Efffective Classroom Management ( report in German)

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Erasmus+ - KA 1 Oslo, 27. – 31. 8. 2018 How an effective classroom management can lead to students´ academic performances increase, to early school leaving decrease and to a positive learning environment

Oslo empfing die Teilnehmer des Kurses bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen. Angereist waren Lehrkräfte aus Deutschland, Frankreich, Griechenland, Kroatien Rumänien, Spanien und Zypern, die in verschiedenen Schulstufen durchaus unterschiedliche Fächer in Grundschule, Sekundarstufe 1 und 2 sowie an berufsbildende Schulen unterrichten. Die Motivation zur Teilnahme an diesem Kurs war allen gemeinsam: eine heterogene, multikulturelle Schülerschaft, dazu deren teilweise schwierige Lebensbedingungen, lassen das Unterrichten zu einer Herausforderung werden – Zeit, sich intensiver damit zu befassen, wie es uns gelingen kann, durch gut durchdachtes Klassenmanagement dazu beizutragen, dass unsere Schülerinnen und Schüler in sich in unseren Schulen gut aufgehoben fühlen und eine erfolgreiche Schullaufbahn absolvieren können. Der Bericht gibt die Inhalte des Kurses wieder. Der Verlauf und die Ergebnisse unserer Diskussionen sind nicht protokolliert, die Beantwortung von Fragen findet nicht statt, Thesen nicht diskutiert, Rezepte und Problemlösungen werden nicht geliefert. Die hier vorgestellten Kursthemen sollen Denkanstöße liefern, dazu bewegen, über unser eigenes Verhalten in unserer Lehrerrolle nachzudenken und weiteren Diskussionen anregen. Der Einfachheit halber wird von Schülern und Lehrern gesprochen, dies beinhaltet selbstverständlich Lehrerinnen und Schülerinnen. Kursanbieter: Eruditus, Zürich ………………………………………………………………………………………………………………………………………………………… Classroom Management: Keine eindeutige Übersetzung, im Allgemeinen: Klassenführung, Unterrichtsführung, Unterrichtsmanagement oder Klassenorganisation https://de.wikipedia.org/wiki/Classroom_Management


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Inhalt 1.

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Brainstorming, Klassenraummanagement -warum? Allgemeine Komponenten eines effektiven Klassenraummanagements Klassenraum-Management: Wie organisiert der Lehrer das Lernen der Schüler? Selbstkontrolle lehren und lernen Achtsamkeit – „Whititness“ – Emotionale Objektivität Klassenraum-Management-Techniken: Wirksam oder unwirksam? Die drei Variablen des Klassenzimmer-Managements Variable A: Der Klassenraum Wie nehmen wir unsere Klasse wahr?

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Variable B : Die Lehrenden – die Lehrerpersönlichkeit Aufbau einer guten Lehrer-Schüler-Beziehung Techniken: Sprechen, Zuhören, Augenkontakt Schüleraktivität auf einem hohen Niveau halten Anregungen: Lernen mit Spaß Ist es so? Diskussionsthemen

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Variable C Die Lernenden Aspekte und Einflussfaktoren, die zu berücksichtigen sind Anregungen/Kennenlernen Die Gruppenarbeit fördern

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Regeln und Verfahren – grundlegende Komponenten und Kategorien Beispiele: Grundregeln und Gesprächsverhalten Störendes Verhalten – und wie darauf reagieren Ruhe bewahren Was wäre eine gute Reaktion? Herausforderungen

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4.

Autorität und Macht Autorität und Macht im Klassenzimmer

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5.

Lehrstile und Unterscheidungsmerkmale Störendes Verhalten und mögliche Ursachen Warum haben manche Schüler ein Problem mit Autorität? Welche Rolle spielt das Elternhaus?

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6.

Disziplin – Vorbeugen und Probleme lösen – Modelle und Theorien Canter Glasser – Konnin – Skinner Dreikurs –Jones

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Anhang

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33 ff.


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Brainstorming: Was versteht man unter „Classroom Management“?     

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Natürlich: schulorganisatorische Dinge zu regeln Die Schüler kennenlernen, („Eisbrecher“ – Klassiker: Find someone who… , What have we got in common: three of us, two of us, what is special for one, auch: Soziogramm) Eine positive Atmosphäre schaffen, gegenseitige Wertschätzung vermitteln, gegenseitigen Respekt und Vertrauen aufbauen, Ganz abgesehen von Schulordnungen: Verhalten z.B. durch Lehrer-Schüler-Verträge verbindlich klären Die Schüler dazu bringen, ihre eigenen Ziele und Bildungsziele zu erreichen, und zwar nicht nur durch Beurteilung durch die Lehrenden, sondern auch, Selbständigkeit und Eigenverantwortlichkeit der Schüler durch die Förderung ihrer Selbstbeobachtung und Selbsteinschätzung zu unterstützen In engem Kontakt zu den anderen Lehrern bleiben Kontakt zu Eltern und Erziehungsberechtigen aufbauen die Schule nach außen öffnen – Kontakt mit der Gemeinde suchen/halten

Klassenraummanagement -warum? Ziele:   

das Klassenzimmer zu einer sicheren Lernumgebung werden zu lassen um Schüler zu ermutigen um Interesse, Motivation, akademische Leistung, Selbstwertgefühl, Selbstvertrauen der Schüler zu stärken und zu steigern

Allgemeine Komponenten eines effektiven Klassenraummanagements beziehen sich auf    

Regeln und Verfahren disziplinarische Interventionen Lehrer-Schüler-Beziehungen Haltung und innere Einstellung R.Marzano, J. Marzano, D. Pickering, Classroom management that works


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Klassenraum-Management: Wie organisiert der Lehrer das Lernen der Schüler?   

Indem er organisiert und kontrolliert, was im Unterricht passiert? oder ist es die Art, wie der Lehrer bewusst beschließt, nicht zu organisieren und zu kontrollieren? oder die Art, wie die Kontrolle an die Lernenden delegiert oder abgegeben wird?

Klassenzimmer-Management beinhaltet eine Reihe von Instrumenten um positive Lehrer-Schüler und Schüler-Schüler-Beziehungen zu erreichen. Ziel: Die kognitive, emotionale und soziale Entwicklung der Schüler durch Disziplin zu gewährleisten, wobei unter Disziplin Selbstkontrolle zu verstehen ist. Schule straft nicht, Schule unterstützt und fördert die Schüler auf dem Weg in die Eigenverantwortlichkeit. Disziplin = "Selbstkontrolle" lehren ≠ bestrafen Klassenzimmer Management heißt nicht nur Ordnung / Disziplin im Unterricht halten, sondern auch den Lernprozess zu strukturieren: Lehren beinhaltet z.B.       

Anweisungen geben die Aufmerksamkeit der Schüler sichern das Zeitmanagement zu strukturieren den Lernprozess überwachen und begleiten Rückmeldungen geben die Schüler ermutigen Ressourcen bestmöglich zu nutzen

Selbstkontrolle lehren und lernen Um einen erfolgreichen Lernprozess zu sichern gelten grundsätzliche Regeln, z.B. Sei pünktlich im Unterricht Habe all dein Material Höre zu, wenn jemand anderes spricht Sei respektvoll im Umgang mit anderen Verlasse das Klassenzimmer sauber (…) Doch dazu gehören ebenfalls auf Seiten der Schüler       

der Wille zum Lernen aktive Teilnahme am Unterrichtsgeschehen und Interaktion die Bereitschaft zur Zusammenarbeit Verantwortung zu übernehmen die Bereitschaft sich anzustrengen sich selbst zu organisieren Selbstkontrolle und Selbstregulierung


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Um das den Schülern zu erleichtern müssen wir die unterschiedlichen, individuellen Lernvoraussetzungen unserer Schüler kennen, ihre Lernertypen berücksichtigen, offen sein für emotionale oder soziale Befindlichkeiten und Gegebenheiten sowie Verständnis für besondere Belastungssituationen zeigen. Allgemeine Komponenten eines effektiven Klassenraummanagements beinhalten nicht nur Regeln und Verfahren einzuhalten und umzusetzen, sondern auch Lehrer-Schüler-Beziehungen positiv zu gestalten und achtsam zu sein. "Achtsamkeit" heißt für uns Lehrende: o o o

ein feines Gespür und Bewusstsein für die momentane, unvorhergesehene Situation eine bewusste Kontrolle über unsere Gedanken und unser Verhalten in Bezug auf eine gegebene Situation „Augen im Hinterkopf" zu haben

Ziel ist immer, das Klassenzimmer zu einer Lernumgebung zu machen, in der Schüler sich angenommen und sicher fühlen können, ermutigt werden und angstfrei lernen können, im dem Interesse und Motivation geweckt werden sowie Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen gestärkt werden, um schulisch erfolgreich zu sein. Beteiligt bleiben - Withitness Kounin: “the disposition of the teacher to quickly and accurately identify problem behavior or potential problem behavior and to act on it immediately” Brophy: Remaining “with it” (aware of what is happening in all parts of the classroom at all times): by continuously scanning the classroom, even when working with small groups or individuals; by intervening promptly and accurately when inappropriate behavior threatens become disruptive. Dies ist eine erlernbare Fähigkeit. Emotionale Objektivität erlaubt es dem Lehrer, disziplinarische Fragen auf eine nüchterne, tatsachenorientierte Art zu behandeln. Wenn Lehrer emotional nicht objektiv sind, laufen sie Gefahr, ihr gesamtes Klassenzimmer-Managementsystem zu untergraben. Nicht emotional objektiv zu sein, kann zu zwei widersprüchlichen extremen Überreaktionen führen:  eine idealisierende Sicht auf Schüler als wundervolle Personen, deren Anwesenheit allein schon glücklich macht oder  Schüler werden als feindlich wahrgenommen

The mediocre teacher tells. The good teacher explains. The superior teacher demonstrates. The great teacher inspires. William Arthur Ward


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Klassenraum-Management-Techniken: Wirksam oder unwirksam? o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o o

Stunden detailliert planen Unterrichtsstunden mit den Worten beginnen "Öffnet eure Bücher auf Seite ___". die meiste Zeit ernst wirken ein positives, freundschaftliches Verhältnis zu den Schülern haben Lehrbücher als Ressourcen und Lehrmittel sehen und verwenden Eine positive Ausstrahlung mitbringen und lächeln viele Arbeitsblätter verwenden sich stark auf Lehrbücher verlassen bei Ärger und Frustration laut werden bzw. den Ton der Stimme erhöhen, praktische Lernaktivitäten ermöglichen Jederzeit ruhig und professionell erscheinen "Überraschungs" –Elemente, von denen Schüler nichts wussten, zu Tests hinzufügen an Althergebrachtem festhalten Schüler vor der Klasse blamieren/bloßstellen während des Lernprozesses viele strukturierte Diskussionen der Schüler zulassen um Aufgaben zu lösen, die Schüler oft zusammenarbeiten zu lassen die gleichen Unterrichtspläne von Jahr zu Jahr wiederverwenden testen und überprüfen auf die gleiche Art, wie es gelehrt wurde wenn nötig, sich auf Machtkämpfen mit Schülern einlassen Unterrichten als eine Pflicht sehen mit Fehlverhalten von Schülern auf diskrete Art und Weise umgehen kritisches Denken fördern, um Engagement zu steigern und Lernerfolge zu steigern ständig versuchen, neue und bessere Lehrmethoden zu erlernen Unterrichtsinhalte in Bezug zur Lebenswirklichkeit der Schüler setzen den Wandel als notwendigen Teil des Wachstums akzeptieren häufig Missbilligung äußern an jeden Schüler glauben und dies zum Ausdruck bringen die Eltern über den Fortschritt der Schüler zu informieren sich auf die Stärken der Schüler konzentrieren deutlich werden zu lassen, dass man gerne unterrichtet sich viel beschweren mit Kollegen zusammen arbeiten, um die Effektivität zu verbessern alles versuchen, um einem Schüler zum Erfolg zu verhelfen an die Fähigkeiten der Schüler glauben und sie immer wieder ermutigen sich weigern, einen Schüler aufzugeben

http://statusmind.com/images/2015/09/Success-Quotes-60178-statusmind.com.jpg

Möglich? Ganz sicher spielen Lehr- und Lernbedingungen eine Rolle.


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Die drei Variablen des Klassenzimmer-Managements A) der Klassenraum B) die Lehrenden C) die Lernenden Variable A: der Klassenraum Mögliche Probleme 1. vorgegebene Einrichtung 2. Chaos oder störendes Verhalten 3. Begrenzter Platz und Zeitaufwand beim Ändern einer Sitzordnung ( z.B. bei Gruppenarbeit)

Wie damit umgehen? 1. Keine Einflussmöglichkeiten: auf die Art der Tische und der Bestuhlung, Anordnung von Tafel, Regalen, Schränken in meist (zu) kleinen Klassenräumen, nur wenig Möglichkeiten auf die Anordnung (von den Teilnehmern bevorzugt: die U-Form) 2. Chaos oder störendes Verhalten: Verhalten trainieren: Stühle/Tische anheben und nicht schieben Freiwillige diese Aufgabe übernehmen lassen oder Schüler beauftragen Selbst erledigen, z.B. vor Unterrichtsbeginn – wenn es passt In hellhörigen Schulen: leises Räumen trainieren Körpersprache und Signale als Methoden um für Ruhe zu sorgen 3. Begrenzter Platz und Zeitaufwand Bewegungsaufwand gering halten Den gesamten Bereich des Klassenraums nutzen (auch den vorderen, im dem sich meistens der Lehrer aufhält) Nur die Stühle strategisch günstig anders positionieren (Tischecken, Ecken)

Zufälliges Sitzen organisieren - wenn der Lehrer über die Zusammensetzung von Gruppen entscheidet: o z. B. Reihenfolge der Geburtstage, alphabetische Reihenfolge ihres Vornamens / Vornamens, Haarlänge, Größe, Schuhgröße, o Die Schüler bitten, sich mit jemandem zusammen zu setzen, mit dem sie in den letzten Wochen nicht gearbeitet haben. Und der Lehrer: o o o o

Stehen oder sitzen? Gibt es eine Verbindung zwischen dem Standort des Lehrers im Klassenzimmer und dem Verhalten der Schüler? Beeinflusst die Position des Lehrers das eigene Gefühl für Autorität oder sogar eigene Machtgefühle? Welche Position im Klassenraumbevorzuge ich in welcher Phase des Unterrichts?


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Our teacher moves around the room; all over the place she goes. Where will she be headed next? No one really knows. She’s here, she’s there, she’s everywhere, she’s constantly walking around. If you close your eyes, you cannot guess where next she will be found. She’s helping me, she’s helping you, she’s monitoring everything we do, She’s over here, she’s over there. Our teacher is always everywhere! T.Whitaker, A. Breaux, The 10-minute inservice

Im Klassenraum präsent sein bei Still-/Partner-/Gruppenarbeit: Der Lehrer bemerkt, dass ein Schüler bei einer Aufgabe nicht mitarbeitet. Er starrt ihn nicht an, er ermahnt ihn nicht, und er unternimmt keinen Versuch, den Schüler in Verlegenheit zu bringen. Bei seinem Gang durch die Klasse endet er zufällig direkt neben diesem Schüler. Gestaltung des Klassenraums: Dekoration sorgt für individuelle Atmosphäre, durch das Sichtbarmachen und Ausstellen von Schülerarbeiten wird die Wertschätzung der Arbeit deutlich und das Voneinander lernen unterstützt. Zum Nachdenken

Wie nehmen wir unsere Klasse wahr? o o o o o o o o o o o o o o o o o

Eine Sporthalle (für mentales Training) Ein Garten Eine Reformschule Ein Wohnzimmer Ein Labor Eine Übung bereitstellende Maschine Ein Operationssaal Eine Varietéshow Ein Zoo Ein Gefängnis Ein multimediales Ressourcenzentrum Eine Bühne Ein Beratungsdienst Ein Beschwerdebüro Eine Fabrik Ein Zirkus Ein (Selbstbedienungs-) Restaurant


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Variable 2: Die Lehrenden Lehrende sind verantwortlich für o o o o o o

Bereitstellung von Ressourcen und Materialien, die über die Lehrwerke hinausgehen Effektives Zeitmanagement Klassenraumgestaltung Lehr- und Lernstrategien Das Verhalten der Schüler, ihre Sicherheit und ihr Wohlbefinden, Interaktionen mit anderen, ihren Lernfortschritt Beziehungen in und außerhalb der Schule (einschließlich Eltern, nicht unterrichtendes Personal, andere Institutionen

vgl. E.C.Wragg, Class Management in the Primary School Die Lehrerpersönlichkeit Carl Rogers „The teacher can be a real person in her relationship with her students. She can be enthusiastic, can be bored, can be interested in students, can be angry, can be sensitive and sympathetic...Thus, she is a person to her students, not a faceless embodiment of a curricular requirement nor a sterile tube through which knowledge is passed from one generation to the next. It is quite customary for teachers rather consciously to put on the mask, the role, the facade of being a teacher and to wear this facade all day, removing it only when they have left the school at night.” Sue Cowley “Remember that how you feel inside doesn’t matter...Your aim is to develop an air of confidence, self-control and a mastery of everything that happens in your classroom. A stage on which to perform...A show to present... An audience watching your every move...A character to step into...When you’re on that stage, „being” the teacher, you’re not playing yourself.”

Dave Burgess – “Teach like a pirate” https://www.youtube.com/watch?v=S-c3-tdSo6s Können – sollen – müssen wir Schauspieler sein?

Anregungen, die dieses Video liefert: Bewegung, bildende Kunst und Musik, Tanz und Drama, eine handwerkliche Aktivität, die Hobbies und Interessen der Schüler lassen sich in den Unterricht integrieren. Wir sollten den Schülern zeigen, warum das Erlernen eines bestimmten Inhalts in der realen Welt wichtig ist und ihnen Wahlmöglichkeiten für Autonomie zur Verfügung stellen. Wir können versuchen, aktuelle Ereignisse / Aspekte der aktuellen Popkultur zu finden, die mit Unterrichtsinhalten zusammenhängen und sogar das Klassenzimmer entsprechend verwandeln. Spannung lässt sich aufbauen, indem eine geheimnisvolle Box / Tasche mitgebracht wird, deren Inhalt einen Bezug zum Unterrichtsinhalt hat.


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Aufbau einer guten Lehrer-Schüler-Beziehung o o o o o o o o o

Ich bin freundlich, ermutigend, offen und aufgeschlossen Ich nehme jeden Lerner als Individuum wahr Ich denke an positive Erlebnisse mit meinen Schülern Ich zeige Einfühlungsvermögen Ich täusche Glück, Vergnügen oder Interesse nicht vor Ich bin kulturell sensibel Ich vermeide Sarkasmus Ich benutze meine Intuition und frage mich: was ist am besten in einer bestimmten Situation Ich berücksichtige den Moment: welche Aufgabe/Aktivität zu welchem Zeitpunkt: (1. oder 6. Stunde, Montag oder Freitag, vor oder nach einer Klassenarbeit, nach Sport,...)

Es gibt kein Rezept, ich plane, aber ich überplane nicht: ich bleibe flexibel, nutze meine menschliche und pädagogische Intuition und frage mich immer: was ist am besten und in der jeweiligen Situation angebracht?

Fünf Schritte zur Authentizität o o o o o

Ich definiere mich nicht ausschließlich als Lehrer Ich gebe nicht vor allwissend zu sein Ich verfüge über Autorität, bin aber nicht autoritär Ich führe echte Unterhaltungen, in denen meine Schüler mein Interesse spüren Ich bleibe meiner Persönlichkeit treu – ich bleibe Mensch

Zum Nachdenken: Umgang mit persönlichen Zweifeln: o o o

Ist es in Ordnung, sich Sorgen darüber zu machen, vor den Schülern unsere eigenen Grenzen zuzugeben? Sollen wir in Situationen, in denen wir durch bestimmte Schülern sehr belastet oder von ihnen enttäuscht sind, völlig aufrichtig sein? Können wir wirklich zeigen, dass wir müde oder depressiv oder krank sind oder einfach einen schlechten Tag haben?


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Techniken: Sprechen , Zuhören, Augenkontakt a) Sprechweise: Lautstärke variieren und den richtigen Ton der Stimmhöhe finden Zum Nachdenken o o o

Bin ich laut oder leise? Was sind die Momente in der Klasse, wenn ich das Gefühl habe, (zu) laut zu sein? Benutzte ich weitgehend dieselbe Stimmhöhe?

b) Formen des Zuhörens o o o

Analytisches Zuhören - konzentriert sich auf die Sprache (wie die Schüler die Botschaft übermitteln) Unterstützendes Zuhören - fokussiert die Aufmerksamkeit auf die Person und auf die Botschaft; zeigt Empathie; Urteilsvermeidung Konversationshören - umfasst das Halbhören und ist im Unterricht nicht angebracht

Eine Liste mit schlechten Hörgewohnheiten könnte beinhalten: o Die Unterhaltung dominieren o Augenkontakt vermeiden, sich umsehen oder aus dem Fenster schauen o Unterbrechungen o kritzeln oder mit Objekten spielen o emotionslos erscheinen (Mimik) o Die Ideen des Sprechers lächerlich machen Aktives Zuhören:

FOCUS – a technique for active listening F = Face the speaker O = Organize C = Connect U = Use questions S = See pictures

Aktives Zuhören als Teil des Lernens von nonverbaler Kommunikation - Indikatoren der inneren Beteiligung von Lehrern: Blickkontakt, Gestik, Mimik, Bewegung, Sprechausdruck und Sprechweise, Energie You have two ears and one mouth. You need to listen twice as much as you speak. c) Augenkontakt: entspannt, freundlich, nicht einschüchternd oder bedrohend o o o

Versuchen Sie, die Aufmerksamkeit der Schüler in verschiedenen Teilen des Raumes zu erregen Verwenden Sie Augenkontakt, um Anweisungen zu geben. Augenkontakt sollte während einer Aktivität vermieden werden, die nicht die Kontrolle des Lehrers erfordert. Wenn Schüler Präsentationen vor der Klasse halten, keinen ständigen Augenkontakt halten.


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Wie gelingt es Lehrern, Schüleraktivität im Stundenverlauf auf einem hohen Niveau zu halten? o o o

o o

Sie planen ihren Unterricht und sind vorbereitet. Overplan –Die Planung ist so umfangreich, dass eine Reserve/Alternative vorhanden ist. Sie planen aktivierende Aufgaben, die und so kurz wie möglich sind (in dem Wissen, dass es schwierig ist, die Aufmerksamkeit eines Schülers über einen längeren Zeitraum aufrecht zu erhalten). Sie planen differenzierte Aufgabenstellungen für leistungsschwache und leistungsstarke Lerner. Sie bieten für Schüler mit Lernschwierigkeiten Unterstützung an.

Zum Nachdenken o o o o o o o o o o

Ist es einfach für mich, Blickkontakt mit den Schülern aufzunehmen? Benutzte ich oft Gesten? Welche am häufigsten? Sind meine Anweisungen klar? Welche Art von Aufmerksamkeit und Unterstützung gebe ich bestimmten Schülern? Spreche ich viel? Habe ich irgendwelche verbalen oder gestischen Verhaltensweisen, wie zum Beispiel häufig "OK" zu sagen? Verstehen die Schüler, wie ich ihre Arbeit bewerte? Wie effizient wird der Raum organisiert/genutzt? Was machen Schüler, wenn ich sie nicht in Gruppenarbeit beobachte? Wie fühlt es sich wohl an, in einem Raum mit mir als Lehrer/in zu sein?

Lehrer sollten bzw. müssen o o o o o o o o o o

über profundes Wissen in dem von ihnen unterrichtetem Fach verfügen gut vorbereitet sein Fehler oder Wissenslücken zugeben können verlässlich sein bereit sein, junge Menschen kennenzulernen und ihre Interessen wahr- und ernst zu nehmen Verständnis für Probleme haben, ansprechbar sein und versuchen, die Gründe herauszufinden Gerade auf die leisen, zurückhaltenden Schüler achten sich das Vertrauen ihrer Schüler verdienen Gespräche, Gespräche, Gespräche führen verzeihen können. Probleme werden entweder gelöst – oder sie bleiben.


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Anregungen: Lernen mit Spaß Was ist wohl interessanter? Eine Aufgabe, die Schüler dazu auffordert, die Substantive in vorgegebenen Sätzen zu unterstreichen oder eine Aufgabe, die die Schüler dazu auffordert, ohne Substantive zu sprechen? o o o o o o o o o o o o o o o o o o

Charaktere aus Geschichten oder historische Figuren mit Menschen, die die Schüler kennen, vergleichen kurze Videoclips in den Unterricht einfügen Rollenspielaktivitäten Inhalte in Songs verwandeln oder Schülern ermöglichen eigene Songs zu erstellen, die sich auf den Unterrichtsinhalt beziehen. Geschichten schreiben oder Spiele entwickeln Vorlesen auf Online-Exkursionen oder virtuelle Ferien gehen und dann darüber berichten Exkursionen auf den Schulgelände durchführen Schüler auf Schatzsuche im Klassenzimmer schicken und nach Hinweisen suchen lassen, um Probleme zu lösen Lernspiele einsetzen Wettbewerbe, in denen Schüler ihre eigenen Lernspiele erstellen den Schülern erlauben, einander zu unterrichten Teamwettbewerbe Videos erstellen lassen Experimente durchführen Interviews und Expertenbefragungen Gastredner einladen Technologie integrieren / Web2.0 online mit Studenten in anderen Staaten oder Ländern kommunizieren

Kurze Zusammenfassung o o o o o o o o o o o o

Einen Weg finden, um die Aufmerksamkeit der Schüler zu sichern Klare Regeln und Verfahren festlegen Auf deren Einhaltung achten Hilfestellung für bestimmte Schülern leisten Ruhe bewahren Lernen, mehr zu ignorieren Schüler in jeder Stundeeinbeziehen Mit Freude unterrichten Überall im Klassenzimmer sein Verbindungen zwischen dem Lerninhalt und dem realen Leben herstellen Lernen mit Spaß ermöglichen Schülern positiv begegnen


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Themen unserer Diskussion: o o

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Lehrer, die sich im Klassenraum meistens vor der Klasse stehend befinden, werden von Schülern eher als unsicher wahrgenommen. Die Disziplin im Klassenzimmer ist auch abhängig vom jeweiligen Fach: praktische Fächer gegenüber theoretischen Fächern z.B., Unterricht im Klassenzimmer gegenüber Lernen im Freien. Hausaufgaben werden häufig nicht mit der erwünschten Sorgfalt oder gar nicht erledigt. Schüler verhalten sich unterschiedlich bei unterschiedlichen Lehrern. Lehrer fragen Kollegen ungern um Rat und/oder nehmen diesen an. Diktate und richtige Rechtschreibung wird inzwischen als unwichtig erachtet (Curricula). Curriculare Standards verhindern Flexibilität. Das finnische Schulsystem gilt als beispielhaft und sehr erfolgreich, in unseren Ländern wird davon viel zu wenig übernommen. Die Bezahlung entspricht in vielen Ländern nicht der Bedeutung des Lehrerberufs. Die Beziehung zwischen Eltern und Lehrern ist immens wichtig und funktioniert nicht ohne Vertrauen in uns. Nachhilfe ist in manchen Ländern eine Selbstverständlichkeit. Eine vertrauensvolle Schüler-Lehrer- Beziehung entsteht nur, wenn wir uns Zeit für ganz viele private „Unter-vier-Augen“ –Gespräche nehmen. Schüler werden nicht bloßgestellt oder beschämt. In vielen Ländern klagen Kollegen über einen wachsenden Anteil von durch ihr Verhalten herausfordernden Schülern. Begabte Schüler werden oft vernachlässigt. Differenzierung: Arbeitsaufwand in der Vorbereitung und große Klassen lassen dies in der Praxis eher unrealistisch erscheinen. Wir müssen zu viele Dinge erledigen, die weit über unsere Unterrichtstätigkeit hinausgehen und zu viel Zeit kosten. Für unsere heutigen Schüler brauchen wir mehr Sozialarbeiter/ -pädagogen und Schulpsychologen.

A smile can be contagious for even the most disaffected student. A teacher who smiles at every student every day is saying, “I’m happy you’re here, I’m happy to be teaching you, and this is a safe, pleasant environment.” These kinds of environments promote optimal learning and improved behavior.

Todd Whitaker, Annette Breaux, The TenMinute Inservice: 40 Quick Training Sessions that Build Teacher Effectiveness


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Variable 3 – die Lernenden

Coming together is a beginning;keeping together is a progress; working together is success. (Edward Everett Hale) Ja, Schüler testen, ob ein Lehrer o o o o

die Klasse „im Griff“ hat Humor hat Verständnis für sie hat eine partnerschaftliche Kommunikation aufbauen kann

Aspekte und Einflussfaktoren, die zu berücksichtigen sind: o o o

Schülerpersönlichkeiten Mixed-Level-Klassen Anzahl der Schüler in einer Klasse

Berücksichtigung der Individuellen Schülerpersönlichkeiten o o o

o o

Allgemeine Fähigkeiten in schulischen Fächern Interesse und Motivation in einigen Fächern und Themen Lehrmethoden den unterschiedlichen Lernstilen anpassen, also sensorischen Präferenzen (visuell, auditiv, kinästhetisch) sowie die multiplen Intelligenzen (linguistisch, logisch / mathematisch, räumlich, körperlich-kinästhetisch, musikalisch, zwischenmenschlich, intrapersonal, naturalistisch) berücksichtgen Persönliche und soziale Fähigkeiten Behinderungen

Differenzierung o o o

Verschiedene Lernmaterialien/Inhalte anbieten unter Berücksichtigung unterschiedlicher Lern- und Arbeitsgeschwindigkeiten Leistungsstarke Schüler erhalten zusätzliche Aufgaben, wechseln in weitere Gruppen Langsame Lerner erhalten vereinfachte Aufgaben

Und das sollen wir alles berücksichtigen und leisten– die Diskussion machte deutlich, dass es, unabhängig von der Schulstufe oder Schulform, unmöglich ist, dies im schulischen Alltag tatsächlich umzusetzen. Und ja: die Anzahl der Schüler in einer Klasse hat eine sehr starken Einfluss auf die Möglichkeiten, Differenzierung, Integration und Inklusion im Unterricht gelingen zu lassen.


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Wichtig: o o o

Durchsetzungsfähige Körpersprache (Blickkontakt, in Bewegung bleiben Störendes Verhalten nicht ignorieren Unterschiede und verschiedene Lernertypen akzeptieren

Anregungen:  Wenn Schüler sagen " Sie wissen das doch sowieso alles besser", weise ich darauf hin, dass dem nicht so ist.  Wenn ein Schüler eine Frage stellt und ich die Antwort nicht weiß, sage ich einfach "Ich weiß es nicht".  Wenn Schüler aufgeben oder keine Ideen finden, vernachlässige ich sie nicht, sondern stelle stattdessen Fragen, die ihnen helfen weiterzudenken und dem Unterricht folgen zu können.

Sie können nicht jeden Schüler motivieren. Stimmen Sie dieser Aussage zu oder gibt es Argumente, die gegen diese These sprechen?

Kennenlernen z.B: Anagramme Nimm ein Post-it und schreibe ein Anagramm mit deinem Namen darauf. Wenn du fertig bist, komme zum Flipchart/ zur Tafel und klebe es auf. Wenn alle Zettel aufgeklebt sind, kommt einer der Schüler zum Flipchart, wählt eine zufällige Notiz und schreibt dieses Anagramm an die Tafel/ Flipchart. Der Rest versucht zu erraten, wessen Name es ist. Wenn der Name richtig erraten wurde, kommt der Teilnehmer, dessen Name er war, heraus und wählt eine andere Notiz und so weiter. (schwieriger: das Anagramm muss aus einem sinnvollen Wort/ sinnvollen Wörtern bestehen) z. B. Mnemonik Stühle in 2 Reihen anordnen, Die Teilnehmer teilen sich in zwei Gruppen auf und nehmen gegenüber Platz. Jeder sollte einen Partner haben. Jeder Teilnehmer denkt an ein Wort, das am besten seine Persönlichkeit charakterisieren kann (etwas Wahres und Einprägsames an sich selbst). Dieses Wort muss mit dem gleichen Anfangsbuchstaben wie der Name beginnen, z. "Ich bin Sara und ich bin sportlich." Die Partner teilen ihre Information, anschließend rücken alle Schüler um einen Platz weiter nach, bis sich jeder jedem vorgestellt hat und schließlich alle Informationen gesammelt werden.


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Die Gruppenarbeit fördern

Don’t walk behind me, I might not lead. Don’t walk in front of me, I might not follow. Just walk beside me, and be my friend. o o o o o

Synergieeffekte schaffen (z. B. einmaliges Diktieren eines Satz, Lücken ergänzen in Partner-, Kleingruppenarbeit und mit der ganzen Klasse) Humor, um die Atmosphäre zu verändern vom Plan abweichen, wenn es eine Situation erfordert ( s.o. Intuition) Geschwindigkeit / Lerntempo ändern die Schüler in Bewegung bringen

Hinweise für Lehrer: o o o o o o o o o o

in angemessener Weise reagieren die Zusammenarbeit fördern offene gegenüber geschlossenen Fragen Hinweise geben um, eine Aufgabe zu lösen Hilfestellung leisten: :dazu auffordern, ähnliche Antworten zu geben ( bis die richtige Lösung gefunden ist) betonen, was richtig war fragen, warum eine gefundene Lösung die richtige ist die Entscheidung von Schülern, nicht zu antworten, respektieren passive Schülern stärker einbeziehen: Namenszettel ziehen, Objekte verteilen - mit jeder Antwort ein Objekt zurück in die Box Duzen -Siezen bei Störverhalten

Gerade eher passive Schüler brauchen Unterstützung und Ermutigung, die Ursache ihrer Passivität liegt häufig an sehr hohen Ansprüchen an sich selbst, Angst vor Fehlern, einem niedrigem Selbstwertgefühl und Versagensängsten , hervorgerufen durch starke Kritik und Druck in den Familien.

Keiner kann alles, aber jeder kann etwas.


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Regeln und Verfahren - grundlegende Komponenten des Klassenraummanagements Eine Regel reguliert ein schweres Vergehen. Beispiel für eine Regel: Wir üben keine Gewalt aus. Wenn ein Schüler eine Regel bricht, folgt eine Konsequenz. Ein Verfahren ist einfach eine Möglichkeit, etwas jedes Mal auf die gleiche Weise zu tun. Beispiele für Verfahren sind, wie man den Klassenraum verlässt, wie man um Sprecherlaubnis bittet und Redeerlaubnis erhält, wie man in Gruppen arbeitet, was zu tun ist, wenn man einen spitzen Bleistift braucht und wie man Papiere einreicht. Todd Whitaker, Annette Breaux, „The Ten-Minute Inservice” Aspekte, die bei den Regeln berücksichtigt werden müssen:     

nicht mehr als fünf mit den Schülern aushandeln positiv formulieren im Klassenraum sichtbar machen auf Einhaltung der Regeln bestehen

Die zufriedensten Lehrer haben   

die wenigsten Disziplinprobleme die angenehmsten Verhaltensweisen der Schüler die wenigsten Regeln, aber bestehen auf Einhaltung

Kategorien – bezogen auf die Sekundarstufe 1: a) Allgemeines Verhalten im Unterricht: o den Platz einnehmen bzw. verlassen o Materialien o Sprechen und Zuhören o Respekt und Höflichkeit o das Eigentum anderer respektieren b) Beginn und Ende des Unterrichts o Anwesenheit/Abwesenheit o Schüler ansprechen, o die wegen Abwesenheit die Arbeit des Vortages verpasst haben o die zu Beginn des Unterrichts zu spät kommen o die Unterrichtstunde mit einer Ansage zu Hausaufgaben beenden

c) Übergänge und Unterbrechungen o Verlassen des Raumes bzw. Zurückkehren o Alarmübungen o Pausenzeiten d) Verwendung von Materialien und Ausrüstung o Materialien verteilen / sammeln / lagern


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e) Gruppenarbeit o Bewegung in der Gruppe o Rollen und Verantwortlichkeiten in der Gruppe o die Beziehung der Gruppe zur Klasse o Kommunikation der Gruppe mit dem Lehrer

f) Klassenunterricht o Aufmerksamkeit der Schüler bei Präsentationen o Schülerbeteiligung o miteinander sprechen o Hilfe bekommen o Verlassen des Platzes ohne Erlaubnis o Verhalten nach Abschluss der Arbeit

R.Marzano, J. Marzano, D. Pickering, Classroom management that works Beispiele Grundregeln: o o o o o o

Sei pünktlich Mach dein Handy aus. Verwende Laptops/PC/ Handy nur für zugewiesene Aufgaben. Frage um Erlaubnis, wenn du den Unterricht verlassen möchtest. Frage, wenn du etwas nicht verstanden hast. Versuche nicht, deine Klassenkameraden abzulenken oder zu ärgern.

Gesprächsverhalten: o o o o o o o o o o o o

Höre aktiv und aufmerksam zu. Bitte um Klarstellung, wenn du etwas nicht verstanden hast. Unterlasse es, jemanden zu unterbrechen. Fordere heraus, aber sei respektvoll. Übe Kritik an Ideen, nicht an Menschen. Äußere eine Meinung, aber begründe sie. Übernimm Verantwortung für die Qualität der Diskussion. Beziehe dich in Kommentaren auf deine Vorredner und arbeite auf ein gemeinsames Verständnis hin. Vermeide die Monopolisierung der Diskussion. Sprich aus deiner eigenen Erfahrung, ohne zu verallgemeinern. Wenn du während einer Diskussion persönlich angegriffen wirst, äußere dies sofort. Betrachte alles, was in der Klasse gesagt wird, als streng vertraulich.

Nach Brookfield & Preskill, 2005


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Störendes Verhalten

The penalty for laughing in a courtroom is six months in jail; if it were not for this penalty, the jury would never hear the evidence. H.L Mencken Fehlverhalten – Liste gekürzt Spielen mit Objekten, unangemessene Geräusche machen, nicht zuhören, unangemessene Ausdrucksweise, beleidigen, ignorieren, streiten, unangemessene und unaufrichtige Fragen stellen, Notizen weitergeben, von Mitschülern abschreiben, Täuschungsversuche, das Eigentum anderer nicht respektieren, Materialien nehmen, die jemand anderem gehören, Essen oder Kaugummi kauen, Make-up auftragen, Haare bürsten, Kopfhörer benutzen, schlafen oder träumen, Leistung verweigern, in den persönlichen Raum von anderen eindringen, andere bedrohen, Verhaltensweisen oder Handlungen, die auf sexuelle Belästigung schließen lassen, Lügen erzählen, ….

Fehlgeleitete Ziele (nach Dreikurs): 1. Aufmerksamkeit: das Bedürfnis bis hin zur Notwendigkeit, besondere Aufmerksamkeit zu erhalten 2. Macht: das Bedürfnis, andere dazu zu bringen, das zu tun, was der jeweilige Schüler will oder zu zeigen, dass dieser nicht tut, was andere wollen 3. Rache: das Bedürfnis, andere so sehr zu verletzen, wie man sich selbst von anderen verletzt fühlt 4. Rückzug: das Bedürfnis, in Ruhe gelassen zu werden

Wie darauf reagieren - Lehrerreaktionen      

Blickkontakt mit dem betreffenden Schüler aufnehmen sich nähern durch ein physisches Signal (Mimik/Gestik) anzeigen, dass eine bestimmte Aktion ungeeignet ist. den Schüler ansprechen und zur Einstellung des störenden Verhaltens auffordern idealerweise so privat und subtil wie möglich Wenn ein Schüler einfach "von der Aufgabe abweicht", sich aber nicht schlecht benimmt, ihn an das gewünschte angemessene Verhalten erinnern Wenn ein Schüler nicht auf subtilere Interventionen reagiert, sagen Sie dem Schüler, dass er das unerwünscht Verhalten stoppen soll.


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Ruhe bewahren und nicht die Beherrschung verlieren Nachrichten, die Sie übermitteln, wenn Sie die Beherrschung verlieren: Ich habe die Kontrolle über meine eigenen Emotionen verloren. Ich habe dir, einem Schüler, erlaubt, meine Gefühle zu kontrollieren. Allerdings: Es ist in Ordnung, die Beherrschung zu verlieren, wenn Sie sich wirklich über jemandem geärgert haben. Aber Man sollte man seine Gefühle und seine Wut n beherrschen können, einen Schüler nicht anschreien, als Lehrer seine Gestik und Mimik unter Kontrolle haben.

Pretending NOT to see can sometimes be a very successful strategy.” (Todd Whitaker, Annette Breaux – The Ten-Minute Inservice)

Vorteile     

Dies gibt Ihnen, dem Lehrer, die Möglichkeit sich zu beruhigen. Es garantiert, dass Sie kein Öl ins Feuer gießen und ein Konflikt weiter eskaliert. Es ermöglicht Ihnen zu denken und zu entscheiden, was zu tun ist, während Sie mit dem Unterricht in der Klasse fortfahren. Es gibt Ihnen die Möglichkeit, damit umzugehen. Es bietet die Möglichkeit, sich nach dem Unterricht individuell mit dem betreffenden Schüler zu unterhalten und diesem somit das Publikum zu nehmen.

Unsere Schüler sind passiv, aggressiv, oppositionell, feindlich (Verhaltensstörung): Es gibt zahlreiche Gründe für Fehlverhalten: die fehlende Verbindung zwischen Schule und dem wirklichen Leben, Versagensängste, gescheiterte Beziehungen, keine Ziele, Enttäuschung und Entmutigung, fehlende Motivation und mangelnde Wertschätzung. Fehlende soziale Anerkennung? Übertragen wir Verantwortung. Soziale Isolation? Gruppenarbeit – so oft wie möglich und mit wechselnder Zusammensetzung - hilft Kontakte aufzubauen und zu intensivieren. Wir sollten Fehlverhalten nicht persönlich nehmen, nicht immer Dinge richtig machen wollen, sondern das Richtige tun. Strategien aus Büchern helfen nicht immer weiter, nutzen wir Intuition und pädagogische Erfahrung. Nur wenn alle Beteiligten sich möglichst gut kennen, haben wir als Lehrer Aussicht auf Erfolg. Ohne Unterstützung durch die Eltern haben wir keine Chance – unabhängig davon, welche Techniken wir benutzen


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Herausforderungen Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADS) und Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) Bereits 19998 reichten die Die Schätzungen reichen von 2 Prozent bis 9,5 Prozent - das sind ein oder zwei oder drei Studenten pro Klasse (Barkley, 1998) Hyperaktive Kinder brauchen Hilfe, um sich zu konzentrieren und zu identifizieren, welches Verhalten richtig und lobenswert ist. Entwickeln Sie mit diesen Schülern nonverbale Signale, um sie an erwünschtes Verhalten zu erinnern, mündliche ausgesprochene Erinnerungen können ihnen vor Gleichaltrigen peinlich sein und stellt sie eher bloß. Diese Kinder brauchen Bestätigung, wenn sie etwas richtig gemacht haben. Ein freundliches Nicken, ein kurzes Lächeln oder eine Ermunterung kann viel helfen. Die Mediengeneration: Charakteristisches Verhalten unserer Schüler o o o o o o o o o

verfügen nur über eine kurze Aufmerksamkeitsspanne - häufig abgelenkt hören nicht zu und unterbrechen handeln impulsiv und zeigen mangelnde Voraussicht sind unruhig (Bewegung, Geräusche) neigen zu Konflikten haben Schwierigkeiten, Zeit und persönlichem Raum zu organisieren lassen reizbares, negatives Denken erkennen haben Schwierigkeiten, Gefühle auszudrücken oder Empathie zu zeigen fallen auf durch Lethargie, Apathie, Mangel an Motivation

Agressivität Die Ursache der Zunahme dieser Art von Problemen wurde in übermäßigem Fernsehkonsum, Videospielen und Filmen gesehen, sie betrifft Kinder aus dysfunktionalen Familien.

Bullying/ Mobbing - Mögliche erste Reaktionen o o o o o

das Verhalten identifizieren: Es ist gemein, dass du dich über mich lustig machen. Du musst damit aufhören. Humor verwenden: Wenn dich jemand beschimpft, sag: Du kennst mich nicht. Warte, bis du mich kennst, bevor du entscheidest, wie du mich nennen sollst. Stimme der Bemerkung zu: Ja, ich stimme zu. Du könntest Recht haben! Geh einfach weg. Nutze positive Selbstgespräche: Ich bin froh, dass ich nicht so fühle, wie er/sie es tut.


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Depression Vorschulkinder: Überaktivität, geringe Toleranz gegenüber Frustration Schulkinder: Feindseligkeit oder Aggression ohne erkennbaren Anlass, Verweigerung bis hin zur Schulvermeidung, Machtkämpfe, Schlafen im Unterricht, nachlassende Leistungen, wenig Interesse am Spielen mit anderen Jugendliche: Weigerung, an schulischen Veranstaltungen teilzunehmen oder in einer kleinen Gruppe zu arbeiten, Unruhe, Täuschungsversuche, Launenhaftigkeit, Schwierigkeiten, mit Lehrern oder Gleichaltrigen auszukommen, extreme Empfindlichkeit gegenüber Ablehnung oder Versagen Selbstverstümmelung, antisoziales oder delinquentes Verhalten,

Einzelgänger - Keine Freunde haben o das Kind schaut weg und vermeidet Augenkontakt o andere Kinder interpretieren dies als überheblich und beginnen, dieses Kind zu meiden o Anstatt zu lernen oder am Unterricht teilzunehmen, fragt sich das Kind, warum er keine Freunde hat o Mangel an Teilnahme führt zu schulischem Versagen und oft Fehlverhalten.


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Autorität und Macht Lehrer übernehmen viele Rollen: Experte, Motivator, Verwalter, Bewertender, Erzieher, Kollege, Partner, Moderator,…. Was üben wir aus – Autorität oder Macht? Ist dies abhängig von der Art und Weise, wie wir unsere – unreifen - Schüler wahrnehmen? Was bedeutet Unreife? o o o o o

Leere, der ausgefüllt werden muss Gleichgültigkeit ein Entwicklungsstadium einer Person, das wir so schnell wie möglich überwinden sollten (Wenn Kindheit im Vergleich zum Erwachsenenalter gesehen wird) die Kraft des Wachstums der Missbrauch von Autorität und Macht bis hin zur Tyrannei John Dewey, Democracy and education

Autorität ist keine Eigenschaft, die jemand „hat“ in dem Sinn, wie er Besitz oder körperliche Eigenschaften hat. Autorität bezieht sich auf eine zwischenmenschliche Beziehung, bei der der eine den anderen als ihm überlegen betrachtet. Erich Fromm https://fromm-online.org/autoritaet/

Lehrer verfügen über epistemische Autorität: die Autorität des Experten in Bezug auf Wissen sowie deontische Autorität: bezogen auf Ordnung, Normen, Regel, Vereinbarungen Ergänzt wird dies durch die Autorität des Richters, besonders bei Konflikten, wirksam in Verbindung mit Vertrauen. Die Autorität des Vorbilds und der Führungspersönlichkeit wirkt nachhaltig und überwiegend emotional und beinhaltet die Unterwerfung des anderen. Die Autorität des Königs mit Absolutheitsanspruch bedeutet Tyrannei.

Wherever there is a man who exercises authority, there is a man who resists authority.” Oscar Wilde Eine Dominanz der deontischen Autorität führt dazu, dass die Kommunikationskanäle mit den Schülern sich schließen. DA sollte überwiegend in Konfliktsituationen eingesetzt werden. Ein Missbrauch der DA liegt vor, wenn nur noch Informationen und Anweisungen gegeben werden, um die Disziplin zu wahren, dies die Unterrichtszeit verringert und Lernen nur noch als Verpflichtung wahrgenommen wird.


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Autorität und Macht im Klassenzimmer Autorität: ein unpersönliches System von Regeln und Werten Macht: physischer und psychischer Zwang, Brutalität, zähmende / manipulative Methoden, persönlicher Einflussnahme und Druck Typen der deontischen Autorität:  Autorität durch Sanktionen und Bestrafung - beruht auf Gehorsam und Angst, unterdrückt wenn die Ziele von Lehrer ("Jäger") und Schüler ("Beute") sich unterscheiden  Autorität durch Solidarität – beruht auf Akzeptanz, befreit wenn Lehrer und Schüler gleiche Ziele verfolgen

Kontrolle im Klassenzimmer Autoritär Macht, Druck, Dominanz, Angst

Demokratisch Selbsteinschätzung Verantwortung teilen Unabhängigkeit Offenheit freundliche Kommunikation

bestrafen durchsetzen kritisieren zu hohe/ zu laute Stimme dominieren Angst auslösen demütigen zu hohe Forderungen stellen Druck auf jemanden ausüben hart sein

freundlich sein ermutigen helfen überzeugen ehrlich zu sein beeinflussen entscheiden anregen führen aufpassen

Laissez-faire Chaos Frustration, Verlorenheit ,Desorientiertheit Überforderung Permissivität überhöhte Forderungen zu viel Freiheit führt zu Chaos Anarchie

A teacher starting out with a new class must insist that the students accept his or her „formal authority”. Teachers must convey that their authority is legitimate, that it exists to maximise learning; and they must show confidence in their ability to inforce their authority.” (David Hargreaves) Die Macht des Lehrers entsteht durch:    

Charisma Verständnis und Einfluss Wissen und intellektuelle Kraft Energieressourcen


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Lehrstile - Unterscheidungsmerkmale: o o o o o o o o o o o

die Art der Disziplin die Beziehungen und Interaktionen zwischen Lehrer und Schülern das Lehrerverhalten die Organisation der Klasse Art und Umfang des Lehrergesprächs der Anteil der Schüler-Mitbestimmung die Art und Verwendung von Ressourcen die Art der Bewertung die Organisation des Lehrplans der Stil des Lernens die Atmosphäre im Klassenzimmer Formeller Stil

Informeller Stil

strenge Disziplin ein hohes Maß an sozialer Distanz zwischen Schülern und Lehrern lehrerzentrierter Unterricht Einzelarbeit ohne zu reden Schwerpunkt auf Bucharbeit Lehrer fungiert als Experte Bewertung durch standardisierte Tests

freiere Disziplin weniger soziale Distanz zwischen Lehrer und Schülern experimentelles und aktives Lernen mit einer Vielzahl von Ressourcen Gruppenarbeit Bewertung ist diagnostisch und bietet Hilfen

Störendes Verhalten und mögliche Ursachen: Antipathie gegenüber der Schule, Bedürfnis nach sozialer Anerkennung, soziale Isolation, impulsives Verhalten, Regeln ignorieren, Konflikte zwischen entgegengesetzten Regelsystemen, affektive Übertragung, angeborene menschliche Aggression (?), Angst, Unterrichtsstil des Lehrers, unorganisierte Familien, Druck durch Peergroups /Peers , Mangel an Interesse an einem bestimmten Schulfach/der Schule, emotionale Instabilität, Aufstand gegen erwachsene Autorität, geringes Selbstwertgefühl, Mangel an Wertschätzung, Drogenmissbrauch

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Warum haben manche Schüler ein Problem mit Autorität – welche Rolle spielt das Elternhaus? Mangel an Verfügbarkeit - einige Kinder wachsen in Umgebungen ohne Führung auf und werden vernachlässigt. Mangel an Zuverlässigkeit - Eltern, die beständig ihre Versprechen brechen , erreichen, dass Kinder kein Vertrauen mehr entwickeln. Mangel an Anerkennung - Kinder wollen und brauchen Aufmerksamkeit. Wenn Eltern das Kind vernachlässigen, fühlt sich dieses nicht wahrgenommen und entwickelt kein Selbstwertgefühl Übermäßige Kritik - anhaltende und übermäßige Kritik führt oft zu einem Kind, das alle Erwachsenen ärgert. Das Kind kann auch überempfindlich gegenüber Kritik werden und nehmen Äußerungen als Kritik wahr, selbst wenn dies gar nicht beabsichtigt ist. Mangel an Respekt - Eltern, die ihre Kinder nicht in vielerlei Hinsicht respektieren: sich über ihre Gefühle lustig machen, Bitten oder Wünsche als unwichtig abtun, ihnen nicht zuhören, ihre Kinder als störend empfinden und einen unfreundichen Umgangston pflegen Mangel an Grenzen - Kinder lernen, was akzeptables Verhalten ist, indem sie die Regeln testen. Wenn es keine klaren Regeln gibt oder wenn Regeln nicht konsequent und fair durchgesetzt werden, kann das Kind die Autorität des Elternteils missachten. Einige Eltern glauben, dass sie durch übermäßige Freizügigkeit und Großzügigkeit gute Eltern sind. Das Ergebnis ist ein Kind, auch in der Schule erwartet, dass alle Erwachsenen so nachsichtig wie ihre Eltern sind. Machtmissbrauch - Eltern bestrafen das Fehlverhalten ihrer Kinder übermäßig. Das Ergebnis ist ein Kind, das eine tiefe Angst und Misstrauen gegenüber allen Erwachsenen entwickelt. Eine Ursache der Tatsache, dass Eltern und Lehrer ihre Autorität verlieren, könnte die Verschiebung der traditionellen Autorität hin zu modernen (Medien-) Helden und RollenVorbildern sein, welche über besondere Eigenschaften, Kräfte und Fähigkeiten verfügen, wohingegen reale Personen Schwächen haben und an Grenzen stoßen. (zitiert/übersetzt nach Kursunterlagen T. Bogdan)

Wie damit umgehen? Unsere Diskussionsthemen: o o o o o o o o o

Die Zusammenarbeit mit Eltern gestalten Was, wenn diese nicht kooperieren? Kindeswohlgefährdung - Zusammenarbeit mit anderen Institutionen Klinische Diagnosen / Zustimmung der Eltern Die immense Bedeutung der Grundschule Einzugsgebiete der Schulen – soziale und familiäre Bedingungen Zusammensetzung der Klassen Lehrerverhalten Curriculare Vorgaben und pädagogische Freiheit


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Disziplin – Vorbeugen und Probleme lösen – Modelle und Theorien: Marlene und Lee Canter: Positives Verhalten, Verantwortung übernehmen, ruhig, aber bestimmt mit den Schülern Trägheit und feindselige Verhalten durch ein festes, positives Beharren des Lehrers ersetzen Assertive Discipline ist ein direkter und positiver Ansatz, um es dem Lehrer zu ermöglichen, störungsfrei zu unterrichten und den Schülern ungestört zu lernen. Prinzipien: 1. Lehrer sollten auf verantwortungsbewusstes Verhalten bestehen. 2. Wenn Lehrer versagen, liegt das normalerweise an einer schlechten Klassenkontrolle. Sie können nicht unterrichten und den Kindern wird die Möglichkeit des Lernens genommen. 3. Viele Lehrer glauben, dass eine strenge Kontrolle erstickend und unmenschlich ist. Falsch. Feste Kontrolle, menschlich vermittelt, ist befreiend. 4. Lehrer haben Grundrechte als Erzieher: o Das Recht, eine optimale Einstellung zum Unterrichten beizubehalten. o Das Recht, angemessenes Verhalten zu erwarten. o Das Recht, bei Bedarf Hilfe von Verwaltung und Eltern zu erwarten. 5. Schüler haben Grundrechte als Lernende: o Das Recht auf Lehrer, die ihnen helfen. o Das Recht auf angemessene Unterstützung für ein angemessenes Verhalten. o Das Recht zu wählen, wenn sie die Folgen kennen 6. Diese Bedürfnisse und Bedingungen unterliegen den bewährten Praktiken des Lehrers und verletzen niemals die Interessen der Schüler. Durchsetzungsdisziplin besteht aus folgendem: o Erwartungen früh einbringen und lehren. o Ausdauer, Erwartungen und Wünsche wie "Ich brauche dich zu ..." und "Ich... " . Äußerungen dieser Art stören nicht das positive Selbstwertgefühl des Schülers, im Gegensatz zu z.B." warum willst du dich nicht benehmen?“ o Verwendung einer klaren, ruhigen, festen Stimme und Augenkontakt. o Verwendung von nonverbalen Gesten, die die verbalen Aussagen unterstützen. o Beeinflussung des Schülerverhaltens ohne Drohungen oder Rufen. o Methode der „kaputten Schallplatte“: Botschaften/Nachrichten jedes Mal ruhig wiederholen wenn ein Schüler versucht zu argumentieren], statt die Situation zu einem Streit eskalieren zu lassen. 7. Der durchsetzungsstarke Lehrer ist effektiver als der nicht durchsetzungsfähige oder feindselige Lehrer. Es ist Feindseligkeit und „Wischi-Waschi“- Verhalten des Lehrers, die bei Schülern Verwirrung und psychologisches Traumata verursacht, nicht ein ruhiges, festes, konsequentes Verhalten in Verbindung mit Durchsetzungsfähigkeit. Der selbstsichere Lehrer kann ein positives, fürsorgliches und produktives Klima im Klassenzimmer aufrechterhalten. Ein solches Klima erzeugt ein positives Lernklima. https://www.wtc.ie/images/pdf/Classroom_Management/cm24.pdf


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William Glasser: Realitätstheorie - praktische reale, aktuelle Themen, Regeln sind wichtig, auf das Verhalten folgen Konsequenzen Glassers Arbeit auf dem Gebiet der Schuldisziplin hat zwei Schwerpunkte. Die erste besteht darin, eine Unterrichtsumgebung und einen Lehrplan bereitzustellen, die die Schüler motivieren und auffälliges oder störendes Verhalten reduzieren, indem sie die grundlegenden Bedürfnisse der Schüler nach Zugehörigkeit, Macht, Spaß und Freiheit erfüllen. Der zweite Schwerpunkt besteht darin, den Studierenden zu helfen, angemessene Verhaltensweisen zu treffen, die letztendlich zu persönlichem Erfolg führen. Die wichtigsten Ideen von Glasser: 1. Schüler sind rationale Wesen. Sie können ihr eigenes Verhalten kontrollieren. Sie entscheiden sich so zu verhalten, wie sie es tun. 2. Gute Entscheidungen führen zu gutem Verhalten. Schlechte Wahlen produzieren schlechtes Verhalten. 3. Lehrer müssen immer versuchen, Schülern dabei zu helfen, gute Entscheidungen zu treffen. 4. Lehrer, die sich wirklich um ihre Schüler kümmern, akzeptieren keine Entschuldigungen für schlechtes Benehmen. 5. Vernünftige Konsequenzen sollten immer dem Verhalten der Schüler folgen, egal ob es gut oder schlecht ist. 6. Klassenregeln sind essentiell und müssen durchgesetzt werden. 7. Klassentreffen sind effektiv für Klassenregeln, Verhalten und Disziplin. https://de.scribd.com/doc/132357184/The-Glasser-Model-of-Discipline Jakob S. Kounin: Welleneffekt, Gruppenmanagement , Unterrichtsinhalte im Fokus     

Dabeisein /Allgegenwärtigkeit: der Lehrer gibt zu erkennen, dass er über alle Vorgänge im Klassenzimmer informiert ist. Überlappung (Der Lehrer gibt zu erkennen, dass es ihm keine Probleme bereitet unterschiedliche Vorgänge gleichzeitig zu kontrollieren.) Zügigkeit: Der Lehrer wählt ein Tempo, das den meisten Schülern als angemessen erscheint. Flüssigkeit: Bei der Steuerung von Unterrichtsabläufen erscheint der Übergang von einem zum anderen Thema als reibungslos und nicht sprunghaft. Gruppenaktivierung : Dem Lehrer gelingt es die Klasse für ganz bestimmte Aufgaben zu mobilisieren und bei der Aufgabenbearbeitung möglichst viele Schüler einzubeziehen.)

http://perino.pbworks.com/f/14%20Kounin%20kurz.pdf angelehnt an B.F. Skinner: Verhalten - Konsequenz – Verstärkung Erwünschtes Verhalten gestalten. B. F. Skinner ist der Vater der Verhaltensschulung in der Psychologie, eine Weiterentwicklung des Behaviorismus gewinnt an Popularität. 

Verhalten wird bedingt durch seine Konsequenzen. Ein Verhalten wird positiv verstärkt, wenn unmittelbar eine Bestätigung erfolgt. Das Verhalten wird geschwächt, wenn es nicht verstärkt wird. [ "Extinction" - Löschung]

Das Verhalten wird auch geschwächt, wenn es zur Bestrafung kommt.


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   

In den Anfangsphasen des Lernens wird jedes Mal Verstärkung bereitgestellt. Häufige Bestätigung erzeugt die besten Ergebnisse. Das Verhalten kann durch unregelmäßige Verstärkung aufrechterhalten werden. Verstärker schließen ein: verbale Zustimmung, Lächeln, "Daumen hoch", gute Noten, freie Lesezeit, Goodies, Preise, Auszeichnungen.

vgl. https://www.wtc.ie/images/pdf/Classroom_Management/cm24.pdf

Rudolf Dreikurs: Logische Konsequenzen, Erziehung zur Selbstdisziplin Das Dreikurs-Modell: Konfrontation mit fehlgeschlagenen Zielen     

 

Disziplin ist keine Bestrafung. Es bedeutet Selbstkontrolle. Die Rolle des Lehrers ist es, Schülern zu helfen, sich selbst Grenzen zu setzen. Lehrer können demokratisches Verhalten durch Anleitung und Führung modellieren durch Einbeziehung der Schüler in die Gestaltung von Regeln und Konsequenzen. Alle Schüler wollen dazugehören. Ihr Verhalten ist auf Zugehörigkeit ausgerichtet. Fehlverhalten ist das Ergebnis ihres irrigen Glaubens, dass es ihnen Anerkennung durch Gleichaltrige verschaffen wird. Es ist normalerweise ein Fehler anzunehmen, dass Fehlverhalten ein Angriff auf den Lehrer ist. Falsches Verhalten ist auf falsche Ziele gerichtet, Aufmerksamkeit zu bekommen, Macht zu erlangen, Rache zu nehmen und zeigt Unzulänglichkeit. Der Trick besteht darin, das Ziel zu identifizieren und auf eine Weise zu handeln, die falsche Ziele nicht unterstützt. Lehrer sollten die Bemühungen der Schüler fördern (…). Unterstütze den Gedanken, dass negative Konsequenzen bei unangemessenem Verhallten folgen.

Vgl. https://www.wtc.ie/images/pdf/Classroom_Management/cm24.pdf

Frederic H. Jones: Motivation der Lernenden, Verhalten im Klassenraum Prozess der positiven Disziplin: 1) Grenzwerteinstellung, 2) Verantwortungstraining, 3) Unterlassungstraining, 4) ein Backup-System.

Diese vier Systeme müssen parallel laufen, wenn das gesamte Disziplinsystem funktionieren soll. Mittleres Backup-System - Enthält Zeitüberschreitung, Verlust von Berechtigungen, Elternkonferenzen und Nachsitzen


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Sanktionen nach Jones: 1) Auszeit im Klassenzimmer 2) Auszeit im Klassenzimmer eines Kollegen 1 und 2. Auszeit: a) Regeln und Erwartungen klar formuliert b) Im Vorfeld beschriebene und vorgestellte Konsequenzen c) einen geeigneten Time-out-Ort wählen

Weniger akzeptabel: 3) Öffentliche Warnung 4) Bedrohung 5) In die Halle geschickt werden 6) Nachsitzen 7) Verlust von Privilegien 8) Elternkonferenz Schlechte Praxis: 9) Senkung der Schüler-Note 10) Zusätzliche Hausaufgaben

http://faculty.msmc.edu/frm6763/pdf/positive_discipline.pdf http://users.metu.edu.tr/home303/e133376/wwwhome/project/The%20Positive%20Discipline%20Model.htm

Unsere Aufgabe: Erkennen Sie Elemente in Bezug auf Autorität, Macht, Lehrstile, Arten der Kontrolle im Klassenzimmer, Gründe für störendes Verhalten im Klassenzimmer und Möglichkeiten, diese Verhaltensweisen anzugehen in Film ausgewählten Szenen des Films "Dangerous Minds ".

Erfolgreiche Lehrer    

bemühen sich, die Klassengemeinschaft zu fördern begegnen den Schülern wertschätzend, offen und ehrlich versuchen die Schüler auch dann zu verstehen, wenn diese einmal Schwierigkeiten bereiten, suchen das Gespräch mit den Schülern und gewähren ihnen einen gewissen Entscheidungsspielraum.

Die Qualität der persönlichen Beziehungen im Klassenzimmer gilt als relevante Strategie für ein gelingendes Klassenmanagement. Schönbächler, 2007


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Anhang 1 – Kurs-Dokument

High-need students Passive - fear of relationships - fear of failure

Aggressive - hostile - oppositional - covert Hostile It is closely related to the clinical diagnosis of conduct disorder. Characteristics: - poor anger control - poor impulse control - low capacity for empathy - a heightened sense of entitlement - inability to see the consequences of one’s actions - low self-esteem - propensity for thrill-seeking behavior and a propensity to align with deviant peer groups and criminal behavior. Oppositional It closely relates to the oppositional defiant classification. Characteristics: - consistent resistance to following rules - arguing with adults - frequent use of harsh, angry language - propensity to criticize, blame, and annoy others. Covert Characterisitics: - quite pleasant and even charming at times - often around or nearby when trouble starts - seem to operate at the periphery of disruptive behavior, engaging in activities that skirt the letter of the law - avoid punishment.

Attention Problems - hyperactive - inattentive Hyperactive corresponds to the diagnoses of ADHD, predominately hyperactive impulsive type. Characteristics: - poor impulse control - inability to stay seated or work quietly - propensity to blurt out questions and answers - trouble taking turns - propensity to interrupt others - tend to be more impulsive


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Inattentive corresponds to the classification of ADHD, predominately inattentive type. Characteristics: - failing to give close attention to details - rarely appearing to listen - having difficulty organizing tasks - forgetfulness in daily activities - being easily distracted by extraneous stimuli

Perfectionist It corresponds to the diagnosis of obsessive compulsive personality disorder. Characterisitics: - self-critical - have low selfesteem - have deep feelings of inferiority and vulnerability - consider that being perfect is the only way to gain love, respect, or attention - strongly believe that they are liked or loved for what they can do, not for who they are (when confronted with a situation in which they feel they can’t produce exceptional results, they may give up, or make up excuses why they can’t perform the task) - perfectionism can be self-destructive as characteristic behaviors and thinking patterns might lead to depression and even suicide.

Socially Inept - have difficulty in making and keeping friends - stand too close and touch others in annoying ways - talk too much - make “stupid” or embarrassing remarks - misread others’ comments, and, in general - don’t seem to fit in - often feel sad, confused, and different from others


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Anhang 2 Kurs-Dokument The ABCs of thought-catching PRACTICING THE ABCs Use these examples of = Adversity, = Belief, and = Consequences with your students to help them understand how to change their thinking and empower them with optimism. A. He bumped into me in the hall. B. He did it on purpose. He was trying to start a fight. C. I’ll show him. He’ll get that fight he’s looking for. (You’re angry.) OR B. I think he looks so preoccupied he didn’t even see me. C. I’ll just ignore it this time. (You feel OK)

A. She took my pencil. B. She thinks she can steal and get away with it. C. A tugging war begins as you grab it back. You feel angry. OR B. Maybe she mistook my pencil for hers. They do look alike. C. You tell her it’s OK if she needs to borrow your pencil. A. J. called me a slob. B. I’ll never do anything right. I know she doesn’t like me. C. You start crying and run away. (You feel sad.) OR B. I’m glad I have plenty of friends already. I wouldn’t want someone to be my friend who says cruel things. C. You feel OK. A. Your teacher picks M. to help her. B. I’m never picked to do anything fun. She likes M. better. C. You feel sad and depressed. OR B. I was picked last month. I guess it’s her turn. C. I feel OK.


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Anhang 3 Task for all participants/ work in small groups

Germany- France-Spain, Secondary 1, An excursion to the Nobel Peace Centre Concept Info letter for parents one week beforehand – form at all our schools, to be signed and returned to the teacher (general info: date/time, costs, rules, especially for free time, insurance, ….) …………………………………………………………. Info for pupils: Rules 1. Be on time 2. Listen to your teacher´s announcements 3. Respect the rules at the museum. If you don´t, the whole class might have to leave. So: a. Be quiet – speak low b. Do not run c. Switch your mobile phone to mute mode and use it only for taking pictures d. Food and drinks only in the cafeteria / outside e. Be prepared to leave big bags in the lockers. Safety Rules 1. 2. 3. 4.

Always follow traffic rules (especially when crossing the street) Don´t push when you enter or leave the bus Stay in your groups Just in case anything unexpected might happen: call your teacher and security staff


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Securing students´attention 

When I stop walking and raise my hand, you gather around me and listen carefully. You will repeat in the big group as well as in your small groups to ensure everybody is well-informed. (Alternative for big groups: T, take a whistle with you) In your groups, you will share responsibility: o Group Manager: will report to the teacher in case there are any problems (noise, e.g., lost stuff,..) o Time Master: will check the time and takes cares that everybody is punctual o Map Reader: checks map and directions, support from group members OK ( valid for outdoors) Your behavior and attention during the guided tour/ the visit will be evaluated and can have a positive impact on the final work result

Organising: Form groups of at least three up to five students (depending on the situation of the class, whether T lets pupils decide or decides him/herself)) Giving instructions: (s.a. Info letter for parents)  

Rules: clearly explained beforehand, students repeat, to be noted in the register) Info about tasks: Should be embedded in the unit plan, revising former content, leading to a discussion about present conflicts/ migration e.g., - depending on lesson plans (maybe an example, but not too much, as they might google ;)

Learning Goals Pupils will  find out about Alfred Nobel and the history of the Nobel Peace Prize  learn about some representative winners and the reasons why they were given the prize  develop a deeper understanding as regards the importance of this prize  understand that this prize is crucial to promote human rights  discuss how to take action in their own school to prevent discrimination and racism Expected results Based on the results of your completed worksheet:  Prepare a presentation in class – either as a poster or a PPT. Present a Nobel Peace Prize Winner of your own choice. Your presentation must include:    

His/her name and a short bio, the country of origin, the year in which the prize was awarded and the historical- political context of this year the reason why he/she was give the prize the impact on past and present politics


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Evaluation/Grading: Production poster/ppt: Presentation: Written assignment: Attitude/ work during our visit:

content, creativity,… according to our presentation evaluation sheets oral skills Short test on general topics Social skills

30% 40% 20% 10%

Good luck and have fun! ……………………………………………………………………………..

The Nobel Peace Prize 2017 was awarded to International Campaign to Abolish Nuclear Weapons (ICAN) "for its work to draw attention to the catastrophic humanitarian consequences of any use of nuclear weapons and for its ground-breaking efforts to achieve a treaty-based prohibition of such weapons."

https://www.nobelprize.org/prizes/peace/2017/ican/facts/ http://www.icanw.org/


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