FAKTENCHECK | MITTELSTAND & FAMILIENUNTERNEHMEN
Der deutsche Mittelstand Daten, Zahlen, Fakten
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BDI Faktencheck | Mittelstand & Familienunternehmen Der deutsche Mittelstand
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis Vorwort .................................................................................................................................................................................... 5 Unternehmenscharakter und volkswirtschaftliche Bedeutung ................................................................... 6 Lässt sich der deutsche Mittelstand mit einer Definition erfassen? .............................................................. 6 Kann der deutsche Mittelstand Blaupause für andere Länder sein? ............................................................ 7 Prägt der Mittelstand Wirtschaft und Gesellschaft? ........................................................................................... 8 Machen Familienunternehmen den Charakter des deutschen Mittelstands aus? ................................... 9 Sind Großindustrie und Mittelstand ein Gegensatz? ........................................................................................ 10 Ist der Erfolg des deutschen Mittelstands ein Selbstläufer? ......................................................................... 11 Gesellschaftliche Bedeutung ...................................................................................................................................... 12 Leistet der Mittelstand einen aktiven Beitrag im deutschen Bildungssystem? ....................................... 12 Trägt der Mittelstand zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei? .............................................................. 13 Gehört unternehmerische Kulturförderung zum Selbstverständnis? .......................................................... 14 Steuern und Abgaben .................................................................................................................................................... 15 Ist gelingende Unternehmensnachfolge im Mittelstand eine gesellschaftliche Herausforderung? . 15 Ist das Steuerumfeld in Deutschland mittelstandsfreundlich? ...................................................................... 16 Finanzierung ....................................................................................................................................................................... 17 Finanzieren sich Mittelständler verantwortungsbewusst und eigenverantwortlich? ............................. 17 Werden Finanzierungsanforderungen an den Mittelstand strenger und komplexer? ........................... 20 Bürokratie ............................................................................................................................................................................ 21 Bestehen für den Mittelstand ausreichend bürokratiearme Standortbedingungen? ............................ 21 Wirken ineffiziente Verwaltungen auf Investitionen von Unternehmen? .................................................... 22 Braucht es Offenlegungspflichten für Mittelständler? ...................................................................................... 23 Mobilität, Verkehr, Logistik .......................................................................................................................................... 24 Finden standorttreue Unternehmen ausreichend leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur vor? ........... 24 Arbeitsmarkt ....................................................................................................................................................................... 25 Leidet der Mittelstand unter zunehmendem Engpass bei beruflich Qualifizierten? .............................. 25 Digitalisierung und Innovation ................................................................................................................................... 26 Treibt der Mittelstand Forschung, Entwicklung und Innovation voran? ..................................................... 26 Ist die Digitalisierung für Mittelständler ein Selbstläufer? ............................................................................... 27 Sind traditionelle Mittelständler und junge Start-ups ein Gegensatz? ....................................................... 28 Energie, Klima, Umwelt ................................................................................................................................................. 29 Ist die deutsche Energiepolitik mittelstandsfreundlich? .................................................................................. 29 Orientieren sich die Umweltvorgaben der Regierung am Alltag des Mittelstands? .............................. 30 Außenwirtschaft ................................................................................................................................................................ 31 Was hält der Mittelstand von offenen Grenzen? ................................................................................................ 31 Quellen .................................................................................................................................................................................. 32 Impressum ........................................................................................................................................................................... 34 3
Dr.-Ing. Hans-Toni Junius „Wir Mittelständler zeigen, was langfristige unternehmerische Perspektive und nachhaltiges Wirtschaften bedeuten: durchdachte Investitionen, stete Innovationen und internationale Wettbewerbsfähigkeit. Das schafft Arbeitsplatzsicherheit und Wohlstand vor Ort.“ Geschäftsführender Gesellschafter und Vorsitzender der Geschäftsführung C.D. Wälzholz GmbH & Co. KG Vorsitzender BDI/BDA-Mittelstandsausschuss
BDI Faktencheck | Mittelstand & Familienunternehmen Der deutsche Mittelstand
Vorwort
Vorwort Wirtschaftlich hat Deutschland ein Erfolgsmodell, um das wir weltweit beneidet werden: den Mittelstand mit seinen zahlreichen Familienunternehmen. Eigentum und Kontrolle sowie Führung und Verantwortung sind oft auf das Beste in generationenübergreifender Perspektive vereint. Schaffer, Tüftler und Visionäre weisen mit Unternehmergeist, Erfinderlust, Zuverlässigkeit, Geduld, Disziplin und Augenmaß den Weg nach vorn. Sie positionieren sich in Wertschöpfungsverbünden, die kleine, mittlere und große Unternehmen zusammenbringen. Die oft standorttreuen Mittelständler bieten innovative Systeme, vielseitige Produkte und passende Dienstleistungen. Sie entwickeln Lösungen, die weltweit nachgefragt, doch meist hier in Deutschland erdacht, umgesetzt und zuerst eingesetzt werden. Wer die besondere Qualität von Mittelstand und Familienunternehmer anerkennt, der sollte mindestens drei Dinge berücksichtigen: 1. Das Unternehmen gut aufgestellt an die nächste Generation zu übertragen, ist das wichtigste Ziel der Familienunternehmer. Politische Entscheidungen müssen organisatorisch und steuerlich eine reibungslose Unternehmensnachfolge fördern, auch mit Blick auf Wachstum und Beschäftigung in Deutschland.
Mittelstand – ein Phänomen, viele Namen KMU Familienunternehmen Rückgrat der Industrie Motor der Wirtschaft Hidden Champions
2. Viele Mittelständler haben – meist seit Generationen – ihren Standort in ländlichen Regionen. Vor Ort übernehmen sie Verantwortung für Gesellschaft und Wirtschaft. Sie bieten Ausbildung und Arbeitsplätze. Es gilt, verlässliche Anbindungen an Ballungszentren zu sichern, insbesondere durch leistungsfähige Infrastrukturen für Verkehr und Digitales. 3. Mittelständler sind im Handel und mit Investitionen in Europa und auf dem Weltmarkt erfolgreich. Nur mit modernen Investitions- und Freihandelsabkommen, verlässlichen Doppelbesteuerungsabkommen sowie leistungsfähigen Zoll- und Exportkontrollverfahren kann diese Wettbewerbsfähigkeit erhalten bleiben. Viel mehr wäre zu nennen, viel mehr ist zu tun. In jedem Fall braucht es klare Strategien, um die Zukunft zu gestalten – in Unternehmen und Politik gleichermaßen. Jede gute Strategie setzt voraus, Wirklichkeit und Fakten nüchtern zu betrachten, gut zu verstehen und in Optionen zu bewerten. Genau dazu dient dieser Faktencheck.
Dr.-Ing. Hans-Toni Junius
Holger Lösch
Vorsitzender des BDI/BDA-Mittelstandsausschusses
Stellvertretender BDI-Hauptgeschäftsführer 5
BDI Faktencheck | Mittelstand & Familienunternehmen Der deutsche Mittelstand
Unternehmenscharakter und volkswirtschaftliche Bedeutung
Unternehmenscharakter und volkswirtschaftliche Bedeutung Lässt sich der deutsche Mittelstand mit einer Definition erfassen?
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Es gibt verschiedene Definitionen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Laut EU gehört dazu, wer weniger als 250 Mitarbeiter und entweder einen Jahresumsatz von maximal 50 Millionen Euro oder eine Bilanzsumme von höchstens 43 Millionen Euro aufweist.
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Dabei bleiben die prägenden qualitativen Merkmale der wirtschaftlichen und rechtlichen Selbstständigkeit des Unternehmens sowie die Verflechtung von Eigentum, Kontrolle und Leitung unberücksichtigt.
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Wie das Institut für Mittelstandsforschung (IfM Bonn) zeigt, bleiben zahlreiche Unternehmen, die die Kriterien der europäischen KMU-Definition nicht erfüllen, gefühlt mittelständisch. Dies sind insbesondere die sogenannten Mid Caps.
Anteil des definitorischen und selbst definierten Mittelstands nach Unternehmensgröße Quelle: IfM Bonn (2015) 65,3
in Prozent
77,1 88,1
Kleinstunternehmen 40,4 74,2
Kleinunternehmen
79,8 56,5
Mittleres Unternehmen
96,0
Großunternehmen
40,5 91,0
Definitorischer Mittelstand: Bis zu zwei natürliche Personen oder ihre Familienmitglieder halten (direkt oder indirekt) mindestens 50 % der Anteile eines Unternehmens. Zusätzlich müssen diese natürlichen Personen der Geschäftsführung angehören. Selbst definierter Mittelstand: Das Unternehmen wird von den Führungspersonen als mittelständisches Unternehmen bezeichnet. Die Einordnung ist unabhängig davon, ob eine Identität von Eigentum und Leitung besteht.
KMU Definition des IfM Bonn Unternehmensgröße kleinst klein mittel (KMU) zusammen
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Zahl der Beschäftigten bis 9 bis 49 bis 499 unter 500
Umsatz €/Jahr bis 2 Millionen bis 10 Millionen bis 50 Millionen bis 50 Millionen
BDI Faktencheck | Mittelstand & Familienunternehmen Der deutsche Mittelstand
Unternehmenscharakter und volkswirtschaftliche Bedeutung
Kann der deutsche Mittelstand Blaupause für andere Länder sein?
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Gute und verlässliche wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen und qualifizierte Fachkräfte sind zentrale Voraussetzungen für einen erfolgreichen Mittelstand, die sich auch in anderen Ländern erfüllen lassen. Was den Mittelstand in Deutschland qualitativ und quantitativ ausmacht, ist historisch gewachsen.
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Der besondere Charakter des „German Mittelstand“ entsteht insbesondere durch die vielen Familienunternehmen. Ihr auf Generationen ausgerichtetes unternehmerisches Tun sowie ihr selbstbestimmtes verantwortliches Handeln mit hoher sozialer Verpflichtung ist eine der großen Stärken am Standort.
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Die durchschnittliche Anzahl der Beschäftigten ist im deutschen Mittelstand relativ höher als im Rest der EU – prägend sind hier die größeren industriellen (Familien-) Unternehmen. Fast die Hälfte der weltweit etwa 2700 Hidden Champions ist in Deutschland ansässig.
Durchschnittliche Anzahl der Beschäftigten je KMU im EU-Vergleich Quelle: IfM Bonn (2018a)
7,6
5,9 5,5 5,1
5,1 4,4 3,9
lie
n
3,1
Ita
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h
3,1
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h
3,5
7
BDI Faktencheck | Mittelstand & Familienunternehmen Der deutsche Mittelstand
Unternehmenscharakter und volkswirtschaftliche Bedeutung
Prägt der Mittelstand Wirtschaft und Gesellschaft?
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Die rund 3,5 Millionen mittelständischen Unternehmen machen rund 99,5 Prozent aller Unternehmen in Deutschland aus. Unternehmen mit bis zu 500 Mitarbeitern erwirtschaften mehr als ein Drittel des gesamten Umsatzes deutscher Unternehmen.
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Sie prägen Wirtschaft und Gesellschaft entscheidend, sind zentrale Treiber von Forschung, Entwicklung und Innovation und ermöglichen öffentliche Daseinsvorsorge: Mit durchschnittlich 67 Milliarden Euro Unternehmensteuern pro Jahr zwischen 2010 und 2018 erbringen Familienunternehmen knapp die Hälfte dieses Aufkommens in Deutschland (ifo Institut München 2020).
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Mittelstand und Familienunternehmen tragen in Deutschland und darüber hinaus zu nachhaltigem Job-Wachstum bei. Knapp 60 Prozent aller sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten finden Arbeit und Einkommen in Unternehmen dieser Größenklasse.
Volkswirtschaftliche Bedeutung des Mittelstands in Deutschland Quelle: IfM Bonn (2018b)
in Prozent
Unternehmen
Umsatz
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte
99,5
34,4
57,6
Anteile der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten nach Unternehmensgröße in Prozent 2018
12,9
18,5
Kleinste Kleine Unternehmen Unternehmen
8
26,1 Mittlere Unternehmen
42,4 Große Unternehmen
BDI Faktencheck | Mittelstand & Familienunternehmen Der deutsche Mittelstand
Unternehmenscharakter und volkswirtschaftliche Bedeutung
Machen Familienunternehmen den Charakter des deutschen Mittelstands aus?
. .
Über 90 Prozent aller Unternehmen in Deutschland liegen – auf die eine oder andere Weise – in der Hand von Familien. Familienunternehmen wirtschaften auf besondere Art – langfristig, geduldig und unabhängig. Es kennzeichnet die Unternehmen, dass Gesellschafter und Kapital nachhaltig verbunden sind. Viele Unternehmen sind Weltmarktführer in technologischen Nischen.
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Die 500 größten deutschen Familienunternehmen haben in den Jahren 2007 bis 2016 mehr Inlands-Arbeitsplätze geschaffen als die Dax-Konzerne.
Entwicklung der Inlandsbeschäftigung der größten 500 Familienunternehmen und DAX-27-Unternehmen Quelle: ZEW Mannheim (2019) Beschäftigte in Deutschland (in Millionen)
D
+23 % 2,54
+4 %
D
2,07 1,49
TOP
500
DAX
1,55
27
2007 Top 500 Familienunternemen
TOP
500
DAX
27
2016 DAX-27
Was macht Familienunternehmen in Deutschland aus? . Eigentum, Leitung und Haftbarkeit in einer Hand . Langfristige Unternehmensstrategien und Unabhängigkeit . Breite räumliche Verteilung mit Ausbildungsfunktion . Der breiten Öffentlichkeit oft unbekannt
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BDI Faktencheck | Mittelstand & Familienunternehmen Der deutsche Mittelstand
Unternehmenscharakter und volkswirtschaftliche Bedeutung
Sind Großindustrie und Mittelstand ein Gegensatz?
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Die Fähigkeit von Unternehmen aller Branchen, Regionen und Größen, komplette Systemlösungen, vielseitige Produkte und relevante Leistungen anzubieten, ist ein zentraler Erfolgsfaktor der deutschen Industrie.
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Wertschöpfungsverbünde und Lieferketten – über verschiedene Sparten des verarbeitenden Gewerbes hinweg - sind meist tief gestaffelt und oft grenzüberschreitend. Industrielle Dienstleistungen unterstützen die komplexen Prozesse.
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Gerade im Verbund ausdifferenzierter Unternehmensstrukturen sind große, mittlere und kleine Industrieunternehmen gemeinsam wettbewerbsfähig. Die Fähigkeiten von Mittelstand und Großindustrie ergänzen sich auf das Beste. Sie helfen dabei, den Standort und Arbeitsplätze widerstands- und wettbewerbsfähig zu machen.
Zunehmend komplexe Zulieferbeziehungen und Wertschöpfungsverbünde Quelle: Roland Berger & BDI (2015)
Gleicht Nachfrageschwankungen aus Liefert Daten
Lieferant A
Steuert Produktion
Lieferant B
Liefert Teile
Liefert Daten / Dienstleistungen
Liefert Fertigungstechnologien
Lieferant C
Beeinflusst Bedarf
IT-Plattform
Endhersteller
Liefert Produkt
Liefert Produkt
Stellt Dienstleistungen zur Verfügung
Spezieller Dienstleister
10
Kunde
BDI Faktencheck | Mittelstand & Familienunternehmen Der deutsche Mittelstand
Unternehmenscharakter und volkswirtschaftliche Bedeutung
Ist der Erfolg des deutschen Mittelstands ein Selbstläufer?
. .
Mittelständler stehen für rund 54 Prozent der Nettowertschöpfung in Deutschland (IW Köln 2019a). Hohe Wettbewerbsfähigkeit, Innovationskraft und Beschäftigung basieren auf einer Reihe interner und externer Erfolgsfaktoren. Um das hohe internationale Ansehen des Labels „Made in Germany" zu erhalten, sollte auch die Politik das besondere Erfolgsmodell verstehen und stärken.
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Maßgeblich für das unternehmerische Handeln sind insbesondere klare und langfristige Strategien, verlässliche Netzwerke in Wertschöpfungsverbünden sowie belastbare Eigentümerstrukturen und finanzielle Unabhängigkeit.
Erfolgsfaktoren des deutschen Mittelstandes Quelle: : A.T. Kearney & BDI (2016)
Internationalität Unternehmensstabilität
Netzwerk
Führung und Kultur
Produkt und Marke
Erfolg Vertrieb und Market Intelligence
Sozioökonomisches Umfeld
Strategie
Produktion und Kosten
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BDI Faktencheck | Mittelstand & Familienunternehmen Der deutsche Mittelstand
Gesellschaftliche Bedeutung
Gesellschaftliche Bedeutung Leistet der Mittelstand einen aktiven Beitrag im deutschen Bildungssystem?
. . .
Mehr als 80 Prozent aller Auszubildenden finden sich in mittelständischen Unternehmen. Viele profitieren von Übernahmegarantien in attraktive und sichere Jobs am Standort. Wenig verwunderlich: Ein hoher Anteil an Familienunternehmen in einer Region geht meist mit einer relativ hohen Auszubildendenquote einher (IW Köln 2020a). Immer mehr Branchen erfordern – aufgrund des immer komplexeren Zusammenwirkens unterschiedlicher Technologien – vielfältige Qualifikationen in allen MINT-Fächern. Mit modernen Ausbildungsangeboten leisten Mittelständler einen Beitrag dazu, dass junge Leute feste Grundlagen bekommen, Arbeitslosigkeit kaum fürchten müssen und ihr Leben besser planen können. Das wirkt auch positiv in die Gesellschaft.
Verteilung der Auszubildenden nach Betriebsgröße und Auszubildendenquote nach Familienunternehmensanteilen in der Region
2019
Auszubildendenquote (in %)
Quelle: IfM Bonn (2019a), IW Köln (2020a)
5
1,56 Millionen Auszubildende insgesamt
Kleinstbetriebe Kleine Betriebe
4
4,9
4,6
4,2
3,7
3
1. Quartil
2. Quartil
3. Quartil
4. Quartil
Anteil Familienunternehmen in der Region
Mittlere Betriebe Großbetriebe Anteil der Auszubildenden an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Prozent.
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BDI Faktencheck | Mittelstand & Familienunternehmen Der deutsche Mittelstand
Gesellschaftliche Bedeutung
Trägt der Mittelstand zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei?
. .
Wie bedeutend Mittelstand und Familienunternehmen sind, können allein Wirtschafts- und Finanzkennzahlen nicht zeigen. Der Mittelstand hat starke regionale Wurzeln. In Menschen und Maschinen investieren Mittelständler in erster Linie zu Hause, am traditionellen Standort – ein Beitrag nicht nur zu Wohlstand vor Ort, sondern auch zu Zusammenhalt und Toleranz in einer lebhaften Gesellschaft.
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Mittelständische Familienunternehmer verstehen genauso wie das Grundgesetz (Art. 14), dass der Gebrauch von Eigentum auch dem Wohl der Allgemeinheit dienen soll. Um nachfolgenden Generationen ein gut aufgestelltes Unternehmen zu hinterlassen, verfolgen viele Unternehmerfamilien langfristige, nachhaltige Strategien ohne kurzfristige Gewinnorientierung.
Gesellschaftlicher Beitrag des Mittelstands Quelle: Eigene Darstellung, basierend auf IfM Bonn (2020b)
Unternehmen und Unternehmer
Regionale Verankerung
Mittelstand in der Krise
Governance
Einheit von Eigentum und Leitung
Entscheidungsgewalt in wenigen Händen
Zielsetzungen
Unabhängigkeit und Langfristorientierung
Enge Verzahnung persönlicher und unternehmerischer Zielsetzungen
Informelle Institutionen
Historische Traditionen
Gesellschaftliche Wertschätzung
Soziale Ressourcen
Netzwerke
Emotionale und soziale Unterstützung
Wirtschaftliche Stabilisierung
Aufrechterhaltung von Beschäftigung und Ausbildung
Aufrechterhaltung der Grundversorgung
Gesellschaftlicher Zusammenhalt
Mittelstand vermittelt Verlässlichkeit und Verbindlichkeit
Beitrag zur Stabilisierung der Demokratie
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BDI Faktencheck | Mittelstand & Familienunternehmen Der deutsche Mittelstand
Gesellschaftliche Bedeutung
Gehört unternehmerische Kulturförderung zum Selbstverständnis?
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Kulturförderung gehört auf den ersten Blick nicht zu den Kernaufgaben eines Unternehmens. Aber Mittelständler verstehen, dass entsprechendes Engagement nachhaltig und positiv auf die Unternehmenskultur und den Standort wirken kann.
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Die Unterstützung von Kunst- und Kulturveranstaltungen sowie lokaler und regionaler Sportvereine trägt zu einer lebhaften Gesellschaft vor Ort und insgesamt zu einheitlicheren Lebensverhältnissen in Deutschland bei.
Motivation für die Kulturförderung in kleinen Unternehmen mit bis 200 und mittleren Unternehmen mit bis 2000 Beschäftigten, N=135 Quelle: BDI (2018a) Klein
Mittel
Gründe, weshalb die Kulturförderung im Unternehmen von Bedeutung ist 73%
Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung 52%
Wirkung in Region 37%
Image- und Markenentwicklung
26%
Mitarbeitermotivation / -identifikation Persönliches Interesse
33%
Steigerung des Bekanntheitsgrads
36%
Förderung von Kreativität in der Gesellschaft
26% 29% 29% 22% 32%
Aufbau neuer Kontakte / Netzwerkbildung Kundenentwicklung und -pflege
Sonstiges
14
53% 57%
29% 30%
Marketing- und Kommunikationsziele im Allgemeinen
Kapitalanlage, z.B. durch Sammlungsankäufe
61%
40% 37%
Kultur- und bildungspolitische Ziele
Verkaufsförderung / Werbung
58%
41%
Förderung von künstlerischem Nachwuchs
71%
10% 8% 2% 3% 3% 5%
55% 45%
89%
BDI Faktencheck | Mittelstand & Familienunternehmen Der deutsche Mittelstand
Steuern und Abgaben
Steuern und Abgaben Ist gelingende Unternehmensnachfolge im Mittelstand eine gesellschaftliche Herausforderung?
. . .
Die Einheit von Leitung und Eigentum sowie das Denken in Generationen macht die Regelung der Nachfolge in Familienunternehmen zur besonderen Herausforderung. Im Zeitraum 2020 bis 2025 stehen rund 500.000 Unternehmen vor einem Generationenwechsel (BMWi 2020). Eine Unternehmensübergabe fordert emotional-kulturell wie wirtschaftlich-finanziell heraus. Das Erbschaftsteuerrecht gehört mittelstandsfreundlich ausgestaltet, um die prägenden Merkmale der Familienunternehmen und den damit verbundenen wirtschaftlichen Erfolg zu schützen.
Bevorzugte Nachfolgelösung Quelle: IfM Bonn (2018c)
18%
Übergabe an Mitarbeiter/ unternehmensintern
53%
Innerhalb der Familie
29%
Verkauf an Externe/ unternehmensextern
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BDI Faktencheck | Mittelstand & Familienunternehmen Der deutsche Mittelstand
Steuern und Abgaben
Ist das Steuerumfeld in Deutschland mittelstandsfreundlich?
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Deutschland hat sich, gemessen an der tariflichen Steuerbelastung von Unternehmen, zu einem Höchststeuerland entwickelt. Wenn andere Länder (FRK, UK, USA) ihre Steuersätze senken, verliert Deutschland relativ an Boden. Das zeigt auch der Länderindex Familienunternehmen 2021: In der Kategorie „Steuern“ landet Deutschland auf einem inakzeptablem Platz 20 von 21 (ZEW Mannheim 2021).
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Die Bürokratie im hochkomplexen deutschen Steuersystem – Stichworte sind Aufbewahrungspflichten und Betriebsprüfungen – zeigt enormes Vereinfachungspotenzial. Davon würde besonders der Mittelstand profitieren.
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Neben Unternehmensteuern sind Familienunternehmen zusätzlich durch Erbschaft- und Wegzugbesteuerung belastet.
Rankingverlauf Deutschlands im Subindex Steuern, Länderindex Familienunternehmen Quelle: ZEW Mannheim (2021)
Rang 1 Treiber des Abwärtstrends Passivität der deutschen Steuerpolitik hinsichtlich Steuerbelastung bei nationaler Geschäftstätigkeit Steuerbelastung im Erbfall Komplexität des Steuersystems / Administrativer Aufwand Regelungen bei grenzüberschreitender Geschäftstätigkeit
Wettbewerbsfähigkeit der steuerlichen Rahmenbedingungen
.. .. Rang 11
Rang 12
Rang 13 Rang 16
Rang 20 Rang 21 2006
16
2008
2010
2012
2014
2016
2019
2020
BDI Faktencheck | Mittelstand & Familienunternehmen Der deutsche Mittelstand
Finanzierung
Finanzierung Finanzieren sich Mittelständler verantwortungsbewusst und eigenverantwortlich?
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Der Mittelstand setzt im Selbstverständnis auf unabhängige und eigenverantwortliche Finanzierung. Staatliche Finanzhilfen sind für viele industrielle Mittelständler ein letztes Mittel der Wahl (BDI 2020a).
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In den vergangenen Jahren konnten Mittelständler und Familienunternehmen im Durchschnitt ihre Eigenkapitalquote kontinuierlich steigern und der von Großunternehmen annähern (Deutsche Bundesbank 2019). Bei Mittelständlern mit mehr als 50 Beschäftigten lag die Eigenmittelquote 2018 bei knapp 35 Prozent.
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Die Wettbewerbs- und Widerstandsfähigkeit im industriellen Mittelstand sinkt, wenn etwa übermäßige Besteuerung deren finanzielle Basis untergräbt.
Eigenkapitalquote nach Beschäftigungsklassen 2002 und 2018 in Prozent Quelle: KfW (2020a) 2018
2002 31,2 Mittelstand insgesamt 18,4
34,8 50 und mehr 21,8
33,5 10 bis 49 15,0
22,4 Weniger als 10
14,9
0%
10 %
20 %
30 %
40 %
Die KfW definiert „Mittelstand“ als privatrechtliche Unternehmen aller Branchen mit bis zu 500 Mio. Euro Jahresumsatz.
17
Arbeitsplätze
Ausbildung
Bodenständig
18
Digitalisierung
Heimat
Engagement
Innovation
Europa
International
Familie
Investitionen
Eigenverantwortliche Finanzierung
Jenseits von Ballungszentren
Flache Hierarchien
Lieferbeziehungen und Wertschöpfungsverbund
Förderung
Lösungen
Generationen
Nachhaltigkeit
Mittelstand IN WORTEN Start-ups
Nah am Kunden
Tradition
Netzwerk
Tüftler und Erfinder
Pragmatismus
Unabhängigkeit
Qualität
Unternehmenskultur
Regionalität
Unternehmergeist
Sicherheit
Verantwortung
Stabilität
Zukunft
Standorttreue
Zuverlässigkeit
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BDI Faktencheck | Mittelstand & Familienunternehmen Der deutsche Mittelstand
Finanzierung
Werden Finanzierungsanforderungen an den Mittelstand strenger und komplexer?
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Zu den Stärken des Standorts Deutschland gehört bisher ein stabiler und kostengünstiger Kreditmarkt im System der Hausbanken (Institut für Weltwirtschaft Kiel 2020). Initiativen zu „Sustainable Finance“ und die europäische Verordnung zur „Taxonomie“ erschweren die Finanzierungslage für Unternehmen, die eine „grüne“ Transformation suchen. Wer für eine erfolgreiche Kreditvergabe Environment, Social und Governance (ESG) Daten verpflichtend fordert, macht die Fremdkapitalaufnahme für mittelgroße Unternehmen komplizierter.
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Noch dazu verteuert die Finalisierung der Richtlinien von „Basel III“ Kredite für den größeren Mittelstand. Es gilt, den Spielraum für dringend notwendige Investitionen nicht einzuschränken.
Innovations- und Investitionsfinanzierung im Mittelstand Quelle: KfW (2019)
6%
3%
4% 12%
9%
49%
Innovation
Investition 34%
82%
Interne Mittel
20
Bankkredite
Fördermittel
Sonstige Quellen
BDI Faktencheck | Mittelstand & Familienunternehmen Der deutsche Mittelstand
Bürokratie
Bürokratie Bestehen für den Mittelstand ausreichend bürokratiearme Standortbedingungen?
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Aufgrund begrenzter personeller und finanzieller Kapazitäten ist gerade der Mittelstand auf einen effizienten und unbürokratischen Rechtsrahmen angewiesen. Mit Bürokratieabbau stärkt die Politik den Standort und zugleich die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen.
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Reallabore können frühzeitig unterstützen, komplexe Regelungen auf ihre Praktikabilität hin zu prüfen und Folgekosten für den Mittelstand realistisch abzuschätzen. Dazu gehören auch Kosten für Berichts- und Nachweispflichten sowie für Kontroll- und Verwaltungsaufgaben.
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2,6 Mrd. Euro musste die Wirtschaft 2019/2020 in einmaligen Erfüllungsaufwand stecken. Sie war damit sehr viel stärker betroffen als die Verwaltung und die Bürger.
Einmaliger Erfüllungsaufwand nach Normadressaten und Berichtsjahren Quelle: Nationaler Normenkontrollrat (2020)
gerundete Werte in Mio. Euro
147 Wirtschaft
Verwaltung
Bürgerinnen und Burger
1275 240
1908
2583
519
2018 / 19
2019 / 20
21
BDI Faktencheck | Mittelstand & Familienunternehmen Der deutsche Mittelstand
Bürokratie
Wirken ineffiziente Verwaltungen auf Investitionen von Unternehmen?
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Die zunehmende Kluft zwischen öffentlicher und privater digitaler Ausstattung und Kapazität hemmt den standorttreuen Mittelstand. Dabei spart E-Government nicht zuletzt dem Staat Ressourcen in Milliardenhöhe.
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Langwierige Planungs- und Genehmigungsverfahren sowie hohe Bürokratiekosten erschweren notwendige Investitionen in Mensch, Maschine und Geschäftsmodelle. Funktionierende Registerabgleiche und ein digitales Unternehmenskonto würden die Zusammenarbeit zwischen mittelständischem Unternehmen und Behörden effizienter gestalten.
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Administrative Hürden hindern innovative Unternehmen am Markteintritt. Deutschland droht im internationalen Standortwettbewerb abzurutschen (Digital Economy and Society Index 2020).
Digital Economy and Society Index 2020 Quelle: EU Kommission (2020)
100
75
50
25
Es tl Sp and Dä ani ne en m Fi ark nn l Le and ttl an Ni Lita d ed u e en Ö rlan st d er e re ic h Sc Irla hw nd ed en M Fr an alt kr a Po eich Lu rtu xe ga m l bu EU rg Be -28 lg ie n Sl U ow K en Zy ien pe r Ita n lie De P n ut ole s n Ts chla ch n e d Bu chi lg en ar Un ien g Kr arn oa t G Slo ien rie w ch ak e ei Ru nla m nd än ie n
0
Der Digital Economy and Society Index fasst relevante Indikatoren zur digitalen Leistungsfähigkeit Europas und der EU-Mitgliedsstaaten zusammen. Er bildet die digitale Wettbewerbsfähigkeit ab.
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BDI Faktencheck | Mittelstand & Familienunternehmen Der deutsche Mittelstand
Bürokratie
Braucht es Offenlegungspflichten für Mittelständler?
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Offenlegungspflichten dienen dazu, relevante Informationen im Handelsregister zu sammeln und transparent zu machen. So können sich beispielsweise Geschäftspartner über die Haftungsverhältnisse eines Unternehmens informieren.
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Gleichzeitig ist die Wahrung des Geschäftsgeheimnisses – gerade für Mittelständler mit begrenzter Marktmacht – essenziell, um im Wettbewerb bestehen zu können. „Gläserne“ Unternehmer kann niemand wollen. Noch dazu werden Eigentümerfamilien gefährdet, da die Verwendung offengelegter Informationen kaum kontrolliert werden kann. Zudem ist zusätzlicher bürokratischer Aufwand zu vermeiden.
Ausgewählte Publizitätspflichten von Familienunternehmen Quelle: Stiftung Familienunternehmen (2020)
Handelsrechtliche Publizität, GmbH-Gesetz und Aktiengesetz
Geplantes öffentliches Country-by-Country-Reporting
Unternehmen
Jahresabschlusspublizität
Kapitalmarkttransparenz
AnaCredit
Transparenzregister
Entgelttransparenzgesetz
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BDI Faktencheck | Mittelstand & Familienunternehmen Der deutsche Mittelstand
Mobilität, Verkehr, Logistik
Mobilität, Verkehr, Logistik Finden standorttreue Unternehmen ausreichend leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur vor?
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Mittelstand und Familienunternehmen sind häufig im ländlichen Raum zuhause. Sie sind auf ausgebaute Infrastruktur und gut durchdachte Anbindungsoptionen angewiesen. Dazu gehören leistungsfähige Verkehrswege auf Straße, Schiene, Wasser und Luft.
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Die Realität zeigt, dass kaputte Straßen, marode Brücken, ein ausbaufähiges Schienennetz und modernisierungsbedürftige Wasserwege die stark vernetzten mittelständischen Unternehmen in wirtschaftlichen Abläufen erheblich einschränken. Mängel im Straßenverkehrsnetz stören Geschäftsabläufe am meisten (IW Köln 2018).
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Mehr als die Hälfte der Mittel, die der Bund in den Straßenbau steckt, fließt (mit steigender Tendenz) in Erhaltungsmaßnahmen (BMVI 2020). Dabei wäre Aus- und Neubau an vielen Stellen dringend erforderlich.
Beeinträchtigung der Geschäftsabläufe durch Infrastrukturmängel in verschiedenen Bereichen Quelle: IW Köln (2018)
30 %
20 %
10 %
0%
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Befragung von 2600 Unternehmen im Jahr 2018.
24
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BDI Faktencheck | Mittelstand & Familienunternehmen Der deutsche Mittelstand
Arbeitsmarkt
Arbeitsmarkt Leidet der Mittelstand unter zunehmendem Engpass bei beruflich Qualifizierten?
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Hirn, Herz und Hand der Belegschaft sind einige der wichtigsten Produktionsfaktoren im ansonsten rohstoffarmen Deutschland. Die demografische Entwicklung verstärkt Engpässe bei beruflich Qualifizierten – gerade beim Mittelstand in ländlichen Regionen. Gefragt sind höhere Weiterbildungsintensität inklusive gestärkter digitaler Kompetenzen.
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Mittelständischen Unternehmen mangelt es im EU-Vergleich (und auch im Vergleich zu deutschen Großunternehmen) an Fachkräften der Informations- und Kommunikationstechnik. Es fehlt Know-how in einem Bereich, der für eine moderne Wirtschaft höchst relevant ist.
Unternehmen mit IKT-Fachkräften im EU-Vergleich Quelle: IfM Bonn (2019b)
KMU (Deutschland)
17 %
KMU (EU-Durchschnitt)
19 %
Großunternehmen (Deutschland)
77 %
Großunternehmen (EU-Durchschnitt)
75 %
0%
25 %
50 %
75 %
100 %
Mit "KMU" sind hier mittelständische Unternehmen mit bis zu 499 Beschäftigten gemeint. In Deutschland geben im Durchschnitt 17% der Unternehmen dieser Größenordnung an, IKT-Fachkräfte zu beschäftigen.
25
BDI Faktencheck | Mittelstand & Familienunternehmen Der deutsche Mittelstand
Digitalisierung und Innovation
Digitalisierung und Innovation Treibt der Mittelstand Forschung, Entwicklung und Innovation voran?
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Im Vergleich der Wirtschaftszweige konzentrieren sich die internen Aufwendungen für Forschung und Entwicklung (FuE) vor allem auf das verarbeitende Gewerbe. Mittelständler tragen entscheidend dazu bei, das deutsche Innovationssystem zukunftsfähig zu halten. Der industrielle Mittelstand ist gekennzeichnet durch reges Patentgeschehen, eine guten Verzahnung mit der Wissenschaft und eine insgesamt hohe Forschungsintensität.
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Im internationalen Vergleich gehört Deutschland mit Platz vier im Innovationsindikator 2020 – gemessen an Indikatoren, die die gesamte Breite des Innovationssystems abbilden – noch zur internationalen Spitzengruppe (BDI 2020b). Es droht aber höchstens Mittelfeld, wenn sich die Rahmenbedingungen – insbesondere in den Bereichen technologieoffene Investitionsförderung in FuE, digitale Infrastruktur und Fachkräfteanwerbung – nicht konsequent verbessern.
Interne FuE Aufwendungen in Deutschland nach Unternehmensgröße Quelle: IfM Bonn (2017)
KMU: bis 499 Beschäftigte
Großunternehmen: 500 und mehr Beschäftigte
KMU-Anteil in Prozent
in Mio. Euro
59902 52869
54565
49027 42792 38924 36184
15,9
26
15,5
37946
16,2
45440
45728
39375
16,1
16,2
15,5
14,6
14,0
13,3
13,1
12,9
6851
7149
7328
7554
8285
8350
7839
7970
8082
8261
8885
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
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Digitalisierung und Innovation
Ist die Digitalisierung für Mittelständler ein Selbstläufer?
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Die Digitalisierung bietet Unternehmen viele Chancen hinsichtlich Produkten und Dienstleistungen, Prozessen und Strukturen, Ressourceneinsparungen sowie neuen Geschäftsmodellen. Parallel steht der Mittelstand vor entscheidenden Herausforderungen: Es geht um hohe Investitionskosten, stete Daten- und Rechtssicherheit, Zugang zu Know-how durch Vernetzung nach innen und außen sowie um erfolgreichen kulturellen Wandel.
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Ein Hemmschuh, gerade für den Mittelstand in der Fläche, bleibt die ausbaufähige digitale Infrastruktur in Deutschland. Langsames Internet und löchrige Mobilfunknetze helfen nicht weiter. Es fehlt an Investitionen in den flächendeckenden Breitbandausbau.
Herausforderungen bei der Befähigung zur Digitalisierung Quelle: IfM Bonn (2020a)
N=135; Angaben in Prozent Digitale Infrastruktur ausbauen
79,1
IT-Sicherheit erhöhen
74,1
Datenschutz sicherstellen
43,7
Zugang zu KI-Kompetenzen gewährleisten
38,9
Rechtsrahmen fortentwickeln/ durchsetzen
38,0
Digitale Vernetzung zwischen Unternehmen ausbauen
31,5 0%
25 %
50 %
75 %
100 % 27
BDI Faktencheck | Mittelstand & Familienunternehmen Der deutsche Mittelstand
Digitalisierung und Innovation
Sind traditionelle Mittelständler und junge Start-ups ein Gegensatz?
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Nahezu jedes zweite große Familienunternehmen kooperiert mit Start-ups (BDI 2018b). Strategisch geht es bei Kooperationen oft darum, neue Technologien zu erschließen, die Digitalisierung zu gestalten sowie Produkte und Dienstleistungen fortzuentwickeln. Auch für Start-ups bieten sich Vorteile. Jenseits des Zugangs zu Kunden und Netzwerken reizt die finanzielle Unterstützung der etablierten Unternehmen. Es zeigt sich: Grown-ups setzen auf Start-ups – und umgekehrt.
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Potenzielle Hindernisse für beide Seiten sind Rechtsunsicherheiten – gerade der Wunsch nach Flexibilität in der Kooperation und der oftmalige Verzicht auf detaillierte formale Verträge können risikoaverse Unternehmen hemmen.
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Der Markt für Eigenkapital, insbesondere für Wagniskapital privater Investoren, ist in Deutschland im internationalen Vergleich von niedrigen Volumina geprägt.
Motive für Kooperationen mit Start-ups und räumliche Schwerpunkte von Start-ups und industriellem Mittelstand Quelle: IW Köln (2019b). Führende Start-up-Regionen Cluster des industriellen Mittelstands
N=126; Angaben in Prozent Erschließung neuer Technologien
54,0
Digitalisierung gestalten
50,8
Produkt- und Dienstleistungsentwicklung
50,0
Zugang zu neuen Märkten
29,4
Zugang zu talentierten Fachkräften
26,2
Verbesserung der Produktionsprozesse
19,1
Kulturtransfer und Inspiration Optimierung des Vertriebs Keine strategischen Ziele Sonstiges
28
16,7 13,5 9,5 3,2
BDI Faktencheck | Mittelstand & Familienunternehmen Der deutsche Mittelstand
Energie, Klima, Umwelt
Energie, Klima, Umwelt Ist die deutsche Energiepolitik mittelstandsfreundlich?
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Mittelstand und Familienunternehmen in Deutschland müssen sich in einem Hoch-Strompreis-Land bewähren. Der staatliche Anteil am Preis für Industriestrom – Steuern, Abgaben und Umlagen – liegt bei rund 52 Prozent.
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Die EEG-Umlage wird 2021 zwar erstmals durch den Bundeshaushalt gedeckelt und leicht abgesenkt. Gleichzeitig setzt die nationale CO2-Abgabe die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen unter Druck.
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Immer mehr Mittelständler fürchten die rein nationalen Maßnahmen zu Energiewende und Klimaschutz. Langfristig sehen sie rentable Investitionen am Standort und wettbewerbsfähige Arbeitsplätze gefährdet.
Zusammensetzung der Strompreise 2020 im Detail und Energiekosten im internationalen Vergleich Quelle: BDEW (2020) und IW Köln (2020b) Ohne Steuern 17,75
Gesamtkosten
0,416
OffshoreHaftungsumlage Umlage für abschaltbare Lasten Konzessionsabgabe
0,007 0,110 0,230 0,226
§ 19 StromNEVUmlage KWKG-Umlage
1,537
Stromsteuer
6,756
EEG-Umlage
8,470
Beschaffung, Netzentgelt, Vertrieb
Kosten in ct/kWh
Zuzüglich Steuern*
Strompreise für Unternehmen im 1. Halbjahr 2019, in Cent je Kilowattstunde Italien Deutschland Irland UK Griechenland Portugal Lettland EU27 Slowakei Litauen Spanien Belgien Österreich Luxemburg Dänemark Frankreich Estland Kroatien Ungarn Niederlande Slowenien Polen Tschechien Norwegen Rumänien Türkei Bulgarien Finnland Serbien Schweden
0 2 * ohne Mehrwertsteuer
4
6
8
10
12
14
16
18
29
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Energie, Klima, Umwelt
Orientieren sich die Umweltvorgaben der Regierung am Alltag des Mittelstands?
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Mittelständische Familienunternehmen tragen seit Jahrzehnten mit innovativen Techno logien und Produkten entscheidend zu einem immer effizienteren Einsatz natürlicher Ressourcen bei. Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind für 88 Prozent des Mittelstands wesentlicher Teil der Unternehmensstrategie (Creditshelf 2020).
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Unternehmertum in Deutschland wird zunehmend erschwert, wenn europäische Vorgaben national übererfüllt werden und immer mehr Bürokratieaufwand auch per Umweltvorgaben entsteht. Dabei ist eine nach Branchen, Regionen und Unternehmensgröße ausdifferenzierte, wettbewerbsfähige Industrie ein Schlüssel für eine in jeder Hinsicht nachhaltige Entwicklung und schafft erst die Voraussetzungen, um nicht zuletzt am Standort umfassend in Klimaund Umweltschutz investieren zu können.
Herausforderungen des Mittelstands bei der Befähigung zu Nachhaltigkeit und Klimaschutz Quelle: IfM Bonn (2020a) N=135; Angaben in Prozent
30
Bürokratiebelastung durch Nachhaltigkeits-/Klimaschutzbestrebungen minimieren
Klima-/Umweltpolitik mittelstandsfreundlich gestalten
Green Deal mittelstandsfreundlich gestalten
Sichere Energieversorgung gewährleisten
&
Nachhaltiges Wirtschaftssystem entwickeln
S
Externe Kosten für den Klimaschutz internalisieren
52,8
52,7
50,9
46,7
42,9
27,1
BDI Faktencheck | Mittelstand & Familienunternehmen Der deutsche Mittelstand
Außenwirtschaft
Außenwirtschaft Was hält der Mittelstand von offenen Grenzen?
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Viele Unternehmen des exportorientierten Mittelstands in Deutschland haben an der Globalisierung stärker teilgenommen als die Industrie vieler anderer Länder. Ohne offenes Europa gäbe es keinen starken Mittelstand in Deutschland. Die Freiheiten und Planungssicherheiten im EU-Binnenmarkt, die Nähe zwischen Unternehmenssitz und Markt sowie geringe sprachliche und kulturelle Barrieren treiben diese Entwicklung. Bürokratische Hindernisse, etwa im grenzüberschreitenden Personen- und Dienstleistungsverkehr – Stichwort Arbeitnehmerentsendungen – schränken Potenziale des EU-Binnenmarktes ein.
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Global gesehen, belasten außenwirtschaftliche Auseinandersetzungen, zunehmender Protektionismus und Währungsrisiken das Exportgeschäft.
Anteil des Auslandsumsatzes am Gesamtumsatz nach Absatzregion Quelle: KfW (2020b).
in Prozent Anteil Auslandsumsatz... ...generell im Ausland aktiver Unternehmen 28,6 26,7
27,4
...in Europa aktiver Unternehmen
...im außereuropäischen Ausland aktiver Unternehmen
28,2
18,3
18,9
18,7
19,6
15,7 13,2
2015
2016
2017
2018
2015
2016
2017
2018
2015
13,9
14,0
2016
2017
2018
31
BDI Faktencheck | Mittelstand & Familienunternehmen Der deutsche Mittelstand
Quellen
Quellen A.T. Kearney & BDI (2016). BDI/A.T. KearneyMittelstandspanel 2016 Wie geht es dem German Mittelstand? https://bdi.eu/publikation/news/ bdi-a-t-kearney-mittelstandspanel-2016/.
IfM Bonn (2017). Mittelstand im Einzelnen, Forschung und Entwicklung (FuE). https://www.ifmbonn.org/statistiken/mittelstand-im-einzelnen/ forschung-und-entwicklung-fue.
BDEW (2020). BDEW-Strompreisanalyse Juli 2020. https://www.bdew.de/service/daten-und-grafiken/ bdew-strompreisanalyse/.
IfM Bonn (2018a). Mittelstand im Einzelnen, KMU im EU-Vergleich. https://www.ifm-bonn.org/statistiken/ mittelstand-im-einzelnen/kmu-im-eu-vergleich.
BDI (2018a). Unternehmerische Kulturförderung in Deutschland. Siebenhaar, K. & Müller, A.; Hrsg. Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im BDI.
IfM Bonn (2018b). Volkswirtschaftliche Bedeutung der KMU. https://www.ifm-bonn.org/statistiken/mittelstandim-ueberblick/volkswirtschaftliche-bedeutung-der-kmu/ deutschland.
BDI (2018b). Große Familienunternehmen suchen die Nähe zu Start-ups. https://bdi.eu/artikel/news/grossefamilienunternehmen-suchen-die-naehe-zu-start-ups/. BDI (2020a). Umfrage „Corona-Brennpunkte im industriellen Mittelstand. Pulsmessung und Perspektiven aus der Praxis“. https://bdi.eu/media/themenfelder/mittelstand_familienunternehmen/downloads/20200911_ Umfrage_BDI_Corona-Brennpunkte_im_industriellen_ Mittelstand.pdf. BDI (2020b). Innovationsindikator 2020. https://bdi. eu/publikation/news/innovationsindikator-2020/. BMVI (2020). Erhaltungsbedarfsprognose für die Bundesfernstraßen. https://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/ Artikel/StB/erhaltungsbedarfsprognose.html. BMWi (2020). Unternehmensnachfolge schafft Zukunftsperspektiven – Modellprojekte am Start https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/2020/10/20201001-unternehmensnachfolgeschafft-zukunftsperspektiven.html. Creditshelf (2020). Finanzierungsmotor 2020. https:// www.creditshelf.com/finanzierungsmonitor. Deutsche Bundesbank (2019). Hochgerechnete Angaben aus Jahresabschlüssen deutscher Unternehmen von 1997 bis 2018, Statistische Sonderveröffentlichung Nr. 5. EU Kommission (2020). Digital Economy and Society Index. https://digital-agenda-data.eu/datasets/desi/ visualizations. IfM Bonn (2015). Mittelstand zwischen Fakten und Gefühl, IfM Materialien Nr. 234.
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IfM Bonn (2018c). Unternehmensnachfolgen in Deutschland 2018 bis 2022. Daten und Fakten Nr.18. IfM Bonn (2019a). Mittelstand im Einzelnen, Auszubildende. https://www.ifm-bonn.org/statistiken/ mittelstand-im-einzelnen/auszubildende. IfM Bonn (2019b). Mittelstand im Einzelnen, Digi talisierung der KMU im EU-Vergleich. https://www. ifm-bonn.org/statistiken/mittelstand-im-einzelnen/ digitalisierung-der-kmu-im-eu-vergleich. IfM Bonn (2020a). Das Zukunftspanel Mittelstand 2020. Update der Expertenbefragung zu aktuellen und zukünftigen Herausforderungen des deutschen Mittelstands. IfM Materialien Nr. 282. IfM Bonn (2020b). Der gesellschaftliche Beitrag des Mittelstands: Konzeptionelle Überlegungen. IfM Materialien Nr. 283. ifo Institut München (2020). Der Beitrag der Familienunternehmen zum Steueraufkommen in Deutschland – Entwicklung der Steuern von Einkommen und Ertrag, 2. Auflage, erstellt i. A. der Stiftung Familienunternehmen. Institut für Weltwirtschaft Kiel (2020). Analyse der industrierelevanten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland im internationalen Vergleich, Endbericht. Projekt Nr. 24/19. IW Köln (2018). Infrastrukturmängel in Deutschland, IW-Trends 2/2018.
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Quellen
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ZEW Mannheim (2019). Die volkswirtschaftliche Bedeutung der Familienunternehmen, 5. Auflage, erstellt von: Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) & Institut für Mittelstandsforschung (ifm) i. A. der Stiftung Familienunternehmen. https://www.familienunternehmen.de/de/wissenschaftliche-arbeit-undfoerderung/studien/die-volkswirtschaftliche-bedeutung-der-familienunternehmen-auflage-5.
IW Köln (2019b). Start-ups und Mittelstand. Potenziale und Herausforderungen von Kooperationen. IW-Analysen 134. IW Köln (2020a). Die Bedeutung der Familienunternehmen für ländliche Räume – Beitrag zum Wohlstand und Zusammenhalt. Erstellt i. A. der Stiftung Familienunternehmen. https://www.iwkoeln.de/studien/gutachten/ beitrag/hanno-kempermann-manuela-krause-klausheiner-roehl-familienunternehmen-im-laendlichenraum.html.
ZEW Mannheim (2021). Länderindex Familienunternehmen, 8. Auflage, erstellt von: Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) & Calculus Consult i. A. der Stiftung Familienunternehmen.
IW Köln (2020b). Industriepolitische Herausforderungen – Horizontale Ansätze und neue Aufgaben für den Staat. https://www.iwkoeln.de/fileadmin/user_upload/ Studien/IW-Analysen/PDF/2020/Analyse139-Industriepolitische-Herausforderungen.pdf. KfW(2019). Die Finanzierung von Innovationen und Investitionen in mittelständischen Unternehmen im Vergleich. Fokus Volkswirtschaft. Nr. 237. KfW Research (2020a). Corona-Krise hat den Mittelstand fest im Griff, aber Widerstandsfähigkeit (noch) hoch. Fokus Volkswirtschaft Nr. 286. KfW (2020b). KfW-Internationalisierungsbericht 2020. https://www.kfw.de/PDF/Download-Center/Konzernthemen/Research/PDF-Dokumente-Internationalisierungsbericht/KfW-Internationalisierungsbericht-2020.pdf. Nationaler Normenkontrollrat (2020). Jahresbericht. Krise als Weckruf: Verwaltung modernisieren, Digitalisierungsschub nutzen, Gesetze praxistauglich machen. Roland Berger & BDI (2015). Die digitale Transformation der Industrie. https://bdi.eu/media/presse/publikationen/information-und-telekommunikation/Digitale_Transformation.pdf. Stiftung Familienunternehmen (2020). Offenlegungspflichten. https://www.familienunternehmen.de/fokus/ corporate-governance/offenlegungspflichten.
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