Bezirks-Journal Berlin, Ausgabe Lichtenberg, 08-2016

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Zahl der Straftaten rückläufig

STATISTIK: Im vergangenen Jahr vermeldete die Polizei weniger Delikte. Ausruhen kann sie sich aber nicht.

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erlin bleibt weiter ein Schwerpunkt der Kriminalität, wie aus den jüngsten Zahlen der Polizeilichen Kriminalitätsstatistik (PKS) hervorgeht. Aber: Während stadtweit die Zahl der Straftaten um 4,9 Prozent auf 569.549 Delikte stieg, ging sie in Lichtenberg um 36 Straftaten auf 25.618 Fälle im Vergleich zum Vorjahr zurück. Am häufigsten musste die Polizei in den Großsiedlungen tätig werden, wohingegen in den gutbürgerlichen Kiezen – mit Ausnahme von Einbruchdelikten – die wenigsten Straftaten registriert wurden. Trotz des leichten Rückgangs: Ausruhen kann sich die Polizei nicht. Im Gegenteil: Vor allem in den Großsiedlungen ist die Kriminalität weiterhin hoch, in einigen Kiezen steigen die Fallzahlen sogar an. In Lichtenberg gilt die

Gegend um die Frankfurter Allee als ein Schwerpunkt der Kriminalität: In Alt-Lichtenberg wurden mit 4.419 erfassten Delikten die meisten Straftaten verübt, die wenigsten Fälle kamen aus Rummelsburg (385). Einen Anstieg gab es in Alt-Hohenschönhausen Nord, im Fennpfuhl und in Alt-Lichtenberg. Interessant ist ein Blick auf die sogenannten kiezbezogenen Straftaten: Dabei handelt es sich nach Lesart der Ermittlungsbehörden um Straftaten mit einem regionalen Bezug des Täters. Im Klartext heißt dies, dass der oder die Beschuldigte aus dem näheren Umfeld des Tatortes stammt. In Lichtenberg ist hier Alt-Lichtenberg mit 846 Straften Spitzenreiter. Die wenigsten Fälle wurden in der Rummelsburger Bucht (89) registriert. Weiter Seite 3.

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Zurück in die Zeit des Rokoko Schloss Friedrichsfelde wird für zwei Tage zur Kulisse des inzwischen legendären Rokokofestes. Am 20. und 21. August können Besucher des Tierparks, in dem das Schloss liegt, von 10 bis 17 Uhr ein Kostümfest der Extraklasse erleben, wie die Fördergemeinschaft von Zoo und Tierpark mitteilte. Auf dem Programm stehen ein Schlossmarkt, Konzerte im und um das Schloss sowie historische Tänze. Gezahlt wird nur der reguläre Tierparkeintritt. FOTO: FÖRDERGEMEINSCHAFT


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Bezirks-Leben

August 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen

N AC H R I C H T E N

Demenz: Heft informiert über Wohnanlagen

LICHTENBERG. Das Bezirksamt hat die Übersicht aller im Bezirk vorhandenen Wohngemeinschaften und alternativen Wohnanlagen, welche (nicht nur) für Menschen mit Demenz geeignet sind, überarbeitet. Erstellt wurde sie von Fachkräften. Das Heft ermöglicht einen Vergleich der Angebote, informiert über individuelle Besonderheiten und enthält Informationen zu ergänzenden Hilfeund Beratungsangeboten. Informiert wird über die ersten vorbereitenden Schritte, Zugangsvoraussetzungen für die Wohngemeinschaft und die Klärung der Kosten. Die Broschüre gibt es kostenlos unter Tel. 030 90296-8661 oder im Internet: http://bit.ly/demenz-broschuere Anzeige

Noch ist unklar, an welcher Stelle die Autobahn Platz bekommen wird, ebenso wie der Start der Arbeiten.

FOTO: BIRGITT ELTZEL

116 Millionen Euro pro Kilometer

VERKEHRSPOLITIK: Der Bund stellt Mittel für die Verlängerung der A 100 nach Lichtenberg zur Verfügung. DIE LINKE übt Kritik, die SPD freut sich.

Trinkbrunnen am Bahnhof Lichtenberg LICHTENBERG. Die Berliner Wasserbetriebe haben vor dem Bahnhof Lichtenberg einen neuen Trinkbrunnen in Betrieb genommen. Er steht an der Bushaltestelle zwischen den Eingängen. Der Wasserspender ist nach dem neuen Brunnen am Spittelmarkt in Mitte die zweite Trinksäule, die das Unternehmen auch in diesem Jahr der Stadt schenkt. Die Standorte haben die Berliner selbst bestimmt – per Online-Voting im Rahmen der Aktion „Brunnen Run“. „Der Brunnen ist ein weiteres Detail zur Aufwertung des Kiezes rund um die Weitlingstraße“, sagte Stadtentwicklungsstadtrat Wilfried Nünthel (CDU).

Schulstart: Experten geben Rat LICHTENBERG. Zu einem Aktionstag „Unser Kind kommt in die Schule“ sind Eltern am 23. September in der Zeit von 15 bis 18 Uhr eingeladen. In den Räumen des Vereins Kiezspinne FAS e. V. Schulze-Boysen-Str. 38, 10365 Berlin, geben Experten Tipps, unter anderem zur Schuluntersuchung, Freizeitangeboten im Kiez, Ernährung, Bewegung und Gesundheit sowie zur sprachlichen Entwicklung und Förderung.

von Marcel Gäding

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er umstrittene Weiterbau der Autobahn A 100 von Neukölln über Treptow nach Lichtenberg hat eine weitere Hürde genommen: Das Bundeskabinett hat das im Bundesverkehrswegeplan 2030 festgehaltene Vorhaben zumindest aus Kostensicht genehmigt. Demnach stellt der Bund für den 7,3 Kilometer langen Abschnitt zwischen Elsenstraße (Treptow) und Storkower Straße (Lichtenberg) 848,3 Millionen Euro bereit – umgerechnet 116 Millionen Euro pro Kilometer. Während die SPD das Projekt verteidigt, kündigt DIE LINKE weiteren Protest an. Geplant ist, die Stadtautobahn A 100 vom Dreieck Neukölln aus über die Elsenstraße bis nach Lichtenberg zu verlängern. Vor allem die Anwohner des Wohngebiets Frankfurter Allee-Süd wehren sich gegen das Vorhaben. Sie fürchten, dass sich die Autobahn wie eine Schneise durch ihren Kiez zieht (das Bezirks-Journal berichtete). Ihr Protest wird zudem von Naturschutzverbänden sowie den Grünen und der Partei DIE LINKE unterstützt. Groß ist die Angst vor zusätzlicher Lärm- und Feinstaubbelastung. „Eine Autobahn mitten durch die Stadt zu planen, ist nicht mehr zeitgemäß“, sagt Michael Grunst, einer

der beiden Bezirksvorsitzenden von DIE LINKE. Er geht davon aus, dass die verlängerte Autobahn für die Menschen im Kiez „eine ziemliche Belastung“ darstellen wird. Sein Alternativvorschlag: Statt einer Stadtautobahn quer durch Berlin sollen die Zubringerstraßen zum Berliner Autobahnring A 10 verbessert werden. Ein guter Ansatz sei die ebenfalls im Bundesverkehrswegeplan enthaltene Ortsumfahrung Malchow, die den kleinen Ortsteil im Norden des Bezirks entlasten soll. Bislang quälen sich täglich Tausende Autos durch die Dorfstraße auf dem Weg von der östlichen Innenstadt zur Autobahn. „Ein schneller Zubringer macht Sinn“, sagt Grunst. Seine Partei hat den Protest gegen den Ausbau der A 100 auch zum Wahlkampfthema gemacht. „Keine A100 durch Lichtenberg!“ ist auf großen Plakaten zu lesen. Die SPD sieht das ganz anders. Mit der Verlängerung der Stadtautobahn würde in innerstädtischen Quartieren Lebensqualität geschaffen, weil diese von Verkehr, Lärm und Feinstaub entlastet würden. „Nach Fertigstellung des 16. Bauabschnittes fließt der Verkehr auf die Stralauer Allee“, sagt der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus, Ole Kreins. „Mit der Verlängerung werden aber auch die Hauptverkehrsstraßen entlastet, könnten sogar zurückgebaut werden.“ Eine Anbindung der A 100 bis hin zur Storko-

wer Straße würde auch die Anbindung der Gewerbegebiete im Nordosten der Stadt optimieren. Kreins begrüßt gegenüber dem Bezirks-Journal, dass der Bund das Geld für das Verkehrsprojekt bereitstellt, macht aber auch deutlich, dass das Vorhaben nicht in kurzer Zeit umgesetzt wird. „Zunächst muss erst einmal der 16. Bauabschnitt beendet werden“, sagt der SPD-Politiker. Dies sei für 2022 geplant. Er denke, dass die Verlängerung von Treptow nach Lichtenberg frühestens 2025, wenn nicht sogar später umgesetzt werden kann – allein schon wegen der Zeit für Planung, Planfeststellungsverfahren und möglicher Einwände gegen das Vorhaben. Unklar ist daher auch, auf welcher Seite der Ringbahn die A 100 Platz finden wird. Michael Grunst kündigt unterdessen an, dass seine Partei die Leute weiter gegen das Projekt mobilisieren wolle. Und das ist nicht die einzige Hoffnung: Rein rechnerisch wäre mit der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus am 18. September ein Bündnis aus SPD, Die Linke und Bündnis 90/ Die Grünen möglich. „Dann ist alles eine Frage der Koalitionsvereinbarung“, sagt Grunst – und glaubt, dass sich bei einer rot-rot-grünen Regierung die SPD mit dem Thema nicht durchsetzen kann, weil Die Linke und die Grünen sich bereits klar gegen die A 100-Verlängerung ausgesprochen haben.


Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen | August 2016

Bezirks-Leben

Alt-Lichtenberg ist am gefährlichsten

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STATISTIK: Die Zahl der Straftaten nimmt in der Menge ab. Aber es gibt Unterschiede in den Kiezen. Fortsetzung von Seite 1 Stark rückläufig waren die Zahlen in Neu-Hohenschönhausen Süd. Dort sanken die Fallzahlen von 634 auf 558 – das sind 12,0 Prozent weniger. Dahingegen stiegen die Zahlen in Alt-Hohenschönhausen Nord rund um die Wartenberger Straße um 35,5 Prozent. Spitzenreiter bei den Raubtaten war 2015 Alt-Lichtenberg mit 39 Fällen, gefolgt von Neu-Lichtenberg mit 25 Fällen und Fennpfuhl mit 24 Fällen. Am wenigsten betroffen waren die Rummelsburger Bucht (3 Fälle), gefolgt von Karlshorst (6 Fälle). Bei den Delikten wie Handtaschenraub oder Straßenraub belegte 2015 ebenfalls Alt-Lichtenberg mit 21 Straftaten den ersten Platz, die wenigsten wurden in Karlshorst gemeldet (2). Alt-Lichtenberg belegte bei den Körperverletzungen mit 365 Straftaten den ersten Platz, während Malchow, Wartenberg und Falkenberg mit 29 Fällen die wenigsten Straftaten meldete. Einen leichten Anstieg gibt es in Lichtenberg beim Thema Diebstahl – von 12.407 Fällen im Jahr 2015 auf 12.785 Fälle in 2015. Alt-Lichtenberg führt hier für das vergangene Jahr wieder die Statistik mit 2.157 Fällen an, gefolgt von

richsfelde Süd mit 17,4 Prozent weniger Raddiebstählen die Zahlen rückläufig sind. Bei den Wohnraumeinbrüchen sind die Einfamilienhausgebiete am stärksten belastet. Am häufigsten mussten die Beamten in die Villengegend rund um den Ober- und Orankesee ausrücken. Dort stieg die Zahl um 195 auf 730. Anzeige

Autos in Lichtenberg: Der Kfz-Diebstahl war auch 2015 auf hohem Niveau. Ein Grund FOTO: MARCEL GÄDING ist die Nähe zu Osteuropa. Neu-Lichtenberg mit 1.669 Fällen und Alt-Hohenschönhausen Süd mit 1.493 Fällen. Die Nähe von Lichtenberg zu Osteuropa ist ein Grund dafür, warum auch im vergangenen Jahr der Autoklau Hochkonjunktur hatte. Die Innenverwaltung meldet steigende Zahlen. Stark

angestiegen ist in Lichtenberg der Autoklau von 695 auf 735. Besonders AltHohenschönhausen Süd und Fennpfuhl waren betroffen. In Lichtenberg stieg zudem die Zahl der gestohlenen Fahrräder von 1.750 auf 1.854. In Alt-Hohenschönhausen Süd nahmen die Delikte um 55,3 Prozent zu, während in Fried-

Die Aufklärungsquote bei den Straftaten lag bei 43,9 Prozent (2014: 44,9 Prozent). Erfreulich: Berlinweit hat die Zahl von Mord- und Totschlagdelikten abgenommen – von 131 auf 112. Während stadtweit die Misshandlung von Kindern um 9 auf 534 Fälle gestiegen ist, sank die Zahl der Kinder, die Opfer eines sexuellen Missbrauchs wurden von 723 auf 686 Fälle. (gäd.)


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Bezirks-Leben

August 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen

Ein ganzes Leben für die Tiere

EHRENAMT: Lore Koschig gehört zu den ältesten und aktivsten Mitgliedern der Fördergemeinschaft von Tierpark und Zoo. Dreimal pro Woche arbeitet die 82-Jährige im Büro des Vereins. von Steffi Bey

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iere mochte Lore Koschig schon immer. Deshalb besucht sie Zeit ihres Lebens Zoos. Als Kind den Leipziger, später den Tierpark in Friedrichsfelde und nach der Wende auch den Berliner Zoo. „Es macht mir Freude, die großen und kleinen Bewohner zu beobachten“, sagt die alte Dame. Ein besonders inniges Verhältnis hat die Lichtenbergerin aber zum Tierpark. „Dieses wunderschöne Gelände zählt für mich zu den besten Kultureinrichtungen der Hauptstadt“, betont sie: Die Tiere seien eingebettet in herrliche Natur, gleichzeitig fungiere dieser Ort als Forschungsund Bildungseinrichtung. Lore Koschig trägt aktiv dazu bei, dass das so bleibt. Bereits 1973 trat sie in die Fördergemeinschaft ein: In den 1956 gegründeten Verein, der den Berliner Tierpark und inzwischen auch den Zoo finanziell und ideell unterstützt. Nach ihrer Arbeit als Ökonomin besuchte die Lichtenbergerin

auch damals schon Vorträge über zoologische Themen, wälzte Literatur und machte praktisch diesen 160 Hektar großen Landschaftspark zu ihrem Hobby. „Eigentlich habe ich das Falsche studiert“, sagt die 82 Jährige rückblickend. Denn ihre große Leidenschaft und ihr besonderes Interesse gelten der Zoologie. Vielleicht engagiert sie sich auch deswegen noch im betagten Rentenalter so intensiv: um etwas nachzuholen, wozu sie früher nicht ausreichend kam. Zu DDR-Zeiten sei sie vor allem zahlendes Vereins-Mitglied gewesen. Aber seit sie nicht mehr arbeitet, widmet sie ihre freie Zeit voll und ganz dem Tierpark. Dreimal pro Woche kommt die zierliche Dame ins Vereinsbüro. Dort kümmert sie sich um „den anfallenden Papierkram“, beantwortet Anrufe und sammelt Material für die Chronik. Als der Tierpark 2015 sein 60-jähriges Jubiläum feierte, präsentierte Lore Koschig ein akribisch zusammengestelltes Werk – mit vielen Fotos, Zeitungsausschnitten und eigenen Beiträgen.

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Lore Koschig vor dem Eisbärengehege im Tierpark Berlin. So oft es geht, ist sie im größten Landschaftstiergarten Europas unterwegs. FOTO: STEFFI BEY

Nach ihren ehrenamtlichen Schreibtisch-Diensten fühlt sie sich zwar glücklich, aber doch ein wenig ausgelaugt. Die Kraft, dann noch ihr Patentier, den Marder, zu besuchen, oder durch das Gelände zu spazieren, fehlt. Das macht sie ein anderes Mal und kommt extra für einen Ausflug nach Friedrichsfelde: Hat einen Fotoapparat dabei, schaut sich zunächst Neugeborene an, blickt zum Marder, den sie so elegant findet und holt Motive vor die Linse, die noch für ihre private Sammlung fehlen. Daraus gestaltet sie Alben – jedes Jahr ein Neues. Bis 2010 gehörte Lore Koschig zum Vorstand des Fördervereins, war für die Buchführung zuständig und als Schatzmeisterin eingesetzt. Auch Führungen hat sie damals noch gemacht – am liebsten bei Kindergeburtstagen. Dann ging es unter anderem zu den Elefanten und Giraffen und sie konnte ihr Wissen weitergeben. Oft kam es zu ganz spontanen Begebenheiten. In guter Erinnerung ist ihr ein kleines Mädchen, das plötzlich eine innige Beziehung zu Temi, dem etwas klein geratenen Elefanten, aufbaute.

„Die beiden haben sich durch die Gitterstäbe immer wieder vorsichtig berührt, das war für mich sehr eindrucksvoll“, berichtet die Rentnerin. Anzeige

Aktiv will sie bleiben, solange es ihre Gesundheit zulässt. „Der Tierpark lebt von der Öffentlichkeit, dahinter stehen wir und dafür setzen wir uns ein“, betont Lore Koschig. Deshalb war es für sie selbstverständlich, außerdem noch der Stiftung der Freunde der Hauptstadtzoos beizutreten. Wenn sie einen Wunsch für die Zukunft des Tierparks äußern dürfte, hätte sie am liebsten noch Menschenaffen und Robben auf dem Gelände.


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Informationen Ihres Jobcenters Lichtenberg Aus der Arbeitslosigkeit in Rente gehen – ohne Zahlungsunterbrechung Die Altersrente ist als vorrangige Leistung von Beziehern von Arbeitslosengeld II in Anspruch zu nehmen. Ob, ab wann und in welcher Höhe eine Altersrente gezahlt wird, erfahren Sie von Ihrem Rentenversicherungsträger. Sie erhalten ab dem 55. Lebensjahr alle drei Jahre eine Rentenauskunft. Diese enthält eine Übersicht aller gespeicherten Versicherungszeiten und Angaben der bisher zu erwartenden Rentenhöhe sowie Termine, zu denen Ihnen ein möglicher Rentenanspruch zusteht. Empfänger von Arbeitslosengeld II sind ab Vollendung des 63. Lebensjahrs verpflichtet, eine Altersrente vorzeitig, auch mit Abschlägen, in Anspruch zu nehmen. Von dieser Verpflichtung sind Sie nur ausgenommen, wenn Sie eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ausüben oder eine solche nachweislich in den nächsten drei Monaten in Aussicht haben. Zwei weitere Ausnahmen bestehen, wenn und solange Sie Arbeitslosengeld von der Agentur für Arbeit beziehen oder innerhalb der nächsten drei Monate einen Anspruch auf Altersrente ohne Abschläge haben. Wenn eine dieser Ausnahmetatbestände für Sie zutrifft, wird dies bei der Prüfung Ihres möglichen Rentenanspruchs im Jobcenter berücksichtigt. Um Ihren Übergang in die Rente reibungslos ablaufen zu lassen werden alle Leistungsbezieher, die innerhalb der nächsten 12 Monate das 63. Lebensjahr vollenden, vom Service-Center des Jobcenters über den bevorstehenden Termin des möglichen Rentenanspruchs informiert. Sie erhalten außerdem ein Schreiben, auf dem Sie von der Deutschen Rentenversicherung bestätigen lassen sollen, zu wann eine Rentenan-

Rechtzeitige Beratung beim Rentenversicherungsträger sichert auch Empfängern von Arbeitslosengeld II einen nahtlosen Übergang in die Rente. Foto: pixabay.com tragstellung durch Sie erfolgen kann. Auch zu dieser Antragsstellung erhalten Sie eine schriftliche Aufforderung vom Jobcenter. Den Antrag auf Altersrente können Sie dann zum entsprechenden Zeitpunkt zunächst schriftlich formlos stellen. Der Rententräger wird Ihnen die Antragsformulare zusenden. Hilfestellung bei der Antragstellung können die Rentenberatungsstellen leisten. Ihre nächste Auskunfts- und Beratungsstelle der Deutschen Rentenversicherung finden Sie auf der Internetseite www. deutscherentenversicherung.de oder Sie erfragen sie am Servicetelefon 0800 100 4800 (kostenloses Servicetelefon). Dort können

Sie auch bequem einen Termin vereinbaren. Die ehrenamtlich tätigen Versichertenberater und Versichertenältesten sind in unmittelbarer Nachbarschaft für Sie da und helfen Ihnen beispielsweise beim Ausfüllen von Antragsformularen. Den für Sie nächstgelegenen Versichertenberater können Sie ebenfalls am Servicetelefon erfragen. Das Arbeitslosengeld II wird vom Jobcenter solange gezahlt, bis Sie Ihre Rente erhalten. Sollte die Rente nicht zur Deckung Ihres Lebensunterhalts ausreichen, haben Sie die Möglichkeit zusätzlich Leistungen zur Grundsicherung im Alter beim Sozialamt zu beantragen.

Vorrangige Leistungen gegenüber Arbeitslosengeld II Als Leistungsbezieher nach dem Zweiten Sozialgesetzbuch sind Sie und die Mitglieder Ihrer Bedarfsgemeinschaft dazu verpflichtet, alle Möglichkeiten zur Verringerung oder Beseitigung Ihrer Hilfebedürftigkeit in Anspruch zu nehmen. Hierzu gehören auch die sog. vorrangigen Leistungen, wie z. B.

gen beim Jugendamt Unterhaltsvorschuss – für allein erziehende Eltern für maximal 72 Monate, wenn der andere Elternteil keinen Unterhalt zahlt

KRANKENGELD wird von der Krankenkasse gezahlt nach länger als 6 Wochen andauernder Krankheit bei erwerbstätigen Personen

KINDERZUSCHLAG ergänzende Leistung zum Kindergeld für Kinder, deren Eltern Einkommen erzielen, Zahlung durch die Familienkasse

RENTE z. B. Altersrente, Erwerbsminderungsrente, Hinterbliebenenrente zu beantragen bei der Deutschen Rentenversicherung

KINDERGELD für Familien mit Kindern von der Familienkasse WOHNGELD zu beantragen beim Wohngeldamt im MUTTERSCHAFTSGELD Bezirksamt 6 Wochen vor und 8 Wochen nach der Geburt eines Kindes von der Krankenkasse BAFÖG Leistung zur Ausbildungsförderung für StuELTERNGELD denten und Schüler, zu beantragen bei der für Eltern neu geborener Kinder zu beantra- BaföG-Stelle im Bezirksamt Jobcenter Berlin Lichtenberg Gotlindestr. 93, 10365 Berlin Tel.: (030) 5555 88 2222 Telefonservice für Arbeitgeber Tel.: 0800 4 55 55 20 Öffnungszeiten: Mo/ Di/ Fr 08:00-12.30 Uhr Mi nur terminierte Beratung Do 08:00-18:00 Uhr (ab 12:30 Uhr nur für Berufstätige)

ARBEITSLOSENGELD nach Beendigung eines Beschäftigungsverhältnisses gezahlt von der Agentur für Arbeit. Stellen Sie den hierfür erforderlichen Antrag nicht, ist das Jobcenter berechtigt, den Antrag für Sie zu stellen. Jugendberufsagentur Berlin Standort Lichtenberg Gotlindestraße 93, Haus I 10365 Berlin • Telefon: 115 E-Mail: jba@jba-berlin.de Öffnungszeiten: Mo-Mi 08:00 bis 16:00 Uhr Do 08:00 bis 18:00 Uhr Fr 08:00 bis 12:30 Uhr

Drei Fragen an... ...LUTZ NEUMANN Geschäftsführer des Jobcenters Berlin Lichtenberg Welche Anstrengungen unternimmt das Jobcenter Berlin Lichtenberg konkret, um geflüchtete Menschen in Arbeit zu bringen? Erfolgreiche Integration in Arbeit und in die Gesellschaft gelingt über verschiedene Wege. Sicherlich ist die Sprachbarriere für die Integration in Ausbildung oder Arbeit von geflüchteten Menschen die größte Herausforderung. Deshalb hat das Erlernen der deutschen Sprache Vorrang. Prinzipiell stehen darüber hinaus alle arbeitsmarktlichen Instrumente und Maßnahmen des Jobcenters zur Förderung einer Arbeitsaufnahme auch anerkannten geflüchteten Menschen offen. Spezialisierte Integrationsfachkräfte des Jobcenters Berlin Lichtenberg beraten hierzu gezielt. Ähnlich wie für langzeitarbeitslose Menschen werden auch spezielle Maßnahmen für geflüchtete Menschen bei Trägern angeboten. Im ersten Halbjahr 2016 haben bereits über 80 Menschen aus dieser Gruppe eine Beschäftigung aufgenommen. Mir ist wichtig, dass wir deutlich machen: Wir kümmern uns um Langzeitarbeitslose und Flüchtlinge gleiLutz Neumann. chermaßen. Nirgendwo in Deutschland gibt es so viele Menschen, die nicht von ihrem Gehalt leben können und deshalb ergänzend Arbeitslosengeld II beziehen, wie in Berlin. Wie bewerten Sie die Situation für Lichtenberg? Von den ca. 30.000 erwerbsfähigen Menschen, die im Jobcenter Berlin Lichtenberg Leistungen beziehen, erhalten knapp 10 Prozent ergänzende Leistungen mit einem monatlichen Einkommen ab 850 Euro, die Hälfte davon verdient mehr als 1200 Euro. Die Berliner Wirtschaft ist stark von Dienstleistungen geprägt, das spiegelt sich auch hier wieder. Grundsätzlich können jedoch Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aller Branchen und Berufe auf ergänzende Arbeitslosengeld II Leistungen angewiesen sein, da der Bezug der Leistungen von der Größe der Bedarfsgemeinschaft, also den individuellen Familienverhältnissen, der Arbeitszeit und der persönlichen Lebenssituation abhängig ist. Welche Möglichkeiten gibt es für Menschen, die ergänzende Leistungen beziehen, ihr Einkommen zu erhöhen? Bei einer Teilzeitbeschäftigung kann, wenn die persönliche und familiäre Situation dies zulässt, die Arbeitszeit erhöht werden. Auch die Prüfung, ob vorrangige Sozialleistungen wie Wohngeld oder Kinderzuschlag in Anspruch genommen werden können, kann sinnvoll sein. Der Erwerb von zusätzlichen Fachkenntnissen im Rahmen einer Weiterbildung eröffnet ebenfalls Chancen. Dabei unterstützen wir als Jobcenter aktiv. Allein im Jahr 2015 haben wir rund 9,5 Millionen Euro für Qualifizierung eingesetzt. Ein wichtiger Garant für ein nachhaltig existenzsicherndes Einkommen ist eine abgeschlossene Ausbildung bzw. ein Berufsabschluss.


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August 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen

Gegen den Zahn der Zeit

WARTENBERG: Anwohner wollen das „Japanische Tor“ am Hagenower Ring retten. von Volkmar Eltzel

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er bei Sonnenaufgang ein japanisches Tor durchschreitet, dessen Wunsch wird in Erfüllung gehen. Gäbe es da nur eine Garantie für diese Überlieferung, dann hätte das kürzlich stattgefundene Treffen der Kiezbewohner an ihrem japanischen Tor, in der Nachbarschaft des Hagenower Rings, sicher in aller Frühe stattgefunden. Denn sie alle eint der Wunsch, das Holz-Tor möge erhalten bleiben. 21 Jahre lang trotzte es Wind und Wetter, aber schließlich hatte das Material den Naturkräften doch seinen Tribut zollen müssen. 2009 hatten engagierte Anwohner in Eigeninitiative das Holz noch einmal geölt. Doch nun sind an den massiven Sitzbänken, die zugleich die beiden Torpfeiler umfassen und ihnen Halt geben, deutliche Zerfallserscheinungen zu erkennen. Besonders die Bank auf der Nordseite hat es erwischt. Der weichere Holzkern ist stark ausgehöhlt. Der Altlandsberger Bildhauer Wolfgang Stübner hatte das gut drei Meter Anzeige

Engagierte Hohenschönhauser wollen das Japanische Tor in Wartenberg retten. Eine Gedenktafel (Foto unten) erinnert an die EntsteFOTOS: VOLKMAR ELTZEL hungsgeschichte. Unbekannte haben den Text jedoch mit Graffiti besprüht. hohe Tor entworfen und unter Patenschaft der japanischen Botschaft 1995 aus massiver Eiche erschaffen. Hintergrund war, dass japanische Bürgerinnen und Bürger seit 1990 in einer groß angelegten Aktion Geld für die Pflanzung Japanischer Kirschbäume (Sakura) in Deutschland gesammelt hatten. Es war ihr Ausdruck der Freude über die deutsch-deutsche Wiedervereinigung und ein Zeichen der freundschaftlichen Verbundenheit. Über 140 Millionen Yen (ca. 1 Million Euro) kamen damals zusammen, für die rund 9.000 japanische Zierkirschbäume, überwiegend in Berlin und Brandenburg gepflanzt wurden. Rund 70 davon brachte man in die Wartenberger Erde, am heutigen Eingang des 210 Hektar großen Landschaftsparks „Wartenberger Feldmark“, ein Bestandteil des Berliner Barnim. Der Garten aus Kirschbäumen wurde strahlenförmig angelegt, als Symbol für die Sonne und den Frieden. „Das Tor war unser ‚Dankeschön‘ an Japan“, sagt Wolfgang Stübner. „Unter den Zweigen der Kirschbäume in Blüte ist keiner ein Fremder hier“, ist auf der Erinnerungstafel vom Mai 1995 zu lesen. „Das Tor ist noch für die nächsten zwei Jahre sicher und standfest“, so der Bildhauer. Aber spätestens dann müsse gehandelt werden. Die Reparatur sei leider nicht „für einen Apfel und ein Ei“ zu bewerkstelligen. Um die Bänke auf beiden Seiten durch neue zu ersetzen, rechnet der Künstler mit Kosten von 12.000 bis 15.000 Euro. Das Tordach sei nur leicht verzogen. Hier könnten einige

Schrauben schon Abhilfe schaffen. Stübner erklärte sich bereit, die teilweise Erneuerung zu übernehmen und zunächst einmal ein Angebot zu erstellen. „Die Frage ist: Wo nehmen wir das Geld her?“, sagt Elke Schuster von der Anwohnerinitiative. Denkbar sei es, so die Initiatorin, sich um finanzielle Mittel aus dem Lichtenberger Fonds für Erinnerungskultur oder aus dem Stadtumbau Ost oder aus dem Förderprogramm zur Entwicklung der Feldmark zu bemühen. Letzteres hat sogar gute Chancen auf Erfolg. Denn: In naher Zukunft soll der Landschaftspark als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen werden. „Für die Entwicklung des Landschaftsparks Wartenberg stellte die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt dem Bezirk Lichtenberg Ausgleichs- und Ersatzmittel aus gesamtstädtischen Vorhaben in Höhe von etwa 4 Millionen Euro zur Verfügung“, informierte Wilfried Nünthel, der Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung (CDU), kürzlich. Eine Bewerbung für Gelder aus dem Bürgerhaushalt, hält Elke Schuster indes „für sinnlos“. „Der Bürgerhaushalt ist eher für kleinere Aktivitäten geeignet“, sagt sie. Hier werde mehr Geld benötigt. Eine Anwohnerin regt an, finanzielle Mittel aus dem Programm „Kunst im Stadtraum“ oder „Kunst am Bau“ für die Rekonstruktion einzusetzen. Henning Fahrenberg, Bezirksverordneter der SPD, sagt zu, das Anliegen im Ausschuss für Ökologische Stadtentwicklung zur Beratung vorzutragen.


STANDORT OST

MAGAZIN FÜR ARBEIT, WIRTSCHAFT, WOHNEN & KULTUR IN DER METROPOLENREGION BERLIN-EASTSIDE | 08/2016

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xakt 3,4 Kilogramm bringt der fast 600 Seiten starke Band „Heino Schmieden“, Untertitel „Leben und Werk des Architekten und Baumeisters “, auf die Waage. Doch nicht nur deshalb ist die Publikation von Dr. Oleg Peters gewichtig. Denn der 55-jährige diplomierte Historiker und zum Dr.-Ing promovierte Peters entriss mit seinen Forschungen innerhalb seiner 2014 mit summa cum laude verteidigten Dissertation einen der großen Berliner Baumeister dem Vergessen. Jetzt stellt der Biesdorfer mit dem reich mit historischen Fotos und Dokumenten versehenen Buch, das im Lukas Verlag erschien, die Forschungsergebnisse der Öffentlichkeit vor. Der Berliner Landeskonservator Jörg Haspel würdigt die umfangreiche Arbeit im Vorwort: „Oleg Peters hat mit einer imponierenden Arbeitsleistung eine gründlich bearbeitete Monographie zum Leben und Schaffen eines der bedeutendsten Vertreter der von Schinkel geprägten Berliner Schule vorgelegt.“ Damit habe er eine Forschungslücke geschlossen, die auch der Berliner Denkmalpflege bewusst gewesen sei. Peters Arbeit liefere „wertvolle Entscheidungshilfen für die konservatorische Arbeit an den Berliner Baudenkmälern von Heino Schmieden“. Allein 15 denkmalgeschützte Bauten von Schmieden gibt es in der Hauptstadt. Von seinen insgesamt 165 realisierten Projekten weltweit sind noch 108 erhalten, davon stehen 61 unter Denkmalschutz. Heino Schmieden (1835-1913) zählte im 19./Anfang des 20. Jahrhunderts zu den meistbeschäftigten Architekten in Berlin. Er war Partner und Freund von Martin Gropius (1824-1880), mit dem er 14 Jahre lang in einer Bürogemeinschaft wirkte. Dabei entstanden u.a. zahlreiche Krankenhausbauten wie das erste städtische Berliner Krankenhaus Friedrichshain, aber auch das Königliche Kunstgewerbemuseum (der heutige Martin-Gropius-Bau an der Niederkirchnerstraße), dessen Bau Schmieden nach dem Tod seines Kompagnons im Jahr 1880 vollendete. Beim Wettbewerb um den Reichstag nahe des Brandenburger Tores landeten sie nach Paul Wallot auf dem zweiten Platz. Nach dem Tod von Gropius

DER WIEDERENTDECKTE BAUMEISTER ARCHITEKTUR: In seinem neuen Buch würdigt Dr. Oleg Peters Wirken und Schaffen von Heino Schmieden, Architekt von Schloss Biesdorf.

Oleg Peters vor dem sanierten Schloss Biesdorf. Sein 600 Seiten starker Band über Heino Schmieden findet in der Fachwelt Anerkennung. Foto: Birgitt Eltzel arbeitete Schmieden mit anderen Büropartnern, darunter Viktor von Weltzien und Rudolph Speer. Schloss Biesdorf, wo derzeit die letzten Arbeiten für die Wiedereröffnung nach Sanierung am 9. September laufen, war der Ausgangspunkt für Peters Forschungen. Ursprünglich wurde das Gebäude der Bürogemeinschaft Schmiedens mit Martin Gropius zugeschrieben. Peters konnte jedoch nachweisen, dass der 1868 eröffnete Bau allein auf Heino Schmieden zurückgeht. Dass er sich so intensiv mit dem Baumeister befasste, hängt auch mit seinem Vater zusammen. Denn Dr. Günter Peters (1928-2013), Architekt und promovierter Ökonom, war nicht nur (Ost)Berliner Baudirektor und erster Aufbauleiter von Marzahn sondern quasi auch der Retter des Biesdorfer Schlosses.

Vor allem ihm und seinen Mitstreitern ist es zu verdanken, dass das historisch wertvolle Kleinod vor dem Verfall bewahrt und denkmalgerecht rekonstruiert wurde. Mit dem eigens dafür gegründeten Verein OstWest-Begegnungsstätte, der im September sein 15. Jubiläum feiert, gelang es Günter Peters unter dem Motto „Biesdorf braucht sein Schloss“, Spenden dafür zu sammeln, Fördermittel zu akquirieren und die anfangs zögernde Bezirksverwaltung zum Handeln zu bewegen. Oleg Peters, seit 2012 Leiter des Standortmarketings in Marzahn-Hellersdorf, das bei der bezirklichen Wirtschaftsförderung angesiedelt ist, forschte ab Anfang der 1990erJahre gemeinsam mit seinem Vater zur Berliner Baugeschichte. Für den Schloss-Verein übernahm er die Abrechnung der Finanzen

und verfasste ebenfalls mehrere kleinere Publikationen. „Ursprünglich dachte ich eigentlich nur an ein Heftchen über Heino Schmieden“, erzählt der Autor. Dass es dann doch ein derart schwergewichtiges Werk wurde, ist auch dem Landeskonservator zu verdanken. Jörg Haspel hatte nämlich 2003/2004 im Zuge des Gutachterverfahrens für den vorgesehenen Aufbau des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Obergeschosses von Schloss Biesdorf bedauert, dass sehr wenig über dessen Architekten bekannt ist. Dieser war trotz seines umfangreichen Schaffens als Vertreter der sogenannten Schinkel-Enkelgeneration im 20. Jahrhundert in Vergessenheit geraten. Das weckte die Neugier des Historikers. In Archiven, Bibliotheken und bei Privatpersonen spürte Peters bis dato unbekannte oder vergessene Dokumente und Belege über das Schaffen von Schmieden auf. „Anfangs war das nicht einfach, die Quellenlage war sehr dürftig.“ Begonnen hatte Peters Werk-Recherche mit 40 Objekten, nach fünfjähriger Forschungsarbeit konnte er 194 Bauwerke und Projekte Schmiedens nachweisen. „Mein Anspruch war immer, einen möglichst vollständigen Werkkatalog vorzulegen“, sagt Oleg Peters. Dass dieser nun mit der Dissertation und dem Buch existiert, bezeichnet er als seinen „größten persönlichen Erfolg“. Dieser gelang nur, weil der Autor jahrelang viel Freizeit darangab. Zunächst forschte er nach Feierabend und an den Wochenenden während seiner Tätigkeit als früherer Leiter der Geschäftsstelle des Marzahn-Hellersdorfer Wirtschaftskreises. 2012 nahm er sich eine Auszeit zum Schreiben der Dissertation. „Selbst im Urlaub habe ich immer das eine oder andere Bauwerk von Schmieden besichtigt.“ Die Forschungsarbeit brachte einen ganz persönlichen Bezug zur Familie des Architekten, die auch den größten Teil der Finanzierung des Buches übernahm. Die Schmieden-Nachfahren halten dessen Erbe in Ehren und treffen sich im über ganz Deutschland verstreuten Familienverband jedes Jahr einmal vor einem Bauwerk des Architekten. Seit einiger Zeit ist auch Oleg Peters immer mit dabei – inzwischen ein Familienmitglied ehrenhalber. BIRGITT ELTZEL

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in neuer Eingang, eine sanierte Caféteria und mehr Platz für die Schwarzschwanz-Präriehunde: Allmählich werden im Tierpark Berlin die lange angekündigten Veränderungen sichtbar. Vor Kurzem wurde der neue Eingangsbereich von Europas größtem Landschaftstierpark eröffnet – mit holzverkleideten Kassenhäuschen und gemalerter Fassade. Gut 326.000 Euro investierte der Tierpark in den kaum wieder zu erkennenden Eingangsbereich, der nach den Pläem des Architekten Kieran Stanley gestaltet wurde. Für Tierpark-Chef Dr. Andreas Knieriem hat der neu gestaltete Eingang starke Symbolkraft: Immerhin befindet sich das Entreé an der vielbefahrenen Straße Am Tierpark. Spätestens seit Donnerstag fällt auch dem unbedarften Autofahrer auf, dass sich der 1955 eröffnete Landschaftstiergarten im Umbruch befindet. Knieriem spricht daher auch von einem „Tor der Zukunft“. „Der alte Eingang hatte den Charme einer Tankstelle“, sagt Knieriem. Und in der Tat: Jahrzehnte passierte nichts an den Kassenhäuschen am Bärenschaufenster. Lediglich ein elektronisches Kassensystem wurde installiert. Wenig einladend sei das alles gewesen, sagt Knieriem. Jetzt erstrahlen die Ticketschalter in neuem Glanz. Die Mitarbeiter hinter den Scheiben und am Einlass haben neue, attraktive Dienstbekleidung bekommen. „Außerdem konnten wir die Arbeitsbedingungen deutlich verbessern“, sagt Knieriem. Die Fassade des Eingangs erhielt eine neue Optik mit naturnahen Bildern, alles wird von einer Holzkonstruktion überdacht. Für den Tierpark-Chef, der im April 2014 sein Amt antrat, soll das der Eingang zum „größten Nationalpark Berlins“ sein. Gleich dahinter entstand eine schöne, naturnahe Anlage für Präriehunde, die jetzt auf einer Fläche von 250 Quadratmetern Platz haben. Der neugestaltete Eingangsbereich ist der Auftakt für ein millionenschweres Investitionsprogramm. Zunächst werden fünf Millionen Euro Sonderzuschuss des Landes Berlin verbaut. Wenige Tage nach dem Eingangsbereich wurde die sanierte, ebenfalls in die Jahre gekommene Caféteria eröffnet. Auch die neuen beiden Spielplätze, darunter die reaktivierte Plansche, sind fertig. Tierpark-Sprecherin Christiane Reiss kündigte an, dass ab Herbst auf der dann sanierten Freilichtbühne Greifvogelshows stattfinden werden. Der geplante Umbau des Alfred-Brehm-Hauses als Teil der künftigen

08/2016 | STANDORT OST | Bezirks-Journal

DER BERLINER TIERPARK STARTET IN DIE ZUKUNFT

FREIZEIT: Im einst lange vernachlässigten Areal sind die ersten Neuerungen sichtbar. Das Land gibt Millionen für das Gelände in Friedrichsfelde.

nern, sollen der Vergangenheit angehören. Die Arbeiten werden sich mehrere Jahre bei laufendem Betrieb hinziehen. Um Platz für einzelne Tierarten zu schaffen, ist angedacht, den Tierbestand in bestimmten Bereichen zu verkleinern. Unterdessen kann sich Tierpark-Chef Andreas Knieriem über weitere Mittel vom Land Berlin freuen. Maximal 15 Millionen Euro stellt der Berliner Senat jeweils für Zoo und Tierpark Berlin innerhalb der nächsten drei Jahre zusätzlich zur Verfügung. Das Geld stammt aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW). Besucherschwund wurde gestoppt

Tor zum größten „Nationalpark Berlins“: der neue Eingang des Tierparks.

Foto: Marcel Gäding

Eine neue Attraktion: der Wasserspielplatz im Foto: Tierpark Berlin Tierpark.

Kaum wiederzuerkennen: die Caféteria wurde Foto: Tierpark Berlin neu gestaltet.

asiatischen Dschungellandschaft soll dem Vernehmen nach Ende des Jahres beginnen. Mindestens 18 Millionen Euro fließen im Rahmen eines Zukunfts- und Entwicklungskonzepts in die Umgestaltung. Künf-

tig will der Tierpark Berlin mit Erlebniszonen mehr Besucher anlocken. Die gesamte Anlage orientiert sich an Kontinenten, von denen die Vorfahren der Tiere stammen. Kleine Gehege, deren Gitter an Käfige erin-

Der größte Umbau in der Geschichte des Tierparks Berlin ist dringend notwendig. Zuletzt litt die Einrichtung in Friedrichsfelde unter Besucherschwund. Als Knieriem, der auch Direktor des Zoologischen Gartens und des Aquariums ist, den Tierpark von seinem umstrittenen Vorgänger übernahm, fand er eine marode Anlage vor und hielt auch nicht hinterm Berg mit einer möglichen Insolvenz des beliebten Landschaftstiergartens – nicht zuletzt durch sinkende Einnahmen und wegbleibende Besucher. Diese Entwicklung konnte inzwischen gestoppt werden. 2015 wurden mit 1,2 Millionen Besuchern so viele wie lange nicht mehr begrüßt. Lobende Worte kommen sodann auch von Lichtenbergs Stadtentwicklungsstadtrat Wilfried Nünthel (CDU): „Herr Knieriem denkt bei seinen Projekten an die Besucher.“ Thomas Ziolko, Vorsitzender der Fördergemeinschaft von Tierpark Berlin und Zoo Berlin e. V., sagt, dass die Anlagen deutlich attraktiver für Tiere und Besucher werden. „Vor allem sieht man jetzt Veränderungen“, erklärt Ziolko. In der Summe würden das die Stammbesucher auch honorieren. „Wir merken allein an den Neueintritten, dass sich viele Berliner eng mit ihrem Tierpark verbunden fühlen.“ In den ersten sieben Monaten dieses Jahres registrierte die Fördergemeinschaft bereits 600 Neuaufnahmen, inzwischen liegt die Zahl der Unterstützer bei 3.800. „Innerhalb von zwei Jahren haben wir die Zahl der Mitglieder verdoppelt“, lautet Ziolkos Bilanz. Und die zahlt sich auch für den Tierpark Berlin aus: Im Jahr spendet die Fördergemeinschaft rund 200.000 Euro für Investitionen in Gehege und Anlagen. MARCEL GÄDING


ANZEIGENSONDERVERÖFFENTLICHUNG

LEHRSTELLE IN LETZTER MINUTE AUSBILDUNG | WEITERBILDUNG | QUALIFIKATION

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s tut sich einiges auf dem Ausbildungsmarkt: Allein 2015 boten die Berliner Betriebe etwa 1.000 Ausbildungsplätze mehr an als im Vorjahr. Eine durchaus spektakuläre Entwicklung. Jedoch lässt das Interesse der Jugendlichen an einer dualen Ausbildung immer mehr nach – trotz der hervorragenden Karrieremöglichkeiten. Die Neuauflage der Broschüre „Berliner Bildung in Zahlen“ von IHK Berlin und Handwerkskammer Berlin fasst als Gesamtwerk aktuelle Daten und Fakten zum Ausbildungsmarkt zusammen. Die Broschüre zeigt, dass in der Hauptstadt immer weniger Jugendliche den direkten Weg in die Ausbildungsbetriebe finden. Hier muss insbesondere die Berufsorientierung frühzeitig gestärkt werden. Denn insbesondere Praktika werden bei der Suche nach Ausbildungsstellen immer wichtiger: Jeder vierte Auszubildende fand so seine aktuelle Stelle. IHK Berlin und Handwerkskammer Berlin setzen auf eine bessere Berufsorientierung, um insbesondere die gesellschaftliche Wahrnehmung der Ausbildung und damit auch das Interesse der Jugendlichen wieder zu stärken. Das Praktikum spielt dabei beispielsweise eine zentrale Rolle, ist es doch meist der erste direkte Kontakt zur Arbeitswelt. Das Spektrum ist groß: von Schnupperpraktika in der schulischen Berufsori-

PRAKTIKA WERDEN IMMER WICHTIGER

AUSBILDUNG: Die Zahl der Ausbildungsverträge steigt. Allerdings bleiben viele Lehrstellen unbesetzt. entierung über Einstiegsqualifizierungen oder mehrmonatige Betriebspraktika zur Erlangung der Fachhochschulreife bis hin zu Studierendenpraktika. Entsprechend vielfältig sind die Zielgruppen – so bietet beispielsweise eine Einstiegsqualifizierung gute Voraussetzungen für die Integration von Geflüchteten bzw. Asylbewerbern. Die Lehrstellen- und Praktikabörsen unter www.ihk-lehrstellenboerse.de und www. hwk-berlin.de/praktikumsboerse bieten Plätze an. Auch Unternehmen, die noch auf der Suche nach Auszubildenden sind, werden hier fündig. „Karriere mit Lehre ist seit Jahrzehnten ein Erfolgsmodell“, sagt der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Berlin, Jürgen Wittke. „Deshalb setzen wir auch künftig darauf. Immer mehr Handwerksbetriebe in Berlin bilden aus. In diesem Frühjahr haben wir 8,7 Prozent mehr

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QUALIFIKATION: Ein privater Bildungsträger bietet jungen Menschen eine Perspektive.

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Die neue Broschüre.

Foto: IHK Berlin Anzeige

EINE CHANCE FÜR ANGEHENDE TRIEBFAHRZEUGFÜHRER ie dispo-Tf Education GmbH bietet geflüchteten Menschen, EU-Ausländern und Deutschen mit Migrationshintergrund eine berufliche Perspektive. Das Konzept Spezialkurs Deutsch in Kombination mit einer Triebfahrzeugführerausbildung wird Migranten bereits nach drei Jahren in den ersten Arbeitsmarkt integrieren. Das Angebot richtet sich an interessierte Teilnehmer, die mindestens das Sprachniveau B1 vorweisen können. Bevor diese an der Ausbildung zum Triebfahrzeugführer teilnehmen dürfen, müssen sie einen Fachsprachkurs Deutsch für Berufe im Verkehrswesen, absolvieren. Dieser Spezialkurs Deutsch im Verkehrswesen dauert insgesamt 600 Stunden. Die Ausbildung zum Triebfahrzeugführer beläuft sich auf rund 1700 Stunden. Die gesamte Ausbildungsdauer beträgt somit 15 Monate in Vollzeit. Während des Fachsprachkurses Deutsch werden die sprachlichen Voraussetzungen erworben, die benötigt werden, um sich während der Ausbildung und in konkreten Situationen am Arbeitsplatz sprachlich angemessen verständigen zu können. Die Kursteilnehmer schließen die kombinierte Ausbildung mit der europaweit anerkannten Zertifikatsprüfung Deutsch B2 oder C1 sowie mit dem anerkannten Berufsabschluss als Triebfahrzeugführer ab. Den Teilnehmern wird bereits bei Be-

abgeschlossene betriebliche Ausbildungsverträge als im Vorjahr verzeichnet. Das ist bundesweit ein Spitzenplatz. Diese Zahl bestätigt nicht nur die positive Einstellung unserer Betriebe zum Thema Ausbildung, sondern auch, wie gut die Zukunftsaussichten im Handwerk sind.“ „Das Ausbildungsplatzangebot befindet sich in Berlin auf Rekordniveau. Leider steigt auch die Zahl der unbesetzten Plätze“, sagt IHK-Bildungsgeschäftsführer Dr. Thilo Pahl. „Den Jugendlichen sind oft die Vielfalt und die Möglichkeiten einer betrieblichen Ausbildung unbekannt. Wir setzen deshalb auf stärkere Berufsorientierung in den Schulen.“ Ein Praktikum könne dabei eine wichtige Orientierungshilfe bieten und den ersten Kontakt zur Arbeitswelt ermöglichen. „Denn nur wer merkt, dass er mit einer Ausbildung zum Berufseinstieg alles erreichen kann, fängt wirklich Feuer.“

In der IHK-Lehrstellenbörse stünden in diesem Jahr erstmals auch Praktikumsplätze zur Verfügung – aktuell mehr als 300. Die Broschüre „Berliner Bildung in Zahlen 2016“ – auch mit den stärksten Ausbildungsberufen Berlins 2015 – als E-Book und zum Herunterladen unter www.ihkberlin.de/biz2016. (IHK)

ginn der Kombiausbildung nach erfolgreichem Abschluss eine Festanstellung zugesagt. Die Finanzierung ist über einen Bildungsgutschein der Agentur für Arbeit oder über die deutsche Rentenversicherung möglich. Der erste Kurs wird am 04. Oktober in Berlin unter der Leitung einer erfahrenen Triebfahrzeugführerin starten, die zugleich über jahrzehntelange Praxis als Dozentin und Prüferin für Deutsch als Fremdsprache verfügt. Ausbildung an vier Standorten Die dispo-Tf Education GmbH ist einer der größten Ausbilder im Eisenbahnverkehrswesen. An insgesamt vier Standorten in Deutschland werden hauptsächlich Triebfahrzeugführer und Wagenmeister ausgebildet. Der Firmenhauptsitz befindet sich in Berlin-Marzahn direkt am S-Bahnhof Mehrower Allee. Die Firma wurde 2013 vom Geschäftsführer Dirk Vogel gegründet und ist von der DEKRA ISO 9001:2008 und AZAV zertifiziert. Die dispo-Tf Education GmbH ist Teil der dispo-Tf Holding GmbH, die deutschlandweit mehr als 170 Mitarbeiter hauptsächlich im Eisenbahnverkehrswesen beschäftigt. Bis Ende des Jahres wird die dispo-Tf Holding GmbH voraussichtlich 200 Mitarbeiter beschäftigen. Weitere Informationen erhalten Sie auf www.dipo-tf.de


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nternationale Ideen für Kunst entlang der U-Bahnlinie 5 sind noch bis zum 10. September in der Station urbaner Kulturen, der Projektwerkstatt der Neuen Gesellschaft für Bildende Kunst (NGBK) am Cecilienplatz 5 zu sehen. Der Kunstverein hatte bereits in den Jahren 2014/2015 unter dem Motto „Was ist draußen?“ für aufsehenerregende Arbeiten im Umfeld der U5 zwischen U-Bahnhof Tierpark und Hönow gesorgt. Bis zum Jahr 2008 war die NGBK vor allem durch künstlerische, zum Nachdenken provozierende Großplakate auf dem U-Bahnhof Alexanderplatz bekannt. 2013 formierte sich das langjährige Programm „Kunst im Untergrund“ neu – und ging aus der Stadtmitte an die Peripherie. Im September wird das neueste Projekt des aus Kreuzberg stammenden Kunstvereins gestartet: „Mitte in der Pampa“. Was es damit auf sich hat, ist derzeit in der Station urbaner Kulturen am Cecilienplatz 5 in Kaulsdorf-Nord, zu erfahren. Diese Projekträume befinden sich in einem ehemaligen Ladengeschäft im Erdgeschoss eines zehngeschossigen Plattenbaus. 65 internationale Künstler hatten sich an einem offenen Kunstwettbewerb der NGBK beteiligt, der Projekte an drei Berliner Orten vorsieht: am Hauptbahnhof, in der sogenannten Stummel-U-Bahn U 55 (Hauptbahnhof – Brandenburger Tor), die künftig die verlängerte U 5 sein wird, und in Hellersdorf. „Der Titel und das Thema sind gewollt mehrdeutig“, hebt Adam Page

08/2016 | STANDORT OST | Bezirks-Journal

AUS DER STADTMITTE IN DIE PERIPHERIE

wird dann auch viele Kulturinteressierte aus der Innenstadt nach Hellersdorf bringen“, ist sich Page sicher. Die neue Gesellschaft für bildende Kunst wurde 1969 mit basisdemokratischer Struktur gegründet und ist nach eigener Aussage einer der bedeutendsten und mitgliederstärksten Kunstvereine in Deutschland. Ausstellungen, Interventionen, Rechercheprojekte, Veranstaltungsreihen und Publikationen werden von Mitgliedern in interdisziplinären Projektgruppen entwickelt und von der Idee bis zur Realisierung Die acht von der Jury ausgewählten Pro- betreut. Das Programm „Kunst im Unterjekte treffen sich bis 2017 (natürlich zeit- grund“, das derzeit von der BVG, dem Beversetzt) alle auf einer großen Grünfläche zirksamt Marzahn-Hellersdorf (Abteilung nahe des U-Bahnhofs Cottbusser Platz – Kultur) und dem Senat unterstützt wird, ungefähr dort, wo seit 2006 ein Kunstwerk hatte seinen Ausgangspunkt 1958 am U2aus Edelstahlsäulen an den historischen Ort Bahnsteig Alexanderplatz mit Plakaten für Hellersdorf erinnert. Das Areal wurde den den Frieden. 2008 endete es dort – um dann Künstlern vom Bezirksamt zur zeitweiligen auf anderen U-Bahnhöfen und seit 2014 Nutzung zur Verfügung gestellt, berich- (mit dem Hellersdorf-Projekt) auch oberirtet Page. Dort soll es dann beispielsweise disch fortgeführt zu werden. Denn nach der einen „Garten ohne Zaun“ als Gegenent- Station Tierpark verläuft die Strecke der U wurf zur kostenpflichtigen Internationalen 5 nicht mehr im Tunnel. Gartenausstellung (IGA) Berlin 2017 geben, Wer mehr über „Mitte in der Pampa“ erder mit Anwohnern und Menschen aus Un- fahren will, wird in der „Station urbaner terkünften für Geflüchtete entstehen soll. Kulturen“, Cecilienplatz 5, fündig. Der Ein„Vorbild ist das Allmende-Kontor auf dem tritt ist frei, geöffnet ist donnerstags, freiTempelhofer Feld“, erzählt Page. Aber auch tags und sonnabends von 15 bis 19 Uhr. Gespektakuläre Aktionen sind geplant, unter rade erschienen ist auch der Band „Was ist anderem mit einem Pappmaché-Denkmal draußen? Kunst im Untergrund zwischen von Marx und Engels, das von einer Dampf- Hönow und Tierpark“ über die Projekte walze plattgemacht wird. Los geht es auf 2014/15, Preis 18 Euro. Zu bestellen über die der Wiese jedenfalls am 18. September, dem NGBK: www.ngbk.de. letzten Tag der Berliner Art Week. „Das LINNA SCHERERZ

KUNST: Nahe dem U-Bahnhof Kaulsdorf-Nord sind Vorschläge für Kunst entlang der U-Bahnlinie 5 zu sehen. (49) hervor, einer der Sprecher des Vereins. Der Engländer lebt seit Jahren mit seiner deutschen Lebensgefährtin, ebenfalls einer NGBK-Künstlerin, in Berlin. Er sagt, dass dem Hauptbahnhof schließlich auch wegen der angrenzenden Brachflächen das Attribut „Pampa“ zugeschrieben wird. Und das an der Peripherie der Hauptstadt liegende Hellersdorf sei für seine Bewohner schließlich die Mitte ihres Lebens, für viele Heimat seit Jahrzehnten. Eines der Projekte, „Endlich zu Hause“ von der in Paris lebenden Künstlerin Anna Kowalska, bezieht sich ganz direkt darauf. In zwei Wochen im Herbst dieses Jahres, das genaue Datum steht noch nicht fest, will sie mit Anwohnern über einen Architektur-Wettbewerb aus den 1990erJahren für die Alte Hellersdorfer Straße ins Gespräch kommen, Interviews, Fotos und Exkursionen machen. Daraus soll dann ein Plakat und ein Entwurf für ein temporäres Objekt im öffentlichen Raum entstehen.


Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen | August 2016

Bezirks-Geschichte

Prächtiger Holzstuck im Foyer

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DENKMALSCHUTZ: Überraschende Funde verzögern die Sanierung von Schloss Hohenschönhausen. Allerdings konnte im Haus bereits das Daimon-Museum eröffnet werden. verarbeiteten Holz-Stuck-Bordüren verziert. Fest steht zumindest: Das Foyer wird wohl der prächtigste Schloss-Raum. Ursprünglich sollte dort eine Garderobe eingerichtet werden. Damals ahnte allerdings niemand, was sich hinter den Farbschichten verbirgt. Bevor aber mit der umfassenden Rekonstruktion im Innern des Gutshauses

von Steffi Bey

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in altes Gebäude steckt voller Überraschungen. Da tauchen plötzlich Dinge auf, mit denen vor Sanierungsbeginn niemand rechnete. Und der ursprünglich angedachte Zeitplan kommt mächtig durcheinander. Genauso ist die Situation im Schloss Hohenschönhausen. Eigentlich sollte bereits im vergangenen Jahr die sogenannte bautechnische Sanierung des Gutshauses aus dem 17. Jahrhundert abgeschlossen sein. „Doch durch mehrere Entdeckungen kommt es zur Verzögerung“, sagt Rüdiger Schwarz, Vorsitzender des Fördervereins Schloss Hohenschönhausen. So wurden unter dem Fußboden im großen Saal beispielsweise historische Kachelreste und Figuren gefunden. Um das denkmalgerecht zu sortieren und auszuwerten, musste der Förderverein zunächst eine geeignete Firma finden. „Allein das dauerte sechs Monate“, macht Schwarz deutlich. Außerdem stellte sich heraus, dass eines der Kreuzgradgewölbe, welches praktisch die Decke zwischen Erdgeschoss und erster Etage bildet, einsturzgefährdet ist. Experten mussten es abtragen und neu hochmauern. Der Vereinschef nennt noch einen Verzögerungs-Grund, der wiederum mit einer überraschenden Entdeckung zusammenhängt. Unter den Bodenbelägen in einem Teil des Erdgeschosses tauchte historisches Kaiserparkett aus der Zeit zwischen 1880 und 1890 auf. Auch hier mussten zunächst „spezielle Sachverständige ran“. Die Grube für den geplanten Aufzug wurden indes ausgehoben sowie die Boden-Decke auf der Terrasse geschlossen. 2017 sollen der Fahrstuhl integriert, die historische Fassade verputzt und der Zaun zur Hauptstraße erneuert werden. „Ziel ist es, im Sommer nächsten Jahres die bautechnische Sanierung abzuschließen“, betont der Vereinsvorsitzende. Das Gebäude sei dann „voll funktionsfähig“. Danach könnte die umfangreiche Restauration beginnen. Wie berichtet, hat ein Restaurator bereits in vielen Stunden ehrenamtlicher Arbeit an den Wänden im Foyer historische Wandmalereien aus dem 19. Jahrhundert freigelegt: Unter teilweise zehn Ölschichten entdeckte er die „Dame mit Hund“ und „einen Offizier“. Zu welcher Geschichte sich letztendlich alle Szenen fügen, kann nur eine komplette Freilegung zeigen. Auch die Decken dieses Raumes sind mit aufwendig dekorativ

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Nach und nach gelangt das einstige Gutshaus, das im Volksmund Schloss genannt wird, wieder zu alter Pracht.

Rüdiger Schwarz, Vorsitzender des Fördervereins Schloss Hohenschönhausen, ist froh, im Hause nun ein Daimon-Museum zu betreiben. FOTOS: STEFFI BEY

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Bezirks-Journal

angefangen wird, ist ein sogenanntes denkmalpflegerisches Gesamtkonzept notwendig. Das sollte, nach Aussage von Rüdiger Schwarz, längst vorliegen. 50000 Euro stellt der Bezirk Lichtenberg für die Anfertigung bereit. „Für uns sind diese Unterlagen ebenso eine wichtige Voraussetzung, um Fördergelder für viele Teilbereiche zu beantragen“, erklärt Schwarz. Jetzt scheint Bewegung in die Sache zu kommen. Wie Marc Kamin, Mitarbeiter von Baustadtrat Wilfried Nünthel, auf Anfrage mitteilt, „werden in diesen Tagen ausgewählte Büros angeschrieben“. Ziel sei es, dass noch 2016 das denkmalpflegerische Gutachten vorliegt. Das beinhaltet unter anderem die Farbkonzepte für die einzelnen Räume und zeigt, wie Stuck- und Wandmalereien instand zu setzen sind. Für den ersten Schloss-Sanierungsabschnitt standen 2003/2004 rund 965000 Euro zur Verfügung. Der größte Teil des Geldes kam von der Stiftung Deutsche Klassenlotterie. 2013 gab eben diese Stiftung noch einmal 1,7 Millionen Euro für den zweiten großen Abschnitt frei. Der Verein ist seit 2008 Eigentümer des Hauses und öffnet es als „Bürgerschloss“ für Konzerte, Lesungen und Ausstellungen. Neuestes Projekt ist die Eröffnung des Daimon-Museums. Mit dieser deutschlandweit einmaligen Schau wird an Paul Schmidt, den letzten privaten Eigentümer des Gutshauses, erinnert. Der geniale Unternehmer erfand die Trockenbatterie und die Taschenlampe. Während der Sommerferien ist das DaimonMuseum im Schloss Hohenschönhausen, Hauptstraße 44, nur auf Anfrage geöffnet. Interessenten melden sich unter foerdervereinhhnsch@gmx.de. Telefon: 97895600


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Wahlen 2016

August 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen

Der mondäne Süden

Der Wahlkreis 6 bietet einen Kontrast zwischen einfachem und gehobenem Wohnen.

von Marcel Gäding

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ichtenbergs Südküste – so wird Rummelsburg immer häufiger genannt. Und in der Tat ist es an diesem Fleckchen Erde besonders schön: Rund um den Rummelsburger See entstand nach der Wiedervereinigung ein komplett neues Wohnviertel. Die historischen Gemäuer der einstigen berüchtigten Haftanstalt sind inzwischen Heimat junger Familien. Viele von ihnen können direkt auf das Wasser blicken oder auf der Promenade schlendern, die sich vom Ostkreuz am Wasser entlang bis nach Rummelsburg durchzieht. Kleine Restaurants, Bootsverleihe und neuerdings auch Dampferanlegestellen bringen maritimes Flair in den über Jahrzehnte industriell geprägten Kiez, der gemeinsam mit Karlshorst den Wahlkreis 6 bildet. Allerdings hat die begehrte Lage sowohl von Rummelsburg als auch vom historisch gewachsenen Villenvorort Karlshorst ihren Preis: Dort wohnt nur, wer es sich auch leisten kann. Und das hat durchaus Tr a d it i o n . Vor allem Karlshorst galt schon vor dem Zweiten Weltkrieg als Dahlem des Ostens, in dem sich in erster Linie bürgerliche Familien niederließen. Bürgerlich ist es auch heute wieder im Wahlkreis 6, in dem rund 45.000 Menschen leben. Den größten Anteil machen die zwischen 27- und 45-Jährigen aus: junge Familien aus allen Teilen Berlins und der Bundesrepublik, die ihr Glück im Lichtenberger Süden fanden. Das bleibt nicht ohne Folgen für das Gemeinwesen. Plätze in Kitas und Schulen sind knapp, ebenso der Wohnraum. Zwar entstehen derzeit in der Gartenstadt Karlshorst weitere Reihen- und Mehrfamilienhäuser; auch der Carlsgarten entlang der Trabrennbahn bekommt Zuwachs. Doch in der Regel sind die angebotenen Quartiere nicht lange auf dem Markt, trotz der Immobilienpreise. Für eine Zweizimmer-Eigentumswohnung bezahlt man inzwischen schon mal 300.000 Euro. Wer in Karlshorst oder Rummelsburg wohnt, schottet sich nicht ab – sondern engagiert sich mitunter, was man spätestens bei den Themenabenden merkt, zu denen der rührige Bürgerverein Karlshorst oder der Verein „Wir in Rummelsburg“ einladen. An keinem anderen Ort Lichtenbergs ist die Identifikation mit dem Kiez derart stark wie in Karlshorst

Wohnen und Freizeit liegen im Wahlkreis 6 dicht beieinander, und überall ein Hauch Geschichte. Links: Die frühere Haftanstalt Rummelsburg, rechts die Trabrennbahn Karlshorst. FOTOS: MARCEL GÄDING SPD schickt Bausenator Andreas Geisel, einen bekennenden Karlshorster, ins Rennen. Die CDU tritt mit Fabian Peter an, der sich mit viel Fleiß vor Ort engagiert und derzeit als Referent von Stadtentwicklungsstadtrat Wilfried Nünthel (CDU) arbeitet. Stark sind auch die Grünen, die in der Vergangenheit mit Ideen für die Weiterentwicklung der Rummelsburger Bucht punkten konnten.

2011 errang der einstige Berliner Wirtschaftssenator Harald Wolf das Direktmandat. GRAFIK: LIMA+/ QUELLE: LANDESWAHLLEITERIN.

und Rummelsburg. Das Interesse ist groß, wenn es darum geht, die Ortsteile weiter zu entwickeln. Als über Nacht ein früheres Telekomgebäude in der Köpenicker Allee in eine der größten Notunterkünfte für Flüchtlinge verwandelt wurde, organisierten sich die Karlshorster in einer beispiellosen Aktion und packten bei der Einrichtung des Hauses kurzerhand mit an. Das Engagement vieler Karlshorster hält bis heute an. Geradezu kleinstädtisch ist das Leben in Karlshorst, dessen Zentrum sich rund um den vor wenigen Monaten sanierten Bahnhof befindet. Auf der Treskowallee gibt es alle wichtigen Geschäfte und Dienstleister, Bioläden und alte Handwerksbäckereien, urige Kneipen und Cafés für Eltern und Kinder. Eine Dauerbaustelle im wahrsten Sinne ist

und bleibt der Abschnitt am Bahnhof, der seit Jahren verbreitert werden soll. Immerhin wurde endlich mit dem Planfeststellungsverfahren begonnen – die Grundlage dafür, dass die Treskowallee unter der Bahnbrücke von derzeit zwei auf künftig vier Spuren verbreitert werden kann. Kein Wunder, dass dieses Thema auch die Politik der vergangenen Jahre bestimmte. Vor allem CDU und SPD besetzten dieses stadtentwicklungspolitische Thema – im Gegensatz zu Harald Wolf (DIE LINKE). Der einstige Berliner Wirtschaftssenator holte 2011 das Direktmandat für seine Partei, fällt aber in der Präsenz vor Ort nicht nennenswert auf. Wesentlich agiler sind da die bürgerlichen Parteien. Spannend wird der Wahlkampf in diesem Jahr: Die

Der Wahlkreis: Die Grenze verläuft ab Hauptstraße/Ecke Kynaststraße entlang der Bezirksgrenze zu Friedrichshain-Kreuzberg, Treptow-Köpenick, Marzahn-Hellersdorf bis zu den Bahngleisen Höhe Tierpark – Bahngleise westlich entlang bis Am Tierpark – Am Tierpark bis Erich-Kurz-Straße – Erich-Kurz-Straße über Kraatz-TränkeGraben (Agnes-Kraus-Weg) bis Sewanstraße – Sewanstraße bis Anfang Lückstraße, ab hier in südlicher Richtung bis Fischerstraße – Fischerstraße bis zu den Bahngleisen, diese westlich entlang über S-Bahnhof Rummelsburg bis Höhe Kynaststraße.

DIREKTKANDIDATEN Mit Ihrer Erststimme entscheiden Sie am 18. September, welche(r) der Kandidat-innen/ -en direkt in das Abgeordnetenhaus gewählt werden. DIE LINKE: Harald Wolf SPD: Andreas Geisel CDU: Fabian Peter Grüne: Camilla Schuler FDP: Dirk Gawlitza Piraten: Marvin Hemmerlein AfD: Dietmar Drewes


Anzeigensonderveröffentlichung

Unsere eigenen vier Wände

präsentiert von

Hausbau | Finanzierung | Energieeffizienz | Handwerk | Grundstückssuche

Hausbau: Berlins größte Immobilienmesse DAS EIGENE HAUS & ENERGIE: 130 Aussteller präsentieren sich im Postbahnhof am Ostbahnhof

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teigende Mieten, niedrige Bauzinsen und kaum noch freie Wohnungen in der Hauptstadtregion: Immer mehr Berliner und Brandenburger spielen mit dem Gedanken, in ein eigenes Heim zu ziehen. Auf dem Weg zum Traumhaus können Interessierte am 3. und 4. September auf der größten Berliner Immobilienmesse „Das eigene Haus & Energie“ mit führenden Anbietern der Hausbaubranche ins Gespräch kommen. Von jeweils 11 bis 18 Uhr präsentieren Hausbaufirmen, Energiedienstleister, Verbraucherschützer, Hausplaner und Immobilienfinanzierer im Postbahnhof am Ostbahnhof die ganze Vielfalt des Hausbaus. „Wer noch ganz am Anfang steht, ist gut beraten, unsere Immobilienmesse für eine erste Orientierung zu nutzen und sich über die vielfältigen Hauskonzepte zu informieren“, sagt Messeveranstalter Jan Schwalme vom euro messe team schwalme. Auf zwei Etagen informieren 130 namhafte Vertreter der Hausbaubranche die Besucher unverbindlich über Haustypen, Baustoffe, Energieeffizienz, Verbraucherschutz und Baufinanzie-

rungsfragen. Vor Ort geben die Aussteller einen Einblick in Hausbaukonzepte, die vom klassischen Einfamilienhaus über die geräumige Doppelhaushälfte bis hin zur exklusiven Stadtvilla reichen. Immobilienfinanzierer informieren über aktuelle Konditionen zu Baukrediten, während Verbraucherschutzorganisationen wie der Bauherren-Schutzbund Tipps geben, worauf man rechtlich beim Bau eines eigenen Hauses achten muss. Vor Ort ist auch das Onlineportal „Bauratgeber Deutschland“ vertreten, das eine Fülle kostenloser Checklisten zum Hausbau bereithält. An beiden Messetagen gibt es wieder ein kostenfreies Vortragsprogramm, das Experten aus der Branche gestalten. Fachlich und neutral gehen die Referenten auf die unterschiedlichen Themen rund um den Hausbau ein. Für Verschnaufpausen steht ein Messe-Café zur Verfügung. Besucher können zudem den Messekindergarten nutzen und erhalten einen kostenlosen, umfangreichen Messekatalog. Der Eintritt kostet 10 Euro, bei Onlinebuchung über http://messe-hausbau.de gibt es zudem 20 Prozent Nachlass.

Haus des Jahres gesucht AWARD: Bauherren und künftige Hausbesitzer können interessante Hauskonzepte in vier Kategorien wählen.

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er beliebte bundesweite Award „Haus des Jahres 2016“ geht in die nächste Runde: Vom 1. September an haben die Nutzer des Onlineportals „Bauratgeber Deutschland“ Gelegenheit, für ihre Favoriten zu stimmen. Vergeben werden zwölf Preise in vier Kategorien, wie Veranstalter Jan Schwalme mitteilt. Dabei stellen sich die Hausbauunternehmen in den Kategorien „Massivhaus“, „Fertighaus“, „Energieeffienz“ und „Juryhaus“ dem Wettbewerb.. „Mit dem Award Haus des Jahres 2016 würdigen wir innovative, interessante und nachhaltige Hauskonzepte“, kündigt Jan Schwalme an. Deutschlandweit findet der Wettbewerb hohe

Beachtung, da die meisten Hausbauunternehmen Konzepte einreichen, die sich stark am Bedürfnis der Kunden orientieren und auch aktuelle Trends berücksichtigen. Dazu gehören nicht nur interessante architektonische Ansätze, sondern auch ressourcenschonende Ausstattungsvarianten im Bereich der Energieeffizienz. Der Startschuss zur Abstimmung fällt am 1. September auf www.bauratgeberdeutschland.de sowie parallel auf der Immobilienmesse „Das eigene Haus & Energie“ am 3. und 4. September im Berliner Postbahnhof am Ostbahnhof. Alle Teilnehmer haben die Möglichkeit, wertvolle Preise zu gewinnen, darunter Reisen und Gutscheine.

Das Portal für Bauherren: www.berliner-bauen.de


10 Bezirks-Sport

August 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen

Zurück zu den Wurzeln

FUSSBALL: René Rydlewicz hat mit dem BFC Dynamo, wo seine Karriere einst begann, einen fulminanten Saisonstart hingelegt – als Trainer einer Mannschaft, die unbedingt an die Spitze will. ga bringen. Zu den Höhepunkten zählt er die Aufstiege mit Arminia Bielefeld und Hansa Rostock. Mit Leverkusen gewann er den DFB-Pokal. Unvergessen sind auch die Auftritte in der Champions League. „Thierry Henry (Französischer Weltmeister von 1998; d. Red.) ist an mir vorbeigegangen, als wäre ich nicht da“, sagt Rydlewicz. Ein Gefühl, das viele Fußballer in Europa kennen. Insgesamt, sagt der BFC-Coach, sei er dankbar, dass sein Körper dass alles mitgemacht hat.

von Benedikt Paetzholdt

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chon nach zwei Spieltagen der neuen Regionalliga-Saison hat der BFC Dynamo angedeutet, dass er sein Versprechen unbedingt halten will. „Wir haben uns vorgenommen, attraktiven und unterhaltsamen Fußball zu präsentieren“, sagt Trainer René Rydlewicz, der seit diesem Sommer im Amt ist. Einem 5:0 gegen den FSV Union Fürstenwalde folgte am vergangenen Sonntag ein 4:1 bei der TSG Neustrelitz. Somit führt die Mannschaft die – noch wenig aussagekräftige – Tabelle an. Solche Auftritte wecken natürlich Begehrlichkeiten bei den erfolgshungrigen BFC-Fans. Anders als mancher Vorgänger äußert sich Rydlewicz aber nicht konkret zu einem Saisonziel. „Ich müsste ein Hellseher sein, wenn ich sagen könnte, wo wir am Ende stehen.“ Wenn man regelmäßig gut spiele, habe man Erfolg. Der 43-jährige Brandenburger will sich dabei auch von keinem Gegner beeinflussen lassen. „Der ist zweitrangig. Wichtig ist einfach das abzurufen, was wir trainieren.“ Dennoch hält er den Berliner AK sowie den Drittligaabsteiger Energie Cottbus für die großen Favoriten. Die Lausitzer kennt er gut, von 2011 bis im Sommer 2016 gehörte er hier zum Trainerteam. Er wohnt auch noch in der Stadt, früh morgens setzt er sich in den Zug nach Berlin. Damit sich das BFC-Spiel optimal umsetzen lässt, konnte er sich bei der Zusammenstellung des neuen Kaders maßgeblich einbringen. „Ich wollte eine junge, hungrige Mannschaft“, sagt Rydlewicz. Womit er auf der gleichen Wellenlänge wie Sportdirektor Angelo Vier liegt. Schnell habe man vor der Vertragsunterzeichnung zusammengefunden.

Vorteil, wenn man selbst gespielt hat

René Rydlewicz, Trainer des BFC Dynamo. „Wir haben ein paar Mal telefoniert“, sagt Rydlewicz. „Schnell haben wir gemerkt, dass wir die gleiche Philosophie vertreten.“ Die Devise lautet: Die Mannschaft soll dem Gegner das eigene Spiel aufzwängen. Momentan fühlt es sich für Rydlewicz an, als habe er seinen absoluten Traumjob angetreten. „Alles ist hier durchweg positiv.“ Was neben aller Professionalität auch damit zusammenhängt, dass er zu seinen Wurzeln zurückgekehrt ist. „Hier bin ich schon als Kind rumgerannt“, erzählt er, „ich weiß, wo alles steht.“ Mit 16 Jahren hatte er einst sein Debüt in der damaligen DDR-Oberliga gegeben, als jüngster Spieler überhaupt. Dafür brauchte es eine Sondergenehmigung des Fußballverbandes. Bis 1990 spielte

FOTO: BENEDIKT PAETZHOLDT

er für die Berliner. Anschließend gehörte Rydlewicz zur Garde der ehemaligen Oberliga-Fußballer, die ihr Glück in der Bundesliga suchten. „Reiner Calmund (ehemaliger Manager von Bayer Leverkusen; d. Red.) war besonders schnell.“ Es war der richtige Schritt, um sich den Kindheitstraum vom Fußballprofi zu erfüllen. Auch wenn der Alltag in Westdeutschland eine große Umstellung war. „Ich musste erst mal bei anderen zuschauen, um zu wissen, wie man eine Kiwi isst“, erinnert sich Rydlewicz. Auch die Dusche habe viel mehr Einstellungsmöglichkeit als das ihm vertraute Modell. Am Ende seiner Karriere, die 2008 bei Anker Wismar endete, sollte es Rydlewicz auf 278 Spiele in der 1. Bundesli-

Als sich die Spielerkarriere dem Ende neigte, reifte bereits der Wunsch an der Seitenlinie zu arbeiten. „Du musst aber richtig hart arbeiten dafür“. Während man als Fußballer vor allem mit sich selbst beschäftigt ist, gehe es als Trainer ja darum, Dinge zu vermitteln und dabei authentisch zu wirken. Dass Rydlewicz dabei auf viele Erfahrungen zurückgreifen kann, sei wichtig. „Es ist schon ein Vorteil, wenn man selbst gespielt hat und die Sachen nicht nur aus irgendwelchen Büchern kennt.“ Immer wieder hatte er in den letzten Jahren auch was gelesen über den BFC Dynamo. Als er nach Berlin zurückkehrte, war er aber überrascht über das, was er vorfand. „Ich war wirklich begeistert, was sich hier entwickelt hat.“ Er meint damit vor allem die Größe des Klubs mit 36 Mannschaften. Als Familienvater freut er sich auch gerade über den Fokus auf den Nachwuchs. „Über 750 Kinder und Jugendliche kommen hierher, davon 60 Prozent mit Migrationshintergrund“ Das sei aktuell ein wichtiges Zeichen. Was die neue Saison in der Regionalliga Nordost angeht, hat auch seine Mannschaft schon mal ein eindrucksvolles Signal hinterlassen.

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Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen | August 2016

MALEREI & FOTOGRAFIE Angesicht zu Angesicht: Bekannte und unbekannte Portraits aus der Feder von Christine Rammelt-Hadelich und Olaf Rammelt sind bis zum 28. August zu sehen. Der Eintritt ist frei. Ort: Kulturhaus Karlshorst, Treskowallee 112, 10318 Berlin, Tel. 030 475940610. Öffnungszeiten: Mo-Sa 11-19 Uhr; So 14-18 Uhr Intentionen: Ölmalerei von Ulrich Uffrecht. Ausstellungseröffnung am 18. August um 19 Uhr. Zu sehen bis zum 22. September im Blankensteinsaal, immer dienstags von 14 bis 16 Uhr und donnerstags von 14 bis 18 Uhr. Ort: Museum Kesselhaus Herzberge e.V., Herzbergstraße 79 (Haus 29), 10365 Berlin, Tel. 030 54722424. JuKs und Kita: Die Jugendkunstschule Lichtenberg präsentiert gemeinsam mit der neu eröffneten KunstKita ARTKI ihre erste gemeinsame Ausstellung. Gezeigt werden bis zum 29. August kreative Arbeiten, die in den offenen Werkstätten für junge Künstlerinnen und Künstler aller Altersgruppen entstanden sind. Ort: Anna-Seghers-Bibliothek im Linden-Center, Prerower Platz 2, 13051 Berlin, Tel. 030 92796440. Öffnungszeiten: Mo, Di, Do, Fr 9-20 Uhr; Mi 13-20 Uhr, Sa 9-16 Uhr. Spreesichten: Aquarelle und Ölmalereien von Karin Polaski. Zu sehen bis zum 16. Oktober. Ort: Kulturhaus Karlshorst, Treskowallee 112, 10318 Berlin, Tel. 030 475940610. Öffnungszeiten: Mo-Sa 11-19 Uhr, So 14-18 Uhr. Ellena Olsen – Summertime: Malerei, Zeichnung und Objekt. Zu sehen bis zum 21. September. Ort: Galerie 100 und Kunstverleih, Konrad-Wolf-Straße 99, 13055 Berlin, Tel. 030 9711103. Öffnungszeiten: Di-Fr 10-18 Uhr, So 14-18 Uhr. Malerei von Annegret Ruhland: zu sehen bis zum 19. August. Ort: Egon-Erwin-KischBibliothek, Frankfurter Allee 149, 10365 Berlin, Tel. 030 5556719. Öffnungszeiten: Mo, Di, Do, Fr 9-19 Uhr; Mi 13-19 Uhr Sa 9-15 Uhr. Strawaldes Bilder: Die rk-Galerie würdigt den bedeutenden Künstler Strawalde alias Jürgen Böttcher anlässlich dessen 85. Geburtstages mit einer Ausstellung. Zu sehen sind dessen Werke bis zum 2. September Mo-Fr von 10 bis 18 Uhr. Ort: rk-Galerie für zeitgenössische Kunst im Rathaus Lichtenberg, Möllendorffstraße 6, 10367 Berlin, Tel. 030 902963713. „Fantasie und Wirklichkeit“: Arbeiten von Thomas Christian Lenz, zu sehen bis zum 30. August. Gezeigt werden Bilder aus den Bereichen Landschaft, Porträt, Akt, Fantasie und Stilleben. Ort: Bodo-Uhse-Bibliothek am Tierpark, Erich-Kurz-Straße 9, 10319 Berlin, Tel. 030 5122102. Öffnungszeiten: Mo, Di, Do, Fr 9-19 Uhr; Mi 13-19 Uhr, Sa 9-15 Uhr. Bilder von Doro Petersen: „Wärmeübung“ – das ist der Titel der Ausstellung, zu sehen bis 22. September. Ort: Studio Bildende Kunst, John-Sieg-Straße 13, 10365 Berlin, Tel. 030 5532276. Öffnungszeiten: Mo bis Do 10-20 Uhr, Fr 10-18 Uhr, Sa 14-18 Uhr. Malerei und Zeichnungen: „Wurzeln“ lautet der Titel der Ausstellung von Francesca Pegorer. Zu sehen bis zum 29. September. Ort: Galerie Ost-Art, Giselastraße 12, 10317 Berlin, Tel. 030 5139749. Öffnungszeiten: Di-Fr 10-15 Uhr, Sa 13-17 Uhr. „Proche Banlieue“: Die Künstler Matthew Burbidge, Astrid Busch, Lene von Gödecke, Yuki Jungesblut, Ulrike Mohr und Daniel

Silver versprechen den Bewohnern von Neu-Hohenschönhausen einen neuen Blick auf ihren Stadtteil. Zu sehen bis zum 24. August. Eintritt frei. Öffnungszeiten: Mo bis Do 11-19 Uhr, Fr 11-18, So 14-18 Uhr. Ort: studio im HOCHHAUS, Zingster Straße 25, 13051 Berlin. Noontide: Die Arbeiten der niederländischen Künstlerin José Heerkens sind bis zum 11. September zu sehen. Sie fängt insbesondere die Lichtstimmung der Mittagszeit in ihren Werken ein. Eintritt frei. Öffnungszeiten: Di bis So 11-17 Uhr. Ort: Mies van der Rohe Haus, Oberseestraße 60, 13053 Berlin, Tel. 030 97000618.

LESUNG & GESPRÄCH Mord im Grünen: Monica Gruber präsentiert am 24. August um 19 Uhr Kriminelles, Skurriles, Amüsantes aus nicht nur sonnigen Gärten... Die Schauspielerin liest aus Werken von Christian Morgenstern und Eckhardt von Hirschhausen, Wladimir Kaminer und Elisabeth Báthory. Eintritt 4, ermäßigt 3 Euro, Vorbestellung: Tel. 030 9279 6410. Ort: Anna-Seghers-Bibliothek im Linden-Center, Prerower Platz 2, 13051 Berlin.

VORTRAG/ FÜHRUNG KulturTour zum Waldorf Astoria: Das FünfSterne-Hotel Waldorf Astoria in der City West ist das Ziel einer KulturTour am 26. August. Neben einer Führung gibt es auch ein Gespräch mit dem Architekten des Hauses inkl. Kaffee und Kuchen. Treffpunkt: 13.30 Uhr im Waldorf Astoria Berlin, Lobby, Hardenbergstr. 28, 10623 Berlin. Teilnahmebetrag: 45 Euro. Veranstalter: Kulturring in Berlin, Studio Bildende Kunst, John-Sieg-Straße 13, 10365 Berlin, Tel. 030 5532276. Auf den Spuren von Agnes Kraus: Die nächste Stadttour Lichtenberg geht zum Agnes-Kraus-Weg nach Friedrichsfelde am 27. August um 11 Uhr. Den Spaziergang führt Rotraut Simons. Die beliebte Volksschauspielerin Agnes Kraus wohne viele Jahre im Süden Lichtenbergs. Treffpunkt: Volkradstraße/Ecke Baikalstraße. Teilnahmebetrag: 4 Euro. Veranstalter: Kulturring in Berlin, Studio Bildende Kunst, John-Sieg-Straße 13, 10365 Berlin, Tel. 030 5532276. Im Visier des Misstrauens. Der lange Schatten der Moskauer Schauprozesse: Führung am 28. August um 14 Uhr. Treffpunkt: Eingang zum Zentralfriedhof Friedrichsfelde, Gudrunstraße, 10365 Berlin. Eintritt: 4, erm 2 Euro. Schüler bis 14 Jahre frei. Geschichte und grüne Orte: Die AnnaSeghers-Bibliothek lädt am 14. und am 17. September jeweils um 14 Uhr zur Wanderung durch städtische Landschaften ein. Unter fachkundiger Führung geht es durch geschichtsträchtige und grüne Orte. Anmeldungen werden ab sofort unter Tel. 030 92796410 entgegengenommen. Teilnahmebetrag: 5 Euro (inkl. Wanderkarte und Picknick). Treffpunkt ist jeweils die Anna-Seghers-Bibliothek im Linden-Center, Prerower Platz 2, 13051 Berlin.

GESCHICHTE Oskar Ziethen - eine Spurensuche: Ausstellungseröffnung am 9. September um 19 Uhr mit Buchpräsentation. Oskar Ziethen (1858 - 1932) hat als Amtsvorsteher und Bürgermeister entscheidenden Anteil an der Entwicklung Lichtenbergs zur Stadt und zum Großstadtbezirk Berlin. Jürgen Hof-

Bezirks-Kulturkalender

mann, Autor einer schon 2015 im Museum Lichtenberg vorgestellten Ausstellung, legt nun eine erste Publikation vor, mit der bisher vorhandene Lücken geschlossen und ein detailliertes Bild des „Stadtvaters“ von Lichtenberg gezeichnet werden soll. Ausstellung bis 14. Oktober, wochentags von 8 bis 18 Uhr. Ort: Rathaus Lichtenberg, Möllendorffstr. 6, 10367 Berlin. Eintritt frei.

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Rückwärts nimmer: Ausstellung über den Aufenthalt im Werkhof Torgau und im Gefängnis Rummelsburg. Katrin Büchel und Gino Kuhn haben sich kritisch-künstlerisch mit ihrer Haftzeit auseinandergesetzt. Zu sehen bis zum 30. Oktober. Eintritt frei. Ort: Museum Lichtenberg im Stadthaus, Türrschmidtstraße 24, 10317 Berlin, Tel. 030 5779738812/18. Öffnungszeiten: Di-Fr und So 11-18 Uhr. „Aufs Angenehmste enttäuscht - aus der Geschichte des Waisenhauses Rummelsburg“: Ausstellung im Museum Lichtenberg, zu sehen bis zum 25. September. In die Schau flossen unter anderem die Untersuchungsergebnisse der Anthropologin Jeanette Wnuk ein, die 2013 auf dem einstigen Waisenhausfriedhof zusammengetragen wurden... Öffnungszeiten: Di bis Fr und So 11-18 Uhr. Der Eintritt ist frei. Ort: Museum Lichtenberg im Stadthaus, Türrschmidtstraße 24, 10317 Berlin, Telefon 030 57 79 73 88 12/18. Ausstellung „Inhaftiert in Hohenschönhausen. Zeugnisse politischer Gewalt 1945-1989“: Dauerausstellung im ehemaligen zentralen Stasi-Gefängnis. Führungen: Einzelbesucher: stündlich 10-16 Uhr (6, erm. 3 Euro), Gruppen (Voranmeldung): täglich 9-16 Uhr, Eintritt frei. Ausstellung tgl. 9-18 Uhr. Ort: Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, Genslerstraße 66, 13055 Berlin, Tel. 030 98608230. Infos: www.stiftung-hsh.de Staatssicherheit in der SED-Diktatur: Dauerausstellung im Stasi-Museum. Geöffnet Mo-Fr 10-18 Uhr, Sa/ So 11-18 Uhr. Ort: Stasi-Museum/ASTAK e.V., Ruschestraße 103, Haus 1, 10365 Berlin, Tel. 030 5536854, Internet: www.stasimuseum.de. Eintritt: Erwachsene 6, erm. 3-4,50 Euro.

MUSIK & KONZERT Jazz in Karlshorst: Ondrej Konrád & Gumbo sind am 19. August um 20 Uhr im Jazz Treff Karlshorst zu Gast. Neben Standards in eigenen Arrangements spielen die Musiker zunehmend auch eigene Kompositionen mit gefühlvoller und poetischer Lyrik in tschechischer Sprache. Eintritt: 13 Euro. Vorbestellungen notwendig unter Tel. 030 5532276. Ort: Kulturhaus Karlshorst, Treskowallee 112, 10318 Berlin. Barocker Sommernachtstraum: Historischer Rokoko-Ball mit Sommernachtspicknick am 20. August um 20 Uhr. Höhepunkt des Schlossfestes wird der Rokoko-Ball auf Schloss Friedrichsfelde sein. An diesem Abend verwandelt sich das Schloss in die Zeit von Friedrich dem Großen und lädt zum Tanz und zum Picknick. Eintritt: 45,00 Euro inkl. Imbiss. Ort: Schloss Friedrichsfelde, Am Tierpark 41, 10319 Berlin, Tel. 030 51531407.

KINDER & JUGENDLICHE Kinder-Ferienkino: Im Rahmen der Reihe werden am 18. August um 10 Uhr „Rapunzel neu verföhnt“ und um 14.30 Uhr „Der Glöckner von Notre Dame“ gezeigt. Der Eintritt ist frei! Ort: Humboldt-Haus der Wohnungsbaugenossenschaft, Warnitzer Straße 13 A, 13057 Berlin.

Carlshorster Salon: Am 2. September um 19.30 Uhr findet im Kulturhaus Karlshorst, Treskowallee 112 der nächste Salonabend statt, der Korea gewidmet ist. Im Mittelpunkt des interkulturellen Salonabends mit Musik, bildender Kunst und Kulinarischem, durch den Alina Pätzold führt, steht diesmal Korea unter dem Motto „Korea-Land der Morgenfrische“. Zu Gast ist die Tanzgruppe Kaya (Foto). Das Repertoire umfasst traditionelle koreanische Tänze und Trommelstücke aus den Bereichen der Volkstänze, höfischen und religiösen Tänze. Original-Kaligraphien von Kyongsoo Shin-Nolte werden ausgestellt und sind käuflich zu erwerben. Kulinarische Spezialitäten aus Korea stimmen auf den Abend ein. Vorbestellung der Karten zum Preis (einschließlich Speisen) von 18 Euro unter Tel. 030 5532276.

IMPRESSUM

Bezirks-Journal

Unabhängige Monatszeitung für die Berliner Bezirke. In Kooperation mit www.lichtenbergmarzahnplus.de und www.qiez.de Das Bezirks-Journal erscheint einmal im Monat und liegt derzeit an ca. 300 Orten in den Bezirken Lichtenberg sowie Marzahn-Hellersdorf kostenlos zur Mitnahme aus. Die Zeitung finanziert sich ausschließlich durch Werbung. Herausgeber/ Chefredakteur: Marcel Gäding (V.i.S.d.P.) Verlag: Medienbüro Gäding | Marcel Gäding im Medienzentrum Marzahn Zur Alten Börse 77 | 12681 Berlin Telefon: 030 55 49-43 60 Telefax: 030 55 49-43 69 E-Mail: redaktion@bezirks-journal.de Internet: www.bezirks-journal.de Facebook: www.facebook.com/bezirksjournalberlin Twitter: www.twitter.com/bezirks_journal Redaktion & Internet: Marcel Gäding (Ltg.), Volkmar Eltzel (lima+) freie Mitarbeit: Steffi Bey, Benedikt Paetzholdt, Regina Friedrich, Birgitt Eltzel Anzeigen & Werbung: Lutz Neumann, Tel. 030 55 49-96 55 E-Mail: anzeigen@bezirks-journal.de Vertrieb & Verteilung: Detlef Matzki, Eckhard Kietzmann E-Mail: vertrieb@bezirks-journal.de Druck: Pressedruck Potsdam GmbH MADSACK Mediengruppe Friedrich-Engels-Straße 24, 14473 Potsdam Mitglied im Deutschen Journalistenverband e.V. Wirtschaftskreis Hohenschönhausen-Lichtenberg e.V. Bundesverband mittelständische Wirtschaft e.V. Gesamtauflage: 100.000 Exemplare Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 3/2015. Das nächste Bezirks-Journal erscheint am 08.09.2016


12 Bezirks-Nachrichten

August 2016 | Bezirks-Journal Lichtenberg/ Hohenschönhausen

Alles, was Lichtenberg bewegt. Kurz. Bündig. Kompakt. Senden Sie uns Ihre Infos! E-Mail: redaktion@bezirks-journal.de

Kandidaten für Bürgermedaille gesucht LICHTENBERG. Auch in diesem Jahr will der Bezirk Menschen mit der Bürgermedaille ehren, die sich mit ihrem Engagement um die Gesellschaft verdient gemacht haben. Der Preis wird zum 13. Mal verliehen. Vorschläge für Ehrungen werden bis zum 15. September entgegen genommen. Bezirksbürgermeisterin Birgit Monteiro (SPD) wird die Bürgermedaille am 18. November in der kürzlich neu eröffneten Jugendherberge am Ostkreuz verleihen. „Ohne freiwilliges und ehrenamtliches Engagement von Lichtenbergerinnen und Lichtenbergern wäre unser Bezirk um einiges ärmer“, sagt Monteiro. Vorschläge mit einer schriftlichen Begründung können bei Sabine Iglück per Fax: 90 296 - 773526 oder per E-Mail: sabine.iglueck@lichtenberg. berlin.de eingereicht werden.

Anwohner müssen mit Lärm leben LICHTENBERG. Rund um die Rathausstraße 12 kann es noch bis 26. August nachts zwischen 22 bis 6 Uhr zu Lärmbelästigungen kommen. Der Grund sind Bauarbeiten der Howoge. Das Unternehmen hat für sogenannte Flügelglättarbeiten eine Ausnahmegenehmigung erhalten. „Das Abbindeverhalten von Beton ist unter anderem von der Temperatur abhängig“, sagt Lichtenbergs Stadtentwicklungsstadtrat Wilfried Nünthel (CDU). „Die Flügelglättarbeiten können erst begonnen werden, wenn der Beton die entsprechende Konsistenz erreicht hat.“ Da der richtige Zeitpunkt nur schwer im Vorhinein abzuschätzen sei und die Glättarbeiten kontinuierlich vorgenommen werden müssen, hat die Senatsverwaltung dem Ausnahmeantrag stattgegeben. Daher kann es für die Anwohner rund um die Rathausstraße zu Belastungen kommen.

Richtfest für das Wagnerkarree Die Wohnungsgesellschaft „Stadt und Land“ hat für das Wagnerkarree an der Tannhäuser Str. 97–104 Richtfest gefeiert - unter anderem mit Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD, rechts im Bild). Der fünfgeschossige Neubau mit 147 Mietwohnungen entsteht bis Ende 2017. Die Wohnungen verfügen über zwei bis vier Zimmer, die Mieten bewegen sich zwischen 6,50 und 9,50 Euro pro Quadratmeter. FOTO: STADT & LAND

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Museum wird zehn Jahre alt

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KULTUR: Heimatsammlung feiert Umzug an neuen Standort.

as Museum Lichtenberg im Stadthaus an der Türrschmidtstraße feiert sein zehnjähriges Bestehen am neuen Standort. „Wir werden am 3. September von 14 bis 22 Uhr gemeinsam mit dem Verein Victoriastadt e.V. auf dem Tuchollaplatz feiern und im Haus sowie auf einer Openair-Bühne ein Programm anbieten“, kündigt Museumsleiter Dr. Thomas Thiele an. 2006 war die Einrichtung, in dem die Bestände der einstigen Heimatmuseen von Lichtenberg und Hohenschönhausen untergebracht sind, eröffnet worden. Ein Glückfsfall, denn die bis dahin genutzten Räume an der Deutschmeisterstraße unweit vom Rathaus Lichtenberg waren schon lange an ihre Kapazitätsgrenze gestoßen – vor allem nach der Fusion der einstigen eigenständigen Bezirke Lichtenberg und Hohenschönhausen. Hinzu kam, dass das Museum an seinem alten Standort nur ein Provisorium sein konnte. Schließlich gelang es den Mitgliedern des „Förderkreises Museum Lichtenberg e.V.“, Bezirkspolitikern und der langjährigen Museumschefin Christine Steer, ins Stadthaus nahe dem Tuchollaplatz zu ziehen. „Das Jubiläum ist Anlass, nicht nur

Das Museum im Stadthaus. FOTO: MARCEL GÄDING

den heutigen Akteuren und Verantwortlichen für die Arbeit im vergangenen Jahrzehnt zu danken, sondern auch denen, die über mehrere Jahrzehnte hinweg dem Museum fest verbunden waren“, sagt Lichtenbergs Kulturstadträtin Kerstin Beurich (SPD). Dazu gehörten aktiv wirkende Geschichtsfreunde und Historiker. „Ohne sie wäre das Museum mit den heutigen Inhalten nicht denkbar.“ Mehr als 1.000 Objekte, über 120 Meter Aktenbestand und Tausende Fo-

Florian Münter

tografien umfasst der Museumsbestand heute. „Das Museum bewahrt Dokumente und Objekte der Lokalgeschichte und kann damit das alltägliche Leben in der Region in vergangenen Zeiten lebendig darstellen“, sagt Dr. Thomas Thiele. Auf diese Weise kann der Wandel der einst landwirtschaftlich geprägten Region zum Industriestandort dargestellt werden. Hinzu kommen Dokumente aus der Zeit des Nationalsozialismus und der DDR. Im Rahmen des Jubiläumsfestes gibt es am 3. September um 13 Uhr eine Podiumsdiskussion zur Zukunft des Hauses. Auf dem Tuchollaplatz startet um 14 Uhr das Bühnenprogramm, unter anderem mit Gassenhauern, Jazz, Brass und osteuropäischer Folklore. In der Zeit von 14 bis 17 Uhr werden stündlich Führungen durch das 1901 errichtete Stadthaus und die Sammlung des Museums Lichtenberg angeboten. Um 16 Uhr gibt es einen Vortrag zur Geschichte der Victoriastadt, um 18 Uhr das Programm „Zille und sein Milljöh“. Der Künstler lebte viele Jahre in dem Kiez. (bzj.) Weitere Informationen unter

 www.museum-lichtenberg.de

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