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Die Ampelkoalition will das Bildungswesen in Qualität, Leistungsfähigkeit und Weiterentwicklung stärken. Hierzu setzt man auf mehr Kooperation von Schulträgern, Ländern und Bund für eine neue Stärke und eine neue Kultur in der Bildungszusammenarbeit. Außerdem will die neue Regierung einen Bildungsgipfel einberufen und eine Arbeitsgruppe einsetzen. Auch für Gespräche über eine Grundgesetzänderung sind die Parteien offen, sollte dies zur Erreichung der Ziele erforderlich sein.
Für bessere Bildung wollen die Koalitionäre auch Geld in die Hand nehmen, um gemeinsam mit den Ländern mehr in Bildung und Chancengleichheit für alle zu investieren. Die öffentlichen Bildungsausgaben sollen dazu deutlich steigen.
Schon die Kleinsten fördern
Angefangen bei der frühkindlichen Bildung, verspricht die Ampelkoalition Unterstützung in verschiedenen Bildungsbereichen. Das Gute-Kita-Gesetz soll fortgesetzt und in Zusammenarbeit mit den Ländern in ein Qualitätsentwicklungsgesetz mit bundesweiten Standards überführt werden. Konkret soll dabei die Betreuungsrelation verbessert werden. Auch auf Sprachförderung sowie ein bedarfsgerechtes Ganztagsangebot legt die Koalition einen Fokus. Ein Investitionsprogramm soll zudem beim Ausbau von Kita-Plätzen helfen. Auch die Weiterentwicklung der Kindertagespflege und von “Sprach-Kitas” wird im Koalitionsvertrag angekündigt. Für Schülerinnen und Schüler sollen Ganztagsangebote ausgebaut und qualitativ verbessert werden. Mit der Zusammenführung von Basis- und Bonustopf sowie einer Fristverlängerung für den Beschleunigungstopf sollen bereitgestellte Mittel künftig ein-
Mehr Chancengleichheit
Wie die neue Regierung das Bildungssystem verbessern will
(BS/Ann Kathrin Herweg) Beste Bildung und gleiche Chancen, das haben laut Ampelkoalition alle Kinder verdient. Wie die neue Regierung nun den Grundstein für ein Jahrzehnt der Bildungschancen legen will, erläutern die Parteien im Koalitionsvertrag.
Digitalkompetenz zu stärken, gehört zu den Zielen der neuen Bundesregierung. Das soll schon bei Kleinkindern anfangen.
Foto: BS/Gorodenkoff, stock.adobe.com
facher abgerufen werden können. Im schulischen und außerschulischen Bereich wollen die Parteien den gemeinsamen Einsatz von Fachkräften ermöglichen. Sie sichern verschiedenen Angeboten und Aktionen aus diesem Bereich ihre Unterstützung zu und wollen zudem das zivilgesellschaftliche Bildungsengagement und die Einbindung außerschulischer Akteure fördern. Bei ihrem Einsatz für Chancengleichheit nehmen die Koalitionsparteien Schulen mit einem hohen Anteil sozial benachteiligter Schülerinnen und Schüler besonders in den Blick. Unabhängig von der sozialen Lage der Eltern sollen Kinder und Jugendliche bessere Bildungschancen bekommen. Über 4.000 solcher allgemein- und berufsbildenden Schulen sollen dazu ganz direkt Unterstützung erfahren. “Startchancen” heißt das neue Investitionsprogramm für moderne, klimagerechte, barrierefreie Schulen mit einer zeitgemäßen Lernumgebung und Kreativlaboren. Das Programm beinhaltet ein Chancenbudget, das die Schulen individuell einsetzen können. Für die Bereiche Schulentwicklung und Berufsorientierung soll es weitere Unterstützungsprogramme geben. Außerdem soll es an diesen Schulen Stellen für schulische Sozialarbeit geben. Nochmal fast 4.000 Schulen aus benachteiligten Gebieten sollen ebenfalls mit zusätzlichen Stellen in diesem Bereich unterstützt werden. Angebote für Lernförderung und soziokulturelle Teilhabe sollen an Schulen, an denen viele Schülerinnen und Schüler Anspruch auf Leistungen aus dem Bildungsund Teilhabepaket haben, unbürokratisch und auf Dauer eingerichtet werden. Digitalkompetenz stärken
Die neue Regierung will bereits in der frühkindlichen Bildung die Medienkompetenz stärken. Mittel aus dem Digitalpakt Schule will die Koalition einfacher und unbürokratischer zugänglich machen. Bereits im ersten Halbjahr 2022 sollen Bund, Länder und Kommunen gemeinsam Vorschläge formulieren, wie dies kurzfristig umzusetzen ist. Die Regierung will Service-, Beratungs- und Vernetzungsangebote einrichten. Außerdem soll in Zusammenarbeit mit den Ländern ein Digitalpakt 2.0 für Schulen entstehen. Dieser soll einen verbesserten Mittelabfluss sowie die gemeinsam analysierten Bedarfe abbilden und beinhaltet, dass Hardware nachhaltig neuangeschafft und veraltete Technik ausgetauscht wird sowie die Gerätewartung und Administration. Für bedürftige Schülerinnen und Schüler soll zudem die digitale Lernmittelfreiheit gefördert werden. Gemeinsam mit den Ländern will die Ampelkoalition weitere Vorhaben und Projekte zur Digitalisierung des Bildungswesens umsetzen und unterstützen. Dazu gehören zum Beispiel Kompetenzzentren für digitales und digital gestütztes Unterrichten in Schule und Weiterbildung, eine zentrale Anlaufstelle für das Lernen und Lehren in der digitalen Welt sowie die Entwicklung und zum Teil lizenzfreie Bereitstellung digitaler Lehr- und Lernmittel.
Finanziell unterstützen
Geld soll aber nicht nur ins Bildungssystem als solches fließen. Auszubildende und Studierende sollen auch direkt von finanzieller Unterstützung profitieren. So soll das BAföG überarbeitet werden. Künftig soll es weniger von den Eltern abhängig sein, deutlich höhere Freibeträge erlauben, die Altersgrenzen sollen angehoben und auch an anderen Stellen soll es hier Erleichterungen und zusätzliche Unterstützung geben. Die Beantragung und Verwaltung des BAföG will die neue Regierung ebenfalls effizienter und digitaler gestalten. Volljährige Anspruchsberechtigte in Ausbildung und Studium sollen zudem den elternunabhängigen Garantiebetrag im Rahmen der Kindergrundsicherung direkt ausgezahlt bekommen.
MELDUNG Erweiterungsbau am Finanzministerium
(BS/tr) Das Berliner Architekturbüro Staab Architekten GmbH setzte sich im Realisierungswettbewerb für den Erweiterungsbau des Bundesfinanzministeriums (BMF) durch. Der Entwurf überzeugte vor allem durch die Verwendung von nachhaltigen Baustoffen und einem energieeffizienten Betrieb. “Der Entwurf für den Erweiterungsbau des BMF überzeugt. Es wird eine freundliche, nachhaltigmoderne und vor allem flexible Büroorganisation ermöglicht. Gleichzeitig leistet das BMF damit seinen Beitrag, eine langjährige Lücke mitten in der Hauptstadt zu schließen”, erklärte Werner Gatzer, beamteter Staatssekretär im BMF. Das neue Gebäude soll im sogenannten Postblock-Areal in Berlin-Mitte entstehen. In ihrer Begründung hoben die Jurymitglieder hervor, dass das Areal konsequent genutzt werde und durch die Gliederung in einzelne zusammengeschlossene Baukörper, übersichtliche und gut gegliederte Einheiten entstünden. So entstehe ein modernes und energieeffizientes Verwaltungsgebäude, welches die klimapolitischen Ziele der Bundesregierung unterstreiche, heißt es.