktikumsplatz in Ihrem Unternehmen anbieten? Dann melden Sie sich bei Robin Becker (robin.becker@generis.ch). www.standort.sh.ch/wirtschaftspraktikum

Sechs Ratschläge für kluge Stockwerkeigentümer Käufer einer Eigentumswohnung erwerben Stockwerkeigentum. Das bedeutet, sie dürfen Teile des Gebäudes – wie die Wohnung oder Parkplätze – ausschliesslich für sich nutzen, während die gemeinsamen Teile mit anderen Eigentümern geteilt werden. Diese Konstellation birgt einige Tücken. Von MARTIN STUDER Wer sich zum Wohnungskauf entschliesst, sollte deshalb die folgenden Ratschläge beherzigen. 1. Prüfen Sie den Investitionsbedarf. Wie ist der bauliche Zustand? Allenfalls haben die Stockwerkeigentümer bereits Investitionen beschlossen. 2. Nehmen Sie Einblick in die Rechnung des Erneuerungsfonds. Jeder Stockwerkeigentümer ist verpflichtet, Beiträge in den Fonds einzuzahlen. Stellen Sie sicher, dass im Erneuerungsfonds genügend Kapital ist. 3. Bringen Sie in Erfahrung, welche Pflichten Sie eingehen. Käufer einer Eigentumswohnung treten in eine Gemeinschaft ein. Die Beschlüsse der Stockwerkeigentümer müssen mitgetragen werden. Auch bereits getroffene Beschlüsse sind für die neuen Eigentümer verbindlich. 4. Verlangen Sie die Protokolle der letzten Eigentümerversammlungen. Um über die gemeinsamen Teile des Grundstücks zu verfügen, halten die Stockwerkeigentümer Versammlungen ab. Machen Sie sich ein Bild darüber, wie die Verwaltung ihre Aufgaben wahrnimmt.

5. Lassen Sie sich das Stockwerkeigentümer-Reglement und die Hausordnung zeigen. Im Reglement werden die Rechte und Pflichten der einzelnen Stockwerkeigentümer beschrieben. Die Hausordnung regelt organisatorische Belange. 6. Schaffen Sie sich einen Überblick über das Projekt. Achten Sie bei Neubauten darauf, dass Sie über umfassende Unterlagen und Informationen zum Bauvorhaben verfügen. Ziehen Sie gerade bei diesem Schritt einen vertrauensvollen Partner mit Erfahrung im regionalen Markt bei. Was ist bei einem Erwerb von Immobilien zudem zu beachten? Informieren Sie sich unter www.bsb.clientis.ch oder www.beratungszentrumklettgau.ch. Wir beraten Sie gerne auch persönlich dazu. MARTIN STUDER Leiter Bereich Finanzieren Clientis BS Bank Schaffhausen

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Zum 10. Mal wurde Ende August der IVS Innovationspreis der Schaffhauser Platzbanken vergeben. Der vom ITS Schaffhausen organisierte Wettbewerb sorgte für einen Rekord an Bewerbungen. Den ersten Preis sicherte sich dabei das Thaynger Unternehmen TTS Inova. Von PASCAL SCHMIDLIN Statt einer physischen Preisverleihung wurde der diesjährige IVS Innovationspreis der Schaffhauser Platzbanken in einer Sondersendung des Schaffhauser Fernsehen verliehen. Dies weil die Corona-Pandemie keine Planungssicherheit ermöglichte und deshalb früh eine Alternative für einen physischen Event erarbeitet wurde. Insgesamt 23 Bewerbungen gingen dieses Jahr ein. «So viele wie noch nie», wie Roger Roth, Projektleiter des IVS Innovationspreises betont. Dies zeige, dass sich unsere lokalen Unternehmen auch während der Corona-Pandemie als innovativ erwiesen hätten, betont Roth. Die Jury, der ETH-Dozent Dr. Christian Marxt vorstand, wählte schliesslich von den elf Finalisten die drei Siegerprojekte aus – und vergab zudem einen Sonderpreis an eines der Projekte.

Sonde, Software und Sensor Der erste Platz des diesjährigen IVS Innovationspreises der Schaffhauser Platzbanken ging an die TTS inova aus Thayngen. Das Familienunternehmen webt, dreht, strickt und flechtet in seiner Fabrik verschiedenste Textilien, darunter etwa Verzierungen für Kleider oder Möbel, sogenannte Posamente. Daneben entwickelt und produziert tts inova auch Technische Textilien, wie etwa Transportbänder, Schutzschläuche oder Isolationsgewebe. «Dabei handelt es sich in den meisten Fällen um Massanfertigungen für unsere Kunden», erklärt Simon Bernath. Der Bauingenieur und Betriebswirt hat das Unternehmen sukzessive ausgebaut und entwirft den Grossteil der Produktinnovationen selbst. So auch die prämierte Innovation. Dabei handelt es sich um eine elastische Erdwärmesonde, die in Tiefen

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bis 500 Metern eingesetzt werden kann – und sogar bei Grundwasservorkommen. «Unser Produkt ist lebensmittelkonform, damit ist es auch in Gebieten einsetzbar, in denen man sonst keine Erdwärmepumpe installieren dürfte», erklärt Bernath. Auf dem zweiten Platz folgte mit Imnoo ein Start-up, das seine Wurzeln in Buchberg hat. Ihre KI-basierte App hilft Auftragsfertigern, CNC-Frästeile und Drehteile in Sekundenschnelle zu offerieren. «Das ist zeitaufwendig und braucht ein grosses Fachwissen, über das meist nur wenige Personen im KMU – und nicht selten nur der Geschäftsführer selbst – verfügen», sagt Imnoo-Co-Founder Jonas Albergatti. Damit unterstützt die Software-as-a-Service-Lösung von Imnoo die Auftragsfertiger, ihre Prozesse zu beschleunigen und zu automatisieren – und hilft damit auch zahlreichen Unternehmen in der Region Schaffhausen. Ebenfalls aufs Podest schaffte es die SAVVY Telematic Systems AG. Die Gewinner des 1. Platzes des letzten Innovationspreises wussten diesmal mit einem Sensor für Eisenbahntransportwaggons zu überzeugen. Dieser kann nicht nur dank Klemmtechnik einfach und ohne grossen Aufwand an die Achse der Waggons geklemmt werden, sondern übermittelt in Kombination mit den bestehenden Savvy-Telematik-Lösungen in Echtzeit das geladene Gewicht. Das ist bisher nur umständlich über spezielle Waagen möglich, weshalb die Savvy-Innovation hier ein echtes Problem der Schienenlogistik mit einem innovativen Produkt gelöst hat. In ihren Würdigungen lobten Marxt und Roth den Kreativgeist, die Hartnäckigkeit und das Auge für Probleme der Kunden, welche die Unternehmen mit ihren Angeboten lösen – und damit einen wichtigen Beitrag für eine erfolgreiche Schaffhauser Wirtschaftsregion leisten.

Sonderpreis für inklusives Konzept

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Doch nicht nur die ersten drei durften sich über eine Auszeichnung freuen, sondern auch das Team des Restaurants Tanne, das einen Sonderpreis erhielt. Die Tanne überzeugte dabei die Jury mit ihrem ethikologischen Geschäftsmodell. «Dabei handelt es sich um ein GeschäftsSonde modell, das nach humanen Werten wirtschaftet und rp Mehrwert für das Gesamtsystem stiftet», erklärt Geschäftsführerin Claudine-Sachi Münger. In der Tanne arbeiten zahlreiche Menschen mit einem Handicap in der Küche, dem Service oder der Bewirtschaftung der Serviced Appartments mit. «Die Tanne verdient mit ihrem Ansatz eine Würdigung – auch wenn dieser durch den Raster des Innovationspreises fällt», begründete Roth den Sonderpreis für das Projekt Tanne.

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Schaffhausen zeigt sich von seiner innovativen Seite

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Die Wettbewerbsfähigkeit der regionalen Unternehmen zu stärken und sie bei Innovationsvorhaben zu unterstützen, das ist das Ziel des Netzwerks INOS. Mit kostenfreien Coachings können KMU schnell und einfach bedürfnisspezifische Unterstützung für ihre Innovationsvorhaben beiziehen. Das interkantonale Projekt wird auch vom Kanton Schaffhausen unterstützt und ist Teil der Neuen Regionalpolitik des Bundes. Von PASCAL SCHMIDLIN

Die Schweiz ist ein Land der KMU. Sie machen 99 Prozent aller Unternehmen aus und stellen zwei Drittel der Arbeitsplätze. Damit sind sie ein wesentlicher Faktor für den wirtschaftlichen Erfolg und Wohlstand. Doch gerade KMU tun sich oft schwer, wenn es darum geht, Innovationsprojekte voranzutreiben – und diese sind für den langfristigen Unternehmenserfolg von zentraler Bedeutung. Deshalb haben acht Ostschweizer Kantone – darunter der Kanton Schaffhausen – gemeinsam ihre Innovationsförderung für KMU ausgebaut und das Innovationsnetzwerk Ostschweiz – kurz INOS – lanciert. Oberstes Ziel von INOS ist es, die KMU spezifisch in ihrer Innovationsfähigkeit zu unterstützen, um eine erhöhte Wettbewerbsfähigkeit am Markt zu erreichen.

LUKAS BUDDE Geschäftsführer Innovationsnetzwerk Ostschweiz INOS

Fehlende Ressourcen – nicht Ideen «Das Problem von KMU ist nicht das Fehlen von Ideen oder Innovationsprojekten», sagt Lukas Budde, Geschäftsführer des Innovationsnetzwerks INOS. Vielmehr lasse das Tagesgeschäft oft wenig Zeit und Raum, um sich mit Innovation auseinanderzusetzen. Hinzu kämen Ressourcenknappheit oder – wie etwa jüngst während der Coronapandemie – Liquiditätsprobleme, so Budde. Das führe schliesslich dazu, dass man zwar bestehende Produkte weiterentwickle, die grossen Innovationsprojekte jedoch immer weiter vor sich herschiebe. Genau an diesem Punkt greife INOS den KMU unter die Arme und unterstützt sie im Innovationsprozess. «Wir helfen mit, dass aus Ideen Innovationsprojekte werden», sagt der INOS-Geschäftsführer.

Grosser Pool an Fachpersonen Der Zugang zum INOS-Programm wurde deshalb so einfach und niederschwellig wie möglich ausgearbeitet: In allen beteiligten Kantonen gibt es einen sogenannten Point of Entry, also eine Anlaufstelle, an die sich Unternehmen wenden können. Im Kanton Schaffhausen ist das etwa das ITS Industrie- und Technozentrum mit dessen Geschäftsführer Marco Jaggi. Dort erfolgt in einem kostenlosen Erstgespräch eine Bedürfnisanalyse. Als zweiter Schritt übernimmt dann das INOS das Matchmaking, also die Auswahl geeigneter Expertinnen oder Experten. «Aus unserem grossen Pool an Fachpersonen aus dem Industrie- und

Hochschulbereich wählen wir dann die richtigen Expertinnen oder Experten aus», erklärt Budde das Vorgehen. Hat sich das Unternehmen schliesslich für eine Expertin oder einen Experten entschieden, folgt das eigentliche Coaching. «Dieses ist im Umfang von maximal 25 Stunden kostenfrei für das Unternehmen», betont Budde. Die Kosten tragen der Bund über das Neue Regionalpolitik-Programm (NRP) sowie die Kantone. Die Coaches unterstützen die KMU in den verschiedenen Phasen des Innovationsprozesses – von der Ideenentwicklung über das Erstellen von Prototypen bis hin zur Markteinführung. «Wir fassen den Innovationsbegriff dabei sehr breit, es muss nicht gleich eine Weltneuheit sein. Es reicht, wenn es neu für das Unternehmen ist», betont Budde. Ob ein neues Produkt, eine neue Dienstleistung oder ein neues Geschäftsmodell – INOS verfügt über die richtigen Kontakte in ihrem Netzwerk, um den Innovationsprozess beim Unternehmen bestmöglich zu beschleunigen. «Unser Pool reicht von erfahrenen Personen im Bereich Geschäftsentwicklung und Strategie bis tief hinunter zu Fachpersonen für sehr spezifische, technologische Fragen», zeigt Budde die Bandbreite auf.

Fokus auf Innovationsprojekte Gestartet ist INOS im vergangenen Winter – und läuft vorläufig bis 2023. Bisher komme das Angebot bei den KMU sehr gut an. «Es wird vor allem geschätzt, dass man neu eine einzelne Anlaufstelle für Innovationsfragen hat und sich die Unternehmen nicht mehr selbst durch den Dschungel an Möglichkeiten und Förderangeboten kämpfen müssen», bilanziert Budde. Zuletzt habe das Interesse am Innovationsbeschleunigungsprogramm von INOS merklich zugenommen. «Es scheint so, als ob sich viele von der Coronapandemie betroffene KMU erholt und die Liquiditätsengpässe überwunden haben. Nun richten sie ihren Fokus vermehrt wieder auf ihre Innovationsprojekte», freut sich Budde. Unternehmen aus dem Kanton Schaffhausen, die gerne ihre Ideen oder Innovationsprojekte vorantreiben möchten, können sich an das ITS wenden. ITS-Geschäftsführer Marco Jaggi freut sich über Ihre Kontaktaufnahme unter www.its.sh.ch/kontakt und steht Ihnen für ein Erstgespräch gerne zu Verfügung. www.inos.swiss

Wirtschaftsförderung

«Wir helfen mit, dass aus Ideen Innovationsprojekte werden»

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Verdichtung, Bauen nach innen, Aufwertung, Kulturlandverschwendung und Raumbedarf zum Wohnen: Das waren die Schlagworte der Revision des Raumplanungsgesetzes. Diese Revision ist für die meisten Kantone und Gemeinden als grosse Herausforderung zu sehen. Die Stimmbürger haben den Paradigmenwechsel akzeptiert, und die neuen Normen und Vorschriften sind anzuwenden. Jetzt ist es Sache der Kantone und Gemeinden, diese Vorgaben umzusetzen. Der Begriff der «Verdichtung» macht vielen Menschen Angst. Die Vorstellung der Mehrheit der Gesellschaft sieht hier hohe Häuser, ohne Leben, in seelenlosen und toten Quartieren. Dieses lose Bild stimmt nicht mit unseren Vorstellungen von einer MARCEL FRINGER Präsident des Kantonalen idealen Umgebung überein. Aber VerdichGewerbeverbands tung heisst nicht, nur ein mehrstöckiges Schaffhausen Gebäude zu bauen, ohne über dessen Einfügung ins Quartier und dessen Zweck nachzudenken. Es heisst nicht, nur an das Gebäude zu denken, die Bewohnerinnen und Bewohner sowie die Funktion des Gebäudes zu berücksichtigen. Verdichtung heisst vor allem, bestehende Wohnbauten, Industriebrachen und Gewerbegebiete zu renovieren, ihnen neues Leben einzuhauchen, Quartiere aufzuwerten und die Qualität von bebauten Arealen zu erhöhen. Die Gesellschaft hat entschieden, die Verdichtung stärker in den Vordergrund zu rücken, ihre Vorteile zu nutzen und eine aktive Landpolitik voranzutreiben.

Von MARCEL FRINGER

Steuerung der Siedlungsentwicklung gewinnen immer mehr an Zuspruch. Unsere Praxis muss an vielen Orten noch angepasst und den Leitlinien und Zielen der «Siedlungsentwicklung nach innen» unterstellt werden. Dieser Paradigmenwechsel soll nicht als Zwang, sondern als eine einmalige Chance verstanden werden! Das Bauen innerhalb der Bauzonen schafft mehr Leben, Nachhaltigkeit und auch mehr Wohlstand: Die verdichtete Bauweise ermöglicht Kostensenkungen im Bereich der Bau- und Unterhaltskosten des Verkehrsnetzes. Der Umstieg auf das öffentliche Verkehrsnetz wird leicht gemacht, was sich positiv auf Umwelt, Energieverbrauch, Lärmemissionen, Gefahren im Strassenverkehr und öffentliche Ausgaben auswirkt. Viele Beispiele zeigen inzwischen, dass diese Ausrichtung möglich ist und dass sie – wenn die Umstellung als Herausforderungen angenommen wird – zur Verbesserung der Lebensqualität in unseren Städten, Quartieren und Dörfern beiträgt.

Erfolgreiche Raumplanung geht uns alle an! Bauträger, Eigentümer, Investoren, Mieter, Gemeinden und Kantone: Wir alle können etwas beitragen. Vielleicht ist das einer der grossen Vorteile einer durchdachten, angepassten und intelligenten VerdichVerdichtung heisst, bestehende Wohnbauten, Gewerbegebiete oder Industriebrachen zu tung: Sie kann fast überall und auf die renovieren, wie das derzeit etwa in der Stahlgiesserei geschieht. Bild: sigifischer.com unterschiedlichsten Arten umgesetzt werden, ohne unsere Lebensqualität zu gefährden und ohne uns als Indi- Ob Sie Politikerin auf einer der föderalistischen Stufe, Planerin, Handviduum stark einzuschränken. Verdichtung heisst: anders und besser werkerin, Grundstückeigentümerin, Immobilienbesitzerin, Architektin zusammenzuleben! Die prächtigen Berge, Seen, Flüsse, Täler, Land- oder einfach nur Mitbürgerin sind: Die Siedlungsentwicklung nach innen schaften und historischen Städte der Schweiz erfüllen die Bewohner betrifft uns alle. Es ist an uns, zusammen die Zukunft unseres Planeten mit Stolz und wirken für Touristen als Magnet. Die schönen, durch die zu gestalten. Landwirtschaft mitgestalteten Formen in den verschiedensten Gebieten, geben der Schweiz ein Selbstbewusstsein und eine Eigenständigkeit. Diese Schönheit wird manchmal durch eine überbordende Besiedlung gestört. Dies hat nicht nur Folgen für die Landschaft. Sie schafft auch Kantonaler Gewerbeverband Schaffhausen weite Wege zwischen Wohn-, Arbeits- und Freizeitort und lässt den Dachverband der Schaffhauser KMU Verkehr zunehmend anschwellen. Aus der Bevölkerung wurden immer www.gewerbe-sh.ch wieder Bedenken geäussert – und der Landschaftsschutz und eine info@gewerbe-sh.ch

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Baukultur im Kontext mit der Verdichtung

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Die OECD und die G20 wollen auf 2023 eine Minimalsteuer von 15 Prozent auf den Gewinnen von Unternehmungen einführen und bei sehr grossen Firmen die Gewinne verstärkt am Ort des Marktes besteuern. In der Schweiz, als kleinem Land mit tiefen Steuern, steht viel auf dem Spiel. Von NINA SCHÄRRER In der Vergangenheit wurden auf der internationalen Bühne regelmässig fundamentale Änderungen im Steuerbereich angekündigt. Passiert ist oftmals nichts, da sich die Länder nicht einigen konnten. Aufgrund der Covid-bedingten leeren Staatskassen haben die erwähnten Ideen der OECD eine bisher unbekannte Dynamik angenommen. Anlässlich des G20-Treffens vom Juli dieses Jahres hat die Schweiz zähneknirschend den Vorschlägen zugestimmt. Das Ziel der Schweiz besteht nun darin, bei der Ausgestaltung Einfluss zu nehmen und den Schaden möglichst tief zu halten. Der OECD-Zug ist nicht aufzuhalten und der Teufel steckt wie immer im Detail. Währenddem einzelne Länder hohe Steuern einfordern, aber gleichzeitig bedeutende staatliche Unterstützungen leisten, fährt die Schweiz den umgekehrten Ansatz. Aus diesem Grund ist es von Bedeutung, dass die Schweizer Delegation bei der OECD erreicht, dass der Schweiz im Falle einer Steuererhöhung auf minimal 15 Prozent ebenfalls Möglichkeiten zur Kompensation zur Verfügung stehen.

Ruhe und Zuversicht fehl am Platz Währenddem beim ersten Bekanntwerden der OECD-Steuerpläne das Staatssekretariat für internationale Finanzfragen (SIF) noch alarmiert war, kommen vom Bundesrat auf einmal beruhigende Worte. In verschiedenen Artikeln wird zudem darauf verwiesen, dass in Wettbewerbsanalysen die Steuern nicht das wichtigste Kriterium darstellen. Die politischen und rechtlichen Institutionen, die Infrastruktur, das Humankapital, die Marktgrösse und die Innovationsfähigkeit seien wichtiger. Wer ob dieser Beurteilung den steuerlichen Veränderungen mit Zuversicht entgegensieht, unterschätzt die Intensität und auch die Dynamik des internationalen Kampfes um das Steuersubstrat.

Unsere Standortattraktivität kostet Natürlich kommt keine Firma nur wegen tiefer Steuern in die Schweiz. Diese helfen jedoch massgeblich mit, die Qualität der anderen Faktoren zu fördern. Die Infrastruktur ist das beste Beispiel. Wie ist es möglich,

dass die Schweiz ein erstklassiges Schulsystem, einen ÖV mit top Fahrgeräten und einem einmalig dichten Netz sowie ein erstklassiges Gesundheitssystem aufweist. Was machen die anderen falsch und wir besser? Die Antwort dazu ist vielschichtig, ein Aspekt sei herausgegriffen: Die Schweiz hat steuerpflichtige Firmen, für die tiefe Steuern von Bedeutung sind (da sie BERNHARD KLAUSER Gewinne erzielen) und welche mitVizepräsident IVS helfen, die ausgezeichnete InfraVorsitzender IVS Steuer- und struktur zu finanzieren. Sollten diese Finanzkommission Firmen wegfallen, kommt die Qualität der Infrastruktur ins Wanken, ausser wir alle bezahlen mehr dafür. Aus diesem Grund sind die Details und die Konsequenzen der OECD-Neuerungen nicht nur für die Firmen von Bedeutung. «Wer tiefe Steuern hat, gewinnt», gehört im Ansiedlungsgeschäft möglicherweise ab 2023 der Vergangenheit an. Die Vermarktung unseres Landes als attraktiven Firmenstandort wird herausfordernder. Klar ist: Fast jedes Land will sein Steuerkuchenstück vergrössern. Damit unseres nicht kleiner wird, dürfen wir nicht in Hysterie ausbrechen, müssen aber auf nationaler wie kantonaler Ebene in den nächsten Jahren im Detail kluge Antworten finden. Wer viel hat (wie die Schweiz), kann viel verlieren.

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In der Schweiz lebt es sich sehr gut. Doch unsere hohe Lebensqualität hängt direkt von den Steuereinnahmen durch Unternehmen ab.

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Alle kämpfen um die Grösse ihres Steuerkuchenstücks

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FAND AG für Zutrittssysteme und Türautomation Seit 25 Jahren ist die FAND AG auch in Schaffhausen bestens bekannt für die hohe Qualität ihrer Dienstleistungen und Produkte. Die Möglichkeiten, die eine Zutrittsregelung heute bietet, sind schier unbegrenzt. Von ANNETTE BEICHL Türen haben seit jeher zwei Kernaufgaben – sie öffnen und schliessen sich. Doch ein Blick auf das Kundenportfolio der FAND AG zeigt: Eine Türe muss heute sehr viel mehr können. −− Die schwerstbehinderte Rollstuhlfahrerin lebt in einer Institution. Wie jeder Mensch hat sie Anspruch auf barrierefreien Zugang zu ihrem Zimmer und Privatsphäre. Doch im Notfall muss Unterstützung ungehindert eintreten können. −− Vom CEO bis zur Reinigungsfachkraft bekommt jeder der 900 Mitarbeitenden eines regionalen Industriebetriebes eine individuelle Zutrittsberechtigung für den gesamten Gebäudekomplex. Derselbe Badge erfasst die Arbeitszeit und verriegelt den Spind. −− Öffentliche Gebäude wie Bahnhöfe, Spitäler, Schulen und Verwaltungsgebäude haben eine hohe Publikumsfrequenz. Türautomationen und elektronische Schliesssysteme müssen einwandfrei funktionieren und können bei Bedarf mit einer Evak-/Amok-Anlage und einer Brandfallsteuerung kombiniert werden.

Gabriel Heggli und Stefan Thalmann vor dem Bild der FAND AG Szene in der Smilestones-Miniaturwelt.

Aktuell werden Servicetechniker eingestellt «Ich bin nach 13 Jahren zur FAND AG zurückgekehrt, weil ich hier passgenaue Lösungen für Kunden entwickeln kann», sagt Stefan Thalmann. Er übernimmt im Herbst 2021 die Geschäftsstelle Schaffhausen. Gabriel Heggli, designierter Geschäftsführer der FAND AG, wechselt an den Standort Winterthur. «Wir arbeiten überregional eng zusammen», sagt Heggli. Die Strukturen für den Wissenstransfer unter den dreissig Mitarbeitenden sind im Betrieb schon seit 39 Jahren verankert. Das gibt unseren Kunden die Planungssicherheit, die sie brauchen und an der FAND AG schätzen. www.fand.ch

Reasco AG: So vielseitig wie Ihre Bedürfnisse Die Bedürfnisse unterschiedlichster Kunden zu verstehen und in tragfähige Lösungen umzusetzen, ist seit jeher die DNA der Reasco. Dies gilt für jeden Bereich auf seine ganz individuelle Weise. Von MICHAELA HUSER Die Reasco-Grafik erinnert an ein Wimmelbild, auf dem sich immer neue Details entdecken lassen. Ja, Reasco bietet ein sehr breites Spektrum an Dienstleistungen rund um Immobilien. In den vier Bereichen Immobilien, Architektur, Services und Safety arbeiten Spezialistinnen und Spezialisten, welche ihr Fachgebiet verstehen und den Kundinnen und Kunden so die gewünschten Leistungen liefern können.

Jede gute Kommunikation beginnt mit Zuhören Eine industriell-gewerblich genutzte Fläche soll von mechanischer Bearbeitung in eine Hanfplantage umgenutzt werden? Ein Wohnhaus sucht eine neue Eigentümerschaft? Es gilt, die Mitarbeitenden eines Betriebes, die Mitglieder eines Vereines oder auch private Personengruppen im Umgang mit Feuerlöschern zu schulen? Es ist eine umfassende Hauswartung mit Umgebungspflege, technischem Betrieb und Unterhalt gefragt? Bei Reasco ist das alles unter einem Dach und aus einer Hand zu haben. Der Grund liegt in unserer Herkunft, Geschichte oder DNA, wie es heute so schön heisst. Bereits als wir uns vor bald zehn Jahren aus dem SIG-Konzern herausgelöst hatten, waren alle diese Disziplinen bei uns verankert. Wir stehen privaten wie institutionellen Immobilienbesitzerinnen und -besitzern mit Rat und Tat zur Seite, wenn es um Immobilienbesitz, Immobilienentwicklung, Instandhaltung oder Bewirtschaftung geht. Ebenso sind wir für Unternehmen da, welche Aufgaben im Bereich Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz, Gefahrstoffhandling, Transporte, usw. haben. www.reasco.ch


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F I R M E N P O R T R ÄT

Schaffhauser Leichtgrill ist in Japan der Renner Der frühere Reisebüroinhaber Bruno Wanzenried hat das Pensionsalter erreicht. Doch Füsse hoch lagern ist schwierig, denn die von ihm entwickelten Kleinkocher und Grills stossen weltweit auf Anklang. TEX T V INCEN T FLUCK BILDER MEL A NIE DUCHENE ILLUSTR ATIONEN Z VG

Werbeaufnahme von einem der Schaffhauser Leichtgrills (von oben). Die stilisierten Illustrationen von Brätelgut und glühender Holzkohle zielen auf den japanischen Hauptabsatzmarkt.

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m Anfang von Bruno Wanzenrieds ­G eschäftsidee war eine Zecke. Mit einem Bekannten fuhr er im Kajak den Rhein hoch. Im Schaarenwald machten sie halt und sammelten Holz, um ein Feuer zu machen. Dabei wurde er von einem der kleinen Blutsauger gebissen und bekam in der Folge Borreliose. Diese Erkrankung hat der heute 65-Jährige zum Glück überwunden. Doch die Sache mit dem Feuermachen in der freien Natur und der Gefahr eines Zeckenbisses beschäftigte ihn. «Es muss eine andere Lösung geben», sagte er sich. Das Ergebnis seiner Grübeleien war ein kleiner Kocher, der mit wenig Holz befeuert wird, jedoch sehr viel Wärme erzeugt. In der Outdoorszene spricht man von einem Hobo-Kocher (siehe Kasten). Das Besondere an Bruno Wanzenrieds Erfindung ist, dass sie sehr leicht ist. Sie lässt sich zudem zusammenklappen und in eine schmale Tasche packen. So kann der Hobo-Kocher überall hin mitgenommen werden, etwa auf eine Wanderung, eine Radtour – oder eben auf einen Kajakausf lug auf dem Rhein. Gegen ­Zecken hilft der 239 Gramm leichte Kocher insofern, als Bruno Wanzenried nun kein Holz mehr sammeln muss. Er hat immer Spiritus und etwas Holzkohle dabei. «100 Gramm reichen aus, um zwei Würste zu bräteln», sagt er. Die Erfindung löste nicht nur das Zeckenproblem. Sie war auch der Anfang einer Geschäftsidee. Auf Kundenwunsch entwarf der Schaffhauser Erfinder nebst dem ursprünglichen Picogrill 239 den deutlich kleineren Picogrill 85 – in den beiden Bezeichnungen schwingt das italienische Wort für «klein» mit, die Zahl steht für das Gewicht in Gramm. Bei den Kochern blieb es nicht. «Als meine Frau und ich begannen, uns um unsere Enkel zu kümmern, musste ich etwas Grösseres haben», erinnert sich Bruno Wanzenried. Er erfand einen Wandergrill, den Picogrill 398, mit einer Schale fürs Feuer und einem Gitterrost, der gross genug ist für das Bratgut einer ganzen Familie. «Im Moment ist das unser am meisten verkauftes Modell.» Pro Jahr wird er über 10 000 Mal verkauft. Kürzlich kam der Picogrill 498 auf den Markt mit der Möglichkeit, den Grillrost in der Höhe zu verstellen. Und das grösste Modell, der Picogrill 760, kann bei winterlichen Verhältnissen verwendet werden, ohne dass es wegen der abgestrahlten Hitze im Tiefschnee versinkt.

IMMER WIEDER ALS ENTWICKLER TÄTIG Die Picogrills bestehen alle aus rostfreiem Federstahl. Mit dieser sehr zugfesten Metalllegierung, die unter anderem im Automobilbau verwendet wird, hatte der gelernte Elektromechaniker schon zu ­Beginn seines Berufslebens zu tun. In der Konstruktionsabteilung der Firma Vetropack in Bülach entwickelte er Maschinen zur Herstellung von Glaswaren. Dabei erwies sich Federstahl für gewisse Teile als ideal. Jetzt, bei den Picogrills, behält der Federstahl auch nach der Beanspruchung durch das Feuer seine

ursprüngliche Form. Dies, obwohl die verwendeten Bleche nur 0,2 Millimeter dick sind. Pro Jahr werden vier bis sechs Tonnen des Materials verarbeitet. Das Tüfteln und Entwickeln neuer Produkte begleitet Bruno Wanzenried schon sein ganzes Berufsleben lang. Dies tat er auch nach der Gründung seines eigenen Reisebüros im Jahr 1983. Inspiriert durch seine unzähligen Reisen und Outdoorausflüge entwickelte er ein Zelt für die Firma Jack Wolfskin und einen Kurztourenski für die Firma Rossignol. Auch an einem Schneeschuh pröbelte er herum, doch bei diesem blieb der Erfolg aus. All diese Aktivitäten liefen unter der Zweitfirma Snow Trekker Company GmbH oder kurz: STC. Ebenfalls unter diesem Firmendach begann vor etwa 15 Jahren die Beschäftigung mit Kochern und Grills. Anfänglich konnte dieser Geschäftsbereich im eigenen Haus am Geissberg abgewickelt werden. Doch nach und nach wuchs er und hat mittlerweile so grosse Ausmasse angenommen, dass eine Auslagerung nötig wurde. Die in der Schweiz und in China hergestellten ­Bestandteile werden nun zu einem grossen Teil von Altra-Mitarbeitenden in Neuhausen zusammengesetzt. Der Rest wird im Ebnat montiert. Seit Anfang dieses Jahres hat Bruno Wanzenried dort einen ehemaligen Fabrikraum gemietet. Heinz Kornmayer, ein Freund aus der Sekundarschulzeit, hilft bei der Montage und beim Versand mit. Ehefrau Sibylle Wanzenried kümmert sich um den Webshop, Schwester Erika Meister macht die Buchhaltung, und hie und da helfen bei der Montage auch die Enkel mit.

Erfinder Bruno Wanzenried (links) und Mitarbeiter Heinz Kornmayer bei der Montage im Ebnat.

Der Picogrill 498 im betriebsbereiten Zustand. Er wiegt ein halbes Kilo.


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«Wir sind Altunternehmer. Wachstum ist nicht unser Ziel.» Bruno Wanzenried, Geschäftsführer und Produktentwickler

Mit wenigen Handgriffen sind die extern gefertigten Bestandteile der Picogrills zusammengesetzt.

Gross Werbung macht Bruno Wanzenried für seine Produkte nicht. Er setzt auf Mund-zu-Mund-Propaganda beziehungsweise auf Empfehlungen im Internet. Vor etwa sieben Jahren haben diese Empfehlungen auch Japan erreicht. Von den jährlich bis zu 20 000 Kochern und Grills aus der Munotstadt gehen zurzeit etwa 90 Prozent ins Land der aufgehenden Sonne. Zwei Händler kümmern sich dort um den Vertrieb. Für den Erfolg sieht der Erfinder mehrere Gründe. Zum einen sei in Japan das Feuermachen am Boden verboten. Zum anderen sei die Bevölkerungsdichte hoch, die Wohnungsgrösse klein und angesichts der bescheidenen Platzverhältnisse seien die klein zusammenklappbaren Kochgeräte ein grosser Vorteil. Schliesslich hatte auch das aufs Wesentliche reduzierte Design einen Einf luss, ist sich Bruno Wanzenried ­sicher. «Ich habe damit wohl den Nerv getroffen.» Weitere wichtige Abnehmerländer sind Deutschland und Belgien. Und vor Kurzem trafen grössere Bestellungen aus Israel und Indien ein.

MEHR ZEIT FÜR FREIZEIT IST DAS ZIEL Obwohl die Nachfrage nach den Picogrills gross ist und wohl auch in der Schweiz noch Potenzial besteht, will Bruno Wanzenried nicht unbedingt grösser werden. «Wir sind Altunternehmer», sagt er in Anspielung auf das reife Alter der Beteiligten. «Wachstum ist nicht unser Ziel.» Denn Wachstum hätte auch mehr Personal und entsprechende Verpf lichtungen zur Folge. Doch


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genau das will Wanzenried nicht mehr. Das hat er nämlich schon einmal erlebt, als seine Firma Wamo Reisen in der Schaffhauser Altstadt auf bis zu zehn Personen anwuchs und ihn auf Trab hielt. Jetzt, im Pensionsalter, lassen sich die noch aktiv erlebbaren Jahre an wenigen Händen abzählen. Diese Zeit will auch für Freizeitbeschäftigungen wie das Weidlingfahren und das Tennisspielen genutzt sein.

MIT AMAZON GEGEN PRODUKTEFÄLSCHER Auch so geben die Picogrills noch genug zu tun. Da die Kundenbeziehungen hauptsächlich übers Internet zustandekommen, investierte der Seniorunternehmer unlängst viel Zeit und Geld in den Auf bau eines neuen Webshops.

ERBE AMERIKANISCHER WANDERARBEITER Hobo-Kocher oder Hobo-Öfen sind nach den nordamerikanischen Wanderarbeitern, den sogenannten Hobos, benannt. Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts gingen viele Menschen aufgrund von Arbeitsmangel auf Wanderschaft. Sie hatten wenig Geld und reisten oftmals in Güterzügen durchs Land. Zum Kochen und Heizen nutzten sie eine leere Konservendose, die einerseits als Brennraum, andererseits als Topfträger diente. Durch Löcher im unteren Teil der Dose wurde Luft angesogen. Wegen des Kamineffekts verbrannte das hineingefüllte Holz vollständig und erzeugte grosse Hitze. Heute werden Weiterentwicklungen der ursprünglichen Hobo-Kocher im Trekking- und im Outdoorbereich verwendet.

Der Erfolg in Japan rief auch Fälscher auf den Plan, die die Schaffhauser Produkte schamlos abkupferten und zum Teil mit dem kopierten Firmenlogo verkauften. «Das ist schlecht für uns wegen allfälliger Reklamationen», sagt Bruno Wanzenried. ­Inzwischen seien die Marke und das neuste Produkt in verschiedenen Ländern geschützt. «Und ich liefere jetzt Geld den Juristen ab», fügt er trocken an. Als nützlich erwies sich die Verkaufsplattform Amazon, die im Onlinehandel einen gewichtigen Marktanteil hat. «Ursprünglich war ich dagegen, unsere Produkte über diesen Kanal zu vertreiben», sagt Wanzenried. Doch weil Amazon gefälschte Produkte aus dem Sortiment verbanne, sei das sehr hilfreich. «Indem wir diese Verkaufsplattform für die Fälscher sperren können, sind wir einen Grossteil der Kopien los.»

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