DENNIS E. JOHNSON Dennis E. Johnson
Der Triumph des Lammes
Der
Triumph des
Lammes
Ein Kommentar zum Buch der Oenbarung
Dennis e. Johnson
Der
Triumph des
Lammes
Ein Kommentar zum Buch der Offenbarung
Dennis E. Johnson (Th.M., Westminster Theological Seminary; Ph.D., Fuller Theological Seminary) ist Professor für praktische Theologie am Westminster Theological Seminary in Kalifornien und dient außerdem als Pastor der Presbyterian Church in America (PCA) in Escondido, Kalifornien. Bibelzitate folgen vorwiegend der Übersetzung von Hermann Menge: Die Heilige Schrift, Württembergische Bibelanstalt, Stuttgart 1940, sowie der Elberfelder Bibel, revidierte Fassung, © 1994, 2007 R. Brockhaus Verlag, Witten, außerdem Luther und Schlachter. Weitere verwendete Bibelübersetzungen siehe Abkürzungsverzeichnis S. 456.
1. Auflage 2014 © Dennis E. Johnson 2001 Originaltitel: Triumph of the Lamb Erschienen bei Presbyterian & Reformed Publishing, Philipsburg © der deutschen Übersetzung Betanien Verlag 2014 Postfach 1457 · 33807 Oerlinghausen www.betanien.de · info@betanien.de Übersetzung: Joachim Schmitsdorf Lektorat: Hans-Werner Deppe Cover: 18prozent.de Foto: IgorZh, Fotolia.com Satz: Betanien Verlag Gedruckt in der EU bei drusala.cz ISBN 978-3-935558-30-3
Inhalt Vorwort des deutschen Herausgebers
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1 Einführung: Die Erkenntnisstrategie für die Offenbarung 11 2 Die Struktur: Die Rahmenteile des Puzzles zusammenfügen 41 3 Die Vision: Der Menschensohn inmitten seiner Gemeinden
1,7-20 69
4 Die Sendschreiben: Der Menschen sohn spricht zu seinen Gemeinden
2,1 – 3,22 87
5 Die geöffnete Schriftrolle: Das Lamm ist würdig
4,1 – 5,14 125
6 Die Siegel: Mittel, Hintergrund und Eskalation des Gerichts
6,1 – 8,5 149
7 Die Posaunen: Jetziges und kommendes Unheil
8,1 – 9,21; 11,15-19 179
8 Die überreichte Schriftrolle: Der Prophet isst, misst und bezeugt
10,1 – 11,14 199
9 Der kosmische Kampf, Teil 1: Die Mutter, der Drache und die Tiere 12,1 – 13,18 225 10 Die Ernte: Lobpreis
14,1 – 15,8 251
11 Die Zornesschalen: Die letzten Wehen 16,1-21 277 12 Die Hure: Babylons Reichtum, Brutalität und Untergang
17,1 – 19,10 301
13 Der kosmische Kampf, Teil 2: Die tausend Jahre und die letzte Schlacht 19,11 – 20,15 333 14 Die Braut: Das neue Jerusalem, die Frau des Lammes
21,1 – 22,21 375
15 Zusammenfassung: Wozu soll uns dieses Buch dienen? 413 Anhang A: Ein kurzer Überblick über das Buch der Offenbarung 431 Anhang B: Die vier Auslegungsschulen zur Offenbarung 435 Danksagung 453 Abkürzungen 456 Literaturverzeichnis 457 Bibelstellenverzeichnis 463
Vorwort des deutschen Herausgebers
Als ich einmal mit einem Ältesten einer Gemeinde über unsere unterschiedlichen Ansichten zur Eschatologie diskutierte, wandte er als Gegenargument zu meiner Position ein: »Ich habe mir mein Bücherregal angeschaut und kein Buch gesehen, das deine Position lehrt.« Das ist zwar kein überzeugendes Argument, aber ein treffendes Beispiel, wie es tatsächlich in vielen grundsätzlich bibeltreuen Bücherregalen im deutschsprachigen Raum aussehen mag. Zweihundert Jahre zuvor hätte man wohl in keinem Bücherregal der Welt ein Buch gefunden, das die Position meines Diskussionspartners gelehrt hätte – denn die ist auslegungsgeschichtlich sehr jung! Aber in den letzten zwei Jahrhunderten hat das Blatt sich radikal gewendet und eine spezielle Sichtweise zur Endzeitlehre, die es zuvor noch nicht gab, hat die Oberhand gewonnen. Hier ist nicht der Platz, näher darauf einzugehen, es hat aber historisch u. a. mit dem enormen Einfluss der Scofield-Bibel zu tun. Im deutschsprachigen Raum haben sich die meisten bibeltreuen Gemeinden und Verlage traditionell auf die Endzeit-Sicht Scofields festgelegt: auf den sogenannten Dispensationalismus, der erst im 18. Jahrhundert aufgekommen ist und durch C. I. Scofield systematisiert und verbreitet wurde. Viele theologische Ausbildungsstätten übernahmen den Dispensationalismus; auch der Pietismus und der MainstreamEvangelikalismus fanden darin ihre Theologie. Während im englischen Sprachraum daneben in beinahe ausgeglichenem Verhältnis auch noch die älteren eschatologischen Positionen an theologischen Seminaren und von Predigern und Buchautoren gelehrt werden, ist bei uns eine ausgesprochene Dominanz des Dispensationalismus zu verzeichnen. 7
Vorwort des deutschen Herausgebers
In den vergangenen Jahren hat es aber in unserem Sprachraum unter den Bibeltreuen so etwas wie einen reformatorischen Aufbruch gegeben. Der reformatorische Ruf »Zurück zur Schrift!« hat viele veranlasst, traditionell übernommene Positionen an der Bibel zu prüfen. In dieser jungen reformatorischen Bewegung werden daher nicht nur unterschiedliche Endzeit-Positionen vertreten, sondern oft überhaupt erst nach der biblisch richtigen eschatologischen Position gesucht und eifrig darüber diskutiert. Da wir mit der Bibel eine unumstößliche Basis haben, auf deren Erkenntnisgrundlage diese Suche und Diskussion stattfindet, können wir dabei demütig, respektvoll und vollkommen sachlich miteinander umgehen. Dazu soll dieser Kommentar zur Offenbarung einen nützlichen Beitrag leisten. Denn er füllt eine schmerzliche Lücke, da es zuvor (zumindest in den letzten Jahrzehnten) keinen deutschsprachigen Kommentar zur Offenbarung gab, der in dieser Weise eine klassisch-reformatorische Position vertritt. (Dass auch unter Christen reformatorischer Prägung unterschiedliche Positionen nebeneinander bestehen, wird in Anhang B deutlich.) Wir haben aus dem reichhaltigen bibeltreuen Buchmarkt im englischen Sprachraum nach langer Überlegung und Prüfung diesen Kommentar von Dennis E. Johnson ausgewählt, weil er uns am besten geeignet erschien, die Lücke zu füllen. Im Verlauf der Übersetzung und des Lektorats haben wir uns in dieser Entscheidung mehr als bestätigt gesehen; alle Beteiligten waren begeistert davon, wie exegetisch gesund und geistlich gewinnbringend der Autor die Offenbarung auslegt. Dennoch soll das Vorlegen dieses Kommentars nicht als letztes Wort zur Auslegung der Offenbarung aufgefasst werden. Es gibt weit detailliertere Kommentare mit dieser oder ähnlicher Sichtweise. Insbesondere sei hier das Werk The Book of Revelation von Gregory K. Beale genannt, das uns mit seinen weit über tausend Seiten jedoch für den Anfang zu umfangreich erschien. Johnson hat den Kommentar von Beale aber berücksichtigt, zitiert ihn oft und an wenigen Stellen haben wir uns erlaubt, noch eine weitere Ergänzung, teils basierend auf Gregory Beales Kommentar, in einer Fußnote anzuführen. Und in einigen wenigen Details – wo Johnson von Beale abweicht und im vorliegenden Kommentar auf diese unterschiedlichen Standpunk8
Vorwort des deutschen Herausgebers
te eingeht – scheint Johnson sogar noch eine überzeugendere und gründlicher begründete Auffassung zu vertreten als Beale. Dennoch könnte die recht straffe Kürze dieses Kommentars ein Punkt sein, worin er womöglich hinter den Erwartungen mancher Leser zurückbleibt. Nicht alles kann in Ausführlichkeit völlig befriedigend erklärt werden. Aber ich bin sicher, dass dieses Buch in anderen Bereichen die Erwartungen weit übertreffen wird. Gerade aufgrund der straffen und nicht-technischen Form verliert der Autor sich nicht in Details, sondern behält stets den Blick auf die Gesamtschau der Offenbarung, auf ihre geradezu dramaturgische Fortentwicklung und ihre durchgängige Botschaft: den uns ermutigenden und in der Hoffnung stärkenden Triumph des Lammes. Dabei simplifiziert der Autor aber nie, sondern würdigt den tiefen Facettenreichtum der Offenbarung, um uns daraus verschiedene trostreiche Anwendungen zu bieten. Der Kommentar ist daher nicht nur flüssig geschrieben, sondern so erbaulich, dass er durchaus wie ein Andachtsbuch zur täglichen geistlichen Nahrungsaufnahme gelesen werden kann. Im Unterschied zu reißerischen Endzeitbüchern sehen wir an diesem Kommentar: Man kann und darf die Offenbarung nicht mit den Katastrophenmeldungen der Tageszeitung auslegen, aber wenn man die Tageszeitung liest, sieht man genau die Prinzipien am Werk, die in der Offenbarung beschrieben sind, und wir können das politische und globale Geschehen der Welt mit gläubigem und geistlichem Auge besser einordnen und verstehen und haben die trostreiche Gewissheit, dass Gott dahinter steht, seinen Plan vollendet und uns sicher durch alle Nöte hindurch zu sich in seine Herrlichkeit bringen wird. Der Leser profitiert außerdem deshalb, weil Dennis Johnson auch ein erfahrener Pastor und Professor für praktische Theologie ist, daher hat sein Kommentar viel Bezug zum Alltagsleben. Besonders stark zum Ausdruck kommt das im letzten Kapitel 15 (eigentlich ein Anhang) mit dem Titel »Wozu soll uns dieses Buch dienen?« Welche Sicht auch immer man bezüglich der Reihenfolge der Endzeitgeschehnisse vertritt, werden den Anwendungen in diesem Teil des Buches sicherlich alle Gläubigen zustimmen und für ihr geistliches Leben und Wachstum daraus profitieren können. John9
Vorwort des deutschen Herausgebers
son verdeutlicht, dass Gott mit der Offenbarung nicht nur unser Wissen vermehren, sondern vor allem unser Herz und Leben verändern und unseren beharrlichen Glauben stärken will. Wer hätte gedacht, dass ein intellektuell anmutendes Thema wie die Auslegung der Offenbarung ein derart herausforderndes, praktisches und zu Herzen gehendes Ende nimmt? Dieses praktische Resümee des Autors in Kapitel 15 ist absolut mustergültig und allein schon dieses Buch wert. Mein Wunsch und Gebet für die Leser ist das, was der Autor in diesem letzten Kapitel auf Seite 422 schreibt: »Wann immer die Offenbarung auf unser Herz so wirkt, wie Gott es beabsichtigt hat, werden wir Jesus mehr vertrauen, lieben und fürchten.« Hans-Werner Deppe
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KAPITEL 1
Einführung Die Erkenntnisstrategie für die Offenbarung Das Ringen um die Offenbarung Im Jahr 1845 erlebte Moses Stuart1, dass sein zweibändiger und 1.008 Seiten starker Kommentar über die Offenbarung endlich veröffentlicht wurde. Im Vorwort berichtet er: Kurz nachdem er 1809 zum Dozenten am theologischen Seminar in Andover berufen worden war, begannen seine Studenten, ihn »zu bestürmen«, Vorlesungen über das Buch der Offenbarung zu halten: Ich begann [die Offenbarung] mit dem Vorsatz zu studieren, dem Wunsch der Studenten zu entsprechen. Bald darauf musste ich jedoch feststellen, dass ich vollkommen in einer Sackgasse feststeckte, da ich den Auslegungsmethoden gefolgt war, die man gewöhnlich bei den anderen Büchern der Schrift anwendet. … Ich sagte meinen Studenten deshalb offen, dass ich nichts über dieses Buch wüsste, wovon sie profitieren könnten, und daher könne ich nicht wagen, Vorlesungen darüber zu halten. Nachdem ich noch weitere Untersuchungen angestellt hatte, kam ich zu dem Schluss, mich in den nächsten zehn Jahren 1 Moses Stuart (1780 – 1852) war als Student an Jonathan Edwards’ Yale-Universität durch einen Enkel Edwards’ zum Glauben gekommen; er wurde einer der führenden amerikanischen Bibelgelehrten seiner Zeit und wird als renommierter Sprachwissenschaftler auch »Vater der Bibelwissenschaft« und »Vater der exegetischen Studien« genannt. Als Frucht seiner Lehrtätigkeit gingen etwa 100 seiner 1.500 Studenten in die Auslandsmission, um die Bibel für andere Völker zu übersetzen, u. a. Adoniram Judson. (Ergänzung des dt. Herausgebers)
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Kapitel 1: Einführung
nicht an eine Auslegung der Apokalypse heranzuwagen. In dieser Zeit würde ich mich, sofern meine anderweitigen Verpflichtungen dies zuließen, dem Studium der hebräischen Propheten widmen. Mein Vorsatz hielt stand. Nach Ablauf dieser Frist begann ich mit großer Vorsicht, in Vorlesungen ein wenig über das gewünschte Buch zu sagen. … Im Laufe der Zeit ging ich das ganze Buch durch. Nach mehreren solcher Durchgänge ist das vorliegende Werk nun das Ergebnis dieser oft wiederholten und langwierigen Arbeit.2 Heute teilen wohl nur wenige die methodische Sorgfalt und Geduld Stuarts, zweifellos aber viele seine anfänglichen Erfahrungen mit der Offenbarung: Sie »stecken in einer Sackgasse fest« und können »nichts in diesem Buch verstehen«, wovon sie oder andere »profitieren könnten«. Stuarts Erinnerungen veranschaulichen sehr gut, vor welche Probleme dieses schwierige neutestamentliche Buch seine Leser stellt. Die Offenbarung scheint den »Auslegungsmethoden, die man gewöhnlich bei den anderen Büchern der Schrift anwendet«, zu trotzen und dagegen resistent zu sein. Sie ist weder ein historischer Bericht wie 1. Samuel, noch ein Brief wie der Römerbrief, noch eine Gesetzessammlung wie 3. Mose, keine Liedersammlung wie die Psalmen und auch kein weiser Aphorismenschatz wie das Buch der Sprüche. Dennoch spricht sie von historischen Ereignissen, fängt als Brief an, der sich an sieben Gemeinden richtet, hat sehr viel mit Bundestreue zu tun (dem Kernthema des biblischen Gesetzes), wird durch Lob und Siegeslieder unterbrochen und erfordert Verstand und Weisheit, um ihr ihre Geheimnisse zu entlocken (s. Offb 17,9). Der Eindruck, dass die Offenbarung verglichen mit dem Rest der Bibel eine andere Sprache spricht, trifft nur zum Teil zu. Die Art und Weise, wie die Offenbarung zu uns redet, ist nicht nur mit bedeutenden Teilen der alttestamentlichen prophetischen Literatur verwandt, sondern auch mit den Lehrmethoden Jesu in den Evangelien (das gilt für apokalyptische Abschnitte wie z. B. die Endzeitrede in Markus 13 sowie für die Metaphorik der Gleichnisse) und 2 Moses Stuart, A Commentary on the Apocalypse, Bd. 1, S. v.
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Die Erkenntnisstrategie für die Offenbarung
mit manchen Abschnitten der Briefe. Die Offenbarung ist, wie ihr griechischer Name besagt, apokalyptisch – nicht in der modernen Bedeutung von »katastrophal«, sondern im ursprünglichen Sinn des Wortes: Sie »entschleiert« und »enthüllt« in lebhafter, bildlicher Form die unsichtbaren Realitäten und Mächte, die hinter sichtbaren historischen Ereignissen stehen, und erklärt dadurch den Verlauf der Geschichte. Die wenigsten heutigen Leser des Neuen Testaments sind mit antiker apokalyptischer Literatur vertraut; und da uns die Offenbarung fremd erscheint, können wir den Eindruck gewinnen, in einer Sackgasse zu landen. Es kann uns frustrieren, dass dieses Buch seine Botschaft nicht in einer gewohnten Form vermittelt und dass wir an sie nicht einfach mit Lesestrategien herangehen können, die sich bei anderen Bibelbüchern als bewährt und richtig erwiesen haben. Ein Weg aus der Sackgasse besteht allerdings darin, sorgfältig die biblischen Vorläufer der Offenbarung zu beachten: die »hebräischen Propheten«. Wie Stuart erkannte, liefern die Visionen von Hesekiel, Daniel, Sacharja und anderen nicht nur einen fruchtbaren Boden, dem die Bildersprache der Offenbarung entsprießt, sondern sie bieten auch eine Literaturgattung – also eine Gruppe von verwandter Literatur, die im Stil einander ähnlich ist und damit beim Leser eine ähnliche Erwartungshaltung hervorruft.3 Wir können über Stuarts Disziplin nur staunen. Ein Jahrzehnt scheint eine lange Zeit, um das direkte Studium der Offenbarung zurückzustellen und sich mit Herz und Sinn in deren kanonische Vorläufer zu vertiefen. Gleichwohl wird ein solches Studium der Propheten wie auch anderer alt- und neutestamentlicher Vorläufer unsere Mühen um ein Vielfaches bezahlt machen; denn wie Richard Bauckham treffend sagt, ist die Offenbarung »der Höhepunkt der Prophetie«: Sie führt zur letztendlichen Erfüllung der gesamten israelitischen Prophetie hin.4 Dass Stuart seine Lehrzyklen über das Buch der Offenbarung über viele Jahre wiederholte und seine Auslegung in großer 3 Tremper Longman III, Literary Approaches to Biblical Interpretation, Foundations of Contemporary Interpretation, Bd. 3, S. 76-83. 4 Richard Bauckham, The Climax of Prophecy: Studies on the Book of Revelation.
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Kapitel 1: Einführung
Sorgfalt – zirkulär wie mit einer Bohrspirale – immer weiter vertiefte, verdeutlicht eine Problematik des Buches und zeigt, wie man dieser Herausforderung begegnet. Diese Problematik lässt sich schlicht so formulieren: Man kann keinen Einzelabschnitt in der Offenbarung verstehen, ohne zuvor das Buch als Ganzes verstanden zu haben; man kann aber auch das Buch als Ganzes nicht verstehen, solange man nicht seine Einzelabschnitte verstanden hat. In gewisser Hinsicht stellt uns jedes längere Dokument vor dieses Dilemma. Jede einzelne Stelle muss in ihrem Kontext verstanden werden, und der wichtigste Kontext für jeden beliebigen Satz oder Absatz ist in der Regel das gesamte Dokument. Das Dokument an sich liefert uns unschätzbare Hinweise auf seinen »Sitz im Leben«: an welcher Stelle des Austausches zwischen Verfasser und Empfänger eine bestimmte Textstelle steht, wie weit beide Seiten einander schon kennen und um welche Fragen oder Probleme es zu diesem Zeitpunkt geht. Außerdem ist es hilfreich zu wissen, mit welcher Literaturgattung wir es zu tun haben und welche Art von Sprache diese Literatur verwendet: Ist sie eher bildlich oder wörtlich gemeint? Eher direkt oder indirekt? Eher formell oder zwanglos, thematisch angeordnet oder zeitlich? Die Literaturgattung zu verstehen hilft uns, eine Lesestrategie zu wählen, die einem Text dieser Art gerecht wird. Natürlich gilt: Wenn wir die einzelnen Passagen des Dokumentes gründlich betrachten, dann kann das unsere Einschätzung, zu welcher Literaturgattung es insgesamt gehört, erweitern oder auch korrigieren – denn jede einzelne Passage liefert ihren eigenen Beitrag als Kontext ihrer Nachbarpassagen. Wir brauchen ein Gesamtverständnis, wie das Buch als Ganzes seine Botschaft vermittelt, um die Aussage seiner Einzelteile zu begreifen; doch unser Studium seiner Einzelteile muss diesen ersten Gesamteindruck bereichern, erweitern und vielleicht auch korrigieren. Unter dem Bild eines hermeneutischen Zirkels bzw. einer hermeneutischen Spirale versteht man zwar gewöhnlich eine gegenseitige Annäherung zwischen dem »Horizont« oder der Weltsicht eines Auslegers und der des Bibeltextes.5 Doch zu diesem Kreislauf 5 Anthony C. Thiselton, The Two Horizons: New Testament Hermeneutics and Philosophical Description with Special Reference to Heidegger, Bultmann, Gada-
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Die Erkenntnisstrategie für die Offenbarung
der Auslegung gehört auch die Art und Weise, wie ein wachsendes Verständnis des Gesamttextes (seines Genres, seiner Themen und Struktur usw.) unser Verständnis seiner einzelnen Passagen erhellt und umgekehrt. Dieses paradoxe, zirkuläre Auslegungsprinzip ist beim Buch der Offenbarung noch viel entscheidender – und noch weit schwieriger anzuwenden. Es ist noch viel entscheidender, weil man angesichts der symbolischen Natur der apokalyptisch-prophetischen Gattung, zu der die Offenbarung zählt, bei ihrer Auslegung leicht zu subjektiven Gedankenausflügen neigt. Zwischen den Bildern der Offenbarung und deren angeblichen Bezugspunkten in der Weltgeschichte hat man zahllose originelle Verbindungen hergestellt. Wie sollen wir da jene herausfiltern, die Gott wirklich gemeint hat, und jene aussortieren, die nur die Frucht unserer übertriebenen Phantasie sind? Viele Bibelleser, die sich mit biblischer Prophetie beschäftigen, gehen grundsätzlich davon aus, dass jeder Bibeltext so wörtlich wie möglich zu verstehen sei. Sie glauben, mit diesem Grundsatz könne man objektiv prüfen, ob eine Auslegung gültig ist, denn dieser Grundsatz verankert die Auslegung im festen Grund des Bibeltextes, anstatt ihr eine beliebige, freischwebende Deutung zu gestatten. Zwar ist die Maxime »so wörtlich wie möglich« bei prophetischer Literatur (wie wir noch sehen werden) durchaus problematisch; doch das heißt nicht, dass die Offenbarung ein beliebig dehnbarer Gummitext wäre. Der Prozess, aus unseren subjektiven Eindrücken das herauszufiltern, was der Text wirklich bedeutet, ist zwar komplex und herausfordernd, aber nicht unmöglich. Ein Prüfstein für beflügelte exegetische Gedankengänge besteht darin, auf die Wechselwirkung zwischen der betreffenden Stelle und ihrem Kontext zu achten. Aus zwei Gründen ist es bei der Offenbarung schwierig, bei der Bewegung vom Kontext zum Text und zurück im ausgewogenen Takt zu bleiben: Erstens ist die apokalyptisch-visionäre Sprache der Offenbarung dem Denken vieler heutiger Leser fremd. Darum mer, and Wittgenstein. Siehe dort besonders Kapitel 11 zu Gadamers Gedanken über die Differenz und Verschmelzung der Horizonte (S. 293-326). Grant R. Osborne, The Hermeneutical Spiral: A Comprehensive Introduction to Biblical Interpretation, dort besonders den Abschnitt »Context«, S. 19-40.
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Kapitel 1: Einführung
ermüdet unser Geist schnell – es ist, als sprächen die Leute um uns in einer Fremdsprache, die wir gerade erst zu lernen beginnen, und wir fühlen uns verwirrt und überfordert. Mit äußerster Anstrengung schaffen wir es, ein Wort, einen Ausdruck und gelegentlich einen ganzen Satz oder eine vage Vorstellung dessen herauszupicken, worum es geht. Aber uns entgeht mehr, als wir begreifen, und die Mühe, die nötig ist, um den Schleier des Fremden zu durchdringen und die sinngebenden Muster herauszuhören, überfordert uns. Zweitens ist es unwahrscheinlich, dass jemand – unabhängig davon, wie lange er schon Christ ist – an die Offenbarung herangeht, als sei sie für ihn ein unbeschriebenes Blatt; es ist unwahrscheinlich, dass er alle Fragen zu Form und Bedeutung des Buches vollkommen offen lässt. Durch Predigten, Literatur und andere Lehre ist er wahrscheinlich schon mit mindestens einer der drei Ansichten über die tausend Jahre von Offenbarung 20 in Berührung gekommen sowie mit mindestens einer der vier Meinungen, wie und wo die Ereignisse in den Visionen der Offenbarung im Lauf der Weltgeschichte einzuordnen sind. Es hat zwar Vorteile, die Offenbarung mit einem vorgegebenen Verständnismuster im Hinterkopf zu lesen, aber wenn dieses Paradigma so tief in unserem Denken verwurzelt ist, dass es nicht mehr durch das korrigiert werden kann, was wir an bestimmten Stellen finden, dann wird unser Denkrahmen die Botschaft eher verdunkeln statt erhellen. Aus diesem Grund weiche ich von der üblichen Vorgehensweise bei Kommentaren über die Offenbarung ab und biete hier in der Einleitung weder eine Übersicht über die drei Standpunkte bezüglich der tausend Jahre in Offenbarung 20 (Prämillennialismus, Postmillennialismus und Amillennialismus) noch über den Präterismus, Historizismus, Idealismus und Futurismus als Deutungsrahmen der Offenbarung – im Gegensatz zu den meisten anderen Kommentaren zur Offenbarung. Würde ich diese Diskussion an den Anfang stellen, dann würden die Leser verleitet, schon zu Beginn Partei zu ergreifen. Ich habe diese Erklärungen und Übersichten deshalb als Anhang ans Ende gestellt. Wer gerne wissen möchte, zu welchem Lager ich gehöre, bevor wir den Text zusam16
Die Erkenntnisstrategie für die Offenbarung
men studieren, kann vorab diesen Anhang lesen; aber ich möchte lieber davon abraten. Sollten wir nicht zuerst versuchen, die Botschaft der Offenbarung zu verstehen, und zwar so induktiv (unvoreingenommen aus den Beobachtungen am Text) wie nur möglich aus einzelnen Stellen und ihrem weiteren Kontext, und erst dann fragen, welches Etikett am besten auf das passt, was wir gesehen und gehört haben? Wir wollen daher in Moses Stuarts Fußstapfen treten und die Offenbarung mit der angemessenen großen Geduld und Sorgfalt immer wieder durchgehen. Erwarten wir, dass jeder Arbeitsgang durch ihre üppige Bildersprache neue Schönheiten enthüllen wird, aber auch neue Verbindungen zu bereits entdeckten Wahrheiten. Um die Forschungsreise beginnen zu können, brauchen wir jedoch zumindest eine allgemeine Vorstellung davon, vor welchem Terrain wir stehen. In diesem Kapitel schlage ich sieben Grundsätze vor, die induktiv aus dem abgeleitet sind, was die Offenbarung über sich selbst sagt und zeigt. Zusammengenommen bieten uns diese Grundsätze eine Strategie, um das zu erkennen, was Gott uns vor Augen führen will. Für jeden Grundsatz wird eine kurze Begründung gegeben, um zu zeigen, wie er auf dem Bibeltext beruht. Bitte prüfen Sie, während wir die Offenbarung abschnittsweise durchgehen, ob diese Grundsätze passende Schlüssel zu dieser Schatzkammer des Neuen Testaments sind und uns ihren Reichtum erschließen. Sieben Grundsätze zum Verständnis der Offenbarung 1. Die Offenbarung wurde gegeben, um zu offenbaren
Wir hatten bereits festgestellt, dass Moses Stuarts behutsame Herangehensweise an die Offenbarung durchaus löblich ist. Andererseits dürfen wir uns aber auch nicht von den eigenartigen Visionen in der Offenbarung verwirren lassen, geschweige denn von den Kontroversen um dieses Buch, die so zahlreich sind wie Heuschrecken in einem Schwarm. Unser Startpunkt muss sein: Wir vertrauen darauf, dass Gott dieses Buch nicht gab, um sein Volk zu verwirren, zu erschrecken oder zu spalten; vielmehr gab er es, um 17
Kapitel 1: Einführung
uns Licht zu geben, um die unsichtbaren Mächte zu demaskieren und um die Geheimnisse seines Ratschlusses zu enthüllen, den niemand vereiteln kann. Eine solche Erkenntnis befähigt uns, die äußerlichen Ereignisse und Wendungen, die seine Gemeinde in dieser Welt erfährt, zu verstehen und einzuordnen. Was Gott mit der Offenbarung bezweckt, wird im Prolog deutlich (1,1-3): Offenbarung Jesu Christi, die Gott ihm gab, um seinen Knechten zu zeigen, was bald geschehen muss; und indem er sie durch seinen Engel sandte, hat er sie seinem Knecht Johannes kundgetan, der das Wort Gottes und das Zeugnis Jesu Christi bezeugt hat, alles, was er sah. Glückselig, der liest und die hören die Worte der Weissagung und bewahren, was in ihr geschrieben ist! Denn die Zeit ist nahe. Die kursiv gesetzten Wörter unterstreichen, dass Gott die Offenbarung nicht gab, um seine Knechte zu verwirren oder um unsere Vorstellung davon, wie er in der Welt handelt, zu verdunkeln. Das Gegenteil ist der Fall. »Offenbarung« ist die Übersetzung des griechischen Wortes apokálypsis, weshalb manche Bibelübersetzungen und Gelehrte dieses Buch auch »die Apokalypse« nennen. Dieses Nomen ist mit dem Verb apokalýptō verwandt, welches bedeutet, dass ein Schleier oder eine andere Verhüllung weggenommen wird, um das zu enthüllen, was dahinter ist (vgl. Mt 10,26). Paulus nennt die Wiederkunft Jesu in sichtbarer Herrlichkeit »die Offenbarung unseres Herrn Jesus Christus« (1Kor 1,7; vgl. 2Thes 1,7). Der Zweck dieser Offenbarung ist, »seinen Knechten zu zeigen, was bald geschehen muss«. Das Verb »zeigen« (deíknymi) bedeutet, dass die Botschaft des Buches in sichtbarer Form an Johannes übermittelt wurde. Das machen die Worte »alles, was er sah« ausdrücklich klar. Womöglich hat das griechische Wort, das mit »kundgetan« übersetzt wird (sēmaínō) und das mit dem griechischen Wort für »Zeichen« verwandt ist (semeion; Offb 12,1.3; 15,1), einen Beiklang von »visuell, sichtbar«.6 Das griechische Verb für 6 Der Gedanke, dass es hier um etwas Sichtbares geht, scheint auch an den an-
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Die Erkenntnisstrategie für die Offenbarung
»zeigen« könnte man als Wortspiel mit »durch Zeichen kundgetan«7 übersetzen, um damit die Verwandtschaft von sēmaínō mit dem Wort für »Zeichen« zu verdeutlichen. Dieses Buch enthüllt seine Botschaft, indem es unserer Vorstellungskraft lebhafte, zuweilen schockierende Bilder liefert. Dem Vorleser und denen, die »die Worte der Weissagung hören und bewahren«, wird Segen verheißen. Das spornt an, an die Offenbarung mit der Erwartung heranzugehen, dass Gott denen die Botschaft dieses Buches klar machen wird, die es zu verstehen suchen! Dieser Segen setzt die allgemeine Situation der Frühgemeinde voraus: Abschriften des Neuen Testaments waren äußerst rar und das literarische Bildungsniveau in manchen Gegenden und Gesellschaftsschichten niedrig. Hier ist an die Situation gedacht, dass ein Vorleser in der Gemeindeversammlung steht und die Offenbarung von Anfang bis Ende laut vorliest; die übrigen Gläubigen (»die hören«) nehmen die Worte allein durch Zuhören auf. Die Segensverheißung zu Beginn der Offenbarung mag uns erstaunen, da wir heute verwöhnt davon sind, schriftliche Texte im Überfluss um uns zu haben: Bibeln, Konkordanzen, Kommentare, Bibelsoftware und vieles mehr. Wie sollte ein bloßer Zuhörer die Offenbarung gut genug verstehen können, um ihre Worte zu bewahren und den dort verheißenen Segen zu empfangen, ohne ständig vor- und zurückzublättern, Parallelstellen zu prüfen und in Konkordanzen und Kommentaren nachzuschlagen? Doch Gott verheißt denen seinen Segen, die das Buch der Offenbarung durch Zuhören empderen drei Stellen in den Schriften des Johannes gegeben zu sein, wo dieses griechische Wort vorkommt: »Dies aber [d. h. dass Jesus von der Erde erhöht werden müsse] sagte er, um anzudeuten, welches Todes er sterben sollte« (Joh 12,33); »damit das Wort Jesu erfüllt würde, das er sprach, um anzudeuten, welches Todes er sterben sollte« (Joh 18,32 in Bezug auf 12,33); »Dies aber [d. h. dass Petrus gefesselt und dorthin geführt werde, wohin er nicht wolle] sagte er, um anzudeuten, mit welchem Tod er Gott verherrlichen sollte« (Joh 21,19). Gregory Beale zeigt in seinem Kommentar zur Offenbarung, dass die Wortwahl von Offb 1,1 auf Dan 2,28-30.45 anspielt, zumindest in dessen griechischer Übersetzung in der Septuaginta (LXX). Die LXX unterstreicht durch den Gebrauch von sēmaínō, dass es sich bei der Vision Nebukadnezars vom großen Standbild und dem Stein um eine symbolhafte Darstellung handelt (Beale, The Book of Revelation, S. 50-52). 7 So übersetzt z. B. Hermann Menge (Anm. d. Übers.)
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Kapitel 1: Einführung
fangen und seine Botschaft beherzigen. Das heißt: Die bedrängten Gläubigen, die im 1. Jahrhundert verstreut in den Städten Kleinasiens lebten (im Westen der heutigen Türkei) und das Buch nicht mit eigenen Augen gelesen hatten, konnten dennoch dessen Kernaussage verstehen – und zwar klar genug, um so darauf zu reagieren, wie Gott wollte. Sie konnten daraus den Trost, die Ermutigung und die Korrektur empfangen, die Gott für sie vorgesehen hatte, um durch das Gnadenmittel seines Wortes wahrhaft reich – im biblischen Sinne – gesegnet zu werden.8 2. Die Offenbarung ist ein Buch, das »gesehen« werden soll
Johannes bezeichnet die Botschaft, die er bezeugt, als »das Wort Gottes und das Zeugnis Jesu Christi« und ergänzt als wichtige Anmerkung: »… alles, was er sah« (Offb 1,2). Das Leitmotiv, dass der Prophet etwas sah, prägt die Offenbarung so stark, dass man es leicht übersehen kann (das Verb kommt 53 Mal in Bezug auf Johannes als Sehendem vor). Diese einleitende Erklärung setzt das Zeugnis des Johannes mit dem Wort Gottes und Jesu Christi gleich und daher dürfen wir sie nicht ignorieren. Sie gibt die Literaturgattung des Buches an und zeigt uns somit, wie wir das Buch lesen müssen, um seine Botschaft zu verstehen.9 Der visuelle und visionäre Modus der Botschaft wird nochmals durch den prophetischen Auftrag betont, den Johannes empfängt: »Was du siehst, schreibe in ein Buch und sende es den sieben Gemeinden« (1,11). Die Offenbarung ist uns – wie ursprünglich den sieben Gemeinden – in Schriftform gege 8 Sie hatten durchaus einen Vorteil beim Verständnis des Buches, den wir nicht haben: Weil sie in diesen Städten und Gemeinden lebten, kannten sie die Kultur und den Kontext, in denen die Offenbarung verfasst wurde, und zwar besser als es selbst die besten heutigen Gelehrten aus einer Distanz von fast zwei Jahrtausenden je herausfinden können. 9 Für Leser, denen es schwerfällt, sich diese Dinge bildlich vorzustellen, dürften die aussagekräftigen Abbildungen in dem Buch Visions of the Revelation von Jay E. Adams und Michael W. Carroll eine große Hilfe sein. Carroll, der Ältester einer Gemeinde der Presbyterian Church in America ist, hat die International Association of Astronomical Artists mitbegründet und als künstlerischer Berater für das Reuben H. Fleet Space Theater and Science Center in San Diego (Kalifornien) gearbeitet. Seine Gemälde stellen die Visionen lebhaft und dramatisch dar. Zugleich achtet er darauf, nichts darzustellen, von dem Johannes nicht spricht, und dem eindringlichen biblischen Gebot zu folgen, Gott nicht abzubilden.
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Die Erkenntnisstrategie für die Offenbarung
ben; aber sie ist eine Literaturform, die uns die Szenen, die Johannes sah, quasi vor Augen malt.10 Die Offenbarung ist ein Buch voller Symbole in Aktion. Was Johannes in einer prophetischen Vision sah, zeigt das wahre Wesen von Ereignissen, Personen, Mächten und Entwicklungen; wie diese aber auf der irdischen, soziokulturellen, sichtbaren Ebene erscheinen, ist etwas völlig anderes. Eines der Schlüsselthemen des Buches lautet: Nichts ist das, was es zu sein scheint. Die Gemeinde in Smyrna scheint arm zu sein, aber sie ist reich und bildet den Gegenpol zu denen, die behaupten Juden zu sein, aber die Synagoge des Satans sind (Offb 2,9). Sardis hat den Ruf, lebendig zu sein, ist aber tot (3,1). Die Gemeinde in Laodizea meint, sie sei reich und brauche nichts, doch sie ist arm und nackt (3,17). Das Tier scheint unbesiegbar und fähig, die Heiligen zu besiegen und zu töten (11,7; 13,7); ihre Treue bis in den Tod aber erweist sich als ihr Sieg über den Drachen, der dem Tier seine Macht gegeben hat (12,11). Die, die im Laufe der Weltgeschichte dem menschlichen Blick als schwache, hilflose, verfolgte, arme, besiegte Gemeinden der treuen Diener Jesu erscheinen, erweisen sich als die wahren Sieger, die am Triumph des Löwen teilhaben, der als geschlachtetes Lamm den Sieg errungen hat. Was als unbesiegbare Mächte erscheint, die die Weltgeschichte kontrollieren – der militärisch-politisch-religiös ökonomische Komplex, den Rom und dessen weniger glanzvolle Nachfolger bilden –, ist ein System, das den Keim der Selbstzerstörung in sich trägt und bereits die ersten Geißelhiebe des Zornes des Lammes spürt. Auf der sichtbaren Ebene der Weltgeschichte ist nichts das, was es zu sein scheint; darum enthüllt die Symbolik der Offenbarung es als das, was es ist. Ihre überraschende, paradoxe Bildersprache enthüllt, was die Gemeinde wirklich ist, wer ihre Feinde sind und wer ihr Schutzherr ist. Das Paradoxe steht im Mittelpunkt der Symbolik. Und die Dinge sind nicht nur nicht das, was sie in der Geschichte zu sein scheinen, sondern typischerweise zeigen die Visionen auch, dass die 10 William Hendriksen schreibt in More Than Conquerors: An Interpretation of the Book of Revelation, S. 50: »Das gesamte Buch besteht aus wechselnden Szenen, bewegten Bildern, aktiv handelnden Symbolen. … Es ist sozusagen ein ›Tonfilm‹.«
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Kapitel 1: Einführung
Dinge im Wesen genau das Gegenteil dessen sind, was sie zu sein scheinen. Dieser Unterschied zwischen der äußeren Erscheinung einer Sache und ihrer symbolischen Darstellung in der Vision wird deutlich, wenn wir einige Beispiele betrachten, wo bestimmte Symbole im Text selbst ausdrücklich identifiziert werden. Die sieben Sterne, die Johannes in der Hand des Menschensohns sieht, sind die »Engel der sieben Gemeinden«, und »die sieben Leuchter«, in deren Mitte der Menschensohn steht, »sind die sieben Gemeinden« (Offb 1,20). Die Hure, die üppig mit Purpur, scharlachrotem Stoff, Gold und Edelsteinen ausstaffiert ist, »ist die große Stadt, welche die Königsherrschaft über die Könige der Erde hat« (17,18); die sieben Köpfe des Tieres, auf dem sie sitzt, »sind sieben Berge … und sieben Könige« (17,9-10). Das feine, reine Leinen, aus dem das Hochzeitskleid der Braut des Lammes gemacht ist, steht für »die gerechten Taten der Heiligen« (19,8). Der Drache oder die Schlange ist »der Teufel und der Satan« (20,2). In der diesseitigen Welt sieht die Gemeinde von Laodizea wie eine Versammlung von Menschen aus und nicht wie ein Leuchter. Die große Stadt sieht wie eine Ansammlung von Gebäuden, Straßen, Einwohnern und sozialen und kommerziellen Einrichtungen aus und nicht wie eine Hure in auffällig bunter Kleidung. Trotzdem zeigen uns die Symbole etwas über die Gemeinde, die große Stadt, die Braut und den Feind: Sie enthüllen das, was für das bloße Auge unsichtbar ist. Sie zeigen auf, wer diese Personen und Einrichtungen wirklich sind, und zwar mit einer Klarheit, an die eine rein buchstäbliche Beschreibung nie heranreichen würde. Die Stärke der Symbolik liegt in ihrer Aussagekraft, denn ein Bild sagt oft mehr als tausend Worte. Das Problem an der Symbolik ist jedoch ihre Mehrdeutigkeit. Alle Formen von Metaphorik, Analogie und Gleichnissen erfordern vom Leser, die genaue Parallele zwischen zwei Dingen herauszufinden, die sich in vielfacher Hinsicht unterscheiden, aber in zumindest einem Punkt einander entsprechen. Deshalb ermahnt Jesus die Hörer seiner Gleichnisse: »Wer Ohren hat, der höre!« (Mt 13,9; Lk 14,35) – ein Aufruf, der in allen sieben Briefen an die Gemeinden Kleinasiens widerhallt (Offb 2,7.17.29 etc.; vgl. 13,9). Das Gleichnis vom Sämann fordert die Hörer heraus zu erkennen, inwiefern ein 22
Die Erkenntnisstrategie für die Offenbarung
Bauer, der Saat ausstreut, dem kommenden Reich Gottes gleicht und es veranschaulicht. So erfordern auch die Symbole der Offenbarung Augen, die sehen können, Ohren, die hören können, und ein Herz, das versteht, was die Verbindung zwischen dem Bild und seinem realen Gegenstück ist (vgl. Mt 13,13-16 in Anspielung auf Jes 6,9-10). An der Stelle, wo die Offenbarung zwei ihrer wichtigsten Symbole einführt (das Tier und die Hure), betont sie: »Weisheit« ist nötig, um zu verstehen, was die Symbole über die Realität sagen, die sie abbilden (Offb 13,18; 17,9). Die richtige Verbindung zwischen Symbol und Realität herzustellen, ist aus zwei Gründen ein schwieriges Problem: Erstens wegen besagter Gegensätzlichkeit zwischen Symbolik und symbolisierter Realität, und zweitens, weil die Offenbarung mehrere Symbole, die miteinander unvereinbar zu sein scheinen, auf ein und dieselbe Sache bezieht. Johannes hört die Verheißung, dass der siegreiche Löwe aus dem Stamm Juda die Vollmacht hat, die versiegelte Schriftrolle des Ratschlusses Gottes zu öffnen; dann aber sieht er ein Lamm, das dasteht wie geschlachtet (Offb 5,5-6). Er hört die Zahl der Erwählten Israels: 144.000, die versiegelt sind, damit sie nicht vertilgt werden; dann aber sieht er eine unzählbare Schar aus allen Nationen, Stämmen, Völkern und Sprachen (7,4-14; 14,1-5). Da Symbolik nie eindeutig ist, hat es im Laufe der Auslegungsgeschichte so viele unterschiedliche Auslegungen der Offenbarung gegeben. Bibelausleger vertreten in mehreren Punkten eine unterschiedliche Meinung: Wie viel Symbolik enthält die Offenbarung? Anhand welcher Kriterien sollte man Symbole mit ihren Realitätsbezügen verbinden? Wie erkennt man, was ein Symbol bedeutet? Manche meinen, bei der Auslegung biblischer Prophetie – des Alten Testaments wie auch der Offenbarung – ließe sich durch eine einfach Regel gewährleisten, dass die Auslegung objektiv bleibt und dass Gottes Handeln als historische Realität anerkannt wird: Prophetische Rede solle wo immer möglich wörtlich verstanden werden und nur dort symbolisch, wo der Text Bilder ausdrücklich als Symbole bezeichnet oder wo ein wörtliches Verständnis zu einer unmöglichen oder widersprüchlichen Bedeutung führen würde. Bei der Offenbarung jedoch wirft dieser Ansatz, alles so wörtlich wie möglich zu nehmen, mehr Probleme auf, als er löst. Erstens 23
Kapitel 1: Einführung
ist schon der Begriff wörtlich problematisch. Anscheinend will man damit gewöhnlich besagen, dass ein Bild, das ein Prophet in einer Vision gesehen hat, auf physisch-natürliche Weise einem historischen Bezug entspricht. Wenn also Gott verheißt, dass Israel wieder in sein Land kommen wird, müsse sich diese Verheißung dadurch erfüllen, dass physisch-natürliche Nachkommen der Patriarchen jenes physisch-natürliche Land wieder besiedeln, das zwischen der Ostküste des Mittelmeers und dem Jordan liegt. Oder wenn Gott einen wieder erbauten Tempel verheißt (Hes 40-48), dann könne sich dies nicht in einem »geistlichen Haus« erfüllen, das aus »lebendigen Steinen«, d. h. Erlösten, erbaut ist (1Petr 2,5). Bei einem solchen Verständnis von »wörtlich« übersieht man jedoch, dass »wörtlich« eigentlich »dem Wortsinn entsprechend«11 bedeutet und der Wortsinn eines Wortes von der Literaturgattung abhängt, also davon, in welcher Art von Text dieses Wort oder dieser Ausdruck steht. Der Wortsinn symbolischer Texte besteht in der symbolischen Entsprechung zwischen der Bildrede und der gemeinten Sache, die sie beschreibt.12 Zweitens: Klare Anzeichen im gesamten Buch der Offenbarung machen überaus deutlich, dass visionäre Symbolik das vorherrschende Merkmal der Gattung dieses Buches ist. Nicht einmal der eifrigste Verfechter der »So wörtlich wie möglich«-Her 11 Der Begriff wörtlich, engl. literal, hat eine etwas andere Bedeutungsnuance als buchstäblich. Beispiel: »Die Veranstaltung ist buchstäblich ins Wasser gefallen«, d. h. sie fand tatsächlich aufgrund von Regen nicht statt. Hier würde man aber nicht wörtlich sagen. Die wörtliche Bedeutung von bspw. »Baumkrone« oder »Tischbein« ist hingegen der Wortsinn in der gegebenen Sprache: die Spitze eines Baumes (und kein königlicher Kopfschmuck) und die Standstütze einer Tischplatte (Ergänzung des dt. Herausgebers). 12 Vern S. Poythress zeigt in seinem Aufsatz »Genre and Hermeneutics in Rev. 20:1‑6«, S. 1-42: Bei einem Buch wie der Offenbarung, das sich durch visionäre Symbolik auszeichnet, müssen wir vier Bedeutungsebenen beachten. Die erste Ebene ist die linguistische, d. h. was die Worte, Teilsätze, Sätze und Absätze im linguistischen Rahmen des hellenistischen Griechisch bedeuten. Die zweite Ebene ist die visionäre: die Vision, die Johannes mittels Sprache darstellt und beschreibt. Die dritte Ebene ist die Bezugsebene: die Personen, Mächte oder historischen Ereignisse, auf die sich die Bilder, die Johannes sah, beziehen oder auf die sie verweisen. Die vierte Ebene ist die symbolische: was die visionäre Bedeutungsebene, was die Bilder, die Johannes in seinen Visionen sah, über die Bezugsebene über die symbolisierten Personen, Mächte oder Ereignisse offenbaren.
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Die Erkenntnisstrategie für die Offenbarung
meneutik erwartet, dass wir aus dem Mund des auferstandenen Herrn ein zweischneidiges Schwert hervorkommen sehen werden (Offb 1,16), oder dass er wie ein Lamm mit sieben Hörnern und sieben Augen aussieht (5,6). Selbst da, wo Symbole nicht als solche bezeichnet werden, ist uns intuitiv klar, dass wir uns in diesem Buch in einer Welt voller Symbole befinden. Gelehrte aller Schulen sind sich einig, dass das »Tier« in der Vision des Johannes ein Weltreich oder ein Weltherrscher ist, das bzw. der nicht buchstäblich so wie in der Vision geschildert aussieht – mit zehn Hörnern und sieben Köpfen und zugleich in Gestalt eines Leoparden, Bären und Löwen. Wenn wir beim Lesen der Offenbarung einer exegetischen Faustregel folgen sollen, dann dieser: Was Johannes in seinen Visionen sieht, sollten wir so symbolisch wie nur möglich nehmen. Was also verankert unsere Auslegung dieses höchst symbolischen Buches fest in der Bedeutung, die Gott damit zu vermitteln beabsichtigt? Ein Anker findet sich in unserem dritten Grundsatz: 3. Die Offenbarung ergibt nur im Licht des Alten Testaments Sinn
Das Eingangsbeispiel von Moses Stuart wie auch der Titel von Richard Bauckhams Buch Climax of Prophecy verdeutlichen, dass es höchst wichtig zu begreifen ist: Die Offenbarung präsentiert sich als Höhepunkt der Prophetie. Sie verwendet und kombiniert Bilder aus alttestamentlichen prophetischen Visionen und zeigt deren letztendliche Erfüllung. Die Herrlichkeit Gottes, die Johannes zu Beginn seiner prophetischen Berufung sieht (Offb 1; 10), wurde auch schon in früheren Zeiten geschaut, als Propheten beauftragt wurden, Gottes Botschaft aus seinem Thronsaal zu überbringen (Hes 1; Dan 9-10). Das Tier, das in Offenbarung 13 aus dem Meer aufsteigt, ist eine Kombination aus den vier Tieren von Daniel 7 – dort sind es die Weltreiche, die die Gläubigen unterdrückten, bis der Menschensohn seine Königsherrschaft von dem Hochbetagten empfing. Die zwei Zeugen von Offenbarung 11 sind die zwei Ölbäume von Sacharja 4, »die beiden Gesalbten, die vor dem Herrn der ganzen Erde stehen« (Sach 4,14). Das Unheil des Gerichts, das über die Hure Babylon kommen wird (Offb 18), ist ein Widerklang 25
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des Gerichtsunheils, das einst über Israels Feinde Tyros (Hes 27) und Babel kam (Jer 51; Jes 48). Das symbolische Vokabular der Offenbarung leitet sich nicht nur aus dem Wortschatz der prophetischen Bücher ab, sondern auch aus anderen Teilen des Alten Testaments. Der Baum des Lebens, der zu Anbruch der biblischen Geschichte im Paradies stand (1Mo 2,9), erscheint wieder bei ihrer Vollendung (Offb 2,7; 22,2). Die alte Schlange, deren mörderische Lüge die Frau verführte und die Welt in einen Abgrund des Elends stürzte (1Mo 3,1), erscheint wieder und führt Krieg gegen die Frau, deren Sohn und deren weitere Kinder – aber diesmal steht Satans Verderben fest, und er hat nur wenig Zeit (Offb 12; 20). Die Plagen, die einst Israels Unterdrücker, die Ägypter, trafen (2Mo 7-12), kommen über die Verfolger der Gemeinde (Offb 8,7.10.12; 9,3; 11,6; 16,13); so feiert auch die Gemeinde ihre Erlösung – die dem Auszug aus Ägypten ähnelt – mit dem Lied des Mose und des Lammes (Offb 15,3; 2Mo 15). Zwar finden sich nur selten exakte Zitate aus dem Alten Testament in der Offenbarung, doch Anspielungen auf alttestamentliche Bildersprache sind allgegenwärtig: Elia und seine Todfeindin Isebel; der Prophet Bileam, der die Midianiter anstiftete, Israel zu verführen; der Tempel Gottes, in dem seine Priesterkönige ihm dienen und Gebete als Weihrauch auf dem Altar darbringen, von dem das Feuer des Gerichts herabfällt wie über Sodom und Gomorrha; Israel, die Mutter des Messias; Israel, die Braut des Herrn; Israels zwölf Stämme, gerüstet zum heiligen Krieg; Gottes Kelter des Zorns; das kostenlos dargebotene Wasser des Lebens; Jerusalem, die Stadt Gottes. Dennoch ist es nicht so, dass Gott einfach Bilder aus dem Alten Testament herausnähme und sie unverändert in das Schema dieser Visionen einfügte. Die alttestamentlichen Bilder bleiben zwar erkennbar, werden aber verändert und in neuen Gefügen neu verbunden. Das ist auch zu erwarten, denn das Opfer und die Auferstehung des Lammes haben den Krieg der Zeitalter in eine neue Phase und an einen neuen Schauplatz und Handlungsort geführt. Wir wollen uns nicht an die Symbolik der Offenbarung wagen, ehe unser Denken nicht mit der reichhaltigen Bildersprache des Alten Testaments vertraut ist. Wir werden aber ebenso darauf achten, welcher Veränderung diese alten Bilder unterzogen werden, 26
Die Erkenntnisstrategie für die Offenbarung
um den Höhepunkt des bevorstehenden Sieges zu beschreiben, den das Königreich Gottes und Christi erringen wird. 4. Zahlen zählen in der Offenbarung
Zur Symbolik der Offenbarung gehören auch bestimmte häufig erwähnte Zahlen, die der zuhörenden Gemeinde die Struktur der Visionen und wichtige Gedanken vermitteln. Besonders die Zahlen Sieben, Zehn und Zwölf sowie einige ihrer Vielfachen sind von besonderer Bedeutung.13 Sieben ist die Zahl der Gemeinden, an die das Buch gerichtet ist, und demzufolge auch die Zahl der Briefe bzw. Botschaften, die der auferstandene Christus an die Gemeinden richtet. Zwar zeigen andere neutestamentliche Schriften, dass zu dieser Zeit auch in weiteren Städten im Westen Kleinasiens Gemeinden bestanden; diese sieben aber stehen stellvertretend für die Gemeinden Jesu Christi im Allgemeinen, da ihre Anzahl von sieben Vollständigkeit symbolisiert. Ebenso symbolisieren die sieben Hörner des Lammes seine Allmacht, und seine sieben Augen, dass er durch die Allgegenwart des Heiligen Geistes auf Erden allwissend ist (Offb 5,6). Die Schriftrolle, die den Ratschluss Gottes darüber enthält, »was bald geschehen muss« (1,1), ist mit sieben Siegeln versiegelt (5,1), und die Visionen, in denen das Lamm diese sieben Siegel aufbricht, gliedern den zweiten Hauptteil des Buches (6,1 – 8,2). Die sieben Posaunenstöße der Engel gliedern den dritten Hauptteil (8,6 – 11,18). Sie schildern Katastrophen, die für die Zeitspanne zwischen dem ersten und zweiten Kommen Christi verordnet sind. Diese Katastrophen sind zwar in ihrem Umfang begrenzt, bieten aber jeweils eine Vorschau des vollumfänglichen Verderbens, das erst mit den sieben Schalen ausgegossen wird. Deren Umfang ist unbegrenzt und diese Zornesschalen sind die letzten Gerichte, »denn durch diese kam der Zorn Gottes zum Abschluss« (15,1.7; 16). Wir lesen außerdem von sieben Köpfen, sieben Hügeln, sieben Königen und den sieben Geistern Gottes. 13 Auch die Zahl Vier hat in mehreren Visionen eine symbolische Bedeutung. (Ergänzung des dt. Herausgebers: Die Vier symbolisiert die Vollständigkeit und Ordnung der Schöpfung: vier Enden der Erde, vier Himmelsrichtungen, vier Weltreiche etc. Vgl. Beale: The Book of Revelation, S. 59).
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Die Zehn beziffert die Zahl der Köpfe des Drachen (Offb 12,3) und des Tieres (zehn Könige; Offb 13,1; 17,12; vgl. Dan 7,7) und eine kurze, zehntägige Zeit der Bedrängnis, die zu erdulden ist (2,10). Weit öfter noch aber kommt sie in ihrem Vielfachen vor. In ihrer dritten Potenz, 1.000, symbolisiert sie eine sehr große Zahl von Jahren (20,2-7); ferner beschreibt ihre dritte Potenz multipliziert mit zwölf die enormen Ausmaße des neuen Jerusalems von 12.000 Stadien (etwa 2.160 Kilometer14), über die es sich in alle Richtungen erstreckt – in Länge, Breite und Höhe (21,16). Oder ihre dritte Potenz wird mit dem Quadrat von zwölf multipliziert, um die Vollzahl aller Männer unter Waffen in jedem der Stämme Israels zu bezeichnen, die versiegelten »Knechte unseres Gottes«. Sie bilden die Armee des Lammes, gereinigt zum heiligen Krieg (7,4-8; 14,1‑5). Mit noch weit größeren Vielfachen (Tausende mal Tausende = Millionen; Zehntausende mal Zehntausende = Hundertmillionen) symbolisiert sie die schier endlose Zahl derer, die im Himmel das Lamm anbeten und lobpreisen (5,11-12). Zwölf ist die Zahl des Volkes Gottes: zwölf Stämme Israels (Offb 7,4-8; 21,12) und zwölf Apostel des Lammes (21,14). Die Zwölf dient somit bei der symbolischen Darstellung des Volkes Gottes als himmlisches Jerusalem dazu, dessen Gestalt zu beschreiben: die Anzahl der Tore und der Grundsteine der Stadtmauer und ihre Dicke von 12 mal 12 = 144 Ellen (rund 65 Meter), sowie die Länge, Breite und Höhe der Mauern von jeweils 12.000 Stadien. Die Zahlensymbolik wird in der Offenbarung nicht starr, sondern flexibel verwendet. Wer das nicht gewohnt ist, wird sich zum Beispiel wundern, im Eingangssegen zu lesen: »Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der da kommt, und von den sieben Geistern, die vor seinem Thron (sind), und von Jesus Christus …!« (Offb 1,4-5). Will Johannes etwa unser trinitarisches Gottesverständnis durch eines ersetzen, in dem Gott aus neun Personen besteht (Vater, Sohn und sieben Geister)? Lehnt er etwa die eindeutig trinitarische Formel des Paulus ab: »ein Geist … ein 14 Das ist eindeutig symbolisch gemeint, denn die Länge des alten Israel von Dan im Norden bis Be’er Scheva im Süden beträgt in buchstäblicher, irdischer Geographie nicht einmal 300 Kilometer.
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Die Erkenntnisstrategie für die Offenbarung
Herr … ein Gott und Vater aller« (Eph 4,4-6)? Manche Bibelübersetzungen geben diesen Ausdruck mit »siebenfacher Geist« wieder (so die englische Bibelübersetzung NIV in einer Anmerkung), und das ist richtig. Der Kontext der Offenbarung macht klar: Wenn Johannes sich von der apokalyptischen Bildersprache wegbewegt, die er aus Sacharja 4,10 übernommen hat, um direkt vom dem zu sprechen, auf den die Bilder hindeuten, wechselt er zum Singular: »Da geriet ich durch den Geist in Verzückung« (Offb 1,10; vgl. 4,2; 17,3; 21,10); »Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt!« (2,7.11.17.29; 3,6.13.22; 22,17). Johannes weiß sehr wohl, dass es nur einen einzigen Heiligen Geist Gottes gibt.15 Warum aber spricht er dann von »den sieben Geistern Gottes«? Die Zahl Sieben symbolisiert die Fülle und Vollkommenheit des Heiligen Geistes. Er wird durch die sieben Leuchter versinnbildlicht, die vor dem leuchten, der auf dem Thron sitzt – der Heilige Geist ist voll und ganz beim Vater im Himmel gegenwärtig (4,5). Er wird außerdem durch die sieben Augen des Lammes versinnbildlicht: Sie »sind die sieben Geister Gottes, ausgesandt über die ganze Erde« (5,6) – d. h. der Heilige Geist ist voll und ganz in der Gemeinde gegenwärtig, kennt alle Stärken und Schwächen jeder Gemeinde, den Druck von außen, dem sie ausgesetzt ist, und weiß, wie es in ihr wirklich aussieht. Genauso wie ein einziges Bild von den sieben Köpfen des Tieres mehrere Dinge bedeuten kann (sie sind sowohl sieben Hügel als auch sieben Könige; 17,9-10), so kann auch eine einzige Bedeutung, der Heilige Geist, durch mehrere Bedeutungsträger (Bilder) beschrieben werden – wie hier durch Leuchter und Augen.16 Wenn wir erken 15 Auch Sacharja weiß, dass es nur einen einzigen Geist Gottes gibt; in demselben Text nämlich, wo er von sieben Leuchtern (Sach 4,3) und Augen spricht (4,10), steht die Verheißung: »›Nicht durch Heeresmacht und nicht durch Gewalt (geschieht es), sondern durch meinen Geist!‹ – so spricht der Herr der Heerscharen« (4,6). 16 Bei der Methode der Gematrie, die ein alter Brauch ist, haben Zahlen außerdem eine noch weit komplexere Symbolik: Die Gematrie berechnet und deutet die Zahlenwerte von Wörtern, da in alten Sprachen die Buchstaben des Alphabets jeweils einen Zahlenwert haben. Dies macht es möglich, für Eigennamen oder Staatsnamen einen Code von Zahlensummen zu verwenden. Anscheinend deutet Offenbarung 13,18 darauf hin, dass der Leser den dortigen Code durch Ge-
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nen, welche symbolische Bedeutung Zahlen haben und wie vielfältig die Offenbarung Zahlensymbolik verwendet, dann werden wir die Botschaft verstehen: Die Zahlen sollen dazu dienen, etwas zu vermitteln; dabei darf man aber den Zahlwerten in den Visionen keine buchstäbliche (zeitliche, räumliche oder mengenmäßige) Bedeutung aufzwingen. 5. Die Offenbarung richtet sich an eine bedrängte Gemeinde
Die Gewaltdarstellung in den Visionen der Offenbarung kann Alpträume bei Kindern und Anstoß bei vermeintlich abgebrühten Erwachsenen hervorrufen. Johann Salomo Semler (1725 – 1791) meinte, man könne dem menschlichen Leser nicht die Schuld dafür anlasten, wenn er es »unangenehm und widerwärtig« finde, wie die Offenbarung Gottes Zorn über seine Feinde schildert. Solche Visionen widersprächen nämlich dem, was Semler als selbstverständlich voraussetzt: In einem Buch, dessen Urheber Gott ist, dürfe man eigentlich »nichts als nur göttliche allgemeine Liebe und Wohltätigkeit zur Erneuerung der Menschen finden«.17 Wer eine solche Meinung vertritt, hat allerdings nicht verstanden, in welcher gesellschaftlichen und geistlichen Lage sich die Empfänger der Offenbarung befanden. Die Offenbarung richtet sich an eine bedrängte Gemeinde. Sie offenbart, »was bald geschehen muss« und will daher keine eitle Endzeit-Neugierde befriedigen oder zu Ramatrie dechiffrieren soll (auf diese mögliche Deutung werden wir später noch zu sprechen kommen). Siehe Bauckham, Climax of Prophecy, »Nero and the Beast«, S. 384-452. 17 Johann Salomo Semler, Abhandlung von freier Untersuchung des Canon (17711775), zitiert bei Werner Georg Kümmel, Das Neue Testament: Geschichte der Erforschung seiner Probleme (Freiburg i. Br.; München: Alber, 2. Aufl. 1970), S. 74f. Das Zitat wurde sprachlich an das heutige Deutsch angepasst. Der von Kümmel gebotene Originaltext lautet: »Ist ihm [dem Leser] also der Ton in der Apocalypsi unangenehm und widerlich, von Vertilgung der Heiden etc.: wie soll dieser in dem Buche lauter göttliche allgemeine Liebe und Wohlthätigkeit zur Ausbesserung der Menschen finden, ohne welche er es nicht dafür ansehen kann, daß es GOtt, der lauter Liebe ist gegen die Menschen, zum besondern eigentlichen Urheber habe?« – Anm. d. Übers.: Semler, der stark vom Gedankengut der Aufklärung geprägt war, gilt als einer der Väter der Bibelkritik. Er schreibt direkt vor dem obigen Zitat: »Heilige Schrift und Wort GOttes ist gar sehr zu unterscheiden … Es ist also die Frage von der Inspiration lange so erheblich nicht …« (ebd., S. 74; Hervorhebungen im Original).
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chegelüsten anstacheln, sondern die Nachfolger Jesu in unerschütterlicher Hoffnung und einem heiligen Lebenswandel festigen. Im Verlauf der Offenbarung finden sich sieben Seligpreisungen: Glückselig sind jene, die das Wort Christi halten (Offb 1,3; 22,7), selbst wenn es sie das Leben kostet (14,13); die sich in wachsamer Erwartung der Wiederkunft Christi rein halten (16,15); die zum Hochzeitsmahl des Lammes eingeladen sind (19,9) und schließlich jene, die um ihres Glaubens willen enthauptet wurden und dadurch an der ersten Auferstehung (20,4-6) und am Baum des Lebens in der Stadt Gottes teilhaben (22,14). Diese Seligpreisungen deuten an, auf welch vielfältige Weise die Gemeinde attackiert wird: durch Verfolgung, die zum Märtyrertod führt, und durch Verführung, die zu Verunreinigung führt. Der Kampf der Gemeinde spiegelt sich außerdem in den Verheißungen wider, die dem Sieger bzw. »Überwinder«18 gelten. Die sieben Briefe an die sieben Gemeinden in Offenbarung 2-3 schließen jeweils mit einer Verheißung: »Wer überwindet …« Gewöhnlich sind diese Verheißungen ein Vorgriff auf den endgültigen Sieg, den Offenbarung 19-22 schildert: vom Baum des Lebens essen, den zweiten Tod nicht sehen, mit Christus über die Völker herrschen, eine Säule in Gottes Tempel sein, mit Gottes Namen beschriftet sein usw. Worin genau die jeweilige Gemeinde überwinden muss, hängt davon ab, worin der Herr sie zu Glaube und Treue aufruft: sei es, dass die Gemeinde von Spaltung bedroht wird, sei es durch Verfolgung von außen, durch Religionsvermischung mit heidnischen Gedanken und Praktiken oder durch selbstgefällige Kompromisse mit dem Materialismus der umgebenden Kultur. Der ärgste Feind der Gemeinde, der Drache, »die alte Schlange, die der Teufel und der Satan ist« (Offb 20,2), erweist seine große List, die durch die sieben Köpfe symbolisiert wird (12,3), indem er die Gemeinde von innen und außen angreift: durch Bedrohung an Leib und Leben sowie durch geistliche Verführung und durch materielle Verlockung. Die Visionen von Offenbarung 12-19 stellen diese verschiedenen Arten des Angriffs auf dreierlei Weise symbolisch dar: Als – 18 »Überwinden« und »siegen« ist im Griechischen dasselbe Wort, nikao.
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• das Tier aus dem Meer (Bedrohung an Leib und Leben), • das Tier aus der Erde, das später der falsche Prophet genannt wird (geistliche Verführung), • die Hure (materielle Verlockung). Diese drei Aspekte der Verführung sind zwar tatsächlich verschiedene Mächte, doch bilden sie zusammen eine konzertierte teuflische Koalition, mit der der Feind versucht, die belagerte Braut von ihrem siegreichen Herrn zu trennen. Der falsche Prophet verbreitet Lügen, um für die Anbetung des Tieres zu werben; die Hure reitet auf dem Tier und feiert den Sieg des Tieres, indem sie einen Kelch mit dem Blut der Märtyrer hochhält und damit umher prostet. Angesichts dieser Angriffe werden die, die am »Wort Gottes und Zeugnis Jesu festhalten«, aufgerufen, auszuharren und rein zu bleiben. Der Feind greift unerbärmlich an und bedient sich dabei der einschüchternden Macht der römischen Armeen – einschließlich der politisch-militärischen Muskeln der historischen Nachfolger Roms. Das Volk Jesu muss darum sein Herz stählen, um in beharrlicher Hoffnung Verfolgung zu erdulden. »Hier muss sich das standhafte Ausharren der Heiligen zeigen, die da treu bleiben den Geboten Gottes und dem Glauben an Jesus« (Offb 14,12).19 Dem Ruf zum Ausharren folgt man nicht, indem man sich wie Mönche aus der feindlichen Kultur zurückzieht, sondern indem man die Kultur mit dem Evangelium konfrontiert. Ausharren hängt daher mit der Berufung zusammen, ein treuer Zeuge Jesu zu sein. »Ich, Johannes, euer Bruder und Mitteilhaber an der Bedrängnis und am Königtum und am Ausharren in Jesus, war auf der Insel, die Patmos genannt wird, um des Wortes Gottes und des Zeugnisses Jesu willen« (1,9). Das treue Bezeugen der Botschaft Jesu brachte Johannes in Drangsal und in Verbannung auf die Gefängnisinsel Patmos. Er ist darum ein mitfühlender und glaubwürdiger Zeuge, den Jesus, der treue Zeuge (1,5; 3,14), senden kann, um die Gemeinden zu ermutigen und zu ermahnen, an der Hoffnung und am Zeugen 19 Siehe auch die Stellen in den sieben Sendschreiben, die die Gemeinden für ihr Ausharren loben und sie auffordern, daran festzuhalten (Offb 2,2-3.10.13.19.25; 3,8.10).
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dienst festzuhalten – nicht, indem sie sich von der Welt abschotten, sondern indem sie auf sie einwirken.20 Weil die Schlange sich heimtückisch einschleicht, um die Braut Christi durch glaubhaft klingende Lügen und gefällige Kompromisse auf Abwege zu locken, muss die Gemeinde auch dadurch überwinden, dass sie sich rein hält. Die weißen Gewänder der Überwinder symbolisieren ihren Sieg über die Versuchung zur Unreinheit. Das heißt also: Die Erlösten sind tauglich, als königliche Priester den Tempel Gottes zu betreten und ihm freudig in seiner Gegenwart zu dienen (Offb 3,4-5.17-18; 22,14-15). Wenn auch das weiße Leinen für ihre gerechten Taten steht (19,7-8), so ist doch die Reinheit, die sie vor dem dreimal heiligen Gott annehmbar macht, nicht ihr eigener Verdienst; vielmehr resultiert diese Reinheit daraus, dass die Gläubigen durch das allerwertvollste Waschmittel rein wurden: »… sie haben ihre Gewänder gewaschen und sie weiß gemacht im Blut des Lammes« (7,14). Unsere Auslegung der Offenbarung muss von der Frage geleitet sein: Was will Gott dadurch im Lebenswandel seines Volkes bewirken? Wenn wir zwar jeden einzelnen Ausdruck erklären, jede Anspielung auf alttestamentliche Schriften oder auf die griechisch-römische Gesellschaft identifizieren, jede Querverbindung zurückverfolgen und jedes Geheimnis dieses Buches erhellen können, trotzdem aber aus Furcht vor der öffentlichen Meinung verstummen, vor dem zu erwartenden Leid zurückschrecken oder uns dadurch verführen lassen, dass die westliche Wohlstandsgesellschaft »Sicherheit, Komfort und Vergnügen« verspricht,21 dann haben wir das Buch der Offenbarung noch nicht einmal ansatzweise so verstanden, wie Gott es will. Der Drache greift die Gemeinde zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten auf verschiedene Weise und aus verschiedenen Richtungen an: In manchen Teilen der Welt fährt er einen Frontalangriff in Form brutaler Verfolgung durch feindlich gesinnte Regierungen oder Mitmenschen. Anderswo gleicht die 20 Zum Thema, angesichts von Bedrängnis Zeugnis zu geben bzw. ein Zeuge Jesu und seines Wortes zu sein, siehe auch Offb 1,2; 2,13; 6,9; 11,3.7; 12,11.17; 17,6; 19,20; 20,4. 21 P. D. James bezeichnet unsere Gesellschaft als bar jeder Hoffnung und deshalb auch ohne Gewissen, Verantwortung und Mitleid (The Children of Men, S. 60).
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Gefahr einer heimtückischen, schleichenden Infektion, die schläfrig und taub macht und das Immunsystem schwächt, sodass man Irrlehren nicht mehr erkennt. Anderswo wiederum verführt der Drache geschickt zur Anpassung an die Welt und zu Kompromissen mit der Welt, weil dies angenehme Vorzüge mit sich bringt. Eines aber gilt immer: Die Gemeinde wird immer angegriffen und bedrängt, in jeder Epoche und an jedem Ort. Unsere einzige Sicherheit liegt darin, den Feind und seine Mächte zu erkennen und an Jesus, unserem Schutzherrn und König, festzuhalten. 6. In der Offenbarung geht es um das, »was bald geschehen muss«
Viele Zeitangaben in der Offenbarung sind rätselhaft und verlangen in den vor uns liegenden Kapiteln unsere ganze Aufmerksamkeit: »zehn Tage« (Offb 2,10); »42 Monate« (11,2; 13,5), »1260 Tage« (12,6), »eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit« (12,14), »tausend Jahre« (20,2-7). Eine der klarsten und sicher wörtlich gemeinten Zeitangaben ist jedoch die wiederholte Angabe, dass die Visionen des Johannes etwas zeigen, »was bald geschehen muss« (1,1). Der Appell im Prolog, auf die Botschaft der Offenbarung zu hören und sie zu bewahren, wird durch die Begründung unterstrichen: »denn die Zeit ist nahe« (1,3). Und damit wir nicht meinen, dass hinter den Kulissen eine lange Verzögerung oder ein geheimer Aufschub vorgesehen sein könnte – eine ausgedehnte Kluft zwischen Johannes’ Visionen und ihrer Erfüllung –, wird am Schluss des Buches das dringliche Eröffnungsmotiv umso klarer wiederholt: Und er sprach zu mir: Diese Worte sind gewiss und wahrhaftig, und der Herr, der Gott der Geister der Propheten, hat seinen Engel gesandt, seinen Knechten zu zeigen, was bald geschehen muss. Und siehe, ich komme bald. Glückselig, der die Worte der Weissagung dieses Buches bewahrt! (Offb 22,6-7) In Ergänzung zu diesem Echo auf Offenbarung 1 wird in Offenbarung 22 noch eine weitere Anweisung hinzugefügt, die ein Gegenstück zu Daniel 12,4 bildet. Daniel erhielt damals die Anordnung: 34
Die Erkenntnisstrategie für die Offenbarung
»Du aber, Daniel, halte das Gesagte (= diese Offenbarungen) unter Verschluss (= geheim) und versiegle das Buch bis zur Endzeit« (Dan 12,4). Diese Aufforderung zum Versiegeln verdeutlicht, dass zwischen Daniels Prophetie und ihrer Erfüllung ein langer Zeitraum liegt: »Denn die Offenbarungen sollen verschlossen (= verborgen) und versiegelt bleiben bis zur Endzeit« (Dan 12,9; vgl. 8,26). Johannes hingegen soll die Worte seiner Weissagung nicht versiegeln, »denn die Zeit ist nahe« (Offb 22,10). Das Lamm hat die Siegel der Schriftrolle aufgebrochen und entfaltet eine Vorschau auf Gottes Plan für die Weltgeschichte – aber nicht, um sein Volk mit einem Fernblick auf eine Erlösung in weiter Zukunft zu trösten. Das war bei Daniel und seinen Zeitgenossen der Fall. Die Offenbarung hingegen tröstet unmittelbar die Zeitgenossen des Johannes im 1. Jahrhundert mit der Zusage, dass die bevorstehenden Monate und Jahre fest in der starken Hand des Lammes liegen. Diese Erklärung am Anfang und Ende der Offenbarung ist bemerkenswert: Im Gegensatz zu den Visionen Daniels geht es in diesem Buch um Dinge, die »bald« eintreten sollen. Über die Datierung der Offenbarung sind die Gelehrten geteilter Meinung (manche datieren sie auf die 60er Jahre, andere auf Mitte der 90er Jahre), doch die meisten glauben, dass sie gegen Ende des 1. Jahrhunderts verfasst wurde. Seit Johannes bis heute sind nun schon mehr Jahrhunderte vergangen als zwischen Daniels Zeit und der Erfüllung der meisten seiner Prophezeiungen. Wie kann es dann im Buch des Johannes um Dinge gehen, die aus Sicht jener sieben Empfängergemeinden des 1. Jahrhunderts »bald« geschehen sollten? Oder liegt unsere Zeit so weit hinter dem Horizont der Offenbarung, dass dieses Buch uns nur als Fenster in die Vergangenheit dienen kann und betrifft sie weder unsere Gegenwart noch unsere Zukunft direkt? Mit dieser kniffligen und wichtigen Frage werden wir uns später noch beschäftigen. An dieser Stelle aber müssen wir anerkennen, wie wichtig dieser sechste Grundsatz für die Auslegung der Offenbarung ist: Sie gab den Christen des 1. Jahrhunderts einen Einblick in den Plan Gottes für ihre eigene Zeit. Wir können somit zumindest schließen: Deutet man die Visionen in einer Weise, die gänzlich außerhalb des Bezugsrahmens der ursprünglichen Empfänger liegt, dann ist das mehr als fragwürdig. Beginnen wir aber unsere 35
Kapitel 1: Einführung
Auslegung unter der Annahme, dass nach Gottes Willen die Gläubigen des 1. Jahrhunderts die Botschaft der Offenbarung verstehen sollten, dann werden wir diese Visionen besser vor dem Hintergrund alttestamentlicher Metaphorik verstehen, als wenn wir sie in den Rahmen der Technik oder Weltpolitik des 21. Jahrhunderts zwängen. Dieser Grundsatz hilft uns auch, die Offenbarung im Kontext der kulturellen und intellektuellen Mächte zu verstehen, der die Gemeinden Kleinasiens im 1. Jahrhundert ausgesetzt waren: Dazu gehören religiöse Institutionen, politische Strukturen, Kriege, Naturkatastrophen und vielleicht sogar das symbolische Vokabular jüdischer Apokalyptik oder heidnischer Mythen. Gott herrscht so souverän über die Weltgeschichte, dass er jede Schattierung einer Erfahrung seines Volkes benutzen kann, um sein Wort zu vermitteln. 7. Gott und sein Gesalbter, Christus, behalten den Sieg
Diese Einleitung in die Offenbarung ist zugegebenermaßen nicht so ausführlich wie dicke oder mehrbändige Kommentare. Doch Detailreichtum kann andererseits auch mehr verwirren als erhellen. Dann sieht man den Wald vor Bäumen nicht mehr. Wir brauchen den Blick für das Grundmuster, in das sich jedes Einzelteil des Puzzles einfügt. Im nächsten Kapitel werden wir dieses Grundmuster – das Gesamtbild und die Gliederung der Offenbarung – untersuchen und den Aufbau der Visionen und ihre Wechselbeziehung zueinander verstehen. Das wichtigste Grundmuster ist dabei die Fortentwicklung vom Kampf zum Sieg22 – und die Klarstellung, wer die Sieger sind. Die Offenbarung ist ein Buch, das von Anbetung durchdrungen ist und dessen Botschaft immer wieder von Lob- und Ruhmesliedern unterbrochen wird.23 Gott wird darin nicht nur ange 22 Ergänzung des dt. Herausgebers: In der Theologie und in der Auslegungsgeschichte der Offenbarung gibt es dafür das bekannte Begriffspaar Ecclesia Militans (die streitende bzw. kämpfende Gemeinde) und Ecclesia Triumphans (die siegreiche Gemeinde). 23 Die gottesdienstlichen Passagen der Offenbarung können bei der Lektüre der Offenbarung durch großartige Musik bereichert werden, die auf den Liedtexten in der Offenbarung basiert. In der klassischen Musik sind die Offenba-
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Die Erkenntnisstrategie für die Offenbarung
betet, indem er für seine ewigen Eigenschaften und seine Schöpfermacht erhoben wird (Offb 4,8.11), sondern besonders auch, indem sein Triumph als Erlöser gerühmt wird: Durch das Lamm siegt er über die Feinde, die seine Gemeinde bedrohen und ihm seine höchste Würde abzustreiten versuchen. Vor allem rühmen die Anbetungsszenen und die Loblieder den Sieg Jesu als Lamm Gottes, die Niederlage und den Untergang seiner und unserer Feinde, die Rechtfertigung24 seiner Märtyrer und die Einführung des neuen Himmels und der neuen Erde (5,9-10.12.13; 7,10-12; 11,1518; 15,3-4; 16,5-7; 19,1-7). Die Offenbarung malt zwar die Macht der Widersacher in all ihrer Abscheulichkeit deutlich vor Augen, doch in ihrem Schlusswort geht es nicht um den »alt bösen Feind«, dessen »grausam Rüstung« »groß Macht und viel List« ist,25 sondern vielmehr um den freudigen Lobpreis derer, die Jesus, der Messias Gottes, erlöst hat. Diese Hoffnung spornt die leidende Gemeinde an, die Drangsal zu erdulden, und die in Versuchung stehende Gemeinde, sich ihrem Bräutigam als reine Braut zu erhalten. Zusammenfassung Dieses einleitende Kapitel hat einige der wichtigsten Grundsätze zur Auslegung der Offenbarung aufgezeigt. Diese Grundsätze ergaben sich aus einer sorgfältigen Untersuchung, zu welcher Literaturgattung die Offenbarung zählt und auf welche Weise solche Texte Stilmittel und Metaphorik benutzen, um ihre Botschaft zu kommunizieren. In den folgenden Kapiteln werden wir diese Erkenntnisstrategie auf die Probe stellen, wenn wir den Text der Ofrungszitate in Händels Oratorium Messias zwar wohlbekannt, aber deshalb nicht weniger gewaltig. 24 Anm. d. Übers.: Die Begriffe »rechtfertigen« und »Rechtfertigung« werden im vorliegenden Buch meist im eschatologischen Sinn benutzt, d. h. dass Gott sich bzw. die Gläubigen öffentlich als souverän, im Recht und als rechtmäßige Sieger erweist, und nur selten wie bei Paulus im Sinne von »aus Gnade für gerecht erklären« (im juristischen Sinn). 25 So heißt es im berühmten Lied »Ein’ feste Burg ist unser Gott« von Martin Luther.
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Kapitel 1: Einführung
fenbarung durchgehen. Fassen wir zusammen, was wir bis hierher festgestellt haben: 1. Die Offenbarung wurde gegeben, um zu offenbaren. Sie formuliert ihre Kernaussage so klar, dass selbst bloße Zuhörer beim Vorlesen sie zu Herzen nehmen und den Segen empfangen können, den sie verheißt. 2. Die Offenbarung ist ein Buch, das »gesehen« werden soll – ein Buch voller Symbole und bewegter Bilder. Weil das wahre Wesen mächtiger Personen und Institutionen in unserer Welt gewöhnlich nicht offenkundig, sondern verschleiert ist, wurde die Offenbarung in Form von Visionen gegeben, die voller Symbole sind und die das wahre Wesen der Gemeinde, ihrer Feinde und ihres Schutzherrn auf paradoxe Weise klarstellen. 3. Die Offenbarung ergibt nur im Licht des Alten Testaments Sinn. Nicht nur die Visionen von Propheten wie Hesekiel, Daniel und Sacharja, sondern auch historische Ereignisse wie Schöpfung, Sündenfall und Exodus liefern den Wortschatz und die Requisiten für die Symbole in den Visionen des Johannes. 4. Zahlen zählen in der Offenbarung. Weil die Offenbarung Zahlen symbolisch verwendet, müssen wir erkennen, was sie bedeuten, statt zu versuchen, sie als berechenbare Zahlenwerte direkt in unsere Erfahrungswelt zu übertragen, in der wir alles mit Kalendern und Kilometerzählern messen. 5. Die Offenbarung richtet sich an eine bedrängte Gemeinde. Ihr Zweck ist, uns die Facetten des Kampfes und die Strategien des Feindes zu zeigen, sodass wir auf die Angriffe mit treuem Ausharren und wacher Reinheit reagieren und so durch das Blut des Lammes überwinden. 6. In der Offenbarung geht es um das, »was bald geschehen muss«. Wir müssen bedenken, dass sie die Erfahrungswelt unserer Glaubensgeschwister in den sieben kleinasiatischen Gemeinden des 1. Jahrhunderts betrifft. Vor diesem Hintergrund müssen wir sie verstehen. In der Offenbarung geht es nicht um Ereignisse und feindliche Mächte außerhalb der Erfahrungswelt der damaligen Christen. 38
Die Erkenntnisstrategie für die Offenbarung
7. Gott und sein Gesalbter behalten den Sieg. Die Offenbarung ist von Liedern und Szenen der Anbetung durchdrungen, weil das Thema, das sie durchzieht, der Triumph Gottes durch das Lamm ist – auch wenn sie ein äußerst grauenhaftes Bild der bösen Mächte zeichnet. Wir lesen dieses Buch, um den Ruf des Königs zu beherzigen, der uns ermutigt und motiviert, anbetend vor ihm niederzufallen. Ein weiterer wichtiger Teil unserer Erkenntnisstrategie besteht darin, die Struktur der Offenbarung zu beachten. Diese Struktur verdeutlicht auf vielfältige Weise, wie die einzelnen Visionen und Texte zusammenhängen. Sie liefert den Rahmen, in dem sich die Einzelteile zusammenfügen. Im nächsten Kapitel werden wir diese Struktur untersuchen und ihre Merkmale aufzeigen, die uns eine Gesamtschau über den Inhalt des Buches liefern. Dabei werden wir auch noch weitere Grundsätze feststellen, die sich aus dem Bibeltext ergeben und uns zeigen, wie die Visionen miteinander und zu den realen Dingen in Verbindung stehen, die sie symbolisieren.
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KAPITEL 15
Zusammenfassung: Wozu soll uns dieses Buch dienen?
Wenn wir mit der Auslegung der Offenbarung ringen, liegt die Frage auf der Hand: »Was um alles auf der Welt bedeutet diese seltsame Buch nur?« (Oder besser: »Was um alles außerhalb der Welt bedeutet es?«) Wenn wir darin bizarren Visionen begegnen, die unserer Erfahrungswelt völlig fremd sind, ist es nur natürlich und berechtigt, dass wir uns daranmachen, das Rätsel zu lösen, und dass wir versuchen, die Botschaft dieses Buches so gut wie irgend möglich zu verstehen. Dabei wird bald deutlich, dass die Frage nach der Bedeutung des Buches eine weit wichtigere Frage aufwirft: »Wie müssen wir dieses Buch lesen?« Wir können nicht herausfinden, was die Offenbarung bedeutet, ehe wir nicht verstehen, um welche Art von Literatur es sich handelt, und ehe wir keine Auslegungsstrategie finden, die dieser Art von Literatur gerecht wird. Im Bilde gesprochen: Mit verschiedenen Literaturgattungen ist es wie bei Warenlieferungen, die in verschieden geformten »Verpackungen« ankommen (der jeweilige Inhalt wird in unterschiedlichen Mitteln transportiert). Jede »Verpackung« besteht aus bekanntem Material – der allgemein bekannten Sprache. Gleichzeitig hat die Verpackung aber auch in eine bestimmte Form, um den Inhalt in geeigneter Weise zu übermitteln. Wie wir festgestellt haben, vermittelt die Offenbarung ihre Botschaft (den Inhalt) überwiegend in Form der Symbolik. Dieses bildhafte Vokabular für die Botschaft der Offenbarung wurde bereits im Alten Testament durch die dortigen Ereignisse und prophetischen Visionen vorbereitet. Um die Aussage der bild413
Kapitel 15: Zusammenfassung
haften Botschaft zu verstehen, ist es entscheidend zu wissen, wie man diese Bilder betrachten muss.1 Wenn wir uns jedoch damit zufrieden geben, die Antwort auf alle Fragen der Semantik und Hermeneutik zu haben, werden wir nicht bis zu der entscheidenden Frage vordringen, von der Gott will, dass wir sie uns beim Lesen der Offenbarung stets stellen: »Wie sollen wir von diesem Buch profitieren?« Die Bibel ist kein Leichnam, der nur passiv darauf wartet, dass neugierige Medizinstudenten ihn wissbegierig sezieren. Sie ist ein lebendiges, zweischneidiges Schwert, das aus dem Mund des siegreichen Menschensohns hervorgeht und die Gedanken und Absichten unseres Herzens durchbohrt. Sie ist ein Hammer, der Felsen zerschmettert; ein Samenkorn, das aufgeht und wächst; ein Regenguss, der nie zu dem zurückgeht, der ihn gab, ohne das zu bewirken, wozu er ihn gesandt hat. Gottes Wort hat etwas an uns zu bewirken: »Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes ganz zubereitet sei, zu jedem guten Werk völlig ausgerüstet« (2Tim 3,16-17). Die Bibel ist nicht nur dazu gegeben, um zu lehren, unser Verständnis zu bereichern und unser Wissen zu erweitern, obwohl sie auch das bewirkt. Gott sendet sein Wort auch, um uns zurechtzuweisen; um uns zu zeigen, wo wir falsch liegen; um uns zu korrigieren, um uns zurechtzubringen und uns wieder auf den rechten Kurs zu leiten; und um uns in der Gerechtigkeit zu erziehen, indem er uns gute Verhaltensmuster wie lauteren Wandel, Güte und freudigen Gehorsam tief ins Herz einprägt. Deshalb wollen wir am Ende unserer Untersuchung einmal kurz Abstand von Fragen der Auslegungstheorie und des Erkenntnisgehalts nehmen, um uns zu fragen: Was will Gott bei uns, den Lesern der Offenbarung, durch dieses Buch ändern? Schließlich wurde die Offenbarung für eine bedrängte Gemeinde geschrieben (siehe den fünften Grundsatz von Kapitel 1 in diesem Buch). Auch wir sind nicht weniger als die ursprünglichen Empfänger der Offenbarung in den Westküstengemeinden Kleinasiens eine bedrängte Gemeinde. An manchen Orten wird die Ge 1 Siehe Dennis E. Johnson, »The Rules of the Road«, S. 8-10 u. 56f.
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Wozu soll uns dieses Buch dienen?
meinde heute ebenso offen und gewaltsam angegriffen wie in Pergamon – dort, wo Satans Thron stand und Antipas sich als treuer Zeuge Jesu erwies, der sein Leben für das Wort Gottes und das Zeugnis Jesu hingab. An anderen Orten ist dieser Angriff genauso raffiniert oder unterschwellig, wie die geistliche Abstumpfung, der die Gemeinde in Sardis erlegen war, oder wie die blasierte Selbstgefälligkeit, die die Laodizeer blind für ihre geistliche Armut gemacht hatte. Das Tier, der falsche Prophet und die Hure sind immer noch die genauso gefährlichen Waffen des Drachen in seinem vergeblichen Krieg gegen die Heiligen, wie sie es zur Zeit des Johannes waren – damals in Form der politischen und militärischen Stärke des Römischen Reiches, dem Kaiserkult, bei dem Rom und dessen Herrscher angebetet wurden, und der abgöttischen Begierde nach sozialer Anerkennung und weltlichem Luxus. Sehen Sie Ihre Erfahrungen aus der richtigen Perspektive! Wir nehmen Gegenstände dreidimensional wahr, weil unsere zwei Augen sie aus zwei leicht verschiedenen Blickwinkeln sehen. Ohne diese unterschiedliche Perspektive unserer zwei Augen, die von unserem Gehirn auf geheimnisvolle Weise zusammenfügt wird, könnten wir keine räumliche Tiefe wahrnehmen. Wir würden dann dem Augenschein nach in einer zweidimensionalen Welt leben. Die Offenbarung stellt mithilfe paradoxer Ausdrucksweise dar, was die Gemeinde ist und welche Erfahrungen sie in der jetzigen Welt macht. Damit liefert sie uns die unterschiedlichen und einander ergänzenden Perspektiven, die wir brauchen, um den rechten Kurs für unser Leben zu finden. Wir leben zwischen zwei Welten: dem ersten Himmel und der ersten Erde, die zur Vernichtung bestimmt sind, und der neuen Schöpfung, zu der wir schon jetzt gehören – als Gottes heilige Stadt und als Braut, die jetzt für ihren Bräutigam geschmückt wird. Die Offenbarung Jesu wurde durch Johannes den Gemeinden gegeben, um uns zu helfen, die paradoxen Situationen und Erfahrungen zu bewältigen, die für den gegenwärtigen Zustand des »Schon jetzt« und »Noch nicht« typisch sind. 415
Kapitel 15: Zusammenfassung
Wir sind im wahrsten und tiefsten Sinne des Wortes sicher und geborgen: Gott der Herr, der Allmächtige, beschützt uns; das Lamm, das überwunden hat, verteidigt uns. Wir gehören zu Gottes versiegeltem Volk, das Gottes Namen auf der Stirn geschrieben trägt. Was auch immer von heute an bis zu jenem Tag des gewaltigen Zornes Gottes und des Lammes geschehen mag: Wir wissen, dass wir an diesem Jüngsten Tag ohne Furcht vor ihm stehen und ihn sogar freudig erwarten können. Wir gehören zum »gemessenen Heiligtum« Gottes; sein Geist bewahrt es eifersüchtig vor jeder Verunreinigung, die dazu führen würde, dass er aus unserer Mitte weicht. Wir sind die zwei unbesiegbaren Zeugen Gottes. Seine Feinde können uns nicht zum Schweigen bringen, ehe wir unseren Auftrag erfüllt und das Zeugnis abgelegt haben, das er uns in unserer Generation anvertraut hat. Selbst wenn der Tod scheinbar die Oberhand gewinnt und wir im Staub oder auf der Straße der Stadt liegen, wird sein Sieg doch nur kurzlebig sein. Die Offenbarung verdeutlicht auch in brutaler Offenheit, dass der Ruf in die Nachfolge Christi ein Ruf zum Leiden sogar bis in den Tod ist. Die Realität von Schikanen, Ablehnung, Gefängnis, Schläge und Martyrium für die Jünger Christi überraschte die ursprünglichen Empfänger der Offenbarung nicht. Trotzdem kann sie durchaus die Frage verwirrt haben: »Warum muss es so schmerzhaft sein, so viel kosten, dem König der Könige nachzufolgen?« Jesu Antwort auf ihre Verzweiflung lautet: Durch seinen Tod und seine Auferstehung hat er bereits die entscheidende Schlacht gegen den Drachen gewonnen. Er hat den Ankläger aus dem himmlischen Gerichtssaal hinausgeworfen, so dass die jetzigen Leiden der Gemeinde nur Symptome des frustrierten Todeskampfes Satans sind. Er weiß, dass er nur wenig Zeit hat, und versucht, gegen Christus zurückzuschlagen, der ihn bereits besiegt hat. Mehr noch: Jesus zeigt uns, dass sein Sieg über den Feind unserem Sieg den Weg gebahnt hat. So wie der Löwe vom Stamm Juda gesiegt hat, indem er als Lamm geschlachtet wurde, so besiegen auch wir als seine Zeugen den Drachen, wenn wir unser Leben nicht lieben, und sei es im Angesicht des Todes. Was unsere himmlische, wahre Identität in Christus betrifft, sind wir das gemessene und geschützte Heiligtum; was unsere alltägliche, diesseitige Erfahrung betrifft, sind wir 416
Wozu soll uns dieses Buch dienen?
der ungemessene Vorhof, der den gottlosen Heiden preisgegeben ist, damit sie ihn zertreten. Beide Pole dieses Paradoxons stärken uns, um in Hoffnung auszuharren, weil wir berufen sind, zwischen diesen beiden Welten zu leben. Wenn wir die Augen davor verschließen, wie unsanft realistisch die Offenbarung das Leben der Gemeinde darstellt – ein Leben voll Leiden und Martyrium –, dann wird es uns eiskalt auf dem falschen Fuß erwischen, wenn Schmerz, soziale Ausgrenzung oder sogar gewaltsamer Widerstand über uns hereinbrechen. Sind womöglich so viele Gemeinden und Christen in unserer westlichen Kultur deshalb so schlecht auf harte Zeiten vorbereitet, weil wir unsere Ohren absichtlich vor dem Aufruf der Offenbarung verschließen, Leiden zu erwarten und zu erdulden? Erklärt dies, warum Christen von Gott enttäuscht sind, wenn er ihnen nicht das ruhige Leben schenkt, das sie erwarten, und sie stattdessen aufruft, Not zu ertragen und im Glauben zu wandeln anstatt im Schauen? Andererseits aber dürfen wir auch nicht nur die Trübsale im Blick haben und dabei die Bilder ignorieren, mit denen die Offenbarung verdeutlicht, dass die Gemeinde in Gottes starker Hand sicher ist. Wenn wir das versäumen, würde die Erkenntnis, wie schwach die Gemeinde in der Welt ist und wie offenkundig mächtig ihre Feinde sind, unsere Hoffnung erdrücken. Wenn wir aber unsere Erfahrungen und den Zustand der Gemeinde in der Welt durch beide Brillengläser sehen, die uns die Offenbarung mit ihrer zweifachen Perspektive gibt, dann werden wir zugerüstet sein, in nüchterner Hoffnung auszuharren. Wenn man sie auch verachtet, verhöhnt und unterdrückt, sie unter Spaltung schmachtet, durch Irrlehren betrübt, und rufen heilge Wächter: »O Herr, wie lange noch?«, so muss die Nacht der Nächte dem Morgen weichen doch! Die Kirche nie vergehet! Der Herr selbst sie bewahrt 417
Kapitel 15: Zusammenfassung
und leitet, liebt und pfleget bis an den Jüngsten Tag. Wenn wir auch falsche Väter in ihrer Mitte sehn, Verleumder und Verräter: so bleibt sie doch bestehn!2 Erkennen Sie das wahre Gesicht Ihrer Feinde! Die Offenbarung erinnert uns immer wieder daran, dass Menschen und Institutionen nicht so sind, wie sie äußerlich scheinen. Wir müssen hinter die Kulissen sehen, um beurteilen zu können, was wirklich hinter historischen Ereignissen und unseren eigenen Erfahrungen steht. Die Offenbarung ruft die Gemeinde, die Zeugen Jesu, dazu auf, ein weises Urteilsvermögen an den Tag zu legen, damit wir uns nicht von einem beeindruckenden Äußeren blenden lassen, das doch nur die hohle und hässliche Wirklichkeit verbirgt. Erkennen Sie das Tier!
Die Regierungsmacht, die durch das Tier symbolisiert wird, kann durchaus Gutes bewirkten. So eilte auch Rom in Notzeiten manchen der Städte Kleinasiens zu Hilfe. Es ist daher kein Wunder, dass Kaiser (zumindest nach ihrem Tod) im Osten des Reiches als »Herr und Retter« gerühmt wurden. Folglich überrascht es nicht, dass die Völker der Welt das Tier mit Worten rühmen, die allein Gott zustehen: »Wer ist dem Tier gleich? Und wer kann mit ihm kämpfen?« Im Grunde aber ist all das nur eine Illusion: Letzten Endes herrschte Rom nicht zum Wohle seiner Vasallenstaaten oder Untertanen, sondern zum eigenen Nutzen; seine scheinbar unbezwingbare Militärmacht und sein Verwaltungsapparat sollten sich letztlich als zu fragil erweisen, um sein ausgedehntes Reichsterri 2 Ins Deutsche übertragen nach Samuel J. Stone, »The Church’s One Foundation« (1866), in Trinity Hymnal, Hg. Lawrence C. Roff, überarb. Aufl. (Philadelphia: Great Commission Publications, 1990), S. 347.
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Wozu soll uns dieses Buch dienen?
torium zusammenhalten zu können. Ebenso wird auch keine einzige spätere Weltmacht, die den Menschen verherrlicht (obwohl er vom Teufel getrieben ist), jemals die Gerechtigkeit und Allmacht verkörpern, die unser bedingungsloses Vertrauen und Lob verdient. Das Lamm herrscht in Gerechtigkeit und mit eisernem Stab über die Heiden; seine Nachfolger dürfen sich nicht betören lassen, die Staatsmacht anzubeten, als ob sie der Schlüssel zum Heil wäre. Ebenso wenig dürfen wir uns vor einem gottlosen Staat in Furcht erbeben. Die Offenbarung stellt zwar das Tier in all seiner grotesken Gewalttätigkeit bloß; sie zeigt aber auch: Der Plan des Drachen, die Gemeinde durch die Weltverschwörung des Tieres zu vernichten, wird von Gott durchkreuzt. Gott widersteht dem und wird letztlich all seine Feinde ins Verderben bringen. Scheinbar gewinnt der Drache durch das Tier die Oberhand, indem er die Stimme der Märtyrer zum Schweigen bringt. Doch gerade dann und gerade dadurch überwinden die Gläubigen ihre Feinde – indem sie dem Evangelium treu bis in den Tod sind. Meinen Sie womöglich, dass aktuelle Entwicklungen der Regierungspolitik Ihre Hoffnungen zerschmettern? Setzen Sie in einer Gesellschaft, die völlig aus dem Ruder läuft, Ihre Hoffnung auf den Staat, von dem Sie erträumen, dass er Recht und Ordnung wiederherstellt? Sicher, die Regierung ist Gottes Dienerin, die er eingesetzt hat, um für Recht und Ordnung zu sorgen; und jeder Anflug von Anstand und Gerechtigkeit in der weltlichen Justiz ist ein Segen, den unser gefallenes Geschlecht nicht im Geringsten verdient. Aber die Offenbarung erinnert uns daran, wie hässlich es unter der Fassade selbst der besten weltlichen Institutionen aussieht. Die Visionen der Offenbarung rufen die Diener Christi auf, dem weisen Rat des Psalmisten zu folgen: »Vertraut nicht auf Edle, auf einen Menschensohn, bei dem keine Hilfe ist« (Ps 146,3). Erkennen Sie den falschen Propheten!
Verführung und Irrlehre, die durch den falschen Propheten (das »Tier aus der Erde«) symbolisiert werden, kann viele irrleiten, denn Verführer berufen sich auf beeindruckende Erfahrungen oder vollbringen große Zeichen, statt demütig die von Gott geoffenbarte Wahrheit, das Zeugnis Jesu, zu lehren. Satan und seine 419
Kapitel 15: Zusammenfassung
Diener können als Engel des Lichts auftreten. Die Staatsreligion scheint so glaubwürdig und befriedigend, so ansprechend und friedvoll, so nützlich für die Gesellschaftsordnung und so dienlich für die Eintracht der Kulturen – so lange jeder brav mitmacht. Augenschein und Erfahrungen bieten jedoch keine Orientierung, was wirklich wahr ist. So sehr das Tier aus der Erde auch dem Lamm ähneln mag, man darf ihm nicht trauen, denn es spricht wie der Drache. Wie kann man feststellen, was geistlich wahr und echt ist? Zahllosen Gemeindemitgliedern – wie auch immer sie sich zur Bibel als dem Wort Gottes bekennen mögen – fehlt es an gesundem Unterscheidungsvermögen und sie bewerten religiöse Behauptungen und geistliches Leben aufgrund von Erfahrungen. Sie weigern sich nicht nur, geistliche Verantwortungsträger am Wort Gottes zu messen (so wie es die Gemeinde von Ephesus tat und die Gemeinde von Thyatira unterließ), sondern in ihrem Alltag schwankt auch ihre Zuversicht, ob Gott sie liebt. Ihre Ehrfurcht vor dem heiligen Gott wechselt mit ihren Stimmungen und Erfahrungen ebenso stetig wie das ewige Auf und Ab der Gezeiten: »Ich habe eine Gehaltserhöhung bekommen; also liebt Gott mich.« – »Mein Freund hat mich verlassen; also hat Gott sich von mir abgewandt.« Die Offenbarung sagt uns immer wieder, dass wir dem äußeren Schein niemals trauen können. Ebenso wenig dürfen wir jemals den religiösen Trendsettern trauen. Sie gehen mit einer eingängigen Botschaft hausieren, die nie unseren Hochmut angreift und uns nie vor der schrecklichen Majestät Gottes auf die Knie wirft. Die Ältesten in Gottes himmlischem Thron saal hingegen fallen vor seiner vollkommenen Heiligkeit auf ihr Angesicht! Bewahren Sie die Worte der Weissagung dieses Buches! Halten Sie am Wort Gottes und am Zeugnis Jesu fest! Das allein ist Ihr sicherer Leitstern in einer Welt, in der es vor angenehmen, glaubhaften Lügen nur so wimmelt. In dieser Welt voll religiöser Falschmünzerei und voller geistlicher Trickkünstler werden wir als Nachfolger des Löwen aus dem Stamm Juda nur dann den rechten Weg finden, wenn wir an dem wahren und zuverlässigen Wort festhalten, das er uns gegeben hat. 420
Wozu soll uns dieses Buch dienen?
Erkennen Sie die Hure!
Die Verlockung durch die Götzen des irdischen Wohlstandes und der gesellschaftlichen Akzeptanz, die durch die Hure symbolisiert werden, ist die vielleicht tödlichste List Satans gegen die Nachfolger Jesu. Schließlich müssen wir für unseren Lebensunterhalt sorgen, und je mehr wir verdienen, desto mehr können wird für die Mission spenden – oder für spießige Kleinigkeiten ausgeben, für die wir Gott ganz gewiss dankbar sind (neuere, größere, lautere Unterhaltungselektronik, die nicht nur die ganze Wand füllt, sondern die Wände sogar wackeln lässt; ein SUV für Wochenendausflüge ins Gelände usw.). War es nicht unvernünftig, dass die Gemeinde des 1. Jahrhunderts von Neubekehrten erwartete, sich vom Vergnügen und der strategisch wichtigen Vernetzung in Handelsgilden nur deshalb fernzuhalten, weil solche Partys zu Ehren heidnischer Gottheiten stattfanden oder sexuelle Unmoral förderten? Und was, wenn man Kompromisse bei moralischen Grundsätzen schließen musste, um im Römischen Reich Handelsbeziehungen aufrechtzuerhalten – zum Beispiel, indem man sich am Sklavenhandel beteiligte? (Was entspräche dem an Ihrem Arbeitsplatz?) Ist das nicht bloß der Preis, den man dafür bezahlen muss, um in dieser schmutzigen, aber lukrativen Welt am Geschäftsleben teilzuhaben? Ist das nicht bloß die traurige Kehrseite, die man in Kauf nehmen muss, um weiter Anteil an den Konsumgütern der Welt zu haben, die nach Babylon eingeführt werden? Sicher würde Jesus von seinen Nachfolgern weder verlangen, ihre finanzielle Sicherheit zu gefährden noch sie an ihrem Wirtschaftserfolg hindern, wenn es nur um ein paar unbedeutende Gewissensfragen geht … – oder etwa doch? Die Klagen der Könige, Importeure und Seeleute über die Zerstörung Babylons klingen wie eine gespenstische Ouvertüre zu dem manisch-depressiven Wahnsinn, in den jene verfallen, die vom technischen Fortschritt, einer überhitzten Wirtschaft und E-Commerce berauscht sind. Die sog. »Dotcom-Blase«3 zum Bei 3 Eine im März 2000 geplatzte Börsen-Spekulationsblase, die die aufstrebende, aber überschätzte Branche der Internettechnologie betraf und weltweit mit enormen Vermögensverlusten einherging.
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Kapitel 15: Zusammenfassung
spiel ergab in der westlichen Welt zunächst eine manische Explosion falschen Wohlstands, der dann Anfang des 3. Jahrtausends implodierte. Das führte bei denen, die Babylons Cocktail verschlungen hatten, zu einer tiefen Depression – wirtschaftlicher wie psychologischer Art. Wir vertrauen darauf, dass unsere Computer und das Internet funktionieren; doch als das schicksalhafte Jahr 2000 nahte, wurde die technisch hochentwickelte Welt von Ängsten ergriffen: Man fürchtete, ein Fehler, den Programmierer Jahrzehnte zuvor aus Mangel an technischem Weitblick begangen hatten (die Jahreszahl nur zweistellig anzugeben), könnte lebensbedrohlich für die Welt der Technik werden. Die Welt elektronischer Datenverarbeitung überlebte den 1. Januar 2000 jedoch praktisch unversehrt. Deshalb investieren Babylons Liebhaber jetzt umso mehr Energie und Hoffnungen in Cyberspace und Datentechnik und erheben ein an sich nützliches Werkzeug zu einem falschen Erlöser. Doch das Volk Jesu darf sich von Babylons Kosmetik nicht betören lassen. Wie verlockend ihr Gesamteindruck derzeit auch sein mag, ist die Hure im Grunde ein blutsaugender Vampir, der den Menschen Leben und Freude raubt und die, die ihrer List verfallen, nicht sättigt, sondern verzehrt. Erkennen Sie Ihren Helden in seiner wahren Herrlichkeit! Wann immer die Offenbarung auf unser Herz so wirkt, wie Gott es beabsichtigt hat, werden wir Jesus mehr vertrauen, lieben und fürchten. So drastisch die Offenbarung auch die schwere Artillerie des Drachen darstellt, so wenig soll uns das in Alpträume stürzen und nachts schweißgebadet aufwachen lassen. Sie soll unser Herz und unseren Blick von uns selbst weg auf Christus hin wenden. Er allein soll uns vor Augen stehen: der Same der Frau, der den Kopf der alten Schlange zertreten hat und jetzt zur Rechten Gottes auf dem Thron sitzt. Er ist der treue Zeuge; darum können wir seinem Wort vorbehaltlos vertrauen. Er ist der Menschensohn, der mit unendlicher, ewiger Vollmacht bekleidet wurde; darum muss man seinem Befehl sofort und freudig folgen. Er ist der siegreiche Löwe aus Juda, der wie sein Vater David im Namen des Herrn auszieht, 422
Wozu soll uns dieses Buch dienen?
um die riesigen Feinde des Volkes Gottes zu bekämpfen – und sie besiegt. Er ist das Lamm, das geschlachtet ist, und gerade dadurch hat er den Sieg errungen. Die Erlösten, für die er sein Blut vergossen hat, hat er nicht nur vom Joch des Teufels und dessen tödlicher Herrschaft befreit, sondern er hat sie auch erkauft, damit sie das Eigentum des lebendigen Gottes sind. Er ist der Heerführer der himmlischen Scharen, der gegen die Mächte der Ungerechtigkeit in den Kampf zieht und sie in seinem heiligen Zorn vernichtet. Dadurch rechtfertigt er seine leidenden Heiligen und zahlt ihren Mördern in gleichem Maße heim, was sie getan haben. Seine flammenden Augen durchdringen Masken und erforschen die Herzen. Sein zweischneidiges Schwert führt Krieg gegen alles, was verunreinigt und zerstört, sei es draußen in der Gesellschaft oder innerhalb seiner Gemeinde. Und er ist weder ein abwesender Herrscher noch ein unnahbarer Held; er wandelt unter den Leuchtern und ist immer in seinen Gemeinden gegenwärtig – in Freude und Leid, ob wir treu sind oder versagen. Er ist der Bräutigam, der seine Braut schon geliebt hat, ehe die Welt geschaffen wurde. Er hat in seiner unvergleichlichen Liebe in die Weltgeschichte eingegriffen und sein Leben geopfert, um sich die Braut zu erwerben. Seine Liebe ist jetzt ständig tätig, um die Braut immer schöner zu machen, bis sie an unserem großen Hochzeitstag vollendet ist. Wenn Sie an Jesus als den Christus denken, haben Sie ihn dann in all den Bildern vor Augen, mit denen die Offenbarung ihn beschreibt? Wenn Sie meinen, dass Sie Ihre Sünden vor anderen gut verbergen, denken Sie dann an seine Augen, die wie Feuerflammen sind? Wenn Angst Ihr Herz erfüllt – Angst um Ihr Leben, Ihre Familie oder die Gemeinde Christi –, bekämpfen Sie dann diese Angst mit dem Bild dessen, der auf dem weißem Pferd reitet, gegen den auch die schlimmsten Waffen und letzten Mittel des Teufels ohnmächtig sind? Wenn Sie verunsichert sind und nicht wissen, wem Sie trauen können oder welchen Weg Sie einschlagen sollen, klingt Ihnen dann die Stimme des treuen Zeugen im Ohr: »Diese Worte sind zuverlässig und wahr«? Wenden Sie sich dann diesen Worten in der Erwartung zu, dadurch den rechten Weg zu finden? Wenn der Ankläger Sie immer wieder in Ihrem Gewissen anklagt, obwohl er doch aus dem Himmel verstoßen wurde, stehen 423
Kapitel 15: Zusammenfassung
Sie dann mit Johannes vor Staunen sprachlos da und schauen auf das Lamm, das geschlachtet wurde? Es vergoss sein Blut, um Sie reinzuwaschen und Sie mit feinen Leinengewändern zu bekleiden, die er selbst schenkt, die strahlend rein sind, um Sie – ja, Sie! – zu Gottes wertvollem Schatz zu machen. Haben Sie bisher die Offenbarung nur deshalb studiert, um einige ihrer Rätsel zu lösen, die Ihnen schon immer Kopfzerbrechen bereiteten? Dieses Buch hat Ihre Fragen beantwortet? Schön, aber bitte geben Sie sich damit nicht zufrieden! Ich bitte Sie inständig: Legen Sie die Offenbarung nicht beiseite, ehe Sie nicht deren eindringliche Bilder unseres Herrn und Heilands noch tiefer in Ihr Herz geprägt haben! Erforschen Sie das Buch weiter! Erfassen Sie noch gründlicher, wie jedes dieser Bilder Ihre Beziehung zu Jesus vertieft und wie Sie auf jede Prüfung reagieren, durch die er Sie auf Ihrem Pilgerpfad führt – ja, den er mit Ihnen geht. Erkennen Sie sich selbst in Ihrer wahren Schönheit! Ein Liederdichter schreibt: »Ich liebe deine Gemeinde, o Gott! Du hast ihre Mauern vor Augen; du liebst sie wie deinen Augapfel und hast sie auf deine Hand geschrieben.«4 Das ist allerdings leichter gesagt (oder gesungen) als getan; und noch leichter geht das, wenn man nicht konkret wird, sondern abstrakt bleibt. Gemeinden sind oft unattraktiv, weil sie aus Christen von Fleisch und Blut bestehen. Es fällt schwer, sie zu lieben. Die meisten der sieben Gemeinden in Kleinasien werden von ihrem Herrn für irgendetwas gelobt – für die eine oder andere Stärke, aber selbst ihre besten Eigenschaften sind mit den unterschiedlichsten Fehlern behaftet: Lieblosigkeit, Irrglaube, Heuchelei, Tolerierung tödlicher Irrlehre, hochmütige Selbstzufriedenheit, abscheuliche Unmoral, geistlicher Ehebruch (d. h. Götzendienst) usw. Welcher Bräutigam könnte eine derart befleckte Braut schön finden? Nun, Jesus liebt die Gemeinde und erfreut sich an ihr. Er sagt sogar zu den Laodizeern, für die er nicht das geringste Lob übrig 4 Timothy Dwight, »I Love Thy Kingdom, Lord« (1800), in Trinity Hymnal.
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Wozu soll uns dieses Buch dienen?
hat: »Ich überführe und züchtige alle, die ich liebe« (Offb 3,19). Natürlich ist er für die Flecken nicht blind, noch wird er sie unbehandelt lassen; das würde die Braut entstellen, wenn der Tag unserer Vermählung kommt. Vielmehr zeigt die Offenbarung, wie weit das Lamm schon gegangen ist und künftig noch gehen wird, um aus uns die Heilige Stadt zu machen, in der er für immer wohnen wird. Christus liebt seine Gemeinde und bindet sich an sie mit »Seilen der Liebe« (Hos 11,4), die kein äußerer Feind je lösen könnte – und auch kein Versagen unsererseits. Im letzten Porträt der Offenbarung ringt Johannes regelrecht um Begriffe, mit denen er die Herrlichkeit des neuen Jerusalems angemessen ausdrücken kann. Jesus ruft uns auf, seine Gemeinde mit seinen Augen zu sehen und uns von ihrer Schönheit so ergreifen zu lassen wie er. Wer hätte gedacht, dass wir für den Menschensohn, dessen flammende Augen Herz und Nieren erforschen, jemals so schön sein könnten? Sind wir doch durch Zorn, Begierde, Streit, Stolz, Spaltung, Unordnung, Falschheit und Versagen mehr als beschmutzt! Sicherlich sind wir mit einem solch üblen Strafregister nicht nur als Einzelne, sondern auch als ganze Gemeinden unwürdig, bei der Hochzeitsfeier auch nur als Diener aufzuwarten, geschweige denn die Braut zu sein, an der das Lamm sich erfreut! Doch das geradezu skandalöse Wunder der Gnade ist: Obwohl wir so unwürdig sind, liebt unser Gott uns dennoch! Er liebt uns so sehr, dass er den höchsten Preis bezahlt, um uns von unserer Unreinheit zu reinigen und uns mit seiner Reinheit zu bekleiden – mit dem feinen Leinen, das er schenkt, um seine Braut wunderschön zu machen. Lieben Sie die Gemeinde, deren Mitglied zu sein Christus Sie berufen hat? Haben Sie bei all den Fehlern und Spannungen in der Gemeinde die Hoffnung, dass Sie und Ihre Geschwister eines Tages in heiliger Schönheit erstrahlen? Wenn Ihre Gemeinde scheinbar einen geistlichen Rückschlag nach dem anderen erlebt – wenn sie »zerrissen und zerspalten, bedrängt von harter Not«5 ist –, sind Sie dann versucht, diese Gemeinde aufzugeben und auf eigene Faust 5 Aus dem Lied »Die Kirche steht gegründet«, deutsch von Anna Thekla von Weling, orig. »The Church’s One Foundation« von Samuel John Stone.
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Kapitel 15: Zusammenfassung
weiterzumachen? Scheinen die sogenannten Heiligen, mit denen Sie sich jeden Sonntag reiben, eher Stolpersteine statt Wegweiser auf dem Weg Ihrer Freundschaft mit Christus und für Ihr Wachstum in seiner Gnade zu sein? Dann betrachten Sie diese Gemeinde noch einmal durch Jesu Augen und in dem hellen Licht ihrer letztendlichen Bestimmung! Jesu Augen sehen all die Flecken und Runzeln der Gemeinde, doch unsere Fehler schmälern nicht seine Liebe zu uns! Auch ändern sie nichts daran, dass er sehnsüchtig den Tag erwartet, an dem er die Gemeinde vor sich stellen wird: »in herrlicher Schönheit, ohne Flecken und Runzeln oder dergleichen, sondern heilig und tadellos« (Eph 5,27). Wenn wir die Braut auch nur ansatzweise durch die Augen ihres Bräutigams sehen, dann schenkt uns das neue Hoffnung und tröstet unser verzagtes Herz, damit wir in Liebe zueinander ausharren. Die Offenbarung ist ein Buch, das gesehen werden will. Darum beschäftigen sich vier dieser sieben abschließenden praktischen Überlegungen, was die Offenbarung an uns bewirken soll, mit der Frage, wie sie unsere Wahrnehmungen verändert: die Wahrnehmung unserer Erfahrungen, unserer Feinde, unseres Helden und von uns als Gemeinde. Wenn diese veränderten Wahrnehmungen, diese neuen Perspektiven unser Herz zutiefst prägen, werden sie auch unseren Umgang mit Prüfungen und mit anderen Menschen völlig verändern. Harren Sie aus, wenn Sie leiden! Die Gemeinden des 1. Jahrhunderts, an die Johannes schrieb, hatten Verfolgung um ihres Glaubens willen erlitten. In mindestens einem Fall war ein Märtyrer zu beklagen (»Antipas, mein treuer Zeuge«, Offb 2,13). In den folgenden Jahrhunderten sollte sich die Missbilligung seitens des Römischen Reiches gegenüber dieser neuen Religion noch zu ausuferndem Widerstand, Bedrohung und blutiger Aggression verschärfen. Das war erst der Anfang; denn die Kirchengeschichte ist mit den Leichen der Märtyrer übersät, die von Moslems, Hindus, Animisten, Atheisten und sogar von anderen Christen ermordet wurden. Dieser Preis der Jüngerschaft scheint ziemlich weit entfernt zu sein von dem, was die meisten Christen 426
Wozu soll uns dieses Buch dienen?
im Westen erleben; dieser hohe Preis ist aber auch im 3. christlichen Jahrtausend nach wie vor das, was die Erfahrung vieler unserer Geschwister in aller Welt prägt. Diese ernüchternde Wahrheit ruft uns zu einer zweifachen Reaktion. Erstens demütigt sie uns. Sie macht uns noch deutlicher, wie relativ unbedeutend doch die Wehwehchen sind, die die meisten von uns um des Namens Christi willen erdulden müssen – vielleicht ein paar Schikanen am Arbeitsplatz, Geringschätzung und Verleumdung durch die Medien oder (weit schmerzlicher) eine Entfremdung von Freunden oder der Familie. Wenn man von geliebten Angehörigen und Freunden abgelehnt wird, macht das wirklich traurig. Vielleicht aber können wir diesen tiefen Schmerz mit größerer Geduld und Würde ertragen, wenn wir bedenken: Anderen, die am Zeugnis Jesu festhalten, drohen Gefängnis, Schläge, Folter und Tod. Die Offenbarung sagt uns offen: Wir sollten nicht meinen, das Leben in dieser alten, gefallenen Welt sei schön und unbeschwert! Vielmehr müssen wir auf große und kleine Leiden vorbereitet sein und ihnen mit Hoffnung und festem Mut begegnen. Zweitens rufen uns die realistischen Ermahnungen der Offenbarung, Leiden um des Glaubens willen zu erdulden, zur Solidarität mit unseren leidenden Geschwistern auf: Dort, wo die Verfolgung heute am intensivsten ist, sollen wir die Gemeinde unterstützen und uns mit ihr identifizieren. Wenn es bei uns keine gewalttätige Verfolgung gibt, ist das etwa eine Rechtfertigung dafür, nicht in die Klage der Märtyrer und die Gebete der leidenden Heiligen einzustimmen, die als Weihrauch vor Gottes Thron aufsteigen? Sollten wir etwa nicht dafür beten, dass sie von ihren und unseren Feinden erlöst werden? Dass unsere Sache und Jesu Name verteidigt werden? Wenn wir wie die Laodizeer Überfluss an weltlichen Gütern haben, sollte uns das nicht zu blasierter Selbstgefälligkeit bewegen, sondern zu Mitgefühl und aufopferungsbereiter Hilfeleistung. Wir sollen jede Gelegenheit suchen, mit Gott wohlgefälligen Mitteln das Leid seiner Kinder zu lindern. Als Petrus seiner Leser drängt, dem Drohen des Teufels zu widerstehen, ordnet er diese Prüfungen in ihren weltweiten Zusammenhang ein und ermahnt seine Empfänger, mit der gesamten Gemeinde solidarisch zu sein: »Dem leistet Widerstand in Glaubensfestigkeit; ihr wisst ja, dass die glei427
Kapitel 15: Zusammenfassung
chen Leiden euren Brüdern in der ganzen Welt auferlegt werden« (1Petr 5,9). Wir im Westen, die derzeit eine Ruhephase weitgehend frei von physischer Verfolgung genießen, müssen uns genau diese Grundhaltung aneignen und uns mit der Familie Gottes auf der ganzen Welt identifizieren. Bleiben Sie rein, wenn faule Kompromisse locken! Derzeit ist in unserem Kulturkreis die geistliche Verführung eine größere Gefahr für die Gemeinde als physische Bedrohung, Unterdrückung und Verfolgung. Wirtschaftliche Sicherheit, Wohlergehen und gesellschaftliche Akzeptanz sind Götzen, die das Herz vieler Christen betören. Die Postmoderne toleriert alles, außer die in ihren Augen Intoleranten. Die postmoderne Kultur polemisiert gegen christliche Wahrheiten und allgemeingültige Werte (Treue, Gerechtigkeit, Mitleid mit den Schwachen). In einem solchen Umfeld beginnen manche Christen allmählich, die postmoderne Haltung nicht nur für plausibel, sondern auch für zweckmäßig zu halten. Man kommt nun einmal besser in der Gesellschaft zurecht, wenn man den Meinungsmachern zustimmt, dass alles relativ sei, dass jeder nun mal andere Vorlieben habe und dass alles eine Frage des Geschmacks sei. Das traf auch auf das 1. Jahrhundert zu – solange dort niemand die politische Oberherrschaft Roms in Frage stellte. Dieselbe zurückhaltende Toleranz funktioniert auch im 21. Jahrhundert gut, wenn wir nicht bei denen anecken wollen, die über unsere berufliche oder finanzielle Zukunft entscheiden. Der nächste Schritt ist die Frage: »Wenn ich schon den Glauben aufgegeben habe, dass Jesus Herr über meinen Nächsten ist, über meine Kollegen oder meinen Chef und dass er die Vollmacht hat, auch für sie festzulegen, was Wahrheit und Irrtum sowie Gut und Böse ist, hat Jesus dann überhaupt noch die Vollmacht, mir vorzuschreiben, was ich glauben und tun soll?« Die Visionen der Offenbarung zeigen uns, wie wirksam die verlockenden Lügen des Teufels sind und mit welch täuschendem Deckmantel der Drachen daherkommt, um uns zu verführen. Geld und Genuss sind ebenso attraktive Götzen wie auch die Hure in 428
Wozu soll uns dieses Buch dienen?
ihren scharlachroten und purpurnen Gewändern mit ihren Perlen und Edelsteinen. Doch der Kelch, den sie reicht und der Lust verspricht, enthält ein Elixier des Todes. Das sagt Jesus, der treue und wahrhaftige Zeuge. Die Unterhaltungsindustrie tut so, als sei Reinheit arrogant, spießig oder bieder. Glauben Sie das? Oder glauben Sie Jesus, wenn er sagt, dass echte Reinheit – also keine Selbstgerechtigkeit, sondern die frohe Reaktion eines aus Gnade befreiten Herzens – in seinen Augen das Schönste auf der Welt ist? Seien Sie ein Zeuge, während Gott wartet! Menschen, die sich als verachtete und unterdrückte Minderheit in einer durchweg abweisenden und feindlichen Gesellschaft wahrnehmen, neigen entweder zu Kompromissen und Anpassung oder dazu, sich einzuigeln und abzuschotten. Wenn die Gesellschaft mit den Waffen der Verfolgung auf uns zielt, sind wir vielleicht geneigt, auf Jesu Ruf zum Ausharren so zu reagieren: Wir ziehen den Kopf ein und ducken uns, um als Ziel möglichst klein und schwer zu treffen zu sein. Wenn die Attacke weitaus raffinierter und heimtückischer erfolgt, schrecken wir vielleicht vor jedem Kontakt mit Menschen zurück, die eine Infektionsquelle sein könnten. Jesus ruft uns in der Offenbarung zu einem anderen Umgang mit unserem Minderheitenstatus auf. Wir dürfen weder falsche Kompromisse schließen und uns anpassen, um Verfolgung auszuweichen, noch uns einschmeicheln, um akzeptiert zu werden. Ebenso wenig aber dürfen wir uns in ein sicheres Ghetto zurückziehen, in dem wir unter uns sind. Als Minderheit des Herrn in einer feindlichen Welt ist die Gemeinde berufen, Zeugen Jesu zu sein und sich furchtlos in die Gesellschaft einzubringen, weil wir gewiss sind: Er wird für uns sorgen, so lange wir einen Auftrag auf Erden haben. Christi Ruf zum Ausharren ist kein Befehl, grimmig und zähneknirschend den Mund zu halten, sondern ein Ruf, mit offenem Herzen und offenem, zeugnisbereitem Mund als Botschafter des Königs zu dienen – einer törichten Welt zu dienen, die diese Botschaft braucht, aber nicht verdient. Da wir wissen, dass wir selbst töricht sind und diese Botschaft nicht verdienen, aber 429
Kapitel 15: Zusammenfassung
brauchen, fahren wir fort, das Zeugnis Jesu freudig und liebevoll weiterzugeben, so lange Gott in seiner Geduld wartet. Wir wissen, dass er durch dieses Zeugnis alle sammelt, die er erkauft hat – bis der Letzte hinzugekommen ist. So wird einst die Vollzahl des wahren Israel Gottes – Erkaufte aus jedem Volk und Stamm, aus jeder Nation und Sprache – vor seinem Thron stehen und ihm freudig dienen. Und wir werden sein Angesicht sehen. »Amen. Komm, Herr Jesus!«
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ANHANG A
Ein kurzer Überblick über das Buch der Offenbarung Die sieben Sendschreiben (Kap. 1 – 3)
Jesus ist der verherrlichte Menschensohn, der durch seinen Heiligen Geist in seinen Gemeinden gegenwärtig ist (1,9-20). Er kennt ihre Situation und ihre Werke und er weiß, dass sie angegriffen werden: durch religiöse Verführung, Verfolgung und durch die Verlockungen in Form von Vergnügen, Wohlstand, Behaglichkeit und Anpassung (2-3). Die sieben Siegel (4,1 – 8,1)
Jesus ist der siegreiche Löwe, weil er als das Opferlamm starb. Er hat die Vollmacht zu offenbaren, was in der Weltgeschichte geschehen wird (4-5). Auf sein Gebot werden die Feinde der Gemeinde bis zuletzt bestraft (6,1-8): durch militärische Eroberung (das weiße Pferd), Krieg und Blutvergießen (das rote Pferd) und Nahrungsmittelknappheit (das schwarze Pferd), was zum Tod durch Gewalt, Hunger und Krankheiten führt (das fahle Pferd). Seine Märtyrer müssen zwar noch eine Weile abwarten, bis ihre Feinde vernichtet sind (6,9-11), doch Gottes Gerechtigkeit wird kommen (6,12-17). Durch all das beschützt Jesus sein Bundesvolk, das symbolisch als vollzählige Armee aus zwölf Stämmen dargestellt wird (7,1-8), die aus allen Völkern der Welt stammen. Daher wird nichts uns von seiner Liebe trennen (7,9-17). Wenn Jesus die Plagen über die bösen Mächte der Erde ausgießt, erhört er damit die Gebete, die Hilferufe seines Volkes (8,1-5). Die Posaunen: Warnsignale des Gerichts (8,2 – 11,18)
Jesus wird begrenzte, von Gott verordnete Gerichte über die Erde bringen – als Signale, die das große Gericht vorausschatten und die 431
Anhang A
Bewohner der Erde zur Umkehr rufen: Kriegsauswirkungen – verbrannte Erde, das Meer wird zu Blut, das Trinkwasser wird verunreinigt, der Himmel wird durch Rauch verdunkelt (8,6-12). Schlimmer noch: Die Rebellen, die sich gegen Gott erhoben haben, werden von Dämonen gequält, die diese Feinde in Verzweiflung und Tod stürzen (V. 9). Jesus aber bezeugt Johannes zuverlässig, dass er nicht für immer geduldig abwarten muss (V. 10). In der Zwischenzeit kann nichts der Zeugen-Gemeinde schaden, bis ihre Aufgabe vollendet ist; und selbst wenn sie nach außen hin unterliegt (der Tod der Märtyrer), ist das ihr Sieg (11,1-14). Am Ende wird die Weltherrschaft unserem Herrn und seinem Christus gehören (11,15-18). Drache vs. Lamm: der Kern des Konflikts (11,19 – 15,4)
In der Mitte der Offenbarung zeigt uns ein »Röntgenbild« den inneren, ursächlichen Kern des Konflikts: Christus kämpft gegen den Drachen. Geburt, Tod und Inthronisierung des Kindes Evas bzw. Israels durchkreuzen Satans Vollmacht, die Gläubigen anzuklagen (12,1-12). Alles, was Satan in seinem Todeskampf noch tun kann, ist die Gläubigen auf Erden anzugreifen (12,13-13,1): durch Verfolgung (das Tier aus dem Meer, 13,1-10), Verführung (das Tier aus der Erde, 13,11-18) und Lust (die Hure, 14,8; 16,9; 17-18). Das Lamm und seine jungfräulich reine Armee nehmen siegreich den Thron im himmlischen Zion ein (14,1-5; 15,1-4) und das Lamm wird seine Feinde für den Tod seiner Blutzeugen richten (14,6-20). Die Schalen: Gottes Zorn wird vollendet (15,5 – 16,21)
Das Gericht, das durch die begrenzten Katastrophen vorausgeschattet wurde, kommt nun vollends über jene, die dem Drachen durch die zwei Tiere und die Hure gedient haben: Weder Erde noch Meer, Wasserquellen oder Sonnenlicht kann noch Leben schützen und erhalten (16,1-9). Die letzte Verschwörung des Drachen, die Mächte und Menschen der Erde gegen die Gemeinde Christi zu sammeln, führt zum Verderben der Rebellen (16,10-21). Die Hure Babylon (17,1 – 19,10)
Die Verführungsmacht der Welt (die Hure) wurde bisher durch die autoritären politischen Mächte unterstützt (das Tier, 17,17). Die 432
Ein kurzer Überblick über das Buch der Offenbarung
Hure berauschte sich am Tod der treuen Zeugen Jesu (17,6; 18,6; 19,2). Doch der Glanz der Frau auf dem Tier ist nur täuschender Schein und ihr verschwenderischer Wohlstand wird ihr abgenommen. Alle, die die Annehmlichkeiten so liebten, die sie gab, werden ihren Untergang mit ansehen (18,1 – 19,5). Die Braut Jesu wird gerechtfertigt (19,6-10). Die tausend Jahre, die letzte Schlacht und das Jüngste Gericht (19,11 – 21,8)
Wenn der Drache, das Tier und der falsche Prophet die Mächte der Welt versammelt haben, um die Gemeinde zu vernichten (16,14), wird Jesus seine Feinde besiegen und sie für immer in den Feuersee werfen (19,11-21; 20,7-10). Bis dahin jedoch ist Satan gebunden, d. h. daran gehindert, diese weltweite Verschwörung gegen die Gemeinde anzuzetteln (»tausend Jahre« lang = für lange Zeit). Während dieser Zeit leben und herrschen die Märtyrer, die auf Erden starben, mit Christus im Himmel (20,1-6). Jesu Sieg gipfelt im Gericht über alle Menschen, bei dem die Rebellen für die Taten verdammt werden, die in ihren »Strafakten« verzeichnet sind (20,11-15); die Heiligen aber, die im »Bürgerverzeichnis« des Lammes stehen, werden im neuen Himmel und auf der neuen Erde als Gottes Braut und Stadt begrüßt (vgl. 21,1-8). Die neue Schöpfung und die Braut Jerusalem (21,1 – 22,21)
Nachdem ihre Feinde vernichtet wurden, wird die Gemeinde vollzählig in makelloser Schönheit als Braut des Lammes und Tempel Gottes dastehen und seine Herrlichkeit widerspiegeln. Die Überwinder werden den neuen Himmel und die neue Erde erben (21,1‑8) und sich für immer an der Gegenwart Gottes erfreuen. Selbst als die Gemeinde ihrem Bräutigam zuruft: »Komm, Herr Jesus!« (22,20), gewährt die Verzögerung seiner Ankunft den Durstigen noch immer Zeit, zu ihm zu kommen, damit er ihnen das Wasser des Lebens gibt (22,17).
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ANHANG B
Die vier Auslegungsschulen zur Offenbarung
Im Laufe der letzten 19 Jahrhunderte hat die Gemeinde darum gerungen, das Buch der Offenbarung zu verstehen. Die wichtigsten vier Auslegungsschulen, die daraus hervorgingen, sind der Historizismus, der Futurismus, der Präterismus und der Idealismus. Obwohl umstritten ist, woher manche dieser Ansichten stammen und wie alt sie sind, kann man aus den vorhandenen klaren Indizien schließen, dass man verschiedene Formen des Historizismus und Idealismus bis zurück ins Mittelalter oder sogar bis zur Zeit der Kirchenväter zurückverfolgen kann. Dennoch gilt: Wenn es auch stets weise ist, jene Ausleger sorgfältig zu beachten, die zeitlich und kulturell nahe an der Abfassungszeit eines neutestamentlichen Buches lebten, so kann man doch nicht allein am Alter einer Schule festmachen, ob sie richtig liegt. Wenn heute ein Kommentar zur Offenbarung entdeckt würde, der kurz nach der Zeit der Apostel verfasst wurde (beispielsweise zu Beginn des 2. Jahrhunderts), dann könnte man sich vorstellen, wie alle vier Schulen diesen Kommentar jeweils für sich beanspruchen würden. Würde ein solcher Kommentar sagen, dass sich viele der Visionen bereits in damaligen Ereignissen erfüllt hätten, die seit dem Tod des Johannes bis zum 2. Jahrhundert geschahen, dann sähen Historizisten und Präteristen sich dadurch bestätigt; auch Idealisten könnten diesen alten Kommentator für sich vereinnahmen. Würde dieser fiktive Kommentar außerdem erwarten, dass andere Visionen sich noch in Zukunft erfüllen, dann würden Futuristen und Historizisten jubeln (wenn auch aus verschiedenen Gründen), und Idealisten sowie einige Präteristen (nämlich jene, die das Tier und die Hure nicht als Jerusalem und 435
Anhang B
das abgefallene Judentum deuten, sondern sie mit Rom gleichsetzen) wären immer noch überzeugt, dass dieser antike Ausleger ihre Sicht stützt. Erst mehrere Jahrhunderte nach Abfassung der Johannesoffenbarung wird deutlich, worin sich die vier Auslegungsschulen unterscheiden, nämlich hinsichtlich Frage, in welcher historischen Reihenfolge sich die prophetischen Visionen erfüllen. Vereinfacht gesagt, stimmen Historizismus und Idealismus darin überein, dass die Visionen der Offenbarung die gesamte Zeitspanne zwischen Himmelfahrt und Wiederkunft Christi am Ende der Weltgeschichte symbolisieren. Diese beiden Schulen unterscheiden sich aber in der Frage, was die Visionen bedeuten und in welcher Beziehung sie zueinander stehen. Futuristen und Präteristen wiederum stimmen überein, dass sich die Visionen auf eine enger begrenzte Zeitperiode konzentrieren, die entweder direkt vor der Wiederkunft Christi liegt, die (für uns) noch zukünftig ist (daher die Bezeichnung Futurismus), oder die kurz nach der Abfassung der Offenbarung eintrat (und damit für uns Vergangenheit ist; deshalb die Bezeichnung Präterismus). Die Auslegungsschulen unterscheiden sich auch in ihrer jeweiligen Deutung der Symbolik der Visionen. Bei einigen Visionen stimmen alle darin überein, welche geschichtlichen Ereignisse sie symbolisieren: das erste Kommen und die Auferstehung des Messias in Offenbarung 12,1-6) und seine Wiederkunft in 19,11‑21. Historizismus, Futurismus und Präterismus wenden – jeder auf seine Weise – diesen Grundsatz des konkreten historischen Bezugs auf alle Visionen allgemein an und versuchen, eine direkte Verbindung zwischen ihrer Symbolik und einer buchstäblichen Erfüllung herzustellen, also zwischen den Visionen und bestimmten Personen, Institutionen oder Ereignissen in Welt, Kultur und Kirchengeschichte. Der Idealismus hingegen betrachtet die Visionen mehr als Symbole für abstrakte Entwicklungen oder Mächte, die in einer Vielzahl historischer Einzelereignisse Ausdruck finden können, ohne auf ein einziges bestimmtes Ereignis beschränkt zu sein. Als überzeugter Idealist habe ich zum Beispiel argumentiert, dass das Tier Ausdruck im alten Rom fand; das Prinzip des gewaltsam aufgezwungenen Staatskults wird sich aber nochmals in horrendem Ausmaß in der kurzen Zeit manifestieren, wenn 436
Die vier Auslegungsschulen zur Offenbarung
Überblick über die vier Auslegungsschulen der Offenbarung1 Erstes Kommen Christi
Zerstörung Jerusalems 70 n.Chr.
Wiederkunft Christi
Untergang Roms 5. Jhdt.
Welt-/Kirchengeschichte Präterismus Historizismus Futurismus Idealismus
der Drache losgelassen wird. Ich bin aber auch überzeugt, dass das Tier – da es Eigenschaften aus allen vier Tieren von Daniel 7 kombiniert – über bestimmte historische Verkörperungen hinausgeht und man es deshalb nicht mit nur einer dieser Manifestationen gleichsetzen darf, und erst recht nicht mit einem einzigen bestimmten Menschen. Prämillennialisten sind fast ausnahmslos Futuristen und betonen bei der Deutung der Visionen oft ihren Grundsatz, »so wörtlich wie möglich« auszulegen. Wir sollten daher erwarten, dass sich der Futurismus sehr stark von den anderen Richtungen unterscheidet, wenn es darum geht, ob die Visionen symbolischer Natur sind oder wörtliche, materielle Beschreibungen bestimmter Personen, Institutionen und Ereignisse. Allerdings sind sich Futuristen ebenso wie die Vertreter anderer Positionen genau bewusst, dass die Visionen der Offenbarung symbolischer Art sind. Sie unterscheiden sich von den anderen Schulen nicht in der Frage, ob die Details der Visionen symbolisch gemeint sind, sondern darin, was diese Symbole bezeichnen. Futuristen deuten die zwei Zeugen von Offenbarung 11 ebenso wenig wie andere Ausleger als Ölbäume oder 1 Diese Grafik wurde vom dt. Herausgeber hinzugefügt und stammt (leicht abgewandelt) aus Samuel E. Waldron: Endzeit? Eigentlich ganz einfach! (Oerlinghausen: Betanien Verlag 2013), S 184.
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Anhang B
Leuchter, sondern als Menschen, obwohl Johannes sagt: »Diese sind die zwei Ölbäume und die zwei Leuchter« (Offb 11,4). Da die Zeugen Menschen sind, stimmen Futuristen mit anderen Auslegungsschulen überein, dass auch das Feuer, das aus ihrem Mund hervorgeht, nicht materiell oder wörtlich gemeint ist. Sogar manche der heute populären futuristischen Ausleger verstehen die Visionen als Symbolik und nicht als journalistische Berichterstattung. Die Heuschrecken aus dem Abgrund als Kampfhubschrauber zu deuten, die an einer Luftschlacht im Nahen Osten teilnehmen, ist nicht weniger symbolische Auslegung, als in ihnen Geister von Dämonen zu sehen, die losgelassen werden, um Satans Nachfolger zu quälen. Es ist symbolische Auslegung, die einfach nur in anderer Richtung als andere nach dem Auslegungsschlüssel sucht, um die Verbindung zwischen Symbol und dessen Bedeutung zu finden. In diesem Anhang stelle ich kurz dar, wie die vier Schulen an die Auslegung der Offenbarung herangehen. Anschließend gebe ich eine kurze Bewertung ab, worin die jeweiligen Stärken und Schwächen liegen. Historizismus Der Historizismus kann mit Fug und Recht behaupten, die Offenbarung stringent als Reihe aufeinanderfolgender Visionen zu verstehen, die in der vorgegebenen Reihenfolge Ereignisse symbolisieren, die die gesamte Kirchengeschichte umfassen: von der Zeit des Johannes bis zur Wiederkunft, dem Millennium, dem Jüngsten Gericht und der Ewigkeit. Historizisten erkennen, dass die Offenbarung ihre Botschaft auf symbolische Weise vermittelt und setzen voraus, dass sich die Symbole in den Visionen auf konkrete Geschehnisse beziehen, die man identifizieren kann: Ereignisse, Institutionen und Bewegungen. Diese Geschehnisse würden sich im Laufe der Kirchengeschichte auf dieser Erde erfüllen und schließlich zur Wiederkunft Jesu führen. Zum Beispiel identifizierten spätmittelalterliche römisch-katholische Ausleger das Tier aus dem Meer (Offb 13) gewöhnlich mit dem Aufstieg des Islam; protestantische Theologen der Reformationszeit deuteten die Hure Ba438
Die vier Auslegungsschulen zur Offenbarung
bylon (Offb 17) gewöhnlich als die römisch-katholische Kirche mit ihrem Papsttum, denn die römische Kirche verfolgte die Verteidiger des wahren Evangeliums. Manche Historizisten sahen in den islamischen Invasionen in Europa (z. B. die Mauren in Spanien) die Heuschrecken, die bei der fünften Posaune aus dem Abgrund gelassen werden (9,7). Jonathan Edwards war überzeugt, in der Zeit zwischen der sechsten und siebten Schale (Offb 16) zu leben, und dass die siebte Schale im 19. Jahrhundert ausgegossen würde. Obwohl Historizisten verschiedener Meinung sind, mit welchen Ereignissen oder Zeitperioden eine Vision jeweils zu identifizieren sei, vereint die Vertreter dieser Auslegungsschule doch eine gemeinsame Hermeneutik, die auf zwei Voraussetzungen beruht. Erstens: Die literarische Abfolge der Visionen in der Offenbarung spiegele die historisch-chronologische Abfolge der Ereignisse wider, die damit gemeint seien. Die Vision des Menschensohns und die darauffolgenden Sendschreiben betreffen »das, was ist«; mit der Vision von »dem, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm« beginnt der Abschnitt des Buches, der offenbare, »was danach geschehen muss« (1,19; 4,1). Daher sei es vernünftig, davon auszugehen, dass man dieses Prinzip auch auf die Reihenfolge der Visionen im ganzen Buch anwenden könne. Weil Johannes ihrer Meinung nach die Visionen in derselben Reihenfolge sah, in der sie sich historisch erfüllen werden, widersprechen Historizisten meiner Betonung von Wiederholung und Rekapitulation, mit denen ich begründe, dass die verschiedenen Visionen ergänzende und überlappende Perspektiven derselben Ereignisse, Zeitperioden und Institutionen bieten. Zweitens setzen die Historizisten in ihrer Hermeneutik voraus: Die Visionen symbolisierten bestimmte historische Geschehen, die identifizierbar seien, wie die obigen Beispiele verdeutlichen. Deshalb gehöre es zu einer korrekten Auslegung der Offenbarung auch, die Visionen richtig zu den jeweiligen Ereignissen zuzuordnen, die Jahrhunderte nach Abfassung der Offenbarung geschahen. Die wenigen Beispiele, die ich oben genannt habe, zeigen jedoch: Historizisten sind alles andere als einer Meinung, wie und wo man die Offenbarung mit den Entwicklungen der späteren Kirchengeschichte in Verbindung bringen soll. 439
Anhang B
Die Stärken des Historizismus bestehen darin, dass er – im Gegensatz zu manchen Spielarten des Futurismus – ernst nimmt, dass die Offenbarung die Situation der Empfänger im 1. Jahrhundert anspricht – zumindest in den ersten Kapiteln. Und im Gegensatz zu manchen Spielarten des Präterismus betont der Historizismus, dass die Offenbarung die Aufmerksamkeit der Gemeinde nicht vorwiegend auf Ereignisse lenkt, die für uns jetzt schon lange Vergangenheit sind, sondern auf die zukünftige Erscheinung unseres Herrn Jesus in Herrlichkeit. Wie der Idealismus erkennt auch der Historizismus an, dass die Offenbarung außerdem der Gemeinde aller Zeitalter verdeutlicht, was sich zwischen der Zeit des Johannes und der Wiederkunft Jesu ereignet. Allerdings gehen Historizismus und Idealismus in der Frage auseinander, was genau die Symbole in den Visionen mit den Erfahrungen der Gemeinde in dieser Welt zu tun haben, und wie sie diese Erfahrungen erklären. Die Schwäche des Historizismus besteht in seiner Voraussetzung, die literarische Reihenfolge der Visionen entspräche der chronologischen Reihenfolge der historischen Ereignisse. Diese Annahme widerspricht den klaren (und m. E. unstrittigen) Beweisen für die nicht-chronologische Abfolge der Visionen und ignoriert sie. Diese Beweise, die wir untersucht haben, zeigen, dass manche Visionen durchaus andere Visionen rekapitulieren. Das sechste Siegel führt uns mit dem kosmischen Erdbeben und den Sternen, die vom Himmel fallen, ans Weltende; doch bei der vierten Posaune sind Sonne, Mond und Sterne immer noch am Himmel und dasselbe eschatologische Erdbeben erscheint bei der siebten Schale erneut. Die Wehen der himmlischen Frau und die Geburt des Messias (Offb 12) führen uns zu Ereignissen zurück, die der Gründung der Gemeinden Kleinasiens (Offb 2-3) vorausgingen. Die Annahme, die Visionen böten einen symbolischen Fahrplan bestimmter historischer Ereignisse in kommenden Jahrhunderten und Jahrtausenden, bedeutet praktisch, die Bedeutung des Buches für die ersten Leser des Johannes ebenso zu versiegeln wie das Buch Daniel seinerzeit seine Botschaft versiegelte. Die Versiegelung der Prophetie Daniels symbolisierte, dass sie sich erst in ferner Zukunft erfüllen würde. Auf diese Weise macht die Hermeneutik des Historizismus aus einer Apokalypse (Offenbarung) ein Apokryphon (ein verbor440
Die vier Auslegungsschulen zur Offenbarung
genes Buch), zumindest für die sieben Gemeinden, an die sie ursprünglich geschrieben wurde. Die Uneinigkeit der Historizisten, wie Visionen konkret zu historischen Ereignissen zuzuordnen seien (steigt der Islam als Heuschrecken in Offenbarung 9 empor oder als Tier in Offenbarung 13?), ist symptomatisch für einen Deutungsansatz, dem es an geeigneten Regeln fehlt, um die Phantasie des Auslegers im Zaume zu halten. Besonders der Historizismus unterschätzt die entscheidende Rolle, die der alttestamentliche Hintergrund als Richtlinie für die Auslegung der Offenbarung spielt – sowohl was die frühe, vorschattende Heilsgeschichte betrifft (Schöpfung, Sündenfall und Exodus) als auch die prophetischen Visionen der alttestamentlichen Propheten. Futurismus Wie schon sein Name sagt, versteht der Futurismus die Visionen der Offenbarung so, dass sie sich auf Ereignisse konzentrieren, die größtenteils noch zukünftig sind – und zwar zukünftig nicht nur für die Empfänger im 1. Jahrhundert, sondern auch für uns heute. Diese Ereignisse sollen der Wiederkunft Christi direkt vorausgehen. Manche Futuristen deuten die sieben Sendschreiben so, dass sie nicht in erster Linie an Gemeinden des 1. Jahrhunderts gerichtet seien, sondern die Kirchengeschichte als Verlauf von sieben aufeinanderfolgenden historischen Phasen symbolisierten. Das ist eine bemerkenswerte Abweichung von ihrem sonst so wichtigen Prinzip, »so wörtlich wie möglich« auszulegen. Andere wie etwa John Walvoord, George Eldon Ladd und G. R. Beasley-Murray glauben, es klaffe eine lange zeitliche Lücke unbekannter Dauer zwischen den Gemeinden des 1. Jahrhunderts, deren Zustand in Offenbarung 2-3 diagnostiziert wird, und dem, »was danach geschehen soll« (den Ereignissen, die in den Visionen von Offenbarung 4-20 beschrieben werden). Nach dem Verständnis der meisten Futuristen zeige der Großteil der Offenbarung (4-19), welche Zustände in einer höchst traumatischen Zeit herrschen werden: der Drangsal. Diese Drangsal setzt man mit der siebzigsten Jahrwoche von Daniel 9,20‑27 gleich und meint daher, dass sie genau sieben Jahre dauert. 441
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Am Ende der Drangsal werde das Tier, das man mit dem Antichristen aus dem 1. Johannesbrief gleichsetzt, bei Jesu Wiederkunft vernichtet.2 Futuristen erwarten gewöhnlich, dass Christus tausend Jahre auf Erden herrschen wird, nachdem er wiedergekommen ist und das Tier besiegt hat (die prämillennialistische Deutung von Offb 20,1-10). Darauf folgten das Jüngste Gericht und die Ewigkeit. Futuristen neigen wie Historizisten dazu, die Visionen gerne mit bestimmten historischen Ereignissen, Institutionen und Einzelpersonen zu identifizieren. Die meisten meinen auch, die literarische Reihenfolge der Visionen entspräche der chronologischen Abfolge der historischen Ereignisse, die sie darstellen. Dass es sich um eine Rekapitulation handelt, gesteht man nur ein, wenn der Text dies zwingend verlangt (z. B. Offb 12,1-6). Der Futurismus unterscheidet sich vom Historizismus in seiner Zuordnung von Offenbarung 4-19 zu einem Zeitraum der Kirchengeschichte. Während Historizisten diese Kapitel als Abriss der gesamten Kirchengeschichte verstehen – von der Abfassungszeit der Offenbarung bis zur Wiederkunft Jesu –, betrachten Futuristen sie lediglich als Schilderung der letzten Generation vor der Wiederkunft. Dispensationalistische Futuristen schließlich verorten die Drangsalszeit sogar außerhalb des Gemeindezeitalters, als Zeit eines wiederaufgenommenen Handlungsplans Gottes für das ethnische Israel nach der Entrückung der Gemeinde aus dieser Welt. So symbolisiere die Hure beispielsweise eine abgefallene endzeitliche Christenheit, die auf einem wiedererstandenen Heiligen Römischen Reich basiere – eine politisch-ökonomische Allianz, die man ganz unterschiedlich mal mit der Europäischen Union, mal mit der kommunistischen Sowjetunion oder irgendeiner noch künftigen Welteinheitsallianz identifiziert. Die Heuschrecken aus dem Abgrund (Offb 9) deutet man mal als Symbol für den Ausbruch dämonischer Aktivitäten kurz vor dem Weltende (was auch ich so sehe), mal als Symbol für Kampfhubschrauber in Kriegen zwischen Israel und dessen islami 2 Manche Futuristen – so genannte prätribulationalistische Prämillennialisten – glauben, bevor die Drangsal beginnt, werde Jesus lediglich bis in die Luft wiederkommen, um die Gemeinde aus der Welt wegzunehmen. Das ist ihre Deutung der Entrückung von 1Thes 4,17, wo die Gläubigen dem (u. E. auf die Erde) wiederkommenden Herrn entgegengerückt werden.
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Die vier Auslegungsschulen zur Offenbarung
schen Nachbarn im Nahen Osten oder auf irgendeine andere Weise. Populäre futuristische Darstellungen schreiben der Neugründung des Staates Israel im Jahr 1948 oft große Bedeutung zu; sie sei ein Zeichen dafür, dass die große Drangsal unmittelbar bevorstehe und innerhalb einer Generation beginne. Der Futurismus hat zwei große Stärken: Zum einen betont er im Gegensatz zum Präterismus mit Recht, dass die Offenbarung ausführlich von einer Zeit spricht, die für Gottes Volk äußerst traumatisch sein wird, für uns aber noch zukünftig ist. Zum anderen ruft er uns Christen auf, hoffnungsvoll in die Zukunft zu schauen und unsere Hoffnung fest auf die Wiederkunft Christi zu richten, die den Höhepunkt des Sieges Gottes über den Satan bildet. Die prämillennialistische Variante des Futurismus macht diese Stärke jedoch durch den Glauben zunichte, dass Satan erst weitere 1000 Jahre nach der Wiederkunft Christi endgültig besiegt werde. Eine so lange Verzögerung des vollständigen Sieges bedeutet nämlich, dass Christus bei seiner Erscheinung nicht alle, sondern nur einige unserer Feinde vernichtet. Dennoch erkennt der Futurismus richtig, was die Offenbarung ganz nüchtern erwartet: Die Gläubigen müssen mit beständigem, sogar noch verschärftem Leiden rechnen, bis die leibliche Wiederkunft Jesu die erlöst, die auf ihn hoffen. Die Schwäche des Futurismus besteht darin, dass die meisten bedeutenden (wenn auch nicht alle) Richtungen dieser Lehre ignorieren, dass die Visionen der Offenbarung nachweislich Rekapitulationen enthalten. Wie auch die Historizisten meinen Futuristen, die literarische Reihenfolge der Visionen entspräche auch der chronologischen Abfolge der darin beschriebenen Ereignisse. Futuristen, die die Symbolik der Offenbarung anhand aktueller politischer Entwicklungen im Nahen Osten deuten, verwerfen in ihrer Hermeneutik den Grundsatz, dass die prophetische Sprache und Metaphorik des Alten Testaments eine Kontrollinstanz für die Auslegung der Offenbarung liefert. Dadurch deuten sie die Symbole der Offenbarung nicht unbedingt buchstäblicher als die Idealisten; aber ihre Zuordnung von Symbolen zu historischen Ereignissen ist eher subjektiv als exegetisch nachprüfbar. (Mit exegetisch nachprüfbar meine ich, dass auch die ursprünglichen Empfänger des 1. Jahrhunderts von ihrem Standpunkt aus mit einer 443
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solchen Exegese zur gleichen Auslegung gekommen wären.) Zum Beispiel bietet weder die Bildersprache der alten Propheten noch der Hintergrund der Gemeinden des 1. Jahrhunderts eine Grundlage dafür, einen Heuschreckenschwarm als Hubschrauberbataillon zu deuten. Im Allgemeinen bezieht der Futurismus so vieles in der Offenbarung auf immer noch zukünftige Ereignisse am Ende der Zeit, dass er dem Prolog und Epilog nicht gerecht wird, demzufolge dieses Buch das offenbart, »was bald geschehen muss«. Der Futurismus wird auch nicht der Tatsache gerecht, dass Johannes – im Unterschied zu Daniel – sein Buch nicht versiegeln soll, »denn die Zeit ist nahe«. Präterismus In Bezug auf ihr Verständnis von Offenbarung 20 können Präteristen entweder Amillennialisten sein (z. B. Jay E. Adams) oder Postmillennialisten (wie David Chilton und Kenneth Gentry). G. B. Caird hingegen, der die Offenbarung grundsätzlich präteristisch deutet, vertritt die Ansicht, Johannes habe für die Zeit nach der Wiederkunft Christi ein irdisches Tausendjährigen Reich erwartet.3 Was den Präterismus als solchen allgemein auszeichnet, ist keine einheitliche Sicht des Zeitraums, den Offenbarung 20 symbolisch mit »tausend Jahren« beschreibt. Vielmehr teilen Präteristen aller Schulen die Ansicht, dass ein Großteil der Visionen der Offenbarung bereits in den ersten Jahrhunderten der Christenheit erfüllt wurde. Von überragender Bedeutung ist dabei die Verheißung der Offenbarung an die Empfängergemeinden des 1. Jahrhunderts, dass die Feinde, von denen sie damals verfolgt wurden, bald durch Gottes Eingreifen gerichtet würden. Daher habe die Erfüllung der meisten Visionen aus damaliger Sicht in naher Zukunft gelegen, von unserem Standpunkt aus aber weit zurück in der Vergangenheit (lateinisch praeter = vorbei, daher »Präterismus«). Da es in Offenbarung 1-19 um den Kampf der Gemeinde des 1. Jahrhunderts und die Verheißung gehe, dass die Niederlage der Verfolger (Jeru 3 G. B. Caird, A Commentary on the Revelation of St. John the Divine, S. 251.
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Die vier Auslegungsschulen zur Offenbarung
salem bzw. Rom) nahe bevorstehe, meinen Präteristen, dass nur Offenbarung 20-22 Ereignisse beschreibe, die heute noch Gegenwart oder Zukunft seien. Die tausend Jahre symbolisierten entweder das gesamte Zeitalter der Gemeinde zwischen Christi Himmelfahrt und Wiederkunft oder eine letzte Phase des Gemeindezeitalters, in der die Gemeinde blühen und das Reich Christi durch Massenbekehrungen und kulturelle Transformation fortschreiten werde. Deshalb legen Präteristen großen Nachdruck auf die Zeitangaben in Prolog und Epilog. Diese Zeitangaben unterstreichen ihrer Meinung nach, dass die durch die Visionen symbolisierten Ereignisse »bald« stattfinden würden, »denn die Zeit ist nahe«. Der Präterismus beachtet die symbolische Literaturgattung der Offenbarung und erkennt an: Die Metaphorik der alttestamentlichen Propheten ist entscheidend für die Auslegung der Visionen des Johannes. Viele Präteristen legen auch starken Nachdruck darauf, bei der Exegese den außerbiblischen Kontext (das Umfeld) zu berücksichtigen: das Judentum des 1. Jahrhunderts (Gentry); die griechisch-römische Religion und Mythologie (Caird); die Christenverfolgungen im 1. Jahrhundert durch Juden, Heiden und die Politik des Römischen Reiches. Den Untergang der Hure Babylon verstehen manche Präteristen als Symbol für die Zerstörung Jerusalems, dem Hauptsitz des antichristlichen Judentums, im Jahr 70 n. Chr. (Chilton, Gentry); andere sehen in der Zerstörung Babylons den Untergang des Römischen Reiches und die Plünderungen Roms während der Invasionen durch Westgoten und Vandalen im 5. Jahrhundert (Moses Stuart, Jay Adams, Caird). Die Stärken des Präterismus sind: Er nimmt die Hinweise in Prolog und Epilog ernst, dass »die Zeit nahe« ist und dass die Visionen des Johannes das betreffen, »was bald geschehen muss« – und erkennt an, dass es sich nicht vorwiegend um Ereignisse handelt, die erst viele Jahrhunderte nach der Abfassungszeit geschehen. Präteristen achten gewöhnlich sorgfältig auf den alttestamentlichen Hintergrund der Bildersprache der Offenbarung und auf den historischen und kulturellen Kontext der griechisch-römischen Welt, in der die ursprünglichen Empfänger der Offenbarung lebten. Darum kommt der Präterismus – im Gegensatz zu manchen Richtungen des Futurismus – nicht zu Deutungen, die den kleinasiatischen 445
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Gemeinden des 1. Jahrhunderts fremd und unverständlich gewesen wären. Präteristen erkennen an, dass das Tier aus dem Meer (Offb 13) mit dem vierten, schrecklichen Tier von Daniel 7 zu identifizieren ist. Infolgedessen identifizieren die meisten Präteristen das Tier mit Rom. Rom war das vierte Weltreich seit der Zeit Daniels (nach dem neubabylonischen, dem medo-persischen und dem griechischen Reich) und jene Macht, unter der die Empfänger die ersten sporadischen Verfolgungen zu erleiden hatten. Manche Präteristen (wie z. B. Adams) beachten sorgfältig das literarische Merkmal der Wiederholung bzw. Rekapitulation, das die Visionen in der Offenbarung zueinander in Beziehung setzt. Sie verstehen die jeweils zusammengehörigen Visionen als unterschiedliche Darstellungen aus verschiedenen Blickwinkeln, die aber dieselben Mächte und Ereignisse im kosmischen Kampf zwischen Christus und Satan beschreiben. Daher unterscheidet der »bessere« Präterismus klugerweise zwischen der literarischen Reihenfolge der Visionen und der chronologischen Abfolge der Ereignisse, die sie darstellen. Der Präterismus betont, dass sich die Visionen (für die ursprünglichen Empfänger) zeitnah erfüllt haben und die Erfüllung somit für uns schon ferne Vergangenheit sei. Das veranlasst manche Präteristen, die Anwendung der Offenbarung auf Gegenwart und Zukunft auf ein Minimum zu senken. Chilton, Gentry u. a. datieren das Buch vor das Jahr 70 n. Chr. (die Datierung ist ein riesiges Thema, das wir hier nicht behandeln werden)4 und betrachten alle Visionen bis einschließlich Offenbarung 19 als bereits erfüllt – nämlich durch die Zerstörung Jerusalems durch die römischen Armeen unter Titus. Andere sehen im Tier und in der Hure nicht das ungläubige Judentum, sondern das Römische Reich. In einem gewissen Sinn haben sie damit Recht; doch wenn man meint, die Offenbarung habe sich durch die Niederlage längst verstorbener Feinde bereits weitgehend erfüllt, unterschätzt man, in welchem geistlichen Kampf die Gemeinde noch immer steht – auch lange nach der Zerstörung Jerusalems und dem Untergang Roms. Präte 4 Eine Übersicht der Argumente sowohl für eine Spätdatierung (90er Jahre) als auch eine Frühdatierung (60er Jahre) siehe bei G. K. Beale, The Book of Revelation, S. 4-27. Beale entscheidet sich zugunsten einer Spätdatierung während der Herrschaft Domitians.
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risten setzen das Tier aus dem Meer ausschließlich mit Rom und dem vierten Tier aus Daniel 7 gleich; dabei aber übersehen sie, was es bedeutet, dass das Tier aus dem Meer eine Mischung aus allen vier Tieren bei Daniel ist. Auch die Hure beschreibt Johannes in einer Weise, dass daraus klar wird: Sie vereint in sich den Stolz und die Sinneslust verschiedener antiker Mächte (Babylon, Tyros u. a.). Mit anderen Worten: Die Offenbarung verwendet die Bildersprache alttestamentlicher Propheten in modifizierter und veränderter Form, was zeigt: Die Visionen des Johannes beschreiben nicht ein einziges heidnisches Reich, sei es in grauer Vorzeit oder erst in Zukunft, sondern die Macht des Heidentums, die in militärischer Macht, religiöser Verführung und wirtschaftlichem Wohlstand zum Ausdruck kommt. Demzufolge teilt der Präterismus einen Schwachpunkt mit dem Historizismus und Futurismus: Sie alle nehmen üblicherweise an, die Visionen symbolisierten durchweg konkrete, identifizierbare Ereignisse oder Institutionen in der Welt-, Kultur- oder Kirchengeschichte. Aber viele Visionen der Offenbarung beschreiben geistliche Mächte und Entwicklungen, die alle Zeiten überspannen und zur Abfassungszeit der Offenbarung in der griechisch-römischen Kultur zum Ausdruck kamen und die weiterhin in neuer, aber ähnlicher Form auftauchen – während des gesamten jetzigen Zeitalters, in dem die Gemeinde durch die Wüste wandert, bis unser Herr wiederkommt. Idealismus Der Idealismus5 deutet die Offenbarung als eine Reihe wiederholter Symbole, die bildlich den Kampf der Gemeinde von der Zeit des Johannes bis zur Wiederkunft Jesu, dem Jüngsten Gericht und der Ewigkeit beschreiben. Demnach schildert die Offenbarung mit zahlreichen Bildern aus verschiedenen Perspektiven ein und densel 5 Von lateinisch idea (Begriff, Vorstellung, Urbild), in diesem Sinne bedeutet Idealismus: »die Lehre, dass die Offenbarung ihre Gedanken durch bildliche Begriffe vermittelt«; nicht zu verwechseln mit dem philosophischen Begriff »Idealismus«. Der Idealismsmus wird manchmal auch Iterismus (von lateinisch iterare, wiederholen), oder Rekapitulationslehre genannt. (Anm. d. Übers.)
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Anhang B
ben gewaltigen Krieg: manchmal in Form von Einblicken hinter die Kulissen, die zeigen, welche himmlischen Ursachen dahinter stehen, manchmal in Form ihrer sichtbaren Folgen auf Erden für die christliche Gemeinde, den Staat und die Gesellschaft. Im Gegensatz zu den anderen drei Schulen ist es für den Idealismus nicht so grundlegend wichtig, wie man die einzelnen Visionen oder ihre verschiedenen Merkmale konkret bestimmten historischen Ereignissen zuordnet. Daher stimmt der der Idealismus zwar (im Gegensatz zum Futurismus und Präterismus) mit dem Historizismus dahingehend überein, dass die Visionen die Umstände symbolisieren, mit denen die Gemeinde das ganze jetzige Zeitalter hindurch konfrontiert wird. Allerdings versuchen die Idealisten nicht (im Gegensatz zu Historizisten), die Gerichtsvisionen wie etwa das vierte Siegel oder die fünfte Posaune mit einem bestimmten Punkt der Weltgeschichte zu identifizieren. Der Idealismus meint wie der Präterismus und im Gegensatz zum Futurismus, die Visionen offenbaren Entwicklungen und Kräfte des geistlichen Krieges, von denen die Gemeinden im Kleinasien des 1. Jahrhunderts direkt betroffen waren. Ferner stimmt der Idealismus mit dem Historizismus und dem Futurismus (aber nicht mit dem Präterismus) darin überein, dass die gewaltigen Feindesmächte, die durch das Tier, den falschen Propheten und die Hure symbolisiert werden, noch nicht besiegt wurden, als römische Armeen im 1. Jahrhundert Jerusalem schleiften oder als die Barbaren im 5. Jahrhundert Rom stürzten. Interessanterweise ist Augustinus, der zur Zeit des Niedergangs Roms lebte, der früheste bekannte idealistische Ausleger der Offenbarung.6 Der Idealismus versteht die Symbolik der Offenbarung als erheblich vom Alten Testament hergeleitet. Diese Symbolik drückt den unsichtbaren geistlichen Krieg aus, der hinter den Kulissen der äußerlich sichtbaren Weltgeschichte von Politik, Wirtschaft, Krie 6 Ergänzung des dt. Herausgebers: Das ist aufgrund des zunehmenden zeitlichen Abstands seit der Himmelfahrt Christi nur logisch. Nehmen Sie die Abbildung auf S. 437 und stauchen Sie sie so, dass sie der Perspektive aus einem frühen Jahrhundert der Kirchengeschichte entsprechen würde. Dann wären alle vier Sichtweisen deckungsgleich. Erst im Verlauf längerer Zeit wurde deutlich, dass sich die in der Offenbarung geschilderten Prinzipien wiederholen und Christi Wiederkunft sich unerwartet hinauszögert (vgl. nächste Fußnote).
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Die vier Auslegungsschulen zur Offenbarung
gen und religiösen Organisationen steht. Das Paradoxe an den Visionen (der Löwe ist ein Lamm, die besiegten Märtyrer sind die Sieger usw.) unterstreicht, welcher Kontrast zwischen dem besteht, was aus irdischer Sicht erkennbar und doch nur eine Illusion ist, und dem, was geistlich wirklich hinter den Erfahrungen der Gemeinde steht. Johannes und seine Leser empfangen einen kleinen Einblick in diese Dinge aus himmlischer Perspektive. Zwar sind Idealisten (genau wie die Vertreter anderer Schulen) unterschiedlicher Meinung, wie manche schwierige Visionen der Offenbarung zu deuten sind; aber die Erklärungen, die in diesem vorliegenden Kommentar geboten werden, sind repräsentativ für die exegetische Frucht, die der idealistische Deutungsansatz hervorbringt. Ich bin in einer Gemeinde aufgewachsen, die eine futuristische Auslegung der Offenbarung lehrt, und habe später ernsthaft mit dem Präterismus geliebäugelt. Ich finde aber den Idealismus am überzeugendsten, weil er Auslegungen bietet, die auch für die ursprünglichen Empfänger der Offenbarung in deren Umfeld erkennbar waren. Sie standen der militärischen und wirtschaftlichen Macht Roms und dem zunehmenden Einfluss des Kaiserkults gegenüber, der religiöse Verehrung mit politischer Staatstreue verband. Doch über die historischen und kulturellen Gegebenheiten der Frühkirche hinaus sieht der Idealismus tiefere geistliche Mächte und Entwicklungen am Werk, die das alte Rom lange überleben und weit darüber hinausgehen. Es geht um Fragen, vor denen Christen des 21. Jahrhunderts genauso stehen wie Christen des 1. Jahrhunderts. Die Schlüsselverse, die die Präteristen als Beweis dafür anführen, dass die Zeit nahe ist (also schon bei der Abfassung nahe war) und dass die Ereignisse, die die Visionen des Johannes symbolisch darstellen, bald eintreffen, versteht der Idealismus im Einklang mit den zahlreichen Bekräftigungen des Neuen Testaments, dass die »letzten Tage« mit dem Heilswerk Jesu angebrochen sind (z. B. Hebr 1,1-2 u.v.a). Folglich steht kein heilsgeschichtliches Ereignis mehr zwischen uns (oder den ursprünglichen Empfängern) und dem Höhepunkt des Heilsgeschehens, wenn Jesus vom Himmel wiederkehrt, um seine Feinde zu richten und seine Braut in den neuen Himmel und auf die neue Erde zu führen. Die Nähe des Endes, die in Prolog und Epilog prophezeit wird, ist der 449
Anhang B
Punkt, den der Präterismus gegen die anderen drei Schulen ins Feld führt. Wir müssen jedoch bedenken, dass Jesus seine Jünger in den Endzeitgleichnissen7 ermahnt, die Hoffnung nicht zu verlieren, wenn sich sein Kommen aus ihrer Sicht scheinbar verzögert. Die Eschatologie des Neuen Testaments ist stets von drei zusammenhängenden Strängen durchzogen: 1. Christus wird eher kommen, als man meint. Das wird für viele eine unangenehme Überraschung sein; andere hingegen wird es erfreuen, wie schnell er Erlösung schafft. 2. Christus wird später kommen, als man meint. Darum müssen seine treuen Knechte bereit sein auszuharren, selbst wenn er sich scheinbar verspätet. 3. Uns gebührt nicht zu wissen, wann Christus wiederkommt. Manche Darstellungen des Idealismus haben meiner Ansicht nach den Schwachpunkt, dass sie allzu sehr vereinfachen, in welchem Verhältnis die Visionszyklen der Offenbarung zueinander stehen. William Hendriksen und G. K. Beale beispielsweise verstehen den Posaunenzyklus genau wie den Schalenzyklus als Darstellung von Gerichtskatastrophen, die am Ende der Weltgeschichte eintreffen. Ich bin jedoch dank Michael Wilcock und Richard Bauckham eher davon überzeugt, dass die Posaunen bewusst von den Zornesschalen abgegrenzt werden: Die Posaunengerichte sind begrenzt und werden unterbrochen. Diese Unterbrechung zeigt an, dass die Heiligen zwischen der sechsten und siebten Posaune (wie schon zwischen dem sechsten und siebten Siegel) vor dem Zorn geschützt werden. Die Posaunen gewähren einen flüchtigen Blick auf die Plagen, die nach Gottes Vorsehung über die hochmütigen menschlichen Mächte kommen, und zwar während des gesamten Zeitalters, in dem die Gemeinde durch die Wüste zieht, seit der Zeit des Johannes bis zur Wiederkunft Christi. Sie ähneln den Zornesschalengerichten und sind eine Vorschau darauf sowie Vorboten 7 Alle drei Gleichnisse in der Ölbergrede in Matthäus 24,45 – 25,30 beinhalten Hinweise auf eine mögliche Hinauszögerung der Wiederkunft (Anm. des dt. Herausgebers).
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Die vier Auslegungsschulen zur Offenbarung
des totalen, endgültigen Gerichts, das durch die Schalen dargestellt wird. Die Posaunen dienen noch als Warnsignal; denn während dieser Gerichte ist immer noch Zeit, Buße zu tun. Wenn aus den sieben letzten Schalen die Katastrophen ausgegossen werden, die die Weltgeschichte beenden, ist die Zeit zur Umkehr vorbei. Gelegentlich sieht man bei Auslegern der idealistischen Schule quasi eine Überreaktion auf den Futurismus, der sich auf die letzte Drangsal fixiert: Sie schmälern die klare Erwartung der Offenbarung, dass der Wiederkunft Christi eine Zeit kurzer, aber intensiver Christenverfolgung vorangehen wird. Die Offenbarung zeigt auf verschiedene Weise, dass die Verfolgung, die die Gemeinde derzeit erleidet, zwar wirklich schmerzhaft ist; dennoch ist sie begrenzt, weil Gottes Macht den Drachen und dessen Schergen in ihrem Wirken einschränkt. Die Feinde der zwei Zeugen können die Zeugen nicht umbringen, solange deren Zeugnisauftrag nicht vollendet ist. Dann wird das Tier sie überwinden und töten. Das Trio des Bösen wird die Könige und Völker verführen und sammeln, um Krieg gegen das Lamm und dessen Armee, das Heerlager der Heiligen, zu führen – aber erst, wenn der Drache freigelassen ist, um die Macht der Verführung wiederzuerlangen, die er schon vor Christi Tod und Auferstehung über die Heiden ausübte. Jene Idealisten, die gründlich auf alles achten, was die Offenbarung offenbart, werden nicht zu dem Schluss kommen, dass die Weltgeschichte ganz normal weitergehen und Jesus dann einfach wiederkommen wird. Die Offenbarung zeichnet ein weit komplexeres Bild: Inmitten von Leiden wächst das Königreich Gottes und versammelt durch das Zeugnis der Gemeinde Erlöste aus allen Völkern. Kurz vor dem Ende wird sich dann noch eine intensivierte und konzertierte Feindseligkeit durch die nichtchristliche Welt gegen die Gemeinde erheben; und dann wird die Gemeinde durch die herrliche Wiederkunft unseres siegreichen Helden Jesus Christus gerettet.
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Anhang B
Übersicht über einige Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Hermeneutik der vier Auslegungsschulen der Offenbarung Historizismus
Futurismus
Präterismus
Idealismus
Symbolische Deutung der Visionen bzw. ihrer Details
Ja
Meistens Ja
Größtenteils
Ja
Betrifft die ganze Zeit zwischen Abfassung und Wiederkunft
Ja
Nein
Nein
Ja
Betrifft vorwiegend nur eine bestimmte Zeit
Nein
Ja
Ja
Nein
Reihenfolge der Visionen = historisch chronologische Abfolge der Ereignisse
Ja
Ja
Eher nein
Nein
Berücksichtigt Rekapitulation und Wiederholung
Nein
Kaum
Meist ja
Ja
Visionen können konkreten historischen Ereignissen zugeordnet werden
Ja
Ja
Ja
Teilweise
In Gänze relevant schon im 1. Jahrhundert
Nur teilweise
Nein
Ja
Ja
Bis Kapitel 19 größtenteils bereits erfüllt
Ja, beinahe
Keinesfalls
Ja, schon lange
Noch nicht wirklich
Berücksichtigt alttestamentlichen Hintergrund
Kaum
Wenig
Ja
Ja
Erkennt das Prinzip des Paradoxen
Eher nicht*
Eher nicht*
Eher nicht*
Ja
* Eher nicht, da die konkrete historische Deutung im Vordergrund steht anstelle eines (paradoxen) Prinzips. Weitere Merkmale und Kriterien wurden hier aus Platzgründen nicht aufgenommen (da zu komplex): Verständnis von Offb 1,19 als Strukturmerkmal, Verständnis der tausend Jahre aus Offb 20, Berücksichtigung und Einordnung von Aussagen aus dem Buch Daniel etc. (Tabelle vom dt. Hrsg. hinzugefügt)
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Danksagung Mein Dank gilt dem Kuratorium des Westminster Theological Seminary in Kalifornien, das mich im Herbst 1997, als ich dieses Projekt begann, zu Forschungszwecken von meinen Vorlesungsverpflichtungen befreite und mir zuvor ermöglicht hatte, von 1982 bis 1997 den Kurs »Katholische Briefe und Offenbarung« zu unterrichten. Ebenso bin ich begabten Studenten dankbar, die schon zu Anfang meiner Vorlesungsreihe »begannen, mich zu bestürmen«, wie Moses Stuarts Studenten auch ihn vor über 150 Jahren bestürmten, er möge ihnen helfen, das Buch der Offenbarung zu verstehen und dessen göttliche Botschaft den Gemeinden Christi zu vermitteln. Ihre Fragen und unsere Diskussionen haben mich viel über dieses faszinierende und nützliche neutestamentliche Buch gelehrt. Ich werde Gott immer für unsere Gemeinde dankbar sein, die New Life Presbyterian Church (PCA) in Escondido, die unserer Familie eine wahre Familie ist (auch wenn unsere Kinder inzwischen alle erwachsen, verheiratet und zumeist an ferne Orte zerstreut sind). Ich fühle mich geehrt und unwürdig, mit den weisen und würdigen Ältesten zusammenzuarbeiten, die der Herr der New Life Church gegeben hat; ich weiß unsere engagierten Mitarbeiter sehr zu schätzen und bin unseren Gemeindemitgliedern für überaus Vieles dankbar. Als Gemeinde und als Familie mussten wir in dieser Zeit durch tiefe Wasser gehen. Das sollte uns nicht überraschen, wenn wir bedenken, wie realistisch die Offenbarung über die Kämpfe der Gemeinde auf Erden schreibt. Doch durch all das hindurch erkennen wir, wie unser Herr seine Verheißung aus Jesaja 43,2 erfüllt. Ermutigende Reaktionen von Mitgliedern der New Life Church auf meinen Unterricht über die Offenbarung, den ich in unserer Jüngerschaftsschule und in unseren Abendgottesdiensten gab, haben mich beständig angespornt weiterzumachen, und ihre Gebete haben mich über Wasser gehalten. 453
Danksagung
Mein Dank gilt auch anderen Gliedern am Leib Christi, die mich im Laufe der vergangenen Jahre baten, über die Offenbarung auf Bibelkonferenzen zu lehren: die Rocky Mountain Community Church (OPC) in Billings, Montana; die First Presbyterian Church (PCA) in Kosciusko, Mississippi, und das Presbyterium der Orthodox Presbyterian Church von Nord-Kalifornien. Ich danke auch dem Reformed Theological Seminary (Orlando) und dem New Geneva Theological Seminary für die Einladung, an drei Wochenenden im Herbst 1999 in Colorado Springs den Kurs »Hebräerbrief bis Offenbarung« zu unterrichten. Ich danke Barbara Lerch, Autorenbetreuerin beim Verlag Presbyterian & Reformed, für ihre Geduld, ihre Gebete und ihren beständigen Zuspruch, obwohl ich immer wieder Fristen versäumte; ebenso den Mitarbeitern im Lektorat von P&R für alle Verbesserungen dieses Buches. Besonderen Dank möchte ich zwei Personen aussprechen, die eine besondere Rolle bei dem Prozess innehatten, dieses Buch zu schreiben und zu verbessern: meinem Kollegen und Freund Dr. Steve M. Baugh, der an meiner Stelle den Kurs über die Katholischen Briefe und die Offenbarung übernahm, als das Westminster-Seminar in Kalifornien mich in den Fachbereich der Praktischen Theologie berief. Steve hat den Kurs um seine Fachkenntnisse des Altgriechischen bereichert, um seinen besonderen Interessenschwerpunkt der Erforschung der Sozial- und Religionsgeschichte des griechisch-römischen Kleinasiens und um sein weises und gottgefälliges exegetisches Geschick. Er hat dankenswerterweise das noch unvollendete Manuskript dieses Buches im Kurs verwendet und jedes Kapitel gründlich durchgelesen, Fragen gestellt, Verbesserungsvorschläge gemacht und mich auf hilfreiche Informationen hingewiesen, die mir ansonsten entgangen wären. Wenn Sie seinen Namen in den Fußnoten lesen, dann danken Sie Gott zusammen mit mir für diesen wertvollen Bruder und treuen Diener am Wort Christi. Mein bester Freund auf dieser Erde und mein freundlichster und bester Lektor ist meine Frau Jane, die im Juni 2000 mit mir unseren dreißigsten Hochzeitstag beging. Sie hat jedes Kapitel auf 454
Danksagung
Verständlichkeit und Grammatik hin geprüft und mich ununterbrochen ermutigt, dass ein Buch wie dieses für die Gemeinde nützlich sei. Sie machte zudem unser Heim zu einer Oase der Ruhe und Freude, und dafür danke ich Gott. Er hat uns mit inzwischen erwachsenen Kindern gesegnet, die Jesus lieben und ihm dienen, wohin er sie auch zerstreut hat: Eric und Susanne (in Oregon, Texas und anderswo); Christina und Julien (in Kalifornien); Peter und Mandi (in Georgia); sowie Laurie und Daniel (in Florida). Wenn wir zu bestimmten Anlässen alle wieder unter einem Dach sind, ist das immer eine ganz besondere, sehr spannende und intensive Zeit. Aber es ist auch ein besonderer Genuss, wenn wieder Ruhe in unser Haus einkehrt und nur wir zwei zusammen sind.
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Abkürzungen Bauer-Aland Bauer-Aland, Wörterbuch zum Neuen Testament Gesenius-Buhl Wilhelm Gesenius, Hebräisches und Aramäisches Handwörterbuch über das Alte Testament, bearbeitet von Frants Buhl DEJ Dennis E. Johnson ExpT Expository Times Gemoll Wilhelm Gemoll, Griechisch-deutsches Schul- und Handwörterbuch HfA Hoffnung für Alle, Bibelübertragung HNTC Harper’s New Testament Commentary ICC International Critical Commentary JETS Journal of the Evangelical Theological Society JSNT Journal for the Study of the New Testament LCL Loeb Classical Library Louw-Nida Louw & Nida, Greek-English Lexicon LXX Septuaginta NASB New American Standard Bible (überarb. Auflage 1995) NCB New Century Bible NeÜ Neue evangelistische Übertragung, Bibelübertragung NICNT New International Commentary on the NT NIGTC New International Greek Testament Commentary NIV New International Version NLB Neues Leben Bibel, Bibelübertragung NovT Novum Testamentum NRSV New Revised Standard Version NTS New Testament Studies P 47 Papyrus 47 TBST The Bible Speaks Today WBC Word Biblical Commentary WTJ Westminster Theological Journal
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Bibelstellenverzeichnis 1. Mose
1,14-18:: 165, 396 2,9:: 26, 398, 49 2,12:: 392 3,1:: 26 3,7:: 120 3,13:: 229 3,14-19:: 399 3,15:: 49, 229, 236 3,21:: 120 3,22-24:: 49, 96, 398 3,24:: 132, 385 8,22:: 286 9,5-6:: 322 14,22:: 206 15,16:: 278 22,17:: 237, 367 22,18:: 71, 73 26,4:: 71 29,24.29:: 169 32,30:: 340 35,16-18:: 169 35,23-26:: 169f 37,9:: 229 49,3-4:: 169 49,8-12:: 137 2. Mose
3,8:: 75 3,13-15:: 284 3,14:: 133 3,14:: 75
7-12:: 26 7-9:: 216 7,11.22:: 290 7,20-21:: 185 7,21:: 283 8,2-11:: 290 8,24:: 187 9,8-12:: 281 9,18:: 296 9,18-35:: 295 9,22-26:: 184 10,14-15:: 190 10,21-23:: 188, 287 10,23.27-28:: 288 12,2-14:: 142 13,13-16:: 142 13,21-22:: 202 14,21-25:: 290 14,24:: 202 15:: 26,141 15,1-18:: 271 15,1-21:: 251 15,11:: 272, 287, 321 16:: 235 17,8:: 170 19,4:: 235 19,5-6:: 143, 98 19,6:: 386 19,15:: 255 19,16:: 129, 295, 327 19,16.19:: 78, 180 19,16-18:: 183
19,18:: 163 19,18‑20:: 226 20,2:: 74 20,11:: 145 20,18:: 78 23,16:: 256, 267 24,10:: 130, 271 25,18:: 133 25,31-37:: 84 25,37:: 140 25,40:: 128 26,15-25:: 388 27,1-8:: 161 28,4:: 80 28,12:: 390 28,17-20:: 390 28,36-37:: 340 29,9:: 80 29,12:: 161 30,1-10:: 161 30,7-8:: 182 32,32-33:: 111 33,5:: 394 33,15-16:: 394 33,20:: 400 33,22-23:: 400 34,29-35:: 203 34,29-35:: 400 39,30:: 340 40,5:: 182 40,26-27:: 182 40,34:: 273 463
Bibelstellenverzeichnis
3. Mose
1,3.10:: 257 3,1:: 257 16,12-13:: 182 16,13:: 400 23,15-22:: 256 25,8-10:: 78 25,9:: 180 25,10:: 55 26,3-46:: 282 26,12:: 379 26,14-33:: 279f 4. Mose
1:: 167 10,2-3:: 180 12,8:: 400 14,30:: 206 16,31-33:: 236 16-17:: 394 22-24:: 101 24,17:: 108, 408 25:: 94 25,1-9:: 101 28,26-31:: 256 31,16:: 101 31,16:: 94 5. Mose
4,2:: 409 4,15-16:: 129 4,24:: 394 6,8:: 167, 248 8,3:: 103 10,9-10:: 168 12,32:: 409 16,9-12:: 256 18,20-22:: 409 19,15:: 216 464
19,16-19:: 322 20,19-20:: 184 21,23:: 220 23,9-11:: 255 28,1-68:: 282 28,58-59:: 272 28,23-24:: 157 28,38-42:: 157 28,49-57:: 157 30,19:: 180 32,1:: 180 32,4:: 272, 284 32,40:: 206, 83 32,43:: 325 Josua
1,7:: 409 3:: 290 6,2-21:: 181 Richter
18:: 170 5,4-5:: 164 5,19:: 292 1. Samuel
8,19-20:: 81 16:: 137 21,5:: 255 31,9-13:: 220 2. Samuel
7,14:: 382 11,8-13:: 255 12,14-23:: 107 21,8-14:: 220 22,1:: 251 22,4:: 142 23,1-7:: 82
1. Könige
1,34:: 180 3,9.16-28:: 369 6,20:: 388 6,22:: 182 6,23-28:: 133 8,10-11:: 273 9,14-18:: 221 12,29-30:: 170 16,30-33:: 105 17,1:: 83, 247 17,2-6:: 231 18,38:: 247 19,4-8:: 235 22,19-22:: 47 2. Könige
1,10-12:: 216, 247 7:: 157 9,22:: 105 9,30‑37:: 105 20,20:: 187 23,29:: 292 1. Chronik
5,1-2:: 169 24,7-19:: 130 25,6-31:: 130 28,2:: 182 2. Chronik
36,23:: 90 Nehemia
11,1-18:: 214 Esther
7,10:: 285
Bibelstellenverzeichnis
Hiob
1,6-12:: 233 Psalmen
2:: 349 2,1:: 197 2,1-2:: 196 2,1-2:: 328 2,2:: 228 2,6:: 253 2,7-9:: 104, 108, 228 2,9:: 339 13,2:: 161 16,10:: 284 18,1-4:: 251 18,3:: 139 18,50-51:: 251f 18,8-9:: 164 23,1-2:: 174 35,17:: 152 47,6:: 78 48,2:: 142 48,2-3:: 294 62,13:: 371 69,29:: 111 74,2:: 142 74,10:: 152 75,5-6:: 139 78,8-9:: 260 79,3-12:: 284 80,2:: 133 86,9:: 272 87,2-3:: 367 89,18:: 139 89,47:: 161 96,1:: 257 96,1-5:: 141f 96,7:: 142 97,5:: 164
98,1:: 257 98,1-2:: 271 98,2:: 272 99,1:: 133, 164 102,26-28:: 164 104,35:: 325 112,9:: 139 113-118:: 325 114,4:: 138 114,6:: 138 115,4-8:: 195 115,5.7:: 248 119,103:: 209 135,15-18:: 195 141,2:: 182 144,9-10:: 257 145,3:: 142 146,3:: 419 146,6:: 145 Spr端che
24,12:: 371 3,12:: 120 7,6-27:: 307 Prediger
12,1-2:: 188 Jesaja
1,2:: 180 2,2-4:: 349 5,1-7:: 98 6:: 47, 128 6,1:: 273 6,1-3:: 131 6,5:: 83 6,9-10:: 23 6,13:: 221 7,14:: 229
8,7-8:: 289 10,13:: 131 11,1:: 137, 407 11,4:: 339 11,10:: 137, 407 11,12:: 166 13,13:: 164 13,21-22:: 316 14,13:: 294 21,1:: 304, 316 21,9:: 304, 316 22,22:: 114 23:: 304 24,8:: 322 24,18-20:: 164 25,6-9:: 329 25,8:: 174, 363, 380 28,14-18:: 236 29,11:: 136 34,4:: 163f 34,10:: 325 34,11-15:: 316 37,1-2:: 216 37,16:: 133 40,2:: 318 40,10:: 405 41,2:: 290 41,4:: 405 41,4:: 74, 81 41,25:: 290 42,7:: 141 42,9:: 141, 380 43,2:: 236 43,4:: 114 43,10:: 216 43,18-19:: 380 44,3:: 397 44,6:: 81, 405 44,6:: 97 465
Bibelstellenverzeichnis
44,6-7:: 74 44,8:: 216 44,12-20:: 195 44,27-28:: 290 45,14:: 115 46,11:: 290 47,5:: 319 47,7-8:: 319 47,9:: 319 48:: 26 48,2:: 214 48,12:: 81, 97, 405 48,12-13:: 74 49,2:: 81 49,6:: 150, 174 49,10:: 173 49,23:: 115 52,1:: 214 52,4:: 317 52,11:: 317 53,9:: 256 54,1-8:: 228 54,10:: 163 54,11-12:: 392 55,1:: 120, 408 60,1:: 394 60,3-5:: 395 60,14:: 114 60,19-20:: 394 61,2:: 337 62,4-5:: 329 62,11:: 405 63,1-3:: 268 63,1-6:: 337, 405 63,3:: 260 63,4:: 337 63,6:: 268, 284 65,17:: 297, 377 65,19-20:: 380 466
65,20-25:: 348 65,25:: 378 66,7:: 229 66,22:: 377 Jeremia
2,2-13:: 95 7,34:: 323 9,15:: 186 10,2-5:: 195 10,7:: 272 15,9:: 188 16,9:: 323 16,18:: 318 17,10:: 107 23,15:: 186 23,16-18:: 47 25,10:: 323 31,34:: 318 31,35-36:: 188 32,10-11:: 136 33,20-26:: 188 50-51:: 303 50,38:: 290 51:: 26 51,6-9:: 318 51,13:: 303 51,25.42:: 185 51,27:: 181 51,29:: 164 51,36:: 290 51,45:: 318 51,60-64:: 322 Hesekiel
1:: 25, 47, 128 1,5-14:: 131 1,15-18:: 131 1,22:: 130, 271
1,24:: 53, 79, 257, 327 1,26:: 130 1,26-28:: 129, 271 2,8ff:: 48, 135, 208f 3,4-7:: 209 3,10:: 208 3,12:: 52f 3,14:: 53 3,17-21:: 209 7,2:: 166 8,3:: 384 8,3:: 53 9,3-6:: 80, 167 10,1-2:: 183 10,2-3:: 211, 384 10,20:: 131 11,24:: 52f 14:: 155 14,12-21:: 159 14,13-21:: 160 16,15-34:: 303 16,36-39:: 292 16,37-41:: 315 18:: 107 26,13:: 322 26,21:: 322 27:: 26 27,12-25:: 320 27-28:: 304 27,32:: 321 28,12-19:: 391f 34,13:: 174 36,25-27:: 397 37,9-10:: 397 37,10:: 220, 370 37,14:: 397 37,27:: 174, 379 38:: 193
Bibelstellenverzeichnis
38,20:: 163, 164 38,21:: 345 38,22:: 366 38-39:: 343f, 366, 384 39,4:: 343 39,6:: 366 39,17-20:: 343 40,3-5:: 387 40,5:: 211, 389 40-48:: 24, 48, 211 41,4:: 388 42,20:: 389 43,2:: 79, 327 47:: 399 47,1-12:: 382, 397 47,3-5:: 397 47,8-10:: 397 Daniel
1,12-16:: 98 2,18-19:: 288 2,28-30:: 19 2,34-45:: 238 2,35:: 310, 370 2,44:: 80 2,44-45:: 310 2,45:: 19 4,31f:: 85 4,34:: 134 5,23:: 195 6,27:: 134 7:: 304, 437 7,2-14:: 79 7,3-23:: 238f 7,7:: 28 7,7-26:: 309 7,9:: 81, 128, 369 7,9-10:: 161, 360
7,10:: 371 7,13:: 71, 161, 202, 220 7,13-14:: 71f, 264 7,15:: 308 7,17:: 310 7,18:: 80, 401 7,22:: 360 7,23:: 310 7,24:: 139 7,25:: 63, 218, 231 7,27:: 71, 80 8,10:: 230 8,13:: 213 8,23:: 278 8,26:: 35, 403 9-10:: 25 9,20-27:: 441 9,27:: 306 10,5:: 203, 273 10,5-21:: 80 10,9-16:: 82 10,10:: 83 10,12-13:: 85 10,12-14:: 203 10,13:: 232 10,18:: 83 10,21:: 232 11,31:: 245, 306 12,1:: 111, 232 12,1-2:: 296 12,4:: 136 12,4:: 34f, 206, 403 12,7:: 63, 134, 206, 231 12,8-9:: 206 12,9:: 35, 136 12,9-10:: 403f 12,11:: 241
Joel
1,6-7:: 190 2,1:: 181 2,1-2:: 188 2,1-10:: 190 2,3:: 192 2,10:: 164 Jol 2,10:: 188 3,4:: 163, 188 4,12f:: 263 4,15:: 188 Amos
1,6.9.11:: 90 3,7:: 128, 205 5,3:: 221 8,9:: 188 Jona
3,5:: 216 Micha
1,4:: 164 Nahum
1,5:: 164f 3,4:: 303, 312 Zephania
1,7-10:: 175 Haggai
2,6:: 164, 296 Sacharja
1,18-21:: 139 2,17:: 175 3,1:: 353 3,1-8:: 233 467
Bibelstellenverzeichnis
3,2:: 232 3,8-10:: 217 3,9:: 110 4,2:: 140 4,2-3:: 216 4,3.6:: 29 4,6-10:: 217 4,10:: 29, 110, 140 4,14:: 25, 84 6,1-8:: 152 6,3:: 158 6,12-13:: 217 12,3:: 213 12,10:: 71 12,11:: 293 12,12:: 71 14,2-3:: 293 14,3-5:: 296 14,8:: 382, 397 14,20-21:: 385, 393 Maleachi
3,2:: 165 3,23f:: 247 Matth채us
1,1:: 137 2,11:: 97 3,12:: 267 4,4:: 103 4,5:: 214 4,14-16:: 358 5,3:: 120 5,6:: 406 5,8:: 82 5,45:: 286, 299 6,10:: 196 10,8:: 381 10,26:: 18 468
10,32:: 112 11,10:: 84 11,14:: 247 11,21:: 216 11,23-24:: 219 11,27:: 395 12,29:: 358 13:: 349 13,1-30:: 263 13,9:: 22, 91 13,13-16:: 23 13,30:: 267 13,36-43:: 263 13,39:: 265 13,40:: 264 16,18:: 237 16,27:: 72, 341, 371 17,5:: 202 18,6:: 322 18,16:: 216 19,28:: 72, 115, 389 22,1-14:: 329 22,41-46:: 407 23,32:: 278 24,2:: 149 24,3:: 149 24,4-14:: 149f 24,6-7:: 159 24,6-8:: 179 24,10-12:: 96 24,15:: 245, 306 24,21:: 76 24,30:: 71 24,30-31:: 341 24,31:: 181 24,36:: 149 24,42:: 110 24,42-51:: 150 24,45ff:: 450
25,21:: 263 25,31:: 341 25,31-46:: 72 26,52:: 245 26,64:: 72, 220 27,51:: 401 27,53:: 214 27,66:: 136, 353 27,28:: 306 28,18:: 71 28,18-20:: 349 Markus
1,2:: 84 1,15:: 234 4,9:: 91 4,23:: 91 5,5.13:: 194 6,39:: 158 8,38:: 72 9,1:: 197, 234 13,7-8:: 359 13,8:: 155 13,14:: 241 13,19:: 76 13,20:: 60, 360 13,32:: 265 14,62:: 72 15,17:: 306 Lukas
1,10:: 182 1,17:: 247 1,52-53:: 120 1,68-71:: 139 2,1:: 116 2,32:: 358 4,18:: 358 7,24-27:: 84
Bibelstellenverzeichnis
8,31:: 238 9,26:: 72 9,39:: 194 9,52:: 84 10,18:: 190, 234 12,8:: 112 12,35-40:: 111, 360 12,36-40:: 121 12,39-40:: 291 13,11:: 191 14,15-24:: 329 14,35:: 22 15,12:: 383 17,7-8:: 121 18,7:: 360 18,7-8:: 59, 206 19,11:: 360 21,9-11:: 159 21,20-21:: 213 21,24:: 213 23,11:: 320 Johannes
1,1-14:: 339 1,4-9:: 395 1,14:: 387, 395 1,29.36:: 138 2,19-21:: 387 3,5f:: 397 3,6:: 98 3,16:: 96 3,19-20:: 287 3,33:: 136 4,10-14:: 398 4,35-38:: 264 5,25-29:: 364 5,28-29:: 351, 362 6,32-35:: 103 6,48-51:: 103
7,37-39:: 408 8,12:: 395 8,44:: 194 8,58-59:: 75 10:: 174 10,16:: 237 10,28-29:: 116 11,51-52:: 237 12,13:: 173 12,31-32:: 349 12,33:: 19 15,1-8:: 98 15,21:: 95 16,33:: 76, 210 17,6:: 395 17,15:: 116 17,21-23:: 96 18,32:: 19 19,1-2:: 306 19,15:: 250 19,34.37:: 73 19,39:: 97 21,19:: 19 Apostelgeschichte
1,6-8:: 150 1,7:: 265 1,8:: 174, 216, 386 1,9:: 72, 220 1,21:: 386 2,30-33:: 234 2,32-36:: 151, 197 3,20-21:: 265 5,1-11:: 83 5,32:: 216 5,41:: 95 7,56:: 112 9,4:: 83 10,30:: 320
13,5:: 98 13,15-42:: 98 13,30:: 386 13,33-34:: 253 13,34-35:: 284 13,44-45:: 98 13,46:: 150 13,47:: 358 14,1:: 98 14,15-17:: 299 14,15-17:: 358 14,16:: 358 14,17:: 286 14,22:: 76 16,14:: 104 17,2:: 98 17,7:: 249 17,10-11:: 98 17,30-31:: 358 18,4:: 98 18,12-13:: 98 19,13-20:: 93 19,23-41:: 93 20,28:: 142 20,29-30:: 94 Rรถmer
1,1-6:: 42 2,3-4:: 157 2,4:: 107, 162 2,6:: 371 2,28-29:: 98, 167 3,24:: 381 5,3:: 76 8,17-23:: 351 8,18-19:: 77 8,19-24:: 362 8,23:: 256 8,24-25:: 77 469
Bibelstellenverzeichnis
8,35-36:: 210 8,39:: 116 9,10:: 311 10,19ff:: 115 11,34:: 131 12,17-19:: 339 16,5:: 256 1. Korinther
1,2:: 43 1,7:: 18 3,16-17:: 212 5,1-13:: 101 6,3:: 115 6,12ff:: 101 8,1ff:: 101 9,2:: 136 9,25:: 99 10,14ff:: 101 14,50-54:: 362 14,25:: 115 15,20:: 364 15,20.23:: 256 15,20-26:: 351 15,20-28:: 349 15,22-26:: 222 15,23:: 363 15,23-26:: 172 15,25-26:: 197, 363 15,26:: 372 15,42-44:: 262, 362 15,52:: 181, 206 15,52-55:: 363 15,58:: 263 16,9:: 114 16,15:: 256 2. Korinther
1,4:: 76 470
1,20:: 120 2,12:: 114 3,18:: 203 5,6-8:: 172 5,10:: 262, 371 6,17:: 317 11,7:: 381 12,4:: 205 12,7:: 191 Galater
1,3-5:: 43 6,7:: 275 6,7-8:: 298 6,9:: 262 Epheser
1,3-14:: 43 1,13-14:: 167 1,20-22:: 341 2,1-2:: 357 2,2:: 295 2,5-6:: 364 2,6:: 77 2,11-12:: 357 2,20:: 386 2,20‑22:: 212 3,3-6:: 387 4,4-6:: 29 4,15:: 96, 107 5,11-13:: 287 5,27:: 426 6,12:: 295 6,17:: 81 6,18:: 110 Philipper
2,9-11:: 223, 341 2,10:: 144
2,10-11:: 115 3,2-3:: 98 3,21:: 362 Kolosser
1,15-18:: 120 2,11:: 167 3,3:: 388 3,3-4:: 401 4,3:: 114 4,16:: 120 1. Thessalonicher
4,16:: 181 4,17:: 442 5,2-4:: 111 5,4:: 291 2. Thessalonicher
1,5-10:: 351 1,7:: 18, 341 2,4-8:: 241 2,6:: 345 1. Timotheus
1,3-4:: 94 5,19:: 216 6,12-13:: 100 2. Timotheus
2,25-26:: 102 3,12:: 76 3,16-17:: 414 4,6-8:: 99 Hebräer
1,1-2:: 449 1,10-12:: 164 4,12:: 81
Bibelstellenverzeichnis
4,12f:: 263 4,16:: 382 8,5:: 128, 161 9,3-4:: 161 9,11:: 161 10,19-21:: 401 11,37-38:: 382 12,2:: 70 12,6:: 120 12,26-27:: 164, 296 12,27:: 377 12,28:: 370 13,12-14:: 98 Jakobus
1,1:: 389 1,12:: 99 2,5:: 77, 120 2,25:: 84 5,9:: 121
3,4-9:: 299 3,8-9:: 359 3,9:: 107, 157, 162 3,10:: 111 3,10-13:: 297 3,13:: 378 1. Johannes
2,18:: 240 2,22:: 240 3,2:: 410 3,2-3:: 111 3,16-19:: 96 3,17-18:: 105 4,1-6:: 235 4,3:: 240 2. Johannes
1.4:: 107 7:: 240
1. Petrus
Judas
1,1-2:: 43 1,12:: 257 1,18:: 98 2,4-10:: 212 2,5:: 24 2,9:: 143 2,9-10:: 98 2,25:: 174 4,14-17:: 212 5,4:: 174 5,8:: 110 5,9:: 428 5,13:: 259
9:: 232
2. Petrus
2,4-9:: 200 3,3-14:: 351
Offenbarung
1,1:: 19, 27, 34, 43, 85, 359, 406f 1,1-2:: 403 1,1-6:: 42 1,2:: 20, 33, 46, 50, 128, 216, 339, 386, 406 1,3:: 31, 34, 43, 47, 60, 91, 261, 359, 403 1,3-4:: 44 1,4:: 46, 75, 133, 284, 309, 407 1,4-5:: 28, 43
1,5:: , 32100, 120, 210, 216, 326, 339, 407 1,5-6:: 43, 71, 80 1,6:: 77, 143 1,7:: 64, 123, 264 1,7-8:: 71ff 1,8:: 43f, 75, 133, 140, 284, 381 1,9:: 32, 51, 143, 216, 246, 339, 386, 406, 410 1,9-20:: 44, 71, 76ff, 90, 252 1,10:: 29, 52f, 78, 330 1,10-11:: 128 1,11:: 20, 52, 90 1,11-13:: 79 1,12-16:: 50 1,13:: 52, 91, 128, 264, 273 1,13-16:: 114 1,14:: 336, 369, 43, 46 1,15:: 79, 105 1,16:: 25, 46, 159, 202, 338 1,17:: 44,74, 405 1,18:: 43, 91, 158, 189, 309, 405 1,19:: 49ff, 90, 127, 439 1,20:: 22, 44, 79, 216, 306, 408 2,1:: 91, 123 2,1-6:: 233 2,1-7:: 93ff 2,2:: 235, 386 2,2-3:: 32, 78, 105, 262 471
Bibelstellenverzeichnis
2,5:: 91, 105 2,6:: 235 2,7:: 22, 26, 29, 146 2,8:: 242, 405 2,8-11:: 97ff 2,9:: 21, 76f, 113, 215, 382 2,9-10:: 78 2,10:: 28, 32, 34, 85, 166, 210 2,10-11:: 173 2,11:: 29, 99, 246, 270, 372 2,12:: 159, 235 2,12-17:: 99ff 2,13:: 32f, 85, 105, 202,216, 288, 426 2,14:: 85 2,14-15:: 94, 235 2,15:: 85 2,16:: 116, 159, 235 2,16:: 64, 403 2,17:: 22, 29, 246, 340 2,18:: 337 2,18-29:: 104ff 2,19:: 32, 78, 95 2,20:: 304, 323 2,20-22:: 85 2,20-24:: 235 2,22:: 304 2,24:: 85, 304, 323 2,25:: 32, 123 2,26:: 115 2,26-27:: 77, 108, 122, 383 2,27:: 64, 228, 339 2,28:: 408 472
2,29:: 22, 29 3,1:: 21, 43 3,1-6:: 108ff 3,3:: 64, 291 3,4:: 119, 306 3,4-5:: 33, 162 3,5:: 371 3,6:: 29 3,7:: 189 3,7-13:: 113ff 3,7-8:: 91 3,8:: 32, 77, 383 3,9:: 215, 3,10:: 32, 64, 78 3,11:: 123, 403 3,12:: 166, 168, 212, 254, 401 3,13:: 29 3,14:: 32, 43, 330, 339, 380, 407 3,14-22:: 117ff 3,17:: 21, 319 3,17-18:: 33 3,18:: 292, 408 3,19:: 425 3,21:: 77, 123, 197, 230, 361 3,22:: 29 4,1:: 47, 50, 115, 136, 151, 198, 226, 273, 439 4,1-2:: 127ff, 336 4,2:: 29, 52f, 330, 360 4,2-8:: 253 4,3:: 202, 385, 389, 391 4,4:: 99, 129, 198 4,5:: 29,43, 63, 84,
183, 226, 237, 295, 327, 408 4,5-6:: 129 4,6:: 156, 271, 398 4,8:: 37, 43, 140, 143ff, 175, 261, 284 4,8-11:: 133ff, 326 4,9:: 83 4,10:: 99 4,11:: 37, 142ff, 167, 175, 327 5,1:: 27 5,1-3:: 353 5,1-4:: 47, 135ff 5,2:: 85 172, 201, 203 5,5:: 131, 137f, 153, 171, 202, 231, 407 5,5-6:: 23, 197 5,5-7:: 47 5,6:: 25, 27, 29, 43, 63, 110, 156, 161, 237, 242, 308 5,6-7:: 138ff 5,8:: 183, 257 5,8-14:: 140ff 5,9:: 140, 142 5,9:: 43, 73, 168, 171, 173, 209, 231, 371, 379 5,9-10:: 37, 80, 131, 215, 256, 386, 400 5,9-13:: 133f 5,9-14:: 175 5,10:: 43, 77, 217 5,11:: 85, 169 5,11-12:: 28
Bibelstellenverzeichnis
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6,16-17:: 254, 380 6,17:: 167, 171f, 201 6,17ff:: 401 6,18:: 44 7,1:: 127 7,1-11:: 85 7,1-17:: 165ff 7,1-3:: 192, 248 7,1-8:: 201, 388 7,3:: 117, 165, 254 7,3-8:: 191 7,4-14:: 23 7,4-8:: 28, 229, 386 7,9:: 73, 127, 162, 173, 273, 325, 326, 328, 342, 360, 379, 396 7,9-10:: 358 7,9-17:: 201, 209, 365 7,10:: 162, 175 7,10-12:: 37 7,11:: 326 7,11-17:: 324 7,12:: 134 7,13-14:: 131, 162, 306, 328 7,14:: 33, 43, 76, 110, 112, 173, 257, 399, 405 7,14-15:: 131 7,15:: 174f 7,15-17:: 365 7,16:: 286 7,16-17:: 382 7,17:: 174, 380 8,1:: 378 8,1-5:: 152, 175ff, 273 8,2:: 270 8,2-12:: 85
8,3-4:: 212 8,3-5:: 141, 267 8,4:: 183 8,5:: 285, 295 8,5:: 327 8,5-6:: 182ff 8,6:: 270 8,6-12:: 54, 141 8,6-7:: 378 8,7:: 26, 158, 184, 200, 281 8,7-9:: 205 8,7-10:: 176 8,7-12:: 65, 157, 258 8,7-13:: 258 8,8:: 198 8,8-9:: 185f, 282 8,9:: 161 8,10:: 26 8,10-11:: 186f 8,11:: 283 8,12:: 26, 187f 8,13:: 54, 188f 8,15:: 54 8,16:: 252 9,1:: 352 9,1-11:: 189ff 9,1-2:: 176 9,2-10:: 182 9,3:: 26 9,4:: 158, 180, 281, 352 9,4-5:: 194 9,5:: 180 9,5-6:: 281 9,7:: 291, 345, 439 9,9:: 291, 345 9,10:: 180 9,11:: 352 473
Bibelstellenverzeichnis
9,12:: 54, 188f 9,13-15:: 289 9,13-18:: 307 9,13-21:: 192ff 9,15:: 92 9,16:: 169 9,17:: 200 9,20:: 182, 281 9,20-21:: 286 9,21:: 206 9,26:: 184 9,31-32:: 184 10,1-7:: 201ff 10,1-10:: 85 10,1-11:: 201 10,2-10:: 47f 10,3-4:: 59 10,4:: 136, 208 10,6:: 83, 165, 274 10,6-7:: 55 10,7:: 226 10,8:: 204 10,8-11:: 208ff 10,1ff:: 195 10,10:: 135 10,11:: 48, 205 11,1:: 211 11,1-13:: 201f 11,1-13:: 54, 63 11,1-2:: 48, 210ff, 227, 237 11,2:: 34, 218, 259, 269 11,2:: 63, 367, 376, 385 11,2-3:: 231 11,3:: 33, 63, 356 11,3-13:: 84, 211, 216ff, 231 474
11,4:: 438 11,5:: 356 11,5-6:: 210 11,6:: 26 11,7:: 21, 130 11,7:: 33, 61, 238, 259, 270, 271, 291, 309, 313, 345, 356, 379 11,7-13:: 292 11,7-8:: 210, 215 11,7-9:: 209, 359 11,8:: 181,186, 214, 269, 280, 297, 324 11,9:: 73 11,10:: 116 11,11:: 346, 370 11,13:: 164, 181, 226, 369 11,14:: 43, 188f, 221 11,14-18:: 54 11,14-19:: 189 11,15:: 64, 75, 137, 207, 224, 228, 327, 383 11,15-18:: 37, 52, 222, 270, 279 11,15-19:: 196ff, 208, 226 11,16:: 227 11,16-18:: 326 11,17:: 43, 75, 327 11,17-18:: 234 11,18:: 64, 280, 328, 368, 370, 383 11,19:: 128, 181, 227, 227, 273, 295, 327, 336
12,1:: 18, 53, 99, 269, 274 12,1-2:: 333 12,1-5:: 49, 223 12,1-6:: 436 12,1-17:: 63 12,2-5:: 197 12,3:: 18, 31, 238, 269, 305, 309, 363 12,4:: 63 12,4-9:: 344 12,5:: 72, 81, 220, 236, 253, 333, 335 12,6:: 34, 63, 103, 218, 304, 356, 383 12,7:: 85, 291, 345 12,7-9:: 190, 236, 335 12,7-12:: 232ff 12,7-17:: 228 12,8:: 370 12,9:: 85, 194, 224, 229, 354, 356f 12,9-10:: 353 12,10:: 83, 233 12,10-11:: 233 12,10-12:: 197 12,11:: 21, 33, 43, 161, 166, 171, 210, 231, 246, 256, 271, 339, 361, 365, 386 12,11-12:: 312 12,12:: 259 12,13-16:: 304 12,13-17:: 234ff, 345 12,14:: 34, 231, 356
Bibelstellenverzeichnis
12,14-17:: 103, 218 12,15-16:: 219 12,15-17:: 167 12,16:: 442 12,16-17:: 356 12,17:: 33, 78, 107, 216, 227, 229, 291, 334, 345, 406 12,18ff:: 237ff 13,1:: 28, 57, 79, 130, 238, 259, 283, 287, 305, 309, 313, 337, 340, 367, 378, 396 13,1-8:: 379 13,1-10:: 63 13,2:: 236 13,3:: 307f 13,3-4:: 145 13,4:: 287, 321 13,5:: 34, 63, 218, 231 13,5-6:: 287, 305 13,5-7:: 219 13,6:: 212 13,7:: 21,61, 73, 75, 97, 209, 217, 236, 258f, 271, 291, 309, 313f, 334, 345 13,7-8:: 255 13,8:: 112, 116, 254, 260, 371 13,9:: 22 13,10:: 78, 261 13,11:: 57 13,11-18:: 167, 246ff, 334 13,12:: 145, 244
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Bibelstellenverzeichnis
15,7:: 279 15,7-8:: 379 15,8:: 227, 295, 381 15,9-10:: 143 15,16:: 252 16,1:: 227, 259, 281,, 379 16,2:: 281ff 16,2-9:: 54, 65, 258 16,3:: 161, 282 16,4-6:: 259 16,4-7:: 267, 283ff, 371 16,5:: 43, 75, 279 16,5-6:: 272 16,5-7:: 37, 161 16,7:: 272, 325 16,8-9:: 285ff 16,9:: 221 16,10:: 61 16,10-11:: 287ff 16,12:: 210 16,12-14:: 194 16,12-16:: 289ff 16,13:: 26, 246 16,13-14:: 167, 235, 287, 317 16,13-16:: 309, 313, 354f, 366 16,14:: 197, 210, 344f 16,14-16:: 63 16,15:: 31, 43, 111, 261, 355 16,17:: 381 16,17-19:: 208 16,17-21:: 220, 226, 294ff, 325, 369 16,18:: 164 476
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18,1:: 85, 127 18,1-3:: 316f 18,2:: 305, 321 18,3:: 106, 119, 210, 259 18,4-8:: 325 18,4-19:: 316 18,4-20:: 317ff 18,5:: 298 18,5-8:: 371 18,6:: 259f 18,6-8:: 285 18,7:: 119, 297 18,8:: 286 18,9:: 210 18,9-11:: 106 18,10:: 303, 313 18,11-17:: 306 18,11-23:: 315 18,12:: 392 18,13f:: 161 18,16:: 313, 392 18,17:: 303 18,17-19:: 283 18,19:: 185, 303, 313 18,20:: 325, 361, 386 18,21:: 326 18,21-24:: 316, 322ff 18,22:: 257 18,23:: 324 18,24:: 325 19,1:: 127 19,1-7:: 37 19,1-10:: 324ff 19,2:: 259, 280, 285, 319 19,5:: 370 19,7:: 255, 367 19,7-8:: 33
Bibelstellenverzeichnis
19,8:: 22, 109f, 306, 342, 384, 405f 19,9:: 43, 121, 261, 384 19,9-10:: 45, 401f 19,10:: 216, 339, 384, 403, 406 19,11:: 43, 57, 128, 153, 235, 335, 369 19,11-16:: 336ff 19,11-21:: 250, 335, 348, 353ff, 366, 436 19,12:: 46 19,12-13:: 103 19,13:: 235, 260, 330 19,13-15:: 269, 405 19,15:: 46, 81, 159, 228, 235, 253, 259f, 266, 335, 338 19,16:: 43, 210 19,17:: 57, 85 19,17-21:: 220, 291, 342ff 19,18:: 355f, 367, 370 19,18-19:: 210 19,19:: 57, 63, 291, 313, 330, 342 19,19-21:: 197, 270, 294 19,20:: 33, 246, 287, 366 19,21:: 159, 235, 337, 356 20,1:: 57, 85 20,1-3:: 313, 345 20,1-6:: 346ff
20,1-7:: 169 20,1-10:: 349ff, 442 20,2:: 22, 31, 194 20,2-3:: 220 20,2-7:: 28, 34 20,3:: 222, 312, 346 20,4:: 33, 57, 78, 92, 128, 161, 216, 262, 339, 386 20,4-6:: 31, 99 20,6:: 43, 92, 261 20,7:: 143 20,7-10:: 197, 220, 291, 313, 335, 344, 345, 348f, 354, 363, 365ff 20,7-8:: 222, 309, 345 20,8:: 63, 237, 287, 291, 344f 20,8-9:: 359 20,9:: 342, 377 20,9-10:: 222, 294 20,9-11:: 270 20,11:: 57, 92, 220, 280, 297, 326, 362, 377, 380 20,11-15:: 298, 368ff 20,12:: 57, 112 20,12-13:: 368 20,13:: 362 20,13-15:: 260 20,14:: 112, 346 20,14-15:: 377 20,15:: 396 21,1:: 163, 220, 270, 283, 295, 297, 326, 362, 369, 400
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Bibelstellenverzeichnis
21,27:: 112, 269, 406 22,1:: 174, 320, 382 22,1-2:: 96 22,2:: 26, 49, 92 22,2-3:: 273 22,3:: 121, 326, 347f 22,4:: 82, 117, 254 22,6:: 43, 85, 380, 384 22,6-7:: 34
478
22,6-9:: 42, 45f 22,6-21:: 43, 402ff 22,7:: 31, 43, 73, 261 22,7-9:: 329 22,8:: 43, 85, 380 22,8-9:: 384 22,9:: 43 22,10:: 35, 43 22,12:: 73 22,12-13:: 381
22,13:: 43, 74, 120 22,14:: 31, 43, 261 22,14-15:: 33 22,15:: 257 22,16:: 43, 85, 320, 380 22,17:: 29 22,19:: 214 22,20:: 73 22,21:: 44
Buchempfehlung Gregory K. Beale
Der Tempel aller Zeiten Die Wohnung Gottes und der Auftrag der Gemeinde – eine biblisch-heilsgeschichtliche Studie
Betanien Verlag 2011 Paperback · 492 Seiten ISBN 978-3-935558-95-2 21,90 Euro
In der gesamten Bibel steht der Tempel für Gottes Ziel mit seinem Volk: In ihrer Mitte zu wohnen, um als Schöpfer und Erlöser angebetet zu werden und seine Herrlichkeit in die ganze Schöpfung hinausstrahlen zu lassen. Von Eden bis zur letzten Seite der Offenbarung lässt sich dieser rote Faden verfolgen. In diesem Buch zeigt Gregory Beale eine erstaunliche Fülle biblischer und auch antiker kultureller Zusammenhänge von Eden über die Wohnung Gottes und das in Christus bereits angebrochene Heil bis zur Vollendung auf. Wofür Adam, Israel und der Tempel unvollkommene Schatten waren, das hat Christus vollkommen zu erfüllen begonnen. Auch die Gemeinde gehört schon jetzt zu diesem Tempel, und das hat ganz praktische Konsequenzen für das Leben als Christ. Beantwortet werden auch zentrale Fragen der Eschatologie (biblische Zukunftslehre) und des Lebens als Christ wie z.B: • Wird es einen wiederaufgebauten Tempel in Israel geben? • In welchen Tempel setzt sich der Antichrist? • Wie ist der Tempel aus Hesekiel und Offb. 11 zu verstehen? • Was ist mit den Wiederherstellungsverheißungen für Israel? • Was bedeutet es – auch für unsere Praxis –, dass Jesus Christus und seine Gemeinde der wahre Tempel sind? »Dieses Buch … liefert ein Vorbild dafür, wie man biblische Theologie betreiben soll.« (Donald A. Carson)
Weitere Bücher vom Betanien Verlag Michael Lawrence
Biblische Theologie für die Gemeinde
Ein Leitfaden für die Anwendung von Gottes Offenbarung Paperback · 276 Seiten · ISBN 978-3-935558-45-7 · 13,90 Euro
Um die Bibel richtig zu verstehen und anzuwenden, müssen wir sie als Ganzes lesen und studieren, denn so hat Gott sie geoffenbart: als fortlaufende Geschichte seines Heilswerkes und Ratschlusses, gipfelnd in Christus. Dieses Buch verfolgt die roten Fäden und verbindet gesunde Lehre mit der Praxis.
Robert C. Sproul
Bibelstudium für Einsteiger
Eine Einführung in das Verstehen der Heiligen Schrift Pb. · 140 Seiten · ISBN 978-3-935558-89-1 · nur 4,90 Euro (früher 8,90 Euro)
Der Autor fördert persönliches Bibelstudium als Vermächtnis der Reformation. In verständlichem Stil vermittelt er eine solide Hermeneutik (Lehre vom rechten Verstehen der Bibel). Mit Übungsteil.
Andreas Münch
Der wahre Gott der Bibel
Ein Studienbuch über Gottes Wesen und Werke Paperback · 282 Seiten · ISBN 3-935558-46-4 · 12,90 Euro
In 21 Kapiteln werden die mannigfaltigen Eigenschaften Gottes anhand der Bibel vorgestellt, angereichert mit vielen Zitaten bekannter Autoren wie Matthew Henry, Martin Lloyd-Jones, J. I. Packer und A. W. Pink. Einen Schwerpunkt bilden das Heilshandeln Gottes und seine Souveränität..
Jay E. Adams
Keine Angst vor Theologie!
Eine unterhaltsam-systematische Einführung in Glaubensfragen Paperback · 206 Seiten · ISBN 978-3-935558-44-0 · 11,90 Euro
Kurz und bündig, z. T. in Dialogform, erklärt der bekannte Autor grundlegende Themen der biblischen Lehre: das Wesen Gottes und des Menschen, rechtes Bibelverständnis, Sünde und Erlösung, Israel, Endzeitfragen, u.vm.
Thomas Schreiner & Ardel Caneday
Mit Ausharren laufen
Gibt es Heilsgewissheit ohne Heiligung? Pb. · 350 Seiten · ISBN 978-3-935558-90-7 · nur 7,90 Euro (früher 15,90 Euro)
Die Bibel lehrt, dass es ohne Heiligung und Ausharren keine Errettung gibt. Wie ist das mit der Sicherheit des Heils zu vereinbaren? Eine gründliche und sehr aufschlussreiche biblische Untersuchung.