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HILFSAKTION Die Unterstützung der Bergrettung für Nepal geht weiter
Bergretter helfen im Himalaya
Nach der Erdbebenkatastrophe von 2015 startete der Innsbrucker Bergretter Tommy Thaler eine Hilfsaktion für die Bewohner des Bergdorfes Thulodunga. Ende letzten Jahres meldete sich sein Freund Amrit Rai mit den neuesten Informationen.
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TEXT CHRISTA HOFER FOTOS TOMMY THALER
1 Die Kinder vor der nach dem
Beben neu erbauten Dorfschule in Thulodunga. 2 Begonnen hatte die Hilfsaktion 2015 mit dem Transport von
Decken und Planen. 3 Mit den Spenden, die Tommy
Thaler organisiert hatte, konnten nicht nur Decken, sondern auch
Lebensmittel organisiert werden. Weihnachtliche Grüße und der Dank für die langjährige Unterstützung erreichten den Innsbrucker Bergretter Tommy Thaler und die Bergrettung Tirol Ende letzten Jahres aus Nepal. Gemeldet hatte sich Amrit Rai, seit langem ein Freund von Tommy Thaler. Nach der verheerenden Erdbebenkatastrophe von 2015 hatte dieser eine Hilfsaktion gestartet, die bis heute dauert und lange nachwirken wird. Mit der Unterstützung aus Tirol konnten im Bergdorf Thulodunga in der Everest-Region nämlich einige nachhaltige Projekte umgesetzt werden. Das jüngste, ein Zubau zur Schule, soll demnächst offiziell eröffnet werden.
Rasche Hilfe war nötig Das Hilfsprojekt startete Tommy Thaler unmittelbar nach dem Beben. Bereits zehn Tage nach der Katastrophe konnte er Amrit Rai dank einer spontanen Spendensammlung im Freundeskreis Geldmittel zukommen lassen, um dringendst benötigte warme Decken und Planen zu kaufen. Weiters konnten für alle Familien ausreichend Lebensmittel, vor allem in Form von Reis, zur Verfügung gestellt werden. Mit einem Teil der Spenden wurde außerdem der Weg zum Dorf instand gesetzt, um die Verbindung zur Außenwelt wiederherzustellen.
Neubau der Schule Ein zentrales Anliegen war für Tommy Thaler jedoch der Neubau der Dorfschule, die beim Erdbeben zerstört worden war. Dank der Spenden konnte das Vorhaben umgesetzt werden, 125 Kinder haben seitdem wieder die Möglichkeit, in die Schule zu gehen. Sie werden von zehn Lehrerinnen und Lehrern unterrichtet. Der jüngste Zubau zur Schule mit zwei Klassenzimmern wurde mit Hilfe von Spenden des WSV Thaur finanziert. Dieser hatte Tommy Thaler u.a. den Erlös eines Vortrags zur Verfügung gestellt. Die Bergrettung Tirol wiederum half bei der Errichtung zweier Notschlafstellen für Kinder und organisierte Ortovox-Jacken für die Menschen im Dorf.
Tommy Thaler, der in Thulodunga offiziell in die Dorfgemeinschaft aufgenommen wurde, will sein Projekt weiterführen. Wann wieder ein persönlicher Kontakt möglich sein wird, ist angesichts der Corona-Pandemie aber noch nicht absehbar. In Thulodunga jedenfalls konnte vor kurzem die Schule nach achtmonatiger Schließung wegen Corona wieder öffnen. Laut Amrit Rai findet der Unterricht für die Kinder derzeit in zwei Schichten – jeweils vormittags und nachmittags – statt.