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Wir sind die deutsche Wirtschaft

Innovationen: die Treiber der deutschen Wirtschaft

Im Jahr 2022 wurden in Deutschland rund 25.000 Patente angemeldet. Damit liegt Deutschland in Europa auf Platz 1. Bosch hält als Firma die meisten Patente in Deutschland (3.946) vor der BMW AG (1.867) und dem Zulieferer ZF Friedrichshafen AG (1.394)*

DDeutschland ist nicht nur das Land der Dichter und Denker. Nein, ganze Generationen von Erfindern, Tüftlern und Visionären bescherten dem Land bahnbrechende Erfindungen und damit auch immer einen wirtschaftlichen Aufschwung oder Vorteil. Vor über 140 Jahren nahm das damals „Kaiserliche Patentamt“ seine Arbeit auf. Das erste Patent kam aus der Chemiebranche. Johann Zeltner von der Nürnberger Ultramarin-Fabrik erhielt für ein „Verfahren zur Herstellung einer rothen Ultramarinfarbe“ mit Wirkung zum 2. Juli 1877 ein Patent.

So erfand Werner von Siemens erst den Dynamo, legte damit den Grundstock für die Erzeugung von Strom. Es folgte die „Electrische Eisenbahn“, die im Mai 1881 in Berlin ihren Betrieb aufnahm. Gottlieb Daimler, Otto Lilienthal, Wilhelm Conrad Röntgen und viele weitere Erfinder, Gründer und Pioniere folgten.

Bis heute stehen die Deutschen in der Anmeldung neuer Patente weltweit gut da: in der Welt auf Platz 4 und in Europa klar die Nummer eins. Fünf dieser vielen neuen Patente hat das Start-up advastore angemeldet. In einer Garage (die Geschichte stimmt wirklich) von Dieter Büchl und drei Ingenieuren gegründet, will advastore als neuer FulfillmentProvider dem Logistikriesen Amazon richtig Feuer machen.

„Wir haben für unser neues Fulfillment-Center in Niederaula fast alle technischen Komponenten selbst entwickelt und gebaut. Unsere Innovationen haben wir beim Patentamt angemeldet. Diese Patente sichern unseren Vorsprung vor der Konkurrenz“, sagt Dieter Büchl, Investor und Gründer bei advastore. Dieter Büchl ist seit Beginn der advastore Reise Teil des Teams. Seine E-Commerce-Erfahrung und seine Vision, das Fulfillment grundlegend zu verändern, haben ihn zu einem wichtigen Akteur bei der Gestaltung des Unternehmens gemacht. „Mit unserer Technik und dem voll automatisierten Prozess werden wir mit deutscher Innovationskraft weltweit für Aufsehen sorgen“, so Büchl weiter.

Das Beispiel advastore zeigt es: Deutschland ist immer noch ein Land der Innovationen und Erfinder.

Auch die Geschichte von BioNTech ist eine Erfolgsstory made in Germany. Viele Jahre forschten Ugur Sahin und Özlem Türeci an Impfstoffen gegen den Krebs. Dann kam Corona über die Welt. Aus der jahrelangen Grundlagenforschung konnte in kürzester Zeit mit der Technologie mRNA einer der ersten und wirksamsten Impfstoffe gegen COVID-19 entwickelt werden. Heute ist BioNTech ein global führendes Unternehmen im Bereich der Immuntherapien und an der Börse in New York gelistet. Zahlreiche neue und vielversprechende Produkte sind in der Pipeline, entwickelt und erforscht in den Laboren in Mainz. „Wir bringen unsere Onkologie-Pipeline in fortgeschrittenere Entwicklungsphasen, haben eine zulassungsrelevante Phase-3-Studie gestartet und bereiten weitere Studien mit Zulassungspotenzial in den kommenden Monaten vor“, sagte Prof. Dr. Ugur Sahin, CEO und Mitbegründer von BioNTech. „Gleichzeitig bauen wir unsere Pipeline für Impfstoffe gegen Infektionskrankheiten aus, um den globalen Gesundheitsbedürfnissen gerecht zu werden, und entwickeln einen an Omikron XBB.1.5 angepassten monovalenten COVID19-Impfstoff.“

Das sind nur zwei Beispiele, die für das Erfinderland Deutschland sprechen. Noch, denn die Zahl der angemeldeten Patente geht zurück. „Der Anteil deutscher Patentanmeldungen beim EPA (Europäisches Patentamt) ist in den vergangenen zehn Jahren von 17,9 auf 12,8 Prozent gefallen“, sagt Ilya Rudyk, EPA-Volkswirt, und weiter: „Besonders großes Wachstum gibt es in digitalen Bereichen. Diese „spielen bei Patentanmeldungen aus Deutschland keine so große Rolle. In den hierzulande starken Feldern wie Maschinenbau und Fahrzeugtechnik stagnieren die Patentanmeldungen dagegen“, so der Experte. Rasant zugenommen hat die Zahl der Anmeldungen aus China mit 23,6 Prozent Zuwachs.

Insgesamt wandeln sich Anmeldungen auch in den Branchen. Der Maschinenbau verzeichnet eine geringe Innovationstätigkeit, KI, maschinelles Lernen und Forschung an neuen Batterien haben stark zugenommen. Der strukturelle Wandel in der Innovationslandschaft nimmt an Fahrt auf. Digitalisierung, Automatisierung und künstliche Intelligenz sowie Batterietechnologie spielen eine immer größere Rolle", so DPMAPräsidentin Eva Schewior. „Bei der Zahl der Patentanmeldungen wirkt sich diese Entwicklung derzeit nicht gerade zugunsten Deutschlands aus“, so Schewior in einem Interview mit der ARD-Tagesschau.

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