AHOY-HOY Für Ikea ist selbst die Schweiz zu teuer Kamprad bringt wenig Geld zurück in seine Heimat
Ingvar Kamprad
Inhaltsverzeichnis:
Ingvar Kamprad
Gründung:........................................................................................................................................... 4 Das Logo: ............................................................................................................................................ 4 Beginn:................................................................................................................................................ 4 Verlauf: ............................................................................................................................................... 4 Tod von Mergaretha:.......................................................................................................................... 4 Persönliche Bekenntnisse:.................................................................................................................. 4 Ikea-Gründer zahlt wieder in Schweden Steuern .............................................................................. 7 Für Ikea ist selbst die Schweiz zu teuer .............................................................................................. 8 Kamprad bringt wenig Geld zurück in seine Heimat ....................................................................... 10 Zahlen und Fakten ............................................................................................................................ 13 Wikipedia Eintrag ............................................................................................................................. 14
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Ingvar Kamprad
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Ingvar Kamprad
GrĂźndung:
Ingvar Kamprad grĂźndete mit 17 Jahren das Unternehmen IKEA.
Das Logo:
Der Name IKEA besteht aus seinen Initialen I.K., dem Anfangsbuchstaben des Namens des elterlichen Bauernhofs (Elmtaryd) und dem Anfangsbuchstaben des Heimatdorfes Agunnaryd.
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Ingvar Kamprad
Beginn:
Zuerst handelte er mit vielen verschiedenen Gütern, wie zum Beispiel Streichhölzer und Kugelschreiber.
Verlauf:
1947 nahm er Möbel in sein Sortiment auf. Ab 1952 konzentrierte er sich vollständig auf den Möbelversand.
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Ingvar Kamprad
Tod von Margaretha:
Nach dem Tod seiner Frau im Jahr 2011 entschloss sich Kamprad, nach Schweden zurückzukehren.
Persönliche Bekenntnisse:
Kamprad verblüffte die Öffentlichkeit mit seinen ehrlich wirkenden persönlichen Bekenntnissen, dass er eine ausgeprägte Lese- und Schreibschwäche (Dyslexie) habe und einen ewigen Kampf gegen den „Dämon Alkohol“ führe. Seite 6 von 16
Ingvar Kamprad
Ikea-Gründer zahlt wieder in Schweden Steuern
Ingvar Kamprad, Gründer des blau-gelben Möbelriesen, verliess 1973 sein Heimatland und lebte in der Schweiz. Nach dem Tod seiner Frau kehrte er nach Hause zurück.
Ikea-Gründer Ingvar Kamprad hat nach Medienberichten erstmals seit 1973 in seinem Heimatland Schweden Einkommensteuer bezahlt. Der 89-jährige Gründer der Möbelhauskette gab seine Einkünfte im vergangenen Jahr mit 17,7 Millionen schwedischen Kronen (2 Millionen Franken) an. Dafür musste er Steuern in Höhe von sechs Millionen Kronen (knapp 700'000 Franken) entrichten, wie die Zeitung «Dagens Nyheter» am Freitag auf ihrer Internetseite berichtete. Das Familienvermögen der Kamprads wird auf bis zu 40 Milliarden Euro geschätzt.
11,2 Prozent mehr Umsatz Kamprad hatte Schweden 1973 verlassen. Ab 1976 lebte er in der Schweiz, weil er nach eigenen Angaben die hohen Steuern in seiner Heimat nicht zahlen wollte. Nach dem Tod seiner Frau Margaretha im Jahr 2011 kehrte er 2013 nach Schweden zurück. Kamprad sitzt immer noch in der Führungsetage der Ingka Holding, dem Mutterhaus von Ikea, dem 328 Geschäfte in 28 Ländern gehören. Ikea verzeichnete weltweit im Ende August abgelaufenen Geschäftsjahr 2014/2015 einen Gesamtumsatz von 31,9 Milliarden Euro, das waren satte 11,2 Prozent mehr als im Vorjahr. (chk/sda Seite 7 von 16
Für Ikea ist selbst die Schweiz zu teuer Wie der Möbelriese mit einem Kniff via Luxemburg seine Steuerquote drückt.
Die Regel gilt für jeden Äpplarö-Stuhl, für jedes Bestå-Regal, sogar für die Köttbullar – die berühmten Fleischbällchen, die in den weltweit 364 Ikea-Möbelhäusern mit demselben Preiselbeerkompott serviert werden. Sie lautet: Drei Prozent der Verkaufserlöse fliessen direkt in die Niederlande. Das Geld endet dort in einer Holding-Gesellschaft, die Inter Ikea heisst. Die Firma ist von den gelb-blauen Geschäften und den Möbelfabriken vollkommen abgetrennt. Inter Ikea hat einen besonderen Zweck: Sie ist die Ei-
gentümerin der Ikea-Identität. Ihr gehört das Ladenkonzept, die Designs und Pläne aller Möbel im Katalog – und sogar das Ikea-Logo. Diese sogenannte holländische Lizenzbox wäre allein kein ungewöhnliches Konstrukt, wenn sie nicht im Besitz einer luxemburgischen Gesellschaft stünde, die wiederum einer gewissen Interogo-Stiftung gehört, die ihren Sitz in Liechtenstein hat. Die Stiftung wird kontrolliert von einem Rat, in dem die Familie des Ikea-Gründers Ingvar Kamprad Einfluss nehmen kann. All dies wurde 2011 publik, nachdem das
Ingvar Kamprad schwedische Staatsfernsehen die Verflechtungen 18 Monate lang untersucht hatte. Warum dieses aufwendige Firmennetz? Ikea hat sich früh einen Ruf als offensiver Steueroptimierer erworben. Schon 1973 liess Ingvar Kamprad den Firmensitz um 150 Kilometer nach Süden verlegen, vom schwedischen Älmhult nach Humlebæk in Dänemark. Einziges Ziel der Aktion: Steuern zu sparen. Das Genfer Anhängsel Dokumente von PWC zeigen nun, wie der Möbelgigant bis heute immer wieder nach neuen Wegen sucht, um seine Steuerrechnung zu drücken. Selbst Länder mit tiefen Steuersätzen wie die Niederlande oder die Schweiz sind für Ikea nicht günstig genug. Die Inter-Ikea-Gruppe nutzt eine Art interne Bank, die Inter Ikea Finance, welche die Filialen rund um den Globus mit Liquidität versorgt. Diese Aktivität gehört zwar zur luxemburgischen Holding, wird aber von einem Anhängsel in Genf betrieben: einer sogenannten Swiss Finance Branch. Der Steuersatz in Genf ist für Gesellschaften im internationalen Vergleich zwar tief (11,6 Prozent), aber immer noch zu hoch für Inter Ikea Finance. Deshalb die Doppelkonstruktion mit Luxemburg. 2011 machte die interne Bank einen Gewinn von 35 Millionen Euro. Hätte sie ihren Sitz in Genf, hätte die Inter Ikea Finance Steuern in Höhe von mindestens 3,5 Millionen Euro zahlen müssen. Aber dank der schweizerisch-luxemburgischen Doppelkonstruktion musste die Gesellschaft nur 199'170 Euro an den luxemburgischen Fiskus und 1,4 Millionen Euro in Genf abliefern. Der Schweiz entgingen so unter dem Strich 2011 anderthalb Millionen Euro.
Wenn sich alles so abspielt, wie in den Dokumenten beschrieben, sollte die Summe, die Inter Ikea Finance verwaltet, bis 2017 von 1,2 Milliarden auf 6 Milliarden Euro steigen. Und damit vergrössert sich auch der in der Schweiz gesparte Betrag. Steuerexperten sagen, dass die Konstruktion legal sei. Der Schweizer Finanzarm kann als Tochtergesellschaft im Sinne des Doppelbesteuerungsabkommens Schweiz–Luxemburg betrachtet werden. Die Folge: Der Gewinn des Genfer Ablegers wird sowohl in der Schweiz als auch in Luxemburg nur zu einem kleinen Teil besteuert. Dieses Konstrukt wird allerdings voraussichtlich bald nicht mehr möglich sein, sobald die Schweiz die Finance Branch auf Druck der EU reformiert. Kamprad pauschalbesteuert Für Inter Ikea ist das alles unproblematisch. «Unsere Gruppe zahlt Steuern in Übereinstimmung mit Gesetzen und Vorschriften, wo immer wir tätig sind», sagt Mediensprecher Kristian Sjöholm gegenüber Bernerzeitung.ch/Newsnet. Das effektive Steuerniveau des Konzerns schwanke von Jahr zu Jahr und liege derzeit bei rund 14 Prozent. Ingvar Kamprad, der inzwischen 88 Jahre alt ist, lebt weiterhin in Epalinges im Kanton Waadt, wo er seit 1976 von der Pauschalbesteuerung profitiert. Regelmässig sieht man ihn dort im Coop. Er bezahlt immer bar, wenn möglich auf den Rappen genau. Wenn an der Kasse Rabattmarken erhältlich sind, zum Beispiel für die «Pfannen-Trophy», dann greift er zu, bevor er in seinem kleinen Auto heimwärts fährt.
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Ingvar Kamprad
Kamprad bringt wenig Geld zurück in seine Heimat Ikea-Gründer Ingvar Kamprad kehrt heim nach Schweden. Sein Dorf darf nicht auf einen Geldsegen hoffen: Kamprad hat seine Milliarden einem Konglomerat von Stiftungen und Firmen überschrieben.
Heimatverbunden, bescheiden, stolz. So gibt sich Ingvar Kamprad, der mittlerweile 87 Jahre alte Gründer des Weltkonzerns Ikea, am liebsten. Einen Tag nach Bekanntgabe der baldigen Rückkehr aus dem Schweizer Steuerexil in sein schwedisches Heimatdorf Agunnaryd schreibt Kamprad im Lokalblatt: «In der Welt wird viel geredet, hier im Dorf aber setzen wir auf Taten – und darauf können wir stolz sein.» Damit trifft Kamprad nicht nur unter
den gut 600 Einwohnern des südschwedischen Dorfes den richtigen Ton: «Willkommen zu Hause», sagt denn auch Elizabeth Peltola, die Bürgermeisterin der Gemeinde Älmhult, wo Kamprad vor 70 Jahren Ikea gegründet hatte. In der Regionalzeitung «Smålandsposten» fügt sie hinzu: «Ingvars Rückkehr wärmt unsere Herzen, er und sein Unternehmen sind sehr wichtig für diese Region.»
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Ingvar Kamprad Finanziell wird die Rückkehr des Patriarchen, der in seiner Jugendzeit mit den Nazis sympathisierte und als Funktionär rechtsextremistischer Organisationen tätig war, dem Ort wenig bringen. Laut einer Zusammenstellung der Zeitung «Sydsvenskan» kehrt der als viertreichster Mann der Welt eingestufte Unternehmer (geschätztes Vermögen fast 50 Milliarden Franken) mit gerade mal 100 Millionen Franken nach Schweden zurück, dass er vor über 40 Jahren aus notabene steuerlichen Gründen verlassen hatte, um sich zunächst in Dänemark und dann im waadtländischen Epalinges anzusiedeln. Gemäss der gestern veröffentlichten Zusammenstellung, die auch den schwedischen Steuerbehörden zugestellt worden sei, gehört ihm nicht einmal der weitläufige Gutshof in Agunnaryd – dieser sei auf den der Familie gehörenden Mischkonzern Ikano überschrieben. Er wird also lediglich die Einkünfte aus den Kapitalerträgen seiner 100 Millionen als Einkommen versteuern. Söhne sind nicht operativ tätig Vorgesorgt hat Kamprad nicht nur in Bezug auf die schwedische Staatskasse, sondern auch für seine Familie. In den vergangenen Jahren hat er veranlasst, dass seine drei Söhne nicht wie er im operativen Geschäft der Weltfirma mit 135 000 Angestellten in 44 Ländern mitmischen können (oder müssen). «Das Trio hat augenscheinlich im mächtigen Schatten des übermächtigen Vaters dessen Philosophie akzeptiert, zwar familienfremde, aber eben doch vertraute Manager im immer grossflächigeren Imperium walten zu lassen», schrieb die «Bilanz» unlängst. Operativer Chef der Ikea Group ist derzeit Mikael Ohlsson, im Herbst soll er von Peter Agnefjäll abgelöst werden, derzeit Ikea-Landeschef in Schweden. Seinen Söhnen, die allesamt in der Westschweiz aufgewachsen sind und
im Gegensatz zum Vater fliessend Französisch sprechen, hat Kamprad je die Verantwortung für einen gesonderten Bereich des Ikea-Imperiums übertragen. Dieses wird über ein verschachteltes System von Stiftungen und Holdings verwaltet, die vor allem in Liechtenstein, Luxemburg und den Niederlanden angesiedelt sind. «Ganze drei DIN-A4-Seiten braucht man, um aus dem Handelsregister allein die Struktur der Ingka Holding abzubilden», schrieb der «Spiegel» 2012 zum «Einrichter der globalen Mittelschicht» und seiner Struktur. «Ikea Financial Assets, Ikea Services, Ikea Finnish Real Estate oder Ikea Capital heissen die insgesamt 20 Tochtergesellschaften, die wiederum 20 Subgesellschaften haben, die wiederum Töchter haben.» Kamprads jüngster Sohn Mathias (44) präsidiert den Verwaltungsrat der Inter Ikea Holding, des Herzstücks des Konzerns. Dazu gehört die Inter Ikea Systems, die die Markenrechte besitzt; sie erhält von jeder Filiale 3 Prozent des Umsatzes als Lizenzgebühr. Kontrolliert wird die Inter Ikea Holding durch die liechtensteinische Stiftung Interogo. Diese kann ihre Einkünfte nur für zwei Zwecke verwenden: Investitionen in Ikea oder philanthropische Projekte. Der Ökonom Peter (49) präsidiert den Mischkonzern Ikano, zu dem Bankund Versicherungsgeschäfte sowie Immobilien gehören. Jonas (47) gilt als kreativer Kopf und sitzt als einfaches Mitglied im Aufsichtsrat der Ikea-Muttergesellschaft Ingka Holding, wo er sich unter anderem mit Produktdesign befasst. Ein alter Volvo Ingvar Kamprad selbst blieb trotz der Milliarden, die er mit seinem weltumspannenden Möbelhaus erwirtschaftet hat, ein bescheidener und einfacher Mann. So fährt er einen bald 20 Seite 11 von 16
Ingvar Kamprad Jahre alten Volvo-Kombi, im Flugzeug sitzt er in der Economy Class. «Will man ständig die Kosten reduzieren, kann man das Geld der Allgemeinheit nicht in der First oder Business verschwenden», erklärte seine langjährige persönliche Mitarbeiterin Eva Lundell Fragnière dem Magazin «L’Hebdo» einmal Ingvar Kamprads Philosophie. Weil er das Leben in der Schweiz teuer fand, begrüsste der Milliardär, der oft selber einkaufte und kochte, dass Aufkommen der deutschen Discounter. Der Hang zum Steuernsparen ist die logische Konsequenz dieser Einstellung: Für einen Unternehmer sind Steuern Kosten, und die Kosten sind möglichst tief zu halten. Kein Wunder, gilt der schüchterne Kamprad als geizig. Erst im hohen Alter zeigte er sich auch von der generösen Seite: 2012 stiftete er 10 Millionen Franken für einen Fonds für sehbehinderte Kinder in der Romandie, unterstützte den Bau eines Heims für betreutes Wohnen im Alter in Epalinges mit weiteren 10 Millionen und spendete Pro Senectute Waadt 3,2 Millionen. 2006 hatte er der kantonalen Kunsthochschule Ecal, die Sohn Jonas absolviert hatte, ein Auditorium für 500 000 Franken bezahlt. Für die Gemeinde ein Vorbild Nach dem Tod seiner Frau Margareta, die vor eineinhalb Jahren starb, gab es für Kamprad nach eigenen Aussagen immer weniger Gründe, in der
Schweiz zu bleiben. Das Haus in Epalinges, wo Kamprad seit 1976 lebt, wird der Schwede behalten. Während der 37 Jahre, die er in der Waadt wohnte, wurde er pauschal besteuert. Wie viel Steuern er bezahlte, sagen weder der Gemeindepräsident Maurice Mischler noch Philippe Maillard, der Chef der kantonalen Steuerverwaltung. Dem Magazin «L’Hebdo» hatte seine Assistentin 2006 jedoch gesagt, er bezahle das Fünffache des Mietwerts seines Hauses – das gesetzliche Minimum, das bei Pauschalbesteuerten angewendet wird. Laut Mischler gehört Kamprad zu den 20 grössten Steuerzahlern der Gemeinde. Sie werde seinen Wegzug finanziell spüren, aber die Steuern müssten wohl nicht erhöht werden. Auf Tagesanzeiger.ch wirft sich Gemeindepräsident Mischler, ein Grüner, für Kamprad in die Bresche: «Anstatt sich über ihn lustig zu machen, sollte man ihn als Vorbild nehmen. Hätte ich in Epalinges jemanden sehr Wohlhabenden, der sich mit allen Attributen des Reichtums und der Wichtigkeit umgäbe, würde ich mich in seiner Nähe viel weniger wohlfühlen. » Vor 37 Jahren hatte Kamprad im Ton eines Sozialreformers «Das Testament eines Möbelhändlers» geschrieben; er wollte mit Ikea «vielen Menschen einen besseren Alltag schaffen». Zumindest das ist ihm mit Sicherheit gelungen. (Tages-Anzeiger)
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Ingvar Kamprad
Zahlen und Fakten IKEA weltweit im Ganzen Jahr 2016: Einrichtungshäuser:
389
Einrichtungshausbesuche in Millionen:
915
Webseite-Besuche in Milliarden:
2.1
Einzelhandelsumsatz in Milliarden Euro:
36.4
Einzelhandels-Quadratmeter in Millionen:
11
Mitarbeiter in Tausenden:
183
Foundation Spenden in Millionen Euro:
120
Umsatz von IKEA Schweiz in den Jahren 2005 bis 2016 in Milliarden CHF: 2005:
0.62
2006:
0.68
2007:
0.79
2008:
0.9
2009:
0.93
2010:
0.97
2011:
1
2012:
1.02
2013:
1.03
2014:
1.04
2015:
1.03
2016:
1.06
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Ingvar Kamprad
Wikipedia Eintrag Gründung und erster IKEA-Katalog
Der damals 17-jährige Ingvar Kamprad gründete das Unternehmen Ikea 1943 in Schweden. Das Akronym IKEA setzt sich aus den Anfangsbuchstaben von Ingvar Kamprad, des elterlichen Bauernhofs Elmtaryd und des Dorfes Agunnaryd zusammen, in dem der Hof lag. 1 Zunächst verkaufte die Firma diverse Konsumgüter, darunter Kugelschreiber, Brieftaschen, Bilderrahmen, Tischdecken, Uhren, Streichhölzer, Schmuck und Nylonstrümpfe. 1947 begann Kamprad, auch Möbel per Versand zu verkaufen, besonders an die Bauern der historischen Provinz Småland. So konnte er die Kosten vom Hersteller bis zum Kunden niedrig halten. 1951 erschien der erste IKEA-Katalog. Das Geschäft konzentrierte sich nun nur noch auf Möbel. In IKEA-Katalogen wurden bald Möbel nicht nur als einzelne Objekte, sondern als Teil eines gesamten, fertig eingerichteten Zimmers abgebildet. Diese Darstellungen waren zur damaligen Zeit ungewöhnlich. Die Kataloge wurden zum Bindeglied zu den Kunden und zum wichtigsten Marketinginstrument des Unternehmens. Ab 1955 bot Kamprad erstmals eigens für IKEA entworfene Möbel an. Die Möbel wurden zur Einsparung von Montage- und Versandkosten ab 1956 als Bausatz verschickt. Eröffnung erster Möbelhäuser und Krise in den 1970er Jahren Am 28. Oktober 1958 eröffnete in Älmhult das erste IKEA-Möbelhaus. Zu einer weiteren Stütze des IKEA-Konzepts wurde der Selbsttransport der Möbel durch die Kunden. Zudem sollte es auf Anregung Kamprads von Anfang an in jedem Warenhaus auch ein Restaurant geben, um leeren Einrichtungshäusern zur Mittagszeit entgegenzuwirken. Daraus entstand IKEA Food Service (IFS). Im so genannten „Schweden Shop“ lassen sich außerdem Fertiggericht-Produkte kaufen. Die in den Restaurants angebote- IKEA-Möbelhaus in Älmhult nen Speisen sind schwedischen Nationalgerichten nachempfunden, werden jedoch länderspezifisch variiert. Der Verzehr mitgebrachter Speisen ist erlaubt, darüber hinaus wird kostenlose Babynahrung angeboten. Die sich durch die Niedrigpreise in ihrer Existenz bedroht fühlende, etablierte schwedische Möbelindustrie rief zu Beginn der 1960er-Jahre zum Boykott von IKEA auf. Die Zulieferer wurden durch andere Möbelfirmen gezwungen, IKEA nicht mehr zu beliefern, da diese ihnen ansonsten keine Güter mehr abnehmen würden. Kamprad löste die erste Krise des Unternehmens dadurch, dass er auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges seine Möbel fortan in Polen produzieren ließ und somit die Preise nochmals drückte. 1963 expandierte IKEA über die Landesgrenzen hinweg und eröffnete ein Möbelhaus im norwegischen Asker, nahe Oslo. 1965 wurde bei Kungens kurva ein weiteres IKEA-Haus im Raum Stockholm eröffnet, das damals größte Möbelzentrum Schwedens. Der Ansturm übertraf die Erwartun-
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1943 – IKEA wird von Ingvar Kamprad gegründet, ikea.com, abgerufen am 29. Januar 2011.
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Ingvar Kamprad gen, so dass nicht alle Möbelbestellungen abgearbeitet werden konnten. Daraufhin ließ Kamprad die Lager für die Kunden öffnen. Bis heute sind die Lager Verkaufsraum geblieben. In den 1970er Jahren propagierte IKEA die Möbel als Modeartikel und Verbrauchsgegenstand („Benutze es und wirf es weg“). Möbel sollten nicht mehr über Generationen verwendet werden wie damals noch üblich. IKEA erarbeitete sich ein Image, das für moderne ästhetische Wohnkultur steht. Doch mit mangelnder Qualität setzte IKEA seinen Ruf aufs Spiel. Daraufhin wurde begonnen, die Produktion stärker zu automatisieren und damit die Qualität sowie die inhaltliche Vollständigkeit der Möbelpackungen (oft fehlten Einzelteile wie Schrauben) zu verbessern. 1973 kam es zur zweiten schweren Krise des Unternehmens. Inflation und Ölkrise ließen die Produktionskosten steigen. Doch IKEA gab schon damals in seinen Katalogen eine Preisgarantie für das gesamte Jahr. Durch „heimliche“ Preiserhöhung und besondere Kennzeichnung (nur den Angestellten bekannt) derjenigen Artikel, die nicht im Katalog aufgeführt waren, gelang es dem Unternehmen, das Versprechen zu halten und dennoch Gewinne einzufahren. Einen großen PR-Schaden erlitt IKEA 1994: Schwedische Zeitungen brachten Ingvar Kamprad mit nationalsozialistischen Gruppierungen in Verbindung. Die Medien deckten auf, dass er die rechte Organisation eines Freundes und bekannten Nationalsozialisten bis 1945 finanziell unterstützt hatte. Schnell wurde zum Boykott aufgerufen. Kamprads Großmutter war Deutschböhmin und hatte wohl seine politische Meinungsbildung nationalistisch beeinflusst. Kamprad entschuldigte sich in einem offenen Brief bei seinen Mitarbeitern und den Kunden und bezeichnet die Zahlungen heute als „größte Dummheit meines Lebens“. Einführung von Fertighäusern 1997 wurden in Schweden Fertighäuser als neues Produkt eingeführt. Die Expansion der unter dem Markennamen BoKlok verkauften Häuser erfolgte in den Folgejahren nach Dänemark, Finnlandund Norwegen. Im Jahr 2007 wurden die ersten Häuser in England verkauft, in Deutschland im April 2010. 2 Anfang 2012 wurde der Vertrieb in Deutschland mangels Erfolg nach nur acht verkauften Häusern eingestellt; zuvor hatte die Stiftung Warentest den Häusern ein schlechtes Zeugnis ausgeLogo von BoKlok stellt. 3 Anschlagsserie in Europa 2011 Ende Mai 2011 begann eine Anschlagsserie auf IKEA-Möbelhäuser in Europa. Nach Explosionen kleinerer Sprengsätze in IKEA-Einrichtungshäusern in Son en Breugel bei Eindhoven, im französischen Lille und im belgischen Gent fand am 10. Juni 2011 auch eine kleinere Sprengsatzexplosion in einem Markt in Dresden statt, bei der zwei Menschen leicht verletzt wurden. Nachdem am 2. September ein Sprengsatz in einem Mülleimer vor einem Prager IKEA-Einrichtungshaus gefunden und entschärft worden war, räumte der Konzern am 21. September 2011 ein, dass es sich um eine Erpressung handele. 4
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Heike Lattka: Lose für die ersten Ikea-Holzhäuser. In: FAZ.net. 4. März 2010; abgerufen am 11. Februar 2015.
Ende der Ikea-Häuser: Niemand will in „BoKlok“ wohnen. In: n24.de. 20. April 2012; abgerufen am 11. Februar 2015. 4 Ikea: Schwedisches Möbelhaus wird erpresst bei focus.de, 21. September 2011 (abgerufen am 22. September 2011).
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Ingvar Kamprad Anfang Oktober 2011 nahm die Polizei zwei Männer in der polnischen Woiwodschaft Kujawien-Pommern fest, die im Verdacht stehen, den Konzern erpresst zu haben. 5 Die Verdächtigen gestanden kurz darauf, die Anschlagsserie verübt zu haben. 6
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Mutmaßliche Ikea-Attentäter in Polen festgenommen, ORF, 8. Oktober 2011. Verdächtige gestehen Anschläge auf IKEA-Filialen, Focus Online, 17. November 2011.
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