März 2015
Das Schaffhauser Wirtschaftsmagazin
newsletter Wirtschaftsförderung Kanton Schaffhausen
Direkter Flughafenanschluss
Neue Firmen
Hohe Lebensqualität
Exzellente Bildungsangebote
Zukunftsfähige Gemeinden
Attraktive Arbeitsplätze
Zusätzliches Steuersubstrat
STANDORTENTWICKLUNG IST MEHR ALS WIRTSCHAFtsFÖRDERUNG DIE UMFASSENDEN STANDORTBESTIMMUNGEN DER PROJEKTE WERS UND «VISIONEN für Schaffhausen» WAREN AUSSCHLAGGEBEND FÜR UNZÄHLIGE ENTWICKLUNGEN. Seite 4
Innovationsförderung für KMU Seite 15
Veranstaltungen zur Personalrekrutierung Seite 30
Silikonteile aus Stein am Rhein Seite 35
Objekt
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5% 25% 50% 75% 95% 100%
Bosch Packaging Systems. Seit Jahrzehnten als Arbeitgeber in der Region verankert.
www.boschpackaging.com Bosch Packaging Systems AG Industriestrasse 8 | 8222 Beringen
«Schaffhauser Lebensqualität.» Mit unserem Sponsoring-Engagement leisten wir einen wesentlichen Beitrag zur Schaffhauser Lebensqualität und damit zur Attraktivität der Region.
2 NEWSLETTER 01/ 15
Attraktives Schaffhausen
Editorial Gemeinsame Ziele
Raus aus der Krise
«in Schaffhausen hat sich viel getan»
Neue Herausforderungen
Der Blick in die Geschichte zeigt: Wenn wir alle zusammenarbeiten, können wir viel erreichen.
04 Report Entwicklung des Wirtschafts standortes Schaffhausen 15 ITS-Message Innovationsförderung 19 IVS-News Wir stehen vor grossen Herausforderungen 21 KGV-News Zeit für WERS 2 23 RSE-News INNO-PACK.NET 25 Immobilien Baulanddatenbank 27 Firmennews Paxxon Labs; Interreg-Projekte; KMU Wirtschaftsforum; 3D-Drucker 30 Veranstaltungen Sprungbrett-Event; Jobmarkt Spezial; Tag der Naturwissenschaften 33 Börsenbarometer Schweizer Firmen unter Euro-Einfluss 35 Firmenportrait Trelleborg Sealing Solutions in Stein am Rhein
Impressum 19. Jahrgang, Ausgabe März 2015 Verlag und Redaktion: Wirtschaftsförderung Kanton Schaffhausen Herrenacker 15, 8200 Schaffhausen Tel. +41 52 674 06 15, Fax +41 52 674 06 09 nina.schmid@generis.ch Grafisches Konzept: BBF, Schaffhausen Abonnement: Das Abonnement für den «Newsletter Wirtschaftsförderung Kanton Schaffhausen» ist in den Mitgliederbeiträgen des Kantonalen Gewerbeverbandes (KGV) und der Industrie- und Wirtschafts-Vereinigung Region Schaffhausen (IVS) enthalten. Auflage: 3 400 Exemplare Anzeigenmarketing: Schaffhauser Nachrichten Vordergasse 58, 8201 Schaffhausen Tel. +41 52 633 31 11, Fax +41 52 633 34 02 Erscheinungsweise: 4 x jährlich Druck: stamm+co. AG, Schleitheim Papier: Gedruckt auf FSC-zertifiziertem Papier. FSC Mix. Zert.-Nr. IMO-COC-028117.
In rund einem Monat übergebe ich mein Amt als Wirtschaftsförderer an meinen Nachfolger Christoph Schärrer. Auch wenn ich weiterhin als CEO der Generis AG tätig bin, ist dies einer dieser Lebensmomente, an denen man innehält und auf vergangene Jahre und erreichte Ziele zurückblickt. Dies möchte ich in dieser Ausgabe des Newsletters tun. Doch dabei geht es nicht um mich, sondern um Schaffhausen. Denn in diesem Jahr gibt es ein Jubiläum zu feiern. Vor genau 20 Jahren wurde das Projekt Wirtschafts-Entwicklung Region Schaffhausen (WERS) ins Leben gerufen. Gemeinsam für Schaffhausen Nachdem die Industriekrise tiefe Wunden in die hiesige Wirtschaft gerissen hatte, starteten die beiden Wirtschaftsverbände KGV und IVS ihr erstes gemeinsames Projekt. Rund 150 unterschiedliche Inte ressenvertreter erarbeiteten Ideen, um die Wirtschaftskraft und die Standortattraktivität Schaffhausens zu steigern und so einen Weg aus der Krise zu finden. Als Projektleiter von WERS hatte ich das Glück, diesen spannenden und wegweisenden Prozess aktiv zu begleiten. Ein direktes Ergebnis aus WERS war die Schaffung einer professionellen Wirtschaftsförderungsstelle, die ich zuerst interimistisch und nach gewonnener Ausschreibung offiziell führen und a ufbauen durfte. Viele Projekte umgesetzt Seit damals konnten wir die Wirtschaftsförderung und somit auch deren Dienstleistungen für den Standort Schaffhausen und seine Unternehmen laufend ausbauen. Viele Ziele von WERS wurden erreicht. Bei einigen dieser Projekte war die Wirtschaftsförderung federführend, bei anderen konnten wir unterstützend mitwirken und bei wiederum anderen durften wir den Erfolg als Aussenstehende mitverfolgen. Und das ist gut so. Denn Standort entwicklung ist mehr als Wirtschaftsförderung. Dies zeigt auch das Projekt «Visionen für Schaffhausen» aus dem Jahr 2008. Im Sinne eines Zwischenstopps wurde analysiert, wie sich Schaffhausen bisher entwickelt hatte und welche neuen Stossrichtungen – viele weitab von den eigentlichen Aufgaben der Wirtschaftsförderung – nun verfolgt werden sollten. Ein sehr wertvolles Projekt, dessen Umsetzung noch immer läuft. Diese beiden Projekte belegen die Bedeutung gemeinsamer Standortbestimmungen. Denn schlussendlich verfolgen wir alle dasselbe Ziel: Wir möchten, dass Schaffhausen ein attraktiver Ort zum Leben, zum Arbeiten und für Unternehmen ist. Genau dafür habe ich mich in den vergangenen 20 Jahren mit Herzblut eingesetzt und ich bin überzeugt, dass Christoph Schärrer mit genau so viel Überzeugung und Einsatz weiterkämpfen wird. Ihnen allen, die unsere Arbeit begleitet und in irgendeiner Form unterstützt haben, unseren Newsletter gelesen oder darin inseriert haben, möchte ich herzlich für Ihr Engagement zugunsten des Wirtschaftsstandorts Schaffhausen danken.
Wirtschaftsförderung Kanton Schaffhausen
Thomas Holenstein, Delegierter des Regierungsrates 01 / 15 NEWSLETTER 3
Report Verbesserung der fiskalischen Rahmenbedingungen Direkter Flughafenanschluss
Ansiedlung neuer Unternehmen Aufgabenteilung Kanton/Gemeinden
Deregulierung der Gesetzgebung
Stärkere Informationen zu Wirtschaftsthemen
Bildung
Innovations- und Technologieförderung
Jungunternehmer förderung
WERS
Tourismus
Wirtschaftsgebiet Süddeutschland
Gesamtverkehrs konzept
Der Landwirt als Unternehmer Schaffhausen – die logistische Plattform
Reisezentrum Bahnhof Schaffhausen
Raus aus der Krise dank WERS
Weiterdenken mit Visionen für Schaffhausen
1995, nach fünf Jahren Rezession und dem Verlust von rund 11% aller Arbeitsplätze, war es an der Zeit für eine umfassende Bestandesaufnahme. Das breit abgestützte Projekt Wirtschafts-Entwicklung Region Schaffhausen (WERS) wurde gestartet. Die Kerngruppe bestand aus Vertretern von IVS und KGV, des Bauernverbandes, der Pro City, Schaffhausen Tourismus, der Stadt Schaffhausen sowie dem kantonalen Steuer- und Wirtschaftsamt. Insgesamt waren sogar rund 150 Personen beteiligt. Sie alle verfolgten ein gemeinsames Ziel: Schaffhausen zurück auf die Erfolgsspur zu bringen. Dazu wurden in Arbeitsgruppen Ideen und Forderungen zu 16 Themenfeldern erarbeitet. Während mehrerer Monate wurden die Resultate einzelner Arbeitsgruppen an verschiedenen Medienkonferenzen der Öffentlichkeit vorgestellt. Eine direkte Folge von WERS war die Schaffung eines Wirtschaftsförderungsgesetzes, welches die Basis für die heutige Wirtschaftsförderung schuf.
Im Jahr 2007 – gut zehn Jahre nach WERS – waren viele der Ideen und Forderungen von damals umgesetzt. Aber: Ein volkswirtschaftliches Nettowachstum war noch nicht erreicht; bisher gelang «nur» die Kompensation dessen, was vorher weggefallen war. Soziodemografische Daten, Wachstumsaussichten, Steuerkraft, Image-Wahrnehmung – alle diese Schlüsselindikatoren zeigten noch immer einen deutlichen Handlungsbedarf für die Region Schaffhausen. Vor diesem Hintergrund lancierte die Schaffhauser Regierung 2007 zusammen mit der IVS und dem KGV sowie Gemeindevertretern das Projekt «Visionen für Schaffhausen». Das Ziel war klar: Schaffhausen sollte national und international konkurrenzfähig bleiben, um die Lebensqualität und den Wohlstand der Bevölkerung zu erhalten. In Kreativworkshops wurden Ideen für die Weiterentwicklung der Region Schaffhausen generiert. Danach wurden diese in einem V isionsplenum von über 70 Teilnehmenden aus Wirtschaft, Gesellschaft und Politik breit diskutiert. Im Anschluss an das Visionsplenum erhielt die gesamte Schaffhauser Bevölkerung die Möglichkeit, eigene Ideen einzubringen oder bestehende Ideen zu beurteilen. Im Jahr 2008 wurden sämtliche Ergebnisse zu acht Visionsideen verdichtet. Die Zeithorizonte der zahlreichen Visionsideen liegen zwischen zehn und fünfzehn Jahren. Wir befinden uns also noch mitten im Umsetzungsprozess.
Stillstand oder Fortschritt
Hürden überwinden dank neuer Ideen Grosse Bestandesaufnahmen der Regionalentwicklung haben in Schaffhausen Tradition: 1973 und 1983 g eschah dies in Form der Bücher «Schaffhausen – Zukunft einer Region» von Georg Fischer und «Wirtschaftsgeschichte des Kantons Schaffhausen» von Kurt Bächtold und Hermann Wanner. Die Projekte WERS im Jahr 1995 und «Visionen für Schaffhausen» im Jahr 2008 holten dann erstmals sämtliche Beteiligten an einen Tisch. Erlebniswelt für Einwohner und Gäste
Schaffhausen – bekannt und beliebt
Ideales Lebensumfeld für Familien
Zukunftsorientierte Arbeitsplätze in konkurrenzfähiger Region
Architektur mit Ausstrahlung
Leben in einzigartigen, intakten Landschaften
Visionen Gelebte Funktionsräume definieren die politische Struktur Attraktive nationale und internationale Verkehrsanbindungen
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Report
UMFASSENDE STANDORTENTWICKLUNG
Verantwortung mit Zukunft WERS und Visionen für Schaffhausen gaben den Anstoss zu diversen Entwicklungen in Schaffhausen. Vor allem die aus WERS hervorgegangene Wirtschaftsförderung und die später entstandene Regional- und Standortentwicklung konnten viele Projekte umsetzen und unterstützen.
Barbara Müller-Buchser. Präsidentin Kantonaler Gewerbeverband KGV
«Unsere Mitglieder schätzen das bisherige aktive Netzwerk sowie die Weiterbildungs- und Informationsangebote im KMU Forum. Um das bestehende Angebot zu stärken und neue Synergien zu schaffen, haben wir es weiterentwickelt und das ‹KMU Wirtschaftsforum Schaffhausen› gegründet.»
Ernst Landolt. Regierungspräsident und Vorsteher des Volkswirtschaftdepartements
«Mit der Schaffung einer professionellen W irtschaftsförderung und des RSE-Gesetzes haben meine Vorgänger politischen und wirtschaftlichen Weitblick bewiesen. Ohne diese beiden wichtigen Instrumente wäre die Schaffhauser Volkswirtschaft heute bestimmt nicht so gut aufgestellt, wie sie es zum Glück ist.»
Schaffung einer professionellen Standortförderung Mit einem Abstand von zehn Jahren wurden in Schaffhausen zwei wegweisende Gesetze in Sachen Standortförderung erlassen. Das Wirtschaftsförderungsgesetz 1998 und das Gesetz zur Förderung der Regional- und Standortentwicklung im Jahr 2008. Sie beide bilden die Pfeiler der heutigen Standortförderung: Standortmarketing durch die Wirtschaftsförderung und Standortentwicklung durch die RSE-Geschäftsstelle. Diese kann bei der Unterstützung von Projekten unter anderem auch auf Bundesgelder der Neuen Regionalpolitik zurückgreifen. Unterstützt werden Initiativen, Programme und Projekte, welche die Wettbe werbsfähigkeit und Innovationskraft des Kantons langfristig stärken.
Ausbau von Informations- und Netzwerkplattformen Seit ihrer Gründung hat die Wirtschaftsförderung verschiedenste Veranstaltungsformate wie die Tischmesse, die Wirtschaftsimpulse oder die Sprungbrett-Events aufgebaut. Sie alle dienen dem Ausbau des regionalen Netzwerks und dem Austausch zwischen Wirtschaft und Politik. Platt formen wie SHTotal oder DACH informieren über die Angebote regionaler Unternehmen und das Magazin «Newsletter» über die Arbeit der Wirtschaftsförderung sowie regionale Wirtschafts themen. Die neuste Entwicklung ist das «KMU Wirtschaftsforum Schaffhausen», welches unter der koordinativen Leitung der Wirtschaftsförderung Angebote des KMU-Forums, der Höheren Fachschule für Wirtschaft, des Feierabend Forums des Arbeitsamtes und der Jungunternehmerförderung vereint.
Hannes Germann. Ständerat Kanton Schaffhausen
«Schaffhausen hat seit WERS sehr viel erreicht: Einst stark von der Industriekrise geschüttelt, sind wir heute einer von nur neun strukturstarken NFA-Geberkantonen. Darauf können wir stolz sein und dies wird auch in Bern anerkennend zur Kenntnis genommen.»
Entwicklung von strukturschwacher zu strukturstarker Region Aufgrund seines hohen Industrieanteils traf die Strukturkrise der Neunzigerjahre den Kanton Schaffhausen besonders stark. Auf Antrag des Regierungsrates wurde Schaffhausen 1998 vom Bund als «Wirtschaftliches Erneuerungsgebiet» anerkannt. Der sogenannte Bonny-Beschluss unterstützte den Kanton bei der Bewältigung des wirtschaftlichen Strukturwandels. Aufgrund der positiven Entwicklung des Wirtschaftsstandortes lief der Bonny-Beschluss für Schaffhausen im Jahr 2010 aus. Und auch der nationale Finanzausgleich belegt den wirtschaftlichen Strukturwandel und den Aufstieg Schaffhausens: Seit 2013 gehört Schaffhausen zu den wenigen Geberkantonen.
5 300 Firmen 2014 6 000
5 000
2 500
4 000
3 000
neue Firmen 1990 – 2014
Entwicklung der Anzahl eingetragene Gesellschaften im Kanton Schaffhausen Quelle: Eidgenössisches Amt für Handelsregister
Reto Dubach. Baudirektor Kanton Schaffhausen
Peter Neukomm. Stadtpräsident Schaffhausen
«Der Halbstundentakt nach Zürich und der direkte Flughafenanschluss haben die Standortattraktivität von Schaffhausen massiv erhöht, und auch innerhalb Schaffhausens konnte sowohl das ÖV-Angebot als auch das Strassennetz in den letzten Jahren verbessert werden.»
«Genau so soll sich eine Stadt entwickeln: Mit modernen Mischnutzungen an zentraler Lage. So können wir unsere Verdichtungsstrategie umsetzen und wertvolle Grünräume schonen.»
Giorgio Behr. IVS-Präsident und Unternehmer
«Dank der Ansiedlung vieler neuer Firmen durch die Wirtschaftsförderung sind sowohl die Steuereinnahmen wie auch das Angebot an Arbeitsplätzen markant gestiegen. Gleichzeitig wurde damit die Grundlage für eine attraktive Entwicklung der Wirtschaftsregion Schaffhausen geschaffen.»
Verbesserte Verkehrsinfrastruktur Schon bei WERS war für alle klar: Schaffhausen braucht einen direkten Flughafenanschluss und den Halbstundentakt nach Zürich. Dafür haben sich Kantons- und Gemeindevertreter sowie die Wirtschaftsförderung intensiv eingesetzt. Mit Erfolg: Im Dezember 2006 wurde der Flughafenanschluss eingeführt und sechs Jahre später der Halbstundentakt zwischen Schaffhausen und Zürich. Mit dem 4-Spur-Ausbau der A4 wird gleichzeitig auch die Strassenverbindung Richtung Zürich verbessert. Und auch innerhalb des Kantons Schaffhausen ist viel passiert. Beispielsweise entwickelte der Fachausschuss Verkehr und Siedlung des Vereins Agglomeration Schaffhausen im Jahr 2007 ein umfassendes Massnahmenpaket. Viele der damaligen Forderungen sind heute umgesetzt; unter anderem der Ausbau der Regio-S-Bahn, die Elektrifizierung zwischen Schaffhausen und Erzingen oder die neuen Bahnstationen in Beringen Ost und in Neuhausen.
Wandel vom Industriezum Hightech- und Dienstleistungsstandort 1997 nahm die Schaffhauser Wirtschaftsförderung ihre Arbeit auf und nur wenige Monate später konnte sie bereits einen ersten bedeutenden Erfolg verbuchen: 1997 siedelte sich das Unternehmen Wunderbaum in Thayngen an. Der Startschuss zu einer eigentlichen Erfolgsgeschichte. Dank einer aktiven Standortvermarktung und ständiger Verbesserung der Rahmenbedingungen konnte die Wirtschaftsförderung bis heute über 450 Unter nehmen im Kanton Schaffhausen ansiedeln. Diese Firmen schufen über 3‘000 Arbeitsplätze und leisten einen wichtigen regelmässigen Beitrag an die Steuereinnahmen von Kanton und Gemeinden.
Attraktivierung beim Bahnhof Schaffhausen Die früher kaum genutzten Areale westlich des Schaffhauser Bahnhofs bilden heute ein leben diges Quartier mit Wohnungen, Büroflächen, Hotel und Gastronomie. Der Anstoss dazu kam von der Wirtschaftsförderung, welche einen detaillierten Vorschlag zur Umlegung des Bushofs und zur Umnutzung der dadurch freigespielten Flächen auf der Bleiche vorlegte. Während des gesamten Reali sierungsprozesses spielte auch die Stadt eine tragende Rolle, beispielsweise indem sie bei der Nutzungsplanung für die Überbauung Urbahn ein Hotel zur Auflage machte. Mit dem Durachpark und dem vielversprechenden Projekt in der Stahlgiesserei ist der Funke unterdessen auch auf Areale im Mühlental übergesprungen.
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Report
Verdoppelung der Steuereinnahmen juristischer Personen
Mio. CHF 60 50 40 30 20 10
1990 – 2013
Entwicklung der Steuereinnahmen juristischer Personen Quelle: Geschäftsberichte des Kanton Schaffhausen
Rosmarie Widmer Gysel. Vorsteherin Finanzdepartement Kanton Schaffhausen
«Das zusätzliche Steuersubstrat von angesiedelten Unternehmen hat uns grösseren finanziellen Spielraum verschafft. So konnten wir die Steuerbelastung für juristische und natürliche Personen laufend verringern. Davon profitiert jeder – auch in Zeiten, in denen der Gürtel bei allen enger geschnallt werden muss.»
David Bancroft. Verwaltungsratspräsident der Cilag AG und der ISSH
«Seit ich vor über 25 Jahren hier her gekommen bin, ist Schaffhausen viel internationaler geworden. Einen wichtigen Beitrag dazu leistet die International School (ISSH). Heute treffe ich überall ausländische Mitarbeitende von angesiedelten Unternehmen. Viele von ihnen haben sich in Schaffhausen verliebt – so wie ich.»
Robert Sala. Unternehmer und Mitbegründer des RhyTech
«Technologieplattformen sind die Brutstätten der Innovationen von morgen. Die Schaffhauser Wirtschaft p rofitiert deshalb direkt von Angeboten wie dem RhyTech, dem ITS oder dem IPI.»
Steigerung der Internationalität
Technologieplattformen unterstützen Firmen
Laufende Senkung der Steuerbelastung
Nebst bekannten Schaffhauser Unternehmen gehören heute auch Namen wie Unilever, John Deere oder Groupon zur regionalen Wirtschaft. Mit der Ansiedlung solcher Firmen kommen meist auch deren Mitarbeitende nach Schaffhausen. Ziel der Wirtschaftsförderung ist es, dass sich diese Fachkräfte und deren Familien langfristig in Schaffhausen niederlassen. Um ihnen den Einstieg in das neue Umfeld zu erleichtern, informiert die Wirtschaftsförderung in englischer Sprache regelmässig über Aktivitäten und Veranstaltungen. Ausserdem werden regelmässige Informations veranstaltungen für Neuzuzüger und neue Mitarbeitende von Schaffhauser Firmen durchgeführt. All diese Aktivitäten stärken den regionalen Bezug unserer internationalen Bevölkerung.
Auch nach der Industriekrise der Neunzigerjahre verfügt Schaffhausen über eine Vielzahl an Technologiefirmen. Um diese gezielt zu unterstützen sowie untereinander und zu Hochschulen zu vernetzen, wurde 1999 das ITS Industrie- und Technozentrum Schaffhausen als Projekt der Wirtschaftsförderung gegründet. Heute fungiert das ITS als eigenständiger Verein und war seit seiner Gründung massgeblich an verschiedenen neuen Projekten beteiligt. 2004 entstand mit dem IPI ein Weiter bildungsinstitut für die Verpackungsindustrie, welches m ittlerweile selbst die Projektleitung für das Innovationsnetzwerk INNO-PACK.NET innehat. Daneben entwickelte das ITS das RhyTech, einen Technologiepark für Materialwissenschaften und Oberflächenstrukturen. Dieser beherbergt auf dem ehemaligen Alcan-Areal in Neuhausen am Rheinfall verschiedene Technologieunternehmen.
Steuern sind einer der wichtigsten Faktoren im internationalen Standortwettbewerb. Und auch viele alteingesessene Unternehmen prüfen ihre Steuerbelastung und ausserkantonale Alternativen regelmässig. Um in diesem Wettbewerb mithalten zu können, wurden die Steuern für juristische sowie natürliche Personen im Kanton Schaffhausen mehrmals gesenkt. Im Jahr 2008 konnte der kantonale Steuersatz für juristische Personen sogar halbiert werden. Und dies bei einer gleichzeitigen deutlichen Steigerung der Steuereinnahmen. Damit rückte Schaffhausen im interkantonalen Vergleich vom letzten Drittel in die vorderen Ränge auf. Möglich wurde dies vor allem durch Zusatzeinnahmen von angesiedelten Unternehmen.
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Report
Über
1 000
1 200 1 000 800 600 400
zusätzliche Einwohner im Jahr 2013
200 0 –200
1991 – 2013
Entwicklung der Wanderung von Privatpersonen Quelle: Bundesamt für Statistik
Hans Rudolf Meier. Gemeindepräsident von Wilchingen Thomas Maag. Geschäftsführer der Wibilea AG und Stiftungsrat von «go tec!»
«Bald feiern wir die Eröffnung der renovierten und stark erweiterten Bergtrotte Osterfingen. Ohne das RSE-Projekt PREWO wäre dies wohl kaum möglich gewesen.»
«Für ‹go tec!› haben sich viele regionale Firmen, die IVS und die Wirtschaftsförderung zusammengetan. Mit Erfolg: Nur ein halbes Jahr nach der Eröffnung unseres Lernlabors haben bereits über 900 Schulkinder einen der technischen Kurse besucht oder am viertätigen TüftelCamp in den Herbstferien teilgenommen.»
Familie Lohri. Dörflingen
«Wir haben in Dörflingen unser kleines Paradies gefunden: Ein tolles Haus auf dem Land mit einem grossen Garten und viel Platz!»
Zusätzliche Bildungsangebote
Imagesteigerung des Kantons
Im Jahr 1999 wurde die International School of Schaffhausen (ISSH) gegründet. Heute besuchen rund 270 Kinder aus über 40 Nationen die Schule – viele unter ihnen Kinder von Angestellten neu angesiedelter Unternehmen. Die ISSH hat bewiesen, dass sie die Region für internationale Firmen und deren ausländische Mitarbeitende attraktiver macht. Damit erfüllt sie eines ihrer Kernziele – die Förderung der Schaffhauser Wirtschaft. Ein komplett anderes aber nicht minder wichtiges neues Bildungsangebot ist «go tec!». «go tec!» fasziniert Kinder und Jugendliche für Technik und soll so dem Fachkräftemangel in technischen Berufen Einhalt gebieten. Die Initiative der IVS und regionaler Industriebetriebe wird im Rahmen der Regionalund Standortentwicklung RSE unterstützt.
Die erfolgreiche Ansiedlung von Firmen führte zu einer steigenden Nachfrage nach qualifizierten A rbeitskräften. Um dieser gerecht zu werden und ausserdem den vergleichsweise hohen Altersdurchschnitt zu senken, führte der damalige Volkswirtschaftsdirektor Erhard Meister im Jahr 2000 das Wohnortmarketing als zusätzliches Tätigkeitsfeld der Wirtschaftsförderung ein. Die hohe Wohn- und Lebensqualität überzeugte: Im Jahr 2010 zogen erstmals seit dem Jahr 1993 mehr Leute von anderen Kantonen nach Schaffhausen als umgekehrt. Das Wohnortmarketing ist bis heute Teil des kantonalen Standortmarketings. Ergänzt wurde es von 2008 bis 2014 durch die Image kampagne «Schaffhausen. Ein kleines Paradies», welche die Wohnregion im Grossraum Zürich vermarktete.
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Innovative Projekte im ländlichen Raum Ein wesentlicher Pfeiler des Kantons Schaffhausen ist sein ländlicher Raum. Und auch hier hat sich in den letzten zwanzig Jahren viel getan; beispielsweise im Klettgau. Bereits im Jahr 2000 haben sich sechs Gemeinden zum Projekt «Struktur- und Wirtschaftsentwicklung unterer Klettgau» (SWUK) zusammengeschlossen. Damit trat man sinkenden Einwohnerzahlen, stagnierenden Steuereinnahmen und der Entwicklung zu «Schlafgemeinden» entgegen. Und mit RSE existiert heute ein Instrument, welches die Lancierung innovativer Projekte im ländlichen Raum gezielt unterstützen kann. Dazu gehören unter anderem der Naturpark oder auch das Projekt PREWO, aus welchem der Verein Genuss region hervorging. Dieser unterstützt beispielsweise die Renovation der Osterfinger Trotte, vermarktet Regioprodukte oder wirbt für Veranstaltungen.
Mehr als
225
250
200
Mio. CHF
150
im Jahr 2013
100
50
1990 – 2013
Entwicklung der Steuereinnahmen natürlicher Personen Quelle: Geschäftsberichte des Kanton Schaffhausen
Thomas Hauser. Mediensprecher Stars in Town
«Stars in Town ist aus einer gemeinsamen Vision heraus entstanden. Dank unseren zahlreichen freiwilligen Helferinnen und Helfern und der Anschubfinanzierung durch RSE-Mittel ist dies alles erst möglich geworden.» Tomislav Babić. Unternehmer und Präsident Gastro Schaffhausen
«Eine professionell geplante, ausgeführte und betreute Standortvermarktung beschert auch der Gastronomie Frequenzen – und dies nicht nur in den urbanen Zentren. Gerade in schwierigen Zeiten, wie der aktuellen Frankenstärke, ist Professionalität bei der Tourismusförderung unverzichtbar.»
Philippe Brühlmann. Gemeindepräsident von Thayngen
«Im Rahmen eines RSE-Projektes wurde analysiert, wie durch die Konzentration und Verlegung von Sport- und Freizeitanlagen bestehende Potenziale aktiviert, nachhaltig finanzielle Verbesserungen erzielt und die Gemeinde positiv entwickelt werden kann. So konnten wir viele wichtige E rkenntnisse für die Zukunft von Thayngen gewinnen.»
Tourismusförderung unter einem Dach
Gemeinden entwickeln sich weiter
Mit dem Rheinfall, historischen Altstädten, kulturellen Events und einer intakten Naturlandschaft hat Schaffhausen touristisch einiges zu bieten. Um die Region professionell zu vermarkten, wurde Ende 1998 der Verein «Tourismus Schaffhausen» konstituiert. Die heute unter dem Namen «Schaffhauserland Tourismus» fungierende Organisation hat ihr Angebot seither laufend ausgebaut. So wurden die Informationsstellen in der Stadt Schaffhausen, am Rheinfall und in Stein am Rhein geschaffen, viele Angebotspakete lanciert und damit die Besucherzahlen deutlich gesteigert. Seit 2002 wird der einmalige Charakter der Region vom Branchenverband Schaffhauser Wein erfolgreich als Blauburgunderland vermarktet, was die Bekanntheit der Region zusätzlich steigerte.
Viele Schaffhauser Gemeinden haben bereits die Unterstützung der Wirtschaftsförderung in Anspruch genommen oder RSE-Projekte durchgeführt. Beispiele dafür sind «arc actuel», welches die Nutzungspotenziale von Gebäuden in Neuhausen am Rheinfall analysierte oder die Potenzialaktivierungen in Neunkirch und Beringen. Solche Projekte ermöglichen den Gemeinden wichtige Standortbestimmungen und vermitteln eine unabhängige Sicht auf gelebte Strukturen. Ausgehend davon oder aufgrund anderer Auslöser haben in den letzten Jahren viele Gemeinden ihre Strukturen optimiert, indem sie sich zu Zweckverbänden zusammenschlossen oder sogar komplett fusionierten.
Neuer kultureller Leuchtturm Im Sommer 2010 verwandelte sich der Herrenacker mitten in der Schaffhauser Altstadt erstmals in ein Festivalgelände. Seither lockt Stars in Town Jahr für Jahr rund 30‘000 Gäste aus nah und fern auf den Herrenacker. Die mehrtägige Veranstaltung präsentiert jährlich internationale Top Acts aus verschiedenen Musikrichtungen. Ergänzt wird Stars in Town mit den Sideevents Family Festival, Late Nights, Startrampe Fronwagplatz für Nachwuchsbands und dem Bandcontest Kammgarnstars. Aufgrund der überregionalen Ausstrahlung wurde das Projekt während drei Jahren im Rahmen der Regional- und Standortentwicklung unterstützt.
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Report Arbeitsplätze schaffen
Standort attraktivieren
Herausforderungen früh erkennen
Firmen ansiedeln
«Kontinuität und neue Akzente» Vor rund zwanzig Jahren stieg Thomas Holenstein als Projektleiter von WERS in die Standortentwicklung Schaffhausens ein. Was hat sich seither verändert? Und wie will der neue Wirtschaftsförderer Christoph Schärrer die kommenden Herausforderungen angehen? Thomas Holenstein, mit welchen Herausforderungen war Schaffhausen in den Neunzigern konfrontiert? Thomas Holenstein: Schaffhausen wurde damals von einer folgenschweren Strukturkrise erfasst. Es häuften sich Meldungen zu Betriebsschliessungen, Redimensionierungen oder Verlagerungen. Alleine zwischen 1991 und 1995 gingen über 4’000 oder knapp 11 Prozent aller Arbeitsplätze verloren. Der Wirtschaftsstandort Schaffhausen war in seinen Grundfesten erschüttert. Das einzig Gute in dieser Situation war, dass sie alle betraf. So kam es zu einem Schulterschluss über Partei- und Interessengrenzen hinweg und sämtliche bedeutenden Kräfte taten sich zusammen zum Projekt WERS. Und wie sieht es heute aus? Thomas Holenstein: Mittlerweile befinden wir uns in einer vollkommen anderen Situation. Dank vieler Initiativen aus dem WERS-Projekt konnte das Ruder herumgerissen werden. Unsere Arbeit als Wirtschaftsförderung macht dabei nur einen Teil aus, gleichzeitig haben sich viele andere Kräfte für die Region eingesetzt. Und, Schaffhausen hat sich von einem Industrie- in einen Hightechund Dienstleistungsstandort gewandelt. Christoph Schärrer: Was dabei aber nicht vergessen werden darf: Der Industrieanteil Schaffhausens ist vergleichsweise noch immer hoch. Aber dank der Ansiedlung vieler Dienstleistungsfirmen ist unsere Wirtschaft heute ausgeglichen aufgestellt. Thomas Holenstein: Einen Beitrag dazu haben auch die rund 450 von uns angesiedelten Firmen geleistet. Unter anderem deshalb ist die Arbeitslosigkeit gesunken und die Steuereinnahmen sind gestiegen. Wir haben uns im interkantonalen Finanzausgleich sogar von einem Nehmer- in einen Geberkanton entwickelt. Darauf kann
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Schaffhausen stolz sein. Aber weil es uns mittlerweile so gut geht, ignorieren die meisten die neuen Probleme, die auf uns zukommen. Was meinen Sie damit? Thomas Holenstein: Ich möchte hier zwischen konkreten aktuellen und latenten strukturellen Problemen unterscheiden. Einerseits herrscht bei den Unternehmen seit rund einem Jahr eine bedeutende Unsicherheit in den Bereichen Steuern und Arbeitskräfte. Dies führte bereits zu einem Rückgang der Firmenansiedlungen sowie zu sinkenden Investitionen in den Standort. Durch den aktuellen Eurozerfall werden diese Entwicklungen noch verstärkt. Andererseits weist der Kanton Schaffhausen latente strukturelle Probleme auf, welche sich in Zukunft zunehmend bemerkbar machen werden. Ein Thema ist hier die Soziodemografie. Die Be völkerung Schaffhausens ist eine der ältesten der Schweiz. Und die Generation der Babyboomer – zu der auch ich gehöre – ist hier stark vertreten. Viele dieser Generation sind heute noch berufstätig. Doch in wenigen Jahren wird sich dies ändern. Dann fallen in kurzer Zeit viele Arbeitskräfte weg und nochmals ein paar Jahre später steigen die Gesundheitskosten rapide an. Das ist kein angenehmes Thema, aber Realität. Christoph Schärrer: Diesen Wegfall von Arbeitskräften und die steigenden Gesundheitskosten versuchen wir durch die Zuwanderung junger Arbeitskräfte und Familien aufzufangen. Gerade vor dem Hintergrund einer beschränkten Zuwanderung müssen aber auch Überlegungen zur Erhöhung des Rentenalters oder zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie erlaubt sein. Thomas Holenstein: Die Soziodemografie ist nur ein Bereich von vielen, in denen in den nächsten Jahren und Jahrzehnten Heraus forderungen auf die Schweiz und Schaffhausen zukommen werden.
Erfolgreiche Strategie beibehalten Stärkere Bestandespflege
KMU internationalisieren
Gewerbe unterstützen
Das Problem ist, dass sie alle zwar theoretisch voraussehbar, aber im Alltag noch nicht spürbar sind. Ich will niemandem Angst machen und wir können auch nicht alle drohenden Probleme aus der Welt schaffen. Aber wir sollten uns diesen bewusst sein und vorausschauend handeln.
regio nale Wirtschaft unterstützen können. Und um das Gewerbe langfristig zu stärken, fördern wir vorhandene oder neue Verbund akti vitäten. Des Weiteren beschäftigt uns die Frage, wie wir ins besondere KMU in ihrer Wettbewerbsfähigkeit und Internationali sierungsfähigkeit unterstützen können.
Christoph Schärrer, mit welchen Strategien wollen Sie diese Herausforderungen anpacken? Christoph Schärrer: Natürlich ist ein personeller Wechsel immer auch ein Zeitpunkt, an dem langjährige Routinen und Vorgehen überdacht werden. Aber an der grundlegenden Strategie der Wirtschaftsförderung wird sich nichts ändern. Mit der Bestandespflege ansässiger Unternehmen und der Ansiedlung neuer Firmen bleiben die beiden bewährten Schwerpunkte erhalten. Die erwähnten Unsicherheiten führen allerdings dazu, dass der Handlungsbedarf in der Bestandespflege steigt. Auch alteingesessene Schaffhauser Unternehmen wenden sich in den letzten Monaten verstärkt mit Beratungsbedarf an uns. Und internationale Unternehmen müssen ihre Mutterhäuser aktiver von den Vorteilen des Standorts Schaffhausen überzeugen. In der Regel sind die Firmenvertreter vor Ort von unserer Region begeistert. Damit sie auch die Entscheider am Hauptsitz überzeugen können, brauchen sie schlagende Argumente, welche wir ihnen liefern.
Wo liegen die weiteren Schwerpunkte? Christoph Schärrer: In regelmässigen Abständen werden wir mit der Forderung konfrontiert, Firmengründer stärker zu unterstützen. Dabei bietet die Wirtschaftsförderung seit ihrer Gründung eine kostenlose und umfassende Jungunternehmerförderung an. Es ist mir deshalb ein Anliegen, die bestehenden Angebote in Zukunft aktiver zu kommunizieren. Ein weiteres damit zusammenhängendes Ziel ist die Ansiedlung eines Hochschulinstitutes in Schaffhausen. Denn diese sind erwiesenermassen der Ursprung von Start-ups und Neugründungen.
Das Ansiedlungsgeschäft verliert also an Bedeutung? Christoph Schärrer: Nein. Aktives Standortmarketing bleibt essentiell. Hier fokussieren wir auf die Stammmärkte USA und EU sowie auf die Schwellenländer Indien und China. Denn dort profitieren wir von einem starken, langjährigen Beziehungsnetz. Weiter wollen wir unsere Ansiedlungen noch besser auf technologiestarke Firmen ausrichten. Wo setzen Sie als Wirtschaftsförderer neue Akzente? Christoph Schärrer: Ein aktuelles und sehr bedeutendes Thema für viele Unternehmen – insbesondere für Gewerbe und Detailhandel – ist der Zerfall des Eurokurses. Hier prüfen wir gemeinsam mit dem Volkswirtschaftsdepartement zurzeit Möglichkeiten, welche die
Daneben ist es mir wichtig, die beiden Bereiche Wirtschaftsförderung sowie Regional- und Standortentwicklung (RSE) gemeinsam weiterzuentwickeln. Für mich sind sie die Pfeiler der Standort förderung. Es ist eigentlich ganz einfach: Nur ein attraktiver Standort kann erfolgreich vermarktet werden. Die RSE-Aktivitäten schaffen eine wichtige Grundlage für die erfolgreiche Entwicklung des gesamten Kantons als attraktiver Standort mit hoher Lebensqualität. Ausserdem werden wir unsere Kommunikationsaktivitäten neu ausrichten, um die breite Bevölkerung und vor allem auch die Politik verstärkt über regionale Wirtschaftsthemen zu informieren. Denn sowohl in nationalen Gremien wie auch auf Kantons- oder Gemeindeebene sind immer weniger Wirtschaftsvertreter politisch aktiv. Es droht ein Verlust des wirtschaftlichen Verständnisses in der Politik. Das bereitet mir Sorgen und dagegen gehen wir an. Thomas Holenstein, seit 1997 Wirtschaftsförderer des Kantons Schaffhausen. Christoph Schärrer, ab Mai 2015 neuer Leiter der Wirtschaftsförderung.
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Wettbewerbsfähig in die Zukunft
INNOVATIONSfähigkeit STEIGERN Innovationskraft ist ein zentrales Element der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Deshalb ist einer der Schwerpunkte des ITS die Innovationsförderung. Sie ist konform mit der Strategie der kantonalen Standortförderung zur Unterstützung produzierender Betriebe. Um die Innovationskraft ansässiger KMU noch gezielter zu steigern, hat das ITS ein gemeinsames Förderprojekt mit der Fachhochschule St. Gallen gestartet. Das ITS unterstützt die Wettbewerbsfähigkeit regionaler Firmen insbesondere durch Innovationsfördermassnahmen. Zur Verstärkung seiner bisherigen Leistungen geht das ITS mit dem Institut für Innovation, Design und Engineering (IDEE-FHS) der Fachhochschule St. Gallen eine strategische Kooperation ein. Mit dem gemeinsamen Projekt «Innovationsförderung in Schaffhausen» entsteht ein integrales Unterstützungsangebot, welches Unternehmen auf Innovationsthemen sensibilisiert und deren Innovationsfähigkeit fördert. Zudem werden alle Innovationsakteure und -aktivitäten der Region gebündelt dargestellt. Das ITS fungiert dabei als zentrale Drehscheibe und Ansprechstelle.
Regelmässige Impulsveranstaltungen
Problemstellungen aus Unternehmen weiterentwickelt. Die Innovationswerkstätten setzen an verschiedenen Punkten des mehrstufigen Innovationsprozesses an. Je nach Ausgangslage und Fragestellung finden Kreativund Expertenworkshops in unterschiedlicher Zusammenstellung statt oder werden Trendanalysen durchgeführt. Für diese Arbeiten stehen neben dem Netzwerk des ITS auch jene der Fachhochschule St. Gallen sowie des Querdenkerparadieses zur Verfügung. Nach der Identifizierung der Projektperlen erfolgt die eigentliche Projektlancierung. Im Vordergrund steht dabei die Suche nach Projektpartnern, Finanzierungs lösungen und Fördermöglichkeiten für die Umsetzung. Dafür kann das ITS dazu spezialisierte Partner einbinden. Auch lokale Dienstleister und Hochschulinstitute werden bedarfsgerecht einbezogen.
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gibt es viele, daraus entstandene innovationen aber viel zu wenige!
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Roger Roth, ITS
Weiterbildung zum Innovationsprofi
Nicht nur Innovationsprojekte unterstützen, sondern Die einzelnen Angebote des Projektes «Innovationsauch Innovationskompetenz vermitteln, lautet das förderung in Schaffhausen» reichen von breit ausgeCredo des ITS und der Fachhochschule St. Gallen bei richteten Impulsveranstaltungen bis hin zu individueller «Innovationsförderung in Schaffhausen». Mit dem Projektunterstützung und bedürfnisorientierten WeiterWeiterbildungsmasterstudiengang Master of Advanced bildungsangeboten. An jährlich drei bis vier ImpulsverStudies (MAS) in Corporate Innovation Management anstaltungen wird Wissen eröffnet die Fachhochschule rund um das Thema InnovatiSt. Gallen den Schaffhauser Voraussetzung für onsmanagement vermittelt Firmen Zugang zu einem speund der Austausch unter innovation ist eine gelebte zifischen Studiengang im BeFirmen angeregt. Neben vorreich der Innovationsentwickinnovationskultur im definierten Themen wie «Parlung. Der Studiengang ist in Unternehmen. tizipatives Innovationsmanadrei Zertifikatslehrgänge zu gement», «Geschäftsmodellden Themen InnovationsmaProf. Thomas Utz, Fachhochschule St.Gallen innovation», «Design Thinking nagement, Innovationsentwickals Motor für Innovationen» oder «Intuitive Entscheilung und Innovationsprojekt aufgeteilt, die auch einzeln dungsfindung» können Unternehmen auch Wunsch und bedürfnisgerecht belegt werden können. Daneben themen einbringen. Ziel der Impulsveranstaltungen ist sind zudem individuelle Aus- oder Weiterbildungses, aktuelle Themen aus der Wissenschaft zu vermitteln angebote für Firmen möglich. und einen direkten Praxistransfer zu gewährleisten. Im Rahmen der kantonalen Regional- und Standortentwicklung (RSE) wird das Projekt von Kanton und Von der Projektidee bis zur Innovation Bund finanziell unterstützt. Projektträgerin ist die FachParallel dazu führt das ITS in Zukunft, in einem sogehochschule St.Gallen. Gemeinsam mit dem ITS betreibt nannten Ideenfächer, eine Sammlung an Innovationssie auch die Projektleitung. ideen, unternehmensspezifischen Problemstellungen www.its.sh.ch/innovation und Bedürfnissen. In öffentlichen und firmeninternen Innovationswerkstätten werden Ideen und spezifische
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Kurzer Einblick in die vielfältigen regionalen Innovationsaktivitäten
Innovationswoche Viele Innovationsprojekte und Aktivitäten zur Innovationsförderung laufen im Verborgenen. Das ITS hebt den Deckel und gibt vom 8. bis 12. Juni 2015 eine Woche lang Einblick in verschiedenste Veranstaltungen, Unterstützungsmöglichkeiten und praktische Innovationsbeispiele aus der Industrie. Innovationsprojekte laufen fast immer unter Ausschluss fremder Einblicke. Dies ist auch verständlich und legitim, geht es doch um risikoreiche und häufig bedeutende Vorinvestitionen mit Neuentwicklungen sowie Patent- und Markenschutz zur Erarbeitung eines eigenen Wettbewerbsvorteils. Ist die Innovation nach langer Entwicklungs- und Einführungszeit endlich umgesetzt, bleibt sie trotzdem häufig verborgen, weil insbesondere KMU mit ihrer Kommunikation sehr zurückhaltend sind oder schlicht vergessen, dass über gute Taten auch gesprochen werden sollte. Die bevorstehende Jubiläumsausgabe des ITS Techno-Apéros nehmen wir zum Anlass, eine abwechslungsreiche Innovationswoche mit über zehn Veran staltungen zu starten. Während fünf Tagen erhalten regionale Unternehmen Einblick in vielfältige lokale Innovationen, Veranstaltungen und Unterstützungs möglichkeiten. Gestartet wird am Montagmorgen, 8. Juni, mit dem Tag der Innovationsanlässe und einem Kaffee Kreativ. Dies ist ein Kreativworkshop mit Kaffee und Gipfeli, an welchem Experten aus verschiedenen Unternehmen und Institutionen mögliche Lösungsansätze zu einer spezifischen technologischen Problemstellung diskutieren. Gleichentags, um 11 Uhr, startet im RhyTech die
IVS Innovationspreisverleihung der Schaffhauser Platzbanken. Um 17.30 Uhr schliesslich beginnt im SIG-Hus der 50. ITS Techno-Apéro zum Thema «Innovationsförderung in Schaffhausen». Im gleichen Umfang geht es die ganze Woche weiter: • Dienstag: Tag der Praxisbeispiele zu Innovationen • Mittwoch: Firmensprechtag für KTI- und EU-Förderprojekte sowie Patentfragen • Donnerstag: Tag der Innovationsberatung • Freitag: ITS comes inhouse – individuelles Gespräch mit dem ITS im Unternehmen zu den Themen Technologievermittlung, Projektlancierung, Innova tionsförderung, Effizienzsteigerung und nachhaltige Energieformen Detaillierte Informationen finden Sie rechtzeitig auf der Webseite www.its.sh.ch.
Innovationspreis
PreisVerleihung Montag, 8. Juni 2015, 11 Uhr RhyTech Materials World, Neuhausen am Rheinfall Die spannendsten und vielversprechendsten Innovationen aus der Region Schaffhausen werden regelmässig mit dem IVS Innovationspreis der Schaffhauser Platzbanken ausgezeichnet. Teilnahmeberechtigt sind Unternehmen aus dem Wirtschaftsraum Schaffhausen, die ein neues Produkt oder eine Dienstleistung mit hoher Wirtschaftlichkeit und grossem volkswirtschaftlichem Potenzial entwickelt und erfolgreich am Markt eingeführt haben. Die Finalisten sind seit der IVS General versammlung bekannt. Wer wird den Innovationspreis entge gennehmen? Fiebern Sie mit! www.its.sh.ch/innovationspreis
50. ITS Techno-Apéro
«Innovationsförderung in Schaffhausen» Montag, 8. Juni 2015, 17.30 Uhr SIG-Hus, Neuhausen am Rheinfall Am 50. ITS Techno-Apéro erfahren KMU-Vertreter mehr über ihre Möglichkeiten zur Steigerung der Innovationsfähigkeit in Unternehmen. Nach dem Grundlagenreferat von Prof. Dr. Christian Marxt, Leiter des Instituts für Enterpreneurship an der Universität Liechtenstein und Jurypräsident des IVS Innovationspreises, folgt Prof. Thomas Utz. Der Leiter des Instituts für Innovation, Design und Engineering der Fachhochschule St. Gallen, präsentiert den ganzheitlichen Ansatz der Innovationsförderung in Schaffhausen. Anschliessend stellt das Querdenkerparadies sich und seinen kreativen Lösungsansatz «Design Thinking» vor. Ein Unternehmensvertreter gibt schliesslich Einblick in ein erfolgreich umgesetztes Innovationsprojekt. Nach den Referaten findet pa rallel zum Apéro eine Ausstellung zum Thema «Innovation in Schaffhausen» statt. www.its.sh.ch/veranstaltungen
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20 Jahre nach dem Weg zurück in die Zukunft
Schaffhausen steht erneut vor grossen Herausforderungen Hausgemachte Belastungen im Sozialbereich und öffentlichen Verkehr führen zu hohen Defiziten. Standortvorteile wie vernünftige Energiekosten kombiniert mit Anreizen zu Sparmassnahmen werden durch Zuschläge bei sinkenden Weltmarktpreisen leichtfertig preisgegeben. Der Staat wagt sich nicht an überfällige strukturelle Anpassungen. Dabei sollte aus der Geschichte klar sein: Wirtschaft und Gesellschaft wandeln sich stetig. Kurzfristig meist unbemerkt, doch irgendwann treten Bruchstellen auf. Und dann führt der Wandel zu spürbaren, oft einschneidenden Veränderungen. von Prof. Dr. Giorgio Behr
Die Mechanisierung der Landwirtschaft hat Arbeitsplätze vernichtet, aber im Gegenzug neue in der Industrie geschaffen. Digitalisierung und Automatisierung ermöglichen eine immer effizientere Fertigung mit gleich vielen, aber dafür immer besser ausgebildeten, flexibleren Mitarbeitenden; das Stellenwachstum verschiebt sich in die Welt der Informatik und neuen Medien. Autonomes Fahren wird im öffentlichen und privaten Verkehr erneut Weichen stellen – manche Funktion entfällt, im Gegenzug wird Neues möglich. Die Zahl der Arbeitsplätze für Dienstleistungen nimmt stark zu, ebenso im Gesundheitswesen oder für vom Staat geschaffene, neue Funktionen. Der Rückblick im Zeitraffer belegt: Dem Abbau in einem Bereich steht der Ausbau in anderen Sektoren gegenüber – aus Veränderungen ergeben sich immer auch Chancen. Dieser Prozess darf vom Staat nicht eingeschränkt werden. Branchen, die wegen der Lohnentwicklung bei uns nichts mehr zu suchen haben, dürfen nicht «künstlich beatmet» werden, weil dies den Zwang zu Innovation und Anpassung der Strukturen reduziert. So hat die Schweiz bei Nutzfahrzeugen und Telefonie grosse Chancen verspielt, zum Nachteil der angeblich damit geschützten Arbeitnehmenden!
Künstliche Standortnachteile Schaffhausen als Industriestandort hat diesen Wandel lange Zeit «verschlafen». Zusätzlich hat vor gut fünfzig Jahren eine unbedachte Änderung des Steuergesetzes die Basis für eine interessante Entwicklung zerstört: Mit dem Argument «keine Steuerprivilegien» wurden Finanz- und Holding-Gesellschaften sachlich unbegründet massiv stärker belastet. Prompt verlegten wichtige Steuerzahler ihr Entscheidungszentrum weg von Schaffhausen. Die Jahrzehnte später vorgenommene Korrektur hat den Weg geebnet für Neuansiedlungen. Doch bereits sind neue Bestrebungen im Gange, um zu Schalmeienklängen der Steuergerechtigkeit die Milderung der doppelten Steuerbelastung von Unternehmensgewinnen bei deren Auszahlung als Dividende aus dem Steuergesetz zu streichen. Im weltweiten Vergleich schafft dies erneut einen grossen
Standortnachteil. Schaffhausen hat zudem eine rekordverdächtige Belastung von Unternehmern für von ihnen finanzierte Arbeitsplätze, also eine Art Strafsteuer für das Schaffen von Arbeitsplätzen. Die Vermögenssteuer an sich ist schon hoch, zudem werden Betriebe hier wesentlich höher bewertet als im Thurgau.
Neue Herausforderungen Die vor vielen Jahren im Angesicht des Niedergangs der Schaffhauser Wirtschaft geschaffene Wirtschaftsförderung hat, zusammen mit Wirtschaft und Politik sowie durch akribische Arbeit, die Wende geschafft. Der Erfolg ist beachtlich – wie würde Schaffhausen ohne die Steuerkraft der neu angesiedelten Firmen dastehen? Erfolg bringt oft Kritik, ja Neid mit sich, macht umgekehrt satt und anfällig auf Schalmeienklänge. Es stehen aber neue Herausforderungen an: Wir müssen das Potenzial an Arbeitskräften besser nutzen. Mit go tec! können wir langfristig mehr Mädchen und Buben für sogenannte MINT-Berufe in den Feldern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik gewinnen. Dank Tagesstrukturen können sich Mütter früher bzw. vermehrt beruflich engagieren. Aber Tagesschulen müssen einkommensunabhängige Beiträge verlangen, die abzugsfähig sind, ebenso wie andere Auslagen für Betreuung oder Hausarbeit. Dies würde im Gegensatz zur Steuerbefreiung von Zulagen grosse Auswirkungen haben – das Steuersubstrat würde kaum geschmälert, weil Schwarzarbeit nicht attraktiv wäre. Wir könnten viele Stellen ohne Zuwanderung besetzen. Tagesschulen müssen zudem freiwillig sein und auch nur tageweise genutzt werden können. Auch dazu wird die IVS konkrete Vorschläge in die Diskussion einbringen.
Prof. Dr. Giorgio Behr ist Unternehmer und Präsident der IVS.
«aus Verän-
derungen ergeben sich immer auch Chancen. Dieser Prozess darf vom Staat nicht ein geschränkt werden.
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20 Jahre nach WERS
Gemeinsames Handeln bringt Erfolg Die Erkenntnis, dass gemeinsames Handeln Erfolg für die ganze Region bringt, war 1995 die Initialzündung für das Projekt Wirtschaftsentwicklung Region Schaffhausen – kurz WERS. von Barbara Müller-Buchser
Im März 1995 machte sich die Gewerbliche Wirtschaftskommission, eine Fachkommission des Kantonalen Gewerbeverbandes, grundsätzliche Über legungen über die Zukunft der Wirtschaftsregion Schaffhausen. Auslöser war die negative Stimmung im Kanton, unter anderem verursacht durch den grossen Arbeitsplatzverlust und die Abwanderung von Arbeitskräften. Max Graf, Karl Klaiber, Peter Oechslin, Roland Schöttle und Jakob Vögeli entwarfen ein Grobkonzept mit damals für Schaffhausen fast revolutionären Ideen. Die hochangelegte Zielsetzung wurde zuerst mit gewisser Skepsis aufgenommen. Doch mit Unterstützung des Regierungsrates und weiterer Partner gelang es, Führungskräfte aus Gesellschaft, Politik und Wirtschaft für die Idee zu gewinnen und auf einen gemeinsamen Kurs zu bringen. Unter kompetenter Leitung von Thomas Holenstein wurde über ideologische und weitere Grenzen hinweg ein starkes Projektteam gebildet. Dieses brachte 150 Personen aus Gewerbe, Handel, Industrie, Gewerkschaften, Politik und weiteren Kreisen zusammen. Das Engagement war beeindruckend; es wurde intensiv an der Zukunft der Wirtschaftsregion Schaffhausen gearbeitet. Im Herbst 1997 wurde dem Regierungsrat der Schlussbericht übergeben. Dieser enthielt eine Bestandsaufnahme über aktuelle Rahmenbedingungen, ein Instrumentarium und eine fundierte Grundlage für die künftig koordinierte Wirtschaftsentwicklung der Region. Regierungsrat und Parlament handelten schnell und sprachen die benötigten Kredite. Innert 13 Monaten wurde die Vorlage für ein Wirtschaftsförderungsgesetz erarbeitet und im Februar 1999 durch den Souverän akzeptiert.
Grosse Erfolgsgeschichte Was folgte, ist eine Erfolgsgeschichte. Zahlreiche neue Unternehmen siedelten sich in unserer Region an und Arbeitsplätze wurden geschaffen. In den Bereichen Wirtschaftsförderung, Bildung, Finanzen, Infrastruktur und Wohnen wurde viel erreicht. Unsere Region ist heute erfolgreich positioniert als attraktiver Firmenstandort für neue und bestehende Firmen, als Tourismusdestination SchaffhauserLand, als Region mit überdurchschnittlich hoher Lebensqualität, als Blauburgunderland mit Quantensprung an Qualitätssteigerung und sie erscheint auf dem Radar von Immobilieninvestoren.
Schlussveranstaltung von WERS im Oktober 1997. (Bild: Stadtarchiv Schaffhausen)
Gemeinsam stark in die Zukunft Das Fundament ist gelegt. Wir können nun aus einer Position der Stärke handeln. Unter bedeutendem Einsatz an Finanzen und Manpower wurde seit 1995 gemeinsam Hervorragendes geleistet. Doch heute stehen Unternehmen und Region ein weiteres Mal vor neuen Herausforderungen. Die zunehmende Konkurrenzfähigkeit der stark wachsenden asiatischen Länder setzt den Wirtschaftsstandort Europa und damit auch die Schweiz unter Druck. Parallel zu dieser Entwicklung wird unsere Steuerpraxis von einigen Staaten und Organisationen angegriffen. Für unser Land ist diese Bedrohung von grosser Bedeutung. Hinzu kommt die aktuelle Währungssituation. Und auf regionaler Ebene fordern uns Themen wie Demografie, Finanzen, Energie- und Raumplanung. Dazu kämpfen wir mit «hausgemachten» Strukturproblemen.
WERS 2 – WEITERENTWICKLUNG Region Schaffhausen Mit Sorge beobachten wir, wie schnell die erreichten Standortvorteile sukzessive wieder aufgegeben werden. Die heutigen Herausforderungen müssen wie damals breit abgestützt, partei- und interessenüber greifend angegangen werden. Nur so kann politische und gesellschaftliche Akzeptanz für mutige Lösungen geschaffen werden, die an der Erfolgsgeschichte von WERS anknüpfen und bestmögliche Voraussetzungen für eine intakte Zukunft für uns und die nächsten Generationen schaffen. Nach 20 Jahren ist es Zeit für das Projekt WERS 2, WEITERENTWICKLUNG Region Schaffhausen. Gehen wir es gemeinsam an!
Barbara Müller-Buchser ist Präsidentin des Kantonalen Gewerbeverbandes Schaffhausen.
«Es ist Zeit
für WERS 2, WEITERENTWICKLUNG Region Schaffhausen. Gehen wir es gemeinsam an!
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Kantonaler Gewerbeverband Schaffhausen Dachverband der Schaffhauser KMU www.gewerbe-sh.ch
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FÜR EINE INNOVATIVE VERPACKUNGSBRANCHE Die Kantone St. Gallen, Thurgau und Schaffhausen lancieren ein gemeinsames Innovationsnetzwerk für die Verpackungsbranche. Mit gezielten Aktivitäten wird die Innovationskraft der regionalen Verpackungsunternehmen gestärkt. Die erste Veranstaltung hat bereits stattgefunden. Aufgrund neuer Technologien und sich verändernder Kundenwünsche befindet sich die Verpackungsbranche in einem steten Wandel. Deshalb zählt auch hier die Innovationskraft zu den bedeutendsten Wettbewerbsfaktoren. Erfolg hat, wer regelmässig neue Produkte und Verfahren auf den Markt bringt und sich damit von der Konkurrenz abhebt. Dazu muss sich eine Firma ständig mit technischen Entwicklungen auseinandersetzen und Markttrends beobachten. Doch der damit verbundene Aufwand stellt vor allem KMU vor eine Herausforderung.
Überkantonales RSE-Projekt Eine optimale Vernetzung kann KMU helfen, Inno vationschancen frühzeitig zu erkennen. Davon sind die Kantone St. Gallen, Thurgau und Schaffhausen überzeugt. Die drei Kantone verfügen über einen zusammenhängenden Verpackungscluster, der von grosser volkswirtschaftlicher Bedeutung für die Region ist. Um diesen zu unterstützen, wurde im Jahr 2014 das kantons-
übergreifende RSE-Projekt INNO-PACK.NET lanciert. Mit der Projektleitung wurde das IPI International Packaging Institute in Schaffhausen beauftragt. «Aufgrund seines ausgeprägten Wissens und Netzwerks in der Verpackungsindustrie ist das IPI der ideale Umsetzungspartner für unser Projekt», erklärt Marcel Räpple, Leiter der Wirtschaftsförderung Thurgau.
Erste erfolgreiche Veranstaltung
Die Kantone
INNO-PACK.NET ist ein Innovationsnetzwerk aus Industrie, Hochschulen und Forschungseinrichtungen, das Unternehmen mit Informationen versorgt, sie bei der Erkennung von Innovationschancen unterstützt und an Projekte und Technologien heranführt. Am 10. Februar hat die Auftaktveranstaltung von INNO-PACK.NET stattgefunden. Mit rund 90 Teilnehmenden wurden die Erwartungen der Organisatoren deutlich übertroffen und die Referate von Vertretern von Bosch Packaging, dem Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV sowie von Greiner Packaging AG stiessen auf sehr interessierte Zuhörer.
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Umfassende Innovationsunterstützung Nebst Veranstaltungen umfasst das Angebot von INNO-PACK.NET auch Fokus- und Arbeitsgruppen sowie Projekt- und Technologievermittlung. In den Fokusund Arbeitsgruppen werden aktuelle Themen, spezifische Problemstellungen und Projektideen behandelt, die möglicherweise aus Veranstaltungen hervorgegangen sind. INNO-PACK.NET steht dabei beratend und moderierend zur Seite und vermittelt mögliche Partner und Experten aus Industrie und Hochschulen. Daneben vermittelt INNO-PACK.NET Kontakte zu Firmen, Hochschulen oder Experten im Verpackungsbereich sowie zu Förderinstitutionen. Es unterstützt beim Projekt-Enabling und fungiert als Anlaufstelle für konkrete Fragen zu Technologien und Technologie vermittlung für Unternehmen. Mit rund 90 Teilnehmenden stiess die Auftaktveranstaltung von INNO-PACK.NET bei der Bischofszell Nahrungsmittel AG auf sehr grosses Interesse.
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Mit der Überarbeitung von GIS Ende 2014 wurde das Layout erneuert und möglichst schlicht und funktional gehalten. Wie man es sich beispielsweise von Google Maps gewöhnt ist, kann neu per Mausrad gezoomt werden. Informationen zu Gebäuden werden einfacher abgerufen und es gibt neu die Möglichkeit einer Stichwortsuche. Und dank eines neuen Druckmechanismus werden Karten schneller und mit höherer Qualität gedruckt. Nebst der Webvariante bietet der Kanton auch die App «GIS SHmobile» mit den beliebtesten Informa tionen von GIS an. Diese kann im AppStore kostenlos heruntergeladen werden.
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firmennews
Firmengründung Paxxon Labs GmbH
software für ihr Marketing Die neu gegründete Schaffhauser Paxxon Lab GmbH entwickelt für ihre Kunden moderne Softwarelösungen für Messeauftritte, digitale Verkaufsunterlagen und interaktive Anwendungen. Die Paxxon Lab GmbH bietet moderne und flexible Präsentations- und Informationslösungen für Marketing und Sales an. Zusätzlich versteht sich die Firma als Software-Labor, in welchem die neusten Trends aufgenommen und weiterentwickelt werden. Das dahinterstehende System wurde von Heinz Sonderegger entwickelt, der das Unternehmen zusammen mit Lorenz Peyer und Benjamin Pipa im Dezember 2014 gründete.
Erster Mieter im Co-Working-Space Im Verlauf der Standortsuche informierte die irtschaftsförderung die Neugründer über die Standort W vorteile Schaffhausens. Der entscheidende Faktor war schliesslich der Co-Working-Space der Pinea AG. Hier werden Arbeitsplätze und Infrastruktur auf Tages-,
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ochen- oder Monatsbasis zur Verfügung gestellt. W «Diese neue Form von Arbeitsplätzen bietet die optimale Infrastruktur für Neugründungen», ist Benjamin Pipa überzeugt. Paxxon Lab bezieht als erste Mieterin den Pinea Co-Working-Space. Der Fokus von Paxxon Lab liegt auf dem Vertrieb und der Weiterentwicklung ihres Systems sowie der Implementierung der Software bei Kunden aus unterschiedlichsten Branchen. Ergänzend dazu realisiert das Start-up mit seinen Partnern Medieninhalte von 3D-Animationen über Filme bis hin zu kompletten Webapplikationen. An der Tischmesse vom 5. Juni haben Sie die Möglichkeit, die Paxxon Lab GmbH kennenzulernen.
Paxxon Lab bietet moderne Softwarelösungen für Marketing und Sales. (Bild zVg)
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förderung grenzüberschreitender Projekte Mit über 50 Millionen Euro stehen in der fünften Interreg-Förderperiode bis 2020 bedeutend mehr Mittel zur Verfügung wie bis anhin.
50 Millionen Euro für grenzüberschreitende Projekte zur Verfügung. Der Löwenanteil davon stammt aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung. Auf Schweizer Seite stellen der Bund und die neun betei ligten Kantone insgesamt 14.7 Millionen Franken zur Verfügung.
Mit dem Programm der Europäischen Union unter Beteiligung der Schweiz werden grenzüberschreitende Projekte in den Bereichen Forschung und Innovation, Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung, Energie und Verkehr sowie zivilgesellschaftliches Engagement von Bürgerinnen und Bürgern finanziell unterstützt. In der jetzt gestarteten fünften Programm phase stehen im gesamten Programmgebiet, das beidseits des Rheins vom Kanton Graubünden bis vor die Tore Basels reicht, gut
Projekte einreichen Von der letzten Programmphase (2007 bis 2014) konnte der Kanton Schaffhausen mit 28 von insgesamt 76 Schweizer Projekten überdurchschnittlich profitieren. Für die fünfte Förderperiode sind bereits über 100 Projektvorschläge eingegangen. Weitere Projektskizzen von Privatpersonen, Firmen, Organisationen oder öffentlichen Stellen können jederzeit eingereicht werden. www.interreg.org
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firmennews
KMU Wirtschaftsforum Schaffhausen
Gemeinsame Plattform für Veranstaltungen Der Kantonale Gewerbeverband, die Höhere Fachschule für Wirtschaft, das Arbeitsamt sowie die Wirtschaftsförderung bieten ausgewählte Veranstaltungen neu unter einem gemeinsamen Dach an. Ab sofort werden die Angebote des bisherigen KMU-Forums, der Höheren Fachschule für Wirtschaft, des Feierabend Forums des Arbeitsamtes sowie die Informationsveranstaltungen der Jungunternehmerförderung über eine gemeinsame Informations- und Veranstaltungsplattform angeboten. Das «KMU Wirtschaftsforum Schaffhausen» nutzt Synergien und stellt ein umfassendes Weiterbildungs- und Informationsangebot sicher. Dahinter stehen die Organisatoren der bisher selbstständigen Veranstaltungen. Die Themensetzung erfolgt über eine Programmgruppe bestehend aus Vertretern des Kantonalen Gewerbeverbandes KGV, des Kantonalen Arbeitsamtes, der Wirtschaftsförderung sowie der Höheren Fachschule für Wirtschaft. Die koordinative Leitung erbringt die Wirtschaftsförderung im Rahmen der Bestandespflege von Schaffhauser Firmen.
Die Themen orientieren sich einerseits an den ebensphasen eines Unternehmens und den damit L verbundenen Herausforderungen. Andererseits wird auch auf konkrete Problemstellungen aus dem täglichen Geschäftsbetrieb oder aktuelle Spezialthemen eingegangen. Nebst der Informationsvermittlung steht auch die Pflege und der Ausbau des regionalen Netzwerkes im Vordergrund des «KMU Wirtschaftsforum Schaffhausen».
Die Zielgruppe des KMU Wirtschaftsforums Schaffhausen: Unternehmer, Gewerbetreibende, leitende Mitarbeitende und Firmengründer.
www.kmu-sh.ch
Neugründung HM-3D
3D-Drucker aus Neunkirch Am 1. April werden erstmals Präzisions-3D-Drucker «Made in Neunkirch» ausgeliefert. Das Besondere daran: Alle Kunststoffteile des Geräts wurden ebenfalls mittels 3D-Druck erstellt. Mit einem 3D-Drucker werden dreidimensionale Werkstücke schichtweise aufbaut. Der Aufbau erfolgt computergesteuert aus einem oder mehreren flüssigen oder festen Werkstoffen nach vorgegebenen Massen und Formen. Die Geräte finden sowohl in Unternehmen wie auch im privaten Gebrauch Anwendung. «Unsere Kundschaft sehen wir vor allem bei Architekten, im Kleingewerbe oder bei Modellbauern», erklärt Michel Hardegger. Gemeinsam mit Peter Huwyler und Marcel Montanari hat er das neue Unternehmen HM-3D gegründet.
Beratung der Wirtschaftsförderung Nach dem zufälligen Kennenlernen von Hardegger und Huwyler entdeckten die beiden schnell ihre gemeinsame Leidenschaft für den 3D-Druck. Bei Beratungen der Jungunternehmerförderung der Schaffhauser Wirtschaftsförderung erhielten sie wichtige Inputs für ihre Firmengründung. Und als der ursprünglich als rechtlicher Berater engagierte Marcel Montanari mit einstieg, stand der Firmengründung nichts mehr im Weg. Das erste Produkt der Firma ist der 3D-Drucker «First Evo». Dieser zeichnet sich vor allem durch Linearführungen auf allen drei Achsen, funktionales Design sowie grösstmögliche Benutzerfreundlichkeit aus. Der Drucker wird als Bausatz angeboten, wobei alle Kunststoffteile ebenfalls im 3D-Druckverfahren produziert wurden. Auf Wunsch wird das Gerät auch montiert geliefert. Als Zusatzdienstleistung druckt HM-3D auch kundenspezifische Einzelteile wie Prototypen oder Ersatzteile. www.hm-3d.com 01 / 15 NEWSLETTER 29
VEranstaltungen
Sprungbrett-Event Schaffhausen
Top Jobs für Studienabgänger Am Freitag, 24. April 2015, findet der elfte Schaffhauser Sprungbrett-Event statt. Ziel der Veranstaltung ist ein persönlicher Austausch zwischen Studierenden und Schaffhauser Unternehmen. Firmen lernen künftige Fachkräfte kennen und diese werden wiederum auf attraktive Schaffhauser Arbeitgeber aufmerksam. Fach- und Führungskräfte zu finden wird immer schwieriger. Deshalb ist es für Firmen heute besonders wichtig, sich als attraktive Arbeitgeber zu positionieren. Gerade bei Studierenden lohnt sich ein entsprechender Aufwand. Denn einerseits sind sie die künftigen Fachkräfte, um die sich auch Ihre Mitbewerber reissen werden und andererseits haben sie sich meist noch nicht für einen künftigen Arbeitgeber entschieden.
Workshops mit Studierenden Genau an diesem Punkt setzt der Sprungbrett-Event an. Im Mittelpunkt des Sprungbrett-Events steht das Kennenlernen der regionalen Unternehmen und den Studierenden. Dabei besuchen die Studierenden am Nachmittag die Unternehmen. Nebst Betriebsführungen und Präsentationen haben die Studierenden teilweise auch die Möglichkeit, an Workshops aktuelle Herausforderungen der Unternehmen kennenzulernen. Im Austausch mit Unternehmensvertretern erarbeiten die Studierenden dann gemeinsam Lösungsansätze. Die Studierenden erhalten so einen einmaligen Einblick hinter die Kulissen der Firmen. Gleichzeitig lernen die Unternehmen einzelne Studierende besser kennen. Zugelassen sind Studierende von Fachhochschulen und universitären Hochschulen ab dem 3. Semester, primär der Studienrichtungen Wirtschafts- und Rechtswissenschaften, Ingenieurwissenschaften, Informatik, Naturwissenschaften, Bauingenieurwissenschaften und Architektur. Von Firmenseite sind in diesem Jahr ABB, Bosch Packaging, Curtiss-Wright Antriebstechnik, Georg Fischer, Groupon, Johnson & Johnson/Cilag sowie Storz Endoskope an der Veranstaltung präsent.
Talent-Apéro mit weiteren Firmen Organisiert wird der Sprungbrett-Event von der together ag im Auftrag des Erziehungsdepartementes und der Wirtschaftsförderung des Kantons Schaffhausen. Nachdem die Veranstaltung bisher im Klostergut Paradies durchgeführt wurde, findet sie dieses Jahr erstmals im Restaurant Güterhof in der Stadt Schaffhausen statt. Damit verbunden ist auch eine Anpassung des Konzepts.
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Nach den Firmenworkshops findet neu ein TalentApéro statt, an welchem zusätzliche Unternehmen wie beispielsweise Beckhoff Automation oder die IVF Hartmann mit einem Stand teilnehmen. Damit erhalten noch mehr Arbeitgeber aus der Region die wertvolle Gelegenheit, die angehenden Fach- und Führungskräfte kennenzulernen und mit ihnen über berufliche Perspektiven, Praktika oder Studienarbeiten zu diskutieren.
Die Workshops ermöglichen einen praxisnahen Austausch zwischen Studierenden und Firmenvertretern.
www.together.ch -> Unternehmen -> Events & Messen
9. Schaffhauser Tischmesse und Kontaktbörse
Letzte Anmeldemöglichkeit Am Freitag, 5. Juni 2015, findet in der Stahlgiesserei bereits zum neunten Mal die Schaffhauser Tischmesse und Kontaktbörse statt. An der eintägigen Veranstaltung präsentieren lokale Unternehmen ihre Produkte und Dienstleistungen. Die Tischmesse führt Anbieter und Nachfrager aus der Region zusammen, damit gegenseitig Informationen über das Leistungsangebot und den Leistungsbedarf ausgetauscht und vermehrt Aufträge in der Region vergeben werden. Durch genormte Tische wird der Aufwand der ausstellenden Firmen auf ein Minimum beschränkt. Die Teilnahmegebühren betragen 680.00 Franken, wobei Mitglieder der IVS sowie des KGV 10% Rabatt erhalten. Bis Donnerstag, 2. April 2015, können Sie sich noch einen der letzten Tische sichern. www.tischmesse.sh
VEranstaltungen
Jobmarkt spezial
Treffen Sie Stellensuchende Arbeitgeber treffen in lockerem Rahmen verschiedene Fach- und Führungspersonen auf Stellensuche. Bei kurzen Gesprächen lernen Sie sich persönlich kennen. So lautet das einfache aber erfolgreiche Rezept von «Jobmarkt spezial» des Arbeitsamtes. Das Schaffhauser Arbeitsamt geht neue Wege. An den Veranstaltungen «Jobmarkt spezial» präsentieren sich gut qualifizierte Arbeitssuchende an verschiedenen Ständen potenziellen Arbeitgebern. «Die Idee geht auf die erfolgreiche Jobmesse zurück, welche mit den ehemaligen Mitarbeitenden von Abbott durchgeführt wurde», erklärt Vivian Biner, Leiter des kantonalen Arbeitsamtes. Aufgrund der daraus resultierenden Vermittlungen und der positiven Rückmeldungen hat das Arbeitsamt daraus eine Veranstaltungsreihe entwickelt.
Vorab Einzelgespräche reservieren Am Jobmarkt können Sie sich in zwanglosen Gesprächen einen Einblick in das Spektrum der beruflichen Erfahrung aller Teilnehmenden verschaffen und weitere Kandidaten für ein Gespräch auswählen. Pro Veranstaltung sind jeweils rund 50 bis 60 arbeitssuchende Fach- und Führungskräfte aus kaufmännischen und technischen Berufen vor Ort. Jeweils vorgängig erstellt das Arbeitsamt ein Kompetenzportfolio sämtlicher teilnehmender Stellensuchenden.
Anhand dessen erhalten Firmen vorab einen Einblick in das Spektrum der beruflichen Erfahrung der Teilnehmenden. Wenn Sie aufgrund der Profile eine Kandidatin oder einen Kandidaten genauer kennenlernen möchten, melden Sie dies dem Arbeitsamt. Dieses wird Ihnen entsprechende Einzelgespräche während der Veranstaltung reservieren. Die nächsten «Jobmarkt spezial» finden am Donnerstag, 25. Juni und am Donnerstag, 5. November jeweils nachmittags statt. Auch wenn Sie keine aktuellen Vakanzen haben, bietet die Veranstaltung eine gute Gelegenheit, Ihr Netzwerk auszubauen.
An der Veranstaltungsreihe «Jobmarkt S pezial» treffen Sie Fach- und Führungspersonen auf Stellensuche.
Weitere Informationen: Michèle Bouvard, Sekretariat Arbeitsamt, michele.bouvard@ktsh.ch
200-Jahr-Jubiläum der Akademie für Naturwissenschaften
Natur und Wissenschaft zum Anfassen Im Jubiläumsjahr der Akademie der Naturwissenschaften sollen Kinder und Jugendliche für Naturwissenschaften begeistert werden. Die Naturwissenschaften und ihre Errungenschaften prägen unseren Alltag. Dennoch haben viele kaum einen Bezug dazu. Um dies zu ändern, veranstalten die Naturforschende Gesellschaft NGSH und die Kantonsschule Schaffhausen am Samstag, 9. Mai 2015, einen Tag unter dem Motto «Natur und Wissenschaft zum Anfassen».
Für Familien und Laien Das breite Angebot der 25 beteiligten Institutionen mit über sechzig Angeboten wie Ausstellungen, Mitmach-Experimenten, Demonstrationen, Vorträgen oder Kurzexkursionen ist speziell für interessierte Laien und Familien ausgerichtet.
Es chlöpft und tätscht im Chemiezimmer der Kantonsschule, daneben gibt es Eiscrème aus der Molekularküche. Im begehbaren Hirn fachsimpeln Kantischüler über den Mandelkern und emotionale Bewertung und gleich daneben können Sie im Einsteinmobil erleben, wie sich Geraden krümmen, wenn man mit Lichtgeschwindigkeit durch den Raum bolzt.
Beteiligung lokaler Firmen Die Beziehungen zwischen Natur, Naturwissenschaften und Technik werden wo immer möglich mit lokalen Partnern dargestellt. Aus der Industrie sind unter anderem die Cilag AG, Merck & Cie., das Start-up HM-3D, das Aus bildungszentrum Wibilea sowie die IVS mit ihrem Projekt go tec! vor Ort. Daneben sind auch viele Lehrpersonen der Kantonsschule, Verteter von NGOs, Institutionen, Vereinen, Künstler sowie Mitarbeitende des interkantonalen Labors mit spannenden Aktivitäten vertreten.
«wir be-
geistern Kinder und Jugendliche für Naturwissenschaften.
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Daniel Leu, Projektleiter
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Börsenbarometer
Wie wirkt sich der starke Franken auf die Swatch Group aus?
Schweizer Firmen unter Euro-Einfluss Die Hektik nach der Aufhebung des EUR/CHF- Mindestkurses hat sich etwas gelegt. Mittlerweile liegen erste Untersuchungen vor, welche die konkreten Auswirkungen der Währungsveränderung auf die Firmen bewerten. Nehmen wir als Beispiel die Swatch Group. Auf den ersten Blick produziert die Swatch in der Schweiz und verkauft Uhren und Schmuck im Ausland. Somit ist der starke Franken ein grosses Problem. Auf den zweiten Blick relativiert sich die Situation jedoch. Denn viele Kosten fallen im Ausland an – beispielsweise arbeiten rund 50% der Angestellten im Ausland. Alles in allem fallen nur rund 40% der gesamten Kosten in Schweizer Franken an. Sehr schnell nach der Aufhebung des Mindestkurses haben verschiedene Schweizer Luxusgüterhersteller eine Erhöhung der Preise bekannt gegeben und so die
negativen Auswirkungen abgeschwächt. Im Gegensatz zu anderen Unternehmen kann auch die Swatch ihre Marktstärke in höhere Preise umsetzen. Was die Beurteilung zudem verkompliziert: Die Bewertung der Swatch in Schweizer Franken wirkt sich einerseits negativ aus, da sämtliche Erträge und Aktiven im Ausland tiefer bewertet werden; andererseits aber fallen auch zukünftige Investitionen weniger ins Gewicht. Beispielsweise sind Akquisitionen im Euroraum auf einen Schlag 10 – 15% günstiger geworden! Als Zusammenfassung dieser positiven und negativen Auswirkungen kann man sagen, dass der starke Franken im Grundsatz auch für die Swatch Group eine Belastung darstellt, wenn auch nur vorübergehend.
Kursentwicklung EURO – CHF
Aktienfokus: Swatch Group I
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Fabian Hell ist Leiter Private Banking der Clientis BS Bank Schaffhausen.
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Symbol
Börsentitel/ Muttergesellschaft
Währung
Kurs 28.02.15
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Hoch
Performance seit 1.1.2015
KGV 2015
DividendenRendite
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16.75 41.83 18.27 93.62 132.10 39.41 68.80 63.00 53.86 59.22 78.88 42.40 902.60 39.75 494.75 5.18 92.46 27.63 7.78 56.30 70.85 381.75 59.09 51.03 27.45 102.20 72.61
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19.02 11.43 25.73 335.38 2.33 18.54 21.49 28.56 42.16 20.24 11.45 81.39 44.76 29.37 15.29 -73.18 17.98 -11.19 53.32 35.35 22.76 18.37 20.64 15.83 21.95 23.55 17.16
2.68 0.69 2.32 1.50 3.84 1.63 1.65 0.34 0.00 0.78 2.41 2.18 0.22 0.00 2.47 0.00 2.76 1.51 0.00 1.02 2.70 3.30 1.41 1.89 0.71 1.36 2.34
CH0012221716 US0010841023 US0382221051 US0442091049 CH0038389992 US1270551013 CH0210483332 IE00B68SQD29 US1773761002 US2315611010 US2441991054 NL0000009827 INE326A01037 US3116421021 CH0001752309 US3994731079 US4781601046 US4891701009 CH0012815459 DE0006599905 CH0012005267 CH0002187810 IE00BLS09M33 CH0102993182 NL0000009355 CH0187624256 US9311421039
Daten: Credit Suisse AG
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firmenportrait
Trelleborg Sealing Solutions Stein am Rhein AG
Silikonteile für Nuggi, Autos und Kaffeemaschinen Trelleborg Sealing Solutions ist eines jener Schaffhauser Unternehmen, die trotz ihrer grossen Bedeutung für den Standort in der breiten Bevölkerung kaum bekannt sind. Und dies, obwohl fast jeder von uns mindestens ein Produkt von Trelleborg Zuhause hat. Die Wurzeln der Trelleborg Sealing Solutions Stein am Rhein AG gehen auf die 1984 gegründete Silcotech AG zurück. Im Jahr 2011 stand Silcotech vor der Frage der Firmennachfolge. Gleichzeitig war die Zentrale von Trelleborg Sealing Solutions in Stuttgart auf der Suche nach einem neuen elastomerverarbeitenden Produktionsbetrieb. «Der Zusammenschluss verlief eher wie eine Hochzeit als eine Übernahme», betont Jarno Burkhardt. Der Deutsche ist seit 2013 General Manager der Trelleborg Sealing Solutions Stein am Rhein AG. Zuvor war er 13 Jahre lang für Trelleborg Sealing Solutions in Stuttgart und in Italien tätig.
Spezialisiert auf Flüssigsilikon Der schwedische Mutterkonzern Trelleborg ist weltweit führend in der Entwicklung von Polymerlösungen, die dichten, dämpfen und schützen. Trelleborg Sealing Solutions ist einer von insgesamt fünf Teilbereichen und produziert Dichtungssysteme für Industrie, Automotive und Luftfahrt. Der Standort in Stein am Rhein ist spezialisiert auf die Produktion von Teilen aus Flüssigsilikon,
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einer Grossstadt ist die Fluktuation hier deutlich tiefer.
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welche aufgrund der universellen Materialeigenschaften vielseitig einsetzbar sind. «Praktisch jede Kaffee maschine von Jura oder Nespresso verfügt über Dich tungen aus unserem Haus», erklärt Burkhardt. Doch den grössten Absatz und auch das grösste Wachstum verzeichnet der Steiner Betrieb in den Bereichen Life Sciences/Medizin/Pharmazie/Babycare. Denn Flüssigsilikon ist einerseits lebensmittelkonform und andererseits können daraus höchst präzise Teile gefertigt werden. Da Trelleborg Sealings Solution Stein am Rhein zudem unter Reinraumbedingungen produzieren kann, stellt es unter anderem Komponenten für Insulin Patch-Pumpen, Stillhilfen oder zahnstellungskorrigie-
In ihren Produktionshallen fertigt die Silcotech Sealing Solutions Stein am Rhein AG Silikonteile für unzählige Einsatzfelder.
rende Nuggi her. «Unser zweitgrösster Absatzmarkt ist der Automobilsektor», erklärt Jarno Burkhardt. «Hier finden sich unsere Teile beispielsweise in Airbag systemen, Parkhilfen oder auch in Bedienelementen, da Flüssigsilikon elektronische Komponenten isoliert.»
Fachkräfte selbst ausbilden Seit der Gründung als Silcotech und auch nach der Übernahme durch Trelleborg ist die Firma stetig gewachsen und beschäftigt mittlerweile über 130 Mitarbeitende. Erst vor gut zwei Jahren wurden rund 10 Millionen Franken in die Reinraumproduktion investiert. Und Jarno Burkhardt hat bereits weitere Pläne: «In den nächsten ein bis zwei Jahre müssen wir entscheiden, was aus unserer zweiten Halle werden soll.» Denn durch die stetig steigende Nachfrage hat auch diese ihre Kapazitätsgrenzen bald erreicht. Trelleborg Sealing Solutions agiert in einer sehr spezialisierten Branche, was die Mitarbeitersuche nicht immer einfach gestaltet. «Würden wir in einem Stelleninserat Mitarbeitende mit Flüssigsilikonerfahrung suchen, fänden wir keinen einzigen», ist Burkhardt überzeugt. Doch in und um Stein am Rhein finden sich mit Werkzeugbauern und Feinmechanikern viele Berufsgruppen, die ähnliche Fähigkeiten erfordern. «Trotzdem dauert es meist ein bis zwei Jahre, bis neue Mitarbeitende selbstständig an Maschinen arbeiten können», erklärt Burkhardt. Deshalb suche sein Unternehmen bewusst langfristige Mitarbeitende. Auch hier zeichne sich der Standort in Stein am Rhein aus: «Im Vergleich zu einer Grossstadt ist die Fluktuation hier deutlich tiefer», stellt der Geschäftsführer zufrieden fest.
Jarno Burkhardt ist General Manager der Trelleborg Sealing Solutions Stein am Rhein AG.
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