ZUKUNFTSMARKT ENERGIEEFFIZIENZ Neue Perspektiven f端r Energieversorger
Umfrage zu Energiedienstleistungsangeboten
INHALT
ZUKUNFTSMARKT ENERGIEEFFIZIENZ Neue Perspektiven für Energieversorger Umfrage zu Energiedienstleistungsangeboten
» Umfrage Warum bieten Energieversorger Energiedienstleistungen an?
4
» 1. Frage für welche Kundengruppen?
6
» 2. Frage mit welcher Zielrichtung?
8
» 3. Frage mit welchen Kooperationspartnern?
10
» 4. Frage
weitere Entwicklung?
12
» Fazit
14
» Anhang Beispiele für Dienstleistungsangebote
16
» Gruppierung B Klassische Regionalversorger, Beispiel EWE
18
» Gruppierung C Große Stadtwerke, Beispiel SWK Energie
22
» Gruppierung D Kleine Stadtwerke, Beispiel Stadtwerke Borken
28
» Gruppierung D Kleine Stadtwerke, Beispiel Stadtwerke Rinteln
30
» Gruppierung E Gasversorger, Beispiel GASAG
32
»
Im Rahmen der Ziele der Europäischen Union sollen unter
anderem Impulse für die Entwicklung der Energiedienstleistungsmärkte gesetzt werden. Für die Energieversorgungsunternehmen ergeben sich daraus Chancen, diese Geschäftsfelder weiter zu entwickeln oder neue aufzubauen. Zur Analyse des Status quo des Energiedienstleistungsmarktes hat der BDEW eine Umfrage unter seinen Mitgliedsunternehmen durchgeführt. Eine Energiedienstleistung ist laut Definition im EDL-G eine Tätigkeit, „die auf der Grundlage eines Vertrags erbracht wird und in der Regel zu überprüfbaren und mess- oder schätzbaren Energieeffizienzverbesserungen oder Primärenergieeinsparungen sowie zu einem physikalischen Nutzeffekt, einem Nutzwert oder zu Vorteilen als Ergebnis der Kombination von Energie mit energieeffizienter Technologie oder mit Maßnahmen wie beispielsweise Betriebs-, Instandhaltungs- und Kontrollaktivitäten führt“. Dies kann zum Beispiel in den Bereichen Gebäudeheizung, Warmwasserbereitung, Prozesswärme und -kälte, Druckluft, Produktherstellung, Beleuchtung, motorische Antriebe erfolgen. Typisches Leistungsmerkmal ist die Kombination von Energie mit energieeffizienter Technologie und / oder mit Maßnahmen, welche die Betriebs-, Instandhaltungs- und Kontrollaktivitäten beinhalten. Basis hierfür sind in der Regel Vertragsbeziehungen.
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UMFRAGE Warum bieten Energieversorger Energiedienstleistungen an?
Für die Erarbeitung und Vermarktung von Energiedienstleistungen lassen sich eine Vielzahl von Beweggründen mit unterschiedlichen Zielrichtungen angeben, z. B.
Fokus Kunde Kundenbindung, Neukundengewinnung, Stärkung des Kerngeschäfts (Strom, Gas) Fokus Öffentlichkeit Sichtbarer Beitrag zum Klimaschutz, Imagegewinn, Akzeptanzsteigerung Fokus Partnerschaften Aufbau von Kooperationen und Partnerschaften, Bindung von Marktpartnern Fokus Märkte Differenzierung im Wettbewerb, Aufbau und Erschließung neuer Geschäftsfelder, Ersatz für sinkende Erlöse aus dem Energieverkauf
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Untersuchte Unternehmen
Vor diesem Hintergrund führte der BDEW im Jahr 2009 eine Umfrage bei seinen Mitgliedsunternehmen durch, bei der es um die Erfassung von Energiedienstleistungen ging. Ein Auszug der wichtigsten Ergebnisse der Umfrage ist hier dargestellt.
Eine Rückmeldung erfolgte von 241 Unternehmen, wobei 21 Unternehmen keine Energiedienstleistungen im Sinne der EU-Richtlinie anbieten.
Von den 220 Unternehmen, deren Rückmeldungen ausgewertet werden konnte, sind 185 als „Querverbundunternehmen“ zu bezeichnen, 19 Unternehmen liefern nur Gas und 14 Unternehmen nur Strom. 167 Unternehmen können der Gruppe „Stadtwerke“ zugeordnet werden. 177 Unternehmen werden im Sinne der vorliegenden Untersuchung als KMU („Kleine und mittlere Unternehmen“) bezeichnet. Die Grenze zu den „Großen EVU“ wurde bei einer Jahresabgabe weniger als 1 TWh Strom oder 3 TWh Gas gezogen.
Die Rückantworten wurden zunächst hinsichtlich der Gruppierungen „Große EVU“ und KMU ausgewertet.
In einem zweiten Schritt wurden die Rückmeldungen hinsichtlich der Zugehörigkeit der Energieversorger zu folgenden Gruppierungen weiter untersucht:
»
A - Vertriebsunternehmen der großen Konzerne
»
B - klassische Regionalversorger
»
C - große Stadtwerke
»
D1 - kleine Stadtwerke Schleswig-Holstein / Niedersachsen
»
D2 - kleine Stadtwerke Nordrhein-Westfalen
»
D3 - kleine Stadtwerke Hessen / Rheinland-Pfalz
»
D4 - kleine Stadtwerke Bayern / Baden-Württ.
»
D5 - kleine Stadtwerke Neue Bundesländer
»
E - Gasversorger
Stellenwert von Energiedienstleistungen im Unternehmen einschätzen. Hierzu wurden die Rückantworten hinsichtlich der vier folgenden Fragen ausgewertet: Energiedienstleistungen im Sinne der EU-Richtlinie
» » » »
für welche Kundengruppen? mit welcher Zielrichtung? mit welchen Kooperationspartnern? weitere Entwicklung?
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1. FRAGE Für welche Kundengruppen bietet Ihr Unternehmen Energiedienstleistungen an?
Private Haushalte Wohnungs-/ Immobilienwirtschaft Gewerbebetriebe Industrieunternehmen Kommunale und öffentliche Institutionen Soziale Einrichtungen Sonstige Kundengruppen
Ergebnis. Alle 220 Unternehmen, die für die Auswertung herangezogen wurden, bieten Energiedienstleistungen an - in fast allen Fällen für mehrere Kundengruppen. Unter den 21 Unternehmen, die in der Rückmeldung überhaupt keine Dienstleistungen anbieten, ist nur die Hälfte als Stadt- bzw. Gemeindewerk einzuordnen. Diese Unternehmen sind ausnahmslos als „klein“ zu charakterisieren.
Die zweite Hälfte sind BDEW-Mitgliedsunternehmen, die übergeordnete Versorgungs-, Transportoder Bündelaufgaben wahrnehmen und sich daher mit Energiedienstleistungen für Endkunden nicht befassen. Damit liegt der Anteil der Versorger in der Erhebung, die für Dienstleistungsangebote in Frage kommen, aber auf dem Gebiet nicht aktiv sind, bei ca. vier Prozent. Insgesamt betrachtet bieten 85 Prozent der Energieversorger entsprechende Energiedienstleistungen für kommunale und öffentliche Institutionen an, gefolgt von 83 Prozent bei den Privathaushalten, je 80 Prozent bei Wohnungs-, Immobilienwirtschaft sowie Gewerbebetrieben, 66 Prozent bei Industrieunternehmen und 63 Prozent bei sozialen Einrichtungen.
6
Blickt man auf den Unterschied zwischen großen EVU und KMU so stellt man fest:
»
Bei den vier erstgenannten Kundengruppen liegt der Prozentsatz bei „Großen EVU“ jeweils geringfügig höher als bei den KMU.
»
»
Bei der Kundengruppe „Industrieunternehmen“ ist der Unterschied stärker ausgeprägt. Dienstleistungen für diese Kundengruppe sind komplexer. Große EVU verfügen hier oft über mehr personelle Kapazitäten.
Fast alle kleinen Stadtwerke haben Angebote für „Kommunale und öffentliche Institutionen“. Dies sind im Regelfall Dienstleistungen für die „eigene“ Kommune.
Private Haushalte
Wohnungs-/ Immobilienw.
A – Vertriebsunternehmen der Konzerne
93 %
93 %
B – klassische Regionalversorger
100 %
C – große Stadtwerke D1 – kleine Stadtwerke Schleswig-Holstein
D2 – kleine Stadtwerke Nordrhein-Westfalen
D3 – kleine Stadtwerke Hessen-Rheinland-Pfalz
D4 – kleine Stadtwerke Bayern / Baden-Württemberg
D5 – kleine Stadtwerke Neue Bundesländer
E – reine Gasversorger
Gewerbebetriebe
Industrieunternehmen
Kommunale Institutionen
Soziale Einrichtungen
87 %
93 %
87 %
47 %
64 %
86 %
71 %
86 %
57 %
78 %
93 %
88 %
88 %
95 %
76 %
84 %
79 %
74 %
42 %
79 %
68 %
90 %
86 %
90 %
67 %
76 %
57 %
89 %
83 %
94 %
72 %
94 %
78 %
73 %
63 %
60 %
47 %
87 %
43 %
83 %
94 %
94 %
72 %
94 %
83 %
86 %
86 %
81 %
76 %
86 %
71 %
7
2. FRAGE Welche Hauptzielrichtungen verfolgen Sie mit Ihren derzeitigen Energiedienstleistungsangeboten?
Sammeln von Erfahrungen Stärkung der Kundenbindung Absicherung des Kerngeschäfts der Energielieferung Erschließung neuer Geschäftsfelder Präsentation in der Öffentlichkeit als Service-Unternehmen Differenzierung im Wettbewerb Erfüllung von Vorgaben der Kommune oder des Staates
8
Ergebnis. Als Hauptmotivation (91 Prozent) wird die Stärkung der Kundenbindung angegeben. 60 Prozent der Unternehmen sehen Energiedienstleistungen als Chance, sich im Wettbewerb zu differenzieren. „Sammeln von Erfahrungen“ und „Erfüllung von Vorgaben der Kommune oder des Staates“ gelten als nachrangige Ziele. Es dominiert zwar die Hauptzielrichtung „Kundenbindung“. Doch fast alle Energieversorger geben mehr als eine Hauptzielrichtung an. Von den sieben vorgegebenen Antworten sind es bei den meisten kleinen Stadtwerken im Mittel etwa vier Zielrichtungen, bei den Vertriebsunternehmen der Konzerne, den klassischen Regionalversorgern und den großen Stadtwerken im Mittel sogar 4,4 bis 4,7 Zielrichtungs-Angaben.
Durchschnittliche Zahl der angegebenen Hauptzielrichtungen A – Vertriebsunternehmen der Konzerne
4,7
B – klassische Regionalversorger
4,6
C – große Stadtwerke
4,4
D1 – kleine Stadtwerke
Schleswig-Holstein
4,1
D2 – kleine Stadtwerke
Nordrhein-Westfalen
4,0
D3 – kleine Stadtwerke
Hessen-Rheinland-Pfalz
4,6
D4 – kleine Stadtwerke
Bayern / Baden-Württemberg
3,4
D5 – kleine Stadtwerke
Neue Bundesländer
4,0
E – reine Gasversorger
4,1
Im Einzelnen gilt: Die Energiedienstleistungen der Versorger sind also nicht auf ein einziges Hauptziel ausgerichtet. Vielmehr sind die Angebote in ihren Zielen und somit auch in der jeweiligen Motivation sehr breit angelegt. Der Kern der stark vertretenen Ziele ist fast ausschließlich marktgetrieben und auf vertriebliche Unternehmensaufgaben hin orientiert (intrinsische Motivation, Energiedienstleistungen anzubieten und nicht Erfüllung von externen Vorgaben)
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3. FRAGE Kooperieren Sie bei der Erarbeitung bzw. Vermarktung von einzelnen Energiedienstleistungen mit weiteren Partnern? mit dem Fachhandwerk mit Architekten, Planern, Ingenieurbüros, Energieberatern mit Geräte- und Anlagenherstellern mit Finanzierungsinstitutionen mit Unternehmensberatungen mit Netzbetreibern mit Energie- und Klimaagenturen mit anderen Energieversorgern im Rahmen einer Elektro-/ Gas-/ Energie-Gemeinschaft weitere Partner keine Kooperation
Ergebnis. Fast alle Unternehmen kooperieren bei der Erarbeitung und Vermarktung von Energiedienstleistungen mit weiteren Partnern. Nur etwa 3 Prozent der Unternehmen beantworten diese Frage mit „Keine Kooperation“. Im Durchschnitt gilt: Über 70 Prozent der befragten Unternehmen geben an, mit dem Fachhandwerk zusammenzuarbeiten. Bei 61 Prozent gilt das ebenfalls für Architekten, Planer, Energieberater, bei 34 Prozent für Geräteund Anlagenhersteller.
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Bei den meisten Gruppierungen der Energieversorger kooperiert ein größerer Prozentsatz der Unternehmen mit dem Fachhandwerk als mit Geräteund Anlagenherstellern. Dieser Unterschied ist insbesondere bei den kleinen Stadtwerken ausgeprägt. Hier spiegelt sich die Situation wieder, dass im Bereich der kleineren Stadtwerke oft keine Niederlassung eines entsprechen Industrieunternehmens vorhanden ist, die als möglicher Partner gewonnen werden könnte.
Prozentsatz der Energieversorger, innerhalb der jeweiligen Gruppierung, die mit folgenden Partnern kooperieren: Fachhandwerk
Architekten, Planer …
Hersteller
A – Vertriebsunternehmen der Konzerne
90 %
90 %
90 %
B – klassische Regionalversorger
86 %
71 %
43 %
C – große Stadtwerke
80 %
78 %
58 %
D1 – kleine Stadtwerke
Schleswig-Holstein
68 %
47 %
17 %
D2 – kleine Stadtwerke
Nordrhein-Westfalen
79 %
47 %
16 %
D3 – kleine Stadtwerke
Hessen-Rheinland-Pfalz
50 %
39 %
22 %
D4 – kleine Stadtwerke
Bayern / Bd-Württemberg
57 %
60 %
17 %
D5 – kleine Stadtwerke
Neue Bundesländer
78 %
56 %
22 %
71 %
52 %
43 %
E – reine Gasversorger
Eine Ausnahme sind die Vertriebsunternehmen der Konzerne. Hier ist der Prozentsatz extrem hoch und über alle drei Gruppen an Kooperationspartnern gleich verteilt. Bemerkenswert ist weiterhin der besonders hohe Anteil der „Großen EVU“, die mit der Gruppe „Architekten, Planer, Ingenieurbüros, ...“ kooperieren.
Einige der befragten Unternehmen haben eine Zusammenarbeit im Rahmen der Elektro-/ Gas-/ Energie-Gemeinschaft explizit nicht als Kooperation aufgeführt, obwohl dort nach unseren Informationen eine E-Gemeinschaft existiert. Offensichtlich sind dies Unternehmen, die ihre existierende E-Gemeinschaft nicht bzw. noch nicht in ihre Maßnahmen zur Vermarktung von Effizienz-Dienstleistungen einbezogen haben.
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4. FRAGE Plant Ihr Unternehmen die angebotenen Energiedienstleistungen auszubauen?
Ja, als eigenes Geschäftsfeld Ja, über eine oder mehrere Tochtergesellschaften Ja, in Kooperation mit Marktpartnern (z. B. Fachhandwerk, Hersteller, Energiegemeinschaft) Nein, eigene Aktivitäten werden beibehalten, aber nicht ausgebaut Nein, eigene Aktivitäten werden reduziert
Ergebnis. „Ja, als eigenes Geschäftsfeld, in Kooperation mit Marktpartnern, über eine eigene Tochtergesellschaft“ – dies sind die vorherrschenden Antworten. Ja, in Kooperation mit Marktpartnern (Fachhandwerk, Hersteller, Energiegemeinschaften) – dies wird hierbei von etwa der Hälfte der Unternehmen als ein wichtiger Weg beim weiteren Ausbau der Dienstleistungsangebote gesehen.
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Bei der Beantwortung der Frage mit „Nein“ gilt fast ausschließlich die Einschränkung, dass die eigenen Dienstleistungs-Aktivitäten zwar nicht weiter ausgebaut aber doch beibehalten werden. Nur ein verschwindend kleiner Prozentsatz der Unternehmen denkt an eine Reduktion seiner Aktivitäten.
Prozentsatz der Energieversorger innerhalb der jeweiligen Gruppierung generell Ja
ja, in Kooperation
Nein
A – Vertriebsunternehmen der Konzerne
70 %
50 %
30 %
B – klassische Regionalversorger
86 %
64 %
14 %
C – große Stadtwerke
93 %
55 %
07 %
D1 – kleine Stadtwerke
Schleswig-Holstein
68 %
42 %
32 %
D2 – kleine Stadtwerke
Nordrhein-Westfalen
79 %
53 %
21 %
D3 – kleine Stadtwerke
Hessen-Rheinland-Pfalz
94 %
56 %
06 %
D4 – kleine Stadtwerke
Bayern / Baden-Württemberg
67 %
40 %
33 %
D5 – kleine Stadtwerke
Neue Bundesländer
78 %
50 %
22 %
81 %
62 %
19 %
E – reine Gasversorger
Bemerkenswert ist der mit 30 Prozent relativ hohe Anteil der „Nein-Antworten“ bei den Vertriebsunternehmen der Konzerne. Diese Antwort wird ausschließlich von (einigen) Vertriebsgesellschaften vertreten, die den bisher erreichten Standard beibehalten aber nicht weiter ausbauen wollen.
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FAZIT Energie-Dienstleistungen im Sinne der EU-Richtlinie
für welche Kundengruppen? mit welcher Zielrichtung? mit welchen Kooperationspartnern? weitere Entwicklung?
Zur Klärung dieser Fragestellung lassen sich aus der Befragung pauschal die folgenden Schlussfolgerungen ziehen:
1. 2. 3.
14
Energiedienstleistungen sind generell ein fester Bestandteil der Unternehmensstrategie der weitaus meisten Energieversorger. Dies gilt gleichermaßen für „Große EVU“ wie auch für KMU und innerhalb der KMU-Gruppe insbesondere für die „kleinen Stadtwerke“.
Energiedienstleistungen für die Kundengruppen Private Haushalte, Kommunale und öffentliche Institutionen, Wohnungs-/ Immobilienwirtschaft, Gewerbebetriebe werden von fast allen EVU angeboten - von den großen EVU nur unwesentlich zahlreicher als von den KMU. Nur bei der Kundengruppe „Industrieunternehmen“ dominieren die größeren Unternehmen.
Die Zielrichtung der Energieversorger bei der Erstellung und Vermarktung von Energiedienstleistungen ist sehr breit angelegt. Kundenbindung gilt zwar als das Hauptziel. Aber insgesamt wird ein breites Spektrum markt- und vertriebsorientierter Ziele abgedeckt.
4. 5. 6.
Bei der Erarbeitung und Vermarktung von Energiedienstleistungen kooperieren fast alle „Großen EVU“ sowie die überwiegende Mehrheit der KMU mit dem Fachhandwerk. Bei der Kooperation mit den Herstellern dominieren jedoch die größeren Unternehmen.
Die Energieversorger planen durchweg einen weiteren Ausbau der angebotenen Energiedienstleistungen. Mehr als die Hälfte der Unternehmen setzt hierbei auf eine Kooperation mit Marktpartnern.
Nur etwa14 % der klassischen Regionalversorger und 7 % der großen Stadtwerke wollen ihre Aktivitäten nicht weiter ausbauen sondern nur beibehalten. Die eigenen Aktivitäten reduzieren will so gut wie kein Energieversorger. Die weitaus meisten Energieversorger wollen dagegen ihre Dienstleistungsangebote weiter ausbauen. Einen hohen Stellenwert hat hierbei die Kooperation mit Marktpartnern.
Generell gilt demnach: Energieversorger sind schon heute im Dienstleistungsmarkt aktiv. Sie werden sich in Zukunft verstärkt engagieren. Der Markt für Energiedienstleistungen wird also insgesamt als ein Wachstumsmarkt bewertet. Bei den Dienstleistungen und Geschäftsfeldern im Bereich Energieeffizienz kommt der Kooperation mit Marktpartnern (und hier insbesondere der Kooperation mit dem Fachhandwerk) schon heute und erst recht in Zukunft eine große Bedeutung zu.
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ANHANG Beispiele für Dienstleistungsangebote
Um die Ergebnisse und Dienstleistungsprodukte der Energieversorger zu veranschaulichen, sind in diesem Abschnitt typische Angebote von fünf Versorgern aus vier Gruppierungen beispielhaft skizziert. Die Kurzbeschreibung der Dienstleistungen orientiert sich hierbei an der Formulierung im jeweiligen Internet-Auftritt. Die Übersicht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
16
Aufgenommen wurde je ein Beispiel aus der Gruppierung
» B - Klassische Regionalversorger » C - Große Stadtwerke » E - Gasversorger sowie zwei Beispiele aus der Gruppierung
» D - Kleine Stadtwerke
17
GRUPPIERUNG B KLASSISCHE REGIONALVERSORGER
Beispiel: EWE Aktiengesellschaft, Oldenburg.
Als Multi-Service-Dienstleister ist EWE in drei Geschäftsbereichen tätig: Energie, Telekommunikation und Informationstechnologie. EWE ist bei Erdgas und Strom entlang der gesamten Wertschöpfungskette aktiv. Für seine Kunden hat die EWE ENERGIE AG ein integriertes Dienstleistungsangebot entwickelt.
»
kooperiert mit dem Fachhandwerk, mit Architekten, Planern und organisiert Marktpartnerschaften
»
plant, die angebotenen Energiedienstleistungen weiter auszubauen und zwar als eigenständiges Geschäftsfeld und in Kooperation mit Marktpartnern
»
schult seine Mitarbeiter/-innen auf diesem Gebiet grundsätzlich und systematisch
»
misst den Erfolg der durchgeführten Energiedienstleistungen, indem die Wirtschaftlichkeit für das eigene Unternehmen, die Kundenzufriedenheit und die bei den Kunden erzielte Energie- und Kosteneinsparung erfasst werden
Die EWE ENERGIE AG
»
bietet Energiedienstleistungen für alle sechs genannten Gruppen an: private Haushalte, Wohnungswirtschaft, Gewerbebetriebe, Industrieunternehmen, kommunale Institutionen, soziale Einrichtungen
»
verfolgt mit diesem Angebot folgende Hauptzielrichtungen: Unterstützung der Kunden beim Thema Energieeffizienz/Energiesparen, Stärkung der Kundenbindung, Präsentation in der Öffentlichkeit als Service-Unternehmen, Differenzierung im Wettbewerb, Erschließung neuer Geschäftsfelder
Die Marktpartner-Organisation „SynergieGemeinschaft“ ist ein Zusammenschluss von regionalen Handwerksbetrieben, führenden Großhändlern, Herstellern, Stadtwerken und dem Regionalversorger. Dank regelmäßiger Weiterbildungen, Schulungen und intensiver Zusammenarbeit bietet sie den Kunden zu jeder Zeit perfekten Service, handwerkliche und technische Spitzenqualität, absolute Termintreue und kompetente Beratung. Sie ist in den Bereichen Elektro, Radio, TV und Informationstechnologie sowie Gas, Wasser und Heizung tätig.
18
Beispiele für Dienstleistungsangebote der EWE ENERGIE AG:
Wärme-Direkt-Service. Für Kunden aus Industrie, Gewerbe, Wohnungswirtschaft und für öffentliche Einrichtungen bietet EWE ein Contracting-Modell für wärmetechnische Anlagen. Der EWE Wärme-Direkt-Service umfasst die Planung, die Errichtung und den Betrieb der Anlage(n), wobei vorhandene Anlagenteile selbstverständlich integriert werden können. Alle Investitions- und Betriebskosten sowie die Kosten für Wartung, Instandsetzung, Abgasprüfungen und TÜV sind im vereinbarten Grundpreis enthalten.
Zur Sicherheit der Kunden garantiert EWE eine optimale Fernüberwachung und stellt einen 24-Stunden-Bereitschaftsdienst zur Verfügung. Durch die langjährigen Geschäftsbeziehungen zu Anlagenplanern, Herstellern und Handwerksbetrieben sowie durch professionelle Vergabeverfahren ist EWE in der Lage, eine attraktive Preisstruktur anzubieten. Verbunden mit günstigen EWE Energiepreisen ist das Contracting-Modell dem Betrieb in Eigenregie in der Regel überlegen. Das Anlagen- und Betreiberrisiko liegt zu 100 Prozent bei EWE. Die Vertragslaufzeit beträgt üblicherweise zehn Jahre, auf Wunsch sind auch kürzere Laufzeiten möglich.
19
GRUPPIERUNG B KLASSISCHE REGIONALVERSORGER
Kundenveranst
Kundenveranstaltungen rund um Energiethemen Energiekosten machen einen nicht unerheblichen Teil der monatlichen Gesamtkosten eines Betriebs aus. Energie und damit Kosten sparen sowie gleichzeitig die eigene Energieeffizienz steigern – das alles sind Bereiche, in denen EWE seinen Kunden weiter helfen kann, wirtschaftliche Lösungen zu finden und Maßnahmen zu ergreifen. Zu diesem Zweck informiert EWE Unternehmen der Region durch regelmäßige Fachvorträge über die Themen Energietechnologie und –management. Zudem hält EWE seine Geschäftskunden über aktuelle energiepolitische Entwicklungen – zum Beispiel die Novellierung des Erneuerbare Energien Gesetzes – auf dem Laufenden.
Vorteile der EWE-Dienstleistung.
20
»
Energie-Einsparpotenziale im Betrieb erkennen und erschließen
»
Energiekosten senken
»
Wettbewerbsvorteile sichern
»
Energie-Know-How entwickeln und Synergiepotenziale nutzen
»
Gesellschaftliche Klimaschutzziele gemeinsam verwirklichen
Energieausweis. Eigentümer eines Ein-, Zweifamilien- oder Reihenhauses benötigen nach der neuen Energieeinsparverordnung (EnEV) in vielen Fällen einen Gebäudeenergieausweis. Der bedarfsorientierte Energieausweis gibt Aufschluss darüber, wie viel Wärme das Haus benötigt und wie es im Vergleich zu anderen Gebäuden da steht. In Zusammenarbeit mit einem Energieberater erstellt EWE einen individuellen Bedarfsausweis für Wohngebäude.
Vorteile der Kunden:. Unkomplizierte Anmeldung, Erstellung eines zehn Jahre gültigen Energieausweises, einfache und günstige Erfüllung gesetzlicher Verpflichtungen, Überblick über den energetischen Gebäudezustand, Modernisierungsvorschläge als Ergänzung zum Energieausweis
Wärme-Check. Fallen die Heizkosten hoch aus, obwohl sich der Kunde bemüht, jeden unnötigen Energieverbrauch zu vermeiden oder kommt trotz geschlossener Fenster und Türen kein angenehmes Raumklima auf, könnte es sein, dass das Haus nicht ausreichend gedämmt ist und Wärme ungenutzt nach draußen entweicht. Mit dem EWE Wärme-Check bietet EWE dem Kunden drei Module an, die je nach Bedarf kombiniert werden können, um energetische Schwachstellen im Haus zu identifizieren. Der EWE Wärme-Check besteht aus folgenden drei Modulen:
»
einer Detailanalyse der Gebäudehülle und der Heizungsanlage inklusive Maßnahmenvorschlägen, Kosten- und Einsparberechnungen und bei Bedarf einen bedarfsorientierten Energieausweis
»
einer Infrarot-Thermografie zur Aufdeckung von Wärmebrücken
»
einem Blower-Door Test zur Luftdichtigkeitsprüfung von Dach, Wänden, Fenstern und Türen.
So schafft der Kunde die optimalen Voraussetzungen, um Schwachstellen aufzudecken und über sinnvolle Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen effektiv Energie zu sparen.
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GRUPPIERUNG C GROSSE STADTWERKE
Beispiel: SWK ENERGIE GmbH, KREFELD.
Die Stadtwerke Krefeld AG sind ein Multi-UtilityDienstleister sowohl für Krefeld und die Region als auch überregional. Mit ihren Tochtergesellschaften bietet sie eine breitgefächerte Palette an Produkten und Dienstleistungen aus einer Hand. Zu diesen Tochtergesellschaften gehört die SWK ENERGIE GmbH. Die SWK ENERGIE GmbH
»
»
»
bietet Energiedienstleistungen für alle sechs genannten Gruppen: private Haushalte, Wohnungswirtschaft, Gewerbebetriebe, Industrieunternehmen, kommunale Institutionen, soziale Einrichtungen verfolgt mit diesem Angebot folgende Hauptzielrichtungen: Stärkung der Kundenbindung, Absicherung des Kerngeschäfts, Präsentation in der Öffentlichkeit als Service-Unternehmen, Erschließung neuer Geschäftsfelder kooperiert mit dem Fachhandwerk, mit Architekten etc., mit Geräte- und Anlagenherstellern, mit anderen Energieversorgern und organisiert Marktpartnerschaften
Seit Jahrzehnten bestehen die Gas-Gemeinschaft und die Fernwärmegemeinschaft Krefeld(Mitglieder der Innung Sanitär-Heizung-Klima-Apparatebau Krefeld) sowie seit Mitte der 1990er Jahre die Elektro-Gemeinschaft Krefeld (Elektro-Fachbetriebe, Elektro-Groß- und Einzelhandel).
22
»
baut die angebotenen Energiedienstleistungen weiter aus in Kooperation mit Marktpartnern
»
schult seine Mitarbeiter/-innen sowohl grundsätzlich als auch fallweise im Rahmen konkreter Projekte
»
misst den Erfolg der durchgeführten Energiedienstleistungen, indem die Kundenzufriedenheit, die bei den Kunden erzielte Einsparung und die erzielte CO2 -Minderung sowie die Wirtschaftlichkeit für das eigene Unternehmen erfasst werden
Beispiele für Dienstleistungsangebote der SWK Energie GmbH:
Umweltprogramm. Förderprogramm Heizen: SWK fördert die Umstellung von mind. 15 Jahre alten Heizungsanlagen auf eine energieeffiziente und umweltschonende Wärmeerzeugung mit Erdgas-Brennwerttechnik, Klein-Blockheizkraftwerk sowie die erstmalige Erdgasversorgung im Neubau. Zusätzlich bezuschusst SWK die Umstellung auf Fernwärme sowie die erstmalige Fernwärmeversorgung im Neubau. Förderprogramm Wärmepumpe: SWK fördert die Anschaffung von Wärmepumpen-Anlagen (SoleWasser-Wärmepumpen, Luft-Wasser-Wärmepumpen und Wasser-Wasser- Wärmepumpen). Seit 2008 entschieden sich rund 150 Kunden der SWK für die Errichtung einer Wärmepumpe als neue Heizung, erhielten dafür Zuschüsse über SWK JUMBO und sparten somit 580 Tonnen CO2 ein. Mittlerweile wird jeder vierte Neubau in Krefeld durch eine Wärmepumpenanlage versorgt. Gefördert werden Wärmepumpen zur Raumheizung mit und ohne Warmwasserbereitung. Die Wärmepumpe muss im Krefelder Stadtgebiet installiert und der Strom zum Betrieb der Wärmepumpe muss separat über einen eigenen Zähler gemessen werden.
Energieausweis. Der Energieausweis ist das Gütesiegel für die Energieeffizienz der Immobilie des Kunden. Wer eine Wohnung oder ein Haus mietet bzw. kauft, erfährt im Vorfeld meist nur wenig über den späteren Energiebedarf seiner Immobilie. Der Energiepass (der „Energieausweis“) schafft mehr Kostentransparenz für Wohnungen und Gebäude, denn er ermöglicht die Zusammenstellung wichtiger Informationen zum energetischen Zustand eines Gebäudes und hilft so, die Höhe der zukünftigen Nebenkosten abzuschätzen. Kunden benötigen einen Energiepass bzw. einen Gebäudeausweis, wenn sie als Gebäudeeigentümer ein Haus oder eine Wohnung verkaufen oder vermieten wollen. Das gilt nicht nur für Wohnimmobilien, sondern auch für Büro- und Dienstleistungsgebäude. Die Notwendigkeit des Energiepasses entfällt lediglich bei selbst genutzten Immobilien. Hauseigentümer, die nicht zur Ausstellung des Ausweises verpflichtet sind, können sich einen Energiepass freiwillig ausstellen lassen und erhalten hierdurch wertvolle Informationen über den energetischen Zustand Ihres Gebäudes. SWK ermöglicht eine sorgfältige Ausstellung eines Gebäudeenergieausweises. Den bedarfsorientierten SWK-Energieausweis erhalten Kunden in Krefeld, in der Region und deutschlandweit.
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GRUPPIERUNG C GROSSE STADTWERKE
Energieausweis für Nichtwohngebäude. SWK unterstützt Kunden bei der Ausstellung von bedarfsorientierten Energieausweisen für GewerbeImmobilien. Der Energiepass für Nichtwohngebäude bzw. Gewerbe-Immobilien ist seit 1. Juli 2009 Pflicht. Jeder Immobilieneigentümer von Nichtwohngebäuden muss beim Verkauf seiner Immobilie oder bei einem Mieterwechsel einen Gebäudeenergiepass vorlegen. Als Nichtwohngebäude gelten reine Gewerbe-Immobilien und gemischt genutzte Gebäude (Gebäude, die teils zu Wohnzwecken und teils gewerblich genutzt werden).
Mit der Infrarot-Thermografie können Kunden die Wärmedämmung ihres Gebäudes überprüfen, Schwachstellen in Industrieanlagen auffinden oder mögliche Überlastungen an Elektronikkomponenten aufdecken. Viele Gefahren und Schwachstellen sind mit Hilfe einer thermografischen Messung einfach und kontaktlos erkennbar.
»
Senkung des Energieverbrauchs von Gebäuden
Der Energiepass beinhaltet wichtige Informationen zum energetischen Zustand eines Gebäudes:
»
Senkung der Unfallgefahr durch Überlastung
»
Minimierung der Ausfallrisiken von Anlagen
»
Identifizierung von Fehlerquellen bei Maschinen
»
Effizientere Gestaltung der Produktionsprozesse in Unternehmen
»
Identifizierung von Verbesserungspotentialen in der Produktgestaltung / -entwicklung
» »
den Energiebedarf für Heizung, Warmwasserbereitung und Lüftung sowie die Anteile für Kühlung und eingebaute Beleuchtung.
Das umfangreiche Berechnungsverfahren ist in der DIN V 18599 definiert. Die Anforderungen werden über ein Referenzgebäude festgelegt, das dem tatsächlichen Gebäude in Geometrie, Nettogrundfläche, Ausrichtung und Nutzung entspricht, dessen technische Ausführung jedoch nach den Anforderungen der Energieeinsparverordnung definiert ist. Als Nebenanforderung wird die energetische Qualität der Gebäudehülle und die Begrenzung des Sonneneintragskennwertes vorgeschrieben.
24
Infrarot-Thermografie.
Der Einsatz der Thermografie hilft, folgende Ziele zu erreichen:
Wärme-Service. Wohlig geheizte Räume und warmes Wasser schaffen die Grundlage für hohe Lebensqualität. SWK OPTIMA Wärmeservice für Privatkunden und Kunden mit einer Leistung bis zu 50 kW liefert neben modernster Erdgas-Heiztechnik den Rundum-Service gleich mit. SWK installiert und betreibt die Gas-Heizung auf eigene Rechnung - Wartung und Reparatur inklusive. Die Kunden entrichten nur eine monatliche Pauschale zuzüglich der verbrauchten Wärme.
»
Kaminsanierung auf Wunsch
»
Brennstoffversorgung
»
Wartung, Instandhaltung und Reparaturen
Vorteile der Kunden:.
»
Keine Investitionskosten für eine neue Heizung
»
Fest kalkulierbare Nebenkosten
Leistungen: » Individuelle Energieberatung
»
Bis zu 15 Jahre Garantie auf die Anlage
»
Finanzierung
»
Hohe Energieeinsparung durch neueste Technik
»
Planung und Bau
»
Wartung und Reparatur inklusive
»
Bei Bedarf Demontage und Entsorgung der alten Anlage
»
Service rund um die Uhr
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GRUPPIERUNG C GROSSE STADTWERKE
Energiemanagement und gering investive Maßnahmen. Zielsetzungen:
26
»
Aufdecken von Energieeinsparpotenzialen durch den Vergleich mit ähnlichen Nutzungen anhand von vorher festgelegten Kennzahlen und Branchenbenchmarks
»
Optimierung des Energielastganges und der Bezugsverträge – zum Beispiel die Ausnutzung von Tag- und Nachttarifen im Strombereich oder die Umstellung der Beschaffung
»
Regelmäßige Kontrolle der Energieverbräuche auch einzelner Anlagen, so dass der Betrieb durch die Anpassung der Steuerung und Regelung optimiert werden kann
»
Zuordnung der Energiekosten zu betriebsspezifischen Kostenstellen
»
Regelmäßige Funktionskontrolle von energetischen Anlagen oder Anlagenteilen und der Eingriff bei Störungen
»
Zentrales Energiecontrolling auch über verteilte Liegenschaften hinweg
»
Visualisierung aller erfassten Daten zur betriebsinternen Information oder zu Marketingzwecken (Energiesparbetrieb)
»
Weitere Lösungen erarbeitet das Unternehmen zusammen mit den Kunden, abgestimmt auf die individuellen betrieblichen Abläufe, die Immobilie und die Bedürfnisse
Contracting. Ab einer Leistung größer 50 kW bietet die SWK individuelle Contractinglösungen auf Basis unterschiedlicher technischer Konzepte, Brennstoffe, Finanzierungsmöglichkeiten und/oder Dienstleistungen an.
»
Übernahme bestehender Energieerzeugungsanlagen und Weiterbetrieb im Rahmen eines Betriebsführungscontracting
»
Sicherstellung des Betriebs über die gesamte Vertragslaufzeit
Vorteile der Kunden:. Bausteine:
»
Hocheffiziente aber anspruchsvolle Anlagentechnik, auch auf Basis Erneuerbarer Energien
Erstellung von Energiekonzepten
»
Innovative Energiekonzepte
»
Technisches Management für Planung, Bau und Inbetriebnahme von Energieerzeugungsanlagen
»
Optimale Anlagenplanung aus Betreibersicht
»
» Finanzierung der Anlage
Ständige Betriebsoptimierung und kontinuierliche Überwachung
»
Lieferung der Antriebs- und Hilfsenergie (z. B. Gas, Fernwärme, Holz)
»
Einkaufsvorteile bei der Primärenergie und der Anlagentechnik
»
Komplettes auf die Bedürfnisse der Kunden zugeschnittenes Servicepaket (inklusive Wartung und Störungsbeseitigung, 24-Stunden Notfall-/Stördienst)
»
Investitions- und Finanzierungseinsparungen
»
Verbesserte Liquidität durch Entlastung der Bilanz
Komplette Abrechnung der gelieferten Energien bis zum Nutzer
»
Verlagerung des Ausfalls- und Instandhaltungsrisiko auf die SWK
»
Lieferung von Nutzenergie
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Insgesamt wird der Kunde von sämtlichen Aufgaben rund um das Thema Energiezeugung entlastet.
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GRUPPIERUNG D KLEINE STADTWERKE
Beispiel: Stadtwerke Borken / Westf. GmbH.
Die Geschichte der Stadtwerke Borken beginnt im Jahr 1895 mit der Gasversorgung. Seitdem wächst das Unternehmen weiter und ist seit 1904 Wasserversorger und seit 1922 Stromnetzbetreiber und -lieferant. Bis zum heutigen Tag haben sich die Stadtwerke Borken zu einem modernen Energieversorger im Wettbewerbsmarkt entwickelt, der lokal – aber auch regional außerhalb der Grenzen des Netzgebietes – Kunden mit Strom beliefert. In der täglichen Arbeit liegt – wenn es um Strom, Erdgas, Wasser und energienahe Dienstleistungen geht – der Fokus auf bedarfsgerechten und zeitgemäßen Lösungen für Haushalt, Industrie und Gewerbe. Die Stadtwerke Borken / Westf. GmbH
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bietet Energiedienstleistungen für private Haushalte, Wohnungswirtschaft und Gewerbebetriebe an
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verfolgt mit diesem Angebot folgende Hauptzielrichtungen: Stärkung der Kundenbindung, Absicherung des Kerngeschäfts, Präsentation in der Öffentlichkeit als Service-Unternehmen
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kooperiert mit Architekten und dem Fachhandwerk
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plant, die angebotenen Energiedienstleistungen weiter auszubauen unter anderem in Kooperation mit Marktpartnern
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schult seine Mitarbeiter/-innen fallweise im Rahmen konkreter Projekte
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misst den Erfolg der durchgeführten Energiedienstleistungen, indem die Wirtschaftlichkeit für das eigene Unternehmen und die bei den Kunden erzielten Kosteneinsparung erfasst werden
Beispiele für Dienstleistungsangebote der Stadtwerke Borken / Westf. GmbH:
Energieberatung. Die Mitarbeiter im Kundencenter helfen, die Energiekosten der Kunden zu senken. Kunden erhalten zum Beispiel Informationen über Haushaltsgeräte mit einem besonders niedrigen Stromverbrauch. Strommessgeräte werden kostenlos zur Verfügung gestellt. Ein spezieller Service: Das Energieberatungsgespräch mit einem Fachmann. Die Stadtwerke bieten im Rahmen von Sprechstunden mit einem kompetenten Kooperationspartner, Energieberatung zu folgenden Themen an:
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Stromverbrauchsanalyse für den privaten Haushalt
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Energieeinsparungsmöglichkeiten im Haushalt
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Wärmedämmung im Wohnungsbau
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Ökologische Dämmmaterialien
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öffentliche Förderung von Energiesparmaßnahmen
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Energieausweis für Gebäude
Thermografie. Heizenergie, die ungenutzt durch Fenster und Wände abfließt, ist normalerweise nicht sichtbar – es sei denn später auf der Heizkostenrechnung. Die Thermografie macht Schwachstellen von Gebäuden sichtbar. Seit einigen Jahren wird die thermografische Inspektion der Stadtwerke Borken von Immobilieneigentümern intensiv genutzt. Die Thermografie kann nur nachts bei geeigneten Wetterbedingungen durchgeführt werden. Die Auswertung wird in der Regel erst zum Ende des Winters erstellt, da die Jahreszeit für die Thermografie selbst genutzt wird.
Komplettservice für die Heizungdanlage. Eine regelmäßig durchgeführte Wartung/Inspektion sowie eine jährliche Sichtkontrolle und alle zwölf Jahre eine ausführlich dokumentierte Dichtheitsprüfung: So will es das aktuelle technische Regelwerk DVGW-TRGI (Technisches Regelwerk für Gasinstallationen 2008) – und die Hausrat- bzw. Gebäudeversicherung. Die Stadtwerke bieten ihren Kunden deshalb an, alle Wartungs- und Prüfaufgaben durchzuführen – ein Komplettservice rund um die gesamte Gasheizungsanlage.
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GRUPPIERUNG D KLEINE STADTWERKE
Beispiel: Stadtwerke Rinteln GmbH, Rinteln.
Neben den klassischen Aufgaben eines Versorgungsunternehmens übernehmen die Stadtwerke Rinteln immer mehr Aufgaben für die Bürger Rintelns. Dazu gehört z.B. die technische Betreuung der Bäder und Parkhäuser der Stadt oder das Gebäudemanagement kommunaler Liegenschaften sowie die Betriebsführung des Abwasserbetriebes der Stadt Rinteln. Andere Aufgaben werden im Auftrag der Kommune wahrgenommen, wie etwa die Betreuung der Straßenbeleuchtung. Die Stadtwerke sehen ihre Aufgaben besonders auch im Fokus des Umweltschutzes und der Förderung von alternativen und regenerativen Energien. Sie gehen diesen Aufgaben in vielfältiger Weise nach, etwa indem sie durch Beratungen und finanzielle Förderung dem Bürger helfen, die Umwelt zu schützen. Die Stadtwerke Rinteln GmbH
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bietet Energiedienstleistungen für private Haushalte, die Wohnungswirtschaft sowie kommunale und soziale Einrichtungen, wie z.B. Alten- und Pflegeheime
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verfolgt mit diesem Angebot folgende Hauptzielrichtungen: Stärkung der Kundenbindung, Absicherung des Kerngeschäfts, Präsentation in der Öffentlichkeit als Service-Unternehmen, die Erschließung neuer Geschäftsfelder sowie die Stärkung des Umweltschutzes im Rahmen des Klimabündnisses der Stadt Rinteln als Gesellschafter
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kooperiert mit dem Fachhandwerk, mit Architekten und Planern, mit Geräte- und Anlagenherstellern
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plant, die angebotenen Energiedienstleistungen als eigenes Geschäftsfeld weiter auszubauen auch in Kooperation mit Marktpartnern
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schult grundsätzlich seine Mitarbeiter/-innen
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misst den Erfolg der durchgeführten Energiedienstleistungen, indem die Wirtschaftlichkeit für das eigene Unternehmen erfasst wird
Fachbetriebe der Gas- und Wassergemeinschaft Rinteln installieren modernste Feuerungstechnik, insbesondere Brennwertkessel, NiedertemperaturGasheizkessel, Kraft-Wärme-Kopplung, Solaranlagen und stehen für alle Fragen moderner Installationstechnik zur Verfügung.
Beispiele für Dienstleistungsangebote der Stadtwerke Rinteln GmbH:
Wärme-Service. Zur Förderung der umweltfreundlichen Wärmegewinnung durch Erdgas, auch in Verbindung mit hocheffizienter BHKW-Technik, betreiben die Stadtwerke ihren Nahwärmeservice. Im Rahmen des Nahwärme-Service übernehmen die Stadtwerke Rinteln und die Partner der Gas- und Wassergemeinschaft Rinteln folgende Aufgaben:
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Errichten von Wärmeerzeugungsanlagen in geeigneten Objekten
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Betrieb und Instandhaltung der Anlage
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Lieferung von Wärme an die Mieter
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Unmittelbare Abrechnung mit den Mietern
Weil das Kundeninteresse an umfassenden Dienstleistungen auf dem Wärmemarkt wächst, haben die Stadtwerke Rinteln als besonderes Dienstleistungsangebot das Produkt „Wohlfühlwärme Rinteln“ eingeführt. Das Angebot richtet sich als Voll-Service besonders im 1 – 4 Familienhaus-Segment an Gebäudeeigentümer, die Freistellung von Investitionen, Versorgungssicherheit und modernste Technik für sorgenfreie Wärmeversorgung wünschen. Darin sind Abrechnungsdienstleistungen eingeschlossen.
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GRUPPIERUNG E GASVERSORGER
Beispiel: GASAG Berliner Gaswerke AG.
Die GASAG ist Garant für die Erdgas- und Wärmeversorgung in Berlin und in Brandenburg sowie in ausgewählten Schwerpunktregionen in Deutschland. Das Traditionsunternehmen ist seit über 160 Jahren Teil der Stadtgeschichte Berlins. Die GASAG ist inzwischen nicht mehr reiner Gasversorger, sondern bietet ihren Kunden auch Wärme, Strom und Energiedienstleistungen an. Die GASAG Berliner Gaswerke Aktiengesellschaft
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bietet Energiedienstleistungen für alle sechs genannten Gruppen: private Haushalte, Wohnungswirtschaft, Gewerbebetriebe, Industrieunternehmen, kommunale Institutionen, soziale Einrichtungen verfolgt mit diesem Angebot folgende Hauptzielrichtungen: Stärkung der Kundenbindung, Absicherung des Kerngeschäftes, Präsentation in der Öffentlichkeit als Service-Unternehmen, Differenzierung im Wettbewerb, Erschließung neuer Geschäftsfelder
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kooperiert mit dem Fachhandwerk, mit Architekten, mit Geräte- und Anlagenherstellern und organisiert eine Marktpartnerschaft mit dem Fachhandwerk sowie Architekten und Planern
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plant die angebotenen Energiedienstleistungen weiter auszubauen und zwar als eigenständiges Geschäftsfeld und in Kooperation mit Marktpartnern
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schult seine Mitarbeiter/-innen grundsätzlich und systematisch
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misst den Erfolg der durchgeführten Energiedienstleistungen, indem die Wirtschaftlichkeit für das eigene Unternehmen, die Kundenzufriedenheit sowie die bei den Kunden erzielte Kosteneinsparung und CO2-Minderung erfasst werden
Beispiele für Dienstleistungsangebote der GASAG:
Förderung GASAG-Umweltprämie. Die GASAG bezuschusst die Errichtung neuer, erdgasbetriebener Wärmeerzeugungsanlagen, welche über innovative, energieeffiziente oder bewährte Erdgastechnologie verfügt. Im Speziellen werden gefördert:
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Einbau einer Mikro-KWK-Anlage oder einer Gaswärmepumpe bei Neubau, Modernisierung oder Umstellung der alten Heizungsanlage
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Erdgas-Brennwertheizung in Kombination mit Solarthermie bei Neubauten
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Erdgas-Brennwertheizung (ggf. in Kombination mit Solarthermie) bei Umstellung des Wärmeerzeugers von einem anderen Energieträger (Heizöl, Flüssiggas, Strom oder Festbrennstoffen) auf den Energieträger Erdgas
Wärme-Check mit Infrarotbildern. Mit dem Thermografie-Angebot hilft die GASAG bei der gezielten Suche nach Wärmeverlusten:
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Ist das Haus optimal gedämmt?
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Geht im Winter zu viel Wärme verloren?
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An welchen Stellen müsste der Wärmeschutz verbessert werden?
Aufschlussreiche Antworten auf diese Fragen bietet das aktuelle Thermografie-Angebot der GASAG: Das Angebot ist an Besitzer von Ein- und Zweifamilienhäusern in Berlin gerichtet und kann sowohl von GASAG-Kunden als auch von NichtKunden wahrgenommen werden. Leistungen:
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Der Thermografiebericht "Infrarotbilder Ihres Hauses" beinhaltet mindestens vier Aufnahmen des Hauses. Die Aufnahmen stellen die Grundlage der Beurteilung der einzelnen Gebäudeteile dar und zeigen die Schwachstellen auf.
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Neben allgemeinen Informationen zur Thermografie und zum Energiesparen enthält der Bericht erste Empfehlungen und Modernisierungstipps für die Gebäudeteile.
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Das Thermografieangebot dient als wichtige Grundlage für eventuelle Modernisierungsmaßnahmen und damit verbundenen CO2-Einsparungen.
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Des Weiteren bietet die GASAG auch die Möglichkeit, eine persönliche und kostenlose Übergabe des Thermografie-Berichtes, inklusive Beratung, in Anspruch zu nehmen.
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GRUPPIERUNG E GASVERSORGER
Wärme-Service. „Bärenheizkomfort“ nennt sich der Wärme-Rundum-Service der GASAG für Kunden. Die GASAG stellt eine neue Heizungsanlage mit hocheffizienter Gasbrennwerttechnik zur Verfügung – auf Wunsch auch in Kombination mit einer umweltfreundlichen Solaranlage. Das ist eine einfache, komfortable und umweltschonende Alternative zum Kauf einer neuen Heizungsanlage.
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„Bärenheizkomfort“ ist ein Komplettpaket und bietet alle Dienstleistungen zur Wärmelieferung: Planung, Errichtung, Finanzierung, Versicherung, Betriebsführung, Wartung und Instandhaltung. Fachlichen Rundum-Service garantiert die GASAG dabei in Zusammenarbeit mit Premium-Partnern des Heizungs-Fachhandwerks. Die Wärmelieferung erfolgt dann über die GASAG.
Online-Energieausweis. Die GASAG bietet einen Online-Bedarfsausweis gemäß der EnEV 2009 an. Dieses Angebot richtet sich an alle regionalen und überregionalen Gebäudeeigentümer (nur für Gebäude in Berlin) und ist unabhängig vom genutzten Energieträger.
GASAG-Kundenzentrum. Kundenfragen rund um die Energie Erdgas beantwortet die GASAG im Kundenzentrum in einem individuellen Gespräch in gemütlicher Atmosphäre. Die Mitarbeiter geben Entscheidungshilfen und beraten umfangreich.
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Herausgeber BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. Reinhardtstraße 32 10117 Berlin Telefon +49 30 . 300 199-0 Telefax +49 30 . 300 199-3900 E-Mail info@bdew.de www.bdew.de Redaktion Geschäftsbereich Energieeffizienz Koordination Sven Kulka, BDEW Konzeption und Realisation www.gubigkoepcke.de Bildquellen BDEW, EWE AG, SWK Energie, Stadtwerke Borken, Stadtwerke Rinteln, GASAG, Fotolia Juli 2011