Faktencheck Ressourceneffizienz

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Faktencheck RessourceneďŹƒzienz


BDI-Bundesverband der Deutschen Industrie Faktencheck: Ressourceneffizienz

Inhalt Vorwort ........................................................................................................... 2 Rohstoffbedarf für Klimaziele ..................................................................... 3 Kriterien für Ressourceneffizienz .............................................................. 4 Rohstoffproduktivität ................................................................................... 5 Notwendiger Rohstoffeinsatz ..................................................................... 6 Ressourceneffizienz als Wettbewerbsfaktor ............................................. 7 Rohstoffknappheit ......................................................................................... 8 Beitrag von Sekundärrohstoffen ................................................................ 9 Ressourcenschonung durch Recycling ...................................................... 10 Recycling in Deutschland ............................................................................ 11 Bedarf an Primärrohstoffen ........................................................................ 12 Nutzung heimischer Rohstoffe ................................................................... 13 Rohstoffgewinnung und Naturschutz ....................................................... 14 Glossar ............................................................................................................ 15 Impressum ...................................................................................................... 16

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BDI-Bundesverband der Deutschen Industrie Faktencheck: Ressourceneffizienz

BDI-Bundesverband der Deutschen Industrie Faktencheck: Ressourceneffizienz

Vorwort Ressourceneffizienz „Made in Germany“ Die Steigerung der Ressourceneffizienz gewinnt in der nationalen und internationalen Politik zunehmend an Bedeutung. Die Bundesregierung hat in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie für Deutschland das Ziel formuliert, die Energieund Rohstoffproduktivität bis zum Jahr 2020 gegenüber 1990 bzw. 1994 zu verdoppeln. Die Europäische Union spricht sich in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie, in ihrer Lissabon-Strategie, ihrer neuen Europa 2020-Strategie sowie in den aktuellen Leitlinien für Wachstum und Beschäftigung für eine Erhöhung der Ressourcenproduktivität aus. Dabei versteht sie neben mineralischen und kohlenstoffhaltigen Rohstoffen auch Boden, Luft und Wasser.

Rohstoffbedarf für Klimaziele Führt ein geringerer Rohstoffeinsatz tatsächlich zu mehr Ressourceneffizienz? Der Ansatz, den Rohstoffeinsatz zu reduzieren, um damit die Ursache für Umweltwirkungen insgesamt zu verringern, vereinfacht die Zusammenhänge in unzulässiger Weise. Die Konflikte mit klimapolitischen Zielen werden dabei einfach ausgeblendet.

Innovationstätigkeit der Unternehmen und laufen damit am Ende dem eigentlichen Ziel von ressourcenschonendem Wachstum entgegen. Unbedingt erforderlich ist deshalb eine differenziertere Betrachtung und unvoreingenommene Untersuchung der Potenziale zur Verbesserung der Ressourceneffizienz, der dafür geeigneten Indikatoren und der damit verbundenen Zielkonflikte.

Die deutsche Industrie leistet mit innovativen Technologien, beispielsweise in der Umwelttechnik oder Energieerzeugung, einen wichtigen Beitrag, um die weltweite Ressourceneffizienz zu steigern. Dafür werden sowohl „klassische“ Rohstoffe wie Stahl und Kupfer als auch „High-Tech“-Rohstoffe wie Seltene Erden benötigt. Pauschale regulatorische Eingriffe zur Senkung des Rohstoffeinsatzes behindern die

Mit dem vorliegenden Faktencheck Ressourceneffizienz wollen wir gängige Aussagen - und teilweise Irrtümer - zu diesem Thema klarstellen und einen Beitrag für die Diskussion und den Dialog mit der Politik leisten. Eine wichtige Erkenntnis ist, dass eine höhere Ressourceneffizienz im ureigenen Interesse der Unternehmen liegt. Die Stärkung ihrer Innovationskraft ist der Schlüssel, um die Ressourceneffizienz zu verbessern.

Brauchen wir mehr Rohstoffe, um Umwelt und Klima zu schonen?

Eine Offshore-Windenergieanlage mit Gründung, Turm, Gondel, Getriebe und Generator besteht durchschnittlich zu 82 Prozent aus dem Rohstoff Stahl.

82% Stahl

Antwort: Ja!

• Rohstoffe sind unverzichtbar für sogenannte „Grüne Technologien“, wie Windkraftanlagen, Photovoltaik oder Elektromotoren, die CO² und Kraftstoffe einsparen. • Im Zuge der Energiewende sollen gemäß den Zielen der Bundesregierung bis 2020 Windparks vor den Küsten mit einer Leistung von insgesamt 10.000 MW errichtet werden. An Land wird mit einem Zubau von 1.800 MW gerechnet. • Bis 2020 braucht Deutschland rund 4,5 Millionen Tonnen Stahl für den Ausbau der Windenergie. Dadurch können bis 2020 jährlich mehr als 14 Millionen Tonnen CO² eingespart werden – und damit das 32-Fache der Menge an CO², die bei der Produktion entsteht. • Es ist sinnvoll, dem Ressourceneinsatz eines Produkts den Nutzen, mit dem es verbunden ist, gegenüberzustellen.

Ulrich Grillo Vizepräsident und Vorsitzender des Ausschusses für Rohstoffpolitik Bundesverband der Deutschen Industrie e.V.

Dr. Markus Kerber Hauptgeschäftsführer und Mitglied des Präsidiums Bundesverband der Deutschen Industrie e.V.

Quelle Beispiel: Wirtschaftsvereinigung Stahl

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BDI-Bundesverband der Deutschen Industrie Faktencheck: Ressourceneffizienz

BDI-Bundesverband der Deutschen Industrie Faktencheck: Ressourceneffizienz

Rohstoffproduktivität

Kriterien für Ressourceneffizienz Bedeutet Ressourceneffizienz, in einem Produkt möglichst wenig Ressourcen einzusetzen? Beispiel Elektromotor: Mehr Kupfer einzusetzen - etwa 15 kg statt 12 kg - führt über die Lebensdauer des Motors zu einer Einsparung von rund 13.000 kWh an elektrischer Leistung. Dies vermeidet über 7,5 t CO2. Um 3 kg Kupfer zu erzeugen, wird weniger als 21 kg CO2 benötigt. Es wird somit die 430-Fache Menge an CO2 eingespart. (Beispiel: 11 kW-Premium-Motor vs. Motor der Effizienzklasse 1, Annahme: Nutzungsdauer von 3.000 Stunden/ Jahr, Lebensdauer von 20 Jahren)

+ 3 kg Kupfer in der Herstellung bedeutet:

+ 30 kWh Strom bzw. + 21 kg CO² In der Nutzung:

-13.000 kWh Verbrauch bzw. - 7,5 t CO²!

Antwort: Nur bedingt.

• Der Großteil des Ressourcenaufwands eines Produkts entfällt auf die Nutzungsphase, nicht auf die Herstellung. • Über den gesamten Lebenszyklus betrachtet kann sich deshalb ein höherer Rohstoffeinsatz für die Herstellung eines Produkts lohnen, wenn dadurch der Ressourcenaufwand in der Nutzung gesenkt wird. • Somit kann der Rohstoffeinsatz in einem Produkt nicht alleiniges Kriterium für einen effizienten Umgang mit Ressourcen sein.

Muss es oberste Priorität haben, die Rohstoffproduktivität – definiert als „Rohstoffeinsatz zu BIP“ – zu steigern?

Entwicklung der Wasser - und CO2-Intensität in Produktion und Gewerbe

105 • Dieses Ziel ließe sich theoretisch leicht realisieren, indem man einen Großteil der industriellen Produktion ins Ausland verlagert – was keiner will. Ob sich die Effizienz der verbliebenen Produktion verbessert oder etwa verschlechtert hat, ließe sich jedoch nicht sagen. Dafür wäre zumindest eine Sektor- und Prozess-spezifische Betrachtung erforderlich.

100 95 90 85 80 75 70 65 1995

1998

2001

Wasserintensität (in m³ je Tsd. € BWS) CO²-Intensität (in Tonnen CO²/Mio € BWS)

Quelle Bild: Siemens Quelle Beispiel: Aurubis/ Studie von IZT - Institut für Zukunfts-studien und Technologiebewertung und Fraunhofer Institut (2009)

Antwort: Nein!

• Die Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung enthält das Ziel, die „Rohstoffproduktivität“, definiert als das Verhältnis von Rohstoffeinsatz zu Bruttoinlandsprodukt, bis 2020 (gegenüber 1994) zu verdoppeln.

Die Industrie hat den Wasserverbrauch und die CO²-Emissionen in den letzten Jahren kontinuierlich gesenkt.

Index 1995 = 100

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Quelle: Destatis

2004

2007

• Bei der Beurteilung der Ressourceneffizienz in der Industrie sollte man sich zudem nicht auf den reinen Rohstoffeinsatz versteifen. Auch ein geringerer Verbrauch von beispielsweise Energie oder Wasser in der Produktion ist eine Form von effizienterem Einsatz von Ressourcen.

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BDI-Bundesverband der Deutschen Industrie Faktencheck: Ressourceneffizienz

Ressourceneffizienz als Wettbewerbsfaktor

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Druckfestigkeit Fck (N/mm²)

Quelle: Bundesverband Baustoffe - Steine und Erden e.V.

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er pf m

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• Angesichts der Preissteigerungen bei vielen Industrie-relevanten Rohstoffen stehen die Unternehmen bereits jetzt unter einem hohen Kostendruck. Der effiziente Einsatz von Rohstoffen ist für sie deshalb eine strategische Notwendigkeit.

W ol ic ke l N

Quelle: Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

20 12

20

0

20 11

10

100

20 10

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• Unabhängig davon arbeiten die Unternehmen schon aus betriebswirtschaftlichen Gründen selbstständig daran, die Rohstoffeffizienz weiter zu verbessern. Beratungsangebote für kleine und mittlere Unternehmen helfen, bestehende Potenziale schnell zu erschließen.

200

20 09

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20 07

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20 05

• In der Bauwirtschaft werden durch Normen und gesetzliche Vorgaben Mindesteinsatzmengen von Rohstoffen in der Regel vorgegeben. An Bauprodukte werden dabei besonders hohe Anforderungen gestellt, da die Bauwerke, seien es Gebäude, Brücken oder Tunnel, 100 Jahre und länger genutzt werden sollen. Eine Unterschreitung dieser Mindestwerte gefährdet die Dauerhaftigkeit und die (Stand-)Sicherheit des Bauwerks.

700

20 04

400

Preisentwicklung ausgewählter Industriemetalle (Index 2000=100)

20 03

450

Antwort: Ja!

• Die deutsche Industrie erwirtschaftet 46 % ihres Umsatzes durch den Verkauf ihrer Produkte ins Ausland. Die deutschen Unternehmen sind damit sehr stark dem internationalen Wettbewerb ausgesetzt.

Der Kostendruck des Wettbewerbs zwingt die Unternehmen zum effizienten Einsatz von Rohstoffen.

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Zementgehalt in Abhängigkeit der Betondruckfestigkeit

• Das Design von Produkten wird nicht nur von unternehmerischen Erwägungen bestimmt. Die Produkte müssen den Bedürfnissen der Nutzer entsprechen und gesetzliche Normen erfüllen, die den Rohstoffbedarf beeinflussen, z.B. im Fahrzeugbereich und bei Gebäuden.

Haben Unternehmen ohne staatliche Eingriffe überhaupt einen hohen Anreiz, Rohstoffe möglichst sparsam einzusetzen?

20 01

Der notwendige Rohstoffeinsatz wird vor allem von den Nutzungsanforderungen an ein Produkt bestimmt.

Antwort: Nein!

20 00

Kann die Industrie den Rohstoffeinsatz für ihre Produkte beliebig senken?

Index 2000 = 100

Notwendiger Rohstoffeinsatz

Zementgehalt (kg/m³)

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• Eingriffe wie eine Steuer auf den Einsatz von Rohstoffen würden zu einem Wettbewerbsnachteil gegenüber Unternehmen anderer Ländern führen und könnten deutsche Unternehmen zur Verlagerung der Produktion ins Ausland zwingen. Die globale Ressourceneffizienz würde sich dadurch jedoch nicht verbessern.

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Beitrag von Sekundärrohstoffen

Rohstoffknappheit Spricht man von Rohstoffknappheit, weil die Rohstoffvorkommen der Erde bald erschöpft sind? Sobald Ressourcen sowohl technisch als auch bei heutigen Preisen wirtschaftlich förderbar sind, werden sie zu Reserven. Reichweiten ausgewählter Rohstoffe

Antwort: Nein!

• Die vielzitierte Rohstoffknappheit bezieht sich nicht auf die geologische Verfügbarkeit von Rohstoffen, sondern vielmehr auf die Angebotssituation auf dem Weltmarkt. • So kommt es sehr häufig aufgrund von staatlichen Eingriffen, wie in Form von Exportbeschränkungen, zu einer Verknappung des Angebots an Rohstoffen.

Eisenerz

Ist Deutschland allein auf den Import von Rohstoffen angewiesen?

Antwort: Nein!

• Im Jahr 2009 lieferte die Recyclingwirtschaft 14 % der benötigten Rohstoffe in Deutschland. Jede 7. Tonne aller in Deutschland verarbeiteten Rohstoffe stammt aus der Kreislauf- und Recyclingwirtschaft.

2010 wurden Sekundärrohstoffe im Wert von 10 Mrd. Euro produziert – 90 % davon von privaten Recyclingunternehmen. Entwicklung des Produktionswertes der Sekundärrohstoffbranche bis 2015, in Mrd Euro

20 • Im Jahr 2010 lieferte die Branche Sekundärrohstoffe im Wert von 10 Mrd. Euro. Mit diesem Wachstumstempo werden im Jahr 2020 Sekundärrohstoffe für 30 Mrd. Euro zur Verfügung stehen.

18 16 14

6 4 2

Entwicklung des Produktionswerts

0

500

1000

1500

2000

Quelle: Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung e. V., Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung, Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

Trendfortschreibung

Quelle: Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e.V.

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Graphit

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Seltene Erden

• 90 % der Sekundärrohstoffe werden von privaten Recyclingunternehmen bereitgestellt. Voraussetzung für größtmögliche Effizienz beim Recycling ist ein fairer Wettbewerb zwischen privaten und kommunalen Entsorgungsunternehmen.

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20

Lithium

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Chrom

• Eine geologische Knappheit ist bei den meisten Rohstoffen nicht zu befürchten. Wenn die Förderkapazitäten in Zukunft entsprechend ausgebaut werden, kann auch die Rohstoffknappheit auf dem Weltmarkt verhindert werden. Forderungen nach einer pauschalen Reduzierung des Rohstoffeinsatzes sind deshalb unbegründet.

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Reserven – Reichweite in Jahren Ressourcen – Reichweite in Jahren

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Recycling in Deutschland

Ressourcenschonung durch Recycling Werden die Rohstoffe unserer Erde von der Industrie nach und nach aufgebraucht?

Antwort: Nein!

Die Industrie deckt in weiter zunehmendem Maße ihren Rohstoffbedarf mit recycelten Rohstoffen. Wachsender Anteil Sekundärrohstoffe an Rohstoffen insgesamt

Anteil Sekundärrostoffe in Prozent

• Die meisten verwendeten Rohstoffe werden bei der Produktion von Gütern nicht verbraucht, sondern lediglich einer neuen Verwendung zugeführt. • So sind 75% des gesamten seit 1888 weltweit produzierten Aluminiums heute noch im Einsatz, teilweise schon vielfach recycelt. Bei Kupfer befinden sich sogar mehr als 80 % des jemals geförderten Kupfers noch im Kreislauf.

14 12 10

• Um den Bedarf an Primärrohstoffen so gering wie möglich zu halten, steigern die Unternehmen seit Jahren den Anteil von recycelten Rohstoffen. Metalle und Glas sind zum Beispiel fast beliebig oft ohne Verlust recycelund wieder einsetzbar.

8 6 4

Bedarf es der Einführung einer gesetzlichen Quote, damit die Unternehmen mehr Sekundär- statt Primärrohstoffe einsetzen? Beim Recycling steht die deutsche Industrie im weltweiten Vergleich außerordentlich gut da. Anteil Sekundärrohstoffe an Gesamtproduktion

100%

50%

2

60% 54% 47% 34% 20%

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Anteil Vorleistungslieferungen der Sekundärrohstoffe an Rohstoffen insgesamt

Quelle: Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e.V., Institut der deutschen Wirtschaft Köln

09 20

08 20

07 20

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04 20

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99 19

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97 19

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13% 0% Kupfer Deutschland 2010

Aluminium Welt 2010

Quelle: ALBA Group, Gesamtverband der Aluminiumindustrie e.V.

Antwort: Nein!

• Die Unternehmen haben vielfach einen starken Anreiz, Sekundärrohstoffe in der Produktion einzusetzen, da sie mit hohen Energie- und damit Kosteneinsparungen verbunden sind. So spart der Einsatz von Metallschrotten gegenüber Metallerz bis zu 95 Prozent Energie ein. • Den Unternehmen mangelt es nicht am Anreiz, den Recyclinganteil zu steigern, sondern an der Verfügbarkeit von sekundären Rohstoffen. Diese wird unter anderem durch illegale Exporte von Abfällen, die als gebrauchte Produkte deklariert werden, sowie durch handelsbeschränkende Maßnahmen wie Exportzölle auf Schrott eingeschränkt.

75%

25%

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Stahl

• Um die Nutzung von Sekundärrohstoffen weiter zu erhöhen, sind die Rahmenbedingungen für den Recyclingstandort Deutschland zu verbessern. Für die Auslastung der Anlagen ist es erforderlich, den Markt zu öffnen, Wettbewerbsverzerrungen zu beseitigen und illegale Exporte zu unterbinden.

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Nutzung heimischer Rohstoffe

Bedarf an Primärrohstoffen Kann die Industrie ihren Rohstoffbedarf nicht mittlerweile mit recycelten Rohstoffen decken?

Antwort: Nein!

Manche moderne Rohstoffe sind noch in relativ neuen Produkten gebunden und stehen dem Recycling deshalb noch nicht zur Verfügung. Selbst nach konservativen Schätzungen werden bis 2050 rund 50 % aller Fahrzeuge mit einem elektrifizierten Antrieb ausgestattet sein. Der Lithiumbedarf steigt dabei auf mehr als das Dreifache. Laut Simulation wird Recycling vor 2020 kaum einen Beitrag zur Versorgung leisten und selbst 2050 nur knapp ein Fünftel des Lithiumbedarfs decken.

Tonnen Lithium/Jahr

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• Viele Rohstoffe, die wir für neue Technologien wie Elektroautos in Zukunft in noch größerem Umfang benötigen, werden erst seit einigen Jahren in signifikanten Mengen verbaut. Angesichts der Produktlebensdauer von 10 Jahren und mehr wird es entsprechend dauern, bis diese Produkte am Ende ihrer Nutzung für das Recycling zur Verfügung stehen.

Ist Deutschland ein rohstoffarmes Land?

Der Zugang zu heimischen Rohstoffen ist durch Überplanung gefährdet. Die Graphik links zeigt die Rohstoffvorkommen in Deutschland. Die rechte Graphik zeigt, wie der Zugang zu diesen Rohstoffen durch die Ausweisung von Naturschutzgebieten beschränkt wird.

Braunkohle

Kiel

Kiel

• Für viele dieser Rohstoffe, zum Beispiel bei Seltenen Erden, gibt es bisher nur in geringem Umfang funktionsfähige Stoffkreisläufe, teilweise ist Recycling auch technisch noch gar nicht möglich.

20.000

H b Hamburg

Ölschiefer

Hamburg

Schwerin

Schwerin

Bremen

Bremen

Torf

Berlin

Kies und Sand

Hannover

Potsdam

0 2010

2020

2030

2040

2050

Potsdam

Magdeburg

Magdeburg

Kalk und Dolomitstein Düsseldorf

Düsseldorf

Dresden

Erfurt

• Um perspektivisch einen signifikanten Anteil des Rohstoffbedarfs aus Sekundärrohstoffen zu bestreiten, sind leistungsfähige Stoffkreisläufe aufzubauen. Daher ist zuallererst ein Ausbau der Forschung auf diesem Gebiet notwendig.

Berlin

Hannover

Ton und Tonstein

Gips und Anhydritstein

10.000

Dresden

Erfurt

Sandstein und Grauwacke

Sekundärlithium aus Batterien

Sekundärlithium übrige Branchen

Nachfrage Lithium

Wiesbaden

vulkanische Lockergesteine vulkanische Festgesteine Gneis Schiefer

Wiesbaden

Mainz

Mainz

SSaarbrücken n

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Stuttgart

Quarzit Graphit

Quelle: Abschlussbericht der Umbrella-Arbeitsgruppe Ressourcenverfügbarkeit (2011)

• Die heimische Rohstoffindustrie leistet über ihren Beitrag zur Rohstoffversorgung hinaus auch einen beachtlichen Beitrag zu Wertschöpfung und Beschäftigung: Sie beschäftigt rund 200.000 Mitarbeiter und trug im Jahr 2010 mit Rohstoffen im Wert von 18 Mrd. Euro zur Deckung des deutschen Rohstoffbedarfs bei.

Tiefengesteine

Stuttgart

Quarzit

Primär benötigt

• Der Bedarf an mineralischen Rohstoffen wie Gips, Kalkstein, Kies oder Sand lässt sich vollständig aus heimischen Quellen decken. Sie werden vor allem in Gebäuden, Straßen, Brücken und Abwassersystemen eingesetzt. Gleichzeitig sind sie aber auch ein wichtiger Grundstoff für die Stahlund Computerindustrie.

Steinkohle Erdöl und Erdgas

30.000

Antwort: Nein!

Erz

Quelle: Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

München

München

• Heimische Rohstoffe sind unverzichtbar für wichtige Weichenstellungen wie die Sanierung des Gebäudebestands - um das CO²-Reduktionsziel zu erreichen - oder die Schaffung einer leistungsfähigen Infrastruktur. Allerdings ist der Zugang zu heimischen Lagerstätten durch Überplanung mit anderen Nutzungen sowie den Ausweis als Schutzgebiet gefährdet.

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Rohstoffgewinnung und Naturschutz

Glossar

Sind Rohstoffgewinnung und Erhaltung der Artenvielfalt miteinander vereinbar?

In den untersuchten Steinbrüchen ist der Anteil gefährdeter Arten teils genauso hoch, teils sogar deutlich höher als im Umfeld... Verhältnis „Anteil gefährdeter Arten im Steinbruch“ gegenüber Umfeld in % 400% 300%

Antwort: Ja!

• Abbaustätten der Baustoff-, Steineund-Erden-Industrie tragen erheblich zum Schutz seltener und gefährdeter Tiere und Pflanzen bei. In unserer Kulturlandschaft bieten sie häufig unverzichtbare Rückzugsräume und gelten als „Hot Spots“ der Biodiversität. • Die deutschen Rohstoffe gewinnenden Unternehmen sehen sich dem Naturschutz verpflichtet. Ein Großteil der Unternehmen hat zudem über die strengen gesetzlichen Auflagen hinaus anspruchsvolle „Biodiversity Action Plans“ entwickelt.

200% 100% 0%

...dabei beträgt die Fläche der Steinbrüche nur ein Bruchteil der Fläche des Umfelds.

Biodiversität: Umfasst die genetische Vielfalt innerhalb von Arten, die Vielfalt der Arten sowie die Vielfalt von Lebensgemeinschaften und Ökosystemen.

Kohlenstoffdioxid: geruchloses Gas, das bei der Verbrennung von Kohlenwasserstoff entsteht; wird, wie auch Methan und FCKW, zu den Treibhausgasen gezählt.

Reserven: Reserven umfassen die sicher nachgewiesenen und mit bekannter Technologie wirtschaftlich gewinnbaren Vorkommen in der Erdkruste.

Bruttoinlandsprodukt: Gibt den Gesamtwert aller Güter (Waren und Dienstleistungen) an, die innerhalb eines Jahres innerhalb der Landesgrenzen einer Volkswirtschaft hergestellt wurden und dem Endverbrauch dienen.

Nichtenergetische Rohstoffe: Dazu zählen Erze (und daraus gewonnene Metalle), sowie Industrie- und Baumineralien

Ressourcen: Vorkommen, die noch nicht wirtschaftlich zu fördern sind oder die noch nicht sicher ausgewiesen sind, aber aufgrund geologischer Indikatoren erwartet werden. Preissteigerungen an den Weltrohstoffmärkten und neue Explorationsergebnisse können Ressourcen in Reserven überführen. Ressourcen im volkswirtschaftlichen Sinn umfassen in der Regel alle Produktionsfaktoren wie Land, Luftqualität, Umwelt, Wasser sowie alle natürlichen Rohstoffe.

Bruttowertschöpfung: Umfasst nach Abzug sämtlicher Vorleistungen – die insgesamt produzierten Güter und Dienstleistungen zu den am Markt erzielten Preisen und ist somit der Wert, der den Vorleistungen durch Bearbeitung hinzugefügt worden ist. Effizienz: Verhältnis eines bestimmten Nutzens oder Ergebnisses zum dafür nötigen Aufwand. Energetische Rohstoffe: Werden zur Erzeugung von Energie bzw. Wärme eingesetzt. Dazu zählen Erdöl, (Erd-)Gas und Kohle.

Verhältnis „Fläche des Steinbruchs“ gegenüber Umfeld in % • Die Biodiversität in den Abbaugebieten ist nach Abschluss der Gewinnung vielfach sogar höher als vor dem Eingriff in die Natur.

20% 16% 12% 8% 4% 0% Blauer Steinbruch

Sotzenh. Steinbruch

Stuttg. Steinbruch

Quelle: Dr. Ulrich Tränkle, AG L.N. Landschaftsplanung und Naturschutzmanagement

Schammental alt

Darmsheim

Wurmlingen

Entkopplung: Häufig im Zusammenhang mit der im Vergleich zum Wirtschaftswachstum im geringeren Maße steigenden Nutzung natürlicher Ressourcen verwendet. Hier spricht man von relativer Entkopplung. Eine absolute Entkopplung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Ressourcennutzung bei steigendem Wirtschaftswachstum nicht zunimmt oder sogar abnimmt. Geologische Verfügbarkeit: Wird meist mit Indikator „statische Reichweite der Ressourcen“ ausgedrückt; gibt an, wie viel eines Rohstoffes grundsätzlich in der Erdkruste vorhanden ist, unabhängig von Möglichkeit zum Abbau.

Offshore/Onshore - Windkraftanlagen: Bei einer Onshore-Anlage handelt es sich um eine (Windkraft-)Anlage, die auf dem Festland aufgebaut wurde. Die Offshore-Anlage wird auf dem offenen Meer erbaut. Primärrohstoff: Werk-, Hilfs- oder Betriebsstoff, der nicht aus stofflichen Rückständen, sondern aus natürlichen Ressourcen oder Vorprodukten gewonnen wird. Produktlebenszyklus: Aufeinander folgende und miteinander verbundene Stufen eines Produktsystems von der Rohstoffgewinnung oder Rohstofferzeugung bis zur stofflichen oder energetischen Verwertung oder endgültigen Beseitigung des Produktes. Recycling: Jedes Verwertungsverfahren, durch das Abfallmaterialien zu Erzeugnissen, Materialien oder Stoffen entweder für den ursprünglichen Zweck oder für andere Zwecke aufbereitet werden. (Statische) Reichweite: Die statische Reichweite in Jahren stellt die Reserven und Ressourcen in Zusammenhang mit ihrer Nutzung. Zu ihrer Berechnung wird die Mengenangabe der Reserven bzw. Ressourcen des betrachteten Energierohstoffes durch den aktuellen weltweiten Jahresverbrauch dividiert.

Rohstoffproduktivität: Die Rohstoffproduktivität drückt aus, wie viel wirtschaftliche Leistung (dargestellt als BIP) durch den Einsatz einer Einheit Rohstoffe „produziert“ wird. Sekundärrohstoff: Werk-, Hilfs- oder Betriebsstoff, der durch Aufbereitungsvorgänge aus stofflichen Rückständen von Produktion oder Konsum gewonnen wird (Recycling). Abkürzungsverzeichnis CO² = Kohlenstoffdioxid BIP = Bruttoinlandsprodukt BWS = Bruttowertschöpfung KW = Kilowatt KWh = Kilowattstunde MW = Megawatt = 1000 Kilowatt

Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR): Die BGR ist als Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) angesiedelt. Sie berät die Bundesregierung und die Industrie in geowissenschaftlichen und rohstoffwirtschaftlichen Fragen. Deutsche Rohstoffagentur (DERA): Die DERA ist das rohstoffwirtschaftliche Kompetenzzentrum und die zentrale Informations- und Beratungsplattform zu mineralischen und Energierohstoffen. Gegründet wurde sie im Rahmen der Rohstoffstrategie der Bundesregierung im Oktober 2010 als Fachbereich der BGR, um die deutsche Industrie bei der Sicherung der Rohstoffversorgung zu unterstützen.

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BDI-Bundesverband der Deutschen Industrie Faktencheck: Ressourceneffizienz

Impressum Herausgeber: Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) e.V. Breite Strasse 29 10178 Berlin E-Mail: info@bdi.eu Internet: bdi.eu/energie-und-rohstoe.htm oder bdi.eu/klima-und-umwelt.htm Redaktion: Matthias Wachter Fachliche Erarbeitung: Eva Stollberger, Wilko Specht Stand: September 2012



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