Das HEFT 24

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„Das Heft“ BdSJ DV Köln aktuell • Ausgabe 24 • Oktober 2020 • Seite 18

Gedenkstättenfahrt des BDKJ Diözesanverband Köln Der BDKJ hat im Herbst 2019 zu einer Fahrt in das KZ Theresienstadt eingeladen. Mein Interesse war sehr groß dort mitzufahren. Also schnell den Urlaubsantrag ausgefüllt und angemeldet. Im Februar trafen wir uns das erste Mal mit den anderen Teilnehmern - zum kennenlernen und um die Fahrt vorzubereiten. Unsere Gruppe bestand aus verschiedenen Mitgliedsverbänden des BDKJ. Was ist Theresienstadt? Warum Konzentrationslager (KZ), doch Ghetto? Wo liegt Theresienstadt? Warum hat man davon eigentlich nie so richtig was gehört? Das waren die ersten Fragen, die wir uns stellten. Unsere drei „Reiseleiter“, Annika Jülich, Annika Triller und Jan-Peter Gesterkamp, versuchten uns an diesem Wochenende viele Eindrücke zu vermitteln, was ein KZ und Ghetto im Zweiten Weltkrieg waren. Das Thema Ghetto und KZ haben wir dann in Kleingruppen ausgearbeitet und den an-

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deren Teilnehmern vorgestellt. Theresienstadt wurde 1940 als Gefängnis der Gestapo genutzt und am 10.Oktober 1941 geschlossen. Im Februar 1942 mussten die Bewohner die Stadt verlassen. Die Gestapo richtete dort ihr Sammellager ein. Danach wurde Theresienstadt zu einem Jüdischen Selbstverwaltungslager erklärt. Was zu bedeuten hatte, dass sie sich selbst Versorgungen mussten. Sie mussten sich selbst um Unterkünfte, Nahrung, medizinische Versorgung, die Betreuung und Verpflegung der Kinder kümmern. Nur dem Namen nach, wurde das Ghetto durch einen „Ältestenrat“ verwaltet. Die Leitung hatte die SS. Es wurde als Sammel- und Durchgangslager genutzt. In Theresienstadt sind während der Kriegszeit etwa 130.000 Menschen in Gefangenschaft gekommen, ca. 33.000 Menschen kamen dort in dieser Zeit ums Leben. Die meisten wurden in Vernichtungslager deportiert, wo die allermeisten ums Leben kamen. Unter den Häftlingen in Theresienstadt befanden sich ca 15.000 Kinder und Jugendliche. Die Verwaltung versuchte durch Kinderheime und bessere Verpflegung die Überlebenschancen der Kinder zu erhöhen. Doch leider haben nur ca. 150 Kinder und Jugendliche das Kriegsende erlebt. Von ih-

nen sind heute noch Bilder und Gedichte in der Gedenkstätte zu finden. Auch Filme über KZs und Ghettos haben wir uns angeschaut und besprochen. Zum Ende des Wochenendes während wir die Abschiedsrunde hatten, kamen wir alle zu dem Entschluss: „Ja es war richtig sich anzumelden und wir wollen auch gleich losfahren.“ Aus dem Losfahren wurde leider erstmals nix. Corona hatte uns leider eingeholt. Was tun wir jetzt? Alles um ein Jahr verschieben und bis dahin warten? Nein, das war für uns alle keine Lösung. Deshalb haben wir uns immer Donnerstags online in einer Videokonferenz getroffen und über verschiedene Themen der Nazizeit gesprochen. Ein reger Austausch fand über Chats und Konferenzen statt, so dass ich manchmal Schwierigkeiten hatte, alles anzusehen bzw. zu lesen. Auch Filme wurden alleine angeschaut und danach in der Gruppe besprochen. Annika und Sarah, Mitglied der Katholischen jungen Gemeinde, haben in der Zeit noch ein Zeitzeugen-Interview mit einem Mann, der in der Kriegs- und Nachkriegszeit viel für die Aufarbeitung des Nationalsozialismus getan hat, geführt.


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