Bezirks journal lichtenberg april 2017

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STADTBAD

WIRTSCHAFT

Welche Pläne der Bezirk für das „Hubertusbad“ hat. Seite 4

Wie der Tante-Emma-Laden in den Kiez kommt. Seite 10

GROSSES

EXTRA:

Bezirks-Journal

Beruf & Bildung 7 SEITEN 5-

Kostenlose Monatszeitung für Lichtenberg & Hohenschönhausen | Ausgabe April 2017 | www.lichtenbergmarzahnplus.de | Druckauflage: 50.000 Exemplare

Schulen platzen aus allen Nähten

NEUE ATTRAKTION IM OSTEN BERLINS

FRIEDRICHSFELDE/ RUMMELSBURG: Elternvertreter schlagen Alarm: Viele Schulen im Lichtenberger Süden haben ihre Kapazitätsgrenze längst überschritten. Von Marcel Gäding.

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olle Klassenzimmer, dichtes Gedränge auf den Schulfluren und ein hoher Krankenstand bei Lehrern und Erziehern: So in etwa lässt sich das Bild zusammenfassen, das besorgte Eltern von den Schulen im Lichtenberger Süden zeichnen. Wegen des wachsenden Zuzugs nach Friedrichsfelde und Rummelsburg steigen die Schülerzahlen schneller als gedacht – so dass die Plätze an den Grundschulen nicht ausreichen. Konkret geht es um vier Standorte: Die Schule an der Victoriastadt, die Robinson-Grundschule, die Friedrichsfelder Grundschule und die HermannGmeiner-Grundschule. Schon im kommenden Schuljahr soll beispielsweise in der Schule an der Victoriastadt die Kapazitätsgrenze erreicht werden, wie Claudia Engelmann, die Vorsitzende des Bezirkselternausschusses sagt. Sie unterstützt die von den Gesamteltern-

vertretungen der betroffenen Schulen organisierten Proteste: Für den 27. April ruft ein Bündnis von Eltern zu einer lautstarken Demo vor Beginn der Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) auf. Motto: „Wir platzen 2.0“ – die Neuauflage einer Aktion von vor zwei Jahren. Denn bereits damals gab es deutliche Anzeichen dafür, dass die Schulen im Lichtenberger Süden aus allen Nähten platzen. Der Forderungskatalog enthält vier wichtige Punkte: Zügig sollen zusätzliche Plätze an den Grundschulen und weiterführenden Schulen entstehen, auch steht der Wunsch nach einer Gemeinschaftsschule für Friedrichsfelde und Rummelsburg auf der Agenda. Zudem fordern die Eltern den Neubau von einer Turnhalle und Investitionen in den bestehenden Schulen, um Mensen, Turnhallen und Schulhöfe zu erweitern. Weiter Seite 2

FOTO: IGA BERLIN 2017/ DOMINIK BUTZMANN

Mit der Seilbahn über die IGA

Sie ist die neue Attraktion für den Berliner Osten, die Seilbahn auf dem Gelände der Internationalen Gartenausstellung (IGA) Berlin 2017. Mit ihr können Besucher ab sofort das 100 Hektar große Areal zwischen Blumberger Damm und dem U-Bahnhof „Gärten der Welt - Kienberg“ erkunden. Mehr zur IGA auf unserer großen Sonderseite 8.


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BEZIRKS-THEMA

HOHENSCHÖNHAUSEN-LICHTENBERG | BEZIRKS-JOURNAL

FOTO: BEZIRKS-JOURNAL/ MARCEL GÄDING

Die Friedrichsfelder Grundschule an der Rummelsburger Straße. Wegen des wachsenden Zuzuges steigen auch die Schülerzahlen.

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Der Fluch der wachsenden Stadt

ELTERNPROTEST: Weil die Schulen im Süden des Bezirks immer voller werden, regt sich Widerstand bei Müttern und Vätern. Sie verlangen vom Bezirk schnelle Hilfe. Von Marcel Gäding.

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ie Schule an der Victoriastadt ist ein ansehnlicher, ehrwürdiger Bau, der Ende des 19. Jahrhunderts entstand – zu einer Zeit, als Lichtenberg wachsenden Zuzug registrierte und Schulen dringend benötigt wurden. Längst ist das vom Architekten Rudolf Goltsch entworfene, viergeschossige Gebäude viel zu klein. So klein, dass in absehbarer Zeit auf einer angrenzenden Freifläche ein sogenannter Modularer Ergänzungsbau (MEB) entstehen wird. Denn: Lichtenberg wächst, vor allem die südlichen Kieze des Bezirks vermelden einen nicht enden wollenden Zuzug von Familien. Noch aber ist von der Erweiterung der Schule nichts zu sehen. „Die Bauarbeiten hätten längst starten müssen, um den MEB zum Schuljahr 2018/2019 in Betrieb zu nehmen“, sagt Claudia Engelmann, die Vorsitzende des Bezirkselternausschusses (BEA) und Mutter zweier Kinder, die die Schule an der Victoriastadt besuchen. Die Situation in der Schule an der Victoriastadt gleicht dem Zustand an der Robinson-Grundschule, der Friedrichsfelder Grundschule und der Hermann-Gmeiner-Grundschule: Die dort angebotenen Plätze sind knapp, die Kapazitätsgrenze so gut wie erreicht. In den kommenden Jahren wird sich wegen der wachsenden Schülerzahl der Zustand weiter verschlechtern. „Das schlägt sich auf die Lehrer und Erzieher nieder“, berichtet Engelmann und klagt nicht nur über schlechte Bedingungen für die Kinder. „Der Krankenstand bei den Beschäftigten ist hoch, hinzu kommt an Mangel an Erzieherinnen und Erziehern.“ Claudia Engelmann unterstützt daher den Protest der Gesamtelternvertretungen der betroffenen Schulen,

deren Geduld am Ende ist. Dabei ist das Problem nicht neu, wie sie sagt. Die Vorsitzende des Bezirkselternausschusses erinnert daran, dass es bereits vor zwei Jahren Elternproteste gab – weil damals absehbar war, dass die Schulen in Lichtenberg an ihre Kapazitätsgrenzen geraten. „Viel ist nicht passiert“, lautet das Fazit der Mutter und Kommunalpolitikerin, die für Die Linke in der Bezirksverordnetenversammlung sitzt. Ein Grund sei die aus ihrer Sicht verfehlte Bildungspolitik der vergangenen zehn Jahre auf Landesebene. Aber auch an der SPD im Bezirk lässt sie kein gutes Haar, kritisiert vor allem die frühere Schulstadträtin Kerstin Beurich. „Jetzt tritt das ein, was wir seit Jahren prognostizieren.“ Zügig sollen nun nach Ansicht der Eltern nicht nur Ergänzungsbauten entstehen. Auch die seit Jahren diskutierte Gemeinschaftsschule für Friedrichsfelde und Rummelsburg muss schnell in die Tat umgesetzt werden. Bislang gibt es zwar Ideen für entsprechende Standorte – darunter die KULTschule in der Sewanstraße oder das Oberstufenzentrum an der Marktstraße. Noch fehlt es aber an konkreten Planungen. Die Bezirksverwaltung arbeite unter Hochdruck an dem Problem, sagt Fabian Peter, der Referent des neuen Schulstadtrates Wilfried Nünthel (CDU). „Wir können aber nicht zaubern.“ Unstrittig sei, dass es eine Gemeinschaftsschule geben wird und die bereits geplanten Investitionen in bestehende Schulstandorte kommen werden. Claudia Engelmann ist das alles zu kurz gegriffen. Sie bemängelt, dass die Vorhaben frühestens in drei bis fünf Jahren umgesetzt werden. „Wir hoffen daher, dass unser Protest die Planungen beschleunigt.“


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Gegen den Leerstand

AUS DEM BEZIRK

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BAHNHOF LICHTENBERG: Die Bahn will einen der wichtigsten Verkehrsknoten im Bezirk attraktiver gestalten und müht sich um neue Mieter für Geschäfte, mehr Sauberkeit und eine ansprechende Dekoration. Von Volkmar Eltzel.

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uf den ersten Blick macht der Bahnhof Lichtenberg einen modernen und gepflegten Eindruck. Mit S-, U-, Regional- und FernBahn sowie mit Straßenbahn- und Bus-Anbindung in der Nachbarschaft ist er im Bezirk und für Berlin immer noch ein zentraler Verkehrsknoten des öffentlichen Personenverkehrs. In der Empfangshalle versorgen Geschäfte die Reisenden mit den üblichen Utensilien. Dennoch gibt es Kritik. Pro Tag nutzen rund 48.000 Fahrgäste den S-, Regional- und Fern-Bahnhof Lichtenberg. Von hier fahren unter anderem Züge nach Templin, Eberswalde, Strausberg Nord, Ahrensfelde, Potsdam, Wartenberg, Spandau, Werneuchen und Küstrin/Kostrzyn. Täglich werden 17 Zugpaare über die Ostbahn nach Polen angeboten. Noch bis Ende 2018 verbindet an den Wochenenden der Kulturzug Berlin-Lichtenberg und Wrocław. Auch Nachtzüge nach Paris und Moskau starten von hieraus. Einzelne Fernzüge bieten eine Direktverbindung nach Hannover, Frankfurt und Stuttgart an. Wegen Bauarbeiten am

Karower Kreuz fahren zwischenzeitlich von Lichtenberg sogar Züge nach Stralsund, Ostseebad Binz und Szczecin Glowny. Sobald der Flughafen Berlin Brandenburg BER in Betrieb geht, sollen zudem Regionalzüge der RB 24 zum Airport fahren. In der Tiefebene wird das Verkehrsangebot über die Linie U5 komplettiert. Viele Lichtenberger nutzen den Bahnhof als kürzesten Übergang von der Weitlingstraße zur höher gelegenen Alten Frankfurter Allee und als Umsteigemöglichkeit zur Straßenbahn und zum Bus. Trotzdem ist die Deutsche Bahn (DB AG) „…mit der derzeitigen Situation am Bahnhof Lichtenberg nicht zufrieden…“ In Beantwortung einer schriftlichen Anfrage der Abgeordneten Hendrikje Klein und Sebastian Schlüsselburg (Linke) teilte der Senat im März nach Stellungnahme der DB AG mit, man bemühe sich „um eine Verbesserung.“ So werde aktuell aktiv an einer Neuvermietung der Leerstände im Empfangsgebäude gearbeitet, um die Attraktivität des Bahnhofs zu steigern. Dies betrifft vor allem die untere

Ebene der Empfangshalle. Im Sommer 2016 wurde u.a. die Fundsachenstelle vom Bahnhof Zoologischer Garten in den Bahnhof Lichtenberg verlegt. Des Weiteren werde der Bahnhof durch Sonderreinigungsmaßnahmen aufgewertet. An der Decke der Eingangshalle wurde ein sogenannter Vogelschutz (ein Netz, die Red.) angebracht, der verhindern soll, dass sich Tauben hier niederlassen und die Halle vollkoten. Saisonale Dekorationen – wie zum Beispiel eine Weihnachtsbeleuchtung – sollen den sonst eher nüchtern wirkenden Bahnhof freundlicher gestalten. Voraussichtlich für 2019 sei die Errichtung eines weiteren behindertengerechten Aufzugs geplant, der von der Zwischenebene des U-Bahnsteigs auf den Regionalbahnsteig führen soll. Die Lautsprecheranlage werde überarbeitet. Angedacht sei ebenfalls eine Verlegung des S-Bahn-Museums vom S-Bahnhof Griebnitzsee in das Empfangsgebäude des Lichtenberger Bahnhofs. Die unzulängliche Umsteigesituation von den Straßenbahn-Haltestellen der

FOTO: BEZIRKS-JOURNAL/ VOLKMAR ELTZEL

Vom Bahnhof Lichtenberg verkehren vor allem Züge in die Region und Richtung Osteuropa.

Linien 21 und 37 an der Siegfriedstraße zum Bahnhof wird schon seit Jahren von vielen Bürgern beanstandet. Wie es in der Senatsmitteilung heißt, „wurde mit der Planung begonnen, die Straßenbahn-Haltestelle… näher an den UBahnhof-Zugang … zu verlegen.“ Einen Termin dafür gibt es immer noch nicht. Die Bürger würden „zu gegebener Zeit“ auf entsprechenden Veranstaltungen informiert. ANZEIGE


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AUS DEM BEZIRK

HOHENSCHÖNHAUSEN-LICHTENBERG | BEZIRKS-JOURNAL

BEZIRKSNACHRICHTEN

Neues Berlin fördert Vereine Gute Nachrichten für Vereine im Kiez: Sie können sich bis zum 31. Mai bei der Wohnungsgenossenschaft Neues Berlin um eine Spende bewerben. Insgesamt stellt die Genossenschaft anlässlich ihres 60-jährigen Bestehens 6.000 Euro für gemeinnützige Vereine bereit, die einen Bezug zu den Kiezen der genossenschaftlichen Wohnanlagen in Hohenschönhausen haben. Vergeben werden die Spenden in vier Kategorien an jeweils drei Vereine auf dem Wohntag der Genossenschaft am 7. Juli. Informationen und Teilnahmebedingungen finden sich auf der Webseite von Neues Berlin: www.neues-berlin.de (bzj.) ANZEIGE

FOTO: BEZIRKS-JOURNAL/ MARCEL GÄDING

Eines der beiden leerstehenden Becken im Stadtbad an der Hubertusstraße.

Zurück auf Los!

DENKMALSCHUTZ: Für das einstige Stadtbad in der Hubertusstraße will sich kein Investor finden. Nun überlegt der Bezirk, das Gebäude übergangsweise für kulturelle Zwecke zu nutzen. Von Volkmar Eltzel.

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Ehrung für Chef der Seniorenvertretung Der langjährige Vorsitzende der Lichtenberger Seniorenvertretung ist vom Bezirksamt für sein Engagement geehrt worden. Jürgen FOTO: MARCEL GÄDING Steinbrück habe mehr als zwei Jürgen Steinbrück. Jahrzehnte die Kommunal- und Seniorenpolitik im Bezirk geprägt, sagte Sozialstadträtin Birgit Monteiro (SPD). Der inzwischen 77-Jährige engagierte sich viele Jahre für Die Linke in der Bezirksverordnetenversammlung und stand zudem der Seniorenvertretung vor. Nun zieht er sich zurück und will zunächst einmal sechs Monate lang Urlaub machen. (bzj.) ANZEIGE

ür die Vertreter der landeseigenen Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM), die auf Bitte des Bezirks eine seit Jahren erste Begehung des einstigen Stadtbades Lichtenberg im Beisein der Presse ermöglichte, schien es wie ein Krampf: „Wir erteilen gar keine Auskünfte und dabei bleibt es – Entschuldigung – fragen Sie den Bürgermeister“, sagte Holger Hetzel, Vertriebsleiter der BIM. Immer wieder hatte es in der Vergangenheit vergebliche Versuche gegeben, Investoren zu finden, die das Bad restaurieren und reaktivieren. Mittlerweile werden die Kosten für eine Wiederherstellung und Inbetriebnahme auf 30 bis 35 Millionen Euro geschätzt. Ein von der BIM 2015 initiiertes „Wettbewerbliches Dialog- und Konzeptverfahren“ zum Verkauf des Objektes, dessen Eigentümer – samt dem 4.200 Quadratmeter großen Grundstück – das Land Berlin ist, war im Oktober 2016 gescheitert. Nicht zuletzt wohl auch deshalb, weil die Immobiliengesellschaft auf dem Denkmalschutz des Gebäudeensembles beharrte, dem eine Nutzung als Bad angeblich zuwiderlaufe. In einer Pressemitteilung vom 2. November 2016 sah der damalige Bezirksstadtrat für Immobilien, Dr. Andreas Prüfer (Die Linke), das Land Berlin als Eigentümer in der Pflicht, da offenbar der Erhalt des denkmalgeschützten Gebäudes privat nicht möglich sei. Deshalb habe er, „als absehbar wurde, dass erneut kein Investor gefunden wird, vorgeschlagen, dass nun neue Wege gegangen werden und ein Projektmanagement installiert wird.“ Wurde aber bisher nicht. Wie der BIM-Vertriebsleiter auf Nachfrage erklärte, soll nun in einem erneuten Anlauf eine Machbarkeitsstudie die Basis für weitere Maßnahmen bereiten. Dazu müssten zunächst „geeignete Kandidaten“ gefunden werden, bewerben könne sich – zöger und drucks – jeder. Im Ergebnis soll ein Teilnehmer

den „Zuschlag“ erhalten, der dann seinerseits von der BIM vorhandene Ideen zur Entwicklung des ehemaligen Stadtbades abfragen könne. Ein Steuerungsausschuss, bei dem auch der Bezirk mit am Tisch sitzt, würde die Entscheidungen treffen, was weiter geschieht. Noch in diesem Jahr soll die Machbarkeitsstudie abgeschlossen werden. Da die Aussichten, kurzfristig einen Investor zu gewinnen, jedoch nicht besonders groß seien, habe der Bezirk Interesse an einer Zwischennutzung. Die könnte zum Beispiel auch kultureller Art sein, erklärte Bezirksbürgermeister Michael Grunst (Die Linke). „Ich will, dass das Haus nicht weiter gänzlich leer steht.“ Es müsse der Öffentlichkeit

„Wir brauchen in Lichtenberg dringend mehr SchwimmhallenKapazität.“

Michael Grunst Bezirksbürgermeister

wieder zugänglich gemacht werden. „Wir brauchen in Lichtenberg dringend mehr Schwimmhallen-Kapazität“, so der Bürgermeister, denn es gebe im Bezirk den bedauerlichen Trend, dass immer weniger Kinder Schwimmen lernten. „Das Problem ist, dass von den 30 Millionen Euro Instandsetzungskosten für das alte Stadtbad drei neue Schwimmbäder gebaut werden könnten.“ Vielleicht finde sich ja doch noch ein Mäzen, der nicht nur die 30 Millionen, stemmen könnte, sondern jährlich auch noch eine zusätzliche Million, falls sich das Stadtbad zunächst nicht rechne. Im kommenden Februar wird das Stadtbad Lichtenberg 90 Jahre alt. 1928 war es fertiggestellt – und 1991 nach einer Havarie vollständig geschlossen worden. Seitdem verfällt es zusehends. Zwischenzeitlich undichte Dächer und Vandalismus hatten verheerende Aus-

wirkungen – das Gebäudeensemble ist mittlerweile in einem erbärmlichen Zustand. Gutachten ergaben jedoch, dass die Bausubstanz der Häuser immer noch gut ist. Die Statue „Mädchen mit Badekappe“ in einem der Innenhöfe wurde schon 2012 gestohlen und gilt seitdem als verschollen. Jürgen Hofmann von der Projektgenossenschaft Stadtbad Lichtenberg und vom Förderverein Stadtbad Lichtenberg e.V., die sich seit Jahren für den Erhalt des Hauses engagieren, sprudelt nur so vor Ideen für mögliche neue Nutzungen, vom Fitness-Studio, über Räume für Rehabilitationsbehandlungen und Physiotherapie bis hin zu medizinischen Anwendungen mit Brause- und Wannenabteilung im Nordflügel des Ensembles in Zusammenarbeit mit dem benachbarten Sana Klinikum Lichtenberg und den Krankerkassen. „Aber selbst um Zwischennutzungen zu ermöglichen, müssten 10 bis 15 Millionen Euro in die Hand genommen werden.“ Wie die Beantwortung einer schriftlichen Anfrage des Abgeordneten Sebastian Schlüsselburg (Die Linke) vom November 2016 offenlegte, „sind der BIM GmbH seit dem 01.01.2011 Kosten in Höhe von insgesamt rd. 173.000 Euro“ im Rahmen der Notbewirtschaftung des Objektes entstanden. Noch einmal 137.000 Euro hat das gescheiterte mehrstufige Ausschreibungsverfahren mit vorgeschaltetem EU-weitem Teilnahmewettbewerb gekostet. Trotz allem spricht Bezirksbürgermeister Michael Grunst von einem „Juwel für Lichtenberg“. Das nach wie vor große Interesse der Lichtenberger und ihre Anteilnahme am Schicksal ihres einstigen Hubertusbades scheinen ihm recht zu geben. „Deshalb steht ein Abriss auch nicht zur Debatte.“ Die Immobiliengesellschaft BIM habe zugesichert, dass der Förderverein und die Genossenschaft bei der nun bevorstehenden Machbarkeitsstudie mit einbezogen werden, informierte Michael Grunst.


Bildung, Beruf & Karriere Verlagssonderthema rund um die Aus- und Weiterbildung sowie Ausbildungsplatzsuche

Gute Chancen für Umschüler

AUS- UND WEITERBILDUNG: Unternehmen setzen nicht nur auf Auszubildende, sondern auch auf Quereinsteiger. Auf dem „Marktplatz Bildung“ im Kosmos Berlin präsentieren sich entsprechende Anbieter potenziellen Bewerberinnen und Bewerbern. Von Wolf-Dieter Schlepzig.

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mschulung, Weiterbildung, Quereinstieg: Wer auf der Suche nach einer neuen beruflichen Herausforderung ist, findet auf dem Marktplatz Bildung am 20. April von 10 bis 18 Uhr viele Angebote rund um diese Themen. Die Jobchancen sind so gut wie lange nicht. „Die Unternehmen kämpfen um Personal“, sagt Messeveranstalter Horst Junghans. „Weil es beinahe aussichtslos ist, Lehrlinge zu bekommen, legen sie verstärkt Wert auf Umschulung und Weiterbildung.“ Das widerspiegelt sich in den Angeboten der Messeausteller und in den 19 Fachvorträgen. Schwerpunkte sind Aus- und Weiterbildungen in den Bereichen Verkehr und Logistik, Gastronomie/Hotelwesen, Gesundheit/Pflege, IT und Elektronik sowie hauswirtschaftliche Dienstleistungen. Erstmals ist das Verkehrsunternehmen ODEG mit dabei, das nicht nur Lokomotivführer, sondern alle Berufe rund um die Bahn sucht. Die dispo-

Tf Education GmbH bildet in Verkehrsberufen aus. Schwerpunktberufe im Straßenverkehr sind Berufskraftfahrer für den Reisebusverkehr sowie Kraftfahrer, Lagerlogistiger und Kaufleute im Speditionswesen. Die TRAINICO GmbH, die unter anderem Fluggerätemechaniker schult, bringt ein Triebwerksmodell auf die Messe mit. Weil Berlin ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt in Europa ist, werden Fachleute im Schienen- und Straßenverkehr sowie für die Luftfahrt dringend gesucht. Darum erhält man im Saal 7 auch aktuelle Stellenangebote. Gesprächsrunden gibt es um 12, 14.15 und um 16 Uhr. Angehende Köche vom FORUM Berufsbildung kochen im Saal 4 tagsüber ein ganzes Menü und berichten, wie schön, aber auch wie schwer ihr Beruf ist. Das FORUM Berufsbildung und das Umwelt-Bildungszentrum Berlin geben dort ebenso Informationen zu Umschulungen für Hauswirtschafter/ in (IHK), Koch/Köchin (IHK) und für

Berufe im Tourismus. In den Sälen 2 und 6 erfahren Neu-, Quer- und Wiedereinsteiger in den Vorträgen, welche Berufe besonders gefragt sind, welche Fördermöglichkeiten es gibt, wo man potenzielle Arbeitgeber findet und welche Voraussetzungen man mitbringen muss. Hier berichtet beispielsweise das Bildungszentrum AfW Berlin über den Wandel in der Sicherheitsbranche. Die gesetzlichen Bedingungen wurden verschärft, so dass eine IHK-Sachkundeprüfung nötig ist. Es gibt also keinen Crashkurs mehr. Das Marzahner Bildungsunternehmen stellt an seinem Stand auch modulare Weiterbildungen vor, zum Beispiel im Bereich Pflege und Betreuung. Alles rund um die Sicherheit kann man auch am Stand des Bildungsinstituts Brückner aus der Landsberger Allee erfahren. Hier ist ebenfalls eine Pflegehelfer-Ausbildung möglich. Die Bildungszentren Grone Netzwerk stellen beispielsweise Berufskomptenzen fest und beraten zu Beruf und Bildung.

Sie haben große Erfahrungen mit Aktivierungsmaßnahmen und beruflicher Eingliederung, auch bei der Ausbildungund Berufsvorbereitung. Das Portfolio der TÜV Rheinland Akademie mit Sitz in der Boxberger Straße reicht von Umschulungen zum Schweißer, Anlagenmechaniker, Elektroniker, zur Fachkraft Lager/Logistik über Kfz-Mechatroniker, Fahrradmonteur, Tischler bis hin zu den Köchen. Fortbildungen gibt es beispielsweise in der Fahrzeugpflege, im Elektrohandwerk oder für Kfz-Mechatroniker. Auch Gabelstapler-Fahrer sind gefragt und werden ausgebildet. Wer bei der Fülle der Angebote Orientierungshilfe benötigt, ist bei der Weiterbildungsdatenbank richtig. Gleich hinter dem Eingang am Stand 1 ist zu erfahren, an welchen Aussteller man sich mit seinem Anliegen wenden kann. Weitere Informationen: www.marktplatzbildung.de


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SONDERTHEMA „BILDUNG & BERUF“

HOHENSCHÖNHAUSEN-LICHTENBERG | BEZIRKS-JOURNAL

Eine Alternative zum Studium

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BERUFSSTART: Berliner Unternehmen werben für die duale Ausbildung. Die Bewerber können frei wählen. Allein die Handwerkskammer meldet aktuell 900 offene Ausbildungsplätze. Von Marc Dietrich.

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n der Werkbank ist es laut. Mit einer Feile bearbeiten zwei junge Männer kleine Metallplättchen, während nebenan drei Auszubildende an Laptops sitzen und Einstellungen an einem elektronischen Schaltkreis vornehmen. Zufrieden zeigt Martin Stöckmann die Ausbildungswerkstätten und –labore bei Siemens an der Nonnendammallee in Spandau. Derzeit absolvieren bei dem traditionsreichen Unternehmen, das international aufgestellt ist, 1.300 junge Menschen entweder eine duale betriebliche Ausbildung oder ein duales Studium. In der 1906 gegründeten werkseigenen Berufsschule werden die jungen Menschen auf eine Tätigkeit in einem von 20 Berufen vorbereitet. „Wir betreiben in Spandau das größte Ausbildungszentrum von Siemens weltweit“, sagt Stöckmann. Dabei ist es nicht so leicht, junge Menschen für eine duale betriebliche Ausbildung zu begeistern. Jeden Tag an der Werkbank zu stehen, reizt nur noch wenige. Siemens setzt daher stark auf die Digitalisierung – etwa, in dem neben EDV-basierten Anwendungen auch Innovationen wie 3D-Drucker zum Einsatz kommen. Und so müssen sich Unternehmen wie Siemens einiges einfallen lassen, um junge Menschen für eine Ausbildung zu begeistern. Denn: Nie war der Bedarf an Fachkräften so groß, nie das Angebot an freien Lehrstellen so umfangreich wie derzeit. Statistisch kommen auf jeden Bewerber zwei freie Ausbildungsplätze, hat Alexander Schirp, der Geschäftsführer der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg ausgerechnet. Schneller in Beschäftigung Gut ausgebildete Jugendliche entlasten die Sozialkassen, erklärt die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit. „Menschen, die eine gute Qualifikation vorweisen können, kommen schneller in Beschäftigung“, sagt Bernd Becking, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Ar-

FOTO: BEZIRKS-JOURNAL/ MARC DIETRICH

Handwerk mit digitalem Einfluss: Bei Siemens in Spandau werden junge Leute sowohl für das eigene Unternehmen als auch für andere Firmen ausgebildet.

beit Berlin-Brandenburg. „Sie sind seltener von Arbeitslosigkeit bedroht.“ Das Dilemma: „Wir haben nicht genügend Bewerber für die Ausbildungsplätze.“ So sind Monate vor dem Start in das neue Ausbildungsjahr allein bei der Berliner Handwerkskammer 900 freie Ausbildungsplätze in allen Berufssparten – vom Augenoptiker bis zum Zahntechniker – unbesetzt. In der Lehrstellenbörse der Industrieund Handelskammer sind es 2.300. Die Agentur für Arbeit meldet aktuell für die Region 7.600 nicht besetzte Lehr-

stellen, aber auch fast 8.800 Jugendliche ohne Ausbildungsplatz. „Dabei ist die duale Ausbildung eine echte Alternative zum Hochschulstudium“, sagt Ulrich Wiegand, der Geschäftsführer der Handwerkskammer Berlin. Dabei sind sowohl die Verdienstmöglichkeiten als auch die Option zur permanenten Fort- und Weiterbildung gegeben. Gute, langfristige Perspektiven seien allein wegen der wachsenden Stadt, des demografischen Wandels und der steigenden Touristenzahlen in Berlin vorhanden.

HIER FINDEN SIE EINE LEHRSTELLE: IHK Lehrstellenbörse: Auf dem bundesweiten Portal der Industrie- und Handelskammern finden sich freie Ausbildungsplätze nach Wunschregion und –beruf: www.ihk-lehrstellenboerse.de

Agentur für Arbeit: Ein nützliches und informatives Angebot ist Planet Beruf mit Tipps zur Bewerbung und zu Berufsbildern. Dort gibt es ebenfalls eine Lehrstellenbörse: www.planet-beruf.de

Handwerkskammer: Lehrstellen finden oder Gesuche nach Lehrstellen inserieren bei der HWK möglich: www.hwk-berlin.de/ service-center/lehrstellenund-praktikumsboerse


BEZIRKS-JOURNAL | HOHENSCHÖNHAUSEN-LICHTENBERG

SONDERTHEMA „BILDUNG & BERUF“

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Arbeitsagentur in neuer Nach der Ausbildung digitaler Aufmachung lockt die Übernahme

WEBPORTAL: Bundesbehörde überarbeitet Internetauftritt und macht ihren Onlineservice noch benutzerfreundlicher.

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as Onlineportal der Bundesagentur für Arbeit (BA) bietet allen Bürgern und Kunden der BA zahlreiche Services und Informationen, die auf ihre individuelle Lebenslage abgestimmt sind. Ob man Fragen rund um die Berufswahl hat, Kindergeld beantragen möchte oder einen neuen Job sucht: Über die neuen thematischen Einstiege kommen die Nutzer schnell zum Ziel, egal von welchem Endgerät aus. Das neue Portal integriert die bestehenden digitalen Services der BA – von der Arbeitsuchend-Meldung über Kursangebote bis hin zur Jobsuche. Fragen rund um das Thema Arbeit werden in einfacher und verständlicher Sprache Schritt für Schritt erklärt. Dazu gibt es Zusatzangebote wie SelbsterkundungsTests, bei denen die Nutzer erfahren können, welche beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten zu ihrem Profil passen. Dr. Markus Schmitz, Generalbevollmächtigter und Chef der IT der Bundesagentur für Arbeit, zeigt sich zufrieden: „Unser alter Internetauftritt

FOTO: SCREENSHOT

Der neue Auftritt der Arbeitsagentur.

war wenig intuitiv und zu sehr von einer Behörde aus gedacht. Das haben wir geändert – und zwar nicht im Alleingang, sondern mit der Hilfe derjenigen, die am besten wissen, worauf es ankommt. Sowohl unsere Kunden als auch unsere Mitarbeiter haben ihre Erfahrungen eingebracht. Das Ergebnis ist ein Portal, das wirklich weiterbringt. Mit dem neuen Onlineauftritt als Bestandteil unserer Digitalen Agenda sind wir einen wichtigen Schritt gegangen. Jetzt gilt es, diese Innovation weiterzutragen und Stück für Stück auszubauen. (bafa)

LAND BERLIN: Die öffentliche Hand gab vergangenes Jahr 131 Mio. Euro für Ausbildungszwecke aus.

N

icht nur private Unternehmen setzen verstärkt auf die Ausbildung eigener Fachkräfte – auch das Land Berlin investiert zunehmend in den eigenen Nachwuchs. Im vergangenen Jahr wurden mehr als 131 Millionen Euro für Ausbildungszwecke ausgegeben, wie aus einer Vorlage von Berlins Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen (SPD) hervorgeht. „Für junge Menschen lohnt sich der Einstieg: Berlin bietet wieder mehr Arbeitsplätze und Aufstiegschancen“, erklärte Kollatz-Ahnen. Das breite Spektrum der Ausbildungsberufe reiche vom Altenpfleger bis zur Vermessungstechnikerin. Hinzu kämen Ausbildungsplätze in Landesunternehmen. Rund 11.900 Personen, einschließlich der Beamtenanwärterinnen und -anwärter, befanden sich 2016 in einem Ausbildungsverhältnis mit dem Land Berlin. Das sind 500 Personen mehr als im Vorjahr. Einen großen Anteil daran haben die Ausbildung in den Vollzugsdiensten der Polizei und Feuerwehr, im Bereich der Rechtspflege, in der Steu-

erverwaltung sowie die Vorbereitung auf das Lehramt. Eine Ausbildung im Land Berlin bietet den Absolventinnen und Absolventen gute berufliche Perspektiven: Nahezu allen 365 tariflichen Auszubildenden, die im Jahr 2016 ihre Ausbildung im unmittelbaren Landesdienst beendeten, konnte im Anschluss an die Ausbildung ein unbefristeter oder befristeter Arbeitsvertrag mit dem Land Berlin angeboten werden. Darüber hinaus wurde mit 117 Ausbildungsabsolventen im Anschluss an zunächst befristete Verträge ein Dauerarbeitsverhältnis abgeschlossen. Weiterhin wurden im Beamtenbereich 1.223 Nachwuchskräfte eingestellt, davon nach vorheriger Ausbildung beim Land Berlin 903 Beamte der Bereiche Polizei, Feuerwehr, Justiz und Finanzämter sowie 227 Beamte des gehobenen (161) und höheren (66) nichttechnischen allgemeinen Verwaltungsdienstes mit entsprechendem Studienabschluss; darüber hinaus wurden 93 Trainees eingestellt. (lpd)


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BEZIRKS-FREIZEIT

BEZIRKS-JOURNAL

IGA BERLIN 2017: Mehr als 90 Millionen Euro flossen in die Planung und Umsetzung der Internationalen Gartenausstellung. Bis Oktober wird sich zeigen, ob sich der Aufwand gelohnt hat. Attraktionen gibt es viele – von der Seilbahn bis zum Wolkenhain.

Ganz Berlin von oben

Mit der IGA bekommt Berlin nach sechs Jahrzehnten wieder eine Seilbahn.

Jetzt wird es bunt

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anz Berlin aus der Vogelperspektive: Das verspricht eine Fahrt mit der Seilbahn, eine der Hauptattraktionen der IGA Berlin. Die Besucher erleben die Stadt auf der 1,5 Kilometer langen Tour aus einem ganz anderen Blickwinkel. Damit bekommt Berlin nach 60 Jahren wieder eine Seilbahn. Zuletzt gab es ein solches Verkehrsmittel 1957 zur Internationalen Bauausstellung im damaligen Westberlin. In 95 Gondeln ging es einmal quer in luftiger Höhe durch das Hansa-Viertel im Stadtteil Tiergarten. Gut anderthalb Jahre war die Seilbahn in Betrieb, ehe sie am 14. September ihre letzte Fahrt antrat. Die neue Seilbahn, die innerhalb von fünf Minuten über das IGA-gelände führt, dürfte zweifelsohne eine der Hauptattraktionen der Internationalen Gartenausstellung werden. In rekordverdächtiger Zeit vergingen von der Planung bis zur Inbetriebnahme gerade einmal gut dreieinhalb Jahre. Im September vergangenen Jahres startete der Probebetrieb – mit prominenter Unterstützung. Als einer der ersten Fahrgäste durfte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) sich zum Kienberg chauffieren lassen. Die 64 Kabinen schweben in bis zu 30 Metern Höhe. Pro Stunde sollen bis zu 3.000 Fahrgäste pro Richtung befördert werden. Der Preis für die Seilbahnfahrten ist im Eintritt zur IGA enthalten. Betreiber der Seilbahn ist die Leitner AG. Sie hat sich verpflichtet, auch über die IGA hinaus Fahrten mit der Bahn anzubieten – für mindestens drei Jahre. Einstiege für die Seilbahnfahrten sind entweder am U-Bahnhof Kienberg – Gärten der Welt oder am Blumberger Damm. Von dort gelangen die Gartenbesucher jeweils Richtung „Wolkenhain“ oder ins Zentrum der 100 Hektar großen IGA. (bzj.)

FOTO: IGA BERLIN 2017/ DOMINIK BUTZMANN

Die Seilbahn der Leitner AG soll auch über die IGA Berlin 2017 hinaus Fahrgäste befördern.

FOTO: BEZIRKS-JOURNAL/ BIRGITT ELTZEL

„Ein Mehr aus Farben“ lautet das Motto der IGA Berlin 2017. Die ersten Blumen blühen bereits.

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er höchste Ort von Marzahn-Hellersdorf liegt 118,50 Meter über NN. Es ist der Wolkenhain, ein Plateau auf dem Gipfel des 102 Meter hohen Kienberges – und gleichzeitig eines der Markenzeichen der Internationalen Gartenausstellung (IGA) Berlin 2017. Von dem 90 Meter langen Rundweg dort hat der Besucher eine Aussicht über ganz Berlin und auch weit nach Brandenburg. Bis Oktober erwarten die Veranstalter rund zwei Millionen Besucher. Das IGA-Areal erstreckt sich auf rund 100 Hektar in Teilen des Wuhletals, auf dem Kienberg und in den „Gärten der Welt“ an der Grenze der einstigen Altbezirke Marzahn und Hellersdorf. Ein Highlight sind die neuen internationalen Gartenkabinette, entworfen von führenden Landschaftsarchitekten aus allen fünf Kontinenten. Neu entstanden sind dort auch Wassergärten, ein englischer Landschaftsgarten, eine Tropenhalle, das Besucherzentrum und eine Freilichtbühne. Viele der Bauten in den „Gärten der Welt“ wie die drei großen Spielplätze, darunter beispielsweise der mit 6.000 Quadratmeter größte Wasserspielplatz der Hauptstadt, die 5.000 Gästen Platz bietende Freilichtbühne, das Empfangsgebäude und die Tropenhalle, sind dauerhaft angelegt. Auch die großen Schaukeln im Jelena-Santic-Friedenspark werden bleiben, ebenso die zum Kienberg führende Brücke. Weg kommt bis Frühjahr 2018 der Zaun, der das Schaugelände („Gärten der Welt“, Kienberg und Teile des Wuhletals) umgibt. Eingezäunt und kostenpflichtig werden dann nur noch, wie schon vorher, die „Gärten der Welt“ sein. Der Wolkenhain das Aussichtsbauwerk, an dessen Fuß es auch ein kleines Café gibt, bleibt ebenfalls nach der Schau weiter bestehen - wie auch die Seilbahn, die auf einer Strecke von 1,5 Kilometern verkehrt (siehe Beitrag links). Abgeräumt werde nach der IGA so gut wie gar nichts, sagt Geschäftsführer

Christoph Schmidt. Die IGA sei ein Ort, wo Neues ausprobiert werde, wo sich die Kulturen und Religionen der Welt treffen, wo Kinder lernen könnten, wie wichtig Umweltschutz und Nachhaltigkeit seien, wo moderne Architektur zeige, was sie kann, erklärt Umweltsenatorin Günther (parteilos, für Grüne). „Kurz: Ein Ort der grünen Innovation.“ Das Gartenfestival werde „sehr lange seine Spuren in Marzahn-Hellersdorf und in der ganzen Stadt hinterlassen.“ Rund 8.000 Veranstaltungen wird es während der Internationalen Gartenschau geben, informiert IGA-Geschäftsführerin Katharina Lohmann. Diese reichen von spektakulären Events wie der Aufführung von Carl Orffs Chorwerk „Carmina Burana“ mit 100 Jugendlichen aus Marzahn-Hellersdorf oder dem traditionellen Kirschblütenfest (siehe Infokasten). Und natürlich gibt es auch die verschiedensten Veranstaltungen rund um Blumen und Pflanzen – 28 Wechselausstellungen in der Blumenhalle, aber auch Pflanzenberatung und Floristikvorführungen.

Auch um die IGA herum wird es einige Veranstaltungen geben – etwa die Aktivitäten im Rahmen einer Willkommenskampagne, wie Bezirksbürgermeisterin Dagmar Pohle (Die Linke) sagt: So gibt es am 27. Mai im Schlosspark Biesdorf ein Classic Picknick und am 2. Juni auf dem Hellersdorfer Fritz-Lang-Platz ein Classic-Open-Air-Konzert. Und in der ersten Juliwoche findet auf der Marzahner Promenade ein achttägiges Kunstfestival statt. Eine Tageskarte kostet pro Erwachsenen 20 Euro, die Jahreskarte 90 Euro. Schüler zahlen in der Gruppe jeweils 4 Euro, Jugendliche zwischen 7 und 17 Jahren 5 Euro. Inhaber eines BerlinPasses bekommen die Tageskarte für 10 Euro. Die IGA Berlin 2017 ist vom 13. April bis 15. Oktober 2017 täglich von 9 bis 20 Uhr geöffnet. Kassen befinden sich an den zwei IGA-Haupteingängen – „Gärten der Welt“ am Blumberger Damm und „Kienbergpark“ in der Hellersdorfer Straße sowie am temporären Parkplatz an der L33 (Landsberger Chaussee). (el./gäd.)

VERANSTALTUNGEN & EVENTS Besucher der IGA dürfen sich auf rund 8.000 Veranstaltungen freuen – darunter sind klassische Konzerte, Rock & Pop, Musical und ein buntes Umweltbildungsprogramm. Eine Auswahl: 23. April: Der IGA-Schlagernachmittag mit Olaf Berger, Uta Bresan & Franziska Wiese 20. Mai: „Zu Gast bei Frank“ - Frank Zander und Band 7. bis 14. Mai: Themenwoche „Hallo Nachbarn!“, u.a. mit Sängerfest am 7. Mai 20. Mai: Lotuslaternenfest 25. Mai: Gala „Kunst des

Lachens“ mit Dr. Eckart von Hirschhausen 4. Juni: Das Pfingstkonzert mit Bernhard Brink und Christin Stark 18. Juni: Auftritt der Staatskapelle Berlin unter der Schirmherrschaft von Daniel Barenboim 23. Juni: DIE PRINZEN auf der IGA 24. Juni: Klang-Farbenfest 22.-23. Juli: HighlandGames 6. August: Sultans Fest 12. August: Konzert Max Giesinger „Der Junge, der rennt“ 16. August: Stars in Concert präsentiert: „Elvis – das Musical”

9. September: Viva la musica 16./17. September: „Carmina Burana“ unter der Regie von Christoph Hagel 23. September: Mondfest 30. September: Wintergarten Berlin präsentiert: „All Night Long“ – die Soul Varieté Show 1. bis 8. Oktober: Themenwoche „Hallo Nachbarn!“ 8. Oktober: Herbstfest Einige Veranstaltungen erfordern den Kauf einer Platzkarte. Alle Informationen unter www.iga-berlin-2017.de/ veranstaltungskalender


BEZIRKS-JOURNAL | LICHTENBERG-HOHENSCHÖNHAUSEN

BEZIRKS-LEBEN

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Ein Herz für Mensch und Tier

REPORTERLEGENDE: Vor zehn Jahren starb der Fotograf Wulf Olm. Das Museum Lichtenberg würdigt ihn im Kalenderblatt des Monats. Zurecht, wie unsere Autorin findet. Sie arbeitete lange mit dem urigen Berliner zusammen. Von Birgitt Eltzel.

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ir fingen am ersten Arbeitstag des Jahres 1987 gemeinsam bei der Berliner Zeitung an. Ich berichtete in der Lokalabteilung über (Ost)Berlin, vor allem über den neuen Bezirk Hellersdorf. Wulf Olm, Jahrgang 1942, kam von der Jungen Welt, hatte damals schon einen herausragenden Ruf insbesondere als Sportfotograf. Für die „Berliner“ fotografierte er Arbeiter und Parteifunktionäre, den Aufbau der großen Neubausiedlungen am Stadtrand – und immer wieder auch Sportereignisse und Sportler. Nach der politischen Wende setzte er den Wandel der Stadt und des Landes ins Bild, besonders in großen Reportagen mit Alexander Osang, die auch als Bücher erschienen. Wir kannten uns anfangs nur aus Begegnungen auf den Redaktionsfluren und der Verlagskantine, richtig kennenlernen sollten wir uns erst Jahre später. Es war wohl Mitte der 1990er-Jahre, als Wulf Olm, der ausgebildete Fotolaborant und studierte Diplomfotografiker immer häufiger auch für das Lokalressort arbeitete. Die Entscheidung, statt über die großen nun über die kleineren Themen des Lebens zu berichten, war ihm nicht schwer gefallen. Denn Wulf liebte die Menschen. Und weil diese sein ehrliches Interesse spürten, gewann er auch schnell ihre Sympathie. Ich erinnere mich an gemeinsame Termine, da riss Wulf manchmal das Gespräch an sich, meist heftig berlinernd. So mancher, der eigentlich erst gar nichts sagen wollte, geriet dann schnell ins Plaudern. Es gab auch Interviews, in die er kurzerhand eigene Fragen einbrachte, wenn er glaubte, die Journalistin komme von wichtigen Themen ab. Denn Wulf war nie „nur Fotograf“, er sah sich zu Recht

FOTO: BEZIRKS-JOURNAL/ MARCEL GÄDING

Wulf Olm im Affenhaus vom Tierpark Berlin.

als Bildreporter und damit auch als Fragesteller. Wenn der Arbeitsauftrag beendet war und es Zeit wurde, in die Redaktion zu eilen, bremste Wulf häufig: „So viel Zeit muss sein“. Mit diesen Worten verlangte er dann noch ein gemeinsames, kurzes Kaffeetrinken. Und es gelang ihm damit fast immer, uns aus der Hektikfalle zu lösen. „So viel Zeit muss sein.“ Manchmal provozierte Wulf uns auch. Beispielsweise, wenn er plötzlich mit seiner mehrere Kilogramm schweren Fototasche in den Großraum kam und kopfschüttelnd konstatierte: „Alle schon wieder am Schreibtisch!“ Er forderte uns auf: „Raus müsst Ihr, dorthin, wo das Leben spielt!“ Wulf Olm hatte auch einen Ruf als einer der besten Tierfotografen Deutschlands erworben. Fast täglich war er im Tierpark Berlin (im Zoo nicht ganz so oft, aber ebenfalls häufig). In Friedrichs-

felde aber kannte er nicht nur den Direktor, die Kuratoren und Pfleger, sondern quasi auch jedes Tier persönlich. Auch im Tierheim Berlin in Falkenberg fotografierte er häufig, gestaltete auch den Jahreskalender – natürlich mit Tierfotos. Nicht selten kam er kurz vor Drucklegung der Zeitung an den Produktionstisch und legte uns ein Blatt Papier hin. Denn Wulf hatte mal wieder einen Löwen, Bären oder auch einen putzigen Gecko abgelichtet: „Das muss noch ins Blatt“, sagte er nachdrücklich. Er ließ sich nicht abwimmeln, auch wenn es zeitlich eng war, wurde nochmals neu geplant. Mit Wulf Olm verging wohl kein Tag, an dem der Lokalteil der Berliner Zeitung nicht irgendein Tier zeigte. Selber hatte er auch eine Zeit lang Tiere, drei Pferde auf der Trabrennbahn Karlshorst, in jenem Lichtenberger Stadtteil, wo er aufgewachsen war und an dem zeitlebens sein Herz hing. Er saß

selbst hin und wieder im Sulky. Oft war er im Stall anzutreffen, in seiner Kluft ähnelte er einem Stallburschen, sah nicht aus wie ein bekannter Fotograf. Doch aus äußerlichen Dingen hat sich Wulf Olm nie viel gemacht. Später, als er nach einem Herzinfarkt kürzer treten musste, kamen seine Pferde auf einen Tierhof nach Brandenburg. Viele Jahre lang bis zu seinem viel zu frühen Tod nach eineinhalb Jahren heimtückischer Krankheit am 5. April 2007 lebte Wulf Olm in einer EinzimmerNeubauwohnung in Neu-Hohenschönhausen. Auch diesen Stadtteil verewigte er mit vielen Fotos, von den ersten Bauarbeiten bis zum funktionierenden Wohnquartier für fast 60.000 Menschen. Den Begriff „Platte“ für die Großsiedlung mochte er nicht. Denn mit seinen aufmerksamen Augen sah er das Besondere in seinem Quartier, das Leben der Menschen dort war für ihn keineswegs langweilig. Gern ging er auf einen Kaffee ins Linden-Center. Auch unser letztes Treffen fand in einem Eiscafé dort statt, da war Wulf schon sichtlich von seiner Krankheit gezeichnet. Wulf Olm ist auf dem Evangelischen Friedhof Karlshorst an der RobertSiewert-Straße 57/67 bestattet. Sein Urnengrab befindet sich auf der Grabstätte UGA-A/432. Auf dem Friedhof fand auch der beliebte erste Berliner Tierparkdirektor Prof. Dr. Dr. Heinrich Dathe (1910-1991) seine letzte Ruhe. Diese Nachbarschaft hätte Wulf Olm wohl sehr gefallen. Es wird Zeit, dem lieben Kollegen mal wieder einen Besuch abzustatten. R.I.P., Wulf. Wir vermissen Dich! Birgitt Eltzel arbeitete von 1987 bis 2013 im Lokalressort der „Berliner Zeitung“ und ist jetzt freiberufliche Journalistin. ANZEIGE


10 BEZIRKS-WIRTSCHAFT

HOHENSCHÖNHAUSEN-LICHTENBERG | BEZIRKS-JOURNAL

Howoge baut fast 300 neue Wohnungen STADTENTWICKLUNG: Unternehmen setzt Neubauoffensive im Bezirk fort.

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it dem Bau von rund 300 neuen Wohnungen setzt die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Howoge ihre Neubauoffensive fort. Geplant sind drei Projekte an der Dolgenseestraße, an der Paul-ZobelStraße und an der Sewanstraße, wie das Unternehmen mitteilte. Ab Mai drehen sich die Baukräne für zwei Achtgeschosser in der Paul-ZobelStraße. Dort entstehen 69 geförderte Wohnungen, zusätzlich sind Gemeinschaftsflächen geplant. Sie sollen unter anderem für Nachbarschaftsfeste, als Fahrradwerkstätten oder für Kiezveranstaltungen genutzt werden. Als Fertigstellungstermin nennt die Howoge Ende 2018. Das Projekt im Innenhof einer bereits bestehenden Wohnanlage im Fennpfuhl hatte bei Anwohnern für Proteste gesorgt – unter anderem, weil Grünflächen und Bäume weichen müssen. Drei Achtgeschosser mit insgesamt 117 Wohnungen plant die Howoge in der Dolgenseestraße 32-33. Dort werde vor allem die Nachfrage nach kleinen, seniorengerechten Wohnungen gedeckt, erklärt das Wohnungsunternehmen. Zusätzlich ist Platz für zwei SeniorenWohngemeinschaften und eine Tagespflegeeinrichtung. Neben älteren Menschen sollen auch Singles und Paare in dem neuen Quartier ein Zuhause finden. Fertigstellung: Oktober 2018. Unweit davon errichtet die Howoge in der Sewanstraße bis Ende 2018 eine Wohnanlage mit 96 Wohnungen zwischen jeweils 35 und 90 Quadratmetern, ein Großteil davon sind Ein- und Zweiraumwohnungen. „Mit den drei Bauprojekten wollen wir nicht nur der weiterhin hohen Nachfrage nach Wohnraum im Bezirk entsprechen, sondern gleichzeitig einen Mehrwert für die Kieze schaffen“, erklärte Stefanie Frensch, eine der beiden Geschäftsführerinnen der Howoge Wohnungsbaugesellschaft. (bzj.)

FOTO: HOWOGE/ THOMA ARCHITEKTEN

So sollen die beiden Achtgeschosser in der Paul-Zobel-Straße im Ortsteil Fennpfuhl aussehen.

FOTO: BEZIRKS-JOURNAL/ MARCEL GÄDING

Brigitta Nöthlich (links) mit ihren Kunden und Unterstützern Ursula Pietras und Roland Drechsel.

Der Tante Emma-Laden ist wieder da

EINZELHANDEL: Weil der einzige Supermarkt weit und breit seit einigen Wochen geschlossen hat, gibt es im Kiez um die Dolgenseestraße keine Einkaufsmöglichkeiten mehr. Ausgerechnet eine Rentnerin versorgt die vornehmlich älteren Kunden nun mit Lebensmitteln, Obst und Gemüse. Von Marcel Gäding.

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er Bürgermeister war da, ein Zille-Double und unzählige Nachbarn – besser hätte die Neueröffnung des kleinen Tante EmmaLadens in der Dolgenseestraße vor wenigen Tagen nicht laufen können. „Die haben mich regelrecht überrannt“, sagt Brigitta Nöthlich, die Betreiberin des kleinen NOE-Marktes, der ab sofort die vor allem älteren Menschen im Kiez mit allem, was man zum Leben braucht, versorgt: Lebensmittel, Getränke, Drogerieartikel, Obst und Gemüse. Nun wäre die Eröffnung eines neuen Geschäfts kaum eine größere Meldung wert. Was die 72-jährige Brigitta Nöthlich aber dort auf die Beine gestellt hat, ist anerkennenswert. Denn: Bis vor Kurzem konnten die Bewohner der Großsiedlung rund um die Dolgenseestraße bei Kaiser’s einkaufen. Mitte März war aber Schluss: Der Supermarkt, der in einer früheren DDR-Kaufhalle untergebracht war, wurde geschlossen und nicht, wie andere Märkte nach dem Verkauf von Kaiser’s an Rewe und Edeka, umfirmiert. Übrig geblieben ist nur die Fassade, die eine Kaiser’s-typische Kaffeekanne, das Maskottchen der abgewickelten Supermarktkette, ziert. Zwar gibt es Pläne, das alte Gebäude

abzureißen und dort einen neuen Supermarkt zu bauen. Doch bis zur Eröffnung vergehen mindestens anderthalb Jahre. Und so setzten sich vor allem die Linksfraktion in der Bezirksverordnetenversammlung und die engagierte Friedrichsfelderin Rosemarie Heyer dafür ein, dass es eine Zwischenlösung gibt. „Der Fraktionschef Norman Wolf erhielt aber nur Absagen“, sagt Nöthlich – bis er auf die Idee kam, die rüstige Rentnerin anzurufen. Die hatte bereits vor einem Jahr einen NOE-Markt in der Fanningerstraße eröffnet, weil es vor allem für ältere Menschen im Kiez fußläufig keine Einkaufsmöglichkeiten gab. „Also schlief ich eine Nacht darüber und sagte am nächsten Tag zu.“ Gleich mehrere kleine Geschäfte konnte sie sich anschauen – schließlich fiel die Wahl auf die Räume, die einst ein Reisebüro nutzte. Der Vermieter, der auch Eigentümer der alten Kaiser’sKaufhalle ist, überlässt ihr den Laden kostenfrei. Ein bisschen verrückt ist Brigitta Nöthlich schon, denn in ihren nunmehr zwei kleinen Tante Emma-Läden steckt das Geld, das sie zuletzt mit einer Abrissfirma verdiente. Der größte Lohn aber ist die Dankbarkeit der vor allem

älteren Kunden, wie man auch beim Tag der Neueröffnung in der Dolgenseestraße sehen konnte. In Scharen kamen die Leute, viele mit Gehstock oder Rollator und kauften, was das Zeug hielt. Am Ende waren etliche Regale leer. „Sie hat Mut, wer macht so etwas schon“, sagt Anwohnerin Ursula Pietras, die gleich nebenan wohnt. „Wir sind ja noch mobil, können mit dem Auto zum Einkaufen fahren“, sagt die Seniorin. „Aber für die meisten hier ist der Fußweg zum nächsten Netto, Rewe oder Aldi einfach zu beschwerlich.“ Genau das sei ihr schon durch den Kopf gegangen, als Kaiser’s verschwand. Was machen bloß die vielen Alten, habe sie sich gefragt. Zunächst wird Brigitta Nöthlich gemeinsam mit einer Mitarbeiterin in dem Laden stehen. Für die Fahrten in den Großmarkt bekommt sie Hilfe von Freunden. Und auch aus dem Kiez wurde ihr bereits Unterstützung zugesagt. Nachbarin Ursula Pietras will nicht nur im NOE-Markt einkaufen, sondern auch gemeinsam mit ihrem Mann Brigitta Nöthlich bei der Warenlieferung unterstützen. „Ein paar Kisten Bier bekommen wir schon in unser Auto hinein“, sagt Roland Drechsel.


Die eigenen vier Wände Verlagssonderthema rund um Wohneigentum, Hausbau und Energieeffizienz

Einbruchschutz: Mehr Geld vom Staat

FÖRDERUNG: Wer in den Schutz der eigenen vier Wände investiert, kann sich auf Zuschüsse freuen.

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ausbesitzer, die in Einbruchschutz investieren, erhalten mehr Geld vom Staat. Darauf haben Bundesbauministerium, Bundesinnenministerium und KfW-Bank hingewiesen. Ab sofort sind Zuschüsse zwischen 50 und 1.500 Euro möglich, die online direkt auf einem eigens dafür eingerichteten Portal der KfW beantragt werden können. Damit werden seit dem 21. März auch kleinere Sicherungsmaßnahmen gefördert: Ein Zuschuss kann dann bereits ab einer Investition in Höhe von 500 EUR bei der KfW beantragt werden, heißt es in einer Erklärung. Bislang lag die Mindestinvestitionssumme bei 2.000 Euro. Zehn Prozent der investierten Mittel können Hausbesitzer demnach als Zuschuss erhalten. „Die große Nachfrage zeigt, dass es da einen Bedarf gibt. Wir haben die Zuschussför-

derung für den Einbruchsschutz daher noch einmal deutlich verbessert“, sagte Bundesbauministerin Barbara Hendricks. „Gegen Wohnungseinbruch hilft auch Eigenvorsorge. Dabei helfen wir“, ergänzte Bundesinnenminister Thomas de Maizière. Mit Hilfe der KfWFörderzuschüsse konnten im vergangenen Jahr für 50.000 Wohneinheiten einbruchhemmende Maßnahmen gefördert werden. Hauptsächlich wurden einbruchhemmende Haus- und Wohnungstüren sowie Nachrüstsysteme für Fenster eingebaut, erklärte die KfW. Seit November 2016 ist es möglich, Förderanträge online zu stellen und innerhalb kurzer Zeit eine Zu- oder Absage zu erhalten. Informationen zu den Fördermöglichkeiten sind unter www.kfw.de/zuschussportal abrufbar. (kfw/ gäd)

Baurecht: Bauverträge künftig widerrufbar

VERBRAUCHERSCHUTZ: Ab dem kommenden Jahr erhalten private Bauherren deutlich mehr Rechte.

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auverträge können demnächst mit einer Frist von 14 Tagen nach deren Abschluss widerrufen werden. Das ist eine der Neuerungen, die das novellierte Bauvertragsrecht bereithält. Es soll ab 1. Januar in Kraft treten, wie der Bauherren-Schutzbund (BSB) e.V. mitteilte. Nach Ansicht des BSB fördert die Novellierung des Baurechts den Interessenausgleich am Bau und sorge für mehr Transparenz und Vertragssicherheit für private Bauherren. „Das neue Gesetz befähigt Bauherren künftig, abgeschlossene Verbraucherbauverträge innerhalb einer 14-tägigen Frist zu widerrufen“, erklärt der BSB. Auf diese Weise würden sie vor eigenen übereilten Entscheidungen geschützt. „Zudem wird das Bauunternehmen verpflichtet, verbindliche Angaben zum Fertigstellungstermin abzugeben und dem Bau-

herren vor Baubeginn eine detaillierte Baubeschreibung zu übergeben.“ Der Vorteil: Vertragsinhalte können besser miteinander verglichen werden. „Die Novellierung des Gesetzes stellt einen großen Erfolg für den Verbraucherschutz dar“, sagt Peter Mauel, 1. Vorsitzender des BSB. Trotz der Fortschritte und der umfassenden Neuregelungen blieben seiner Meinung nach aber einige Probleme ungelöst. „So ist für Verbraucher nicht nachvollziehbar, dass ihnen der Gesetzgeber kein Recht einräumt, gravierende Mängel bereits während der Bauphase bei der Baufirma geltend zu machen.“ Stattdessen müssten sie bis zur Bauabnahme warten. Der BSB kritisiert zudem, dass bei einer Insolvenz des Bauunternehmens kein Sonderkündigungsrecht bestünde. „In Zukunft sind hier mehr Sicherheiten für Verbraucher nötig.“ (bsb/ gäd) ANZEIGE


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BEZIRKS-KULTUR

BEZIRKS-JOURNAL

Handwerk und Kunst zum Schmunzeln KULTUR: Kunst in Garten, Hof und Garage – Thomas Mehlhorn hat in Malchow einen Skulpturenhof aufgebaut, der den Besuchern Raum für viel Phantasie lässt. Von Christine Meier.

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uf einem Recyclinghof dürfe man ihn nicht lassen, sagt Thomas Mehlhorn. Ihn jucke es in den Fingern, aus vielen Sachen, die andere achtlos wegwerfen, Neues entstehen zu lassen. Neues heißt für Mehlhorn vor allem Kunstgegenstände zu erschaffen, heißt Phantasiefiguren aus Holz, Metall, Styropor oder Beton zu formen, heißt aber auch Alltagsgegenstände herzustellen wie zum Beispiel eine Bank zum Ausruhen oder einen besonders geformten Tisch, an dem sich viele Freunde treffen können. Gegenstände für den Alltag herzustellen, wenn auch in keiner der sonst üblichen Einheitsformen, erinnert sehr an Handwerk, und ein Handwerker für Bäder gehobenen Standards aus edlen Materialien, das ist Thomas Mehlhorn. Damit verdient der 52-Jährige seine Brötchen. Dass sich aus dem Handwerk ein Händchen für Kunst entwickelt hat, dafür wurden die Grundlagen schon in frühester Kindheit gelegt. Thomas Mehlhorn ist ein waschechter Thüringer. 1964 in Königsee geboren, nahm ihn ein Freund der Familie, ein Handwerker, zwischen dem zweiten und vierten Lebensjahr auf dem Moped mit zu den unterschiedlichen Arbeitseinsätzen. Kindliche Neugier, die Lust am Selbermachen, die verschiedensten Baustoffe mit den eigenen Händen zu ergründen, all das wurde dadurch frühzeitig und intensiv gefördert. Thomas leibliche Eltern waren beide Akademiker, hatten wenig Zeit für ihre beiden Söhne – sein Bruder ist neun Jahre älter -, und mit handwerklichen Arbeiten kaum etwas am Hut. Der Pflegevater, wie ihn Thomas liebevoll nennt, kümmerte sich gemeinsam mit seiner Frau um ihn. Nach der 10. Klasse absolvierte Thomas Mehlhorn eine zweijährige Ausbildung zum Baufacharbeiter in Saalfeld. „Ich hatte damals wenig Lust auf den üblichen Werdegang nach der Lehre der da hieß, eine Familie zu gründen, ein Haus zu bauen, sesshaft zu werden. Ich wollte mehr vom Leben. Also machte ich schon kurz nach der Lehre die Mücke aus dem beschaulichen Thüringen und landete in Berlin“, sagt er. Dort habe er seit 1983 in den verschiedenen Bereichen auf Baustellen gearbeitet. So richtig Spaß habe ihm das nicht gemacht. Schon vor Jahren machte er sich auch deshalb selbstständig und gemeinsam mit einem Freund und Kollegen, der ebenfalls selbstständig ist, baut er Bäder nach Kundenwünschen aus edlen Materialien. Bleibt bei dieser Arbeit noch Zeit für Kunst? „Die habe ich immer dann, wenn andere auf der Couch sitzen und sich zum wiederholten Male das dröge Fernsehprogramm reinziehen“, sagt er lachend. „Und natürlich an den Wochenenden.“ Der Weg in seine Kunstwerkstatt ist kurz, denn Thomas wohnt und arbeitet auf dem rund 2.000 Quadratmeter großen Areal an der Bundes-

FOTO: CHRISTINE MEIER

Thomas Mehlhorn mit einem seiner Werke. Besuchern öffnet er gerne seine Galerie, die er im Lichtenberger Ortsteil Malchow betreibt.

straße 2, kurz hinter Malchow. Wer ihn auf seinem Hof besucht, kommt aus dem Staunen nicht heraus: Hof und Garten, Werkstatt und seit gut einem Jahr auch die Galerie bieten den Besuchern einen spannenden Spaziergang durch die Welt der Materialien und der Phantasie. Da gibt es den Mann aus Beton, der mit dem offenen rostroten Mantel und seiner fehlenden Körperlichkeit beinahe ein bisschen angsteinjagend wirkt. Eine zwischen einem Baumstumpf und einem Stab aufgehängte große Brille wird von einem schlanken Mädchen erklommen. Und aus einem Fleischwolf neben dem Eingang der Galerie wächst Gras, von dem Hund davor ist nur das Hinterteil zu sehen, Kopf und VorderANZEIGE

beine scheinen in der Erde versunken. Sehenswert ist auch die junge Dame am Eingang des Skulpturenhofs, die den Vorbeifahrenden auf der Bundesstraße 2 keck ihr wohlgeformtes Hinterteil zeigt. Und überall liegt noch Unfertiges. Vor der Werkstatt zum Beispiel steht ein großer Holzkloben, der sich beim näheren Betrachten als Hai mit aufgerissenem Maul entpuppt. Damit, so Thomas Mehlhorn, sei er noch nicht ganz fertig. Und überhaupt Holz! Ein wunderbarer Stoff für den man, um ihn zu bearbeiten, viel Feingefühl braucht und aus dem man aber das Maximale herausholen kann. Die Werkstatt selbst birgt viele Kunstwerke, die in der Galerie keinen

– oder sollte man sagen: noch keinen – Platz gefunden haben. Da ist der Koffer, aus dem zwei Frauenbeine ragen. Ein Bild, das sofort an einen Krimi in den 20er Jahren erinnert. Und wirklich, am 28. Mai dieses Jahres wird es die erste Märchenstunde geben, in der die Kunstwerke von Thomas Mehlhorn eine Rolle spielen. „Als mir der Vorschlag gemacht wurde, dass meine Arbeiten in einem Märchen vorkommen sollten, war ich erst skeptisch. Aber die Dame hat mich überzeugt, dass das gut funktionieren kann und auch spannend wird. Also werden wir das im Mai ausprobieren“, sagt er. Stattfinden wird diese Märchenstunde in der vor einem Jahr eröffneten Galerie. Schaut man sich die unterschiedlichen Kunstwerke an, ahnt man, dass hier Kraft und Ausdauer in der Bearbeitung der Materialien notwendig sind. Schaut man sich die Bilder im Haus an, und es sind viele, ist es schwer vorstellbar, dass der 1 Meter 92 große Thomas Mehlhorn mit seinen kräftigen Händen diese einzigartigen filigranen Bleistiftzeichnungen geschaffen hat. „Ich habe eigentlich immer kleine Bilder gemalt“, sagt er. Im Gegensatz zu seinem Bruder, der großflächig male und mit seinen Motiven den Betrachter narre, denn der wähne sich oftmals auf verschiedenen Ebenen. „Ein Trick, der den Betrachter in seinen Bann zieht. Bauen kann man diese dargestellten Gegenstände nicht. Sie täuschen das Auge“, sagt er schmunzeld. Thomas Mehlhorn hat in den letzten Jahren weniger gemalt, er beschäftigt sich mehr mit ausgefallenem Design und mit Kunst zum Schmunzeln. Dass die Brüder aber beide ein Händchen für Kunst haben, ist überall im Haus spürbar. „Wir hängen sehr aneinander“, sagt Thomas, „auch wenn wir viele Kilometer voneinander entfernt leben.“ Auf seine Galerie, die aus einer alten Garage entstand, ist Thomas besonders stolz. In ihr zeigt er seine wahrscheinlich besten Stücke: Der Tisch, an dem viele Freunde sitzen können, der Stuhl, der das linke Bein samt Fuß locker über das rechte Stuhlbein legt, die Tischdecke aus Holz mit täuschend echten Falten, so dass man nicht umhin kommt, sie anzufassen und, und, und… Unbedingt erwähnenswert: dieser wunderbare Frauentorso mit seinen zauberhaften Rundungen. Frauenfiguren findet man übrigens überall auf dem Skulpturenhof – halbe, ganze, stehend, sitzend, hängend. Kunst zum Schmunzeln mit ausgefallenem Design, wer sie sehen will, sollte Zeit mitbringen für eine spannende Reise durch den Garten, über den Hof und in die Werkstatt im Skulpturenhof an der Bundesstraße 2, Haus 8. Öffnungszeiten: Sonnabend und Sonntag ab 10 Uhr. Infos: www.skulpturenhof.de; Tel. 0170 4024367.


BEZIRKS-JOURNAL

BEZIRKS-KULTUR

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Schreiten und Hüpfen zu Barockmusik FREIZEIT: Im Schloss Friedrichsfelde unterrichtet Tanzlehrer Frank Ditzel historische Tänze. Die Paare üben im Festsaal vor einer einzigartigen Kulisse und werden dabei von Musik aus vergangenen Tagen begleitet. Von Sabine Flatau.

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rtig verbeugen sich die Herren. Anmutig schreiten die Damen dahin. Cembalo und Harfe sind zu hören: Zweimal im Monat treffen sich auf Schloss Friedrichsfelde Tanzbegeisterte mit Lehrer Frank Ditzel. Im Festsaal, zwischen Spiegeln, Kronleuchtern und Säulen, gehen, hüpfen und drehen sie sich. Die Musik versetzt sie in eine längst vergangene Zeit. Zwar tragen die Tanzschüler Alltagskleidung im Kurs. Tanzlehrer Ditzel ruft die Musik an seinem Laptop auf und hat einen Verstärker mitgebracht. Doch das beeinträchtigt die Stimmung nicht. Der Lehrer fängt mit Übungen zum Aufwärmen an. In einem großen Oval bewegen sich seine Schüler im Takt der klassischen Musik durch den Saal. Sie drehen Kopf, Arme, Hände und Füße. „Seit, vor, seit, vor“, so lauten die Kommandos. „Rechts, links, rechts, links.“ Dass es Spaß macht, ist zu sehen. Seit vier Jahren gibt es den Historischen Tanzkurs, in dem vor allem altenglische Countrydances geübt werden. Sie haben klangvolle Namen wie „Picking up Sticks“ (Stöcke aufheben) oder „The Siege of Limerick“ (Die Belagerung von Limerick). 15 Paare nehmen teil. Viele sind von Anfang an dabei. Das Erlernte können sie bei den Tanzveranstaltungen im Schloss zeigen. Am 6. Mai etwa, beim Königin-Luise-Ball, oder beim Schlossfest im August. Thomas Ziolko, Vorsitzender des Fördervereins von Tierpark und Zoo, kommt regelmäßig zum Tanzkurs. Standardtänze wie Walzer kann er seit seiner Jugend. „Das Besondere an den historischen Tänzen ist, dass es eine Choreographie zur Musik gibt“, sagt er. „Es gibt eine Reihenfolge von Schritten, die man lernen muss. Dadurch ist es deutlich schwieriger als Standardtänze.“ Wie sich die Füße bewegen, welche Schritte zu machen und wie die Hände zu halten sind, all das ist in einem alten Buch detailliert beschrieben. Der Pas grave etwa, ein langsamer Schritt,

FOTO: SABINE FLATAU

Im Festsaal von Schloss Friedrichsfelde werden altenglische Countrydances eingeübt.

der Pas de Bourrée, oder Plié, die Kniebeuge. „Es gibt etwa 500 verschiedene Schrittkombinationen, die aus der Zeit des Barock notiert sind“, sagt Lehrer

Frank Ditzel. Er lehrt fast alle, bis auf die Capriole, „bei der man die Beine in der Luft zusammenschlagen muss“. Das Ballett, sagt er, sei der Nachfolger ANZEIGE

dieser Tänze. Zehn Jahre unterrichtet er schon. Ditzel, von Beruf IT-Spezialist, ist Vorsitzender des Potsdamer Rokoko e.V. Den Barock-Tanz vergleicht er mit einem Uhrwerk, das präzise abläuft. „Aber jedes Zahnrad muss mitspielen. Wenn eines quersteht, dann geht es nicht.“ Doch beim Tanzkurs im Festsaal klappt Vieles schon wie am Schnürchen. Kein Wunder, die meisten Paare sind lange dabei. Sie wissen, in welcher Reihenfolge sie sich zu bewegen haben. „Rum, zwei, drei, vier“, sagt Frank Ditzel. Und nach den nächsten Takten: „Rum, sechs, sieben, acht.“ Die Tänzer verstehen ihn. Zu den langjährigen Schülern gehört Sylvia Hiege, die Vizechefin des Fördervereins. „Es ist etwas ganz Besonderes, dass wir das im Schloss machen können“, erzählt sie. „Viele andere historische Tanzkurse üben in einer Turnhalle oder in einem Mehrzweckraum.“ Der Kurs ist Sport für sie und hilft ihr, sich zu entspannen. „Weil man dabei den Alltag draußen lassen muss. Wenn man mit dem Kopf nicht dabei ist, hat’s keinen Sinn.“ Und hinterher, sagt sie, „geht es einem einfach gut.“ Was auch am Tanzlehrer liegt, der freundlich, gelassen und humorvoll unterrichtet. Er erklärt, wiederholt, und korrigiert. Bis zur Pause. Dann sagt er: „Der Kavalier führt die Dame zum Getränk.“ Auch Olaf Lange, Vorstandsmitglied des Fördervereins, macht seit vier Jahren mit. „Es macht mir viel Spaß“, sagt er. „Sonst würde ich nicht dabeibleiben.“ Seit zwei Jahren ist Sara Lehnert aus Erkner dabei. Auch sie ist von der Schloss-Atmosphäre verzaubert. Während der drei Stunden im Kurs vergisst sie alles andere ringsum. Der Historische Tanzkurs im Schloss Friedrichsfelde ist derzeit nicht für Neueinsteiger offen. Interessenten können sich jedoch beim Förderverein melden. „Bei genügend Nachfrage bieten wir dann einen entsprechenden Kurs an“, sagt Olaf Lange.

Liebeserklärung an Marzahn-Hellersdorf

HEIMATLEKTÜRE: In einem neuen Buch präsentieren Autoren den östlichen Berliner Bezirk und dessen schönste Aussichten. Herausgekommen ist ein Porträt über facettenreiche und spannende Kieze.

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ir laden Sie ein zu einer Entdeckungsreise durch Marzahn-Hellersdorf, Berlins jüngstem Bezirk. Kommen Sie mit auf den Skywalk, eine Aussichtsplattform auf einem Hochhaus in Marzahn, wo sich aus 70 Meter Höhe ein atemberaubender Blick weit über Berlin bis nach Brandenburg bietet…“ – So beginnt das gerade erschienene Buch „Gestatten, Marzahn-Hellersdorf!“, das im Unfallkrankenhaus Berlin (ukb) der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Auf 136 reich bebilderten und illustrierten Seiten finden sich interessante Ein- und Aussichten von Marzahn-Hel-

lersdorf, für Gäste, aber auch für alteingesessene und neue Marzahn-Hellersdorfer. Die Autoren, Birgitt Eltzel und Marcel Gäding, beide Journalisten, leben bzw. arbeiten schon lange in MarzahnHellersdorf und kennen den Bezirk aus dem Effeff. Sie erzählen die Geschichten der Bewohner sowie der ansässigen Unternehmen und Einrichtungen und zeichnen so ein liebenswertes, oft überraschendes Bild des östlichen Berliner Stadtteils, facettenreich und spannend. Die Fotos des aus Italien stammenden und seit einigen Jahren in Berlin lebenden Architekten und Fo-

tografen Emmanuele Contini, der Bilder auch u.a. im Guardian, Wall Street Journal, Stern und Spiegel veröffentlichte, zeigen in erstaunlicher Schönheit Personen, Plätze, Gebäude sowie Landschaften, die den Bezirk prägen und beeinflussen. Dr. Oleg Peters von der Leitstelle für Wirtschaftsförderung des Bezirkes, der die Idee und die Projektleitung für das neue Buch innehatte, ordnete die Publikation als Teil der Willkommenskampagne „Berlins beste Aussichten“ ein. Dazu gehörten weiterhin die in deutscher und englischer Sprache erschienenen Stadtführer, das Heft „Marzahn-Hellersdorfs grüne Sei-

ten“ sowie mehrere Ausstellungen, u.a. im Bezirklichen Informationszentrum (BIZ), das an der Hellersdorfer Straße eröffnet wurde. Marzahn-Hellersdorf wolle sich als freundlicher Gastgeber der bevorstehenden Internationalen Gartenausstellung, IGA Berlin 2017, präsentieren, so Peters. Gestatten, Marzahn-Hellersdorf! 136 Seiten in deutsch und englisch, erschienen im März 2017 im BezirkePlus-Verlag Volkmar Eltzel, bestellbar in allen Buchhandlungen sowie über amazon.de (ISBN 978-3-00-055359-2). Preis: 24,90 Euro


14 TIPPS & TERMINE FÜR LICHTENBERG & MARZAHN-HELLERSDORF

MUSIK | KONZERTE Jazz Optimisten Berlin feat. Uschi Brüning: Konzert am 21. April, 19 Uhr. Eintritt: 15 Euro. Ort: Theodor Fliedner Heim. Carlshorster Salon: Arabische Nacht am 21. April, 19.30 Uhr. Eintritt: 18 Euro inkl. landestypischer Speisen. Reservierungen erbeten unter Tel. 030 5532276. Ort: Kulturhaus Karlshorst. Elizabeth Lee: Konzert mit Elizabeth Lee’s Cozmic Mojo am 21. April, 21 Uhr. Stil: Southern Rock. Eintritt: 12 Euro. Ort: KISTE. Concert im Center: Sonntags-Matinee im Linden-Center am 23. April, 11 Uhr. Die musikalische Leitung hat die Pianaistin Virginia Ehrhardt. Manfred Hütter führt durch das Konzert. Eintritt 9 Euro, ermäßigt 7 Euro. Ort: Anna-Seghers-Bibliothek. Konzert Froncois le Roux: Ein-Mann-experimentelle Musikshow mit allen möglichen Ins­ trumenten am 23. April, 18 Uhr. Eintritt: 10, erm. 4 Euro. Ort: Evangelisches Gemeindezentrum Süd. Kofferradio hautnah: Siggi Trzoß im Gespräch mit Schlagerstars von gestern, mit musikalischen Einlagen am 26. April, 14.30 Uhr. Zu Gast: Peter Wieland. Anmeldung unter Tel. 030 93492748. Eintritt: 10 Euro inkl. Kaffeegedeck. Ort: Stadtteilzentrum Nachbarschaftshaus „Kiek in“. „Berlin trifft Wien“: Ein musikalischer Streifzug von Friedrich dem Großen bis Paul Lincke und Willibald Gluck bis Robert Stolz aus der Reihe „Musikalischer Salon“ am 29. April um 15 Uhr. Eintritt: 13, erm. 10 Euro. Ort: Freizeitforum Marzahn. Konzert für den Grünen Fürsten: Musikalischliterarischer Abend am 29. April, 18 Uhr. Im Fokus: Hermann Ludwig Heinrich von PücklerMuskau, eine der schillerndsten historischen Figuren des 19. Jahrhunderts. Auf dem Programm stehen Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy, Franz Liszt und Frédéric Chopin. Karten: 25 Euro inkl. Begrüßungssekt. Ort: Schloss Friedrichsfelde. 50 Jahre Klaus Renft Combo: „RENFT – akustisch“ am 5. Mai um 20 Uhr. Die legendäre Kultband auf Jubiläumstournee mit Thomas „Monster“ Schoppe. Eintritt: 18 Euro. Ort: Freizeitforum Marzahn. Lukas Natschinski & Friends: Zu Gast sind am 13. Mai um 19.30 Uhr Uschi Brüning und ErnstLudwig Petrowsky. Eintritt: 15 Euro. Reservierung erbeten unter Tel. 030 5611153. Ort: Kulturforum Hellersdorf.

THEATER & KABARETT Kabarett mit Frowin: Der Kabarettist Michael Frowin („Kanzleramt Pforte D“) ist am 27. April um 18 Uhr zu Gast im Festsaal des Ev. Krankenhauses Königin Elisabeth Herzberge, Herzbergstr. 79, Haus 22, 10365 Berlin. Der Eintritt ist frei. Es wird um Spenden gebeten. Eine Veranstaltung des Freundeskreises der DiakonieHospiz Lichtenberg gGmbH. „Keine Ahnung“: Politkabarett von und mit Gerd Hoffmann am 28. April, 19 Uhr. Eintritt: 8, erm. 6 Euro. Reservierung dringend empfohlen: Tel. 030 93661078. Ort: Berliner TschechowTheater.

AUSSTELLUNGEN Anita Voigt – KÖPFE: Ausstellung bis zum 4. Mai. Zu sehen sind Porträts von Menschen, zu denen Anita Voigt eine besondere Beziehung pflegt. Zu sehen in der KISTE. Moments II :Fotoausstellung von Ines Bartel mit Bildern und Geschichten der von ihr besuchten Städte und Länder. Zu sehen bis zum 10. Juni. Eintritt frei. Ort: Bodo-Uhse-Bibliothek „Bäume und Tiere im Erpetal“: Landschaftsbilder und Plastiken des Fotografen, Malers

und Bildhauers Manfred Rother. Eintritt frei. Zu sehen bis zum 15. Mai. Ort: Anna-SeghersBibliothek.

BEZIRKS-JOURNAL KUNSTHISTORISCHER VORTRAG

Weiße Amseln: Fotoausstellung von Günter Golenia, zu sehen vom 26. April bis zum 13. Juni. Eintritt frei. Ort: Anton-Saefkow-Bibliothek. „Frisch gepresst…“: Farbholzschnitte von Dagmar Neidigk. Zu sehen bis zum 31. Mai. Eintritt frei. Ort: Mittelpunktbibliothek „Ehm Welk“. Malerei, Objekte und Künstlerbücher von Silke Konschak, Inge Schreiber-Noll und Helga Schuhr: Zu sehen bis 12. Mai immer Montag bis Freitag 10–18 Uhr. Ort: rk - Galerie im Ratskeller Lichtenberg. Kuba 2014 – Menschen und Land im Wandel: Ausstellung von Anne-Kathrin Benz, zu sehen bis zum 29. Mai. Ort: Bibliothek Kaulsdorf Nord. „23. Deutsche Fotoschau – 100 Bilder des Jahres 2016“: Ausstellung bis zum 30. April. Eintritt frei. Ort: Freizeitforum Marzahn. „Ein Rest bleibt immer“: Ausstellung von Sonja Alhäuser und Heike Kati Barath, zu sehen bis zum 7. Juni. Zu sehen sind großformatige und kleine Zeichnungen, in denen beide Künstlerinnen sich gegenseitig mit Hilfe von Pinsel und Stift befragen und antworten. Blätter sind gefüllt mit kampflustigen Szenen und überbordenden Geschichten, die sich aus den Köpfen der zwei „Autorinnen“ – mal polternd, mal versöhnlich – ineinander verweben... Eintritt frei. Ort: studio im Hochhaus. „Aurora Borealis“: Ausstellung der Künstlerin Eva Persson aus Schweden, zu sehen bis zum 23. Mai, dienstags 14-16 Uhr, donnerstags 14-18 Uhr. Eintritt: 2 Euro. Ort: Museum Kesselhaus. Toi Toi Toi – Kunstprojekt in der Bibliothek: Arbeiten von Schülern der Harnack-Schule, der St. Mauritius Grundschule, der Schmetterlings-Grundschule sowie der Notunterkunft für Geflüchtete in der Ruschestraße. Zu sehen bis zum 28. April. Eintritt frei. Ort: Egon-ErwinKisch-Bibliothek. Agitate, Educate, Organize: Künstlerische Recherchen zur Arbeiterkultur von Konstanze Schmitt, Rena Rädle und Vladan Jeremić. Zu sehen bis zum 20. Mai. Ort: after the butcher 20 Jahre Krankenhauskirche im Wuhlgarten – Von der Anstaltskapelle zum Begegnungsort: bis zum 23. April. Eintritt frei, Spenden erbeten. Ort: Krankenhauskirche im Wuhlgarten. „Hurraaa – wir in bunt“, digitale Malereien von Kathleen Hörnke. Zu sehen bis zum 30. April. Eintritt frei. Ort: Kulturforum Hellersdorf. AKTe Natur: Fotoausstellung mit Arbeiten von Dietmar Schürtz. Zu sehen bis zum 30. April. Eintritt frei. Ort: Citygolf Berlin. WACHSEN ENTFALTEN VERZAUBERN: Ausstellung der 21. Kunstwerkstätten der MarzahnHellersdorfer Oberschulen. Zu sehen bis zum 4. Mai. Eintritt frei. Ort: Ausstellungszentrum Pyramide.

GESCHICHTE Wuhletal im Wandel - 1982 – 2003: Fotos von Heino Mosel, zu sehen bis 15. Oktober. Eintritt frei. Ort: Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf (Haus 1). „geFUNDen.“: Ausstellung über Grabungen auf dem IGA-Gelände, zu sehen bis zum 5. November. Eintritt frei. Ort: Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf (Haus 2). „Inhaftiert in Hohenschönhausen. Zeugnisse politischer Gewalt 1945-1989“: Dauerausstellung im ehemaligen zentralen Stasi-Gefängnis. Führungen: Einzelbesucher: stündlich 10-16 Uhr (6, erm. 3 Euro), Gruppen (Voranmeldung): täglich 9-16 Uhr, Eintritt frei. Ausstellung tgl. 9-18 Uhr. Ort: Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen. Staatssicherheit in der SED-Diktatur: Dauerausstellung im Stasi-Museum. Geöffnet Mo-Fr 10-18 Uhr, Sa/ So 11-18 Uhr. Ort: Stasi-Museum/ASTAK e.V.

FOTO: VERANSTALTERIN

Der Englische Maler Sir Joshua Reynolds (1723-1792, hier das Bild „Die Schwestern Waldegrave“) steht im Mittelpunkt eines Vortrages am 18. April um 17 Uhr mit der Kunsthistorikerin Lena Belenkaya. Eintritt: 5 Euro. Ort: KULTschule.

VORTRAG & LESUNG „Dschungel-Queen – Amazonas/Ecuador“: Vortrag des Filmemachers und Dokumentaristen Dr. Roland Wuttke am 19. April um 14.30 Uhr. Eintritt: 3 Euro, Kaffeegedeck: 2 Euro. Anmeldungen erbeten unter Tel. 030 56586920. Ort: „Pestalozzi-Treff“ Die Hofgärtner in Preußen: Vortrag von Bernd Maether am 19. April um 16 Uhr. Eintritt: 3 Euro. Ort: Stadtteilzentrum Biesdorf. Wege zu Beethoven, Mozart & Co. - Monteverdis Opern „Orfeo & Die Krönung der Poppea“: Vortrag von Prof. Dörte Schmidt (UdK Berlin & Landesmusikrat Berlin) aus der Reihe „Marzahner Konzertgespräche“ am 20. April, 19 Uhr. Eintritt frei. Um Anmeldung wird unter Tel. 030 54704142. Ort: Musikbibliothek in der Bezirkszentralbibliothek „Mark Twain“ „Stierblutjahre: Boheme des Ostens“: Lesung mit Jutta Voigt am 24. April um 19 Uhr. Heiter und melancholisch erzählt Voigt von der Sehnsucht vieler Künstler und Bohemiens in der DDR nach einem Leben außerhalb der Kontrolle des sozialistischen Systems... Eintritt: 4, erm. 3 Euro. Ort: Anton-Saefkow-Bibliothek. „Im Sommer wieder Fahrrad“: Lesung mit Lea Streisand am 24. April um 19 Uhr. Die Lesebühnen-Autorin und Kolumnistin für die taz und Radio eins stellt ihren ersten Roman vor. Ort: Bodo-Uhse-Bibliothek. Eintritt 4, erm. 3 Euro. Erich Honecker . Das Leben davor. 1912–1945: Buchvorstellung am 25. April, 18.30 Uhr. Vortrag von Prof. Dr. Martin Sabrow. Eintritt: 3 Euro. Ort: Bürgerkomitee 15. Januar e.V. „Iran – Reise in ein unbekanntes Land“: Sabine Geschke berichtet in Wort und Bild über ihre Iran Reise – am 26. April, 18 Uhr. Eintritt 2 Euro. Ort: Bodo-Uhse-Bibliothek. Andere Länder andere Kulturen…: Im Rahmen der neuen Reihe geht es am 26. April um 15 Uhr um Irland. Auf dem Programm: landestypische Kostproben und eine Reise in fremde Lebensweisen und ferne Länder. Eintritt: 1,50 Euro. Ort: Stadtteilzentrum Hellersdorf Ost.

Mai, 18. Uhr. Es diskutieren Dr. Dieter Hoffmann-Axthelm, Birgit Monteiro, Baustadträtin Lichtenberg, SPD, Benjamin Hudler, CDU, Prof. Axel Klausmeier, Stiftung Mauergedenkstätte Bernauer Straße, Constanze Cremer, Stattbau, u.a. Eintritt: 3 Euro. Ort: Bürgerkomitee 15. Januar e.V.

KINDER & FAMILIE „Eine Landpartie ist lustig“: Vorstellung von Nine Mond und ihrem Mitmachtheater am 22. April um 11 Uhr. Eintritt: 1 Euro. Ort: Anna-Seghers-Bibliothek. „Die kleine Hexe“: Aufführung des Berliner Puppentheaters für Kinder ab 4 Jahren am 22. April um 11 Uhr. Eintritt: 1 Euro. Ort: AntonSaefkow-Bibliothek. „Däumelinchen“: Vorstellung des PuppenMusik-Theaters Martin Lenz am 22. April um 10 Uhr. Eintritt: 1 Euro. Ort: Bodo-Uhse-Bibliothek. Musiktheater Nobel-Popel „NoPos Schatzkiste“ oder Rumsdidibumbumbambam: Liederprogramm zum Zuhören und Mitmachen mit dem Musiktheater Nobel-Popel am 26. April, 10 Uhr. Eintritt: 4,50 Euro. Ort: Freizeitforum Marzahn. Hans im Glück oder die Wette mit dem Teufel: Kindertheaterstück mit dem Puppen-MusikTheater Martin Lenz für Kinder ab 3 Jahren am 27. April, 9.30 Uhr. Eintritt: 4,50 Euro. Ort: Humboldt-Haus. Walpurgisnacht im Tierpark: Hexen, Teufel & Dämonen laden zur Walpurgisnacht ins Schloss Friedrichsfelde – am 30. April ab 18 Uhr. Geplant ist eine mystische Lesenacht im Hexenschloss. In den Salons vom Schloss entführen gruselige Geschichten und Märchen aus längst vergangenen Zeiten... Eintritt: Erwachsene 10 Euro, Kinder 5 Euro. Ort: Schloss Friedrichsfelde

„Erinnerungen an Schulzenhof“: Lesung mit Erwin Berner am 27. April um 19 Uhr. Berner ist der älteste Sohn von Eva und Erwin Strittmatter. In seinem Buch erinnert er sich unter anderem an das strenge Regime seines Vaters. Eintritt: 4, erm. 3 Euro. Ort: Egon-Erwin-KischBibliothek. Die Einführung der Reformation in Brandenburg: Vortrag mit Wolfgang Brauer (Heimatverein) am 17. Mai, 18 Uhr. Ort: Stadtteilzentrum Biesdorf. Abreißen, Bewahren, Umgestalten?: Podiumsdiskussion zur Zukunft des ehemaligen Stasi-Geländes in Berlin-Lichtenberg am 24.

FOTO: MARCEL GÄDING

Für Eisenbahnfans: Mit einem „Tag der offenen Tür“ feiert der Modelleisenbahnverein IG Spur1 Berlin e.V. sein zehnjähriges Bestehen: Am 6. Mai können Eisenbahnfreunde die Vereinsanlage zwischen 10 und 16 Uhr besuchen. Ort: Siegfriedstr. 66-70, 10365 Berlin.


BEZIRKS-JOURNAL

TIPPS & TERMINE FÜR LICHTENBERG & MARZAHN-HELLERSDORF 15

Tomatentag in Malchow: Am 6. Mai stellt der VERN e. V. von 11 -17 Uhr alte und seltene Tomatensorten vor. Hobbygärtner können sich aus einem großen Angebot ihre Lieblingspflanzen aussuchen. Für Kinder werden eine Bauernolympiade und ab 13.30 Uhr Ponyreiten angeboten. Ort: Naturhof Malchow

FÜHRUNG / AUSFLUG Die Berliner Museumsinsel: Tour mit dem Freundeskreis Kunst- u. Heimatgeschichte am 20. April, 10 Uhr. Anmeldung unter Tel. 030 5596477. Treffpunkt: Granitschale im Lustgarten. Kosten: 9,50 Euro. Veranstalter: Studio Bildende Kunst Geschichtstour: Ausflug am 26. bzw. 29. April zu historischen Orten in Lichtenberg, darunter Zentralfriedhof Friedrichsfelde oder Evangelisches Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge. Unterwegs gibt es literarische Kostbarkeiten und kulinarische Köstlichkeiten. Treffpunkt ist jeweils 14 Uhr in der Anna-Seghers-Bibliothek. Kosten: 5 Euro. Anmeldungen bis 19. April unter Tel. 030 92796410. Kremserfahrt mit Picknick: Am 28. Mai steht das Thema Rinder in der Landschaftspflege im Mittelpunkt. Beate Kitzmann berichtet von den Erfahrungen des Vereins Naturschutz Berlin-Malchow. Unterwegs wird bei einem Halt bei einer Mutterkuhherde ein Picknick mit Apfelsaft von Streuobstwiesen angeboten. Treffpunkt ist um 14 Uhr auf dem Naturhof Malchow. Kosten: 7 Euro, Kind 5 Euro + 5 Euro für das Picknick ANZEIGE

KINO The Danish Girl: Berührende Geschichte über Akzeptanz, Toleranz und die Kraft der Liebe im Rahmen der Reihe „Irrsinnig menschlich“ am 19. April um 17.30 Uhr. Eintritt: 4,50 Euro. Ort: CineMotion Berlin-Hohenschönhausen. Meine Freiheit - Deine Freiheit: Vorführung im Rahmen der Filmclub-Reihe am 26. April, 19.30 Uhr. Eine berührende wie verstörende Reise zweier strafgefangener Frauen ins Leben... Eintritt: 7, erm. 5 Euro. Ort: Kulturforum Hellersdorf PROGRAMM KINO KISTE: 13.4.-19.4.: Die Häschenschule: Do, So, Di, Mi. 16.00 Uhr, Fr. 15.50 Uhr, Sa. 15.10 Uhr, Mo. 16.30 Uhr Lion: Do, So, Mi. 13.50 Uhr; Sa. 16.35 Uhr, Di.17.50 Uhr, Fr. 19.00 Uhr, Mo. 20.00 Uhr Manchester by the Sea: Fr. 13.30 Uhr, Mo. 14.00 Uhr; Do, So, Mi. 17.30 Uhr; Sa. 18.40 Uhr, Di. 20.00 Uhr Wilde Maus: Sa. 13.20 Uhr, Di. 14.00 Uhr, Fr. 17.15 Uhr, Mo. 18.00 Uhr, Do, So, Mi. 20.00 Uhr 20.4.-26.4.: Die Häschenschule: Do, Mi. 16.25 Uhr, Fr. 15.40 Uhr, Sa. 15.20 Uhr, Di.16.00 Uhr, Die Winzlinge- Operation Zuckerdose: So, Mo. 16.00 Uhr Manchester by the Sea: Do, Mi. 14.00 Uhr, So.

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NATUR & UMWELT 6. Wartenberger Frühlingstag: Zahlreiche Mitmachaktionen zu Natur- und Umweltthemen am 23. April von 11 bis 18 Uhr. Geplant: Fahrradparcours, Kunsthandwerk, regionale Leckereien und Bühnenprogramm sowie Bürgersprechstunden von Bezirksbürgermeister Michael Grunst (Die Linke, 12-13 Uhr), Umweltstadtrat Wilfried Nünthel (CDU, 12-14 Uhr) und Baustadträtin Birgit Monteiro (SPD, 15-16 Uhr). Ort: am S-Bahnhof Wartenberg, Ausgang Ribnitzer Straße, auf dem Vorplatz.

27.4.-3.5.: Der Geheimbund von Suppenstadt: Do, So, Mo, Di, Mi. 16.00 Uhr, Fr, Sa. 15.35 Uhr Wilde Maus: Do, So, Mi. 14.00 Uhr, Sa. 17.30 Uhr, Di. 18.00 Uhr, Fr. 19.10 Uhr, Mo. 20.00 Uhr Alles unter Kontrolle: Fr. 13.55 Uhr, Mo. 14.00 Uhr, Do, So, Mi. 18.00 Uhr, Sa. 19.20 Uhr, Di. 20.00 Uhr Nichts zu verschenken: Sa. 13.55 Uhr, Di. 14.00 Uhr, Fr. 17.30 Uhr, Mo. 18.00 Uhr, Do, So, Mi. 20.00 Uhr

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ADRESSEN, KONTAKTE & ÖFFNUNGSZEITEN after the butcher - Ausstellungsraum für zeitgenössische Kunst und soziale Fragen, Spittastr. 25, 10317 Berlin, geöffnet nach Vereinbarung unter Tel. 0177 6487212 Anna-Seghers-Bibliothek im Linden-Center, Prerower Platz 2, 13051 Berlin, Tel. 030 92796410. Öffnungszeiten: Mo, Di, Do, Fr 9-20 Uhr, Mi 13-20 Uhr, Sa 9-16 Uhr. Anton-Saefkow-Bibliothek, Anton-SaefkowPlatz 14, 10369 Berlin, Tel. 030 902963790. Öffnungszeiten: Mo, Di, Do, Fr 9-20 Uhr, Mi 13-20 Uhr, Sa 9-15 Uhr. Ausstellungszentrum Pyramide, Riesaer Str. 94, 12627 Berlin, Tel. 030 902934132. Öffnungszeiten: Mo-Fr 10-18 Uhr. Berliner Tschechow-Theater, Märkische Allee 410, 12689 Berlin, Tel. 030 93661078. Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf, Haus 1, Alt-Marzahn 51, 12685 Berlin, Tel. 030 54790921, Internet: www.museum-marzahnhellersdorf.de. Öffnungszeiten: Di-Do und So 11-17 Uhr. Bezirkszentralbibliothek „Mark Twain“ und Musikbibliothek, Marzahner Promenade 52-54, 12679 Berlin, Tel. 030 54704154. Öffnungszeiten: Mo, Di, Do, Fr 9-19.30 Uhr; Mi 14-19.30 Uhr; Sa 10-14 Uhr

Bodo-Uhse-Bibliothek am Tierpark, ErichKurz-Straße 9, 10319 Berlin, Mo, Di, Do, Fr 9-19 Uhr; Mi 13-19 Uhr; Sa 9-15 Uhr. Bürgerkomitee 15. Januar e.V. Berlin (StasiMuseum), Ruschestr. 103, 10635 Berlin CineMotion Berlin-Hohenschönhausen, Wartenberger Straße 174, 13051 Berlin Citygolf Berlin, Wittenberger Str. 50, 12689 Berlin, Tel. 030 93497395. Öffnungszeiten: Mo-Fr 13-21 Uhr, WE 11-21 Uhr. Das Weite Theater, Parkaue 23, 10367 Berlin, Tel. 030 9917927. Deutsch-Russisches Museum BerlinKarlshorst, Zwieseler Straße 4, 10318 Berlin, Tel. 030 501508-10. Öffnungszeiten: Di-So 10-18 Uhr. Egon-Erwin-Kisch-Bibliothek, Frankfurter Allee 149, 10365 Berlin, Tel. 030 5556719. Öffnungszeiten: Mo, Di, Do, Fr 9-19 Uhr; Mi 13-19 Uhr; Sa 9-15 Uhr. Ev. Gemeindezentrum Süd, Köpenicker Straße 165, 12683 Berlin, Tel. 030 54702978. Frauentreff HellMa, Marzahner Promenade 41, 12679 Berlin, Tel. 030 5425057. Freizeitforum Marzahn, Marzahner Promenade 55, 12679 Berlin. Tickets unter Tel. 030 5427091.

Galerie 100 und Kunstverleih, Konrad-WolfStraße 99, 13055 Berlin, Telefon 030 9711103. Öffnungszeiten: Di-Fr 10-18 Uhr, So 14-18 Uhr Galerie Ost-Art, Giselastraße 12, 10317 Berlin. Öffnungszeiten: Di-Fr 10-15 Uhr, Sa 13-17 Uhr. Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, Genslerstraße 66, 13055 Berlin, Tel. 030 98608230. Infos: www.stiftung-hsh.de Humboldt-Haus, Warnitzer Straße 13 A, 13057 Berlin, Tel. 030 96242-0. KISTE Kino & Konzerte & mehr am UBahnhof Hellersdorf, Heidenauer Str. 10, 12627 Berlin, Tel. Tel. 030 9987481. Krankenhauskirche im Wuhlgarten, Wuhlgarten e.V., Brebacher Weg 15, 12683 Berlin, Tel. 030 562969423. Kulturforum Hellersdorf, Carola-Neher-Str. 1, 12619 Berlin, Tel. 030 5611153. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 9 -16.30 Uhr KulturGut, Alt-Marzahn 23, 12685 Berlin, Tel. 030 56294286. Kulturhaus Karlshorst, Treskowallee 112, 10318 Berlin, Tel. 030 475940610. Öffnungszeiten: Mo-Sa 11-19 Uhr, So 14-18 Uhr. Mies van der Rohe Haus, Oberseestraße 60, 13053 Berlin, Telefon 030 97000618.

Öffnungszeiten: Di bis So 11-17 Uhr. Mittelpunktbibliothek „Ehm Welk“, Alte Hellersdorfer Str. 125, 12629 Berlin, Tel. 030 9989526. Mo, Di, Do 11-19 Uhr; Mi, Fr 10-15 Uhr Museum Kesselhaus Herzberge, Förderverein Museum Kesselhaus Herzberge e.V., Herzbergstraße 79, 10365 Berlin, Tel. 030 54722424. Di 14-16 Uhr, Do 14-18 Uhr. Museum Lichtenberg im Stadthaus, Türrschmidtstraße 24, 10317 Berlin, Tel. 030 5779738812/18. Di-Fr und So 11-18 Uhr. Naturhof Malchow, Dorfstraße 35, 13051 Berlin, Tel. 030 92799830. rk - Galerie für zeitgenössische Kunst im Ratskeller Lichtenberg, Möllendorffstraße 6, 10367 Berlin, Tel. 030 902963712. Öffnungszeiten: Mo-Fr 10-18 Uhr. Schloss Friedrichsfelde, Am Tierpark 41, 10319 Berlin. Reservierungen unter Tel. 030 51531407. Scuraluna – Schattenbühne, Türrschmidtstraße 18, 10317 Berlin. Tel. 030 76234606. Stadtteilzentrum Biesdorf, Alt Biesdorf 15, 12683 Berlin, Tel. 030 526784593. Stadtteilzentrum Hellersdorf-Ost, AlbertKuntz-Str. 58, 12627 Berlin, Tel. 030 99498691.

Stadtteilzentrum Nachbarschaftshaus „Kiek in“ Rosenbecker Str. 25/27, 12689 Berlin, Tel. 030 93492656. Stadtteilzentrum Lichtenberg, Paul-ZobelStraße 8e, 10367 Berlin. Tel. 030 50566200. Stadtteilzentrum „Pestalozzi-Treff“, Pestalozzistraße 1A, 12623 Berlin, Tel. 030 56586920. Stasi-Museum/ASTAK e.V., Ruschestraße 103, Haus 1, 10365 Berlin, Tel. 030 5536854, Internet: www.stasimuseum.de. Eintritt: Erwachsene 6, erm. 3-4,50 Euro. Studio Bildende Kunst, John-Sieg-Straße 13, 10365 Berlin, Tel. 030 5532276. studio im HOCHHAUS, Zingster Straße 25, 13051 Berlin. Tel. 030 929 38 21. Theater am Park e. V., Frankenholzer Weg 4, 12683 Berlin, Tel. 030 5143714, Internet: www. tap-biesdorf.de Theodor Fliedner Heim (Kirche), Schrobsdorffstr. 35/36, 12623 Berlin. Karten: Tel. 030 54779224. Umweltbüro Lichtenberg, Passower Str. 35,13057 Berlin, Tel. 030 92901866. Zimmertheater in der Kultschule, Sewanstraße 43, 10319 Berlin. Karten unter Tel. 030 72011919.

BEZIRKS-JOURNAL - Unabhängige Monatszeitung. In Kooperation mit www.lichtenbergmarzahnplus.de | Das Bezirks-Journal erscheint einmal im Monat und liegt derzeit an ca. 300 Orten in den Bezirken Lichtenberg sowie Marzahn-Hellersdorf kostenlos zur Mitnahme aus. Die Zeitung finanziert sich ausschließlich durch Werbung. | HERAUSGEBER/ CHEFREDAKTEUR: Marcel Gäding (V.i.S.d.P.) VERLAG: Medienbüro Gäding, Zur Alten Börse 77, 12681 Berlin | KONTAKT Tel. 030 55 49-43 60, Fax: 030 55 49-43 69, E-MAIL: redaktion@bezirks-journal.de INTERNET: www.bezirks-journal.de FACEBOOK: www.facebook.com/bezirksjournalberlin TWITTER: www.twitter.com/bezirks_journal | REDAKTION & INTERNET: Marcel Gäding (Ltg.), Volkmar Eltzel (lima+) | ANZEIGEN: Lutz Neumann, Tel. 030 55 49-96 55, E-Mail: anzeigen@bezirks-journal.de | Vertrieb & Verteilung: Eigenvertrieb | E-MAIL: vertrieb@bezirks-journal.de | DRUCK: Pressedruck Potsdam GmbH, Friedrich-Engels-Straße 24, 14473 Potsdam GESAMTAUFLAGE: 100.000 Exemplare | Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 4/2017 | Das nächste Bezirks-Journal erscheint am 11. Mai 2017


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HOHENSCHÖNHAUSEN-LICHTENBERG | BEZIRKS-JOURNAL FRÜHLINGSBOTEN ÜBERALL

Unbefristete Verträge für Erzieher Der Kita-Eigenbetrieb Nordost (KIGÄNO), Träger der kommunalen Kindertagesstätten der Bezirke Lichtenberg, Marzahn-Hellersdorf und Pankow, hat beschlossen, ab dem 1. Juni Erzieher nur noch unbefristet einzustellen. Damit reagiert der Träger auf Personalentwicklungen im Unternehmen, denn die große Mehrheit der Erzieherinnen und Erzieher ist bereits entfristet. „Wir begrüßen die Entscheidung der Geschäftsführung der KIGÄNO. Sie ordnet sich ein in unsere Strategie, durch gute Arbeit im öffentlichen Bereich dem Erziehermangel entgegen zu wirken und Kindern wie Eltern eine größere Kontinuität in der pädagogischen Betreuung zu sichern“, erklären die Bezirksbürgermeister der drei Bezirke, Dagmar Pohle, Michael Grunst und Sören Benn (alle Die Linke). (ba.)

Sanierte Sporthalle übergeben Für rund 1,6 Millionen Euro hat der Bezirk die Sporthalle der „Schule im Ostseekarree“ saniert. Das Gebäude in der Barther Straße 27 wurde vor wenigen Wochen an die Schule übergeben. Äußerlich besticht die Halle nun mit einer neuen Glasfassade, innen wurden Duschen und Toiletten auf einen zeitgemäßen Stand gebracht. Das Haus ist nach Abschluss der Arbeiten zudem barrierefrei. Umkleiden bekamen neue Bodenbeläge. Auch die Haustechnik wurde erneuert. (bzj.)

Bücherkoffer für Geflüchtete Eine große Auswahl an Medien für Geflüchtete enthalten die neuen Koffer, die jetzt auch in den Lichtenberger Bibliotheken ausgeliehen werden können. In den bunten Rollkoffern befinden sich Bücher, Spiele, Comics und Wörterbücher. Die 21 Lichtenberger Koffer gehören zum Gesamtangebot von 273 Koffern für alle Öffentlichen Bibliotheken in den Bezirken. Sie wurden über den „Masterplan Integration und Sicherheit“ angeschafft. (ba.)

FOTO: GISELA SEIFERT

Blüten, wohin das Auge schaut

Es ist nicht zu übersehen: Der Frühling ist da - und das mehr als zeitig. Denn überall stehen Zierkirschen, Apfelbäume oder Forsythien in voller Blüte. Normalerweise ist dies erst zwischen Mitte und Ende April der Fall. Insekten wie die zahlreichen Bienen im Bezirk wird es freuen, denn sie sammeln schon fleißig Nektar. Das Motiv entdeckten die Mitglieder der Fotogruppe des Deutschen Senioren-Computerclubs auf einem ihrer Streifzüge.

Anwohner sollen bei Bauprojekt mitreden KARLSHORST: Verwaltung plant Informationsveranstaltung und „Runden Tisch“ zum Vorhaben an der Ilsestraße.

S

eit Monaten gibt es Kritik an der geplanten Erweiterung einer Wohnanlage in der Karlshorster Ilsestraße – nun will das Bezirksamt Lichtenberg betroffene Anwohner in die Planungen einbeziehen. Für den 31. Mai (18.30 Uhr) ist eine Veranstaltung im Audimax der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (Gebäude D, Raum D 105, Treskowallee 8, 10318 Berlin) geplant. „Auf der Versammlung möchten Bezirksamt, HOWOGE und das mit der Generalplanung beauftragte Architekturbüro CKRS Architekten den aktuellen Stand der Planungen vorstellen sowie mit den Anwohnerinnen und Anwohnern und weiteren Interessierten in den Dialog treten“, heißt es dazu aus der Bezirksverwaltung. „Viele Anwohnerinnen und Anwohner sind dagegen,

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Florian Münter

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dass die Wohnanlage ausschließlich nach den Vorstellungen der HOWOGE verdichtet wird“, sagt Baustadträtin Birgit Monteiro (SPD). Deswegen habe das Bezirksamt im vergangenen Jahr das Bebauungsplan-Verfahren eingeleitet, mit dem umfassend Einfluss auf das Bauvorhaben genommen werden kann. „Teil eines jeden BebauungsplanVerfahrens ist die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger, die wir sehr ernst nehmen.“ Außerdem werden für einen Runden Tisch Teilnehmer gesucht. Interessierte Akteure aus Karlshorst werden gebeten, ihre Bewerbung bis zum 31. Mai 2017 an das Stadtentwicklungsamt zu richten, vorzugsweise per E-Mail an: stadtplanung@lichtenberg.berlin.de oder alternativ unter der Rufnummer 030 90296 -6433. (ba.)

Schachverein sucht neue Mitstreiter Der Karlshorster Schachverein SG Eckturm sucht neue Mitglieder. Hier gehe es familiär zu, der Spaß stehe im Vordergrund, betont der Vorsitzende Uwe Neumann. Der Verein beteiligt sich an Straßenfesten und trainiert auch Kinder. Mit zwei Mannschaften ist er in verschiedenen Berliner Stadtklassen vertreten. Gespielt wird jeden Dienstag ab 18.30 Uhr (Kinder ab 17 Uhr) in der Seniorenfreizeitstätte Hönower Straße 30a (Souterrain). (rob.) Werben Sie in der größten Monatszeitung für Lichtenberg! Infos und Preise: 030 55 49 96 55


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