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Starke Umsatzeinbußen im Verarbeitenden Gewerbe
Unter den einzelnen Branchen zeigte sich ein differenziertes Bild. So ist die Kapazitätsauslastung in der Chemischen Industrie und in der Pharmaindustrie entgegen dem allgemeinen Trend im dritten Quartal weiter gesunken, wenn auch nur leicht. Auch in der Elektroindustrie und im Maschinenbau verminderte sich der Auslastungsgrad am aktuellen Rand. Eine deutliche Erholung verbuchte der Fahrzeugbau mit einer um 27,8 Prozentpunkte höheren Auslastung gegenüber dem Vorquartal. In der Möbelindustrie stieg die Auslastung um 15,9 Prozentpunkte und lag damit gleichzeitig wieder über dem Zehnjahresdurchschnitt. Auch bei den Herstellern von Textilien sowie Nahrungs- und Genussmitteln nahm der Auslastungsgrad der Kapazitäten wieder zu.
Starke Umsatzeinbußen im Verarbeitenden Gewerbe
Im zweiten Quartal verzeichnete das Verarbeitende Gewerbe im Vorjahresvergleich einen Umsatzeinbruch in Höhe von 23,8 Prozent. Das Inlandsgeschäft war mit minus 19,5 Prozent nicht ganz so stark betroffen wie das Auslandsgeschäft, das um 28,1 Prozent nachgab. Vor allem in den Monaten April (minus 31,5 Prozent) und Mai (minus 30,5 Prozent) verzeichnete das Verarbeitenden Gewerbe starke Umsatzeinbußen. Im Juni gingen die Umsätze im Vorjahresvergleich mit minus 8,7 Prozent nicht mehr ganz so stark zurück. Da der Corona-bedingte Umsatzeinbruch im ersten Quartal erst im März erfolgte, ergibt sich für das erste Halbjahr 2020 im Verarbeitenden Gewerbe ein Umsatzrückgang von nominal 13,9 Prozent (Inland: minus 11,1 Prozent; Ausland: minus 16,6 Prozent). Unter den einzelnen Branchen hat es die Hersteller von Kraftwagen und Kraftwagenteilen mit Abstand am härtesten getroffen. Sie verbuchten in der ersten Jahreshälfte Umsatzrückgänge von 27,8 Prozent. Die Hersteller von Textilien, Bekleidung und Lederwaren hatten in der Summe einen Umsatzeinbruch von 15 Prozent zu verkraften. Auch den Maschinenbau hat es mit einem Umsatzminus von 13,1 Prozent hart getroffen, in der Metallerzeugung und -bearbeitung waren die Einbußen mit minus 14 Prozent sogar noch etwas stärker. Die Elektroindustrie weist laut Statistischem Bundesamt einen Umsatzrückgang um knapp zehn Prozent aus. Rückgänge im einstelligen Bereich verzeichneten im ersten Halbjahr die Chemieindustrie (minus 5,7 Prozent) und die Pharmaindustrie (minus 8,9 Prozent). Die Hersteller von Nahrungsund Futtermitteln konnten ihre Umsätze im ersten Halbjahr sogar steigern (plus 4,2 Prozent). Inklusive der Herstellung von Getränken und Tabakwaren stiegen die Umsätze in der Ernährungsindustrie um 2,8 Prozent.
Umsatz* im Verarbeitenden Gewerbe im ersten Halbjahr 2020
Nahrung, Getränke, Tabak Chemie Pharmazie Gummi, Glas, Keramik, Steine, Erden Papier Elektroindustrie Maschinenbau sonstiger Fahrzeugbau Verarbeitendes Gewerbe insgesamt Metallerzeugung u.-bearbeitung Textil, Mode, Leder Fahrzeugbau
-27,8
*Veränderung in Prozent zum Vorjahreszeitraum Quelle: Statistisches Bundesamt