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Was bedeutet „ESG“? – Eine kurze Einführung

Lucas Hirsch, Referent beim Bundesverband der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie e.V. (BDSV e.V.)

Der Begriff „ESG“ ist heute aus dem Diskurs rund um das Thema Nachhaltigkeit, insbesondere in der Finanzbranche, nicht mehr wegzudenken. Hinter der Abkürzung verbergen sich die Begriffe Environment, Social und Governance – zu Deutsch: Umwelt, Soziales und (gute) Unternehmensführung. Verwendung findet der Begriff bei der Evaluierung von unternehmerischer Sozialverantwortung (Corporate Social Responsibility). Bewertet werden soll das über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehende, freiwillige, verantwortliche Handeln von Unternehmen, wonach sie in ihren Geschäftsentscheidungen die möglichen Auswirkungen auf die sozialen und ökologischen Belange von Interessensgruppen und anderen Anspruchsberechtigten einbeziehen.

Der ESG-Ansatz wird in der Finanzbranche angewandt um Transparenz in das Dickicht von Kapitalanlagen zu bringen und für Anleger ersichtlich zu machen, welche gesellschaftlichen und ökologischen Auswirkungen eine Investition nach sich zieht. Dabei werden für die Kategorien E, S und G in der Regel Schwellenwerte zur Orientierung definiert. Erfüllt ein Unternehmen gewisse Kriterien nicht, oder liegt es unter einem dieser Schwellenwerte in einem der Bereiche, so kann es aus dem Investmentportfolio eines Finanzdienstleisters ausgeschlossen werden. So liefert der ESG-Ansatz Informationen für Anleger, die weit über die bloßen Finanzkennzahlen eines Unternehmens hinausgehen.

Aufgrund des Mangels einer allgemein anerkannten Definition der Kriterien gibt es allerdings innerhalb des ESG-Ansatzes verschiedene Strategien und Einzelansätze, die zum Teil mit einander im Widerspruch stehen. So ist es möglich, dass ein Unternehmen, das zwar traditionell Verbrennungsmotoren herstellt, aber gleichzeitig eine Vorreiterrolle bei der Entwicklung alternativer Antriebe einnimmt, aus einem nachhaltigen Fonds aufgrund seiner Aktivitäten im Bereich der Verbrennungsmotoren ausgeschlossen wird, in einem anderen Fonds aber explizit aufgrund besagter Vorreiterrolle in der Entwicklung von nachhaltigen Antrieben aufgenommen wird.

Auch wenn Nachhaltigkeit im Finanzbereich ein hochkomplexes Thema ist und in Teilen unscharf definiertes Gebiet bleibt, so ist der ESG-Ansatz heute fest etabliert.

Was ist eigentlich ESG?

Ausführliche Informationen im YoutTube-Kanal der Tagesschau:

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